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Grundlagen Schulung
Fehlerstromschutzschalter
Überblick
Inhalt
Gefahren des elektrischen Stroms
 Gefahrensituationen
 Elektrounfälle
 Schutzmassnahmen
 Personenschutz
 Brandschutz
Aufbau und Funktion FI
 Funktionsprinzip
 Bestandteile FI-Schutzschalter
 Bauarten FI
Unerwünschte Auslösungen
 durch Installationsfehler
 durch kapazitive Ableitströme
 durch äussere Einflüsse
© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 2
Überblick
Inhalt
Gefahren des elektrischen Stroms


Warum Fehlerstromschutz?



Gefahrensituationen



Elektrounfälle Statistik



Schutzmassnahmen



Personenschutz



Brandschutz

Aufbau und Funktion FI
Unerwünschte Auslösungen

Month DD, Year

| Slide 3
Gefahren
Warum Fehlerstromschutz?


Heute die Nase, morgen die
Steckdose?



„Strom“ ist mit menschlichen Sinnen
nicht erfassbar: Gefahr !!!



FI-Schutzschalter:


Schutz des Menschen bei direkter
und indirekter Berührung
 Brandschutz
 Hilft, als Zusatzschutz die Anzahl
der tödlichen Elektrounfälle
zu vermindern

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 4
Gefahren
Gefahrensituationen

 Indirekte Berührung
 Direkte Berührung
 Brandgefahr
© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 5
Gefahren
Gefahrensituationen für den Mensch







Month DD, Year

| Slide 6

Defekt nahe beim Neutralleiter: kaum Fehlerstrom
Fehlerstrom fliesst überwiegend über Erdung des defekten Gehäuses ab: IF2 << IF1
wie  , Leitungsschutzschalter schaltet ab
Schutzleiter unterbrochen: Strom fliesst komplett über den Mensch
Direkte Berührung, Strom fliesst komplett über den Mensch, volle Netzspannung
Elektrounfälle
Statistik tödliche Elektrounfälle CH
5-Jahres-Durchschnitte

6
5.2

5.2
4.8

1993 - 2002
4

5.0

4.8

4.6
3.8

3.6

3.4

3.4

3.2
2.8

BU Berufsunfälle
NBU Nichtberufsunfälle

2

1.8

2.0
1.6

1.6
1.2

1.2

0
1993-1997

1994-1998

1995-1999
BU

1996-2000

NBU

BU+NBU

Einwirkung:
94% Durchströmung
6% Flammbogen

Month DD, Year

| Slide 7

1997-2001

1998-2002
Elektrounfälle
Statistik Elektro-Berufsunfälle

* bezogen auf die 1075 Elektro-Berufsunfälle von 1993 bis 2002 (CH)

Einwirkung:

Month DD, Year

| Slide 8

69% Durchströmung
31% Flammbogen
Schutzmassnahmen
Schutzprinzip
Beim Auftreten eines einzigen Fehlers darf keine Gefahr entstehen.




Fehlerschutz
bei 1. Fehler
Zusatzschutz
bei 2. Fehler

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 9

Falls der Basisschutz versagt, sorgt der Fehlerschutz
dafür, dass auch weiterhin keine Gesundheitsgefährdung
durch elektrischen Schlag auftritt.



Basisschutz

Ein Basisschutz schützt gegen direktes Berühren.

Falls auch der Fehlerschutz versagt oder spannungsführende Teile direkt berührt werden, können FehlerstromSchutzeinrichtungen für Zusatzschutz sorgen.
Schutzmassnahmen
Ursachen für elektrischen Schlag
Direkte Berührung

Berührung von Teilen,
die betriebsmässig
unter Spannung stehen.

Indirekte Berührung

Berühren von leitfähigen Teilen
(Körper eines Geräts),
die nur infolge eines Fehlers
unter Spannung stehen.

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 10
Schutzmassnahmen
Schutz gegen
direktes Berühren

indirektes Berühren



Isolierung aktiver Teile



Hauptpotentialausgleich



Abdeckungen, Umhüllun
gen



Schutzisolierung



Schutztrennung



Hindernisse, Abstand



Abschaltung, Fehlermeld
ung



Schutzkleinspannung



Funktionskleinspannung



Schutzkleinspannung



Funktionskleinspannung




© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 11

Abschaltung
zusätzlicher
Potentialausgleich
Schutzmassnahmen
Basisschutz: Schutzgrade IP XY
Berührungs- und
Fremdkörperschutz
0
1
2
3
4

5

Eindringen von Wasser
0

kein Schutz

1

Tropfwasser senkrecht

2

Tropfwasser bis 15° Neigung

3

Sprühwasser

4

Spritzwasser

kein Schutz
Handrücken, Ø > 50mm
Finger, Ø > 12.5mm
Werkzeug, Ø > 2.5mm
Draht, Ø > 1mm

4K mit erhöhtem Druck
5 Strahlwasser
staubgeschützt

6
6

staubdicht

DIN EN 60529

© ABB Group
Month DD, Year
| Slide 12

IP 2X
IP XX B

Schutz gegen direktes Berühren
erhöhter Berührungsschutz

Strahlwasser stark

6K mit erhöhtem Druck
7 Untertauchen zeitweilig
8

Untertauchen dauernd
9K Hochdruck- / Dampfstrahl-Reinigung
Schutzmassnahmen
Fehlerschutz: Schutzklassen
Klasse

Ausführung

I

Leitende Umhüllung der Körper
mit Schutzleiteranschluss

II

III
© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 13

Isolierende Umhüllung

Schutzkleinspannung
Personenschutz
Wirkung von Strömen auf den Mensch
Physiologisch
 Muskulatur in Funktion
beeinträchtigt
 Verkrampfen, Nicht-Loslassen
 Bewusstlosigkeit
 Atemstillstand
 Herzstillstand
 Herzkammerflimmern
Physikalisch
 Strommarken an den Eintrittsstellen
 Innere Verbrennungen
 Gerinnung von Eiweiss
(Hämoglobin)
Chemisch
 Zersetzung der Zellflüssigkeit
(bei Gleichstrom)
Month DD, Year

| Slide 14
Personenschutz
Wirkung von Strömen auf den Mensch
abhängig von



Stromart



Frequenz / Signalform



| Slide 15

Widerstand der durchflossenen
Körperteile
(abhängig von Spannung)



Month DD, Year

Stromstärke

Einwirkungsdauer
Personenschutz
Auswirkung von Körperströmen

Ameisenhaufen

Berührung
Hand-Fuss-Lederschuh

Loslassgrenze

Muskelkrampf

Berührung
Hand-Hand

Herzkammerflimmern / Tod
Glühbirne 100W
Normaler Leitungsschutz
in einer Hausinstallation

© ABB Group

Berührung
grossflächig, nass
Personenschutz
Körperstrom AC / Einwirkungszeit


Nicht wahrnehmbar
- keine Reaktion



Wahrnehmbar
- keine Gefahr



Temporär Beschwerden
- Muskelkrämpfe
- Atem / Herz
reversibel, nur solange
Strom einwirkt



Lebensgefahr
- Herzkammerflimmern
- Herzstillstand
- Atemstillstand
- Verbrennungen (>3A)

Month DD, Year

| Slide 17
Personenschutz
Körperstrom AC/DC / EInwirkungszeit


Nicht wahrnehmbar
- keine Reaktion



Wahrnehmbar
- keine Gefahr



Temporär Beschwerden
- Muskelkrämpfe
- Atem / Herz
reversibel, nur solange
Strom einwirkt



Lebensgefahr
- Herzkammerflimmern
- Herzstillstand
- Atemstillstand
- Verbrennungen (>3A)

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 18
Personenschutz
Köperwiderstand Verteilung

Angaben in %
bezogen auf
Hand - Fuss
Month DD, Year

| Slide 19
Personenschutz
Körperwiderstand Faustregel

Berührung

RK

400

500 Ω

grossflächig, nass

IK

460

575 mA

Hand Hand

RK

1000

3000 Ω

IK

77

230 mA

Hand - nackte Füsse RK
IK

1200
155

1500 Ω
190 mA

Hand - Füsse -

5000

15000 Ω

15

L
1
L
2
L
3
N

46 mA bei 230V

RK

trockene Lederschuhe IK

P
E

R

R

B

B

R
R
R
E

Month DD, Year

| Slide 20

R

B

B

K
Brandschutz
Brandschutz
Kriechströme über brennbare Materialien
stellen Brandgefahr dar


Ursache für „unvollkommene“
Kurz- oder Erdschlüsse:



Schmorstellen an Klemmen



Windungsschlüsse (Überlastung, Alterung)



eindringende Feuchtigkeit, Kondenswasser




Isolation defekt

leitfähige Stäube oder Ablagerungen

Entzündung möglich:



über ausreichend lange Zeit,



| Slide 21

freigesetzt in kleinem Volumen (mm3)



© ABB Group
Month DD, Year

Ab Wärmeleistung 60 .. 100 W,

brennbare Stoffe und O2
in der Nähe.
Brandschutz
Brandschutz durch FI
Dauerstrom I

Leistung P
bei U=230 V

Für einen Brand mind. erforderlich:
0.26 A
0.43 A

60 W
100 W

Schutzorgane:

LS-Schalter B/C 16 A
Schmelzeinsatz 10 A
FI mit IΔN = 500 mA
FI mit IΔN = 300 mA
FI mit IΔN = 30 mA
P=U·I
© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 22

18 A
15 A
0.5 A
0.3 A
0.03 A

4’140 W
3’450 W
115 W
69 W
6.9 W
Funktion FI
Inhalt „Aufbau und Funktion FI“
Gefahren des elektrischen Stroms
Aufbau und Funktion FI


Funktionsprinzip



Bestandteile FI-Schutzschalter
Summenstromwandler
Magnetauslöser
Schaltschloss
Kontakte



Bauarten FI, Einsatzbereiche
Stromformen
Temperatur
Frequenz
Auslösezeiten
elektromechanisch
 elektronisch
Grenzen der FI-Schutzschaltung

Unerwünschte Auslösungen
Month DD, Year

| Slide 23
Funktion FI
Prinzip Differenzstrom

Durchfluss an
Ein- und
Ausgang ist
gleich gross

Durchfluss
an Ein- und
Ausgang ist
nicht mehr
gleich gross

Month DD, Year

| Slide 24

Funktionierender
Apparat:
Zu- und abfliessender Strom
sind gleich gross

Apparat mit
Isolationsdefekt:
Zu- und abfliessender Strom
sind nicht mehr
gleich gross
Funktion FI
Funktion der FI-Schutzschaltung






Month DD, Year

| Slide 25

Wandler W
Sekundärwicklung A
Magnetauslöser MA
Schaltschloss S
Kontakte
Funktion FI
Prüftaste

Month DD, Year

| Slide 26
Bestandteile
Schnitt FI-Schutzschalter 2-polig

Kontakte

Schaltschloss
(verdeckt)
Magnetauslöser
Wandler inkl.
Wicklungen

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 27
Bestandteile FI
Innenansicht FI-Schutzschalter 4-polig
Prüfkreis
Anschlussklemmen

Primärwindungen
Wandler
Sekundärwindungen
Signalaufbereitung
Magnetauslöser
Schaltschloss
Kontaktträger
(Kontakte verdeckt)

Month DD, Year

| Slide 28
Bestandteile FI
Summenstromwandler
 Ringkern
 gewickelt aus kristallinem Bandmaterial
 hochwertige, weichmagnetische
Ni-Fe-Legierung
 Umhüllung: lackiert oder in Gehäuse


Primärwicklung

 1 .. 3 Windungen
 Anzahl beschränkt aus Dimensions- und
thermischen Gründen

Kern


Sekundärwicklung

Month DD, Year

| Slide 29

Primärwicklung

Sekundärwicklung
 10 .. 1400 Windungen
 Spezielle Ringkernwickelmaschinen
Bestandteile FI
MA7 – Bauteile
Feder

Anker-Lager

Stössel

Anker

Spule

Joch links

Permanentmagnet
© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 30

Joch rechts
Bestandteile FI
Schaltschloss / Kontakte
MA-Stössel entriegelt
Verklinkung
Kontakte öffnen
Während Abschaltung
wird MA zurückgesetzt

Month DD, Year

| Slide 31
Bestandteile FI
Kontakte: Allpolige Abschaltung

N unterbrochen
Potentialanhebung
Fehlerstrom
Abschaltung allpolig, auch N
Month DD, Year

| Slide 32
FI Bauarten
Historie der FI-Schutzschaltung
1928
1951

Aufnahme FI in VDE-Errichtungsbestimmungen

1962

Beginn fabrikmässige Fertigung mit IΔN 0.03A

1963

Erste Baubestimmung für FI (unverändert bis 1981)

1971

Europäische Bau- und Prüfbestimmung für FI

1977

Beginn internationale Bau- und Prüfvorschrift für FI

1981

Vorschrift: FI auch für pulsierende Gleichströme

1985

Vorschrift Erweiterung: Stossstromfestigkeit,
Kurzschlussfestigkeit, Selektivität

1986

Vorstoss, inzwischen zurückgezogen:
Spannungsabhängige FI

1987

Vorschrift für ortsveränderliche FI

1990
| Slide 33

Erste fabrikmässige Fertigung mit IΔN 0.5 .. 3A

1958

Month DD, Year

Patentanmeldung (RWE)

Internationaler Standard für FI
FI Bauarten
Pulsierende Gleichfehlerströme

C
A
MA

W

Typ A

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 34
FI Bauarten
Gleichfehlerströme

Typ B

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 35
FI Bauarten
Einsatzbereich Stromformen

Wechselfehlerstrom
Pulsierender Gleichfehlerstrom

angeschnittene Halbwellen
Anschnittwinkel 90
Anschnittwinkel 135

Halbwellen + Gleichstrom 6mA

Glatter Gleichstrom

© ABB Group
Month DD, Year

Höhere Ströme zugelassen als bei
reinem Wechselfehlerstrom, da
Gefährdung geringer
| Slide 36
FI Bauarten
Einsatzbereich Temperatur




| Slide 37

Einsatzbereich ohne weitere Angabe:
- 5 ... + 40 C



Month DD, Year

Mit abnehmender Temperatur steigt der
Auslösestrom IΔ an.

Einsatzbereich mit Schneestern
- 25 ... + 40 C
FI Bauarten
Einsatzbereich Frequenz
50

Hz

Auslegung FI

60

Hz

Funktion gewährleistet
30
25

IΔ / IΔN

20
15
10
5
0
16 2/3

50

100

200

400

f [Hz]

162/3 Hz
© ABB Group

400

Hz

spezielle Abstimmung für Bahn
spezielle Abstimmung für Flughafen

800

1'600
FI Bauarten
Verzögerte FI
Schnellstmögliche Abschaltung
ist nicht immer erwünscht.

G

K

V



Kurzzeitverzögerter FI

FIK

Maximal zulässige Abschaltzeiten eingehalten



Anwendung bei unerwünschten Auslösungen
infolge kapazitiver Ableitströme





Abschaltung wird um min. 10ms verzögert



S



Realisierung: Elektronische Verzögerung

Selektiver FI

FIS




© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 39

Längere Abschaltzeit als unverzögerter und
kurzzeitverzögerter FI, kein Personenschutz
Beispiel:
Brandschutz:
gesamte Anlage 300mA
Personenschutz: nur Steckdosen 30mA
FI Bauarten
Auslösezeiten
Auslösezeiten [ms]
Fehlerstrom

unverzögert

kurzverzögert
FIK

selektiv
FIS

≤ 0.5 IΔN

keine Ausl.

keine Ausl.

keine Ausl.

0 .. 300

10 .. 300

130 .. 500

2 IΔN

0 .. 150

10 .. 150

60 .. 200

5 IΔN

0 .. 40

10 .. 40

50 .. 150

500 A

0 .. 40

10 .. 40

40 .. 150

≤

1 IΔN

zum Vergleich:
Abschaltzeiten beim Leitungsschutz
≤ 400 ms (Steckdosen)
© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 40

≤ 5000 ms (fest angeschlossen)
FI Bauarten
Personenschutz durch FI
5% 50%

10



 



 Nicht wahrnehmbar
- keine Reaktion

LS
1

 Wahrnehmbar
- keine Gefahr

Einwirkungszeit (s)

 Temporär
Beschwerden

FIS
0.1

- Muskelkrämpfe
- Atem / Herz reversibel,
nur solange der Strom
einwirkt

FIK
0.01

FI
Wahrnehmbarkeitsschwelle

 Lebensgefahr

Loslassschwelle

Flimmerschwelle

0.001
0

1

10

100

1'000

Körperstrom (mA)
© ABB Group
Month DD, Year

gültig für AC, f = 15 .. 100 Hz
| Slide 41

10'000

100'000

Strompfad:
Linke Hand oder beide Hände
zu einem oder beiden Füssen

- Herzkammerflimmern
- Herzstillstand
- Atemstillstand
- Verbrennungen (>3A)
FI Bauarten
Fehlerstromschutz vorgeschrieben
gesamte Installation IΔN = 300 mA
 feuergefährdete Räume
 korrosionsgefährdete Räume
 explosionsgefährdete Räume
 landwirtschaftliche Betriebsstätten

Steckdosenstromkreise In = 40A, IΔN = 30 mA
 Bade- und Duscheinrichtungen
 feuchte und nasse Räume
 korrosionsgefährdete Räume
 elektrische Versuchsräume
 landwirtschaftliche Betriebsstätten
Steckdosenstromkreise In = 25A, IΔN = 30 mA
 transportable Objekte im Freien
 Baustellen
 Campingplätze / Bootsanlegeplätze
 provisorische und temporäre Anlagen

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 42

Steckdosenstromkreise IΔN = 10 mA
 transportable Objekte in engen Räumen
aus gut leitenden Werkstoffen
FI Bauarten
Personenschutz durch FI


U<

zulässig als transportabler FI-Schutzschalter



zulässig für besondere Anlagen, die dauernd von instruiertem
Personal überwacht werden

– spannungsabhängig
– bei N-Unterbruch vor Schalter: Versagen
– Unterspannungsauslösung (in CH verlangt)
– Zuverlässigkeit Elektronik

+ Kosten
+ flexibel parametrierbar / erweiterbar
FI Bauarten
FI Typen


nach Stromform



nach Polzahl

Typ AC

2

Typ A

4

Typ B



nach Frequenz
50



FIK kurzverzögert

Hz

FIS selektiv

162/3 Hz
400



verzögert

Hz

nach IΔN



kombiniert mit LS
FI / LS

10 mA
30 mA
300 mA





Fehlerstromrelais
FIR o. Wandler/Schaltelement

nach IN
16 A
25 A
40 A

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63 A
| Slide 44



nur Signalgeber
FISG o. Schaltelement
FI Bauarten
Personenschutz durch FI
Herstellerbezeichnungen
Nennstrom

Typ A kurzverzögert

Prinzipschaltbild
Nennspannung
Einsatz bis -25°C
Nennauslösestrom
Nennkurzschlussstrom
Max.
Überstromunterbrecher
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Month DD, Year

| Slide 45
FI Bauarten
FI-Sortiment von ABB CMC
FI4

(Auszug)

FI2

FI-LS

T Tragschiene

S Stecksystem

SIDOS

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Month DD, Year

| Slide 46
FI Bauarten
Grenzen der FI-Schutzschaltung
Kein FI-Schutz, wenn Betriebsstromkreis
geschlossen ist.
Keine Unterscheidung, ob Verbraucher
angeschlossen oder Notfall vorliegt.
Beispiel:
Isoliert stehende Person fasst
mit beiden Händen an L und N.

© ABB Group
Month DD, Year

| Slide 47
Unerwünschte Auslösungen
Inhalt „Unerwünschte Auslösungen“
Gefahren des elektrischen Stroms
Aufbau und Funktion FI
Unerwünschte Auslösungen



| Slide 48

durch kapazitive Ableitströme



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durch Installationsfehler

durch äussere Einflüsse
Unerwünschte Auslösungen
Auslösungen durch äussere Einflüsse


Kurzschlüsse
Auslösung infolge von Unsymmetrie im
Summenstromwandler, leichte
Magnetisierung bei grossen Strömen.



Erdschlüsse
Netz wird durch Überstromunterbrecher
abgeschaltet, der FI bleibt eventuell
eingeschaltet.



Blitzschläge,
atmosphärische Überspannungen
Spannungsspitzen grösser 2kV zwischen
Polleiter und Schutzleiter können
unverzögerte FI zur Auslösung bringen.



Magnetische Einflüsse
Starke magnetische Fremdfelder können FI
zur Auslösung bringen. Beispiel:
Einschalten eines grossen Schützes
in der Nähe eines FI.

© ABB Group
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RCD

  • 2. Überblick Inhalt Gefahren des elektrischen Stroms  Gefahrensituationen  Elektrounfälle  Schutzmassnahmen  Personenschutz  Brandschutz Aufbau und Funktion FI  Funktionsprinzip  Bestandteile FI-Schutzschalter  Bauarten FI Unerwünschte Auslösungen  durch Installationsfehler  durch kapazitive Ableitströme  durch äussere Einflüsse © ABB Group Month DD, Year | Slide 2
  • 3. Überblick Inhalt Gefahren des elektrischen Stroms  Warum Fehlerstromschutz?  Gefahrensituationen  Elektrounfälle Statistik  Schutzmassnahmen  Personenschutz  Brandschutz Aufbau und Funktion FI Unerwünschte Auslösungen Month DD, Year | Slide 3
  • 4. Gefahren Warum Fehlerstromschutz?  Heute die Nase, morgen die Steckdose?  „Strom“ ist mit menschlichen Sinnen nicht erfassbar: Gefahr !!!  FI-Schutzschalter:  Schutz des Menschen bei direkter und indirekter Berührung  Brandschutz  Hilft, als Zusatzschutz die Anzahl der tödlichen Elektrounfälle zu vermindern © ABB Group Month DD, Year | Slide 4
  • 5. Gefahren Gefahrensituationen  Indirekte Berührung  Direkte Berührung  Brandgefahr © ABB Group Month DD, Year | Slide 5
  • 6. Gefahren Gefahrensituationen für den Mensch      Month DD, Year | Slide 6 Defekt nahe beim Neutralleiter: kaum Fehlerstrom Fehlerstrom fliesst überwiegend über Erdung des defekten Gehäuses ab: IF2 << IF1 wie  , Leitungsschutzschalter schaltet ab Schutzleiter unterbrochen: Strom fliesst komplett über den Mensch Direkte Berührung, Strom fliesst komplett über den Mensch, volle Netzspannung
  • 7. Elektrounfälle Statistik tödliche Elektrounfälle CH 5-Jahres-Durchschnitte 6 5.2 5.2 4.8 1993 - 2002 4 5.0 4.8 4.6 3.8 3.6 3.4 3.4 3.2 2.8 BU Berufsunfälle NBU Nichtberufsunfälle 2 1.8 2.0 1.6 1.6 1.2 1.2 0 1993-1997 1994-1998 1995-1999 BU 1996-2000 NBU BU+NBU Einwirkung: 94% Durchströmung 6% Flammbogen Month DD, Year | Slide 7 1997-2001 1998-2002
  • 8. Elektrounfälle Statistik Elektro-Berufsunfälle * bezogen auf die 1075 Elektro-Berufsunfälle von 1993 bis 2002 (CH) Einwirkung: Month DD, Year | Slide 8 69% Durchströmung 31% Flammbogen
  • 9. Schutzmassnahmen Schutzprinzip Beim Auftreten eines einzigen Fehlers darf keine Gefahr entstehen.   Fehlerschutz bei 1. Fehler Zusatzschutz bei 2. Fehler © ABB Group Month DD, Year | Slide 9 Falls der Basisschutz versagt, sorgt der Fehlerschutz dafür, dass auch weiterhin keine Gesundheitsgefährdung durch elektrischen Schlag auftritt.  Basisschutz Ein Basisschutz schützt gegen direktes Berühren. Falls auch der Fehlerschutz versagt oder spannungsführende Teile direkt berührt werden, können FehlerstromSchutzeinrichtungen für Zusatzschutz sorgen.
  • 10. Schutzmassnahmen Ursachen für elektrischen Schlag Direkte Berührung Berührung von Teilen, die betriebsmässig unter Spannung stehen. Indirekte Berührung Berühren von leitfähigen Teilen (Körper eines Geräts), die nur infolge eines Fehlers unter Spannung stehen. © ABB Group Month DD, Year | Slide 10
  • 11. Schutzmassnahmen Schutz gegen direktes Berühren indirektes Berühren  Isolierung aktiver Teile  Hauptpotentialausgleich  Abdeckungen, Umhüllun gen  Schutzisolierung  Schutztrennung  Hindernisse, Abstand  Abschaltung, Fehlermeld ung  Schutzkleinspannung  Funktionskleinspannung  Schutzkleinspannung  Funktionskleinspannung   © ABB Group Month DD, Year | Slide 11 Abschaltung zusätzlicher Potentialausgleich
  • 12. Schutzmassnahmen Basisschutz: Schutzgrade IP XY Berührungs- und Fremdkörperschutz 0 1 2 3 4 5 Eindringen von Wasser 0 kein Schutz 1 Tropfwasser senkrecht 2 Tropfwasser bis 15° Neigung 3 Sprühwasser 4 Spritzwasser kein Schutz Handrücken, Ø > 50mm Finger, Ø > 12.5mm Werkzeug, Ø > 2.5mm Draht, Ø > 1mm 4K mit erhöhtem Druck 5 Strahlwasser staubgeschützt 6 6 staubdicht DIN EN 60529 © ABB Group Month DD, Year | Slide 12 IP 2X IP XX B Schutz gegen direktes Berühren erhöhter Berührungsschutz Strahlwasser stark 6K mit erhöhtem Druck 7 Untertauchen zeitweilig 8 Untertauchen dauernd 9K Hochdruck- / Dampfstrahl-Reinigung
  • 13. Schutzmassnahmen Fehlerschutz: Schutzklassen Klasse Ausführung I Leitende Umhüllung der Körper mit Schutzleiteranschluss II III © ABB Group Month DD, Year | Slide 13 Isolierende Umhüllung Schutzkleinspannung
  • 14. Personenschutz Wirkung von Strömen auf den Mensch Physiologisch  Muskulatur in Funktion beeinträchtigt  Verkrampfen, Nicht-Loslassen  Bewusstlosigkeit  Atemstillstand  Herzstillstand  Herzkammerflimmern Physikalisch  Strommarken an den Eintrittsstellen  Innere Verbrennungen  Gerinnung von Eiweiss (Hämoglobin) Chemisch  Zersetzung der Zellflüssigkeit (bei Gleichstrom) Month DD, Year | Slide 14
  • 15. Personenschutz Wirkung von Strömen auf den Mensch abhängig von   Stromart  Frequenz / Signalform  | Slide 15 Widerstand der durchflossenen Körperteile (abhängig von Spannung)  Month DD, Year Stromstärke Einwirkungsdauer
  • 16. Personenschutz Auswirkung von Körperströmen Ameisenhaufen Berührung Hand-Fuss-Lederschuh Loslassgrenze Muskelkrampf Berührung Hand-Hand Herzkammerflimmern / Tod Glühbirne 100W Normaler Leitungsschutz in einer Hausinstallation © ABB Group Berührung grossflächig, nass
  • 17. Personenschutz Körperstrom AC / Einwirkungszeit  Nicht wahrnehmbar - keine Reaktion  Wahrnehmbar - keine Gefahr  Temporär Beschwerden - Muskelkrämpfe - Atem / Herz reversibel, nur solange Strom einwirkt  Lebensgefahr - Herzkammerflimmern - Herzstillstand - Atemstillstand - Verbrennungen (>3A) Month DD, Year | Slide 17
  • 18. Personenschutz Körperstrom AC/DC / EInwirkungszeit  Nicht wahrnehmbar - keine Reaktion  Wahrnehmbar - keine Gefahr  Temporär Beschwerden - Muskelkrämpfe - Atem / Herz reversibel, nur solange Strom einwirkt  Lebensgefahr - Herzkammerflimmern - Herzstillstand - Atemstillstand - Verbrennungen (>3A) © ABB Group Month DD, Year | Slide 18
  • 19. Personenschutz Köperwiderstand Verteilung Angaben in % bezogen auf Hand - Fuss Month DD, Year | Slide 19
  • 20. Personenschutz Körperwiderstand Faustregel Berührung RK 400 500 Ω grossflächig, nass IK 460 575 mA Hand Hand RK 1000 3000 Ω IK 77 230 mA Hand - nackte Füsse RK IK 1200 155 1500 Ω 190 mA Hand - Füsse - 5000 15000 Ω 15 L 1 L 2 L 3 N 46 mA bei 230V RK trockene Lederschuhe IK P E R R B B R R R E Month DD, Year | Slide 20 R B B K
  • 21. Brandschutz Brandschutz Kriechströme über brennbare Materialien stellen Brandgefahr dar  Ursache für „unvollkommene“ Kurz- oder Erdschlüsse:   Schmorstellen an Klemmen  Windungsschlüsse (Überlastung, Alterung)  eindringende Feuchtigkeit, Kondenswasser   Isolation defekt leitfähige Stäube oder Ablagerungen Entzündung möglich:   über ausreichend lange Zeit,  | Slide 21 freigesetzt in kleinem Volumen (mm3)  © ABB Group Month DD, Year Ab Wärmeleistung 60 .. 100 W, brennbare Stoffe und O2 in der Nähe.
  • 22. Brandschutz Brandschutz durch FI Dauerstrom I Leistung P bei U=230 V Für einen Brand mind. erforderlich: 0.26 A 0.43 A 60 W 100 W Schutzorgane: LS-Schalter B/C 16 A Schmelzeinsatz 10 A FI mit IΔN = 500 mA FI mit IΔN = 300 mA FI mit IΔN = 30 mA P=U·I © ABB Group Month DD, Year | Slide 22 18 A 15 A 0.5 A 0.3 A 0.03 A 4’140 W 3’450 W 115 W 69 W 6.9 W
  • 23. Funktion FI Inhalt „Aufbau und Funktion FI“ Gefahren des elektrischen Stroms Aufbau und Funktion FI  Funktionsprinzip  Bestandteile FI-Schutzschalter Summenstromwandler Magnetauslöser Schaltschloss Kontakte  Bauarten FI, Einsatzbereiche Stromformen Temperatur Frequenz Auslösezeiten elektromechanisch  elektronisch Grenzen der FI-Schutzschaltung Unerwünschte Auslösungen Month DD, Year | Slide 23
  • 24. Funktion FI Prinzip Differenzstrom Durchfluss an Ein- und Ausgang ist gleich gross Durchfluss an Ein- und Ausgang ist nicht mehr gleich gross Month DD, Year | Slide 24 Funktionierender Apparat: Zu- und abfliessender Strom sind gleich gross Apparat mit Isolationsdefekt: Zu- und abfliessender Strom sind nicht mehr gleich gross
  • 25. Funktion FI Funktion der FI-Schutzschaltung      Month DD, Year | Slide 25 Wandler W Sekundärwicklung A Magnetauslöser MA Schaltschloss S Kontakte
  • 28. Bestandteile FI Innenansicht FI-Schutzschalter 4-polig Prüfkreis Anschlussklemmen Primärwindungen Wandler Sekundärwindungen Signalaufbereitung Magnetauslöser Schaltschloss Kontaktträger (Kontakte verdeckt) Month DD, Year | Slide 28
  • 29. Bestandteile FI Summenstromwandler  Ringkern  gewickelt aus kristallinem Bandmaterial  hochwertige, weichmagnetische Ni-Fe-Legierung  Umhüllung: lackiert oder in Gehäuse  Primärwicklung  1 .. 3 Windungen  Anzahl beschränkt aus Dimensions- und thermischen Gründen Kern  Sekundärwicklung Month DD, Year | Slide 29 Primärwicklung Sekundärwicklung  10 .. 1400 Windungen  Spezielle Ringkernwickelmaschinen
  • 30. Bestandteile FI MA7 – Bauteile Feder Anker-Lager Stössel Anker Spule Joch links Permanentmagnet © ABB Group Month DD, Year | Slide 30 Joch rechts
  • 31. Bestandteile FI Schaltschloss / Kontakte MA-Stössel entriegelt Verklinkung Kontakte öffnen Während Abschaltung wird MA zurückgesetzt Month DD, Year | Slide 31
  • 32. Bestandteile FI Kontakte: Allpolige Abschaltung N unterbrochen Potentialanhebung Fehlerstrom Abschaltung allpolig, auch N Month DD, Year | Slide 32
  • 33. FI Bauarten Historie der FI-Schutzschaltung 1928 1951 Aufnahme FI in VDE-Errichtungsbestimmungen 1962 Beginn fabrikmässige Fertigung mit IΔN 0.03A 1963 Erste Baubestimmung für FI (unverändert bis 1981) 1971 Europäische Bau- und Prüfbestimmung für FI 1977 Beginn internationale Bau- und Prüfvorschrift für FI 1981 Vorschrift: FI auch für pulsierende Gleichströme 1985 Vorschrift Erweiterung: Stossstromfestigkeit, Kurzschlussfestigkeit, Selektivität 1986 Vorstoss, inzwischen zurückgezogen: Spannungsabhängige FI 1987 Vorschrift für ortsveränderliche FI 1990 | Slide 33 Erste fabrikmässige Fertigung mit IΔN 0.5 .. 3A 1958 Month DD, Year Patentanmeldung (RWE) Internationaler Standard für FI
  • 34. FI Bauarten Pulsierende Gleichfehlerströme C A MA W Typ A © ABB Group Month DD, Year | Slide 34
  • 35. FI Bauarten Gleichfehlerströme Typ B © ABB Group Month DD, Year | Slide 35
  • 36. FI Bauarten Einsatzbereich Stromformen Wechselfehlerstrom Pulsierender Gleichfehlerstrom angeschnittene Halbwellen Anschnittwinkel 90 Anschnittwinkel 135 Halbwellen + Gleichstrom 6mA Glatter Gleichstrom © ABB Group Month DD, Year Höhere Ströme zugelassen als bei reinem Wechselfehlerstrom, da Gefährdung geringer | Slide 36
  • 37. FI Bauarten Einsatzbereich Temperatur   | Slide 37 Einsatzbereich ohne weitere Angabe: - 5 ... + 40 C  Month DD, Year Mit abnehmender Temperatur steigt der Auslösestrom IΔ an. Einsatzbereich mit Schneestern - 25 ... + 40 C
  • 38. FI Bauarten Einsatzbereich Frequenz 50 Hz Auslegung FI 60 Hz Funktion gewährleistet 30 25 IΔ / IΔN 20 15 10 5 0 16 2/3 50 100 200 400 f [Hz] 162/3 Hz © ABB Group 400 Hz spezielle Abstimmung für Bahn spezielle Abstimmung für Flughafen 800 1'600
  • 39. FI Bauarten Verzögerte FI Schnellstmögliche Abschaltung ist nicht immer erwünscht. G K V  Kurzzeitverzögerter FI FIK Maximal zulässige Abschaltzeiten eingehalten  Anwendung bei unerwünschten Auslösungen infolge kapazitiver Ableitströme   Abschaltung wird um min. 10ms verzögert  S  Realisierung: Elektronische Verzögerung Selektiver FI FIS   © ABB Group Month DD, Year | Slide 39 Längere Abschaltzeit als unverzögerter und kurzzeitverzögerter FI, kein Personenschutz Beispiel: Brandschutz: gesamte Anlage 300mA Personenschutz: nur Steckdosen 30mA
  • 40. FI Bauarten Auslösezeiten Auslösezeiten [ms] Fehlerstrom unverzögert kurzverzögert FIK selektiv FIS ≤ 0.5 IΔN keine Ausl. keine Ausl. keine Ausl. 0 .. 300 10 .. 300 130 .. 500 2 IΔN 0 .. 150 10 .. 150 60 .. 200 5 IΔN 0 .. 40 10 .. 40 50 .. 150 500 A 0 .. 40 10 .. 40 40 .. 150 ≤ 1 IΔN zum Vergleich: Abschaltzeiten beim Leitungsschutz ≤ 400 ms (Steckdosen) © ABB Group Month DD, Year | Slide 40 ≤ 5000 ms (fest angeschlossen)
  • 41. FI Bauarten Personenschutz durch FI 5% 50% 10      Nicht wahrnehmbar - keine Reaktion LS 1  Wahrnehmbar - keine Gefahr Einwirkungszeit (s)  Temporär Beschwerden FIS 0.1 - Muskelkrämpfe - Atem / Herz reversibel, nur solange der Strom einwirkt FIK 0.01 FI Wahrnehmbarkeitsschwelle  Lebensgefahr Loslassschwelle Flimmerschwelle 0.001 0 1 10 100 1'000 Körperstrom (mA) © ABB Group Month DD, Year gültig für AC, f = 15 .. 100 Hz | Slide 41 10'000 100'000 Strompfad: Linke Hand oder beide Hände zu einem oder beiden Füssen - Herzkammerflimmern - Herzstillstand - Atemstillstand - Verbrennungen (>3A)
  • 42. FI Bauarten Fehlerstromschutz vorgeschrieben gesamte Installation IΔN = 300 mA  feuergefährdete Räume  korrosionsgefährdete Räume  explosionsgefährdete Räume  landwirtschaftliche Betriebsstätten Steckdosenstromkreise In = 40A, IΔN = 30 mA  Bade- und Duscheinrichtungen  feuchte und nasse Räume  korrosionsgefährdete Räume  elektrische Versuchsräume  landwirtschaftliche Betriebsstätten Steckdosenstromkreise In = 25A, IΔN = 30 mA  transportable Objekte im Freien  Baustellen  Campingplätze / Bootsanlegeplätze  provisorische und temporäre Anlagen © ABB Group Month DD, Year | Slide 42 Steckdosenstromkreise IΔN = 10 mA  transportable Objekte in engen Räumen aus gut leitenden Werkstoffen
  • 43. FI Bauarten Personenschutz durch FI  U< zulässig als transportabler FI-Schutzschalter  zulässig für besondere Anlagen, die dauernd von instruiertem Personal überwacht werden – spannungsabhängig – bei N-Unterbruch vor Schalter: Versagen – Unterspannungsauslösung (in CH verlangt) – Zuverlässigkeit Elektronik + Kosten + flexibel parametrierbar / erweiterbar
  • 44. FI Bauarten FI Typen  nach Stromform  nach Polzahl Typ AC 2 Typ A 4 Typ B  nach Frequenz 50  FIK kurzverzögert Hz FIS selektiv 162/3 Hz 400  verzögert Hz nach IΔN  kombiniert mit LS FI / LS 10 mA 30 mA 300 mA   Fehlerstromrelais FIR o. Wandler/Schaltelement nach IN 16 A 25 A 40 A © ABB Group Month DD, Year 63 A | Slide 44  nur Signalgeber FISG o. Schaltelement
  • 45. FI Bauarten Personenschutz durch FI Herstellerbezeichnungen Nennstrom Typ A kurzverzögert Prinzipschaltbild Nennspannung Einsatz bis -25°C Nennauslösestrom Nennkurzschlussstrom Max. Überstromunterbrecher © ABB Group Month DD, Year | Slide 45
  • 46. FI Bauarten FI-Sortiment von ABB CMC FI4 (Auszug) FI2 FI-LS T Tragschiene S Stecksystem SIDOS © ABB Group Month DD, Year | Slide 46
  • 47. FI Bauarten Grenzen der FI-Schutzschaltung Kein FI-Schutz, wenn Betriebsstromkreis geschlossen ist. Keine Unterscheidung, ob Verbraucher angeschlossen oder Notfall vorliegt. Beispiel: Isoliert stehende Person fasst mit beiden Händen an L und N. © ABB Group Month DD, Year | Slide 47
  • 48. Unerwünschte Auslösungen Inhalt „Unerwünschte Auslösungen“ Gefahren des elektrischen Stroms Aufbau und Funktion FI Unerwünschte Auslösungen   | Slide 48 durch kapazitive Ableitströme  © ABB Group Month DD, Year durch Installationsfehler durch äussere Einflüsse
  • 49. Unerwünschte Auslösungen Auslösungen durch äussere Einflüsse  Kurzschlüsse Auslösung infolge von Unsymmetrie im Summenstromwandler, leichte Magnetisierung bei grossen Strömen.  Erdschlüsse Netz wird durch Überstromunterbrecher abgeschaltet, der FI bleibt eventuell eingeschaltet.  Blitzschläge, atmosphärische Überspannungen Spannungsspitzen grösser 2kV zwischen Polleiter und Schutzleiter können unverzögerte FI zur Auslösung bringen.  Magnetische Einflüsse Starke magnetische Fremdfelder können FI zur Auslösung bringen. Beispiel: Einschalten eines grossen Schützes in der Nähe eines FI. © ABB Group Month DD, Year | Slide 49