3. „SED - Schönes Einheits Design“
Georg Chr. Bertsch
Ernst Hedler
Matthias Dietz
Taschen Verlag (Mai) 1990
Präsentation von Produkten
Der DDR:
# kein Design
# mangelhaftes Design
# mangelhafte Verpackungsqualitäten
# mangelhafte Produkte
# veraltete Produkte
# laue/Schwache Farben
# komische Produktbezeichnungen
# Kitsch
4. Designlexikon – Deutschland
Dumont Verlag - 2002
Marion Godau, Bernd Polster
1949-1980, S. 72:
Designentwicklung in der DDR
„...litt an chronischer Unfähigkeit
einen eigenen ästhetischen
Ausdruck zu entwickeln, ein Versagen,
das historisch seinesgleichen sucht...“
Erinnerungsstücke: Im Keller,
die Überbleibsel einer 40-jährigen
Dienstzeit bei der DR
(Deutschen Reichsbahn).
(cc) Foto: Ulrich Vogt
9. 1945 1949
ost
west RIEDEL IMME
Leichtmotorrad von
Norbert Riedel
(Vorher Konstrukteur für
Messerschmidt)
1945 1949
ost
west
1945 1949
ost
west
1945 1949
ost
west
Teilweise Trennung der Kunst-Kultur-Designeinflüsse
1945 1949
ost
west
FREIA
Günter Fischer, Suhl
Erste Freiarm Nähmaschine!
(Vorher Konstrukteur bei Hugo Junkers
in Dessau)
10. EINFLÜSSE von außen auf DDR FORMGESTALTUNG
Sowjetunion
CSRPOLEN
Welt
BULGARIENRUMÄNIEN
EUROPA
BRD
UNGARN
POLITISCHER WILLE der SED
ND 04.10.1962 „Hinter dem Leben zurück“
Bemerkungen zur „Industriellen Formgebung"
auf der V. Deutschen Kunstausstellung
# Farblose Eintönigkeit
# Kalter Funktionalismus
# Unkünstlerische Lösungen
11. EINFLÜSSE von außen auf DDR Design
BRD
Schweden
Italien
EUROPA
Sowjetunion
CSR POLEN
Welt
REALITÄTEN!
15. ost
west
1960
BRD: Schneewittchensarg....
Phonosuper SK 61
Kombination von Radio
und Plattenspieler
Design: Dieter Rams 1962
…..Gemeinsamkeiten...........
Rundfunkgerät rk3
Bausteinserie
HELIRADIO Gerätebau Hempel KG
Limbach-Oberfrohna,
Design: K.C. Dietel/L. Rudolph, 1964
ND: Hinter dem Leben zurück
16. MKL 69
1969 "Das Architektenkollektiv Goerke, Koch, Henker und Krone entwirft für die
Max Kluge & Co. KG Langenau das Anhängeregal- und Montagesystem MKL 69"
17. MKL 69 heute:
IKEA BESTA 2013
(Designer wird nicht benannt)
MKL 69 heute:
LES CONTEMPORAINS :
INTRALATINA by C. Marelli & M. Molteni
18. HELI RK3
MKL 69 System-Möbel von
Max Kluge aus Langenau
Makoré - Furnier
Buddy's Habits -
King Oliver's Creole
Jazz Band
DDR Rundstrick-
Hose - bügelfrei
SW TV-Gerät
aus Stassfurt
Pullover...selbstgestrickt
Mit einer Flachbett-
Strickmaschine
Ruhla "UMF" 27314.
Die FLACHE!
1969
28. Berlin
Kunsthochschule Berlin Weißensee
Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin Schöneweide
Ingenieurschule für Bekleidungstechnik
Dresden
Hochschule für bildende Künste
Technische Universität Dresden – Zentrum für Technisches Design
Erfurt
Fachschule für angewandte Kunst
heute Universität Erfurt
Halle
Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein
Heiligendamm
Fachschule für angewandte Kunst
heute Fachbereich Design der Fachhochschule Wismar
Leipzig
Hochschule für Grafik und Buchkunst
Fachschule für angewandte Kunst (nur 50er)
Magdeburg
Fachschule für angewandte Kunst (bis 1963)
Potsdam
Fachschule für Angewandte Kunst
Schneeberg
Fachschule für angewandte Kunst (heute fh zwickau)
Sonneberg
Fachschule für angewandte Kunst (heute staatl. berufsschule spielzeuggestalter)
Weimar
Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (heute bauhaus-universität weimar)
Designausbildung
In der DDR
Bezeichnung für Designer:
Formgestalter
Industrieformgestalter
30. Margarete Jahny,
Stapelbares Kaffeekännchen
mit kippgeschützem Deckel,
Colditz Porzellan
Teekanne als Bestandteil
eines stapelbaren Service,
Hans (Nick) Roericht (BRD)
(Hochschule für Gestaltung Ulm)
31. Rudolf Horn
Freischwinger für
Fa. RÖHL Potsdam, 1964
Ursprung.....
Ludwig Mies van der Rohe (1986 - 1969)
Der Barcelona-Sessel,
für den deutschen Pavillon
der Weltausstellung 1929 in Barcelona
33. Rudolf Horn 1967
MDW-Programm
Erstes umfassendes Montagemöbel
für alle Bereiche der Wohnung
(ausgenommen Küche, Bad und WC).
Es umfasst Behältnismöbel für
Wohn-, Schlaf-, Arbeits-, Jugend-
und Eingangsbereiche.
24 Jahre in anwachsender Stück-
zahl hergestellt.
Das am längsten produzierte
Möbelsystemen in Europa.
Erste Ausstellung auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1967
34. Rudolf Horn:
1968 Temaset-Programm
Eine tragende Aluminiumskelett-
konstruktion wird mit dünnen,
beschichteten Spanplatten aus-
gefacht und nimmt alle Funktions-
elemente wie Türen, Böden und
Schubfächern auf.
Quelle:
http://www.burg-halle.de/rudolfhorn/
1979
Mitnahmemöbel
Gestaltungsvariante mit Arbeitsplatz
36. Albrecht Ecke und Reinhard Panier
1985 1.Preis beim Designwettbewerb
für Clip+Clap-Kugelleuchte 1985
für NARVA, Berlin,
2000 auf Messestand
„SLAMP RG 60“
SLAMP hat Entwurf ohne Lizenz benutzt
37. Phono-Bausteinserie von Jürgen Peters
1. Entwurf 1962, veröffentlicht auf der
V. Deutschen Kunstausstellung in Dresden
„ND Diskussion – Am Leben vorbei“ begann...
„WEGA 3000“ (produziert 1965)
gilt heute als eine der Ikonen des
(BRD) Deutschen Designs.
Kultur im Heim" Nr. 4/1964
Foto:WEGA Radio GmbH, Felbach
38. Ergebnis dieser Veröffentlichung:
„WEGA - Wegavision 3000 L“
(1966/67)
gilt heute als eine der Ikonen des
(BRD) Deutschen Designs.
Foto: www.Online-Radiomuseum.de
Kultur im Heim" Nr. 4/1964
Mit Phono-Bausteinserie
von Jürgen Peters (DDR)
39. Penti II
Die Goldene Kamera für die Frau
Design: Horst Giese, Jürgen Peters
(Entwicklung 1958 – 1960)
VEB Welta Kamera-Werke Dresden
(VEB Pentacon Dresden)
43. Renate Müller
Sonneberg
1968 Spielzeugdesign
….für Betrieb ihres Vaters
H. Josef Leven
z.Zt. MOMA, New York Ausstellung
Renate Müller
Therapeutisches Spielzeug Nashorn,
1968 Brauner Rupfen,
blaues und rotes Leder, Holz
57,5 x 42 x 26 cm
Schätzpreis: 600 - 800 EUR
Auktion „Design“ 28. Juni 2011,
Quittenbaum, München
46. VEB Geräte- und Werkzeugbau Wiesa 1985
Designer unbekannt
Wieger STG-941 Sturmgewehr (Standard) für Nato Munition
47. lin´s 9 Plus markant ®
Tusche Zeichengerät
VEB Schreibgeräte
Betrieb im VEB Kombinat
Musikinstrumente
Markneukirchen-Klingenthal
Betriebsteil Heiko
DDR 3700 Wernigerode
54. Stahlhelm M54, M56
waren kein DDR Design!
Wehrmachtsentwicklung
Heereswaffenamt
Koblenz vor 1945!
55. Handrühr- und Mixgerät
„AKA electric RG 28s“
...in Westdeutschland von
Quelle unter der Marke
„Privileg“ vertrieben
Hersteller:
VEB Elektrogerätewerk Suhl, DDR
Design: …...
57. Bebo-sher: Bergmann Borsig schnell
hautschonend elektrisch rasiert;
Rasierapparate aus dem
VEB Bergmann-Borsig Berlin
58. E-Uhr, Kaliber UMF 25-82 (1962 bis 1966)
Die Uhr, welche die ostdeutsche
Uhrenindustrie rettete.
RGW wollte Uhrenproduktion einstellen
Und nur noch in SU (16 Werke)
produzieren
GUB KAL.69.1...heute Lange & Söhne
59. Richard Hebstreit
Kombinat Wohnkultur Suhl
1985
Kerzenhalterset für Haushaltskerze
(für IKEA)
Richard Hebstreit
Kombinat Wohnkultur Suhl
1986
Wandhalterung für Behältnisse
unterschiedlichster Abmessungen
(für IKEA)
61. DDR DESIGNER: Marlies Ameling, Erw in Andrä, Ekkehard Bartsch, Winfried Baumberger, Axel Bertram, Manfred Bofinger, Gerhard
Böhnisch, Kurt Boeser, Hedwig Bollhagen, Helmut Brade, Marianne Brandt, Hans Brockhage, Friedrich Bundtzen, Albert Buske,
Manfred Claus, Jutta Damm-Fiedler, Ilse Decho, Brigitte M.-Diedering, Karl Clauss Dietel, Dietrich Dorfstecher, Karl-Heinz
Drescher, Horst Dressel, Wolfgang Dyroff, Anneliese und Hans-Eberhard Ernst, Joachim Fiedler, Ernst Fischer, Helmut Flade, Walter
Funkat, Bernd Frank, Franz Ehrlich, Antje Erkmann, Walter Gebauer, Horst Geil, Wolfgang Geisler, Lutz Gelbert, Horst Giese, Peter
Grahl, André Grossmann, Rudolf Grossmann, Erhard Grüttner, Rudolf Grüttner, Matthias Gubig, Helene Haeusler, Heinz
Handschick, Volker Häußer, John Heartfield, Heinz Hellmis, Horst Heyder, Herbert Hirche, Rudi Högner, Rudolf Horn, Margarete
Jahny, Erich John, Paul Jung, Günter Junge, Gerd Kaden, Albert Kapr, Ludw ig Kellner, Martin Kelm, Werner Klemke, Winfried Klemmt,
Günter Knobloch, Siegrid Kölbel, Heiner-Hans Körting, Albert Krause, Klaus Kunis, Hellfried Lack, Li Ting-I, Walter Mainz, Michael
Marschhauser, Hans Merz, Horst Michel, Erich Müller, Renate Müller, Rolf-Felix Müller, Klaus Musinowski, Horst Oehlke, Dietmar
Palloks, Jürgen Peters, Hubert Petras, Christa Petroff-Bohne, Volker Pfüller, Gudrun Raum, Lothar Reher, Günter Reißmann, Gisela
Röder, Peter Rossa, Lutz Rudolph, Karl-Heinz Schäfer, Karl-Heinz Schaarschmidt, Hans-Joachim Schauß, Walter Schiller, Werner
Schinko, Horst Schuster, Klaus Segner, Selman Selmanagic, Manfred Schindler, Thomas Schleusing, Jochen Schmieder, Wolfgang
Schneider, Gerhard Schöne, Dieter Schwerdtle, Mart Stam, Bernd Stegmann, Michael Stender, Klaus Stützner, Hellmuth
Tschörtner, Johannes Ullmann, Ernst-Rudolf Vogenauer, Hartmut Voigt, Hannelore Wedemeier, Marion Weidlich, Harry Wendisch, Horst
Wendt, Klaus Wittkugel, Horst-Erich Wolter, Eberhard Wüstner, Uta Wulsten, Fritz Wulsten, Gerd Wunderlich + 13,5 Millionen
Patentdokumente der DDR!
ENDE!
Notas do Editor
1. Formalismusdiskussion
Wir wollen in unseren Kunstschulen keine abstrakten Bilder mehr sehen. Wir brauchen weder die Bilder von Mondlandschaften noch von faulen Fischen. Die Grau-in-Grau-Malerei, die ein Ausdruck des kapitalistischen Niedergangs ist, steht im schroffsten Widerspruch zum heutigen Leben in der DDR.“
– Barbara Möller: Die DDR zahlte nach Quadratzentimetern. Hamburger Abendblatt, 28. Juli 2003, abgerufen am 23. Februar 2011.
Design in der DDR
In 176 Seiten lernt man die tristesten Produkte der DDR kennen. In einer platten emotional negativen und unsachlichen Analyse werden nicht formvollendete Produkte ohne jede designtheoretischen Kenntnisse in ihrer Gesamtheit diffamiert.
Herrn Bertsch/Hedler/Dietz ist es ist es nicht gelungen, (Ost)deutsches Design in der Vielfalt der Erscheinungsweisen bunt verpackt auf glänzendem Papier festzuhalten.
„Die zweite und noch viel groteskere Publikation ist ein 2000 im DuMont-Verlag erschienenes "Design-Lexikon Deutschland". Darin steht doch wirklich, dass man das DDR-Design überhaupt nicht in ein Lexikon aufnehmen müsse, weil es das schlichtweg nicht gegeben habe. Produktkultur im Osten sei, so sinngemäß, ein einzigartiges Versagen vor der Geschichte.“ (Günter Höhne)
Von A wie Angeldoppelhaken bis Z wie Zick-Zack-Imme
Zum 100. Geburtstag von Ernst Fischer, dem vor vier Jahren verstorbenen Schöpfer der legendären Nähmaschine „Freia“ – eine persönliche Würdigung des Ingenieur-Designers von Günter Höhne.
· „Warum gerade Freia? – Nein, an die germanische Göttergattin habe ich damals, 1947/48, überhaupt nicht gedacht bei der Namenstaufe meiner Nähmaschine. Es ist bloß ein Kurzwort: Freia steht für Freiarm-Maschine.“ Als mir dies Ernst Fischer im Dezember 2001 in seinem Wohnhaus am Stadtrand des thüringischen Suhl erklärt, ist er für mich vorerst immer noch „nur“ der Konstrukteur und Gestalter eines der faszinierendsten technischen deutschen Nachkriegsprodukte, der – wie ich bis heute unbeirrt behaupte – schönsten und für ihre Entstehungszeit praktischsten Koffernähmaschine des 20. Jahrhunderts. Dafür spricht auch, dass die großen Gebrauchskunst-Museen und Designsammlungen der Welt sie längst in ihre Bestände aufgenommen haben oder aber danach trachten.
http://www.gfdg.org/img/pdf/tagung-2013/saenger-gfdg-2013.pdf?PHPSESSID=fa3bcfca49a7bd5903ba148414508243
Sammlung industrielle Gestaltung der DDR
„Nach einem Ausstellungsrundgang Walter Ulbrichts hatte es
in der Presse und Versammlungen einen großen propagandistischen Rundumschlags von SED-Kulturfunktionären gegen die dort gezeigte sachlich-moderne Produktgestaltung gegeben.
Doch offenbar war dieser, nach den 1950er Jahren zweite Formalismus-Affront für das Institut nicht so wirkungsmächtig, dass es seine Öffentlichkeitsarbeit langfristig beeinflusst hätte. Schon 1962 hatte es von Hubert Petras gestaltete Gefäße besessen, die im Neuen Deutschland als „kalter Funktionalismus“ bezeichnet worden waren, 1963 erwarb es erneut dessen Vasen und Aschenbecher. In der Ausstellung „Form Funktion Qualität“, in den 1960er Jahren in verschiedenen osteuropäischen Hauptstädten gezeigt, präsentierte das
Institut erstmals Werkbund- und Bauhaus-Design und stellte die ostdeutsche Gestaltung damit in deren Traditionslinie.“
1969 "Das Architektenkollektiv Goerke, Koch, Henker und Krone entwirft für die Max Kluge & Co. KG Langenau das Anhängeregal- und Montagesystem MKL 69"
Ähnliche Möbel hatte Rudolf Horn entworfen.
"Das sind ja nur Bretter", lautet der Kommentar von Walter Ulbricht über Horns Montagemöbel. Doch so kompensiert Horn geschickt den Mangel an hochwertigen Materialien. Spanplatten und Kunststoffen verleiht er eine moderne, pfiffige Optik. Horns größte Herausforderung als Gestalter ist jedoch die akute Wohnungsnot in der DDR. Sechs Millionen Wohnungen sind im Krieg zerstört worden.“
(http://www.mdr.de/geschichte-mitteldeutschlands/meine-geschichte/artikel6990.html)!
IKEA BESTA 2013
Design IKEA of Sweden
(keinen Designer Namen benannt!)
MKL 69, 1999, Halle-Neustadt, 665-4, HELI Radio RK3, Fernseher RFT Staßfurt - Stella, der Pullover war selbstgestrickt
Die Hose aus Voll Synthetik (Dederon?) hatte keine Bügelfalte und brauchte und konnte nicht gebügelt werden. Obwohl ich ein Fan der puristischen Möbel von Max Kluge war, motzte ich ich sie auf Wusch meiner Frau mit sinnvollen und sinnlosen Schnörkeldekorsachen auf. Den Leuchter drehte ich im Pseudobarockstil aus zwei Messingteilen. Die Tropfschale war abnehmbar.
Hinter dem Drehsessel, der sehr praktisch in der kleinen Plattenbauwohnung war, wurde ein Messingteller in die MKL 69 Rückwand platziert. So zweimal im Jahr musste der Teller nachpoliert werden. Neben dem Plattenspieler wurden Plattencover als zusätzliche grafische Dekoration gestellt. "Pioniere Des Jazz (LP, Mono, Comp)1969" http://www.discogs.com/Various-Pioniere.../release/453334
DIE "FLACHE" AUS RUHLA
Die Uhr war aus Ruhla "UMF" 27314. "Uhr mit Feder" haben wir damals gelästert. Dabei war die Uhr schon was besseres:
Gehäuse: 27314, Goldplated 20µm, Stainless Steel Back, Electronically Tested, Waterprotected - To Remove Movement Lift Glass - 20µm vergoldet, Kunststoffglas, Stahl-Druckboden mit Dichtung, D=34mm
Band: Leder Zifferblatt: Ruhla, 15 Jewels, Antimagnetic, Made in Germany - versilbert, Marken gefräst; Werk: UMF - Kaliber UMF 39-12, 15 Steine, Gesperr auf Zifferblattseite, Kronenschaltung mit Wippe, Antichoc-102-Stoßsicherung. Sie war sehr flach und ging einigermaßen genau.
Das Design war eine Kopie der damaligen Anker oder DUGENA Uhren, die aber zu dieser Zeit oft konische Zeiger hatten.
Heinz Melkus, Inhaber der gleich-
namigen halbstaatlichen Dresdner
Firma, war einer der erfolgreichsten
Automobil-Rennsportler der DDR.
Er entwickelte und fuhr zahlreiche
Sport- und Rennwagen, deren An-
trieb immer hochgezüchtete Wart-
burg-Zweitakt-Motoren besorgten.
Fast 80 solcher Sportfahrzeuge ent-
standen in Dresden. Höhepunkt sei-
ner Konstrukteurstätigkeit war das
Jahr 1969: Melkus stellte ein eigen-
entiwickeltes, flaches Mittelmotor-
sportcoupe auf die Räder. Nur in ge-
ringer Stückzahl gefertigt, ist dieser
Zweisitzer über die DDR-Grenzen
hinaus kaum bekannt geworden.
Greifzu BMW-Rennwagen (1951)
Paul Greifzu (* 7. April 1902 in Suhl; † 10. Mai 1952 in Dessau) war ein deutscher Automobil- und Motorradrennfahrer. Nach der Lehre als Werkzeugmacher und Mechaniker arbeitete Greifzu ab 1920 in der Kraftfahrzeugwerkstatt seines Vaters. Seit 1921 nahm er an Autorennen teil. In den 40er und 50er Jahren gehörte er zu den besten deutschen Rennfahrern überhaupt. Sein erfolgreichstes Rennjahr war 1951:
4. Platz beim Internationalen Rennen auf dem Nürburgring
Sieger beim Rennen auf der Autobahnspinne Dresden
Sieger beim Internationalen AVUS-Rennen in Berlin
Sieger beim Rennen auf der Halle-Saale-Schleife
Sieger auf dem Sachsenring vor Hans Stuck
Im folgenden Jahr kam Paul Greifzu am 10. Mai 1952 bei einem Trainingsunfall auf der Dessauer Rennstrecke für das 3. Dessauer Wagen- und Motorradrennen ums Leben.
LKW-Entwurf
WERKSFOTO VEB ROBUR ZITTAU GÜNTER HÖHNE
Großbildansicht
LKW-Entwurf: Testfahrzeug des von Dietel/Rudolph gestalteten Zittauer Robur D 609 von 1978. Auch die Spur dieses formschönen und zweckmäßigen Lkw-Entwurfs von Karl Clauss Dietel und Lutz Rudolph verlief schließlich im Sande der Teststrecken.
Isolierkanne "Typ 750"
Gestaltung: Margarethe Jahny
Produktion/Vertrieb: VEB Alfi Fischbach
Datierung: 1959
Geographischer Bezug: DDR
Material: eloxiertes Aluminium, Kork
Sammlungsbereich: Entwerfersammlung
Inventar-Nr.: WAB 1771
Maße: H 26 cm x B 11, 5 cm x D 9,3 cm
Bemerkungen: gilt als ein DDR-Designklassiker; wurde in einer weiteren Ausführung mit poliertem Aluminium hergestellt; ausgestellt
Margarete Jahny wurde 1923 in Mittenwald geboren. Nach ihrem Studium von 1948 bis 1953 an der Kunsthochschule in Dresden bei Mart Stam, Marianne Brandt u.a. arbeitete sie in den 1960er Jahren am Institut für angewandte Kunst in Berlin und in den 1970er Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiter am Zentralinstitut für Gestaltung Berlin intensiv mit Erich Müller zusammen. Von 1979 bis 1983 lehrte sie an der Kunsthochschule Berlin, Fachgebiet Keramik/ Gefäßgestaltung. Sie erhielt 1983 den Designpreis der DDR.
Rudolf Horn über den Barcelona:
"Ich war enttäuscht. Er versprach nicht jene Elastizität, die diese elegante Anmutung eigentlich vermittelte. Das hat mich gereizt, einen Sessel zu machen, der sich bewegt, der sich anpasst."
Der Sessel wird in Potsdam produziert – allerdings nur für den Westen. Leder und Bandstahl sind für die DDR unbezahlbar.
Ich habe gedacht wie Horn, der mal meinte:
"Die schönen, die einfachen Dinge, die sich zurücknehmen, sind auch da. Sie sind nicht im Standardangebot, sie sind in jenen Geschäften, wo sie kaum zu bezahlen sind, obgleich ihre Herstellung wegen des verminderten Aufwandes geringere Kosten verursachen. Aber da wird ein Eliteanspruch bedient, Ausschluss betrieben - den wollte ich nicht."
„Clip+Clap-Kugelleuchte: Mit der Lampe "Clip+Clap", einem originellen Steckbausatz aus Kunststofffolie, gewannen die Berliner Designstudenten Albrecht Ecke und Reinhard Panier 1985 den ersten Preis beim Designwettbewerb des Leuchtmittel-Kombinats NARVA. In der DDR wurde sie nie produziert - aber im Jahr 2000 entdeckte Ecke seinen Entwurf auf dem Frankfurter Messestand eines italienischen Lampenherstellers unter der Bezeichnug "SLAMP RG 60". Heute prangen auf den Versandkartons der erfolgreichen Kugelleuchte auch die Namen der einstigen DDR-Designer Ecke und Panier. Das Bild zeigt die "Clip+Clap" in der Ausführung als "SLAMP RG 60" in der Wohnung des Autors.“ Quelle Günter Höhne
„Kultur im Heim: Titelseite der Zeitschrift "Kultur im Heim" Nr. 4/1964 mit dem Fernseher der Rundfunk-Phono-Fernseher-Bausteinserie. Ein 1962 erstmals auf der V. Deutschen Kunstausstellung in Dresden vorgestellter Enwturf des Ostberliner Formgestalters Jürgen Peters war im SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" als "hinter dem Leben zurück" verrissen worden. "Farblose Eintönigkeit und Verarmung der künstlerischen Formen" wurde dem am technischen Design von westdeutschen "Braun"-Geräten orientierten Entwurf attestiert.“
Quelle: JÜRGEN PETERS GÜNTER HÖHNE
http://einestages.spiegel.de/external/ShowAuthorAlbumBackgroundXXL/a1006/l1/l0/F.html
Einen Durchbruch im Kapitalismus feierte übrigens auch die Phono-Bausteinserie von Jürgen Peters, die beim Kritiker des "Neuen Deutschland" so fulminant durch- und im weiteren Verlauf dann unter den Tisch gefallen war. Der Fernseher aus der Entwurfsserie ging 1965 fast identisch unter dem Namen WEGA 3000 in der Bundesrepublik Deutschland in Produktion.
Das Gerät gilt heute als eine der Ikonen des BRD-Designs.
Die Bausteinserie Rundfunk-Stereo-Phono mit zum ersten mal vom Steuerteil getrennten Bildschirm wird von Jürgen Peters 1962 gestaltet und auf der V. Kunstausstellung vorgestellt, bleibt aber Modell. Die Gerätemaße sind auf den Möbel-Typensatz Leipzig abgestimmt
Wega Wegavision 3000L, WEGA Radio GmbH, Felbach, hergestellt 1966. Schwarz/weiss Röhren Fernseher mit freistehender, drehbarer Bildröhre. Vier Programmplätze für VHF und vier für UHF sind voreinstellbar. In den 60ger Jahren standen Wega Wegavision 3000 Fernseher in den ZDF Sendungen von Aktenzeichen XY ungelöst, damit wurde mit den Aussenstudios Kontakt gehalten.
Baujahr:1966/1967
Originalpreis:998,- DM
Wellenbereiche:VHF,UHF
Gewicht:30,3 kg
Anmerkungen:Insgesamt acht Senderspeicher (4x VHF, 4xUHF). Ich suche die Fernbedienung Wega 793 dazu.
Penti
Aufgeräumte handliche Bedienelemente designt von Studenten.....
„Um 1958 hatte der VEB Welta Kamera-Werke Dresden (VEB Pentacon Dresden) eine Kleinfilmkamera entwickelt, die in der Werbung mit dem Slogan „In jeder Tasche immer in Bereitschaft. Wirklich eine TASCHENkamera” angeboten wurde. Der Entwurf stammte von Horst Giese und Jürgen Peters. Zunächst hatte die neue Kamera den Namen „Orix” erhalten. Das „Or” stand für das französische Wort „Gold”, denn das Gehäuse war goldfarben eloxiert. Der Name „Orix” musste allerdings aus schutzrechtlichen Gründen geändert werden, und so griff man auf die bestehende Reihe von Pentacon, Pentaca und Pentona zurück und nannte die kleinste Kamera in dieser Serie „Penti”. Das Gerät wurde nicht zusammen mit der herkömmlichen Fototasche, sondern in farbigen Schutzbeuteln mit Reißverschluss angeboten. Sie wurde auch als die „Kleinbildkamera für die Frau” präsentiert.
Die kleinste Kleinbildkamera der DDR
Die Werbebetreuung für die „Penti” erfolgte über die DEWAG-Werbung Dresden, u.a. durch den Grafiker Joachim Heinze. Ende der fünfziger Jahre produzierte das Studio für Werbefilme unter der Regie von Hans-Günther Kaden einen „Penti”-Werbefilm, der 1959 auf den internationalen Werbefilmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. Er erhielt eine „Lobende Erwähnung der Kritiker”. Der Film mit dem Titel „Sie ist da” zeigte eine Szene in einem Fundbüro, in dem eine Frau nach ihrer verlorenen Tasche fragt. Als der Angestellte des Fundbüros die Tasche bringt und sich wundert, was in so eine kleine Tasche hineinpassen soll, zeigt ihm die Frau deren Inhalt: „Penti” – die kleinste Kleinbildkamera der DDR.“
(kulturelle-projekte.de)
ungewöhnliche Details: Der Verschlußaufzug und Filmtransport erfolgen über einen belederten Ring um das Objektiv. Bildzählwerk und Rückspulrad sind auf der Unterseite. Die Rückwand ist nicht angelenkt, sondern wird komplett abgenommen, die Filmpatrone wird rechts eingelegt, so daß die Aufnahmen im Vergleich zu fast allen anderen Kameras "kopfstehen". Die Blende sitzt vor dem Verschluß, somit auch der Blendenring ganz vorn.
BemerkungenDie Version mit olivgrüner Belederung ist die Normalversion, in schwarz gehalten ist sie seltener. Und daß auf dem abgebildeten Exemplar weder auf dem Gehäuse, noch auf dem Objektiv Hersteller und Typ eingraviert sind, liegt am Namensstreit, den sich Zeiss, Oberkochem und Carl Zeiss Jena in den Fünfzigern lieferten.
Im westdeutschen FotoMagazin erschienen damals Annoncen, die die Werra als "Das neue Kameragesicht" vorstellten, die Kamera ist designmäßig wirklich ein Fortschritt gewesen.
http://www.mdr.de/kultur/artour-renate-mueller-sonneberg100.html
Mdr:
„Wie Sonneberger Spielzeugtiere ins MoMA kamen
In vielen DDR-Kindereinrichtungen gehörten sie zur Grundausstattung: Nashorn, Schildkröte oder Schaukelwal - Stofftiere aus Jute und Kunstleder, entworfen von der Spielzeugmacherin Renate Müller. Jetzt - nachdem sie sogar im New Yorker Musem of Modern ART (MoMA) ausgestellt wurden - gelten sie als teure Designobjekte, die einige hundert Euro kosten. "artour" porträtiert Renate Müller, die heute immer noch in Sonneberg lebt und als eine der letzten Spielzeugmacherinnen der Stadt arbeitet - so lange das gute alte Jute-Gewebe reicht, das sie nach der Schließung aus den Beständen des einstigen Kombinats "Sonni" aufkaufte.
Wenn Renate Müller über ihre Tiere spricht, nennt sie sie auch mal "Viecher". Dass die Spielzeugtiere der Sonneberger Spielzeugdesignerin heute als teure Designobjekte gehandelt werden, hat daran nichts geändert. Denn die Tiere gehören zu ihrem Leben. Alles fing an mit einer Ente, einem Würfel und einem Nashorn. Renate Müller hatte sie an der Fachschule für Spielzeug in Sonneberg entworfen und in der Firma ihres Vaters auf Anregung ihrer Lehrerin Helene Haeusler zur Produktionsreife gebracht. Im Jahr 1967 zeigte sie zum ersten Mal auf der Leipziger Herbstmesse zwei Nashörner aus Rupfen, einem haltbaren Jutegewebe und Kunstleder. Das Spielzeug galt aufgrund seiner Materialität, der Belastbarkeit und der Möglichkeit darauf herumzuturnen bald als pädagogisch wertvoll.
http://www.mdr.de/kultur/nashorn264.html
Haushaltnähmaschine "Veritas 8017":
Klaus Kunis gestaltete 1962 für seine Diplomarbeit
an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst
Berlin diese Haushaltnähmaschine "Veritas 8017"
(mit Deko-Stoff von Sigrid Kölbel, Institut für
Innengestaltung Weimar). Betreut wurde seine Arbeit von Rudi Högner
http://plaste-erhalten.web.fh-koeln.de/datenbank/projects/ddr_plastic/ddr_plastic_object_id.cfm?sid=a2062f39-e8db-43cc-b969-389e6f372419&ddrplastic_oid=169
„Kanne setzt sich zusammen aus rotem Unterteil, gelben Oberteil, rotem Griff-Inlay und rotem Plättchen in der Tülle. Am Unterteil, auf der Außenseite des Bodens ist deutlich eine Angussstelle zu erkennen. Auf der Innenseite sieht man unterhalb des vorderen Griffansatzes eine leichte Unebenheit - hier könnte ebenfalls eine Angussstelle liegen. Rückseite des Inlays ist nicht einsehbar. Am Rand des Oberteils eingegossene Kerbe (im Vergleich zu NSAM.08.001 eher eine Nut) nimmt Rand des Unterteils auf. Klebstoffüberschuss entlang der Verbindung zwischen Oberteil und Unterteil sowie dem Rand des Inlays.
Die Nahtstellen des Formwerkzeugs sind auf dem Oberteil deutlich sichtbar.
Das 37 mm vor der Tüllenöffnung eingesetzte Plättchen versperrt etwa zur Hälfte den Durchfluss. Nach oben bleibt ein horizontaler Spalt, unten ist keine Öffnung. (Zweck = Regelung des Flusses oder Schutz vor Überschwappen?). Der senkrechte Außendurchmesser der Tülle beträgt 9,7 mm.
Ab 1971 wurde statt des Firmensignets des VEB Glasbijouterie Zittau die Bildmarke des Warenzeichenverbands Pneumant verwendet.“
VEB Carl Zeiss Jena, Gebäude
ADN-ZB Kasper 19.1.1987 Bez. Gera: Ein Lasershowgerät für das Berliner Planetarium ist jetzt in der neuen Astrojustierkuppel (Foto) des Kombinates VEB Carl Zeiss Jena getestet worden. Planmäßig gehen die Arbeiten für das in der DDR-Hauptstadt entstehende moderne Sternentheater voran.
Projektoren für die ganze Welt
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Firma Zeiss zu einem Volkseigenen Betrieb umgewandelt und 1965 zum Stammbetrieb des Kombinats mit gleichem Namen. Neben verschiedenen Fertigungsbereichen wurden auch Planetariumsprojektoren weiter in Jena gefertigt und vor allem entscheidend weiter entwickelt. Die technische Ausstattung lieferte man in Planetarien in aller Welt.