1. „Die neue Nähe
Die neue Nähe“
Kultureinrichtungen im
g
Netzwerkzeitalter
Elias Sievernich, M.A.
Institut für Kultur und Medienmanagement
Institut für Kultur‐ und Medienmanagement
Freie Universität Berlin
„
„The Audience is the Message“
g
Fachtagung des Zentrums für Kulturmanagement – ZHAW School of Management and Law
24. September 2010
12. Social Media sind keine Technologien
Social Media sind Kulturtechniken
„Jede tiefgreifende technisch‐mediale Neuerung und
Expansion bedeutet kulturellen Wandel.“
13. “Revolution doesn´t happen when society
“ l d ´ h h
adopts new technologies,
p g ,
it happens when society adopts new
behaviour.
behaviour“
Clay Shirky, Here Comes Everybody
14. Was bedeutet das?
Was bedeutet das?
Manuel Castells The Rise of the Network Society
• Die Entwicklung der Netzwerkgesellschaft ist vergleichbar mit der
industriellen Revolution, denn
– sie betrifft alle Lebensbereiche
– „Makroerfindungen“ erlauben „Mikroerfindungen“
• Kurz:
– Netzwerktechnologien dringen in alle Bereiche gesellschaftlichen
Lebens vor
– und ermöglichen neue Formen von Kommunikation und Assoziation
– verändern Prozesse individueller und kollektiver
Identitätskonstruktion
– das Netzwerk wird zu Plattform und Modell der Herstellung von
Bedeutung, damit zur Plattform elementarer Kulturprozesse.
d d l f l l
15. Kultureinrichtungen bieten sich zwei große
Chancen:
1. Neue Nahverhältnisse, „eine neue
Nähe zu ihren Anspruchsgruppen
Nähe“ zu ihren Anspruchsgruppen
herzustellen
2. An den veränderten Prozessen der
sozialen Konstruktion von Bedeutung
sozialen Konstruktion von Bedeutung
teilzuhaben bzw. diese zu inspirieren
16. Dazu müssen Kultureinrichtungen
Dazu müssen Kultureinrichtungen
1. Social Media, nicht lediglich als neue
Kommunikations‐, Marketing‐ oder
Vertriebskanäle begreifen
Vertriebskanäle begreifen
2. ihre traditionellen Rollenverständnisse,
ihre traditionellen Rollenverständnisse,
Organisationsformen und Ablaufprozesse aus
normativen, strategischen und operativen
Blickwinkeln kritisch hinterfragen und neu
Blickwinkeln kritisch hinterfragen und neu
durchdenken.
17. Wandel zur Netzwerkgesellschaft
1. Mediensystem ändert sich in seiner Struktur, vom
System der traditionellen Massenmedien hin zu
einem Netzwerkmediensystem.
einem Netzwerkmediensystem
2. im Netzwerkmediensystem besitzt der Einzelne
im Netzwerkmediensystem besitzt der Einzelne
weitaus größere kommunikative Autonomie als
im System der traditionellen Massenmedien
18. Wandel zur Netzwerkgesellschaft
3. Zugang zu Informationen ist einfacher
g g
4. Massenmediale Reichweiten sind
theoretisch von jedem herstellbar
theoretisch von jedem herstellbar
5. Der Long Tail macht die Welt zum Publikum
6.
6 Die Bedeutung der traditionellen
Die Bedeutung der traditionellen
Informationsgatekeeper nimmt ab
7.
7 Selbst traditionelle Massenmedien werden
Selbst traditionelle Massenmedien werden
zunehmend von Social Media beeinflusst
20. Wandel zur Netzwerkgesellschaft
g
8. Bildung und Organisation von Gruppen ist
g g pp
einfacher
9.
9 Formen kollaborativer dezentralen
F k ll b ti d t l
Produktion („Wiki“, „Open Source“,
„Produsage“)
10.
10 Zugang löst Besitz ab
Zugang löst Besitz ab
11. Social Media sind nicht mehr auf
bestimmte Alterskohorten beschränkt
b l k h b h k
28. Passen das traditionelle Verständnis von der Autonomie der Kunst bzw.
des Künstlers und Social Media zusammen?
Zu erfinden, zu beschließen,
Zu erfinden zu beschließen Wie Natur im Vielgebilde
Wie Natur im Vielgebilde
Bleibe, Künstler, oft allein; Einen Gott nur offenbart,
Deines Wirkens zu genießen, So im weiten Kunstgefilde
Eile freudig zum Verein!
Eile freudig zum Verein! Webt ein Sinn der ew gen Art;
Webt ein Sinn der ew'gen Art;
Dort im Ganzen schau, erfahre Dieses ist der Sinn der Wahrheit,
Deinen eignen Lebenslauf, Der sich nur mit Schönem schmückt
Und die Taten mancher Jahre
Und die Taten mancher Jahre Und getrost der höchsten Klarheit
Und getrost der höchsten Klarheit
Gehn dir in dem Nachbar auf. Hellsten Tags entgegenblickt.
Der Gedanke, das Entwerfen,
, f , J.W. Goethe, Künstlerlied
Die Gestalten, ihr Bezug,
Eines wird das andre schärfen,
Und am Ende sei's genug!
Wohl erfunden, klug ersonnen,
Schön gebildet, zart vollbracht,
So von jeher hat gewonnen
Künstler kunstreich sein Macht.