Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Trinkwasserhygiene
1. Trinkwasserverordnung
Anforderungen an die
Trinkwasserhygiene
Referent: Peter Zeiler,
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger
für Sanitär und Heizung, IHK zu Köln
2. Trinkwasserhygiene
Trinkwasser ist ein Lebensmittel
Nach DIN 2000 sollte Trinkwasser:
- appetitlich sein und zum Genuss anregen.
- es muss farblos, klar, kühl sowie geruchlich und geschmacklich einwandfrei sein.
- es muss keimarm sein und mindestens den gesetzlichen Anforderungen genügen.
Das ist doch so … ODER ?
3. Trinkwasserhygiene
Welche Risiken treten auf?
Der Verbraucher vertraut darauf, dass durch Trinkwasser in seinem Haushalt keine
Gesundheitsschädigungen verursacht werden können.
Der Versorger liefert kontrolliert einwandfreies Trinkwasser.
Trinkwasser kann jedoch insbesondere in der Hausinstallation eine Reihe von
Qualitätsbeeinträchtigungen in physikalischer, chemischer und mikrobiologischer Hinsicht
erfahren:
- Verminderung der ästhetischen Qualität ( Geruchsbildung, Trübstoffbildung, Verfärbung )
- Kaltwasser zu warm, wenig appetitlich, schal
- Warmwasser zu kalt oder zu heiß
- Vorkommen von erhöhten Gehalten an Schwermetallen ( Rost, Korrosion )
- Vorkommen von erhöhter Biomasse und Krankheitserregern
4. Trinkwasserhygiene
Legionellen
- Risiko der Erkrankung an Leginellose
- Legionellen sind weit verbreitete, stäbchenförmige bis rundliche aerobe Wasserbakterien
Doch was verursacht Legionellen ?
5. Trinkwasserhygiene
Wie vermehren sich Legionellen ?
Wasser, das nicht fließt, wird nicht verbraucht, es stagniert. Dort bilden sich gerne
stäbchenförmige, bewegliche Bakterien: Legionellen.
Die Stagnation von Trinkwasser ist der wohl wichtigste Faktor für Qualitätsbeeinträchtigungen in
chemischer und mikrobiologischer Hinsicht.
Der ideale natürliche Lebensraum der Legionellen ist warmes Wasser.
Der Temperaturbereich, in dem sich Legionellen stark vermehren, liegt zwischen 30 C und 45 C.
Legionellen verteilen sich im gesamten Wasserkreislauf des Hauses.
Es ist nicht weiter schlimm, wenn sie im Trinkwasser sind und damit aufgenommen werden.
Die Magensäure macht den Bakterien schnell den Garaus.
Aber wenn die Legionellen in Klimaanlagen, Luftbefeuchtern oder in der Dusche mit dem
Wasser zerstäubt und mit dem Wassernebel eingeatmet werden, kann es zu einer schweren
Infektion kommen.
Die Empfehlung des Umweltbundesamtes zielt explizit auf die negativen Folgen einer Stagnation
ab, belässt die Verantwortung für einen regelmäßigen Wasseraustausch aber allein beim Nutzer
der Anlage.
7. Trinkwasserhygiene
Wie kann man verhindern, dass sich schädliche Legionellen-Kulturen bilden?
Sicherheitsmaßnahmen in der Trinkwasser-Hausinstallation lassen sich unterteilen in :
Betriebstechnische Vorsichtsmaßnahmen
- Erhöhung der Wassertemperatur im Trinkwassererwärmer ( min. 60 C )
- Erhöhung des Wasserverbrauches
- Kontinuierliche, eventuell automatisierte Entnahme
Bautechnische Vorsichtsmaßnahmen
- Reduktion des Wasservolumens ( kleinerer Speicher, geringere Rohrdurchmesser )
- „Verschlankung“ des Rohrnetzes
- Hydraulischer Abgleich der Zirkulation von Warmwassersystemen
- Verbesserung der Wärmedämmung am Trinkwassererwärmer, keine ungedämmten Leitungen
- Entnahmearmaturen mit Einzelsicherung
Verfahrenstechnische Sanierungsmaßnahmen
- Erhöhung der Wassertemperatur im Trinkwassererwärmer
- Permanente Desinfektion des Trinkwassers
- Zeitweise Desinfektion des Trinkwassers
8. Trinkwasserhygiene
Zusammenfassung
- Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel für uns alle: frisch, klar, rein und gesund
- Legionellen Konzentrationen im Trinkwasser sind lebensgefährlich
- Untersuchung durch ein Labor ist keine Schikane, sie dient der eigenen Sicherheit
- Verkeimte Anlagen sind nicht die Regel, also kein Grund zur Panik
- Im Rahmen einer Begehung kann der Fachmann potentielle Risiken aufzeigen
- Mit einfachen Maßnahmen kann das Risiko minimiert werden
- Ihr Installateur ist in aller Regel qualifiziert :
- die Begehung durchzuführen,
- Risiken aufzuzeigen und
- Vorschläge zu unterbreiten.
- Anlagen freiwillig untersuchen und nicht „ Augen zu und durch „
9. Trinkwasserhygiene
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www.zeiler-partner.de
Quelle:
-Kemper Trinkwasserhygiene