Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
Didaktisches design-2012-05-16
1. Didaktisches Design
und die Transformation von Wissen
im digitalen Zeitalter
Austellungsobjekt: Ad de Jong
Wolfgang Neuhaus
AG Nordmeier
Fachbereich Physik - Didaktik der Physik
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4. Zukunft ?
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Das Streben nach dem Neuen wird gewohnlich
assoziiert mit Utopie, mit der Hoffnung auf einen
neuen historischen Anfang und auf radikale
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Veranderung der menschlichen Existenzbedingungen
in der Zukunft. Doch genau diese Hoffnung scheint
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heute fast vollstandig verlorengegangen zu sein.
(Boris Groys 1999, S. 9)
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6. Rückblick: Postmoderne
In dem Augenblick, in dem die Postmoderne als
Ideologie wirklich die Massen ergreift,
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verschwindet der Wunsch, uber die Verborgenheit
des Anderen zu sprechen; es bleibt nur die
indifferente »pluralistische« Masse der
vorhandenen Differenzen, aus der keinerlei
sinnvolle Auswahl getroffen werden kann.
(Boris Groys 1999, S. 31)
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7. Rückblick: Postmoderne
In dieser Situation befindet sich die Kultur heute nach
der postmodernen Kritik der sechziger und siebziger
Jahre: Es scheint nichts Identisches, aber auch nichts
Anderes mehr zu geben, das interessant, relevant,
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wertvoll sein konnte und dem Identischen als
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wesentlicher Unterschied gegenuberstunde - alles hat
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sich im Spiel partieller Differenzen aufgelost.
(Boris Groys 1999, S. 31)
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9. Rückblick: Postmoderne
Unfähig, an die Versprechen von Sozialismus oder
»Naturalismus« zu glauben, hüten sich die
Postmodernen wohl, gänzlich daran zu zweifeln.
In der Schwebe zwischen Glauben und Zweifel
warten sie auf das Ende des Jahrtausends.
(Bruno Latour 2008, S. 18)
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10. Rückblick: Postmoderne
Der Postmodernismus ist ein Symptom und keine
neue, unverbrauchte Lösung. Er lebt unter der
modernen Verfassung, aber glaubt nicht mehr an
die Garantien, die sie bietet.
(Bruno Latour 2008, S. 64)
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11. Zukunft: Komposition
Der Bruch mit der Vergangenheit wird nicht
ausreichen. Kritik wird auch nicht helfen. Es ist Zeit zu
komponieren - in allen Bedeutungen des Wortes,
einschließlich mit etwas komponieren, also
Kompromisse einzugehen, sich zu kümmern, sich
langsam zu bewegen, vorsichtig und mit Vorsorge.
(Bruno Latour 2010, S. 15)
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12. Komposition
Sie lenkt so die Aufmerksamkeit weg vom irrelevanten
Unterschied zwischen dem Konstruierten und dem
nicht Konstruierten, zwischen dem Komponierten und
nicht Komponierten, und statt dessen hin zum
wichtigen Unterschied zwischen dem gut oder schlecht
Konstruierten, gut oder schlecht Komponierten.
(Bruno Latour 2010, S. 4)
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13. Komposition
Kompositionismus stellt sich die Aufgabe,
Universalität zu suchen, ohne zu glauben,
dass Universalität schon da sei und darauf warte,
enthüllt und entdeckt zu werden.
(Bruno Latour 2010, S. 4)
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16. Bildung als Weitergabe
Das Bestehen einer Gesellschaft "... ist genau so wie die
Fortdauer des Lebens im biologischen Sinne von einem
Vorgang der Weitergabe abhängig. Diese Weitergabe
vollzieht sich, indem Gewohnheiten des Handelns,
Denkens und Fühlens von den Älteren auf die Jüngeren
übertragen werden. Ohne diese Übertragung der Ideale,
Erwartungen, Normen und Meinungen - von denjenigen
Gliedern der Gesellschaft, die aus dem Gruppenleben
ausscheiden, auf diejenigen, die hinzukommen, könnte
soziales Leben nicht fortdauern” .
(Dewey 1993, S. 17)
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17. Bildung als autopoietischer Prozess
Homöostase: Selbstregulation von Systemen
Metabolismus: Stoffwechsel
(Fuchs 2009, S.122, S. 129 )
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18. Entstehung von Schulen
“Schulen entstehen, grob gesagt, dann, wenn die
sozialen Überlieferungen so verwickelt geworden sind,
daß ein beträchtlicher Teil davon niedergeschrieben
und durch schriftliche Symbole weitergegeben werden
muß”
(Dewey 1993, S. 38)
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19. Bildung: Definition
Bildung bezeichnet
Innovationsprozesse
des in der Gemeinschaft agierenden Individuums,
sowie die zur Förderung dieser Prozesse
entstandenen Institutionen und Infrastrukturen,
die Produkte von Bildung
(externalisiertes Wissen, kulturelle Errungenschaften,
Forschungsergebnisse usw.)
über Generationen hinweg weitergeben.
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20. Ein Produkt kollektiver Bildung:
Das Internet
Alan Turing
Universelle Turing-Maschine
John von Neumann 1881 Telefon
On Computable Numbers (1936)
Von Neumann Architektur
First Draft of a Report on the EDVAC (1945) 1936 Universelle Turing-Maschine
Alexander Graham Bell 1945 Computer (Universelle
Einführung des Telefons (1881) Turing-Maschine mit von
Neumann-Architektur)
J.C.R. Licklider 1960 Man-Computer Symbiosis
Man-Computer Symbiosis (1960)
Intergalactic Computer Network (1963) 1964 On Distributed
Communications
Paul Baran
On Distributed Communications: I. Introduction Donald W. Davies 1965 Packet Switching
to Distributed Communication Networks (1964) Packet Switching (1965)
1966 Computer-to-Computer-
Lawrence Roberts Network
Computer-to-Computer Network
Leonard Kleinrock 1968 1969 Host-zu-Host-Dialog
Steve Crocker
Computer-to-Computer-Network Requests for Comments
Host-zu-Host-Dialog
IMP (1972)
Request for Comment (1969)
Ray Tomlinson 1972 E-Mail
E-Mail (1972) FTP
Abhay Bhushan und Kollegen
Robert E. Kahn File Transfer Protokoll (1972) 1974 TCP/IP
Transmission Control Protocol (TCP)
Vint Cerf
Internet Protocol (IP) (1974)
Transmission Control Protocol (TCP)
Internet Protocol (IP) (1974)
1990 WorldWideWeb
Tim Berners Lee
WorldWideWeb (1990)
(siehe auch: Hafner & Lyon 1997)
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22. “Ein Ding, so definiert Heider, ist
wahrnehmbar in einem diese
Wahrnehmung vermittelnden Medium.
Weil sich das Ding der Wahrnehmung
verdankt, die ihrerseits nur durch
das Medium möglich ist, kann kein
Ding außerhalb eines Mediums sein.“
(Dirk Baecker über Fritz Heider, 2005)
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26. Die Gestaltungsebene der Didaktik
Didaktisches Design
Mit didaktischem Design bezeichnen wir die Gestaltung
von Lernumgebungen und Lehr-Lernszenarien unter
Berücksichtigung des gesellschaftlichen Diskurses um
Inhalte, Werte, Medien und die Erkenntnisse empirischer
Lehr-Lernforschung.
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38. „Nietzsche hatte den
Verdacht, daß nur Dichter
Kontingenz wirklich zu
schätzen wissen“ berichtet
Richard Rorty. Nietzsche
sieht uns „verurteilt, unser
ganzes bewußtes Leben lan
zu versuchen, der Kontinge
zu entrinnen, statt sie wie
der starke Dichter,
anzuerkennen und uns zu
eigen zu machen“
(Richard Rorty 1992, S. 61)
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40. Didaktisches Design
und die Transformation von Wissen
im digitalen Zeitalter
Austellungsobjekt: Ad de Jong
Wolfgang Neuhaus
AG Nordmeier
Fachbereich Physik - Didaktik der Physik
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