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„Man müsste ..“
Über gute Sprache
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• e-mails ohne Spam für 2014 berechnet nach Daten von
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„Ich bin enttäuscht über
Ihre Probleme.“
Das hört sich fast so an, als wären Sie
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Dann ist er sicherlich bald enttäuscht,
dass er Ihr Produkt gekauft hat.
„Es tut mir leid, *

daß Sie mit 

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*Vielleicht auch:

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Für den Kunden ist es wild, 

sonst würde er nicht fragen oder sich
gar beschweren.
Auch könnte mancher Kunde bei so
informeller Sprache wild werden.
„Ich bin sicher, wir
werden schnell eine 

Lösung finden.“
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War bisher alles gelogen oder

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Unangenehmes sagen und Ihnen fällt
keine gute Formulierung ein?
So erzeugen Sie Misstrauen und
Abwehr beim Kunden.
Streichen Sie diese
Floskel ersatzlos
und seien Sie ehrlich.
„Ich werde das
überprüfen.“
Das Passiv ist nur in zwei Fällen zulässig:
• Sie kennen die handelnde Person nicht
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Beides trifft hier nicht zu. Oder finden Sie
sich selbst unwichtig?
„Das muss * erst

überprüft werden.“
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diesen Sätzen.
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„Bei mir sind Sie falsch,
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die Buchhaltung.”
Das sind gleich drei Probleme auf einmal,
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„Darf ich Sie direkt mit 

Frau Müller aus der 

Buchhaltung verbinden?

Sie kann Ihnen am

Besten helfen.“
„Es tut mir leid, wir
haben das Produkt
nicht auf Lager.“
Schlechte Nachrichten sind kein
Weltuntergang, also kündigen Sie sie
nicht so an, als ob. „Es tut mir leid“
oder „leider“ ist souveräner.
„Ich befürchte,

dass wir das 

Produkt nicht auf 

Lager haben.“
„Die Ware wird heute
nicht mehr verschickt,
weil … “ *
Ohne Begründung wird der Kunde
nichts verstehen. Also bevormunden
Sie ihn nicht. Sonst kann die Antwort
lauten „Nein, dass verstehe ich nicht.“
„Wir bitten um Verständnis,
dass die Ware heute nicht 

mehr verschickt wird.“
* Falls Sie den Grund nicht nennen wollen
oder dürfen, bitte Sie um Nachsicht oder
Entschuldigung, nicht um Verständnis.
„Wie Sie wissen, …“
Sind Sie ein Lehrer? Es wirkt so, denn „Wie
Sie wissen …“ ist sehr schulmeisterlich.

Wenn der Kunde es nicht wußte, kann ein
patziges „Nein, dass weiß ich nicht.“ die
Antwort sein.
„Haben Sie schon 

gehört, dass …“ *
*Vielleicht auch:

„Haben Sie unsere e-mail bekommen, dass … ?“
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Der Kunde wird jetzt alles daran setzen,
dass Sie für ihn eine Ausnahme machen.
Sie haben sich zugleich Ihren Spielraum
unnötig eingeschränkt.
„Lassen Sie mich 

erklären, wie wir das 

in der Regel machen.“
„Das ist nicht möglich, 

weil …“ *
* Die erste Variante ist besser, 

weil Sie eine Alternative anbieten.
„Ich verstehe ja, daß 

Sie verärgert sind, 

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Formular ausfüllen.“*
• „Ja“ zeigt Ihre Ungeduld.
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Man müsste ... - Über gute Sprache im Kundenservice

  • 1. „Man müsste ..“ Über gute Sprache im Kundenservice
  • 2. Wir kommunizieren immerzu Wir führen weltweit 12 Milliarden Telefonate pro Tag Quellen: • e-mails ohne Spam für 2014 berechnet nach Daten von www.statista.com und www.viruslist.com • Telefonate: www.answers.com, Originalquelle nicht gefunden Wir verschicken weltweit 
 60 Milliarden e-mails pro Tag (ohne Spam) wir sprechen jeden Tag mit unseren Kollegen, Freunden und Familien
  • 3. Dennoch kämpfen wir immerzu mit unserer Sprache Präsentationen zu guten und schlechten Formulierungen im Kundenservice gehören zu den meist angeklickten Service-Themen auf Slideshare - doch die englischen Tips lassen sich nicht 
 1 zu 1 ins Deutsche übertragen. Blättern Sie weiter zu den größten Sprachfallen im Kundenservice - und lernen Sie, wie Sie sie umgehen
  • 5. „Ich bin enttäuscht über Ihre Probleme.“ Das hört sich fast so an, als wären Sie über den Kunden enttäuscht. Dann ist er sicherlich bald enttäuscht, dass er Ihr Produkt gekauft hat. „Es tut mir leid, *
 daß Sie mit 
 Probleme haben.“ *Vielleicht auch:
 „Ich bitte um Entschuldigung für den Fehler.“
  • 6. „Halb so wild, das haben wir gleich.“ Für den Kunden ist es wild, 
 sonst würde er nicht fragen oder sich gar beschweren. Auch könnte mancher Kunde bei so informeller Sprache wild werden. „Ich bin sicher, wir werden schnell eine 
 Lösung finden.“
  • 7. „Ehrlich gesagt, …“ War bisher alles gelogen oder
 beschönigt? Oder wollen Sie etwas Unangenehmes sagen und Ihnen fällt keine gute Formulierung ein? So erzeugen Sie Misstrauen und Abwehr beim Kunden. Streichen Sie diese Floskel ersatzlos und seien Sie ehrlich.
  • 8. „Ich werde das überprüfen.“ Das Passiv ist nur in zwei Fällen zulässig: • Sie kennen die handelnde Person nicht • Die handelnde Person ist unwichtig Beides trifft hier nicht zu. Oder finden Sie sich selbst unwichtig? „Das muss * erst
 überprüft werden.“ *Das Wort „muss“ streichen Sie im Kundenservice am Besten aus Ihrem Wortschatz
  • 9. „Man könnte …“ Autsch! Zwei beliebte Fehler in nur zwei Wörtern. Wer ist „man“? Ist er anwesend? Warum der Konjunktiv? Wollen Sie nicht? „Ich werde …“
  • 10. Streichen Sie die wertenden
 Wörter erst, leider, nur aus diesen Sätzen. Durch Ihre Wertung wird eine Tatsache zum Drama. Lassen Sie den Kunden selbst bewerten. „…ist erst morgen …“ „…hat leider eine…“ „…gilt nur drei Jahre…“
  • 11. „Bei mir sind Sie falsch, da kann ich Ihnen gar nicht helfen, das macht die Buchhaltung.” Das sind gleich drei Probleme auf einmal, aber keine Lösung. Bieten Sie besser gleich eine Lösung an. „Darf ich Sie direkt mit 
 Frau Müller aus der 
 Buchhaltung verbinden?
 Sie kann Ihnen am
 Besten helfen.“
  • 12. „Es tut mir leid, wir haben das Produkt nicht auf Lager.“ Schlechte Nachrichten sind kein Weltuntergang, also kündigen Sie sie nicht so an, als ob. „Es tut mir leid“ oder „leider“ ist souveräner. „Ich befürchte,
 dass wir das 
 Produkt nicht auf 
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  • 13. „Die Ware wird heute nicht mehr verschickt, weil … “ * Ohne Begründung wird der Kunde nichts verstehen. Also bevormunden Sie ihn nicht. Sonst kann die Antwort lauten „Nein, dass verstehe ich nicht.“ „Wir bitten um Verständnis, dass die Ware heute nicht 
 mehr verschickt wird.“ * Falls Sie den Grund nicht nennen wollen oder dürfen, bitte Sie um Nachsicht oder Entschuldigung, nicht um Verständnis.
  • 14. „Wie Sie wissen, …“ Sind Sie ein Lehrer? Es wirkt so, denn „Wie Sie wissen …“ ist sehr schulmeisterlich.
 Wenn der Kunde es nicht wußte, kann ein patziges „Nein, dass weiß ich nicht.“ die Antwort sein. „Haben Sie schon 
 gehört, dass …“ * *Vielleicht auch:
 „Haben Sie unsere e-mail bekommen, dass … ?“
  • 15. „prinzipiell“
 oder „grundsätzlich“ Das ist ein Ruf auf die Barrikaden. Der Kunde wird jetzt alles daran setzen, dass Sie für ihn eine Ausnahme machen. Sie haben sich zugleich Ihren Spielraum unnötig eingeschränkt. „Lassen Sie mich 
 erklären, wie wir das 
 in der Regel machen.“ „Das ist nicht möglich, 
 weil …“ * * Die erste Variante ist besser, 
 weil Sie eine Alternative anbieten.
  • 16. „Ich verstehe ja, daß 
 Sie verärgert sind, 
 aber Sie müssen das Formular ausfüllen.“* • „Ja“ zeigt Ihre Ungeduld. • „Aber“ ist nur scheinbar ein harmloses Wort und hat die Kraft, das zuvor Gesagte unwichtig zu machen. • „Müssen“ fordert Widerstand heraus. „Ich verstehe, daß Sie
 verärgert sind und unterstütze Sie gerne bei dem Formular.“ *Ist das Formular wirklich nötig?
 Könnten Sie es abschaffen?
  • 17. „gewissermaßen“
 oder „irgendwie“ Beide Wörter wirken unsicher und inkompetent. Legen Sie sich fest, versuchen Sie nicht, sich ein Türchen offen zu halten. Und überlegen Sie, was genau Sie sagen wollen. Dann sagen Sie es. Streichen Sie diese Floskeln ersatzlos und seien Sie präzise.
  • 18. Ich schule Ihre Mitarbeiter Kontaktieren Sie mich Klicken Sie hier