2. Gliederung
Aktive Medienarbeit als Methode
Aufgaben einer handlungsorientierten
Medienpädagogik
Grundlegende Lernprinzipien aktiver
Medienarbeit
Ziele der aktiven Medienarbeit
Zielbereiche aktiver Medienarbeit
3. Aktive Medienarbeit als Methode
Dr. Fred Schell
Medienpädagoge und
geschäftsführender Direktor des JFF –
Institut für Medienpädagogik in
Forschung und Praxis, München
4. Aktive Medienarbeit als Methode
aktive Medienarbeit als Bestandteil einer
handlungsorientierten Medienpädagogik
verpflichtet sich der emanzipatorischen Pädagogik
zielgerichtetes, aktives und praktisches Handeln
Ziel Erstellung eines medialen Produktes
"Aktive Medienarbeit" beschäftigt sich mit allen Medien,
also Radio, Musik, Video, Film, Kunst, Zeitung sowie
Internet und Computer
5. Aktive Medienarbeit als Methode
eine Reflexion und Veränderung
gesellschaftlicher Verhältnisse zu ermöglichen
Zielvorstellung „Mündigkeit“ und
„Emanzipation“
„Mündigkeit bezeichnet die erlernbare Fähigkeit, gesellschaftliche Bedingungen,
Normen und Wertvorstellungen zu erkennen, sie zu hinterfragen und zu
beurteilen und daraus sich selbst und sein eigenes Handeln zu definieren.
Emanzipation zielt (...) auf den Abbau der Herrschaft von Menschen über
Menschen, auf die Befreiung von Abhängigkeiten, die auf Gewaltverhältnissen
beruhen.“ (Schell 1997, S.10)
6. Aufgaben einer handlungsorientierten
Medienpädagogik
a) Medienpädagogik muss sich als allgemeine
Pädagogik begreifen
Medienpädagogik muss zwei Ebenen
berücksichtigen, die Funktionsweise der Medien
und ihren Einfluss auf die Lebenswelt.
7. Aufgaben einer handlungsorientierten
Medienpädagogik
b) Medienpädagogik muss sich als Medienpolitik
und als politisch bildende Medienarbeit
begreifen
Medienpädagogik Standpunkte beziehen und
diese öffentlich im politischen und
pädagogischen Raum artikulieren
8. Aufgaben einer handlungsorientierten
Medienpädagogik
c) Medienpädagogik muss sich an ihren
Adressaten als gesellschaftliche Subjekte
orientieren
In einer demokratischen Gesellschaft sollen
demnach die gesellschaftlichen Subjekte die
Bedingungen und Strukturen reflektieren und,
wo sie zu Abhängigkeit und Fremdbestimmung
führen, verändern.
9. Aufgaben einer handlungsorientierten
Medienpädagogik
d) Medienpädagogik muss sich
handlungsorientierter Methoden bedienen
Bewältigung von alltäglicher Realität
Bildungsprozesse müssen Lernen und
Lebensrealität verbinden und Möglichkeiten
bieten, Ansichten, Erfahrungen und Interessen
artikulieren zu können.
10. Aufgaben einer handlungsorientierten
Medienpädagogik
e) Medienpädagogik muss sich an den
Bedingungen des pädagogischen Ortes, an dem
sie stattfindet, orientieren.
Schell schlussfolgert in seinen Ausführungen,
dass die Bedingungen der pädagogischen Orte
weitgehend zur Struktur medienpädagogischer
Positionen und Konzepte beitragen.
11. Aufgaben einer handlungsorientierten
Medienpädagogik
f) Medienpädagogik muss sich der Grenzen ihres
Wirkungsgrades bewusst sein
gesellschaftlichen Zwänge blockieren die Erkenntnis der
Strukturen und Bedingungen, die zu Abhängigkeit und
Fremdbestimmung führen, und verhindern damit die
Entwicklung kommunikativer Kompetenz und
Handlungsfähigkeit.
„Die Blockierung des Bewusstseins gründet wesentlich
auf der Internalisierung dieser gesellschaftlichen
Verhältnisse und ihrer Zwänge im Verlaufe des
Sozialisationsprozesses.“ (ebd. S. 49)
12. Grundlegende Lernprinzipien aktiver
Medienarbeit
Pädagogisch organisierte Lernprozesse tragen diesem
Lernverständnis Rechnung, indem sie:
„Handeln als elementare Lernform ansehen,
ermöglichen, dass die Individuen eigentätig ihren
Lernprozess gestalten und die Ziele zunehmend
selbstbestimmt definieren und anstreben können,
Lerngelegenheiten schaffen, in denen
Interaktionsprozesse stattfinden können.“
Methoden: handelndes Lernen, exemplarisches Lernen,
Gruppenarbeit
13. Ziele der aktiven Medienarbeit
Das pädagogische Leitziel Mündigkeit und Emanzipation
ist gleichzusetzen mit dem Leitziel der handlungs-
orientierten Medienpädagogik, der Herstellung
`authentischer Erfahrungen´.
selbstbestimmtes Handeln
kommunikative Kompetenz
14. Ziele der aktiven Medienarbeit
Die Ausgangslage der Adressaten als Orientierungspunkt
aktiver Medienarbeit.
Ausgangspunkt pädagogischer Bemühungen sind die
Problemlagen der Kinder und Jugendlichen in unserer
Gesellschaft
Die erhaltenen verbleibenden Reste von Spontaneität,
Kreativität, Kooperation und Kommunikation stellen
nach Schell Ansatzpunkte für pädagogische Bemühungen
dar und sollen gefördert werden, um somit authentische
Erfahrungen zu ermöglichen.
15. Zielbereiche aktiver Medienarbeit
jedes verfügbare Medium als Instrument
aktiver Medienarbeit hat spezifische Vor- und
Nachteile und ist an Inhalt und Zielsetzung des
pädagogischen Prozesses gebunden.
16. Zielbereiche aktiver Medienarbeit
Medien als Mittel der Reflexion eigenen bzw.
Gruppenverhaltens
„Schwerpunkt aktiver Medienarbeit ist hier, Verhaltens-
und Handlungsweisen einzelner oder Gruppen zu
reflektieren und damit der Veränderung zugänglich zu
machen.“
Medien wie Video und Foto ermöglichen die
Selbstbeobachtung und bieten so die Chance, eigene
Verhaltens- und Handlungsmuster zu erfassen, zu
hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern.
17. Zielbereiche aktiver Medienarbeit
Medien als Mittel der Exploration
Schwerpunkt ist hier, einen Gegenstand sozialer Realität
reflexiv zu betrachten, um darin den eigenen
Standpunkt und die eigenen Interessen zu finden und
diese argumentativ vertreten zu können.
Die intensive Befassung mit einem Thema, die mediale
Aufbereitung eröffnen neue Erfahrungsräume.
Die Vorführung bzw. Veröffentlichung der medialen
Produkts erweitern auch das Kommunikations- und
Handlungsrepertoire und bieten die Chance, den eigenen
Standpunkt in der Auseinandersetzung mit anderen zu
vermitteln und zu reflektieren
18. Zielbereiche aktiver Medienarbeit
Medien als Mittel zur Herstellung von
Gegenöffentlichkeit bzw. als Mittel der Artikulation.
Jugendliche sollen mit Hilfe eigener medialer Produkte
wie z.B. Video-, Ton-, Computerproduktionen,
Fotoausstellungen, Internetseiten, Plakaten, usw. an der
öffentlichen medialen Kommunikation teilhaben und
somit ihre Sichtweisen, Anliegen und Interessen
artikulieren.
19. Zielbereiche aktiver Medienarbeit
Medien als Mittel der Analyse und Kritik der
Massenmedien bzw. massenmedialer Produkte
„Schwerpunkt aktiver Medienarbeit ist hier das
Durchdringen des Gegenstandsbereichs Massenmedien bzw.
massenmediale Produkte, das Erkennen der formalen und
inhaltlichen Gestaltungselemente und der ´Strickmuster´
medialer Produkte.“