Wie können Scrum und User Centred Design zusammen genutzt werden. Die Präsentation beleuchtet beide Themenbereich kurz, zeigt Gemeinsamkeiten sowie Vor- und Nachteile auf und erklärt am Schluss, zu welchen Zeitpunkten der Einbezug von UCD in Scrum möglich ist.
Scrum und User Centered Design – wie geht das?, Usability Coffee, Zug, 11.02.2016
1. Scrum und User Centered Design –
wie geht das?
Usability Coffee, Zug, 11.02.2016
2. M. Sc. FHNW
Studium der Angewandten Psychologie
an der Fachhochschule Nordwestschweiz
5 Jahre Usability-Erfahrung
Usability Consultant bei soultank AG
seit Anfang 2013
Certified Scrum Product Owner
adrian.lauper@soultank.ch
Adrian Lauper
Consultant
| Folie 2soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
3. Scrum und UCD – wie geht das?Scrum und UCD – wie geht das?
4. Herausforderung
| Folie 4soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
SoftwareSoftwareSoftwareSoftware----EntwicklerEntwicklerEntwicklerEntwickler Usability ExperteUsability ExperteUsability ExperteUsability Experte
Ich weiss was UCD ist aber…
• Wie kann ich es in
Entwicklungsprozess integrieren?
• Wie arbeiten Usability Experten?
Ich weiss was Scrum ist aber…
• Wie kann ich es in
Entwicklungsprozess integrieren?
• Wie arbeiteten Entwickler?
6. Softwareprojekte, die nach traditionellen Managementmethoden
durchgeführt wurden, dauerten oftmals doppelt so lange wie geplant
oder wurden gar abgebrochen.
GrundGrundGrundGrund
Komplexe Projekte bei denen weder Anforderungen noch
Technologien zu Beginn bekannt bzw. ganz verstanden wurden.
Weshalb Scrum - Hintergrund
| Folie 6soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
Dauer (Zeit)
Umfang
(Funktionalität)
Kosten
(Ressourcen, Personal)
7. Scrum - Grundsätze & Prinzipien 1/2
| Folie 7soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
Transparenz um Lage
adäquat einschätzen zu
können
Überprüfung von Vorgehens- /
Arbeitsweise um
sicherzustellen, ob diese
zielführend sind
Anpassung von Abweichung,
sodass Ziel schneller erreicht
werden kann
12. Mit den zunehmend technisch funktionellen
Möglichkeiten, Produkte zu gestalten, nahm deren
Komplexität zu.
Weshalb UCD - Hintergrund
| Folie 12soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
FM-Radio DAB-Radio
Quellen: http://www.real.com/resources/npr/
http://www.techfogey.com/dab-radio-buying-guide
13. Die Akzeptanz der Benutzer nahm gleichzeitig ab. Es zeigt
sich ein Wettbewerbsvorteil bei Produkten mit einer
guten Usability.
Eine gute Usability war aber nur mit Einbezug der
Benutzer in den Entwicklungsprozess möglich.
Weshalb UCD - Hintergrund
| Folie 13soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
14. Gestaltung beruht auf dem umfassenden Verständnis der
Benutzer, der Aufgaben und des Kontextes
Nutzungskontext: Bestimmte Benutzer, welche bestimmte Ziele
verfolgen und bestimmte Arbeitsaufgaben in einem bestimmten
Kontext ausführen.
Mangelndes Verständnis der Benutzeranforderungen ist eine
Hauptursache für Misserfolg.
Grundsätze UCD 1/4
| Folie 14soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
Benutzer
System
Aufgabe
Kontext (Umfeld)
Shackel & Richardson, 1991
15. Benutzer werden während der
Gestaltung und Entwicklung
miteinbezogen (Analyse,
Konzeption, Überprüfung).
Fortlaufende Anpassung von
Gestaltungslösungen auf Basis
benutzerzentrierter Evaluierung.
Grundsätze UCD 2/4
| Folie 15soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
16. Grundsätze UCD 3/4
| Folie 16soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
Prozess ist iterativ
Schrittweise beseitigen von
Unsicherheiten.
Aufgrund der Komplexität von
Interaktionen ist es unmöglich, alle
Details zum vornherein zu erfassen.
EN ISO 9241-210:2010
17. Fachübergreifende Kenntnisse und Perspektiven sind
vertreten
Zusätzliche Kreativität und Ideen durch kollektiv umfassendeZusätzliche Kreativität und Ideen durch kollektiv umfassendeZusätzliche Kreativität und Ideen durch kollektiv umfassendeZusätzliche Kreativität und Ideen durch kollektiv umfassende
WissensbasisWissensbasisWissensbasisWissensbasis, die sich aus der Interaktion und der
Zusammenarbeit der Gruppenmitglieder ergeben.
Einschränkungen und Realitäten der anderen FachgebieteEinschränkungen und Realitäten der anderen FachgebieteEinschränkungen und Realitäten der anderen FachgebieteEinschränkungen und Realitäten der anderen Fachgebiete
werden Gruppenmitgliedern deutlich bei einem
multidisziplinären und mehrperspektivischen Ansatzes.
Grundsätze UCD 4/4
| Folie 17soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
SoftwareSoftwareSoftwareSoftware----EntwicklerEntwicklerEntwicklerEntwickler
UsabilityUsabilityUsabilityUsability
ExperteExperteExperteExperte
Ich möchte einen
korrekten Code
VisualVisualVisualVisual
DesignerDesignerDesignerDesigner
Ich möchte ein
innovatives Design
Ich möchte eine
einfache Bedienung
19. Iteratives Vorgehen
| Folie 19soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
PlaningPlaningPlaningPlaning
RetrospectiveRetrospectiveRetrospectiveRetrospective
EntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklung
(1) & 2
3
4
Scrum möchte
Leerläufe vermeiden
und Kosten reduzieren
UCD möchte Bedienung
von Produkt für
Benutzer vereinfachen
Sprint ReviewSprint ReviewSprint ReviewSprint Review
MeetingMeetingMeetingMeeting
20. ScrumScrumScrumScrum: Anforderungen entstehen oftmals aus: Anforderungen entstehen oftmals aus: Anforderungen entstehen oftmals aus: Anforderungen entstehen oftmals aus
Kundensicht / PO nach dem SchemaKundensicht / PO nach dem SchemaKundensicht / PO nach dem SchemaKundensicht / PO nach dem Schema
Als User (Wer?)
möchte ich diese Funktionalität (Was?),
damit ich folgenden Nutzen habe (Wozu?).
UCD: Anforderungen entstehen aus BenutzersichtUCD: Anforderungen entstehen aus BenutzersichtUCD: Anforderungen entstehen aus BenutzersichtUCD: Anforderungen entstehen aus Benutzersicht
In Analyse-Phase werden Benutzer befragt, welche
Erwartungen sie an Produkt stellen, womit anschliessend
Anforderungen an das System formuliert werden.
Spezifizieren von Anforderungen
| Folie 20soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
21. Lernprozess und systematische Verbesserung stehen im
Vordergrund
ScrumScrumScrumScrum: Hohe Komplexität bei Projekt: Hohe Komplexität bei Projekt: Hohe Komplexität bei Projekt: Hohe Komplexität bei Projekt---- undundundund
ProduktentwicklungProduktentwicklungProduktentwicklungProduktentwicklung
Probleme bei Produkteumfang und in der Zusammenarbeit
sollen möglichst schnell erkannt und behoben werden - aus
Fehlern lernen.
UCD: Hohe Komplexität bei Produktbedienung undUCD: Hohe Komplexität bei Produktbedienung undUCD: Hohe Komplexität bei Produktbedienung undUCD: Hohe Komplexität bei Produktbedienung und
BenutzerBenutzerBenutzerBenutzer
Nicht möglich jeden Aspekt der Interaktion von Beginn weg zu
erfassen. Auch zeichnen sich Erwartungen von Benutzern und
anderen Stakeholdern oftmals erst im Laufe des Projektes ab.
Transparenz - Messen, Reflektieren und Anpassen
| Folie 21soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
22. Auf eine breitere Wissensbasis abstützen
ScrumScrumScrumScrum: Entwicklungsteam organisiert sich selbst: Entwicklungsteam organisiert sich selbst: Entwicklungsteam organisiert sich selbst: Entwicklungsteam organisiert sich selbst
Verschiedene Fähig- und Fertigkeiten sind dazu nötig
(breites Wissen sollte intern vorhanden sein).
UCD: Involvieren von Benutzern und ExpertenUCD: Involvieren von Benutzern und ExpertenUCD: Involvieren von Benutzern und ExpertenUCD: Involvieren von Benutzern und Experten
Nebst den Benutzern selbst auch Experten, die Wissen
besitzen über den Benutzer, dessen Eigenschaften und
Verhaltensweisen, Prozesse etc.
(Wissensträger auch ausserhalb des Entwicklungsteams
möglich)
Fachübergreifende Expertise 1/3
| Folie 22soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
24. Vorteil:Vorteil:Vorteil:Vorteil: Es besteht eine «Rundumsicht», viele verschiedene
Faktoren werden miteinbezogen
NachteilNachteilNachteilNachteil: Grössere Herausforderung bei der Zusammenarbeit,
viele Diskussionen entstehen, was Zeit kostet
Wissensträger im Team vs. auf aussenstehende Personen
verteilt:
Arbeiten Wissensträger in Team zusammen, wird die
Zusammenarbeit einfacher nach «Gewöhnungszeit» und
Kommunikationswege sind kürzer.
Jedoch gleichen sich auch die Meinungen an, als Folge davon
entstehen weniger innovative Ideen (Betriebsblindheit).
Fachübergreifende Expertise 3/3
| Folie 24soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
26. Anforderungen durch Benutzer spezifizieren und
Produkt konzipieren
| Folie 26soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
PlanungPlanungPlanungPlanung
RetrospectiveRetrospectiveRetrospectiveRetrospective
EntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklung
0000----Sprints UCDSprints UCDSprints UCDSprints UCD
Produkt entspricht damit mehr den Bedürfnissen der Benutzer
Anforderungen sind klarer und stabiler während Projekt
= Anforderungen Benutzer
= Anforderungen PO /Kunde
Sprint ReviewSprint ReviewSprint ReviewSprint Review
MeetingMeetingMeetingMeeting
27. Vor Abnahme durch PO /Kunde wird Usability mittels Expert
Review durch Consultant überprüft
Ist dadurch Argumentationsgrundlage für Review-Meeting
Voraussetzung: Usability Consultant benötig ständigen Zugriff
auf Testumgebung von Entwicklungsteam
Laufende Überprüfung vor Sprint Review Meeting
| Folie 27soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
PlanungPlanungPlanungPlanung
RetrospectiveRetrospectiveRetrospectiveRetrospective
EntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklung
Sprint ReviewSprint ReviewSprint ReviewSprint Review
MeetingMeetingMeetingMeeting
28. Kurzes Expert Review durch Consultant während Review-
Meeting (Relevanz für Teilnahme festlegen durch PO)
Direkter Input zu User Stories, jedoch keine vertiefte
Auseinandersetzung mit zu überprüfenden neuen Features
Laufende Überprüfung während Sprint Review Meeting
| Folie 28soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
PlanungPlanungPlanungPlanung
RetrospectiveRetrospectiveRetrospectiveRetrospective
EntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklung
Sprint ReviewSprint ReviewSprint ReviewSprint Review
MeetingMeetingMeetingMeeting
29. Nach Review-Meeting wird die Usability mittels Expert Review
durch Consultant oder mittels Usabilty Test mit Benutzern
überprüft (klickbarer Prototyp).
Vertiefte Evaluation, Findings können deshalb erst in
übernächstem Sprint umgesetzt werden. Entweder als neue
User Story oder indem die aktuelle User Story unterbrochen und
später fortgesetzt wird.
Laufende Überprüfung nach Sprint Review Meeting
| Folie 29soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
PlanungPlanungPlanungPlanung
RetrospectiveRetrospectiveRetrospectiveRetrospective
EntwicklungEntwicklungEntwicklungEntwicklung
Sprint ReviewSprint ReviewSprint ReviewSprint Review
MeetingMeetingMeetingMeeting
30. Während 0-Sprint werden die Anforderung mit Hilfe von
Benutzern erstellt, woraus Prototyp entsteht, der getestet wird.
In einem weiteren Schritt beginnt die Entwicklung nach Scrum.
Produkt wird iterativ entwickelt und getestet (Expert Review und
Usability Test).
Zusammengefasstes Vorgehen
| Folie 30soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
ExpertExpertExpertExpert
ReviewReviewReviewReview
(Expert(Expert(Expert(Expert
Review)Review)Review)Review)
ExpertExpertExpertExpert
ReviewReviewReviewReview
UsabilityUsabilityUsabilityUsability
TestTestTestTest
31. Bei 0-Sprint in Konzeptionsphase
eng mit Entwicklungsteam
zusammenarbeiten
Einbezug / Zusammenarbeit Usability Consultant
| Folie 31soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
Bei Expert Review oder Usability
Tests zwischen Sprints punktuell,
sodass unabhängige Aussensicht
bestehen bleibt
32. Abhängig von FragestellungAbhängig von FragestellungAbhängig von FragestellungAbhängig von Fragestellung
Je früher in Entwicklung getestet wird, desto weniger Aufwand
für entstehenden Änderungsbedarf.
Was sind FragestellungenWas sind FragestellungenWas sind FragestellungenWas sind Fragestellungen
Entweder bestehen Fragen aufgrund von Nutzungskontext-
oder Bedürfnisanalyse vor der Entwicklung oder sie entstehen
in der Entwicklung (bspw. aufgrund Expert Review,
Variantenvergleich durch A/B-Test etc.).
Immer eine Überprüfungen WertImmer eine Überprüfungen WertImmer eine Überprüfungen WertImmer eine Überprüfungen Wert
Navigation und Orientierung, Check-out-Prozess, Nutzerpfade
(von Übersichtsseite zu Kategorienseite zu Detailseite zum
Kauf), jede Art von Funktionen etc.
Was getestet werden soll
| Folie 32soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
33. Team
soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016 | Folie 33
soultank AG
Bahnhofplatz
Postfach 7724
6302 Zug
Tel: +41 41 726 50 20
Fax: +41 41 726 50 26
www.soultank.ch
Gaby SurberMonique Andres
Marcel B.F. Uhr Bianca Redel Andreas Bossard Adrian Lauper
Stefanie Friedli Jérome Fischer
Joel Schmid
34. 10. März 2016, 07.30 - 08.30 Uhr, Bern
Mobile Prototyping
12. April 2016, 07.30 - 08.30 Uhr, Bern
Scrum und User Centered Design – wie geht das?
19. Mai 2016, 07.30 - 08.30 Uhr, Bern
Texten fürs Web
16. Juni 2016, 07.30 - 08.30 Uhr, Bern
Visual Thinking
Usability Coffee - Nächste Termine
| Folie 34soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
35. Dräther, R.., Koschek, H. & Sahling, C. (2013). Scrum kurz & gut. Köln: O‘Reilly
Verlag.
EN ISO 9241-210 (2010). Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Teil
210: Prozess zur Gestaltung gebrauchstauglicher interaktiver Systeme.
Brüssel: Europäisches Komitee für Normung.
Hruschka, P., Rupp, Ch. & Starke, G. (2009). Agility kompakt - Tipps für
erfolgreiche Systementwicklung (2. Auflage). Heidelberg: Spektrum
Akademischer Verlag.
Shackel, B. & Richardson, S. J. (Eds.) (1991). Human factors for informatics
usability. Cambridge, UK: Cambridge University Press.
Optische Täuschung: Verfügbar unter: http://www.onlinewahn.de/kipp-r.htm
[23.04.2014]
Literaturverzeichnis
| Folie 35soultank AG | Usability Coffee | 11. Februar 2016
36. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung