Motive sind die Wahrnehmungsbrille durch die jeder seine eigene Wahrheit sieht. Motive als situationsübergreifende und intrapersonell stabile Wertedispositionen die den Alltag bestimmen.
Die Präsentation behandelt die Leitmotive Macht, Bindung und Leistung, ihre Entstehung und die Messung.
3. FRAGEN
1. Was ist für die Person in
dieser Situation wichtig
und was tut sie?
2. Wie fühlt sich die
Person?
3. Warum fühlt die Person
sich so?
4. Wie geht die Geschichte
aus?
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5. GLIEDERUNG
1. Allgemeine Entstehung ,
Messung & Abgrenzung
von Motiven
2. „Die großen 3“ –
Leitmotive &
beispielhafte Messung
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6. LERN-/LEHRZIELE
Ziel 1: Universale Existenz von Motiven
verstehen (Abgrenzung von anderen Begriffen)
Ziel 2: Zusammenhang von Motiven und
Motivation verdeutlichen
Ziel 3: Relevanz der Motive im Alltag sehen
(Bewusstsein und Sensibilität entwickeln)
Ziel 4: Individuelle Bedeutsamkeit von Motiven
verstehen
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8. OMT (OPERANTER MOTIV TEST)
Entwicklung: Kuhl & Scheffer
Projektiver Motivtest
3 grundsätzliche Motive
• Bindung
• Leistung
• Macht
Vorgabe von mehrdeutigem Bildmaterial
Interpretation erfolgt in Übereinstimmung mit früheren
Erfahrungen und aktuellen Bedürfnissen
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9. OMT (OPERANTER MOTIV TEST)
Kurzfassung
• 7 Skizzen mit Alltagssituationen
• Jeweils zwei Skizzen sprechen bestimmtes Motiv an
• Eine Skizze polyvalent
Langfassung
• 15 Skizzen mit Alltagssituationen
• Jeweils Skizzen sprechen bestimmtes Motiv an
Ziel ist es die nicht bewusste Motivationsstruktur hinsichtlich
der drei Grundmotive und ihrer jeweiligen Komponenten
aufzuklären
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10. ENTSTEHUNG VON MOTIVEN
Motive werden als situationsüberdauernde bzw.
zeitüberdauernde Wertedispositionen definiert
(=persönliche Neigung etwas in einer bestimmten
Art zu bewerten und danach zu handeln)
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11. Motivation wird als „die Gesamtheit der in einer Handlung wirksamen
Motive, die das individuelle Verhalten aktivieren, richten und
regulieren“ (Meyer, 2003) beschrieben.
Anreiz ist eine von außen gerichtete Anregung zur Handlung, die das
Bindeglied zwischen Motiv und Motivation darstellt
(Rheinberg, 2006)
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12. EXPLIZITE VS. IMPLIZITE MOTIVE
Explizite Motive
Implizite Motive
sind bewusst
sind unbewusst
können direkt erfasst
werden
entziehen sich der
Selbstbeobachtung
(Introspektion)
spiegeln das eigene
Selbstbild wider
sind nicht sprachlich
repräsentiert (aufgrund
früher Entwicklung)
können nicht direkt erfasst
werden
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13. „DIE GROßEN 3“ –
LEITMOTIVE &
BEISPIELHAFTE MESSUNG
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16. MERKMALE DES BINDUNGSMOTIVS
Nähe suchen
Verbindungen aufrechterhalten
wollen
Kooperative Arragements suchen
Bindungsmotiv(ation)
Angst vor Alleinsein
Angst vor Zurückweisung
Harmoniebedürftig
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17. KOMPONENTEN DES BINDUNGSMOTIVS
Begegnung
Streben nach starker tiefgreifender Interaktion
Geselligkeit
Oberflächliche Thematisierung von Bindung
Networking
Suche nach Bindung in aller Art (nur
Verbindung an sich wichtig – nicht Tiefe)
Anschluss
Sorge um Kontaktverlust
Verbindlichkeit
Vermeidenwollen drohender Einsamkeit
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18. HOCH BINDUNGSMOTIVIERTE MENSCHEN…
haben mehr autobiographische Erinnerungen an
soziale Kontakte
erinnern Textinhalte besser, in denen es um soziale
Interaktionen geht
haben höhere Sensibilität für die Wahrnehmung von
Gesichtern
denken mehr über andere Menschen und soziale
Beziehungen nach
zeigen stärkere positive Gefühle in sozialen
Interaktionen
neigen zu großer Kooperations- und geringerer
Konfliktbereitschaft
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19. Erfolgreich in helfenden bzw. beratenden Berufen
Führungskräfte schaffen positives Arbeitsklima –
Leiden stärker unter harten Entscheidungen als
jeder andere Motivtyp
Sind mit dem Erreichten zufrieden, wenn:
Arbeitsbeziehungen als positiv erlebt werden
Ideal für Teamwork
Üben ungern Kritik
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20. DAS BINDUNGSMOTIV IM OMT
„Hinweise auf
Vereinigung“ Hoffnung
dazuzugehören
1. Was ist für die Person in dieser Situation
wichtig und was tut sie?
Die Person geht auf die Gruppe zu und
beobachtet sie. Wichtig ist für die Person was
die anderen von ihr denken, da sie sich zum
ersten mal sehen.
2. Wie fühlt sich die Person?
Negative Gefühle durch die
Gefahr nicht mit einer
Gesellschaft in Kontakt zu
kommen
Wunsch akzeptiert zu
werden
Die Person fühlt sich etwas unwohl.
3. Warum fühlt die Person sich so?
Die Person fühlt sich unwohl weil alle anderen
Personen sie anstarren und beobachten.
4.Wie geht die Geschichte aus?
Der Ausgang der Geschichte ist davon
abhängig was die Person sagt und wie
kritisch die Gruppe ist. Wahrscheinlich wirds
gut ausgehen
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22. KOMPONENTEN DES BINDUNGSMOTIVS
Was ist für die Person in dieser
Situation wichtig und was tut
sie?
Die ist überrascht. sie weiß selber in
dem Moment nicht, was wichtig für
sie ist
2. Wie fühlt sich die Person?
Sie freut sich und ist gerührt
3. Warum fühlt die Person sich
so?
weil Leute, die sie mag, sie
überraschen
4.Wie geht die Geschichte aus?
sie geht so ihnen hin, umarmt sie
alle und hat nen lustigen Abend
mit ihnen
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27. DER ANREIZ
Anreiz des Leistungsmotivs =
Antizipiertes Erfolgserlebnis
Leistungsmotivation
(Trainingsbereits
chaft)
Handlung
Ergebnis
(Training)
(Erfolg)
Folgen
(Erfolgeserlebni
s/ positives
Selbstwertgefü
hl)
Relevante Merkmale einer Situation: Erfolgswahrscheinlichkeit und
Erfolgsanreiz
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28. DAS LEISTUNGSMOTIV IM OMT
Orientiert an einem
Gütemaßstab/ positive
Bewertung einer
Handlungsweise
1. Was ist für die Person in dieser Situation
wichtig und was tut sie?
Die Hauptperson steht auf einer Bühne
und hält eine Rede, ihr ist wichtig diese
Rede durchdacht und gut zu halten.
2. Wie fühlt sich die Person?
Stolz und Spaß
Einzigartige Erfolge und
das bestehen
anspruchsvoller Tätigkeiten
Bezug auf Wettbewerb und
Gewinnen
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3. Warum fühlt die Person sich so?
Stolz, weil sie sich sorgfältig vorbereitet hat
und findet sich überdurchschnittlich
gut zu schlagen
4.Wie geht die Geschichte aus?
Alle applaudieren und gratulieren der
Person für die beste Rede des Abends
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29. AUSPRÄGUNGEN DES LEISTUNGSMOTIVS
(HIGGINS,1997)
Erfolgssuchend
Fokus
Basiert auf
Kognitives Ziel
Emotionsziel
Phänomenal als…
Emotion bei
Zieleintritt
Emotion bei
Zielverfehlung
Weitere Merkmale
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Misserfolgsmeidend
Annährungsfokus
Vermeidungsfokus
Hoffnung auf Erfolg
Furcht vor Misserfolg
Wachstumsbedürfnis
Sicherheitsbedürfnis
Herstellung von Lust
Vermeidung von Unlust
„ich will“
„ich muss“
fröhlich
erleichtert
niedergeschlagen
Erregt, unruhig
„Im Sinne der Aufgabe
rational handeln“
Durch fehlende Belohnung in der
Kindheit; Fehlende elterliche
Reaktion auf das Bedürfnis des
Kindes mit der Umwelt
umzugehen nicht zu
bewältigende Anforderungen
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30. WAS KANN MAN IM
LERNKONTEXTEN ODER
INDIVIDUELL MACHEN UM DAS
„ERFOLGSMOTIV“ ZU FÖRDERN?
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33. ENTSTEHUNGSTHEORIE
(Scheffer, 2005)
Einfluss des Vaters in der Familienstruktur wird als
niedrig eingestuft
Genetischer Einfluss
• Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin
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34. MERKMALE DES MACHTMOTIVS
Informationskanäle kontrollieren
(wollen)
Leicht beeinflussbare
Menschen an sich ziehen
Prestigegüter erwerben
Machtmotiv(ation)
Aufmerksamkeit erregen
Ersatzbefriedung sammeln,
falls keine Machtausübung möglich
Positionen von sozialem Einfluss
und formaler Macht besetzen
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35. Arten von Machtquellen
Belohnungsmacht
Bestrafungsmacht
Expertenmacht
Kommt auf
InteraktionspartnerIn an
= Vertrauen in Fähigkeit und
Wissen des „Experten“
Legitimierte Macht
= festgelegte Hierarchie, die
Machtstruktur bedarf
Informationsmacht
= neue Dinge durch gegebene Information
aufzeigen (nachhaltige Veränderung des
Weltbildes)
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36. Die vier Stadien der Macht
Objekt der
Machtausübung
Selbst
Quelle der Macht
Andere
Selbst
Stadium 2
„Es“ (übergeordnete
Führerperson) stärkt mich
Ich stärke und
kontrolliere mich
selbst
Stadium 4
Stadium 3
„Es“ (Gesetze, Religion
etc.) leitet mich an
Andere zu beeinflussen
Andere
Stadium 1
Ich habe Einfluss auf
Andere
Jeder machtmotivierte Mensch vereint mehrere Stadien in sich.
Unterschied ist die Ausprägung der einzelnen Stadien
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37. HOCH MACHTMOTIVIERTE MENSCHEN…
erinnern machtthematische Textinhalte besser.
erkennen bildlich dargebotene machtthematische
Inhalte schneller.
haben häufiger höhere Positionen und Ämter in
Vereinen.
haben Vorliebe für Besitz prestigeträchtiger Objekte.
Testosteronspiegel korreliert mit dominantem
Verhalten
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38. DAS MACHTMOTIV IM OMT
Versuche andere zu
beeinflusen, überreden,
überzeugen
Kontrolle und
Steuerung
(Informationsmacht)
Jegliche starke
emotionale Reaktion
bei einer Person oder
Gruppe auf eine
intendierte Aktion der
handelnden Person
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1. Was ist für die Person in dieser Situation
wichtig und was tut sie?
Der Chef hält eine Ansprache und
versucht die anderen Personen nicht
zu sehr einzuschüchtern.
2. Wie fühlt sich die Person?
Erleichtert.
3. Warum fühlt die Person sich so?
Sie ist zufrieden damit, eine angenehme
und faire Situation hergestellt zu
haben.
4.Wie geht die Geschichte aus?
Alle gehen gemeinsam wieder an die
Arbeit
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40. LERN-/LEHRZIELE
Ziel 1: Universale Existenz von Motiven
verstehen (Abgrenzung von anderen Begriffen)
Ziel 2: Zusammenhang von Motiven und
Motivation verdeutlichen
Ziel 3: Relevanz der Motive im Alltag sehen
(Bewusstsein und Sensibilität entwickeln)
Ziel 4: Individuelle Bedeutsamkeit von Motiven
verstehen
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41. LITERATURVERZEICHNIS
Fischer R. (2013). Mit Worten locken. Internetveröffentlichung
http://www.massinescheffer.com/wpcontent/uploads/MassineScheffer_Lead_Digital_14_2013_44-45.pdf
Furtner M. & Baldegger U. (2013). Führungseigenschaften und –motive. Self-Leadership und
Führung-Theorien, Modelle und praktische Umsetzung(Hrsg.). Springer
Higgins, E. T. (1997). Beyond pleasure and pain. Colombia University onlinepaper:
http://www.columbia.edu/cu/psychology/higgins/papers/higgins%201997%20regulatory%20fo
cus.pdf
Oestreich G.(1980). Kinder zwischen Angst und Leistung.Frankfurt a.M.:Fachbuchhandlung für
Psychologie
Rheinberg, F. (2006). Motivation (6. Aufl.). Stuttgart: Kohlhammer.
Schmalt H-D. & Sokolowski K. (2006). Motivation. In Spada H. (Hrsg.). Allgemeine
Psychologie(S.503-545). Bern: Verlag Hans Huber
Scheffer D. & Massine P. (2013).Blick ins Unterbewusste. http://www.massinescheffer.com/wpcontent/uploads/MassineScheffer_Research-Results_02-2013.pdf
Scheffer, D. (2001). Entwicklungsbedingungen impliziter Motive. Bindung, Leistung & Macht.
Dissertation. Internetveröffentlichung an der UB Osnabrück: elib.ub.uniosnabrueck.de/publications/diss/E-Diss150_thesis.pdf.
Scheffer, D. (2005). Implizite Motive. Göttingen: Hogrefe. McClelland D. (1978).Macht als Motiv :
Entwicklungswandel und Ausdrucksformen . Stuttgart: Klett-Cotta
Schmalt H-D. & Meyer W-U.(1976). Leistungsmotivation und Verhalten. Stuttgart: Ernst Klett Verlag
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