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Regional-
                           management

Praxisblatt   11
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                            Rollen und             Erfolgsfaktoren und
                            Aufgaben               Herausforderungen
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                            Umfeld und             Werkzeuge für
                            Finanzierung           die Praxis
Die regiosuisse-Praxisblätter fassen aktuelles, praxisrelevantes Wis-
                                                                                      Warum ein Praxisblatt «Regionalmanagement»?
sen zu verschiedenen Themen aus dem Bereich «Regionalpolitik und
Regionalentwicklung» in der Schweiz zusammen. Sie basieren auf                        Das Praxisblatt
Erfahrungen und Erkenntnissen, die durch das regiosuisse-Wissens-
                                                                                   > liefert eine Antwort auf die Frage, weshalb es ein Regionalmanagement
management, insbesondere die Wissensgemeinschaften, zusammen-
                                                                                      braucht,
getragen und aufbereitet werden.
                                                                                   > konkretisiert die Rolle des Regionalmanagements und der Regionalma-
Die regiosuisse-Praxisblätter richten sich an Personen, die in der Regio-             nagerin bzw. des Regionalmanagers im Rahmen der Regionalentwick-
nalentwicklung tätig sind, und an diejenigen, die sich einen Überblick                lung und der Neuen Regionalpolitik (NRP) im Speziellen,
über die in den Praxisblättern abgehandelten Themen zur regionalen
                                                                                   > hilft, Rollen und Aufgaben verschiedener Akteurinnen und Akteure, die im
Entwicklung verschaffen möchten.
                                                                                      Bereich der Regionalentwicklung tätig sind, voneinander abzugrenzen
                                                                                      und Kooperationspotenziale zu finden,
Zielgruppe des Praxisblattes «Regionalmanagement» sind insbeson-
dere die Verantwortlichen für die Regionalentwicklung/Regionalpolitik              > bietet eine Übersicht über das Aufgabenfeld des Regionalmanagements
auf kantonaler und regionaler Ebene sowie Personen, die sich kom-                     und einer Regionalmanagerin bzw. eines Regionalmanagers,
pakt über Rollen und Aufgaben von Regionalmanagements informie-
                                                                                   > hilft, das Berufsbild einer Regionalmanagerin/eines Regionalmanagers
ren möchten. Speziell wertvoll ist dieses Praxisblatt deshalb auch für
                                                                                      zu definieren,
politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf kom-
munaler Ebene.                                                                     > liefert eine Grundlage zum Abschliessen von individuellen Leistungs-
                                                                                      vereinbarungen zwischen Kantonen und Regionen.




Inhalt                                                                                                       Impressum

Hintergrund                                           3    Erfolgsfaktoren und Herausforderungen        12   Herausgeberin
                                                           Was zeichnet ein gutes Regionalmana-              regiosuisse – Netzwerkstelle Regionalentwicklung
Regionalmanagement und                                     gement aus?                                  12   Konzept/Redaktion/Ausführung
Regionalentwicklung                                   4    Erfolgsfaktoren                              12   regiosuisse – Netzwerkstelle Regionalentwicklung
Was bedeutet Regionalmanagement?                      4    Herausforderungen                            13   Unter Mitwirkung von
Handlungsfeld                                         5                                                      regiosuisse-Wissensgemeinschaften «Regionen»
                                                                                                             und «Kantone», Ismaël Grosjean, Martin Hilfiker,
Akteurinnen und Akteure im Handlungssystem                 Werkzeuge für die Praxis                     15   Bernhard Imoberdorf, Guido Roos und Bruno Schmid
«Regionalentwicklung»                                 5
                                                                                                             Version November 2011
                                                           Quellenangaben                               15
Rollen und Aufgaben                                                                                          Bezug des Praxisblatts «Regionalmanagement»
des Regionalmanagements                               6                                                      in Deutsch, Französisch und Italienisch unter:
                                                                                                             www.regiosuisse.ch
Rollen                                                6
                                                                                                             Kontakt
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Anforderungsprofil                                     8                                                      Praxisblatt oder benötigen Sie weiterführende Infor-
                                                                                                             mationen zur Neuen Regionalpolitik, dann nehmen
                                                                                                             Sie Kontakt mit uns auf:
Umfeld und Finanzierung
des Regionalmanagements                                9                                                     regiosuisse – Netzwerkstelle
                                                                                                             Regionalentwicklung
Institutionelles Umfeld                                9                                                     Hofjistrasse 5
Finanzierungsmöglichkeiten                            11                                                     3900-Brig
                                                                                                             info@regiosuisse.ch
                                                                                                             www.regiosuisse.ch
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2        regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
Hintergrund




Die Neue Regionalpolitik (NRP) brachte einen fundamentalen Wandel im Verständnis
von Regionalpolitik mit sich. Stand früher der Abbau des Gefälles zwischen den
Zentren und den peripheren Regionen im Fokus der Regionalpolitik, so zielt die NRP
heute auf die individuelle Förderung der Regionen. Die NRP unterstützt die Regionen
dabei, ihre Innovationspotenziale zu entwickeln und auszuschöpfen. Ziel ist es,
die regionale Wertschöpfung zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit der Regio-
nen zu stärken. Mit der neuen Ausrichtung stehen nicht nur Regionen in den Berg-
gebieten im Fokus, sondern generell der ländliche Raum sowie Grenzregionen.

Die Umsetzung der NRP und damit der explizite Auftrag zur Förderung der regiona-
len Entwicklung stellt die Regionen und die Regionalmanagements als «Geschäfts-
stellen der regionalen Entwicklung» vor neue Herausforderungen. Die Anforderungen
an diese regionalen Entwicklungsträger und deren Aufgabenfeld sind komplexer als
zu Zeiten des Investitionshilfegesetzes (IHG), als es oftmals darum ging, unbestrittene
Basisinfrastrukturen mit IHG-Geldern zu fördern. Gleichzeitig befinden sich viele Regio-
nen und Gebiete selbst im Umbruch, indem Struktur- und Gebietsreformen anstehen
oder bereits abgeschlossen sind, die neue Organisationsformen und -strukturen mit
sich bringen.

Die NRP baut auf die Zusammenarbeit der verschiedenen öffentlichen und privaten
Akteurinnen und Akteure einer Region. «Region» ist dabei nicht als Verwaltungsein-
heit aufzufassen, sondern als ein Gebiet, das sich mit einer gemeinsamen Herausfor-
derung konfrontiert sieht. Entsprechend vielfältig können Regionen gestaltet sein:
Räumlich kann es sich dabei etwa um eine Talschaft, einen Kantonsteil, aber auch um
ein kantons- oder gar länderübergreifendes Gebiet handeln. In der Praxis sind es meist
verschiedene Gemeinden, die sich zu einer Entwicklungsregion zusammenfinden,
oder es besteht eine vom Kanton vorgeschlagene Regionenstruktur. Diese Regionen
bzw. ihre Regionalmanagements kümmern sich meist nicht nur um die Umsetzung
der NRP, sondern übernehmen je nach kantonaler oder regionaler Struktur weitere
Aufgaben der Regionalentwicklung, der Wirtschaftsförderung oder auch der Gemeinde-
organisation. Für die Arbeiten zur Umsetzung der NRP werden die Regionen bzw.
Regionalmanagements von Bund und Kanton finanziell unterstützt.1                           1
                                                                                            Die Leistungsvereinbarung der Regionen/Regio-
                                                                                          nalmanagements mit dem jeweiligen Kanton kann
                                                                                          weitere Arbeiten umfassen. Die finanzielle Unter-
Aufgabe des Regionalmanagements, das von einer Regionalmanagerin bzw. einem               stützung durch den Bund beschränkt sich auf
Regionalmanager oder einem Regionalmanagement-Team geführt wird, ist es, die nach-        Arbeiten im Rahmen der NRP.
haltige Entwicklung der Region im Auftrag der Trägerschaft zu fördern. Entscheidend
ist dabei unter anderem ein intensiv gepflegtes Netzwerk mit den politischen, gesell-
schaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren inner- und ausserhalb der Region.




                                                                                                      regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement   3
Regionalmanage-
ment und Regional-
entwicklung


                                                   Was bedeutet Regionalentwicklung?
                                                   Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Struktur-   wirtschaftliche Entwicklungen der Zentren zu imi-
                                                   wandel stellt ländliche Regionen, Grenz- und Berg-    tieren. Vielmehr sollen die Eigenheiten dieser Gebiete
                                                   gebiete vor besondere Herausforderungen und           als Entwicklungspotenziale erkannt und mittels
                                                   wirtschaftliche Probleme. Regionalentwicklungs-       geeigneter Massnahmen in Wert gesetzt werden
                                                   programme zielen heute darauf ab, die Entwick-        mit dem Ziel, vor Ort neue Einkommensquellen und
                                                   lungschancen dieser eher strukturschwachen            Perspektiven zu erschliessen und die Standortqua-
                                                   Gebiete zu stärken. Dabei geht es weniger darum,      lität zu stärken.


                                                   Die Neue Regionalpolitik (NRP) hat zum Ziel, durch die Förderung innovativer Pro-
                                                   jekte und Programme die Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit der Regionen
                                                   zu steigern und so einen Beitrag zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in
                                                   den geförderten Gebieten zu leisten. Ein wichtiger Grundsatz der NRP ist, dass die
                                                   Regionen eigene Initiativen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und zur
                                                   Erhöhung der Wertschöpfung ergreifen. Damit sind die regionalen Akteurinnen und
                                                   Akteure gefordert, Projekte mit nachhaltigen Wachstumsimpulsen zu lancieren.
                                                   Die NRP sieht vor, dass sich qualifizierte regionale Entwicklungsträger bzw. Regional-
                                                   managements mit der Realisierung dieser Aufgaben befassen.


                                                   Was bedeutet Regionalmanagement?
                                                   Regionalmanagements sind Organisationen, welche die nachhaltige regionale Ent-
                                                   wicklung in partizipativer Art und Weise lenken – eben «managen». So initiiert, beglei-
                                                   tet und unterstützt das Regionalmanagement Prozesse und Projekte, die Innovation,
                                                   Wertschöpfung und Wettbewerbskraft im ländlichen Raum sowie in Grenzräumen
                                                   und im Berggebiet stärken und damit die Entwicklung dieser Gebiete fördern.




    Regionalmanagement ist
    eine Gratwanderung zwi-
    schen Politik und Wirt-
    schaft, Gesellschaft und
    Einzelinteressen, Innova-
    tion und (Über)Forderung,
    Bedürfnissen und Erwar-
    tungen und nicht zuletzt
    zwischen Geld bekommen
    und Geld haben.
    Bruno Schmid




4     regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
Tourismus                                                                                        Partnerkantone                                     Abb. 1
                                                                                   Kanton
Energie                                                                                          «eigener» Kanton                                   Übersicht über mögliche
Holz                                                                                                                                                Akteurinnen und Akteure
                     Thematische Verbände und Vereine                                                   angrenzende                                 im Handlungsfeld
Wasser                                                                                Regionen
                                                                                                        thematisch Verbundene                       «Regionalentwicklung»
Kunst/Kultur                                                                                                                                        (Quelle: regiosuisse).
                                                                                                            im Regionalverband
Tourismus
                                                                                        Gemeinden           angrenzende
                                                                                                            ausserregionale
               Unternehmen
                                        Wirtschaft
               Wirtschaftsverbände                                                       lokale Bevölkerung

                                                                                        ausserregionale/internationale Partner
                                     Raumplanung              Regionalmanagement
                                                                                        (thematische) Kommissionen und Arbeitsgruppen
                                     Landwirtschaft                                   projektspezifische Schlüsselpersonen

                                                                                              Umwelt
            Tourismusorganisationen
                                            Tourismus                                         Energie
            Leistungsträger
                                                                                              Verkehr
                                      Bildungsinstitutionen                                   Wirtschaft
                                                                          Bundesämter         Sport
                                                          Weitere
                                                                                              Kultur
                                                                                              Raumentwicklung
                                                                                              Landwirtschaft
                                                                                              etc.


Idealerweise beruhen die Aktivitäten des Regionalmanagements auf einer gemein-
schaftlich erarbeiteten regionalen Entwicklungsstrategie. Das Regionalmanagement
ist somit zwar ein zentraler Pfeiler zur Umsetzung der NRP, seine Aufgaben gehen
aber viel weiter: Regionalmanagerinnen und -manager leisten einen zentralen Bei-
trag, um ländliche Regionen lebendig, attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten,
und sind auch Anlaufstelle für weitere Förderprogramme zur regionalen Entwicklung.


Handlungsfeld
Das Handlungsfeld der Regionalmanagements umfasst alle Tätigkeiten, die zur regio-
nalen Entwicklung beitragen. Handlungsräume für das Regionalmanagement sind
funktionale Räume. Diese sind weniger durch Gemeinde-, Bezirks- oder Kantons-
grenzen bestimmt, sondern dadurch, dass im Alltag die meisten kulturellen, gesell-
schaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten in diesen Räumen stattfinden, ein enger
Austausch gepflegt wird und ähnliche Herausforderungen anstehen.

Auch wenn Regionalmanagements meist in die regionalen Strukturen einer Region
eingebunden sind, agieren sie nicht nur innerhalb der Region. Je nach Projekt oder
Vorhaben ändert sich der Aktionsradius, aber auch die Zusammensetzung der betei-
ligten Akteurinnen und Akteure.


Akteurinnen und Akteure im Handlungssystem «Regionalentwicklung»
Das Regionalmanagement ist mit einer sehr breiten Palette an Aufgaben befasst.
Diese zu erfüllen, bedingt eine gute Vernetzung mit einer Vielzahl unterschiedlicher
Akteurinnen und Akteure. Die Abbildung 1 gibt dazu eine Übersicht.

                                                                                                                                 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement   5
Rollen und Aufgaben
des Regional-
managements



    Regionalmanagement
    ermöglicht und fördert die
    dynamische Entwicklung
    der Wirtschaft und Gesell-
    schaft einer Region.
    Bernhard Imoberdorf




                                                   Rollen
                                                   Regionalmanagements fördern die regionale Entwicklung, repräsentieren die Interes-
                                                   sen der Region nach aussen und nehmen gleichzeitig eine zentrale Vermittlerfunktion
                                                   zwischen den verschiedenen staatspolitischen Handlungsebenen (Gemeinden, Kanton
                                                   und Bund) und den entsprechenden Interessengruppen ein. Daraus ergibt sich eine
                                                   Vielzahl von Aufgaben und Funktionen. Diese alle abzudecken, stellt hohe Anforderun-
                                                   gen an Regionalmanagerinnen und -manager. In der Praxis empfiehlt sich deshalb der
                                                   Einsatz von Regionalmanagement-Teams, deren Mitglieder sich in ihren Kompetenzen
                                                   ergänzen. Der Erfolg eines Regionalmanagements hängt wesentlich von den Mitar-
                                                   beitenden ab, der Personalentscheid sollte deshalb mit der nötigen Sorgfalt erfolgen,
                                                   und ausreichende Ressourcen für das Regionalmanagement sind bereitzustellen.


                                                   Aufgaben/Funktion
                                                   Zentrale Aufgabe und Funktion des Regionalmanagements ist es, die Akteurinnen
                                                   und Akteure so zu unterstützen und zu motivieren, dass sich die Region als Ganzes
                                                   weiterentwickelt. Das Regionalmanagement wirkt dabei als eine Art «Geschäftsstelle
                                                   der regionalen Entwicklung». Die Regionalmanagements nehmen nicht in allen Regio-
                                                   nen dieselben Aufgaben wahr. Die Aufgaben hängen vielmehr von verschiedenen
                                                   Faktoren ab: von der Grösse der Region, von ihrem «Entwicklungsstand» und ihrer
                                                   Lage, von den vorhandenen Entwicklungszielen, von der Organisationsform des
                                                   Regionalmanagements und von den jeweiligen Leistungsvereinbarungen mit überge-
                                                   ordneten Instanzen. Beim Aufbau eines Regionalmanagements ist die Aufgabentei-
                                                   lung mit bestehenden oder geplanten Einrichtungen, die ähnliche Zielsetzungen ver-
                                                   folgen (z.B. Wirtschaftsförderung), aber auch der politisch-administrativen Ebene,
                                                   frühzeitig zu klären. Um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, muss das
                                                   Regionalmanagement über die nötigen Freiräume, finanziellen Mittel und Entschei-
                                                   dungskompetenz verfügen.


6     regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
Kernaufgaben und mögliche Tätigkeiten eines Regionalmanagements

Das Regionalmanagement entwickelt in Zusam-                        Identifikation der relevanten regionalen Akteurinnen und Akteure
menarbeit mit den regionalen Akteurinnen und                       Aktivierung der regionalen Akteurinnen und Akteure («Bottom-up»-Ansatz)
Akteuren Entwicklungsstrategien für die Region.                    Regionale Bedürfnis-, Problem- und Potenzialanalyse
                                                                   Partizipatives Erarbeiten einer sektorenübergreifenden regionalen Entwicklungsstrategie
                                                                   Sicherstellung der Realisierung der für die Region relevanten Projekte («regionale Akquisitionen»)

Das Regionalmanagement schafft ein Umfeld,                         Organisation von Informations- und Diskussionsanlässen
das regionale Identität und ein positives                          Wecken und Fördern von Initiative, Engagement, Innovationsfreude und unternehmerischem Denken
Klima für umwelt- und sozialverträgliche                           Sichtbarmachen der Region gegen aussen – für verschiedene Zielgruppen wie Tourismus,
Investitionen schafft.                                             Unternehmen (Standortmarketing), Bildungsinstitutionen etc.
                                                                   Vermarktung regionaler Stärken und Potenziale

Das Regionalmanagement kommuniziert                                Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
regionale Entwicklungsstrategien und                               Regionalpolitik sichtbar und verständlich machen; Interesse an der NRP wecken
macht seine eigene Arbeit und seine Projekte                       Bereitstellen von Informationsmaterial für Projektinitiantinnen und -initianten, Wirtschaft,
in der Region bekannt.                                             Akteurinnen und Akteure der Regionalpolitik
                                                                   Aufzeigen von «Leuchtturmprojekten»

Das Regionalmanagement vernetzt Akteurinnen                        Schaffen und Managen von ziel- und projektorientierten, funktionalräumlichen Netzwerken
und Akteure.                                                       Zusammenführen möglicher Projektpartnerinnen und -partner mit dem Ziel, geeignete Partnerschaften
                                                                   und Projektkooperationen zu schaffen
                                                                   Als Bindeglied wirken zwischen Akteurinnen und Akteuren, Gemeinden und Kanton
                                                                   Lobbying bei relevanten Institutionen

Das Regionalmanagement vermittelt zwischen                         Dialog fördern und vermitteln zwischen Gemeinden und Kanton
verschiedenen staatspolitischen und räumlichen                     Wirken in funktionalen Räumen
Ebenen und Interessengruppen.                                      Unterstützung/Gestaltung der Kooperationen zwischen Gemeinden, Regionen und regionalen Zentren

Das Regionalmanagement berät Akteurinnen                           Erstberatung und Motivation potenzieller Projektinitiantinnen und -initianten
und Akteure der Regionalentwicklung.                               Beratung von Projektträgerinnen und -trägern (Unterstützung Projektentwicklung,
                                                                   Prozess- und Finanzierungsberatung)
                                                                   Bearbeitung von Anfragen und Erteilen von Auskünften zur Regionalpolitik (NRP, andere Sektoralpolitiken)

Wissensvermittlung und -management                                 Unterstützung der Akteurinnen und Akteure bei der Erlangung des Wissens, das sie benötigen
                                                                   Wissensmanagement für die «lernende Region2»
                                                                   Vernetzung/Zusammenarbeit mit Organisationen, die Wissensmanagement betreiben (z.B. regiosuisse)

Das Regionalmanagement unterstützt Akteurinnen                     Entwicklung von Projektideen und Initiierung von Projekten
und Akteure bei der Initiierung, Koordination,                     Begleitung und Unterstützung der regionalen Akteurinnen und Akteure bei der Umsetzung von Projekten
Optimierung, Organisation, Umsetzung und                           Initiierung von Projektträgerschaften oder -kooperationen
Evaluation von Projekten (Projektmanagement)                       Koordination bestehender Initiativen, evtl. Aufbau von Projektkooperationen
und entwickelt (wo nötig und möglich) eigene                       Erfolgssicherung, Projektcontrolling, Evaluation
Projekte zur regionalen Entwicklung.                               Akquisition von Fördermitteln

Das Regionalmanagement überwacht und                               Regelmässige Evaluation von Projekten
evaluiert bestehende Projekte und übernimmt                        Berichterstattung gemäss Leistungsvereinbarung mit übergeordneten Instanzen (z.B. an Kantone)
administrative Aufgaben in Bezug auf über-
geordnete Instanzen.

                                                                                                                            2
Aufbauend auf:                                                                                                                «Lernende Regionen» verfolgen (analog zu «lernenden Organisationen»)
Forschungsgruppe Triesdorf in   (2009), «Regionen» (2009)                                                                   das Ziel, durch geeignete Instrumente Wissensmanagement-Instrumente,
StMLU (2003); StMLU (2003);     und «Wirtschaft» (2010); Heintel                                                            eine gute Vernetzung von Bildungsangeboten und durch die Verankerung
Wissensgemeinschaft «Kantone»   (2002); Bühler & Weber (2002).                                                              von Lernen als Ziel in der regionalen Entwicklung verstärkt Wissen in
                                                                                                                            die Region zu bringen und dort zum allgemeinen Nutzen zu verwenden.




                                                                                                                                              regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement        7
Anforderungsprofil
Aufgrund der verschiedenen Aufgaben, die das Regionalmanagement erfüllen muss,
ergibt sich ein umfassendes Anforderungsprofil. Der Einbezug Dritter oder Einsatz
eines Regionalmanagement-Teams kann hier Abhilfe schaffen und macht Speziali-
sierungen der einzelnen Mitarbeitenden möglich.

Kompetenzprofil eines Regionalmanagements

Fachkompetenz                                      Angemessene fachliche Ausbildung und das Wissen in spezifischen Gebieten, die für die Regional-
                                                   entwicklung wichtig sind
                                                     Fachkenntnisse/Ausbildung: Wirtschaft, Politik, Raumplanung, Geografie, Agrar- und Forstwissenschaften,
                                                     Sozialwissenschaften, Verwaltungswissenschaften
                                                     Wirtschaft: fundierte Kenntnisse in Betriebs- und Volkswirtschaft, betriebswirtschaftliche Beratung/Bewertung,
                                                     unternehmerisches Handeln und Denken
                                                     Kommunikation: Wissenskompetenz, d.h. Informationen zielgruppenspezifisch aufbereiten/vermitteln,
                                                     Medienkompetenz
                                                     Marketing: marktorientierte Kommunikation/Marketing

Regionskompetenz                                   Fundierte Kenntnisse einer Region und ihrer Entwicklungspotenziale
                                                     Detaillierte Kenntnis der Region: in Bezug auf die bisherige Entwicklung, die wirtschaftliche Lage, Stärken,
                                                     Schwächen, Chancen und die aktuellen Herausforderungen, die relevanten Akteurinnen und Akteure
                                                     Institutionelle Kenntnis: Kenntnis der Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege, der relevanten Organi-
                                                     sationen und Personen (siehe Abb. 1) sowie ihrer Rollen und Verantwortlichkeiten
                                                     «Soft Skills»: Verständnis für die Eigenheiten der Region, Kenntnis der lokalen Sprache und Kultur,
                                                     Offenheit für anderes und Neues
                                                     Visionäres Handeln und Denken über Regionsgrenzen hinweg
                                                     Exzellenter Überblick über regionale Entwicklungen als Grundlage für Netzwerkarbeit

Sozialkompetenz und Netzwerkkompetenz              Verschiedene Bedürfnisse verstehen, zusammenbringen und gewinnbringende
                                                   Kooperationen ermöglichen
                                                     Netzwerkgestaltung und -management (Gestaltung der Beziehungen und Zusammenarbeit mit den Interes-
                                                     senvertreterinnen und -vertretern); als Integrationsfigur innerhalb des Netzwerks sowie nach aussen wirken
                                                     «Soft Skills»: Dialogfähigkeit; Fähigkeit zum Zuhören, Moderieren, Vermitteln, diplomatisch Agieren;
                                                     Gefühl für den richtigen Moment zum Aktivieren, Fördern, Ausgleichen und Schlichten
                                                     Moderations- und Mediationskompetenz
                                                     Sensibilität für sozioökonomische und sozio-ökologische Fragestellungen

Projektkompetenz                                   Regionale Akteurinnen und Akteure dabei unterstützen, konkrete Projekte zu entwickeln, zu planen,
                                                   zu managen und zu evaluieren/Projekte selbst entwickeln
                                                     Fähigkeit zum Entwickeln von Projektideen und Visionen
                                                     Erfahrung im Projektmanagement
                                                     Vernetztes, konzeptionelles und strategisches Denken und Handeln
                                                     Kenntnisse von Wirkungsmodellen und Evaluationsmethoden

Prozesskompetenz                                   Vorhandene Bedingungen analysieren, daran angepasste Strategien entwickeln und auf
                                                   Veränderungen reagieren
                                                     Flexibilität, Kompromissbereitschaft und Lernfähigkeit
                                                     Fähigkeit zur Projektbegleitung, Koordination und Beratung
                                                     «Implizites Wissen», d.h. Wissen und Fähigkeiten der Akteurinnen und Akteure vor Ort erkennen,
                                                     sichtbar und nutzbar machen

Grenzmanagement-Kompetenz                          Grenzen zwischen administrativen Einheiten und Interessensgruppen überwinden
                                                     Fähigkeit zum Denken in funktionalen Räumen
                                                     Fähigkeit zur Wahrnehmung einer Brückenfunktion zwischen unterschiedlichen Interessenverbänden
                                                     wie Gewerbe/Industrie, Landwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, Tourismus usw.

Persönliche Kompetenz                              Geeignete, offene, innovative und kritik- und konsensfähige Persönlichkeit
                                                     Offenheit für neue Ansätze und Methoden
                                                     Fähigkeit zur Selbstreflexion
                                                     Kritikfähigkeit
                                                     Verbindlichkeit, klares Bekenntnis zur Arbeit, Motivation und Leistungsbereitschaft
                                                     Bereitschaft, sich mit Idealismus für die regionale Entwicklung einzusetzen

                                                                                                                                           Aufbauend auf:
                                                                                                                                           Wissensgemeinschaft «Kantone»
                                                                                                                                           (2009) und «Regionen» (2009);
                                                                                                                                           Kastner & Weitzer (o.J.);
                                                                                                                                           Egli (2010).



8     regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
Umfeld und Finan-
                                                                                                 zierung des Regio-
                                                                                                 nalmanagements


Institutionelles Umfeld
Die Aufgaben des Regionalmanagements sind sehr vielfältig. Nicht zuletzt deshalb
arbeitet es in einem Spannungsfeld verschiedener Institutionen auf verschiedenen
Ebenen. Meist ist das Regionalmanagement in der einen oder anderen Weise mit
drei verschiedenen Ebenen befasst – wobei zwischen allen drei Ebenen enge Verbin-
dungen und Wechselwirkungen bestehen.

                                                                                                                                  Abb. 2
                                                                                          Projektabhängige                        Institutionelles Umfeld
. Gemeindeverbände
                                                                                          Zusammenarbeit mit:                     des Regionalmana-
. Regionalkonferenz
                                   Trägerschaft                     bestimmt            . Projekträgerschaft                      gements bei der
. Weitere regionale Träger
                                                                                        . Thematischen Verbänden
  (Kantone)                                                                                                                       Umsetzung der NRP
                                                                                          und Vereinen
                                                                                                                                  (Quelle: regiosuisse).
                                                                                          (Tourismus, Energie, Holz,
                               (Teil-)Finanzierung                                        Wasser, Kultur, Gesundheit etc.)
                               für NRP-spezifische                                      . Wirtschaft
                               Aufgaben                    Regionalmanagement             (Unternehmer, Verbände)
                                                                                        . Raumplanung
                                                               Geschäftsstelle der      . Landwirtschaft
                                                               regionalen Entwicklung   . Tourismus
                                                                                        . Weiteren Regionen
     (Teil-)Finanzierung                                gemeinsame
                             Kantone                                                    . Gemeinden innerhalb und
                                                        Leistungsvereinbarung
                                                                                          ausserhalb der eigenen Region
                               entwickeln Umsetzungs-                                   . Projektspezifischen Schlüssel-
                               programm                                                   personen
                                                                                        . Verschiedenen Bundesämtern
 Bund                                                                                   . Bildungsinstitutionen                      strategische Entschei-
                                                                                        . Lokaler Bevölkerung                        dungsebene
     erlässt Gesetz zur                                                                 . Ausländischen Partnern                     operative Handlungs-
     Umsetzung der                                                                                                                   und Umsetzungsebene
     Regionalpolitik                                                                                                                 Beteiligungsebene


Die drei Ebenen gestalten sich für die NRP, wie in der Abbildung 2 dargestellt.
Die Umsetzung anderer Politiken oder Programme (z.B. «Innotour» ) folgt analo-
gen Überlegungen:

Die (strategische) Entscheidungsebene ist verantwortlich für Grundsatzentscheide
hinsichtlich der Ausrichtung der Regionalpolitik. Im Kontext der NRP entspricht dies
der Ebene von Bund (Mehrjahresprogramm des Bundes) und Kantonen (kantonale
und überkantonale NRP-Umsetzungsprogramme). Der Bund verlangt von den Kan-
tonen die Erarbeitung von Umsetzungsprogrammen, und die Kantone wiederum
treffen mit den Regionalmanagements Leistungsvereinbarungen, die im Normalfall
gemeinsam erarbeitet werden. Die Entscheidungsebene ist ebenfalls für die Bereit-
stellung ausreichender Ressourcen verantwortlich.

Auf der operativen Handlungs- und Umsetzungsebene wird die Regionalpolitik
durch die Regionalmanagements umgesetzt: Die Regionalmanagerinnen bzw. -mana-
ger arbeiten diesbezüglich eng mit Projektträgerinnen und -trägern und projektab-
hängig mit verschiedenen weiteren Akteurinnen und Akteuren zusammen. Gleichzei-
tig können die Regionalmanagements (z.B. über das Erarbeiten von gemeinsamen
Leistungsvereinbarungen, aber auch über Entwicklungsstrategien) steuernd wirken
und strategische Aufgaben wahrnehmen. Diese Ebene bildet die Schnittstelle zwi-
schen öffentlichen und privaten Akteurinnen und Akteuren sowie Projektträgern
und Fördermittelgebern. In verschiedenen Kantonen sind zudem die Kantone selbst
in die operative Umsetzung der NRP involviert.



                                                                                                               regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement   9
Auf der Beteiligungsebene sind die Gemeinden eingebunden. Hier sollte zudem
                                                                 eine breite Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Verbänden, Unter-
                                                                 nehmen und sonstigen gesellschaftlichen Interessengruppen ermöglicht werden.

                                                                 Zwischen den verschiedenen Ebenen sind Vereinbarungen zu treffen und Verant-
                                                                 wortlichkeiten zu klären.


Mögliche Organisationsformen für Regionalmanagements
Im Rahmen der NRP sind die Kantone verantwortlich, die vom Bund vorgesehenen Regionalmanagements
in geeigneter Form einzusetzen. Den Kantonen bieten sich verschiedene Möglichkeiten:


Auftrag an Gemeindeverbände,
                        die als Trägerschaften für die Regionalmanagements dienen

                                  . Abgrenzung: nach den Verwaltungsgrenzen der beteiligten Gemeinden      (z.B. Kanton Waadt: ADNV, Kanton Aargau: Region Aargau Süd, Kanton
                                  . Entscheidungskompetenzen: Kanton und Gemeinden, gegebenenfalls         Luzern: Region Luzern West)
                                    weitere eingebundene regionale Akteurinnen und Akteure (über Leis-
                                    tungsvereinbarung mit Kanton geregelt)

                                               + Gute Verankerung in den Gemeinden und in der Region                  – Eigeninteressen der beteiligten Gemeinden können regio-
                                              + Funktioneller Bezug zu Gemeinden und Region                            nales Denken und Handeln gefährden
                                                                                                                      – Miteinbezug anderer wichtiger Regionalentwicklungsak-
                                                                                                                        teurinnen und -akteure z.T. schwierig

Auftrag an Regionalkonferenzen,
                          die als Trägerschaften für die Regionalmanagements dienen

                                  . Abgrenzung: nach funktional abgegrenzten Räumen                        (z.B. Kanton Bern)
                                  . Entscheidungskompetenzen: Kanton und Regionalkonferenz, in der
                                    öffentliche und private Vertreterinnen und Vertreter versammelt sind
                                    (über Leistungsvereinbarung mit Kanton geregelt)

                                               + Einbindung vieler aktiver und passiver Akteurinnen und               – Aufwändige Aufbau- und Entscheidungsprozesse
                                                Akteure möglich
                                               + Ausrichtung auf funktionale Räume

Mandat an Firma,
                                  die selbst die Funktionen des Regionalmanagements übernimmt

                                  . Abgrenzung: innerhalb der Verwaltungsgrenzen oder nach funktionalen    (z.B. Kanton Schaffhausen)
                                    Räumen
                                  . Entscheidungskompetenzen: Kanton, Firma oder Mandatsträger (über
                                    Leistungsvereinbarung mit Kanton geregelt)

                                               + Wirtschaftsnah und flexibel                                           – Direkte wirtschaftliche Interessen der Organisation kön-
                                              + Schnelle Arbeitsprozesse                                               nen zu stark im Vordergrund stehen
                                                                                                                      – Geringe regionale Verankerung

Einbindung in die eigene Verwaltung
                           . Abgrenzung: nach kantonalen Verwaltungsgrenzen                                (z.B. Kanton Jura, speziell wenn Region = Kanton)
                           . Entscheidungskompetenzen: kantonale Behörden

                                               + Direkterer Zugang zu Finanzierungspartnern auf kanto-                – Geringere Akzeptanz bei Unternehmen und lokalen Akteu-
                                                naler und nationaler Ebene                                             rinnen und Akteuren
                                               + Kurze Entscheidungswege                                              – Geringe regionale Verankerung


                                                                                                                                                      Aufbauend auf:
                                                                                                                                                      Adamschek & Pröhl (2003);
                                                                                                                                                      StMLU (2003); Friedel & Spindler
                                                                                                                                                      (2009).




10     regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
Regionalmanagement
                                                                                                             zielt darauf ab, die spe-
                                                                                                             zifischen Trümpfe einer
                                                                                                             Region aufzuwerten,
                                                                                                             indem öffentliche und
                                                                                                             private Akteurinnen
                                                                                                             und Akteure durch kon-
                                                                                                             krete Ziele und Mass-
                                                                                                             nahmen zusammenge-
                                                                                                             bracht werden.
                                                                                                             Christine Leu




Finanzierungsmöglichkeiten
Eine ausreichende Finanzierung der Regionalmanagements ist eine zentrale Grund-
lage dafür, dass diese ihre Arbeit professionell verrichten können. Für die Finanzie-
rung bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Diese hängen direkt von der gewähl-
ten Organisationsform ab.

Finanzierungsoptionen für Regionalmanagements

Beiträge der Gemeinden oder der in den Trägerschaften vertretenen Organisationen:
festgesetzter Basisbeitrag oder festgelegter Beitrag pro Einwohnerin/Einwohner.

Grund- oder Vollfinanzierung durch den Kanton – gebunden an eine klar definierte Leistungsvereinbarung –
für zu erfüllende Aufgaben wie z.B. Informations- und Kommunikationsmassnahmen bezüglich NRP, für die
Entwicklung von Leitbildern und Strategien mit der Partizipation der Bevölkerung und für mögliche Aufgaben
wie Projektgenerierung.

Projektabhängige Finanzierung: Eine projektabhängige Finanzierung kann hinzukommen, wenn das Regional-
management zentrale Management- oder Beratungsaufgaben in einem Projekt wahrnimmt.

Erlöse aus Dienstleistungen des Regionalmanagements, z.B. für Beratungsleistungen, Entgelte für Studien
und Recherchen, Übernahme von Projektmanagementleistungen.

Sponsoring: konkrete projektbezogene Unterstützung von Banken, Verbänden oder regionalen Unternehmen.




                                                                                                                   regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement   11
Erfolgsfaktoren und
Herausforderungen




     Ein Regionalmanage-
     ment muss vielseitig sein
     und sich rasch auf ver-
     änderte Situationen ein-
     stellen können.
     Ismaël Grosjean




                                                    Was zeichnet ein gutes Regionalmanagement aus?
                                                    Regionalmanagements nehmen innerhalb der Regionalentwicklung eine äusserst
                                                    anspruchsvolle Aufgabe wahr – sie sind sozusagen «Geschäftsstelle der regionalen
                                                    Entwicklung», ohne dass sie aber ihre eigenen Geschäftsstrukturen vollständig
                                                    kontrollieren können. Für ein erfolgreiches Wirken des Regionalmanagements sind
                                                    verschiedene Aspekte zentral.


                                                    Erfolgsfaktoren
                                                    Klar definierte Aufgaben (Pflichtenheft) und klare Aufgabenteilung: Das Aufgaben-
                                                    portfolio des Regionalmanagements darf nicht ausufern. Um Doppelspurigkeiten zu
                                                    verhindern, muss die Aufgabenteilung mit den Institutionen, die in einem ähnlichen
                                                    Bereich arbeiten, z.B. mit der Wirtschaftsförderung, klar definiert sein.

                                                    Freiräume: Gleichzeitig ist es wichtig, dem Regionalmanagement Freiräume zu
                                                    erhalten, sodass es über eine gewisse Entscheidungsfreiheit verfügt. Bewährt hat
                                                    sich in der Praxis z.B. die Einrichtung eines Regionalentwicklungsfonds, d.h. eines
                                                    begrenzten finanziellen Betrages, den das Regionalmanagement nach eigenem
                                                    Ermessen einsetzen kann (z.B. für Vorstudien, Entwicklung von Businessplänen etc.).

                                                    Politische Legitimation: Das Regionalmanagement kann seine Aufgaben nur dann
                                                    erfolgreich wahrnehmen, wenn seine Trägerschaft und die dahinter stehenden Orga-
                                                    nisationen es klar legitimieren.

                                                    Schlüsselpersonen und starke Zugpferde: Das Regionalmanagement ist auf inno-
                                                    vative Persönlichkeiten als Regionalmanagerinnen bzw. -manager angewiesen,
                                                    die in der Lage sind, einzigartige und überzeugende Projektideen zu entwickeln.



12     regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
Vernetzung: Nur eine starke Vernetzung inner- und ausserhalb einer Region bringt
notwendiges Know-how und notwendige Erfahrungsbreite für innovative und nach-
haltige Projekte zusammen. Der überregionale Erfahrungsaustausch ist unerlässlich.

Klare und fokussierte Entwicklungsstrategie: Es braucht eine schlüssige und den
Verhältnissen angepasste Entwicklungsstrategie, die auch umgesetzt wird. Weniger
ist oft mehr. Eine gemeinschaftlich erarbeitete regionale Entwicklungsstrategie steckt
einen Rahmen für zu fördernde Gebiete oder Projekte ab.

Interdisziplinäre Zusammensetzung des Regionalmanagements: Wird das Regio-
nalmanagement von mehreren Personen betrieben, ist auf eine interdisziplinäre
Zusammensetzung zu achten. So ergänzen sich die Kompetenzen und Speziali-
sierungen werden möglich.

Zweckmässige Abgrenzung der Region (funktionale Räume): Innovation und wirt-
schaftliche Entwicklung braucht eine gewisse Grösse – einen Raum, der über eine
gewisse Unabhängigkeit verfügt. Ebenso ermöglicht eine genügende Grösse einen
grösseren finanziellen Spielraum.

Zweckmässige Organisationsform: Die Organisationsform muss dem Zweck, den Auf-
gaben und der Grösse des Regionalmanagements dienlich sein.

Aktive und offene Kommunikation: Eine gute Kommunikation ist zentral. Damit kann
das Regionalmanagement über seine Arbeit und seine Erfolge berichten. Dies legiti-
miert seine Tätigkeit und fördert die Akzeptanz.

Klare Wirkungsorientierung: Das Wirkungsmodell, nach dem das Regionalmana-
gement arbeitet, sollte explizit formuliert sein. Wirkungsevaluationen sind frühzeitig
zu planen – es ist aber genügend Zeit einzuräumen, bis die Wirkungen tatsächlich
evaluiert werden.

Zeit: Regionalmanagement braucht Zeit. Die Wirkungen des Regionalmanagements
lassen sich nicht alle quantitativ messen und zeigen sich erst nach einigen Jahren.
Mit vorschnellen Wirkungsanalysen sollte deshalb zurückhaltend umgegangen werden.


Herausforderungen
Qualifizierung (Aus- und Weiterbildung) des Regionalmanagements: Der Wechsel
vom Investitionshilfegesetz (IHG) zur Neuen Regionalpolitik (NRP), welche die Inno-
vation und regional eigenständige Wertschöpfung viel stärker gewichtet, verlangt
nach einem breiteren Qualifizierungsspektrum. Viele Regionalmanagements sind
momentan noch unzureichend für ihre Aufgaben qualifiziert.

Ausreichende finanzielle Ressourcen: Damit das Regionalmanagement die ihm
übertragenen Aufgaben professionell ausführen kann, ist eine ausreichende Finan-
zierung notwendig. Ein wesentlicher Teil dieser Finanzierung sollte eine projektunab-
hängige Grundfinanzierung sein. Dazu sind ganz unterschiedliche Finanzierungsmo-
delle möglich (vgl. S. 11).

Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen des Regionalmanagements: Ein
professionelles Regionalmanagement bringt einer Region einen bedeutenden Mehr-
wert. Die Leistungen des Regionalmanagements sind also in genügendem Mass zu
würdigen.

Wissensmanagement: Das Regionalmanagement muss sich als «lernende Organi-
sation» verstehen und auch in der Region die entsprechenden Lernprozesse ermög-
lichen. Dazu gehört ein organisierter Wissensaustausch, auch auf überregionaler
Ebene. Weiterbildung stellt einen integralen Bestandteil der Tätigkeit des Regional-
managements dar.

Aufgaben- und marktgerechte Vergütung: Die Bezahlung in den Regionalmanage-
ments stimmt oft nicht mit dem Anforderungsprofil überein. Es fehlen einheitliche
Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibungen und entsprechende Vergütungsrichtlinien.



                                                                                         regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement   13
Lokaler, regionaler und globaler Wandel: Weltweite Trends wie die wirtschaftliche
                                                  Entwicklung, der demografische Wandel, die Neudefinition der Stadt-Land-Bezie-
                                                  hungen, der gleichwertige Zugang zur Grundversorgung, die Anpassung an den
                                                  Klimawandel sowie eine Verzahnung von Dezentralisierung und Europäisierung stel-
                                                  len ein erfolgreiches Regionalmanagement vor zusätzliche Herausforderungen.

                                                  Wirkungsmessung: Die Leistung eines Regionalmanagements lässt sich nicht nur in
                                                  harten Fakten messen. Vielmehr ist – analog zu den Aufgaben des Regionalmana-
                                                  gements – eine Mischung verschiedener Leistungen zu berücksichtigen, z.B. die Anzahl
                                                  erfolgreich begonnener Projekte, die Anzahl geschaffener Arbeitsplätze, die gelun-
                                                  gene Vermarktung der Region nach aussen, die Stärkung der regionalen Identität
                                                  nach innen, die regionale Akzeptanz und der Bekanntheitsgrad, die Anzahl durchge-
                                                  führter Informationsveranstaltungen. Es gilt für alle Aufgaben geeignete Messkrite-
                                                  rien zu finden.

                                                  Innovationen leben: Regionalmanagements wollen die Innovationskraft der regionalen
                                                  Akteurinnen und Akteure stärken; entsprechend müssen sie selbst innovativ agieren.
                                                                                                                   Aufbauend auf:
                                                                                                                   Friedel & Spindler (2009);
                                                                                                                   Heeb, Bellwald & Allemann
                                                                                                                   (2008); Bühler (2009).




14   regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
Werkzeuge für
                                                                                               die Praxis



                                                                                                                      entwicklung und Regio-
                                                Weiterführende Informationen zu den Themen Regionalpolitik, Regional
                                                nalmanagement sowie konkrete Werkzeuge    für die Arbeit von Regionalmanagerinnen und -mana-
                                                gern bietet die regiosuisse-Website: www.regiosuisse.ch.




> Nachfolgend einige Hinweise zu ausgewählten weiterführenden Informationen, die Sie
  auf der regiosuisse-Website finden:

  «Praxisleitfaden für erfolgreiche Regionalentwicklungsprojekte»: praktische Arbeits-
  hilfe, die Erfahrungen aus dem Impulsprogramm «Regio Plus» zusammenfasst.
  Thematisiert Fragen wie: Welche Merkmale müssen erfolgreiche Projekte aufweisen?
  Wie lässt sich eine innovations- und entwicklungsfördernde Projektkultur entwi-
  ckeln? Welche Instrumente sollen die Vollzugsbehörden während der verschiedenen
  Projektphasen einsetzen?

  Übersicht über die möglichen Finanzhilfen für Regionalentwicklungsprojekte

  NRP-Projektdatenbank: liefert Konkretes zu Projekten, die seit Anfang 2008 im
  Rahmen der NRP und der Europäischen territorialen Zusammenarbeit (ETZ) lanciert
  wurden, und informiert über mögliche Ansprechpartner.

  Beispielhafte NRP-Projekte: Datenbank mit NRP-Projekten, die vom SECO zusam-
  men mit den Kantonen ausgewählt wurden und die einen oder mehrerere Aspekte der
  Auswahlkriterien gemäss Bundesgesetz über die Regionalpolitik beispielhaft erfüllen.

  Übersicht über weitere Projektdatenbanken im Themenbereich Regionalentwicklung

  Leitfaden zur regionalwirtschaftlichen Beurteilung von Entwicklungsstrategien
  und -projekten: zeigt in kompakter und einfach lesbarer Form einen Ansatz auf,
  wie die Bedeutung eines Projektes für die regionale Wirtschaft und damit für die
  Regionalentwicklung auf einfache Weise ermittelt werden kann.

  Veranstaltungen und Weiterbildungsangebote im Bereich Regionalentwicklung

  Publikationen (Berichte, Broschüren, Faktenblätter etc.) und PowerPoint-Präsen-
  tationen zur NRP, zur Zusammenarbeit mit Europa, zu regiosuisse und zu den Ergeb-
  nissen des regiosuisse-Wissensmanagements

  Kontaktadressen der NRP-Verantwortlichen bei Bund, Kantonen, Regionen sowie
  der Anlaufstellen für die territoriale Zusammenarbeit mit Europa

  LinkedIn-Gruppe «Public Regional Management»: In der von regiosuisse lancierten
  Gruppe im sozialen Netzwerk LinkedIn können sich Interessierte unbürokratisch
  über Themen der Regionalentwicklung und Regionalpolitik austauschen und das
  eigene Netzwerk erweitern.




  Quellenangaben
  Quellenangaben zu diesem Praxisblatt finden Sie unter www.regiosuisse.ch/quellen/
  praxisblatt-rm.pdf



                                                                                                            regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement   15
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                                                                    gsnetz
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Regionenmonitoring




                             regiosuisse – die nationale Netzwerkstelle für Regionalentwicklung – bietet ver-
                             schiedene Produkte und Dienstleistungen, mit denen Wissen rund um die Neue
                             Regionalpolitik (NRP) und die Regionalentwicklung in der Schweiz entwickelt,
                             angeeignet und ausgetauscht werden kann.
                             Mehr Informationen und Kontakt:

                             regiosuisse – Netzwerkstelle              regiosuisse wurde 2008 im Auftrag des
                             Regionalentwicklung                       Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO)
                             Hofjistrasse 5                            als begleitende Massnahme zur Umset-
                             3900-Brig                                 zung der NRP lanciert.
                             Tel. +41 27 922 40 88                     Betrieben wird die Netzwerkstelle von
                                                                       der PLANVAL AG in Zusammenarbeit
                             info@regiosuisse.ch                       mit Partnern und Unterakkordanten aus
                             www.regiosuisse.ch                        der gesamten Schweiz.

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Praxisblatt Regionalmanagement

  • 1. Regional- management Praxisblatt 11 11 Seite Seite Rollen und Erfolgsfaktoren und Aufgaben Herausforderungen Seite Seite Umfeld und Werkzeuge für Finanzierung die Praxis
  • 2. Die regiosuisse-Praxisblätter fassen aktuelles, praxisrelevantes Wis- Warum ein Praxisblatt «Regionalmanagement»? sen zu verschiedenen Themen aus dem Bereich «Regionalpolitik und Regionalentwicklung» in der Schweiz zusammen. Sie basieren auf Das Praxisblatt Erfahrungen und Erkenntnissen, die durch das regiosuisse-Wissens- > liefert eine Antwort auf die Frage, weshalb es ein Regionalmanagement management, insbesondere die Wissensgemeinschaften, zusammen- braucht, getragen und aufbereitet werden. > konkretisiert die Rolle des Regionalmanagements und der Regionalma- Die regiosuisse-Praxisblätter richten sich an Personen, die in der Regio- nagerin bzw. des Regionalmanagers im Rahmen der Regionalentwick- nalentwicklung tätig sind, und an diejenigen, die sich einen Überblick lung und der Neuen Regionalpolitik (NRP) im Speziellen, über die in den Praxisblättern abgehandelten Themen zur regionalen > hilft, Rollen und Aufgaben verschiedener Akteurinnen und Akteure, die im Entwicklung verschaffen möchten. Bereich der Regionalentwicklung tätig sind, voneinander abzugrenzen und Kooperationspotenziale zu finden, Zielgruppe des Praxisblattes «Regionalmanagement» sind insbeson- dere die Verantwortlichen für die Regionalentwicklung/Regionalpolitik > bietet eine Übersicht über das Aufgabenfeld des Regionalmanagements auf kantonaler und regionaler Ebene sowie Personen, die sich kom- und einer Regionalmanagerin bzw. eines Regionalmanagers, pakt über Rollen und Aufgaben von Regionalmanagements informie- > hilft, das Berufsbild einer Regionalmanagerin/eines Regionalmanagers ren möchten. Speziell wertvoll ist dieses Praxisblatt deshalb auch für zu definieren, politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf kom- munaler Ebene. > liefert eine Grundlage zum Abschliessen von individuellen Leistungs- vereinbarungen zwischen Kantonen und Regionen. Inhalt Impressum Hintergrund 3 Erfolgsfaktoren und Herausforderungen 12 Herausgeberin Was zeichnet ein gutes Regionalmana- regiosuisse – Netzwerkstelle Regionalentwicklung Regionalmanagement und gement aus? 12 Konzept/Redaktion/Ausführung Regionalentwicklung 4 Erfolgsfaktoren 12 regiosuisse – Netzwerkstelle Regionalentwicklung Was bedeutet Regionalmanagement? 4 Herausforderungen 13 Unter Mitwirkung von Handlungsfeld 5 regiosuisse-Wissensgemeinschaften «Regionen» und «Kantone», Ismaël Grosjean, Martin Hilfiker, Akteurinnen und Akteure im Handlungssystem Werkzeuge für die Praxis 15 Bernhard Imoberdorf, Guido Roos und Bruno Schmid «Regionalentwicklung» 5 Version November 2011 Quellenangaben 15 Rollen und Aufgaben Bezug des Praxisblatts «Regionalmanagement» des Regionalmanagements 6 in Deutsch, Französisch und Italienisch unter: www.regiosuisse.ch Rollen 6 Kontakt Aufgaben/Funktion 6 Haben Sie Fragen oder Rückmeldungen zu diesem Anforderungsprofil 8 Praxisblatt oder benötigen Sie weiterführende Infor- mationen zur Neuen Regionalpolitik, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Umfeld und Finanzierung des Regionalmanagements 9 regiosuisse – Netzwerkstelle Regionalentwicklung Institutionelles Umfeld 9 Hofjistrasse 5 Finanzierungsmöglichkeiten 11 3900-Brig info@regiosuisse.ch www.regiosuisse.ch + 41 27 922 40 88 2 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
  • 3. Hintergrund Die Neue Regionalpolitik (NRP) brachte einen fundamentalen Wandel im Verständnis von Regionalpolitik mit sich. Stand früher der Abbau des Gefälles zwischen den Zentren und den peripheren Regionen im Fokus der Regionalpolitik, so zielt die NRP heute auf die individuelle Förderung der Regionen. Die NRP unterstützt die Regionen dabei, ihre Innovationspotenziale zu entwickeln und auszuschöpfen. Ziel ist es, die regionale Wertschöpfung zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit der Regio- nen zu stärken. Mit der neuen Ausrichtung stehen nicht nur Regionen in den Berg- gebieten im Fokus, sondern generell der ländliche Raum sowie Grenzregionen. Die Umsetzung der NRP und damit der explizite Auftrag zur Förderung der regiona- len Entwicklung stellt die Regionen und die Regionalmanagements als «Geschäfts- stellen der regionalen Entwicklung» vor neue Herausforderungen. Die Anforderungen an diese regionalen Entwicklungsträger und deren Aufgabenfeld sind komplexer als zu Zeiten des Investitionshilfegesetzes (IHG), als es oftmals darum ging, unbestrittene Basisinfrastrukturen mit IHG-Geldern zu fördern. Gleichzeitig befinden sich viele Regio- nen und Gebiete selbst im Umbruch, indem Struktur- und Gebietsreformen anstehen oder bereits abgeschlossen sind, die neue Organisationsformen und -strukturen mit sich bringen. Die NRP baut auf die Zusammenarbeit der verschiedenen öffentlichen und privaten Akteurinnen und Akteure einer Region. «Region» ist dabei nicht als Verwaltungsein- heit aufzufassen, sondern als ein Gebiet, das sich mit einer gemeinsamen Herausfor- derung konfrontiert sieht. Entsprechend vielfältig können Regionen gestaltet sein: Räumlich kann es sich dabei etwa um eine Talschaft, einen Kantonsteil, aber auch um ein kantons- oder gar länderübergreifendes Gebiet handeln. In der Praxis sind es meist verschiedene Gemeinden, die sich zu einer Entwicklungsregion zusammenfinden, oder es besteht eine vom Kanton vorgeschlagene Regionenstruktur. Diese Regionen bzw. ihre Regionalmanagements kümmern sich meist nicht nur um die Umsetzung der NRP, sondern übernehmen je nach kantonaler oder regionaler Struktur weitere Aufgaben der Regionalentwicklung, der Wirtschaftsförderung oder auch der Gemeinde- organisation. Für die Arbeiten zur Umsetzung der NRP werden die Regionen bzw. Regionalmanagements von Bund und Kanton finanziell unterstützt.1 1 Die Leistungsvereinbarung der Regionen/Regio- nalmanagements mit dem jeweiligen Kanton kann weitere Arbeiten umfassen. Die finanzielle Unter- Aufgabe des Regionalmanagements, das von einer Regionalmanagerin bzw. einem stützung durch den Bund beschränkt sich auf Regionalmanager oder einem Regionalmanagement-Team geführt wird, ist es, die nach- Arbeiten im Rahmen der NRP. haltige Entwicklung der Region im Auftrag der Trägerschaft zu fördern. Entscheidend ist dabei unter anderem ein intensiv gepflegtes Netzwerk mit den politischen, gesell- schaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren inner- und ausserhalb der Region. regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement 3
  • 4. Regionalmanage- ment und Regional- entwicklung Was bedeutet Regionalentwicklung? Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Struktur- wirtschaftliche Entwicklungen der Zentren zu imi- wandel stellt ländliche Regionen, Grenz- und Berg- tieren. Vielmehr sollen die Eigenheiten dieser Gebiete gebiete vor besondere Herausforderungen und als Entwicklungspotenziale erkannt und mittels wirtschaftliche Probleme. Regionalentwicklungs- geeigneter Massnahmen in Wert gesetzt werden programme zielen heute darauf ab, die Entwick- mit dem Ziel, vor Ort neue Einkommensquellen und lungschancen dieser eher strukturschwachen Perspektiven zu erschliessen und die Standortqua- Gebiete zu stärken. Dabei geht es weniger darum, lität zu stärken. Die Neue Regionalpolitik (NRP) hat zum Ziel, durch die Förderung innovativer Pro- jekte und Programme die Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu steigern und so einen Beitrag zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in den geförderten Gebieten zu leisten. Ein wichtiger Grundsatz der NRP ist, dass die Regionen eigene Initiativen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Erhöhung der Wertschöpfung ergreifen. Damit sind die regionalen Akteurinnen und Akteure gefordert, Projekte mit nachhaltigen Wachstumsimpulsen zu lancieren. Die NRP sieht vor, dass sich qualifizierte regionale Entwicklungsträger bzw. Regional- managements mit der Realisierung dieser Aufgaben befassen. Was bedeutet Regionalmanagement? Regionalmanagements sind Organisationen, welche die nachhaltige regionale Ent- wicklung in partizipativer Art und Weise lenken – eben «managen». So initiiert, beglei- tet und unterstützt das Regionalmanagement Prozesse und Projekte, die Innovation, Wertschöpfung und Wettbewerbskraft im ländlichen Raum sowie in Grenzräumen und im Berggebiet stärken und damit die Entwicklung dieser Gebiete fördern. Regionalmanagement ist eine Gratwanderung zwi- schen Politik und Wirt- schaft, Gesellschaft und Einzelinteressen, Innova- tion und (Über)Forderung, Bedürfnissen und Erwar- tungen und nicht zuletzt zwischen Geld bekommen und Geld haben. Bruno Schmid 4 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
  • 5. Tourismus Partnerkantone Abb. 1 Kanton Energie «eigener» Kanton Übersicht über mögliche Holz Akteurinnen und Akteure Thematische Verbände und Vereine angrenzende im Handlungsfeld Wasser Regionen thematisch Verbundene «Regionalentwicklung» Kunst/Kultur (Quelle: regiosuisse). im Regionalverband Tourismus Gemeinden angrenzende ausserregionale Unternehmen Wirtschaft Wirtschaftsverbände lokale Bevölkerung ausserregionale/internationale Partner Raumplanung Regionalmanagement (thematische) Kommissionen und Arbeitsgruppen Landwirtschaft projektspezifische Schlüsselpersonen Umwelt Tourismusorganisationen Tourismus Energie Leistungsträger Verkehr Bildungsinstitutionen Wirtschaft Bundesämter Sport Weitere Kultur Raumentwicklung Landwirtschaft etc. Idealerweise beruhen die Aktivitäten des Regionalmanagements auf einer gemein- schaftlich erarbeiteten regionalen Entwicklungsstrategie. Das Regionalmanagement ist somit zwar ein zentraler Pfeiler zur Umsetzung der NRP, seine Aufgaben gehen aber viel weiter: Regionalmanagerinnen und -manager leisten einen zentralen Bei- trag, um ländliche Regionen lebendig, attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten, und sind auch Anlaufstelle für weitere Förderprogramme zur regionalen Entwicklung. Handlungsfeld Das Handlungsfeld der Regionalmanagements umfasst alle Tätigkeiten, die zur regio- nalen Entwicklung beitragen. Handlungsräume für das Regionalmanagement sind funktionale Räume. Diese sind weniger durch Gemeinde-, Bezirks- oder Kantons- grenzen bestimmt, sondern dadurch, dass im Alltag die meisten kulturellen, gesell- schaftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten in diesen Räumen stattfinden, ein enger Austausch gepflegt wird und ähnliche Herausforderungen anstehen. Auch wenn Regionalmanagements meist in die regionalen Strukturen einer Region eingebunden sind, agieren sie nicht nur innerhalb der Region. Je nach Projekt oder Vorhaben ändert sich der Aktionsradius, aber auch die Zusammensetzung der betei- ligten Akteurinnen und Akteure. Akteurinnen und Akteure im Handlungssystem «Regionalentwicklung» Das Regionalmanagement ist mit einer sehr breiten Palette an Aufgaben befasst. Diese zu erfüllen, bedingt eine gute Vernetzung mit einer Vielzahl unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure. Die Abbildung 1 gibt dazu eine Übersicht. regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement 5
  • 6. Rollen und Aufgaben des Regional- managements Regionalmanagement ermöglicht und fördert die dynamische Entwicklung der Wirtschaft und Gesell- schaft einer Region. Bernhard Imoberdorf Rollen Regionalmanagements fördern die regionale Entwicklung, repräsentieren die Interes- sen der Region nach aussen und nehmen gleichzeitig eine zentrale Vermittlerfunktion zwischen den verschiedenen staatspolitischen Handlungsebenen (Gemeinden, Kanton und Bund) und den entsprechenden Interessengruppen ein. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Aufgaben und Funktionen. Diese alle abzudecken, stellt hohe Anforderun- gen an Regionalmanagerinnen und -manager. In der Praxis empfiehlt sich deshalb der Einsatz von Regionalmanagement-Teams, deren Mitglieder sich in ihren Kompetenzen ergänzen. Der Erfolg eines Regionalmanagements hängt wesentlich von den Mitar- beitenden ab, der Personalentscheid sollte deshalb mit der nötigen Sorgfalt erfolgen, und ausreichende Ressourcen für das Regionalmanagement sind bereitzustellen. Aufgaben/Funktion Zentrale Aufgabe und Funktion des Regionalmanagements ist es, die Akteurinnen und Akteure so zu unterstützen und zu motivieren, dass sich die Region als Ganzes weiterentwickelt. Das Regionalmanagement wirkt dabei als eine Art «Geschäftsstelle der regionalen Entwicklung». Die Regionalmanagements nehmen nicht in allen Regio- nen dieselben Aufgaben wahr. Die Aufgaben hängen vielmehr von verschiedenen Faktoren ab: von der Grösse der Region, von ihrem «Entwicklungsstand» und ihrer Lage, von den vorhandenen Entwicklungszielen, von der Organisationsform des Regionalmanagements und von den jeweiligen Leistungsvereinbarungen mit überge- ordneten Instanzen. Beim Aufbau eines Regionalmanagements ist die Aufgabentei- lung mit bestehenden oder geplanten Einrichtungen, die ähnliche Zielsetzungen ver- folgen (z.B. Wirtschaftsförderung), aber auch der politisch-administrativen Ebene, frühzeitig zu klären. Um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, muss das Regionalmanagement über die nötigen Freiräume, finanziellen Mittel und Entschei- dungskompetenz verfügen. 6 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
  • 7. Kernaufgaben und mögliche Tätigkeiten eines Regionalmanagements Das Regionalmanagement entwickelt in Zusam- Identifikation der relevanten regionalen Akteurinnen und Akteure menarbeit mit den regionalen Akteurinnen und Aktivierung der regionalen Akteurinnen und Akteure («Bottom-up»-Ansatz) Akteuren Entwicklungsstrategien für die Region. Regionale Bedürfnis-, Problem- und Potenzialanalyse Partizipatives Erarbeiten einer sektorenübergreifenden regionalen Entwicklungsstrategie Sicherstellung der Realisierung der für die Region relevanten Projekte («regionale Akquisitionen») Das Regionalmanagement schafft ein Umfeld, Organisation von Informations- und Diskussionsanlässen das regionale Identität und ein positives Wecken und Fördern von Initiative, Engagement, Innovationsfreude und unternehmerischem Denken Klima für umwelt- und sozialverträgliche Sichtbarmachen der Region gegen aussen – für verschiedene Zielgruppen wie Tourismus, Investitionen schafft. Unternehmen (Standortmarketing), Bildungsinstitutionen etc. Vermarktung regionaler Stärken und Potenziale Das Regionalmanagement kommuniziert Medien- und Öffentlichkeitsarbeit regionale Entwicklungsstrategien und Regionalpolitik sichtbar und verständlich machen; Interesse an der NRP wecken macht seine eigene Arbeit und seine Projekte Bereitstellen von Informationsmaterial für Projektinitiantinnen und -initianten, Wirtschaft, in der Region bekannt. Akteurinnen und Akteure der Regionalpolitik Aufzeigen von «Leuchtturmprojekten» Das Regionalmanagement vernetzt Akteurinnen Schaffen und Managen von ziel- und projektorientierten, funktionalräumlichen Netzwerken und Akteure. Zusammenführen möglicher Projektpartnerinnen und -partner mit dem Ziel, geeignete Partnerschaften und Projektkooperationen zu schaffen Als Bindeglied wirken zwischen Akteurinnen und Akteuren, Gemeinden und Kanton Lobbying bei relevanten Institutionen Das Regionalmanagement vermittelt zwischen Dialog fördern und vermitteln zwischen Gemeinden und Kanton verschiedenen staatspolitischen und räumlichen Wirken in funktionalen Räumen Ebenen und Interessengruppen. Unterstützung/Gestaltung der Kooperationen zwischen Gemeinden, Regionen und regionalen Zentren Das Regionalmanagement berät Akteurinnen Erstberatung und Motivation potenzieller Projektinitiantinnen und -initianten und Akteure der Regionalentwicklung. Beratung von Projektträgerinnen und -trägern (Unterstützung Projektentwicklung, Prozess- und Finanzierungsberatung) Bearbeitung von Anfragen und Erteilen von Auskünften zur Regionalpolitik (NRP, andere Sektoralpolitiken) Wissensvermittlung und -management Unterstützung der Akteurinnen und Akteure bei der Erlangung des Wissens, das sie benötigen Wissensmanagement für die «lernende Region2» Vernetzung/Zusammenarbeit mit Organisationen, die Wissensmanagement betreiben (z.B. regiosuisse) Das Regionalmanagement unterstützt Akteurinnen Entwicklung von Projektideen und Initiierung von Projekten und Akteure bei der Initiierung, Koordination, Begleitung und Unterstützung der regionalen Akteurinnen und Akteure bei der Umsetzung von Projekten Optimierung, Organisation, Umsetzung und Initiierung von Projektträgerschaften oder -kooperationen Evaluation von Projekten (Projektmanagement) Koordination bestehender Initiativen, evtl. Aufbau von Projektkooperationen und entwickelt (wo nötig und möglich) eigene Erfolgssicherung, Projektcontrolling, Evaluation Projekte zur regionalen Entwicklung. Akquisition von Fördermitteln Das Regionalmanagement überwacht und Regelmässige Evaluation von Projekten evaluiert bestehende Projekte und übernimmt Berichterstattung gemäss Leistungsvereinbarung mit übergeordneten Instanzen (z.B. an Kantone) administrative Aufgaben in Bezug auf über- geordnete Instanzen. 2 Aufbauend auf: «Lernende Regionen» verfolgen (analog zu «lernenden Organisationen») Forschungsgruppe Triesdorf in (2009), «Regionen» (2009) das Ziel, durch geeignete Instrumente Wissensmanagement-Instrumente, StMLU (2003); StMLU (2003); und «Wirtschaft» (2010); Heintel eine gute Vernetzung von Bildungsangeboten und durch die Verankerung Wissensgemeinschaft «Kantone» (2002); Bühler & Weber (2002). von Lernen als Ziel in der regionalen Entwicklung verstärkt Wissen in die Region zu bringen und dort zum allgemeinen Nutzen zu verwenden. regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement 7
  • 8. Anforderungsprofil Aufgrund der verschiedenen Aufgaben, die das Regionalmanagement erfüllen muss, ergibt sich ein umfassendes Anforderungsprofil. Der Einbezug Dritter oder Einsatz eines Regionalmanagement-Teams kann hier Abhilfe schaffen und macht Speziali- sierungen der einzelnen Mitarbeitenden möglich. Kompetenzprofil eines Regionalmanagements Fachkompetenz Angemessene fachliche Ausbildung und das Wissen in spezifischen Gebieten, die für die Regional- entwicklung wichtig sind Fachkenntnisse/Ausbildung: Wirtschaft, Politik, Raumplanung, Geografie, Agrar- und Forstwissenschaften, Sozialwissenschaften, Verwaltungswissenschaften Wirtschaft: fundierte Kenntnisse in Betriebs- und Volkswirtschaft, betriebswirtschaftliche Beratung/Bewertung, unternehmerisches Handeln und Denken Kommunikation: Wissenskompetenz, d.h. Informationen zielgruppenspezifisch aufbereiten/vermitteln, Medienkompetenz Marketing: marktorientierte Kommunikation/Marketing Regionskompetenz Fundierte Kenntnisse einer Region und ihrer Entwicklungspotenziale Detaillierte Kenntnis der Region: in Bezug auf die bisherige Entwicklung, die wirtschaftliche Lage, Stärken, Schwächen, Chancen und die aktuellen Herausforderungen, die relevanten Akteurinnen und Akteure Institutionelle Kenntnis: Kenntnis der Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege, der relevanten Organi- sationen und Personen (siehe Abb. 1) sowie ihrer Rollen und Verantwortlichkeiten «Soft Skills»: Verständnis für die Eigenheiten der Region, Kenntnis der lokalen Sprache und Kultur, Offenheit für anderes und Neues Visionäres Handeln und Denken über Regionsgrenzen hinweg Exzellenter Überblick über regionale Entwicklungen als Grundlage für Netzwerkarbeit Sozialkompetenz und Netzwerkkompetenz Verschiedene Bedürfnisse verstehen, zusammenbringen und gewinnbringende Kooperationen ermöglichen Netzwerkgestaltung und -management (Gestaltung der Beziehungen und Zusammenarbeit mit den Interes- senvertreterinnen und -vertretern); als Integrationsfigur innerhalb des Netzwerks sowie nach aussen wirken «Soft Skills»: Dialogfähigkeit; Fähigkeit zum Zuhören, Moderieren, Vermitteln, diplomatisch Agieren; Gefühl für den richtigen Moment zum Aktivieren, Fördern, Ausgleichen und Schlichten Moderations- und Mediationskompetenz Sensibilität für sozioökonomische und sozio-ökologische Fragestellungen Projektkompetenz Regionale Akteurinnen und Akteure dabei unterstützen, konkrete Projekte zu entwickeln, zu planen, zu managen und zu evaluieren/Projekte selbst entwickeln Fähigkeit zum Entwickeln von Projektideen und Visionen Erfahrung im Projektmanagement Vernetztes, konzeptionelles und strategisches Denken und Handeln Kenntnisse von Wirkungsmodellen und Evaluationsmethoden Prozesskompetenz Vorhandene Bedingungen analysieren, daran angepasste Strategien entwickeln und auf Veränderungen reagieren Flexibilität, Kompromissbereitschaft und Lernfähigkeit Fähigkeit zur Projektbegleitung, Koordination und Beratung «Implizites Wissen», d.h. Wissen und Fähigkeiten der Akteurinnen und Akteure vor Ort erkennen, sichtbar und nutzbar machen Grenzmanagement-Kompetenz Grenzen zwischen administrativen Einheiten und Interessensgruppen überwinden Fähigkeit zum Denken in funktionalen Räumen Fähigkeit zur Wahrnehmung einer Brückenfunktion zwischen unterschiedlichen Interessenverbänden wie Gewerbe/Industrie, Landwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, Tourismus usw. Persönliche Kompetenz Geeignete, offene, innovative und kritik- und konsensfähige Persönlichkeit Offenheit für neue Ansätze und Methoden Fähigkeit zur Selbstreflexion Kritikfähigkeit Verbindlichkeit, klares Bekenntnis zur Arbeit, Motivation und Leistungsbereitschaft Bereitschaft, sich mit Idealismus für die regionale Entwicklung einzusetzen Aufbauend auf: Wissensgemeinschaft «Kantone» (2009) und «Regionen» (2009); Kastner & Weitzer (o.J.); Egli (2010). 8 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
  • 9. Umfeld und Finan- zierung des Regio- nalmanagements Institutionelles Umfeld Die Aufgaben des Regionalmanagements sind sehr vielfältig. Nicht zuletzt deshalb arbeitet es in einem Spannungsfeld verschiedener Institutionen auf verschiedenen Ebenen. Meist ist das Regionalmanagement in der einen oder anderen Weise mit drei verschiedenen Ebenen befasst – wobei zwischen allen drei Ebenen enge Verbin- dungen und Wechselwirkungen bestehen. Abb. 2 Projektabhängige Institutionelles Umfeld . Gemeindeverbände Zusammenarbeit mit: des Regionalmana- . Regionalkonferenz Trägerschaft bestimmt . Projekträgerschaft gements bei der . Weitere regionale Träger . Thematischen Verbänden (Kantone) Umsetzung der NRP und Vereinen (Quelle: regiosuisse). (Tourismus, Energie, Holz, (Teil-)Finanzierung Wasser, Kultur, Gesundheit etc.) für NRP-spezifische . Wirtschaft Aufgaben Regionalmanagement (Unternehmer, Verbände) . Raumplanung Geschäftsstelle der . Landwirtschaft regionalen Entwicklung . Tourismus . Weiteren Regionen (Teil-)Finanzierung gemeinsame Kantone . Gemeinden innerhalb und Leistungsvereinbarung ausserhalb der eigenen Region entwickeln Umsetzungs- . Projektspezifischen Schlüssel- programm personen . Verschiedenen Bundesämtern Bund . Bildungsinstitutionen strategische Entschei- . Lokaler Bevölkerung dungsebene erlässt Gesetz zur . Ausländischen Partnern operative Handlungs- Umsetzung der und Umsetzungsebene Regionalpolitik Beteiligungsebene Die drei Ebenen gestalten sich für die NRP, wie in der Abbildung 2 dargestellt. Die Umsetzung anderer Politiken oder Programme (z.B. «Innotour» ) folgt analo- gen Überlegungen: Die (strategische) Entscheidungsebene ist verantwortlich für Grundsatzentscheide hinsichtlich der Ausrichtung der Regionalpolitik. Im Kontext der NRP entspricht dies der Ebene von Bund (Mehrjahresprogramm des Bundes) und Kantonen (kantonale und überkantonale NRP-Umsetzungsprogramme). Der Bund verlangt von den Kan- tonen die Erarbeitung von Umsetzungsprogrammen, und die Kantone wiederum treffen mit den Regionalmanagements Leistungsvereinbarungen, die im Normalfall gemeinsam erarbeitet werden. Die Entscheidungsebene ist ebenfalls für die Bereit- stellung ausreichender Ressourcen verantwortlich. Auf der operativen Handlungs- und Umsetzungsebene wird die Regionalpolitik durch die Regionalmanagements umgesetzt: Die Regionalmanagerinnen bzw. -mana- ger arbeiten diesbezüglich eng mit Projektträgerinnen und -trägern und projektab- hängig mit verschiedenen weiteren Akteurinnen und Akteuren zusammen. Gleichzei- tig können die Regionalmanagements (z.B. über das Erarbeiten von gemeinsamen Leistungsvereinbarungen, aber auch über Entwicklungsstrategien) steuernd wirken und strategische Aufgaben wahrnehmen. Diese Ebene bildet die Schnittstelle zwi- schen öffentlichen und privaten Akteurinnen und Akteuren sowie Projektträgern und Fördermittelgebern. In verschiedenen Kantonen sind zudem die Kantone selbst in die operative Umsetzung der NRP involviert. regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement 9
  • 10. Auf der Beteiligungsebene sind die Gemeinden eingebunden. Hier sollte zudem eine breite Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Verbänden, Unter- nehmen und sonstigen gesellschaftlichen Interessengruppen ermöglicht werden. Zwischen den verschiedenen Ebenen sind Vereinbarungen zu treffen und Verant- wortlichkeiten zu klären. Mögliche Organisationsformen für Regionalmanagements Im Rahmen der NRP sind die Kantone verantwortlich, die vom Bund vorgesehenen Regionalmanagements in geeigneter Form einzusetzen. Den Kantonen bieten sich verschiedene Möglichkeiten: Auftrag an Gemeindeverbände, die als Trägerschaften für die Regionalmanagements dienen . Abgrenzung: nach den Verwaltungsgrenzen der beteiligten Gemeinden (z.B. Kanton Waadt: ADNV, Kanton Aargau: Region Aargau Süd, Kanton . Entscheidungskompetenzen: Kanton und Gemeinden, gegebenenfalls Luzern: Region Luzern West) weitere eingebundene regionale Akteurinnen und Akteure (über Leis- tungsvereinbarung mit Kanton geregelt) + Gute Verankerung in den Gemeinden und in der Region – Eigeninteressen der beteiligten Gemeinden können regio-  + Funktioneller Bezug zu Gemeinden und Region nales Denken und Handeln gefährden – Miteinbezug anderer wichtiger Regionalentwicklungsak- teurinnen und -akteure z.T. schwierig Auftrag an Regionalkonferenzen, die als Trägerschaften für die Regionalmanagements dienen . Abgrenzung: nach funktional abgegrenzten Räumen (z.B. Kanton Bern) . Entscheidungskompetenzen: Kanton und Regionalkonferenz, in der öffentliche und private Vertreterinnen und Vertreter versammelt sind (über Leistungsvereinbarung mit Kanton geregelt) + Einbindung vieler aktiver und passiver Akteurinnen und – Aufwändige Aufbau- und Entscheidungsprozesse  Akteure möglich + Ausrichtung auf funktionale Räume Mandat an Firma, die selbst die Funktionen des Regionalmanagements übernimmt . Abgrenzung: innerhalb der Verwaltungsgrenzen oder nach funktionalen (z.B. Kanton Schaffhausen) Räumen . Entscheidungskompetenzen: Kanton, Firma oder Mandatsträger (über Leistungsvereinbarung mit Kanton geregelt) + Wirtschaftsnah und flexibel – Direkte wirtschaftliche Interessen der Organisation kön-  + Schnelle Arbeitsprozesse nen zu stark im Vordergrund stehen – Geringe regionale Verankerung Einbindung in die eigene Verwaltung . Abgrenzung: nach kantonalen Verwaltungsgrenzen (z.B. Kanton Jura, speziell wenn Region = Kanton) . Entscheidungskompetenzen: kantonale Behörden + Direkterer Zugang zu Finanzierungspartnern auf kanto- – Geringere Akzeptanz bei Unternehmen und lokalen Akteu-  naler und nationaler Ebene rinnen und Akteuren + Kurze Entscheidungswege – Geringe regionale Verankerung Aufbauend auf: Adamschek & Pröhl (2003); StMLU (2003); Friedel & Spindler (2009). 10 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
  • 11. Regionalmanagement zielt darauf ab, die spe- zifischen Trümpfe einer Region aufzuwerten, indem öffentliche und private Akteurinnen und Akteure durch kon- krete Ziele und Mass- nahmen zusammenge- bracht werden. Christine Leu Finanzierungsmöglichkeiten Eine ausreichende Finanzierung der Regionalmanagements ist eine zentrale Grund- lage dafür, dass diese ihre Arbeit professionell verrichten können. Für die Finanzie- rung bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Diese hängen direkt von der gewähl- ten Organisationsform ab. Finanzierungsoptionen für Regionalmanagements Beiträge der Gemeinden oder der in den Trägerschaften vertretenen Organisationen: festgesetzter Basisbeitrag oder festgelegter Beitrag pro Einwohnerin/Einwohner. Grund- oder Vollfinanzierung durch den Kanton – gebunden an eine klar definierte Leistungsvereinbarung – für zu erfüllende Aufgaben wie z.B. Informations- und Kommunikationsmassnahmen bezüglich NRP, für die Entwicklung von Leitbildern und Strategien mit der Partizipation der Bevölkerung und für mögliche Aufgaben wie Projektgenerierung. Projektabhängige Finanzierung: Eine projektabhängige Finanzierung kann hinzukommen, wenn das Regional- management zentrale Management- oder Beratungsaufgaben in einem Projekt wahrnimmt. Erlöse aus Dienstleistungen des Regionalmanagements, z.B. für Beratungsleistungen, Entgelte für Studien und Recherchen, Übernahme von Projektmanagementleistungen. Sponsoring: konkrete projektbezogene Unterstützung von Banken, Verbänden oder regionalen Unternehmen. regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement 11
  • 12. Erfolgsfaktoren und Herausforderungen Ein Regionalmanage- ment muss vielseitig sein und sich rasch auf ver- änderte Situationen ein- stellen können. Ismaël Grosjean Was zeichnet ein gutes Regionalmanagement aus? Regionalmanagements nehmen innerhalb der Regionalentwicklung eine äusserst anspruchsvolle Aufgabe wahr – sie sind sozusagen «Geschäftsstelle der regionalen Entwicklung», ohne dass sie aber ihre eigenen Geschäftsstrukturen vollständig kontrollieren können. Für ein erfolgreiches Wirken des Regionalmanagements sind verschiedene Aspekte zentral. Erfolgsfaktoren Klar definierte Aufgaben (Pflichtenheft) und klare Aufgabenteilung: Das Aufgaben- portfolio des Regionalmanagements darf nicht ausufern. Um Doppelspurigkeiten zu verhindern, muss die Aufgabenteilung mit den Institutionen, die in einem ähnlichen Bereich arbeiten, z.B. mit der Wirtschaftsförderung, klar definiert sein. Freiräume: Gleichzeitig ist es wichtig, dem Regionalmanagement Freiräume zu erhalten, sodass es über eine gewisse Entscheidungsfreiheit verfügt. Bewährt hat sich in der Praxis z.B. die Einrichtung eines Regionalentwicklungsfonds, d.h. eines begrenzten finanziellen Betrages, den das Regionalmanagement nach eigenem Ermessen einsetzen kann (z.B. für Vorstudien, Entwicklung von Businessplänen etc.). Politische Legitimation: Das Regionalmanagement kann seine Aufgaben nur dann erfolgreich wahrnehmen, wenn seine Trägerschaft und die dahinter stehenden Orga- nisationen es klar legitimieren. Schlüsselpersonen und starke Zugpferde: Das Regionalmanagement ist auf inno- vative Persönlichkeiten als Regionalmanagerinnen bzw. -manager angewiesen, die in der Lage sind, einzigartige und überzeugende Projektideen zu entwickeln. 12 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
  • 13. Vernetzung: Nur eine starke Vernetzung inner- und ausserhalb einer Region bringt notwendiges Know-how und notwendige Erfahrungsbreite für innovative und nach- haltige Projekte zusammen. Der überregionale Erfahrungsaustausch ist unerlässlich. Klare und fokussierte Entwicklungsstrategie: Es braucht eine schlüssige und den Verhältnissen angepasste Entwicklungsstrategie, die auch umgesetzt wird. Weniger ist oft mehr. Eine gemeinschaftlich erarbeitete regionale Entwicklungsstrategie steckt einen Rahmen für zu fördernde Gebiete oder Projekte ab. Interdisziplinäre Zusammensetzung des Regionalmanagements: Wird das Regio- nalmanagement von mehreren Personen betrieben, ist auf eine interdisziplinäre Zusammensetzung zu achten. So ergänzen sich die Kompetenzen und Speziali- sierungen werden möglich. Zweckmässige Abgrenzung der Region (funktionale Räume): Innovation und wirt- schaftliche Entwicklung braucht eine gewisse Grösse – einen Raum, der über eine gewisse Unabhängigkeit verfügt. Ebenso ermöglicht eine genügende Grösse einen grösseren finanziellen Spielraum. Zweckmässige Organisationsform: Die Organisationsform muss dem Zweck, den Auf- gaben und der Grösse des Regionalmanagements dienlich sein. Aktive und offene Kommunikation: Eine gute Kommunikation ist zentral. Damit kann das Regionalmanagement über seine Arbeit und seine Erfolge berichten. Dies legiti- miert seine Tätigkeit und fördert die Akzeptanz. Klare Wirkungsorientierung: Das Wirkungsmodell, nach dem das Regionalmana- gement arbeitet, sollte explizit formuliert sein. Wirkungsevaluationen sind frühzeitig zu planen – es ist aber genügend Zeit einzuräumen, bis die Wirkungen tatsächlich evaluiert werden. Zeit: Regionalmanagement braucht Zeit. Die Wirkungen des Regionalmanagements lassen sich nicht alle quantitativ messen und zeigen sich erst nach einigen Jahren. Mit vorschnellen Wirkungsanalysen sollte deshalb zurückhaltend umgegangen werden. Herausforderungen Qualifizierung (Aus- und Weiterbildung) des Regionalmanagements: Der Wechsel vom Investitionshilfegesetz (IHG) zur Neuen Regionalpolitik (NRP), welche die Inno- vation und regional eigenständige Wertschöpfung viel stärker gewichtet, verlangt nach einem breiteren Qualifizierungsspektrum. Viele Regionalmanagements sind momentan noch unzureichend für ihre Aufgaben qualifiziert. Ausreichende finanzielle Ressourcen: Damit das Regionalmanagement die ihm übertragenen Aufgaben professionell ausführen kann, ist eine ausreichende Finan- zierung notwendig. Ein wesentlicher Teil dieser Finanzierung sollte eine projektunab- hängige Grundfinanzierung sein. Dazu sind ganz unterschiedliche Finanzierungsmo- delle möglich (vgl. S. 11). Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen des Regionalmanagements: Ein professionelles Regionalmanagement bringt einer Region einen bedeutenden Mehr- wert. Die Leistungen des Regionalmanagements sind also in genügendem Mass zu würdigen. Wissensmanagement: Das Regionalmanagement muss sich als «lernende Organi- sation» verstehen und auch in der Region die entsprechenden Lernprozesse ermög- lichen. Dazu gehört ein organisierter Wissensaustausch, auch auf überregionaler Ebene. Weiterbildung stellt einen integralen Bestandteil der Tätigkeit des Regional- managements dar. Aufgaben- und marktgerechte Vergütung: Die Bezahlung in den Regionalmanage- ments stimmt oft nicht mit dem Anforderungsprofil überein. Es fehlen einheitliche Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibungen und entsprechende Vergütungsrichtlinien. regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement 13
  • 14. Lokaler, regionaler und globaler Wandel: Weltweite Trends wie die wirtschaftliche Entwicklung, der demografische Wandel, die Neudefinition der Stadt-Land-Bezie- hungen, der gleichwertige Zugang zur Grundversorgung, die Anpassung an den Klimawandel sowie eine Verzahnung von Dezentralisierung und Europäisierung stel- len ein erfolgreiches Regionalmanagement vor zusätzliche Herausforderungen. Wirkungsmessung: Die Leistung eines Regionalmanagements lässt sich nicht nur in harten Fakten messen. Vielmehr ist – analog zu den Aufgaben des Regionalmana- gements – eine Mischung verschiedener Leistungen zu berücksichtigen, z.B. die Anzahl erfolgreich begonnener Projekte, die Anzahl geschaffener Arbeitsplätze, die gelun- gene Vermarktung der Region nach aussen, die Stärkung der regionalen Identität nach innen, die regionale Akzeptanz und der Bekanntheitsgrad, die Anzahl durchge- führter Informationsveranstaltungen. Es gilt für alle Aufgaben geeignete Messkrite- rien zu finden. Innovationen leben: Regionalmanagements wollen die Innovationskraft der regionalen Akteurinnen und Akteure stärken; entsprechend müssen sie selbst innovativ agieren. Aufbauend auf: Friedel & Spindler (2009); Heeb, Bellwald & Allemann (2008); Bühler (2009). 14 regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement
  • 15. Werkzeuge für die Praxis entwicklung und Regio- Weiterführende Informationen zu den Themen Regionalpolitik, Regional nalmanagement sowie konkrete Werkzeuge für die Arbeit von Regionalmanagerinnen und -mana- gern bietet die regiosuisse-Website: www.regiosuisse.ch. > Nachfolgend einige Hinweise zu ausgewählten weiterführenden Informationen, die Sie auf der regiosuisse-Website finden: «Praxisleitfaden für erfolgreiche Regionalentwicklungsprojekte»: praktische Arbeits- hilfe, die Erfahrungen aus dem Impulsprogramm «Regio Plus» zusammenfasst. Thematisiert Fragen wie: Welche Merkmale müssen erfolgreiche Projekte aufweisen? Wie lässt sich eine innovations- und entwicklungsfördernde Projektkultur entwi- ckeln? Welche Instrumente sollen die Vollzugsbehörden während der verschiedenen Projektphasen einsetzen? Übersicht über die möglichen Finanzhilfen für Regionalentwicklungsprojekte NRP-Projektdatenbank: liefert Konkretes zu Projekten, die seit Anfang 2008 im Rahmen der NRP und der Europäischen territorialen Zusammenarbeit (ETZ) lanciert wurden, und informiert über mögliche Ansprechpartner. Beispielhafte NRP-Projekte: Datenbank mit NRP-Projekten, die vom SECO zusam- men mit den Kantonen ausgewählt wurden und die einen oder mehrerere Aspekte der Auswahlkriterien gemäss Bundesgesetz über die Regionalpolitik beispielhaft erfüllen. Übersicht über weitere Projektdatenbanken im Themenbereich Regionalentwicklung Leitfaden zur regionalwirtschaftlichen Beurteilung von Entwicklungsstrategien und -projekten: zeigt in kompakter und einfach lesbarer Form einen Ansatz auf, wie die Bedeutung eines Projektes für die regionale Wirtschaft und damit für die Regionalentwicklung auf einfache Weise ermittelt werden kann. Veranstaltungen und Weiterbildungsangebote im Bereich Regionalentwicklung Publikationen (Berichte, Broschüren, Faktenblätter etc.) und PowerPoint-Präsen- tationen zur NRP, zur Zusammenarbeit mit Europa, zu regiosuisse und zu den Ergeb- nissen des regiosuisse-Wissensmanagements Kontaktadressen der NRP-Verantwortlichen bei Bund, Kantonen, Regionen sowie der Anlaufstellen für die territoriale Zusammenarbeit mit Europa LinkedIn-Gruppe «Public Regional Management»: In der von regiosuisse lancierten Gruppe im sozialen Netzwerk LinkedIn können sich Interessierte unbürokratisch über Themen der Regionalentwicklung und Regionalpolitik austauschen und das eigene Netzwerk erweitern. Quellenangaben Quellenangaben zu diesem Praxisblatt finden Sie unter www.regiosuisse.ch/quellen/ praxisblatt-rm.pdf regiosuisse Praxisblatt Regionalmanagement 15
  • 16. Newsletter Medienarbeit Wissensg sensgem gemeinschaften Website Veranstaltungen n Fachkongress Forschung rsch ng gsnetz generieren nutzbar machen WISSEN Spezialpublikationen Öffentlichkeitsa beit arb fo formation-regiosuisse Regionenmonitoring regiosuisse – die nationale Netzwerkstelle für Regionalentwicklung – bietet ver- schiedene Produkte und Dienstleistungen, mit denen Wissen rund um die Neue Regionalpolitik (NRP) und die Regionalentwicklung in der Schweiz entwickelt, angeeignet und ausgetauscht werden kann. Mehr Informationen und Kontakt: regiosuisse – Netzwerkstelle regiosuisse wurde 2008 im Auftrag des Regionalentwicklung Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) Hofjistrasse 5 als begleitende Massnahme zur Umset- 3900-Brig zung der NRP lanciert. Tel. +41 27 922 40 88 Betrieben wird die Netzwerkstelle von der PLANVAL AG in Zusammenarbeit info@regiosuisse.ch mit Partnern und Unterakkordanten aus www.regiosuisse.ch der gesamten Schweiz.