Ivanova & Schaefer - Frames in grossen Medienkorpora
Geisteswissenschaft-Kommunikation. Was wissen wir über die Medienpräsenz der Geisteswissenschaften? final
1. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Prof. Dr. Mike S. Schäfer
Universität Zürich – Institut für Publizistikwissenschaft & Medienforschung
eMail: m.schaefer@ipmz.uzh.ch – Twitter: @mss7676
www.ipmz.uzh.ch/Abteilungen/Wissenschaftskommunikation.html
Tagung «Geisteswissenschaften und Öffentlichkeit»
Universität Basel, 17. November 2016,
Geisteswissenschafts-
Kommunikation
Was wissen wir über die Medienpräsenz
der Geisteswissenschaften?
2. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Prof. Dr. Mike S. Schäfer
Universität Zürich – Institut für Publizistikwissenschaft & Medienforschung
eMail: m.schaefer@ipmz.uzh.ch – Twitter: @mss7676
www.ipmz.uzh.ch/Abteilungen/Wissenschaftskommunikation.html
Tagung «Geisteswissenschaften und Öffentlichkeit»
Universität Basel, 17. November 2016,
Geisteswissenschafts-
Kommunikation
Was wissen wir über die Medienpräsenz
der Geisteswissenschaften?
3. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Worüber werde ich sprechen?
1. Wissenschaftskommunikation:
Gegenstand und Forschungsfeld
2. Geisteswissenschaften in den Medien:
Ein lückenhafter Überblick
3. Resümee
4. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Wissenschafts-
kommunikation:
Gegenstand und
Forschungsfeld
5. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 5
Relevanz von Wissenschaftskommunikation
Wissenschaftliches Wissen ist bedeutsam –
muss aber oft kommunikativ vermittelt werden.
(u.a. Gregory/Miller 1998; Fischhoff/Scheufele 2013; Weingart 2001)
6. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 6
Wissenschaftliches Wissen ist bedeutsam –
muss aber oft kommunikativ vermittelt werden.
(u.a. Gregory/Miller 1998; Fischhoff/Scheufele 2013; Weingart 2001)
Medienvermittelte Wissenschafts-
kommunikation spielt dabei eine große Rolle.
(z.B. Eurobarometer 2010; NSF Science & Engineering Indicators 2014;
Wissenschaftsbarometer Deutschland 2015)
NSF 2014
Relevanz von Wissenschaftskommunikation
Wissenschaftsbarometer Schweiz 2016
7. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 7
Es gibt mehr wissenschaftliche Aufmerksam-
keit für das Thema Wissenschaftskommuni-
kation; das Feld institutionalisiert sich. (z.B.
Bonfadelli et al. 2016; Bucchi/Trench 2014; Fischhoff/Scheufele 2013)
Schäfer 2012
Das Forschungsfeld
8. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 8
Es gibt mehr wissenschaftliche Aufmerksam-
keit für das Thema Wissenschaftskommuni-
kation; das Feld institutionalisiert sich. (z.B.
Bonfadelli et al. 2016; Bucchi/Trench 2014; Fischhoff/Scheufele 2013)
Es weist aber eine
Reihe blinder Flecken
auf: fokussiert v.a.
westliche Länder,
Printmedien, Natur-
wissenschaften
(Schäfer 2012; vgl.
Schäfer/Schlichting 2014)
Das Forschungsfeld
9. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Es gibt mehr wissenschaftliche Aufmerksam-
keit für das Thema Wissenschaftskommuni-
kation; das Feld institutionalisiert sich. (z.B.
Bonfadelli et al. 2016; Bucchi/Trench 2014; Fischhoff/Scheufele 2013)
Es weist aber eine
Reihe blinder Flecken
auf: fokussiert v.a.
westliche Länder,
Printmedien, Natur-
wissenschaften
(Schäfer 2012; vgl.
Schäfer/Schlichting 2014)
Das Forschungsfeld
10. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 10
Es gibt mehr wissenschaftliche Aufmerksam-
keit für das Thema Wissenschaftskommuni-
kation; das Feld institutionalisiert sich. (z.B.
Bonfadelli et al. 2016; Bucchi/Trench 2014; Fischhoff/Scheufele 2013)
Es weist aber eine
Reihe blinder Flecken
auf: fokussiert v.a.
westliche Länder,
Printmedien, Natur-
wissenschaften
(Schäfer 2012; vgl.
Schäfer/Schlichting 2014)
Das Forschungsfeld
11. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 11
Geistes-
wissenschaften
in den Medien
12. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
„Geisteswissenschaften“ … „in den Medien“?
Seite 12
«Was versteht man unter der Medienberichterstattung
über die Geistes- und Sozialwissenschaften? Was ist
damit gemeint – die Erwähnung von Fächern, von
Wissenschaftlern, von Publikationen oder von
Forschungsergebnissen? … Und um welche Medien und
Ressorts geht es - um die überregionalen Tages- und
Wochenblätter, die Regionalzeitungen, das Fernsehen
oder den Hörfunk?» (Kepplinger 2014: 125)
13. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien
Seite 13
14. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: Ausmass
Viele Studien untersuchen ‚klassischen‘
Wissenschaftsjournalismus – und finden
kaum Geisteswissenschaften (z.B. Elmer et al.
2008; vgl. Scheu & Volpers 2016; Summ & Volpers 2015)
Seite 14
Elmer et al. 2008
15. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: Ausmass
Viele Studien untersuchen ‚klassischen‘
Wissenschaftsjournalismus – und finden
kaum Geisteswissenschaften (z.B. Elmer et al.
2008; vgl. Scheu & Volpers 2016; Summ & Volpers 2015b)
Jenseits dieses ‚klassischen‘
Wissenschaftsjournalismus sind
Geisteswissenschaften in D, USA,
UK, DÄN „substantiell vertreten“
(Scheu & Volpers 2016; z.B. Albaek et al. 2003;
Kohring 2014; Summ & Volpers 2015b)
Seite 15
Albaek et al. 2003
16. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: Ausmass
Viele Studien untersuchen ‚klassischen‘
Wissenschaftsjournalismus – und finden
kaum Geisteswissenschaften (z.B. Elmer et al.
2008; vgl. Scheu & Volpers 2016; Summ & Volpers 2015b)
Jenseits dieses ‚klassischen‘
Wissenschaftsjournalismus sind
Geisteswissenschaften in D, USA,
UK, DÄN „substantiell vertreten“
(Scheu & Volpers 2016; z.B. Albaek et al. 2003;
Kohring 2014; Summ & Volpers 2015b)
Seite 16
Summ & Volpers 2015b
17. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: Ausmass
Viele Studien untersuchen ‚klassischen‘
Wissenschaftsjournalismus – und finden
kaum Geisteswissenschaften (z.B. Elmer et al.
2008; vgl. Scheu & Volpers 2016; Summ & Volpers 2015b)
Bei „weitem“ Verständnis
von Wissenschaftsjourna-
lismus: Geisteswissenschaften
in D, USA, UK, DÄN „substan-
tiell vertreten“ (Scheu & Volpers 2016;
z.B. Albaek et al. 2003; Kohring 2014; Summ
& Volpers 2015b)
Zunahme der Wissenschaftsberichterstattung
und (proportional) der Geisteswissenschafts-
berichterstattung (z.B. Albaek et al. 2003; Bauer 2011;
Göpfert & Schanne 1998; Summ & Volpers 2015b)
Seite 17
Summ & Volpers 2015
Albaek et al. 2003
18. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Seite 18
19. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
Seite 19
20. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
Seite 20
21. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
Seite 21
22. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
Seite 22
23. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
Seite 23
24. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
25. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
eher meinungs- als faktenbetonte Bericht-
erstattung: liefern „Orientierungswissen“
(Kohring 2014: 141; vgl. Albaek et al. 2003; Blöbaum 2015;
Summ und Volpers 2015b)
Seite 25
Albaek et al. 2003
26. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
eher meinungs- als faktenbetonte Bericht-
erstattung: liefern „Orientierungswissen“
(Kohring 2014: 141; vgl. Albaek et al. 2003; Blöbaum 2015;
Summ und Volpers 2015b)
Seite 26
Summ & Volpers 2015b
27. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
„Unstrittig ist, dass Sozial- und Geisteswissenschaften im Vergleich
zu anderen Fachkulturen eine Sonderrolle in der Berichterstattung
einnehmen.“ (Scheu & Volpers 2016: 400)
eher ausserhalb der Wissenschaftsressorts
(Albaek et al. 2003; Blöbaum et al. 2013; Summ & Volpers 2015a/b)
eher meinungs- als faktenbetonte Bericht-
erstattung: liefern „Orientierungswissen“
(Kohring 2014: 141; vgl. Albaek et al. 2003; Blöbaum 2015;
Summ und Volpers 2015b)
„in einer weitaus diffuseren, nicht so klar
[als Wissenschaft] etikettierten Form“ (Felt
2000: 195; vgl. Evans 1995); Grenzen zu Politik-,
Wirtschafts-, Gesellschaftsberichterstattung
verschwimmen (Scheu & Volpers 2016; vgl. Wessler 1995)
Seite 27
Summ & Volpers 2015a
nichtwiss.
Anlässe
28. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
Seite 28
29. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
• eigene „Analyse“ in 28 Schweizer Medien via
Factiva, Suchwort „Geisteswissenschaft*“
• 3.915 Medienbeiträge = 9 Beiträge pro
Medium & Jahr
• relativ konstante Berichterstattung über Zeit
Seite 29
30. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
• eigene „Analyse“ in 28 Schweizer Medien via
Factiva, Suchwort „Geisteswissenschaft*“
• 3.915 Medienbeiträge = 9 Beiträge pro
Medium & Jahr
• relativ konstante Berichterstattung über Zeit
• v.a. in NZZ & grossen regionalen Printmedien
Seite 30
31. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
• eigene „Analyse“ in 28 Schweizer Medien via
Factiva, Suchwort „Geisteswissenschaft*“
• 3.915 Medienbeiträge = 9 Beiträge pro
Medium & Jahr
• relativ konstante Berichterstattung über Zeit
• v.a. in NZZ & grossen regionalen Printmedien
• Hauptthemenbereiche Politik/allgemeine
Nachrichten, Kunst/Unterhaltung, Bildung/
Erziehung
Seite 31
32. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
• eigene „Analyse“ in 28 Schweizer Medien via
Factiva, Suchwort „Geisteswissenschaft*“
• 3.915 Medienbeiträge = 9 Beiträge pro
Medium & Jahr
• relativ konstante Berichterstattung über Zeit
• v.a. in NZZ & grossen regionalen Printmedien
• Hauptthemenbereiche Politik/allgemeine
Nachrichten, Kunst/Unterhaltung, Bildung/
Erziehung
• Hauptthemen in den Artikeln über GW (nur
2015): geisteswissenschaftliche Befunde &
Debatten
33. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
• eigene „Analyse“ in 28 Schweizer Medien via
Factiva, Suchwort „Geisteswissenschaft*“
• 3.915 Medienbeiträge = 9 Beiträge pro
Medium & Jahr
• relativ konstante Berichterstattung über Zeit
• v.a. in NZZ & grossen regionalen Printmedien
• Hauptthemenbereiche Politik/allgemeine
Nachrichten, Kunst/Unterhaltung, Bildung/
Erziehung
• Hauptthemen in den Artikeln über GW (nur
2015): geisteswissenschaftliche Befunde &
Debatten ~ Diskussion um Nutzen/Kosten der
GW
Seite 33
34. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
• eigene „Analyse“ in 28 Schweizer Medien via
Factiva, Suchwort „Geisteswissenschaft*“
• 3.915 Medienbeiträge = 9 Beiträge pro
Medium & Jahr
• relativ konstante Berichterstattung über Zeit
• v.a. in NZZ & grossen regionalen Printmedien
• Hauptthemenbereiche Politik/allgemeine
Nachrichten, Kunst/Unterhaltung, Bildung/
Erziehung
• Hauptthemen in den Artikeln über GW (nur
2015): geisteswissenschaftliche Befunde &
Debatten ~ Diskussion um Nutzen/Kosten der
GW
Seite 34
35. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: mediales Bild
Zur Frage, wie über die GW berichtet
wird, finde(n s)ich keine Analysen.
• eigene „Analyse“ in 28 Schweizer Medien via
Factiva, Suchwort „Geisteswissenschaft*“
• 3.915 Medienbeiträge = 9 Beiträge pro
Medium & Jahr
• relativ konstante Berichterstattung über Zeit
• v.a. in NZZ & grossen regionalen Printmedien
• Hauptthemenbereiche Politik/allgemeine
Nachrichten, Kunst/Unterhaltung, Bildung/
Erziehung
• Hauptthemen in den Artikeln über GW (nur
2015): geisteswissenschaftliche Befunde &
Debatten ~ Diskussion um Nutzen/Kosten der
GW > Informationen über Ereignisse
(Konferenzen, Preise, Nominationen, …)
Seite35
36. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: Vertreter
Seite 36
37. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 37
„Public Intellectuals“ auf dem Cover von
TIME, 1923-2010 (Bates 2011)
• Analyse von 4,500 Titelbildern, beginnend bei der
Erstausgabe 1923
• Personen ‘Feldern’ zugeordnet wie “literature”,
“education”, “science” oder “philosophy”
GW in journalistischen Medien: Vertreter
38. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 38
„Public Intellectuals“ auf dem Cover von
TIME, 1923-2010 (Bates 2011)
• Analyse von 4,500 Titelbildern, beginnend bei der
Erstausgabe 1923
• Personen ‘Feldern’ zugeordnet wie “literature”,
“education”, “science” oder “philosophy”
• “the study identified seventy-four appearances by
public intellectuals on Time covers, an average of
0.8 per year”
• “peak five-year periods … were the late 1930s
(10) and the late 1940s (11)”
• “from the late 1970s through 2010, only one five-
year period (the late 1990s) featured more than
three”
GW in journalistischen Medien: Vertreter
39. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 39
„Public Intellectuals“ auf dem Cover von
TIME, 1923-2010 (Bates 2011)
• Analyse von 4,500 Titelbildern, beginnend bei der
Erstausgabe 1923
• Personen ‘Feldern’ zugeordnet wie “literature”,
“education”, “science” oder “philosophy”
• “the study identified seventy-four appearances by
public intellectuals on Time covers, an average of
0.8 per year”
• “peak five-year periods … were the late 1930s
(10) and the late 1940s (11)”
• “from the late 1970s through 2010, only one five-
year period (the late 1990s) featured more than
three”
• “philosophy” schwach vertreten (George
Santayana 1936, Karl Marx 1948, Albert
Schweitzer 1949)
GW in journalistischen Medien: Vertreter
40. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
GW in journalistischen Medien: Vertreter
Seite 40
Cicero: „Liste der 500“ wichtigsten
„Intellektuellen“ in Deutschland
• misst Nennungen in 160 Medien, in
Google Scholar, Online-Zitationen,
Erwähnungen im Munziger-Archiv;
ohne PolitikerInnen
• erhoben 2007, 2010 und 2013
www.cicero.de/berliner-
republik/die-liste-der-500/38015
41. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 41
Cicero: „Liste der 500“ wichtigsten
„Intellektuellen“ in Deutschland
• misst Nennungen in 160 Medien, in
Google Scholar, Online-Zitationen,
Erwähnungen im Munziger-Archiv;
ohne PolitikerInnen
• erhoben 2007, 2010 und 2013
• dominiert von (> 80% männlichen)
SchriftstellerInnen, PublizistInnen
• geisteswissenschaftliche Vertreter
(sic!) v.a. Philosophen, Historiker,
Theologen
GW in journalistischen Medien: Vertreter
42. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 42
www.proff.ch
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
43. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
0
50
100
150
200
250
300
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000
Nennungen
Wissenschaftler
50% aller
Medien-
Nennungen
Keine
Medien-
Nennungen
Medien-Nennungen aller Schweizer ProfessorInnen (2015)
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
44. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
*Rektor **Politik
Rang Name Univ. Disziplin „Kultur“ Nennungen
1 Patrick Aebischer* EPFL Medizinisch-theo. Wiss. u. Pharmazie Humanmed. u. Gesundheitswiss. 241
2 Christoph Mörgeli** UZH Medizinisch-theo. Wiss. u. Pharmazie Humanmed. U. Gesundheitswiss. 168
3 Lino Guzzella* ETHZ Maschinenbau Technische Wissenschaften 122
4 Georg Lutz UNIL Politikwissenschaften Sozialwissenschaften 80
5 Pascal Sciarini UNIGE Soziologie Sozialwissenschaften 72
6 Jan-Egbert Sturm ETHZ Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 71
7 Michael Ambühl** ETHZ Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 62
8 Michael Hengartner* UZH Biologie Naturwissenschaften 60
9 Dominique Arlettaz* UNIL Mathematik Mathematik 57
10 Yves Flueckiger* UNIGE Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 50
11 Thomas Bieger* HSG Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 49
12 Thomas Geiser HSG Rechtswissenschaften Geisteswissenschaften 49
13 Reto Knutti ETHZ Physik Naturwissenschaften 47
14 Reiner Eichenberger UNIFR Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 43
15 Sergio Rossi UNIFR Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 40
16 Antonio Loprieno* UNIBA Sprachwiss. und Literaturwiss. Geisteswissenschaften 37
17 Astrid Epiney* UNIFR Rechtswissenschaften Geisteswissenschaften 36
18 Thomas Stocker UNIBE Physik Naturwissenschaften 36
19 Hans-Ueli Vogt** UZH Rechtswissenschaften Geisteswissenschaften 36
20 Sarah M. Springman* ETHZ Bauingenieurswesen Technische Wissenschaften 35
20 meistgenannte Schweizer ProfessorInnen
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
45. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Rang Name Univ. Disziplin „Kultur“ Nennungen
1 Georg Lutz UNIL Politikwissenschaften Sozialwissenschaften 80
2 Pascal Sciarini UNIGE Soziologie Sozialwissenschaften 72
3 Jan-Egbert Sturm ETHZ Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 71
4 Thomas Geiser HSG Rechtswissenschaften Geisteswissenschaften 49
5 Reto Knutti ETHZ Physik Naturwissenschaften 47
6 Reiner Eichenberger UNIFR Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 43
7 Sergio Rossi UNIFR Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 40
8 Thomas Stocker UNIBE Physik Naturwissenschaften 36
9 Ueli Mäder UNIBE Soziologie Sozialwissenschaften 33
10 Christian Laesser HSG Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 33
11 Kathrin Altwegg UNIBE Physik Naturwissenschaften 32
12 Henry Markram EPFL Medizinisch-theo. Wiss. und Pharmazie Humanmed. u. Gesundheitswiss. 31
13 Philippe Gillet EPFL Geowissenschaften Naturwissenschaften 30
14 Monika Bütler HSG Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 30
15 Daniel Bochsler UZH Politikwissenschaften Sozialwissenschaften 30
16 Martin Eling UNIGE Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 27
17 Laurent Keller UNIL Biologie Naturwissenschaften 27
18 François-X. Amherdt UNIFR Philosophie, Ethik und Religionswiss. Geisteswissenschaften 26
19 Anton Gunzinger ETHZ Elektrotechnik und Informationstechnik Technische Wissenschaften 25
20 diverse 24
20 meistgenannte Schweizer ProfessorInnen (ohne RektorInnen/Politik)
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
46. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 46
*Rektor **Politik
Rang Name Universität Disziplin Nennungen
1 Thomas Geiser HSG Rechtswissenschaften 49
2 Antonio Loprieno* UNIBA Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften 37
3 Astrid Epiney* UNIFR Rechtswissenschaften 36
4 Hans-Ueli Vogt** UZH Rechtswissenschaften 36
5 François-X. Amherdt UNIFR Philosophie, Ethik und Religionswissenschaften 26
6 Peter Viktor Kunz UNIBE Rechtswissenschaften 24
7 Reinhard Schulze UNIBE Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften 21
8 Tobias Straumann UZH Geschichte und Archäologie 19
9 Paul Richli* UNILU Rechtswissenschaften 18
10 Jakob Tanner UZH Geschichte und Archäologie 18
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
47. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 47
Rang Name Universität Disziplin Nennungen
1 Thomas Geiser HSG Rechtswissenschaften 49
2 François-Xavier Amherdt UNIFR Philosophie, Ethik und Religionswissenschaften 26
3 Peter Viktor Kunz UNIBE Rechtswissenschaften 24
4 Reinhard Schulze UNIBE Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften 21
5 Tobias Straumann UZH Geschichte und Archäologie 19
6 Jakob Tanner UZH Geschichte und Archäologie 18
7 Renato Martinoni HSG Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften 15
8 Benjamin Schindler HSG Rechtswissenschaften 15
9 Bernhard Ehrenzeller HSG Rechtswissenschaften 14
10 Mark Pieth UNIBA Rechtswissenschaften 13
(ohne RektorInnen/Politik)
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
48. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 48
Mittelwert
Standard-
abweichung
Anzahl
Wissenschaftler
Naturwissenschaften 0.898 3.762 974
Technische Wissenschaften 1.285 5.933 622
Humanmed. und Gesundheitswiss. 0.597 7.322 1687
Agrarwiss. und Veterinärmed. 1.073 3.502 123
Sozialwissenschaften 2.030 6.355 1035
Geisteswissenschaften 1.378 4.001 1105
Total 1.161 5.829 5546
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
Wissenschafts-„Kulturen“ (nach OECD-Logik) im Vergleich
49. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: neue Formate
Seite 49
50. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: neue Formate
Seite 50
Blog „Geschichte der Gegenwart“
(geschichtedergegenwart.ch)
• Herausgeber: Gruppe von Kultur- und
GeisteswissenschaftlerInnen
• Selbstbeschreibung: „Beiträge zur
politischen Debatte“, politisch unabhängig,
angriffslustig, machtkritisch, intellektuell
neugierig. Keine Themenbeschränkung.
• Artikel: Artikel etwa alle 3 Tage; keine Kommentarfunktion
• Seitentraffic: Bounce Rate 70.6 %, Pageviews/Visitor 1.7, Time on Site 2:55 min
• Social Media: Facebook, Twitter
51. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: neue Formate
Seite 51
FAQ-Seite „It‘s the humanities, stupid!“
(abouthumanities.sagw.ch)
• Herausgeber: Schweizerische
Akademie der Geistes- & Sozialwiss.
• Ziel: Leistung & gesellschaftlichen Beitrag
der Geisteswissenschaften deutlich machen
• Mittel: FAQs zum Thema Geistes-
wissenschaften (soziale Funktionen der GW,
Was tun Geisteswissenschaften in der Praxis?,
Was kosten Geisteswissenschaften?)
• Seitentraffic: Bounce Rate 83.3 %,
Pageviews/Visitor 1.2, Time on Site 1:50 min
52. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: neue Formate
Seite 52
Zahlreiche Twitter-Accounts
geisteswissenschaftlicher
Institutionen und KollegInnen
• z.B. der Schweizerischen Akademie der
Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW
53. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: neue Formate
Seite 53
Blogportal „Hypotheses“
(https://de.hypotheses.org)
• Herausgeber: Wissenschaftlicher Beirat
• Mission: WissenschaftlerInnen das
Eröffnen eines Blogs erleichtern,
wissenschaftliche Blogs unter einem Dach
sammeln, Öffentlichkeit durch Auswahl der
besten Blog-Artikel auf Startseite
interessieren
• Artikel: Schwerpunkte auf Geschichts-
und Archivwissenschaften; Kommentar-
funktion, aber wenige Kommentare
• Seitentraffic: Bounce Rate 74.8 %,
Pageviews/Visitor 1.62, Time on Site
2:02 min
• Social Media: Facebook, Twitter
54. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: Blogs
blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2015/09/29/collapsing-ivory-towers-a-hyperlink-analysis
55. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: Blogs
Interlink-Analyse 1:
interne Verlinkungen
56. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: Blogs
Interlink-Analyse 2:
interne Verlinkungen (Detail)
57. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften Online: Blogs
Co-Link-Analyse:
externe Verlinkungen
58. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Resümee
59. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Der Forschungsstand ist noch sehr
lückenhaft.
• Langzeitstudien, Analysen von Rundfunk- &
Onlinekommunikation, systematische Länder-,
Medien-, Wissenschaftssystemvergleiche fehlen
• Nutzungs- und Wirkungsstudien fehlen – sowohl
der breiteren Öffentlichkeit als auch der
Wahrnehmung bei Entscheidungsträgern oder der
Rückwirkungen auf die (Geistes)Wissenschaft
selbst.
Auch Bezüge zwischen existierenden
Studien sind angesichts unterschiedlicher
untersuchter Zeiträume, Länder, Medien etc.
schwer herzustellen.
Eine relativierende Vorbemerkung …
Seite 59
60. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Geisteswissenschaften haben keine hohe
Präsenz in klassischen Formaten des
Wissenschaftsjournalismus …
… aber durchaus eine beträchtliche mediale
Präsenz mit ihren Themen und Akteuren.
GW haben in Medien eine andere Rolle als
andere Wissenschaften; gelangen „auf recht
verschlungenen Pfaden in die Medienbericht-
erstattung“ (Scheu & Volpers 2016) …
… mit möglichen Folgen für die Aussenwahr-
nehmung der GW und das Kommunikations-
verhalten ihrer Protagonisten.
Resümee
Seite 60
61. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Prof. Dr. Mike S. Schäfer
m.schaefer@ipmz.uzh.ch, Twitter: @mss7676
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
62. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
„Geisteswissenschaften“ … „in den Medien“?
Seite 62
OECD 2002/07: www.oecd.org/science/
innovationinsciencetechnologyandindustry/38235147.pdf
63. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
3. Geisteswissenschaft in den Medien
Seite 63
Naturwissenschaften
• Mathematik
• Informatik
• Physik
• Chemie
• Geowissenschaften
• Biologie
• andere Naturwissenschaften
Technische Wissenschaften
• Bauingenieurswesen
• Elektro-/Informationstechnik
• Maschinenbau
• Chemische Verfahrenstechnik
• Werkstofftechnik
• Medizintechnik
• Umweltingenieurwesen
• Umweltbiologie
• Industrielle Biotechnologie
• Nanotechnologie
• andere technische
Wissenschaften
Humanmedizin &
Gesundheitswiss.
• Medizinisch-theoretische
Wissenschaften und Pharmazie
• Klinische Medizin
• Gesundheitswissenschaften
• Medizinische Biotechnologie
• Andere Humanmedizin und
Gesundheitswissenschaften
Agrarwissenschaften &
Veterinärmedizin
• Land- und Forstwirtschaft,
Fischerei
• Tierzucht, Tierproduktion
• Veterinärmedizin
• Agrarbiotechnologie und Lebens
mittelbiotechnologie
• Andere Agrarwissenschaften
Sozialwissenschaften
• Psychologie
• Wirtschaftswissenschaften
• Erziehungswissenschaften
• Soziologie
• Politikwissenschaften
• Humangeographie und Raumplan
ung
• Medienwissenschaften und Kom
munikationswissenschaften
• Andere Sozialwissenschaften
Geisteswissenschaften
• Geschichte und Archäologie
• Sprachwissenschaften und Literat
urwissenschaften
• Philosophie, Ethik und Religionsw
issenschaft
• Kunstwissenschaften
• (Rechtswissenschaften)
• Andere Geisteswissenschaften
Quelle: nach OECD (2007), leicht adaptiert
64. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 64
0.000 0.250 0.500 0.750 1.000 1.250 1.500 1.750 2.000
Naturwissenschaften
Technische Wissenschaften
Humanmed. und Gesundheitswiss.
Agrarwiss. und Veterinärmed.
Sozialwissenschaften
Geisteswissenschaften
Interdisziplinär
3. Wissenschaftskulturen im Vergleich
65. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
3. Einordnung nach Sprachraum
Seite 65
Sprachraum Mittelwert Nennungen Anzahl Wissenschaftler
Deutsch 1.223 3379
Französisch 1.117 1779
Italienisch 0.184 114
Zweisprachig 1.084 274
Total 1.161 5546
66. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
Seite 66
Natur-
Wiss.
Technische
Wiss.
Humanmed.
Gesundheits-
wiss.
Agrarwiss.
Veterinärmed.
Sozial-
wiss.
Geistes-
wiss.
Öffentlicher
Rundfunk 0.008 0.005 0.007 0.003 0.015 0.007 0.008
Qualitäts-
presse 0.031 0.051 0.021 0.038 0.067 0.054 0.042
Internationale
Medien 0.002 0.004 0.001 0.003 0.012 0.003 0.004
Pendler-/
Boulevardpresse 0.020 0.022 0.013 0.019 0.026 0.021 0.019
Schweizer
Onlinemedien 0.003 0.006 0.002 0.004 0.007 0.003 0.004
0.008 0.011 0.005 0.009 0.017 0.012 0.010
GW in journalistischen Medien: Vertreter in der CH
Wissenschafts-„Kulturen“ (nach OECD-Logik) im Vergleich nach Medientyp
67. IPMZ – Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung
http://www.wissenswerkstatt.net/2011/12/01/
wissenschaftler-bei-twitter-eine-studie-zur-
wissenschaftlichen-twitternutzung/
Geisteswissenschaften Online: Twitter
Notas do Editor
Danke für Einladung + Vorstellung meinerseits
Pörksen diagnostizierte 2015 eine „öffentliche Selbstmarginalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften“.
Aufgabe einer „unerschrockenen, risikobereiten Zeitdiagnostik“ würde „nicht mehr aus der Universität heraus“ erfüllt, sondern von „Schriftstellern, Journalisten und Künstlern übernommen“
Löste umfangreiche Debatte aus, u.a. mit Gegenposition der Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter
Zeigt aber in jedem Fall: die öffentliche Präsenz der Sozial- und Geisteswiss ist ein Thema, die Diagnose umstritten und die Frage ist dann eben: Was wissen wir über die Medienpräsenz der Geisteswissenschaften
Ich kann hier sicherlich keine definitive Antwort geben, schon weil es viel zuwenig belastbare Studien dazu gibt. Aber ich will zumindest versuchen, ihnen einige Denkanstösse geben.
Warum also die Beschäftigung mit Wissenschaftskommunikation?
Wissenschaftliches Wissen ist heute in vielen Lebens- und Gesellschaftsbereichen von grosser Bedeutung – bei politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen ebenso wie bei individuellen Entscheidungen von Ernährung über Gesundheit bis Kindererziehung. Zugleich ist die Produktion dieses Wissen ressourcenaufwändig.
Und aus beiden Gründen wird externe Wissenschaftskommunikation genutzt – also Kommunikation zu wissenschaftlichen Themen an ein oder mit einem nicht-wissenschaftlichen Publikum.
Einerseits zur Wissensvermittlung - denn wissenschaftliches Wissen und seine Implikationen sind für Außenstehende oft nicht einfach zu verstehen und entsprechend bedeutsam ist es, wie diese kommuniziert werden.
Andererseits aber auch als Form der institutionellen strategischen Kommunikation, bei denen weniger Wissensvermittlung im Mittelpunkt steht, sondern, wie Armbruster das nennt, «Imagepflege und Reputationsmanagement».
Wissenschaftskommunikation in Medien ist besonders relevant.
Fernsehen, Printmedien, auch das Internet sind – das zeigen Surveys wie die Science and Engineering Indicators in den USA oder unser neues Wissenschaftsbarometer Schweiz immer wieder – wichtige Quellen für das, was viele Menschen über Wissenschaft wissen und wie sie sie wahrnehmen.
Daher gibt es in den letzten Jahren mehr Forschung zu Wissenschaftskommunikation
mittlerweile einige Lehrstühle an Universitäten im deutschsprachigen Raum,
einschlägige Sektionen in internationalen Fachgesellschaften und in Deutschland mit der Fachgruppe „Wissenschaftskommunikation“ der DGPuK.
spezielle Zeitschriften und
eine Reihe von Überblickspublikationen
Geisteswissenschaften werden nur sehr selten analysiert
liegt auch an methodischen Problemen: Adäquate Erfassung von GW-Forschung und –Akteuren oft schwierig
Zugriff oft über Wissenschaftsressorts oder Artikel, die sich offensichtlich mit Wissenschaft und deren Ergebnissen beschäftigen
Es gibt also nicht so viel Material für einen solchen Überblick – ein Bild muss sehr lückenhaft bleiben. Daher war ich etwas zögerlich, als Juliane Schröter und Martin Luginbühl mich anfragten
Aber sie haben mich gebeten, dann eben das vorzustellen, was es gibt. Und das will ich versuchen. Aber es wird lückenhaft bleiben, nicht (oder nicht nur) weil ich faul bin oder mich nicht auskenne.
Michel Faucault als Beispiel – Wikipedia klassifiziert den Kollegen als Philosophen
Man muss also «GW» und «Medien» klären
Zu GW gibt’s unterschiedliche Taxonomien - Ich orientiere mich grob an einer 2007 von der OECD entwickelten Systematik. Dort werden folgende Disziplinen dort eingeordnet
Geschichte und Archäologie
Sprachwissenschaften und Literaturwissenschaften
Philosophie, Ethik und Religionswissenschaft
Kunstwissenschaften
Zudem habe ich die Rechtswissenschaften – die bei der OECD zu den Sozialwissenschaften zählt - den Geisteswissenschaften zugeschlagen
Was Medien angeht, so werde ich mir erstens die Präsenz in journalistischen Medien ansehen, zweitens in Online-Medien/Social Media
Habe immer versucht, Befunde aus der CH zu finden, das war aber oft schwer und dann zeige ich ihnen Daten aus anderen Ländern
Ausmass
Welches mediale Bild wird vermittelt
Wer sind die Vertreter der Geisteswissenschaften in den Medien
Häufig wird nur im Wissenschaftsressort gesucht oder nur unter Beiträgen, die sich dezidiert mit wiss Ergebnissen beschäftigen.
Letzteres auch in der Studie von Elmer et al. von drei deutschen Tageszeitungen (SZ, FAZ, Welt)
Für DÄN: Experts in the Mass Media: Analyse dänischer Tageszeitungen 1961-2001 (Albaek et al. 2003)
Suche nach „Forschern“ („forsker“) in 3 grössten dänischen Zeitungen, jeweils 1 Monat 1961, 1971, 1981, 1991, 2001; insgesamt 1017 Personen codiert
Zeigt relative konstanten Anteil von Geisteswissenschaftlern unter allen Forschern von 9 bis 13%
Zudem deutlicher Zuwachs der Sozialwissenschaften
deutlicher Abfall der STEM-Fächer
Ähnlich: Ergebnisse eines VW-Stiftung geförderten Forschungsprojekt für DL
Codierung der Disziplinen
N = 1730 Artikel, Mehrfachcodierung möglich
Analyse zeigt für ausgewählte sozial- und geisteswissenschaftliche Disziplinen im Vergleich zu natur-, lebens- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern relativ hohe Präsenz in Printmedien
Insgesamt Zunahme der Wissenschaftsberichterstattung über alle Disziplinen hinweg – das zeigen viele Studien
Albaek et al. 2003 zeigen dies ebenfalls. Sie zeigen aber auch einen Anstieg der GW.
allerdings recht proportional zu Gesamtanstieg, Anteil hat sich nicht vergrössert (13%)
72% der Artikel zu Biowissenschaften, 63% zu Naturwissenschaften, 59% zu technischen Wiss im Wissenschaftsressort
Aber nur 10% der Artikel zu Geistes- und Sozialwissenschaften im Wissenschaftsressort
Das sind dann bspw. Artikel wie dieser im Sportressort, in dem es um mögliche Korruption bei der Fifa geht und in dem Rechtsprofessor Mark Pieth zu Wort kommt
Islamwissenschaftler Reinhard Schulze zur Finanzierung von Schweizer Moscheen in der NZZ am Sonntag
Im News-Teil des Blick, Historiker Philipp Sarasin zur Subvention von Schweizer Bauern
Ägyptologe Antonio Loprieno im Interview im Schweiz-Teil des Tagesanzeiger zum Islam in der Schweiz
selbst verfasster Post von Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann im Blog „Never Mind the Markets“ des „Bund“ zu Donald Trump
Artikel haben ein breiteres Spektrum an Darstellungsformen als bei Naturwiss.:
Kommentare, meinungsbetonte Artikeln und Interviews machen 37% der Berichterstattung über Geistes- und Sozialwissenschaften aus (Blöbaum 2015)
nur 33 Prozent der Berichterstattung über Sozial- und Geisteswissenschaften ist neutrale Präsentation von Fakten - verglichen mit über 80 Prozent in anderen Fachkulturen
Sprechen über andere Gegenstände, wie Albaek et al. zeigen
Naturwiss “overwhelmingly commented on their own and others’ research”
Sozialwiss und GW “commented proportionately much less on their own and others’ research”
humanities often commented on the mixed category of ”other events” (wird in der Studie nicht erklärt)
social scientists often commented on political decisions and on knowledge generated outside of research institutions (for instance, opinion polls and government reports)
Oder auch die Studie von Summ & Volpers:
GW werden vergleichsweise wenig mit ihren Ergebnissen präsentiert, öfter mit Bewertungen oder Risikoeinschätzungen
Anlässe oft NICHT aus der Wissenschaft (hellgraue Balken), während das in allen anderen Wissenschafts“kulturen“ der Fall ist.
Sind auf öfter selbst Autoren (Summ und Volpers 2015, S. 10).
26% der Artikel zu geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen wurden von Wissenschaftlern geschrieben – bei anderen Wissenschaften nur 1%
GWer werden im Gegensatz zu Naturwissenschaftlern auch oft nicht als Wissenschaftler sondern als Autoren bezeichnet und damit in die Nähe von nicht-wissenschaftlichen Experten oder Laien gerückt werden (Evans 1995).
Hab bei mehreren KollegInnen nachgefragt
Medien
20 Minuten (Schweiz, Deutsch) Oder Basler Zeitung (Schweiz, Deutsch) Oder Beobachter (Deutsch) Oder Berner Zeitung (Schweiz, Deutsch) Oder BielerTagblatt (Schweiz, Deutsch) Oder Blick (Schweiz, Deutsch) Oder Der Bund (Bern, Schweiz, Deutsch) Oder Bündner Tagblatt (Schweiz, Deutsch) Oder HandelsZeitung (Schweiz, Deutsch) Oder Der Landbote (Winterthur, Schweiz, Deutsch) Oder Das Magazin (Schweiz, Deutsch) Oder Neue Luzerner Zeitung (Schweiz, Deutsch) Oder Neue Zuger Zeitung (Schweiz, Deutsch) Oder Neue Zürcher Zeitung (Schweiz, Deutsch) Oder NZZ am Sonntag (Schweiz, Deutsch) Oder Ostschweiz am Sonntag (Schweiz, Deutsch) Oder Schweiz am Sonntag (Deutsch) Oder Solothurner Zeitung (Schweiz, Deutsch) Oder Sonntag (Schweiz, Deutsch) Oder SonntagsBlick (Schweiz, Deutsch) Oder Sonntagszeitung (Schweiz, Deutsch) Oder SRF Schweizer Radio und Fernsehen (Schweiz, Deutsch) Oder Die Südostschweiz (Schweiz, Deutsch) Oder St. Galler Tagblatt (Schweiz, Deutsch) Oder Tages Anzeiger (Schweiz, Deutsch) Oder Thurgauer Zeitung (Schweiz, Deutsch) Oder Die Weltwoche (Deutsch) Oder ZEIT Schweiz (Deutsch)
Hier hab ich mir nur die knapp 300 Artikel aus 2015 angesehen, und auch nur per Augenschein
Befunde und Debatten sind vorn, aber knapp
Aber meines Eindrucks nach mindestens ebenso oft Debatte über Relevanz, Rolle, Nützlichkeit, Impact, Legitimation der GW:
Einmal allgemein Kosten/Nutzen der GW als solcher
Oft aber auch der Absolventen, deren „Nützlichkeit“ für die Schweiz und ihren Berufschancen – also aus ökonomischer Perspektive
Aber das ist sehr vorläufig - hier gibt es klaren Forschungsbedarf:
einerseits in der umfassenden, quantitativen Bestimmung des Stellenwerts der GW
aber auch in der qualitativen Beschreibung ihrer Rolle in den Medien
Welche Personen vertreten die Geisteswissenschaften in der Öffentlichkeit?
Auch hier gibt es kaum Studien
Time is a natural choice.
In 2010, media historians Norberto Angeletti and Alberto Oliva deemed it “the world’s most influential magazine.”2
Moreover, it focused on intellectual topics from the outset. The prospectus for the magazine in 1923, written by co- founders Henry Luce and Briton Hadden, pledged that Time would take an “interest in the new, particularly in ideas.”3 In 1991, John Tebbel and Mary Ellen Zuckerman wrote about Luce’s “mass- magazine intellectualism.”
cover decisions, furthermore, have not been haphazard.
Sigmund Freud (psychology) aber bspw. allein 4mal
George Santayana war ein spanischer Philosoph, Schriftsteller und Literaturkritiker. Santayana ist einer der einflussreichsten Vertreter der amerikanischen Philosophie des 20.
Das ist aber eine recht spezielle Analyse, in den USA, und eben nur der Titelseiten
Im deutschsprachigen Raum scheint das Bild positiver auszusehen
Cicero-Ranking
vielkritisiert, weil es versucht, die „wichtigsten Intellektuellen“ zu bestimmen und dies a) etwas intransparent in den Methoden und b) massgeblich mittels Messungen von Medienpräsenz tut
Für uns hier aber gut, denn genau das interessiert ja
Wie ist das nun in der Schweiz?
Proff ch:
Datenbestand
Auswahl der Professorinnen und ProfessorenIn den Datenbestand aufgenommen sind Dozierende der SHIS-Kategorien I bis III (die "chargé(e)s de cours" sind in der Regel in der Datenbank nicht integriert). Für Details s. Bundesamt für Statistik (S. 44).
EmeritiDie emeritierten Dozierenden sind in der Datenbank integriert, soweit sie die Universitäten importiert haben. Allerdings sind bei ihnen in der Regel nur die Felder 'Name', 'Vorname', 'Geschlecht' und 'Ruhestand' besetzt. Falls zusätzliche Informationen zu einzelnen ProfessorInnen gefragt sind, muss die unter 'Auskünfte' aufgelistete Mail-Adresse kontaktiert oder die Privatadresse via elektronisches Telefonbuch gesucht werden.
Forschungsanstalten des BundesDie Forschungsanstalten des Bundes liefern die Daten ihrer Dozierenden seit dem Frühlingssemester 2012 (Datenbasis 'Februar 2012').
FachhochschulenDie Fachhochschulen werden zu einem späteren Zeitpunkt integriert.
Struktur der einzelnen HochschulenDie Datenbank basiert ausschliesslich auf professorenspezifischen Informationen. Das bedeutet, dass eine organisatorische Einheit wegfällt, wenn keine dazugehörigen Personendaten in der Datenbank sind.Die einzelnen Institutionen werden einer der folgenden Organisationstypen zugeordnet:- Organisationstyp mit flacher Struktur: Beispiel HSG- Organisationstyp mit Standardstruktur: restliche Universitäten / ETHs- Organisationstyp kleine Institution: nach UFG geförderte universitäre Institutionen.ProfessorInnen, die keinem Institut zugeordnet sind, werden bei der hierarchischen Navigation auf Fakultätsebene zu Beginn unter '[nicht zugeordnet..].' aufgeführt.
Aktualisierungshäufigkeit'‚Proff.ch’ wird zweimal jährlich auf Anfang Semester aktualisiert.
Welche Medien
Für alle ProfessorInnen wurde via Factiva erfasst, wie häufig sie in 50 Schweizer Print-, Online- und AV-Medien erwähnt werden
Roter Strich = +/- Hälfte der Nennungen
Weniger als 2% der Wissenschaftler machen 50% der Nennungen aus
Die fünf meistgenannten Wissenschaftler machen einen Zehntel (10.21%) der Nennungen aus
Gelber Strich = 0 Nennungen
Drei Viertel (75.6%) der Wissenschaftler sind ohne Nennungen
Michael Ambühl: Staatssekretär, hatte das Dossier EU
UNIL = Lausanne
UNILU = Luzern
(auf Basis eigener Analysen)
Ohne Rektoren und Politiker
UNIL = Lausanne
UNILU = Luzern
Thomas Geiser: Professor für Privat- und Handelsrecht, aber auch Mitbegründer der RASA-Initiative
Tobias Straumann: der in unserer top ten-Liste der Geisteswissenschaftler ist, als Wirtschaftshistoriker schwer einzuteilen ist. In Basel wirkt er an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, an der UZH an der Philosophischen Fakultät. Ich denke, dass man ihn schon dazu zählen darf. Geben mir jedoch bitte Bescheid, falls Sie den noch raus haben wollen. https://de.wikipedia.org/wiki/Tobias_Straumann
Man sieht also
Starke Präsenz der Rechtswissenschaften
Historiker und Sprachwissenschaftler dahinter
Aber interessant ist ja v.a. auch der Disziplinenvergleich
Lesehilfe:
Durchschnittlich wurde ein Vertreter der Naturwissenschaften im Jahr 2015 0.898mal in einem Medium erwähnt.
Die Unterschiede zwischen den Einzelnen waren aber sehr gross, wie sie an der grossen Standardabweichung sehen.
Was sehen Sie für die Geisteswissenschaften:
Recht hoher Durchschnittswert (2. nach Sozialwissenschaften) bei nur mittlerer Standardabweichung
also insgesamt recht stark präsent, auch wenn es weniger Ausreisser nach oben gibt als etwa bei den MedizinerInnen
Jenseits der journalistischen Medien gibt es ja auch neue Orte der Wissenschafts- bzw. Geisteswissenschaftskommunikation online, gerade in Social Media
Herausgeber: Die Herausgeber sind eine Gruppe von Kultur- und GeisteswissenschaftlerInnen aus Zürich. Zusammen mit einem grösseren Kreis von Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern, JuristInnen, Künstlern, Architekten, AutorInnen und JournalistInnen des In- und Auslandes publizieren sie regelmässig Beiträge zur öffentlichen Debatte.
Mission Statement: Geschichte der Gegenwart ist politisch unabhängig, angriffslustig, nicht neutral, machtkritisch und intellektuell neugierig. Unsere Beiträge sind Interventionen ins Feld der immer stärker ökonomischem und ideologischem Druck unterworfenen medialen Meinungsproduktion der Schweiz. Dabei beschränken sich unsere Themen weder auf die Schweiz noch auf die Gegenwart.
Geschichte der Gegenwart heisst, in die öffentliche Debatte mit historischem Blick, kulturwissenschaftlichem Sachverstand und einer kritischen und reflexiven Form von Wissen zu intervenieren – ohne Fachjargon und Fussnoten, aber mit dem Anspruch, weiterzudenken.$
Social Media: Facebook: 3833 likes, Kommentarfunktion zu den Artikeln wird genutzt, v.a. Lob zum Artikel. Bei kritischen Kommentaren wird von den Herausgebern innerhalb einer Stunde darauf geantwortet. Twitter: 894 Follower, Traffic ähnlich wie bei Facebook.
Bounce Rate (Absprungrate) als Anteil an Websitebesuchen mit nur einem einzelnen Seitenaufruf
Metriken zum Vergleich:
nzz.ch: Bounce Rate: 59,10%, Daily Pageviews/Visitor: 2.26, Daily Time on Site: 4:21min
watson.ch: Bounce Rate: 39.10%, Daily Pageviews/Visitor: 3.21, Daily Time on Site: 7:08min
20min.ch: Bounce Rate: 38.30%, Daily Pageviews/Visitor: 3.58, Daily Time on Site: 7:23min
Mission: Die Akademie will mit der Webseite aufzeigen, was die Geisteswissenschaften leisten und wieso ihr Beitrag in der heutigen Gesellschaft so zentral ist.
Mittel: Dazu sind auf der Webseite 18 häufige Fragen und deren Antworten zum Thema Geisteswissenschaften aufgeführt wie z.B. „Welche sozialen Funktion nehmen die Geisteswissenshaften ein?“, “Was tun die Geisteswissenschaften in der Praxis?“ oder “Was kosten die Geisteswissenschaften?“
Social Media: Keine weiteren Social Media-Kanäle. Auch die Webseite ist sehr schlicht und einfach gehalten; keine Kommentarfunktion (ausser Beitrag twittern).
Die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) vereinigt als Dachorganisation rund 60 wissenschaftliche Fachgesellschaften.
Nicht-kommerzielles Blogportal für die deutschsprachigen Geistes- und Sozialwissenschaften. Die einzelnen Sprachportale mit ihren jeweiligen Wissenschaftsblogs sind auf der Plattform Hypotheses.org vereint.
Herausgeber: Wissenschaftlicher Beirat besteht aus Professoren, Germanisten Historikern, wissenschaftlichen Mitarbeitern, etc.
Mission: Das Portal stellt kostenlos einen Service zur Verfügung, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit wie auch für die Archivierung der Inhalte sorgt. Die Redaktion von de.hypotheses.org wählt aus der Gesamtheit der deutschsprachigen Blogs die besten Artikel für die Startseite des Portals aus.
Social Media: Facebook: 999 likes (nur sporadische likes der Artikel, keine Kommentare), Twitter: 6331 Follower (ähnlich wie bei Facebook).
Hintergrund: Diversifizierung von WissKomm und befürchtete „Balkanisierung“ - Blogs als mögliches Gegenmittel
Hyperlinknetzwerkanalyse von 500 deutschsprachigen Blogs: Hyperlinks „hyperlinks to be indicative of social, thematic, and political relationships between online actors“, auch weil Linksetzung bewusste Praktik in der Blogosphäre ist
Wie häufig wird auf unterschiedliche Blogs verlinkt. Und von wem?
scienceblogs.de and scilogs.de are the actors with the highest in-degree (see fig. 1) since these have no URL that the Issuecrawler can can identify as unique site (for example both the climate blog Klimalounge and the history/archeology blog AbenteuerGeschichte are represented by the yellow Scilogs.de-node) – auf diese Seiten wird zudem von vielen verschiedenen Orten as verlinkt
Die Plattform Hypotheses – die v.a. geisteswiss. Blogs hostet – ist davon etwas abgekoppelt
Hier nochmal ohne die grossen scienceblogs und scilogs, so sieht man das noch einmal besser
Hypotheses-Plattform wird nicht so viel von aussen verlinkt
Aber verlinkt untereinander sehr stark
Hypotheses blogs mostly link within their own platform. This can be explained in two ways, first through the platform itself and second due to thematic similarities (many of the hosted blogs on hypotheses cover similar issues, e.g., history and archiving).
Worum geht’s thematisch:
We identified two issue clusters for history/archive blogs, most of them hosted by hypotheses.org (blue and dark green).
Nun externe Links: Worauf verlinken die Blogs extern (also nicht untereinander)?
the hypotheses.org cluster (yellow) “transcended” its scientific blogs and even though these are still present, the most linked to nodes are part of the organizational hypotheses network and not scientific by nature (openedition.org, etc.).
Insgesamt
Geisteswissenschaftliche Blogs scheinen etwas für sich zu stehen,
auch weniger verlinkt zu sein als andere
Aber das muss man angesichts der Analyse mit viel Vorsicht geniessen
Aber was lässt sich festhalten?
Geisteswissenschaften haben keine hohe Präsenz in klassischen Formaten des Wissenschaftsjournalismus …
erscheint Journalisten als weniger massentauglich, bietet weniger vermeintlich neutrale und klare Fakten (vgl. z. B. Fenton et al. 1998; Knoop 2013).
aber durchaus eine beträchtliche mediale Präsenz mit ihren Themen und Akteuren.
studieren Journalisten außerhalb des Wissenschaftsressorts – im Gegensatz zu ihren spezialisierten Kollegen, die häufig naturwissenschaftliche Abschlüsse vorweisen (Blöbaum, 2008) – oftmals geistes- oder sozialwissenschaftliche Fächer.
Also durchaus hohe Relevanz in Medien – aber GW haben eine andere Rolle als andere Wissenschaften; gelangen „auf recht verschlungenen Pfaden in die Medienbericht-erstattung“ (Scheu & Volpers 2016) …
… mit möglichen Folgen für die Aussenwahrnehmung der GW und das Kommunikationsverhalten ihrer Protagonisten.
birgt Herausforderungen: kritische Fragestellungen zur Medialisierung von Wissenschaft, d.h. zu Rückwirkungen auf wissenschaftliche Routinen scheinen für Geisteswissenschaften besondere Bedeutung zu haben
Mediale Öffentlichkeit ist dort stärker als in anderen Fachkulturen mit gesellschaftlichem, politischem und sozialem Engagement verknüpft.
Das könnte Anpassungen an Mechanismen öffentlicher Aufmerksamkeitsgenerierung provozieren, die den Kern wissenschaftlicher Praxis betreffen: Werturteilsfreiheit und Autonomie (Scheu & Volpers)
Auch hier fehlen aber belastbare Daten:
Befragung wie unsere zu Klimaforschern, was Mediatisierung angeht, fehlen für die Geisteswissenschaften
Hinweis auf zwei Publikationen, in denen Sie Teile der hier vorgestellten Forschung finden
Wissenschaftskomm im Wandel dort findet sich ein Beitrag von Annika Summ/Anna-Maria Volpers zum Wandel des Wissenschaftsjournalismus, der sich auch mit der Rolle der Geisteswiss. als jouranlistischem Gegenstand beschäftigt
Forschungsfeld WissKomm dort findet sich ein Überblicksaufsatz von Andreas Scheu und Anna-Maria Volpers zum Wissensstand, was die Medienberichterstattung über Sozial- und Geisteswiss. angeht.
Mich erreichen Sie über diese Kontaktdaten
Auf Twitter zudem immer aktuelle Informationen
Und natürlich bin ich gespannt auf ihre Fragen: Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Eine der entstandenen, für Statistiker verbindlichen Systematiken der Wissenschaftszweige ist beispielsweise die 2002 von der OECD festgesetzte FOS (Fields of Science and Technology). In einer 2007 neubearbeiteten Fassung (Revised Fields of Science and Technology)[1] gruppiert sie die Wissenschaften folgendermaßen (die deutschen Übersetzungen sind der an der FOS orientierten Österreichischen Systematik der Wissenschaftszweige 2012 (ÖFOS 2012) entnommen):
Ich vermute, über diese Taxonomie könnten wir – oder v.a. Sie – sehr lange diskutieren – aber das ist nicht das Ziel, Ich will nur zeigen, welche Disziplinen im Folgenden von mir als Geistesiwssenschaften verstanden werden
Rechtswissenschaften nach OECD in Sozialwissenschaften, hier zu den Geisteswissenschaften gezählt
Hier darauf hinweisen, dass ich die Taxonomie ein wenig anpasse, weil ich die Rechtswissenschaften als Geisteswissenschaft zähle