Ivanova & Schaefer - Frames in grossen Medienkorpora
Das Potenzial von Citizen Science in der Schweiz. Analysen auf Basis des Wissenschaftsbarometer
1. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Ringvorlesung „Citizen Science“,
Universität Zürich, 6. November 2019
Das Potenzial von Citizen Science in der Schweiz.
Analysen des «Wissenschaftsbarometer Schweiz»
Mike S. Schäfer
Universität Zürich – IKMZ / Institut für Kommunikationswissenschaft & Medienforschung
m.schaefer@ikmz.uzh.ch – Twitter @mss7676
4. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Wissenschaft – aus dem Elfenbeinturm (zurück) in die Gesellschaft
Nach Ausdifferenzierung und Autonomisierung der
Wissenschaft (erneute) Annäherung an Gesellschaft
(Gibbons et al. 1994; Nowotny et al. 2001; Weingart 2001)
Digitale Medien schaffen neue Schnittstellen zwischen
Wissenschaft und Gesellschaft (Dickel & Franzen 2016; Schäfer 2017)
– Beobachtung von “science in the making” via livestreams or
Twitter feeds (z.B. Allgaier 2017)
– Diskussionspartner in Online-Foren (z.B. Zavestoski et al. 2016)
– Bürger als “watchdogs” via Post-Publication Peer Review und
in Plagiats-Wikis (z.B. Fähnrich et al., 2015)
– Bürger als Finanziers von Forschung via Crowdfunding (z.B.
Schäfer et al., 2016)
Seite 4
5. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Citizen Science
«Vielleicht die dramatischste Entwicklung in der
Wissenschaftskommunikation der letzten Generation»
(Lewenstein, 2016)
Definiert als Beteiligung von Nicht-Wissenschaftlern an
wissenschaftlicher Forschung (z.B. Hecker et al. 2018)
nicht neu, aber katalysiert von Online-, sozialen
und mobilen Medien (Miller-Rushing et al., 2012)
• > 1'400 CS-Projekte bei SciStarter gelistet (2018)
• Überblickspublikationen: «Citizen Science: Innovation in
offener Wissenschaft, Gesellschaft & Politik» (Hecker et al. 2018)
• Citizen Science Center Zürich (ETH/UZH); Partizipative
Wissenschaftsakademie (Stiftung Mercator)
Seite 5
6. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Die Versprechen von Citizen Science
Für Forschende (Nature, 2015)
• Crowdsourcing (Quantität & Qualität)
• Interaktion, Outreach, Öffentlichkeitsarbeit
Für Teilnehmer*innen (Bonney et al., 2009)
• Wissensgewinn und Kompetenzerleben
• Fragen und Anliegen einbringen
Für die Gesellschaft (Irwin, 1995; Hecker et al., 2018)
• Wissenschaft «demokratisieren»
• Einbindung der Öffentlichkeit
Seite 6
7. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Teilnehmer*innen von Citizen Science
Meiste Projekte untersuchen Charakteristika und
Motivation der Teilnehmer*innen von CS
Klare Ergebnisse für CS-Projekte online (Curtis, 2018),
ähnliche Ergebnisse für «offline» CS-Projekte (Alender,
2016; Land-Zandstra et al., 2016; Lynch et al., 2018): überwiegend
hochgebildete, männliche, von Vornherein an
Wissenschaft oder dem Projektthema Interessierte
«Partizipative Ungleichheit» (Haklay, 2018) in CS-Projekten
Frage: Sind Andere nicht interessiert – oder werden sie
nicht erreicht?
Seite 7
8. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Was wollten wir herausfinden?
Wie viele Schweizer Bürger*innen wären bereit, an CS-Projekten teilzunehmen?
Welche Gruppen von Bürger*innen lassen sich diesbezüglich ausmachen – und wie
liessen sich diese am besten ansprechen?
10. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Daten: Wissenschaftsbarometer Schweiz
Bevölkerungsrepräsentative Umfrage in allen Landesteilen,
die die Einstellungen der Schweizer Bevölkerung zu
Wissenschaft und Forschung und ihre diesbezüglichen
Informationsquellen erfasst
• Langzeitprojekt, aller 3 Jahre
• verwendete Daten vom Sommer 2016, N = 1051
• CATI: Mix aus Festnetz und Handy
• meist 5-Punkte-Skalen
• erste Ergebnisse von 2019 seit einer Woche online
Informationen zu Fragebogen, Ergebnissen, aktuellen News
etc. unter www.wissenschaftsbarometer.ch
Seite 10
11. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Verwendete Methoden: Lineare Regression & Audience Segmentation
Deskriptive Auswertung der Zustimmung zur Aussage «Ich würde gern einmal in wissenschaftlichen
Projekten mitforschen“ (1: stimme überhaupt nicht zu...5: stimme voll zu)
Lineare Regression zur Erklärung
• inkl. Soziodemographie (Alter, Geschlecht, Bildung, Berufstätig-
keit, Haushaltssituation, politische Orientierung, Nähe zu Wiss.,
Besley, 2018; Runge et al., 2018) & kognitive, affektive, konative
Einstellungen zu Wissenschaft (Schäfer et al., 2018)
Segmentation derjenigen, die gern “mitforschen” würden
• Verwendung aller o.g. Variablen für Segmentation
• Rekonstruktion von Bevölkerungsgruppen mit ähnlichen
Einstellungen zu CS via latente Klassenanalyse (LatentGold-
Software; Auswahl nach BIC und Interpretierbarkeit)
Seite 11
13. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
15.5 17.1 20
21.1 19.3 20
20.7 22.7 20
19.9 18.8 17
22.9 22 23
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1 2 3
Wie gross ist das Potenzial für CS in der Schweiz?
Seite 13
«Ich würde gern
einmal in einem
wissenschaftlichen
Projekt mitforschen“
(1: stimme überhaupt nicht zu
... 5: stimme voll zu)
2016
14. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
15.5 17.1 20
21.1 19.3 20
20.7 22.7 20
19.9 18.8 17
22.9 22 23
0
10
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Wie gross ist das Potenzial für CS in der Schweiz?
Seite 14
«Ich würde gern
einmal in einem
wissenschaftlichen
Projekt mitforschen“
(1: stimme überhaupt nicht zu
... 5: stimme voll zu)
2016 2019 2017
15. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
15.5 17.1 20
21.1 19.3 20
20.7 22.7 20
19.9 18.8 17
22.9 22 23
0
10
20
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40
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70
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90
100
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Wie gross ist das Potenzial für CS in der Schweiz?
Seite 15
«Ich würde gern
einmal in einem
wissenschaftlichen
Projekt mitforschen“
(1: stimme überhaupt nicht zu
... 5: stimme voll zu)
2016 2019 2017
Besonders interessiert:
• Jüngere, Eltern,
Wissenschaftsnahe
und –interessierte
Keine Unterschiede in
• Geschlecht, Bildung,
politischer Einstellung,
Religiosität
17. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Zielgruppen, ihre Charakteristika und Interessen
Themeninteressen
• Umwelt für fast alle
Gruppen interessantes
Thema
• meist gefolgt von Medizin
• Ausnahmen: “Junge
Sciencephile” (Biologie) &
“neugierige Jugendliche”
(Psychologie)
• Biologie and Psychologie
aber für alle Gruppen
interessant
• Alle Gruppen zudem
überdurchschnittlich an
Raumfahrt interessiert
18. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Über welche Themen & Kanäle könnte man mobilisieren?
Allgemeiner (!) Kontakt mit
Wissenschaft über
Nachrichtenmedien & Internet
• keine grossen Unterschiede
zu Gesamtbevölkerung in
Nachrichtenmedien-Nutzung:
v.a. Print und TV
• in CS-Gruppen intensivere
Online-Nutzung (mit
Ausnahme der “Flexiblen”, die
Printmedien bevorzugen)
• “Junge Sciencephile” nutzen
Wissenschaftsmagazine oft
Flexible neugier. Jug
ältere SP
junge SP
berufstät. Eltern
19. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Über welche Themen & Kanäle könnte man mobilisieren?
Kontakt mit Wissenschaft
über konkrete Online-Quellen
• klare Unterschiede zu
Gesamtbevölkerung
• “Junge” und “ältere
Sciencephile” nutzen intensiv
Wikipedia und institutionelle
Websites
• “neugierige Jugendliche” v.a.
YouTube and Wikipedia
• “Flexible” und “berufstätige
Eltern” haben ähnliches
Online-Profil wie
Gesamtbevölkerung, am
ehesten inst. Websites,
Wikipedia und Online-News
Flexible neugier. Jug
ältere SP
junge SP
berufstät. Eltern
20. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Über welche Themen & Kanäle könnte man mobilisieren?
Kontakt mit Wissenschaft
jenseits von Medien
• “Flexible” & “berufstätige
Eltern” gehen oft in Zoos und
botanische Gärten
• Sachbücher und Gespräche
mit Freunden und Familie
wichtige Quellen für “junge”
und “ältere Sciencephiles”,
werden von allen CS-
Interessierten intensive
genutzt
• Vorträge und Veranstaltungen
erreichen v.a. die beiden
“Sciencephiles” und die
“Flexiblen”
Flexible neugier. Jug
ältere SP
junge SP
berufstät. Eltern
23. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Fazit
Potenzial für CS in der Schweiz (und andernorts)
möglicherweise grösser als angenommen: Über ein
Drittel der Bevölkerung ist interessiert.
Geschlecht und Bildung sind keine signifikanten
Prädiktoren für Teilnahmebereitschaft. Alter, Nähe
und positive Einstellungen zu Wissenschaft schon.
Von 5 «Zielgruppen» von CS in der Schweiz werden
möglicherweise bislang nur 2 erreicht – hier gibt es
Luft nach oben!
Limitationen: Messung der Teilnahmebereitschaft
mit nur 1 Variable. Korrelation statt Kausalität.
Generalisierbarkeit der Befunde.
Seite 23
24. Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ)
Ringvorlesung „Citizen Science“,
Universität Zürich, 6. November 2019
Danke für Ihr Interesse!
Mike S. Schäfer
Universität Zürich – IKMZ / Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung
m.schaefer@ikmz.uzh.ch – Twitter @mss7676
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Artikel
Notas do Editor
Citizen Science (CS) - die Beteiligung von Nichtwissenschaftlern an der wissenschaftlichen Forschung - wurde als "vielleicht die dramatischste Entwicklung in der Wissenschaftskommunikation der letzten Generation" beschrieben (Lewenstein, 2016). Obwohl die frühen Formen der Bürgerbeteiligung auf das 17. Jahrhundert zurückgehen (vgl. Miller-Rushing, Primack, & Bonney, 2012), haben die Online-Medien die Bürgerwissenschaft in jüngster Zeit auf neue Höhen gebracht. Die Einbeziehung von Bürgern in wissenschaftliche Forschungsprojekte ist in vielen Bereichen wie Astronomie, Biologie und Ökologie zur gängigen Praxis geworden (vgl. Kullenberg & Kasperowski, 2016), wobei allein auf der CS-Plattform SciStarter (2018) mehr als 1'400 Projekte aufgelistet sind.
Sowohl für Wissenschaftler als auch für viele gesellschaftliche Interessengruppen hält CS starke Versprechen: CS ermöglicht es Forschern, Datenmengen und Analysen zu bewältigen, die sonst unerreichbar wären, indem sie die Ressourcen der Menschenmenge nutzen, die den Forschern helfen (Nature, 2015). Es verspricht positive Auswirkungen auf die wissenschaftliche Kompetenz und die Einstellung der Teilnehmer zur Wissenschaft (Bonney et al., 2009). Generell wird CS als ein Weg zur "Demokratisierung" der Wissenschaft angesehen, indem viele - und viele verschiedene - Teilnehmer in den Forschungsprozess einbezogen werden, wodurch das Band zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gestärkt wird (Irwin, 1995). Während Formate der Öffentlichkeitsbeteiligung an wissenschaftspolitischen Entscheidungsprozessen wie Konsensuskonferenzen und Bürgerjurys ursprünglich im Mittelpunkt dieser Hoffnungen standen, hat die öffentliche Einbeziehung in die Wissensproduktion in letzter Zeit die meiste Aufmerksamkeit erregt (Hecker et al., 2018).
Participation in CS projects can be broken down into stages. For volunteerism in general, Penner
(2002) proposed to differentiate between the decision to volunteer, the first volunteering actions
(initial volunteerism), and long-term engagement (sustained volunteerism). Using this heuristic, a
considerable number of studies have analysed people’s motivations during their participation in
CS projects (Curtis, 2018). Our study, however, focuses on the previous stage in which people
decide whether to participate in CS.
On one hand, presentations and evaluations of online CS projects often contain participant
descriptions based on survey data. These descriptions mostly focus on sociodemographic factors
and people’s interests. Curtis (2018) delivers a comprehensive overview and summary of characteristics
of people that participate in online CS. She concludes that ‘the available data suggests that
the typical participant is likely to be a well-educated male with an existing interest in science or
computing’ (Curtis, 2018: 168). Based on her own data, she also noticed that respondents ‘demonstrate
a wider interest in science and report taking part in science-related activities such as reading
popular science books, visiting science centres, and looking at science-related websites’ (Curtis,
2018: 60).
On the other hand, it is useful to look at offline CS projects as well. Although there are no
summaries similar to Curtis (2018) available for offline CS projects, the characteristics of participants
from recent studies also seem to indicate that they are mostly men (Alender, 2016;
Land-Zandstra et al., 2016) and highly educated (Alender, 2016; Land-Zandstra et al., 2016;
Lynch et al., 2018). What many studies show additionally is that participants have a high interest
in science or the more specific project topic, as well as very positive attitudes towards science
(Dean et al., 2018; Lynch et al., 2018). When it comes to people’s age, results are more
es bleibt eine offene Frage, welche Faktoren die Teilnahme an CS-Projekten prägen (vgl. Lewenstein, 2016).
Das liegt im Hintergrund – wir haben das aber mal einfacher aufbereitet
Die "Free-Timers" (n =118) bilden das grösste Segment mit 11,2% der Schweizer Bevölkerung und 31% derjenigen, die bereit wären, an CS teilzunehmen. Im Durchschnitt sind sie 55 Jahre alt. Sie sind überwiegend Frauen (54,4%), und im Gegensatz zu allen anderen Gruppen ist fast keine von ihnen (1%) vollzeitbeschäftigt. Ein genauerer Blick auf ihren Beschäftigungsstatus zeigt, dass diese Gruppe hauptsächlich aus Teilzeitbeschäftigten (58,7%), Rentnern (20,2%) oder Hausfrauen (13,1%) besteht. Wie alle anderen CS-Gruppen haben auch die "Free-Timer" eine deutlich positivere Einstellung und ein größeres Vertrauen in die Wissenschaft (d.h. etwa 3,5) als der Rest der Bevölkerung. Ihre wissenschaftliche Kompetenz und ihre Nähe zu den wissenschaftlichen Ergebnissen unterscheiden sich jedoch nicht wesentlich von denen der "Non-CS"-Gruppe. Die übrigen Indikatoren wie Bildung, politische Ideologie, wissenschaftliche Kompetenz und Nähe zur Wissenschaft unterscheiden sich nicht wesentlich vom Rest der Bevölkerung.
Die "Senior Sciencephiles" (n = 89) sind die zweitgrößte Gruppe, die aus 11,23% unserer repräsentativen Stichprobe besteht und 23,4% derjenigen repräsentiert, die bereit wären, an CS teilzunehmen. Wir nannten sie "Sciencephiles" nach einer Gruppe, die regelmäßig in der Wissenschaftskommunikation beschrieben wird (vgl. Kawamoto et al., 2013; Schäfer et al., 2018): ein Teil der Bevölkerung, der eine sehr positive Einstellung zur Wissenschaft zeigt (um die 4,2), überwiegend männlich ist (83,3%) und tendenziell eine überdurchschnittliche Nähe zur Wissenschaft (2,81), Vertrauen in die Wissenschaft (3,87) und wissenschaftliche Kompetenz (1,05) hat. Wir verwenden den Begriff "Senior", weil dieses Segment ein Durchschnittsalter von 55 Jahren hat und auch den größten Anteil an Menschen mit tertiärem Bildungsabschluss hat (89,3%). Die "Senior Sciencephiles" leben in der Regel in Haushalten mit Kindern (79,7%) und sind wahrscheinlich Vollzeit beschäftigt (77,4%). Sie unterscheiden sich nicht von der übrigen Bevölkerung durch ihre politische Orientierung, sind aber deutlich weniger religiös.
Wie der Name schon sagt, ähneln die "Young Sciencephiles" (n=43; 4,1% der Bevölkerung, 11,3% derjenigen, die bereit sind, an CS teilzunehmen) ihrem älteren Pendant: Sie sind meist männlich (65,4%) und weisen keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf ihre positive Einstellung zur Wissenschaft auf (etwa 4,2), das Vertrauen in die Wissenschaft (4,19) und die Nähe zur Wissenschaft (3,32). Nur ihre wissenschaftliche Kompetenz (0,89) ist deutlich niedriger als die der "Senior's" und gleichzeitig deutlich höher als die aller anderen Gruppen. Der markante Unterschied liegt natürlich in ihrem jüngeren Durchschnittsalter von 25,6 Jahren. Im Allgemeinen haben die "Young Sciencephiles" die niedrigste Religiosität (1,83), die linksgerichtete politische Orientierung (3,31), sind gebildeter (62,9% tertiär) als die übrige Bevölkerung und haben tendenziell Arbeitsvereinbarungen, die sie nicht in Vollzeit beschäftigen (33,3% Vollzeitarbeit, der Rest befindet sich noch in Ausbildung oder arbeitet Teilzeit).
Die "Intrigierten Jugendlichen" (n =73) stehen für 7% der Schweizer Bevölkerung und für 19,2% derjenigen, die bereit wären, an der CS teilzunehmen. Als unsere jüngste Gruppe mit etwa 18 Jahren hatte diese Gruppe von Befragten noch keine Möglichkeit, einen Hochschulabschluss zu erwerben (2,1%), da 68% von ihnen noch in der Schule sind. Diese Jugendlichen unterscheiden sich nicht wesentlich von der "Non-CS"-Bevölkerung in Bezug auf ihre Nähe zur Naturwissenschaft (1,38), ihr Vertrauen in die Naturwissenschaft (3,67) oder ihre wissenschaftliche Kompetenz (0,72). Sie haben jedoch eine deutlich positivere Einstellung zur Wissenschaft (um 3,5), ähnlich wie die "Freetimer", aber deutlich niedriger als die beiden "Sciencephiles". Während es vielleicht nicht ideal ist, die politische Orientierung für solche jungen Befragten zu überbetonen, neigen die "Intrigierten Jugendlichen" zu geringer Religiosität (2,47) und sind die Gruppe mit dem besten Geschlechterverhältnis (42,6% Frauen).
Mit 5,5% der Bevölkerung und 15,2% derjenigen, die bereit sind, an CS teilzunehmen, sind die "Vollbeschäftigten Eltern" (n=58) eine Gruppe mit einem Durchschnittsalter von 45,8 Jahren, die überwiegend aus Männern (83%) besteht, die in Haushalten mit (höchstwahrscheinlich ihren) Kindern (88,4%) leben und ausschließlich Vollzeit arbeiten (100%). Ihre Einstellung zur Wissenschaft entspricht der der "Freetimer" und der "Intrigierten Jugendlichen". Dasselbe gilt für ihr Vertrauen in die Wissenschaft (3,46), die wissenschaftliche Kompetenz (0,87) und die Nähe zur Wissenschaft (1,62), die ebenfalls auf dem gleichen Niveau wie der Rest der Bevölkerung liegen. Es scheint, dass die "Fully Employed Parents" politisch rechtsgerichteter (3,91) und weniger religiös (2,47) als der Rest der Bevölkerung sind, aber diese Unterschiede sind nicht signifikant. Wir haben paarweise (Holm-Korrektur) t-Tests bezüglich der Gruppenmittel für jede Variable durchgeführt, die von nun an zur Beschreibung von Segmenten verwendet wurde. Wir verwenden p < 0,05 Signifikanzen als Mittel, um die markantesten Segmentunterschiede zu identifizieren und zu beschreiben. Wir haben darauf verzichtet, diese Informationen in Tabellen und Abbildungen darzustellen, da sie schwer lesbar werden würden. Aber alle paarweisen Vergleiche für jede Variable finden Sie im Anhang.
The five segments of respondents willing to participate in CS show not only differences along the 13 variables used for clustering. They also differ in the specific fields of science they are interested in, and in the communication channels they regularly use to come in contact with science. These differences point to target-specific ways to address segments and improve recruitment success.
specific scientific topics they might be interested in:
environment & energy and medicine are rated as the most interesting topics by almost all segments
only exception are the “Young Sciencephiles” who prefer biology to medicine and “Intrigued Adolescents” who regard psychology as more interesting than medicine
Unsurprisingly, biology and psychology are also topics that all groups consider interesting (i.e. above 3.0 scale points)
while it is not any segment’s favourite, space exploration is the only topic where the rest of the population significantly trails behind all five CS segments’ interest
main legacy media information sources
segments do not greatly differ from the “Non-CS” population’s contact with science and research
internet is the only source where all CS segments indicated significantly higher frequencies
Except for the “Free-Timers”, who prefer newspapers, the internet is the most frequent source of the other four CS groups, followed by daily and weekly newspapers and magazines and national public television
Furthermore, science magazines are the source that is most likely to reach the “Young Sciencephiles”
specific online sources
More pronounced differences here
“Young Sciencephiles” and the “Senior Sciencephiles” mostly frequent websites from official authorities and scientific institutions as well as Wikipedia
“Intrigued Adolescents” regularly come across scientific content on YouTube and Wikipedia
“Free-Timers” and “Fully Employed Parents” have online contact with science and research on a level comparable with the rest of the population. The only source where they have higher means are institutional websites; something which applies to all CS segments.
other contact forms with science and research
“Free Timers” and “Fully Employed Parents” are the two groups most likely to go to zoos and botanical gardens – although only the “Free-Timers” do so significantly more often than the rest of the population
Science-related books and talking about science with acquaintances are the two contact forms where all CS groups display significantly higher frequencies than the “Non-CS” group; both activities most likely done by the young and senior “Sciencephiles”
To a lesser extent, science events, talks and discussions are places where people interested to participate in CS are more likely to be found than the rest of the population, with significantly higher values for the two “Sciencephiles” and the “Free-Timers”.