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STE-PS Science Teacher Education - Principles and Standards

                              Dokumentation einer
                        themenorientierten Unterrichtseinheit
           Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 2010 – http://www.ste-ps.eu



                  „Eine Entdeckungsreise rund um das Obst“
                          im Rahmen des Atelier-Unterrichts
    Schüler und Schülerinnen erwerben Fachwissen über Aussehen, Geschmack
     und Herkunft verschiedener Obstsorten. Sie untersuchen den Aufbau des
                 Apfels und erweitern dabei Methodenkompetenz.

 
 Fächerverbund: Mensch, Natur und Kultur
 Klasse: 1 und 2
 Zeitraum: Juni – Juli 2010
                                 


                            Geplante Struktur des Unterrichtsprozesses
Datum         Unterrichtssequenz                                                                               Lernzeit

08.06.2010    Themenfelderöffnung zum Thema Obst                                                                 2h
             ‐ Vorwissen der Schülerinnen und Schüler (Obst-Ratespiel)
             ‐ Lernstandserhebung
15.06.2010    Obst oder Gemüse?                                                                                  2h
              ‐ Was gehört in die Obstschüssel und was in den Eintopf?
              ‐ Welches Obst wächst wo?
              ‐ Warum Obst gesund ist
22.06.2010    Wie sieht Obst innen aus?                                                                          2h
              ‐ Steinobst, Kernobst, Beerenobst
              ‐ Inhaltsstoffe von Obst
29.06.2010    Obst mit allen Sinnen wahrnehmen                                                                   2h
              (Stationsarbeit zum Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken)
06.07.2010    Vom Kern zum Apfel                                                                                 2h
              ‐ Apfelblüte und Apfel untersuchen und die Bestandteile benennen und
                  beschriften
13.07.2010    Woher kommt das Obst?                                                                              2h
              ‐ Markterkundung in der Obstabteilung des Supermarkts hinsichtlich des
                  Herkunftslands oder Region
20.07.2010    Heute machen wir Obstsalat!                                                                        2h
              ‐    Erntezeiten verschiedener Obstsorten (was gibt es zurzeit?)
                                                                                                                   1 
              ‐ Lernstandskontrolle (Was haben wir gelernt?)
1. Schulische Rahmenbedingungen

Die Unterrichtseinheit wurde im Rahmen eines Atelier-Unterrichts für die erste und zweite
Klasse durchgeführt. Die Atelier-Klasse bestand insgesamt aus 17 Schülerinnen und
Schülern, davon sechs Jungen und elf Mädchen. Aufgrund des Atelier-Unterrichts war die
Klasse sehr heterogen gestaltet, das bei der Planung und Umsetzung der einzelnen Stunden
berücksichtigt wurde. Allgemein war die Klasse am selbstgewählten Atelier-Thema sehr
interessiert und mit Begeisterung am Unterrichtsgeschehen dabei. Die Schüler und
Schülerinnen zeigten sich gegenüber ihren Mitschülern sehr hilfsbereit und verständnisvoll,
so unterstützen die Zweitklässler die Erstklässler besonders beim Schreiben und Lesen von
Aufgabenstellungen.


2. Bildungsplanbezug

2.1 Bildungsplanzug1 und didaktische Prinzipien

Der Unterricht im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur knüpft bei den Vorerfahrungen
der Schüler an, nimmt diese Erfahrungen und Erkundungen aus der Lebenswelt der Kinder
auf und strebt eine forschende Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswirklichkeit an. Als
Grundlage dient hierbei eine konstruktivistische Sichtweise des Lernens. Vorhandenes
Wissen der Schüler wird aktiviert und mit Neuem bereichert und verknüpft. Der Unterricht in
MeNuK soll den Schülern die Möglichkeit bieten ihre Wahrnehmungen mit einzubringen,
Entdeckungen zu verbalisieren und eigene Fragen zu entwickeln.
Im Mittelpunkt der Einheit stand das themenorientierte Arbeiten im Fächerverbund MeNuK.
Ein Ziel der Unterrichtseinheit war, das didaktische Konzept und meine, während Lernort
Schule erworbenen Kompetenzen in der Planung und Umsetzung meines eigenständigen
Unterrichts anzuwenden und zu vertiefen. Neben der Orientierung am Bildungsplan 2004,
bildete dies die Grundlage für die durchgeführte Unterrichtseinheit.
Die Themenfelderöffnung steht zu Beginn der Unterrichtseinheit. Durch sie werden die
Interessen und die Vorerfahrungen der Schüler und Schülerinnen aufgegriffen und für die
weitere Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit wirksam gemacht. Diese
Vorgehensweise ermöglicht Schülern eine Mitgestaltung der Unterrichtseinheit und die
Lehrperson kann so besser auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler und
Schülerinnen eingehen. Mit Hilfe der Lernstandserhebung und –kontrolle erhält man Einblick
in die Denk- und Lernwelt der Schüler und Schülerinnen. Das Hauptanliegen der
Unterrichtseinheit war der mehrperspektivische Zugang zur Thematik und die vielfältige,
handelnde Auseinandersetzung mit den Unterrichtsgegenständen. Nachhaltiges Lernen setzt
voraus, dass Schülerinnen und Schüler einen Bezug zu ihrer Lebenswelt schaffen, ihr
Vorwissen, mit dem im Verlauf des Lernprozesses neu erworbenen Wissen verknüpfen und
in außerschulischen Kontexten nutzen können. Ein weiterer wichtiger Punkt der
Unterrichtseinheit ist die gestaltete Lernumgebung, die echte Lernzeit für das eigene Tun
und Erleben, die zum Handeln, Entdecken und Experimentieren einlädt. Materialien und
Medien, besonders Realmedien wurden bereit gestellt, die den Schülern individuelle
Lernwege und eine persönliche Annäherung an das Thema ermöglichte.




                                                            
1
     Vgl. Bildungsplan. 2004. S.96‐99. 
                                                                                         2 
 
2.2 Kompetenzanalyse

2.2.1          Kompetenzorientiertes Lernziel der Einheit
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen zum Aussehen, Aufbau, Verwendung und
Herkunft von Obst und erweitern ihr Methodenrepertoire beim Betrachten, Wahrnehmen,
Beschreiben und Dokumentieren, sowie ihre Sozialkompetenz beim Arbeiten in Gruppen.

2.2.2         Kompetenzen , Kriterien , Indikatoren


                                                               Kompetenzfeld 6:
                      „Mensch, Tier und Pflanze: Staunen, schützen, erhalten und darstellen.“2

Kompetenz:
Die Schülerinnen und Schüler erweitern aus der genauen Naturbeobachtung und aus
sinnlicher Erfahrung mit (Tieren und) Pflanzen ihre (musikalischen und) künstlerischen
Wahrnehmungs-, Gestaltungs- und Ausdrucksfähigkeit 

Inhalte:
Pflanzen (…) als Grundlage von Nahrungsmitteln
Pflanzen (…) in Kunstwerken

Kriterien                                                      Indikatoren

Sach-fachlicher Bereich

Vorwissen zu Obstsorten                                        •   Verbalieren ihr Vorwissen in der Gruppe
                                                               •   Wählen ihr Lieblingsobst aus, beschreiben es und
                                                                   begründen die Auswahl

Unterscheidung nach Strauch- und                               •   Ordnen Bildkarten nach Obst- und Gemüsesorten
Baumsorten                                                         und beschreiben die Unterschiede
                                                               •   Wählen Bilder von Strauch- und Baumobstsorten,
                                                                   erklären wo diese wachsen und ordnen sie richtig zu
                                                               •   Untersuchen Verpackungen hinsichtlich wichtiger
Warenkennzeichnung von Obst                                        Verbraucherinfomationen wie Herkunftsland,
                                                                   Anbaubedingungen, Preis und Gewicht
Methodischer Bereich

Zubereitung von Obstsalat                                      •   Kennen grundlegende Methoden der
                                                                   Nahrungszubereitung wie Waschen, Schälen,
                                                                   Schneiden, Zubereiten, Abschmecken und Anrichten

Bildnerisches Gestalten mit                                    •   Wählen Abbildungen von Obst- und Gemüsesorten
Obstmotiven                                                        unter ästhetischen Gesichtspunkten aus und
                                                                   gestalten damit ein Bild im Stil von G. Arcimboldo


                                                            
2
     vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, S.106 
                                                                                                                      3 
 
Personaler Bereich
                                                               •   Arrangieren die ausgeschnittenen Bildteile zum einer
Präsentieren ihre Ergebnisse                                       Gesamtkomposition
                                                               •   Stellen ihr Kunstwerk vor und beschreiben die
                                                                   künstlerische Absicht, sowie den Herstellungsprozess
                                                                   und bewerten ihr Ergebnis

 




                                                               Kompetenzfeld 7:
             „Natur macht neugierig: Forschen, Experimentieren, Dokumentieren, Gestalten.“3


Kompetenz:

Erscheinungen der belebten (und unbelebten) Natur gezielt wahrnehmen

Beispiele für die Einzigartigkeit und den Wert von Natur nennen

Kriterien                                                      Indikatoren

Methodischer Bereich

Anwendung naturwissenschaft-                                   •   Betrachten die verschiedenen Obstsorten, und
licher Denk- und Arbeitsweisen für                                 beschreiben die Unterschiede
                                                               •   Untersuchen die verschiedenen Obstsorten mit
die Untersuchung von Obstsorten
                                                                   unterschiedlichen Sinnen (Riechen, Fühlen,
                                                                   Schmecken)
Aussehen, Geschmack und                                        •   Vergleichen künstliche und natürliche Obstaromen
                                                               •   Zerschneiden Obstsorten und betrachten ihren
Aufbau der Früchte
                                                                   Aufbau

Personaler Bereich
                                                               •   Berichten, was sie über den Gesundheitswert von
Gesundheitswert von Obst für die                                   Obst wissen
Ernährung                                                      •   Begründen auf der Basis ihres derzeitigen Wissens-
                                                                   standes warum Obst gesund ist.



 

3. Didaktisches Konzept
3.1 Didaktische Begründung

Obst ist ein wichtiges und leckeres Nahrungsmittel für den Menschen und versorgt uns mit
wichtigen Nährstoffen, die besonders unsere Verdauung ansprechen und Energielieferant für
den Körper sind. Bereits Grundschulkinder haben vielfältige Erfahrungen rund um das
                                                            
3
     vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, S.106 
                                                                                                                      4 
 
Thema „Obst“ und bringen Obst zum Essen mit in die Schule mit, trinken Fruchtsäfte,
pflücken Obst auf Wiesen oder im eigenen Garten, haben mit Sicherheit schon Obstkuchen
gegessen oder gebacken. Auch Südfrüchte gehören zu ihrem täglichen Leben, so sind
Orangen, Mandarinen, Bananen und Zitronen genauso selbstverständlich wie eine Birne
oder ein Apfel. Frisches Obst gehört zum Alltag. Es gilt herauszufinden was Obst überhaupt
ist, welche Obstsorten es gibt, wie es im Innern eines Obstes aussieht, wo sie wachsen, wie
sie schmecken, riechen und sich anfühlen und woher sie kommen. Das Thema der
Unterrichtseinheit soll den Schülern helfen ihre Umwelt zu erschließen und ihren Blick für
das Wesentliche zu öffnen. Da die Schüler unterschiedliches Wissen rund um das Thema
Obst haben, gilt es diese Heterogenität in der Planung zu berücksichtigen und den Schülern
verschiedene Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema zu bieten.

3.2 Bausteine des didaktischen Konzepts
    Scientific Literacy
    Im Mittelpunkt meiner Unterrichtseinheit standen Fragen und Handlungsorientierte
    Arbeiten, um ein aktives und selbst gesteuertes Lernen zu fördern. Besonders bei der
    Stationsarbeit sollte die Klasse sich mit sinnlicher Wahrnehmung und mit
    naturwissenschaftlichen   Denk-     und   Arbeitsweisen     auseinandersetzen    und
    Problemstellungen lösen (Hypothesen aufstellen, diese experimentell überprüfen,
    untersuchen, beschreiben und dokumentieren). So wurden die verschiedensten
    Kompetenzen angebahnt, die nun weiterentwickelt und im Alltag genutzt werden können.

    Pädagogische Diagnostik
    Aufgrund des unterschiedlichen Arbeits- und Schreibtempo der gemischten Klasse wurde
    bei der Themenfelderöffnung die Fragen und Interessen der Schüler und Schülerinnen
    verbal gesammelt und schriftlich durch die Lehrperson festgehalten. Zu Beginn wurden
    überwiegend Obstsorten genannt und wo diese wachsen. Einzelne Schüler stellen ein
    paar Fragen oder erzählten vom eigenen Apfel- oder Apfelsinenbaum. Mit Hilfe eines
    Obsträtsel wurde das Vorwissen der Schüler und Schülerinnen angeregt, das sie für das
    Mitteilen ihres Lieblingsobstes anwenden konnten.

    Gestaltete Lernumgebung
    Während der Unterrichtseinheit wurde eine Lernumgebung geschaffen, in der Zeit für das
    eigene Tun und Erleben da war und die zum Handeln, Entdecken und Experimentieren
    einlud. So wurden verschiedene Materialien, Medien und vor allem Realmedien bereit
    gestellt, die den Schülern und Schülerinnen individuelle Lernwege und konstruktive und
    selbstgesteuerte Lernprozesse ermöglichten.

    Classroom Management
    Zu Beginn jeder Unterrichtseinheit wurde an der Tafel eine Übersicht der jeweiligen
    Unterrichtsstunden dargestellt. So konnten sich die Schüler und Schülerinnen ein Stück
    weit an die Symbole orientieren. Der Sitzkreis war fester Bestandteil jeder
    Unterrichtssequenz und diente der Klasse zum einen als Signal für gemeinsame
    Besprechungen, in der Aufgaben besprochen und erklärt wurden und zum Anderen als
    Abschlussritual. Auch die Regeln für das Verhalten bei der Stationsarbeit, auf dem Weg
    zum Supermarkt und beim Obstsalat herstellen wurden im Sitzkreis besprochen,
    formuliert und eingehalten.

    Authentic Assessment
    Aufgrund des unterschiedlichen Leistungstands der gemischten Klasse entschied ich
    mich anstelle eines Lerntagebuchs nur für ein Forscherheft, in der alle Arbeitsblätter
    gesammelt wurden. Als Deckblatt diente die Wasserfarbenzeichnung von
    Lieblingsobstsorten der Kinder. Am Ende fast jeder Unterrichtsstunde wurde ein
    Lernspiel mit der Klasse gespielt. Diese Lernspiele bezogen sich auf die jeweiligen
    erarbeiteten Themen.
                                                                                         5 
 
Deutsch als Unterrichtsprinzip / Heterogenität
       Fester Bestandteil der Unterrichtssequenzen war der Sitzkreis, der besonders die
       kommunikative Kompetenz der Klasse förderte und als Austauschmittel untereinander
       galt. Da die Klasse sehr Leistungsheterogen war, wollte ich besonders den Erstklässler
       die Möglichkeit geben, so ihre Gedanken und Ideen den anderen leichter mitzuteilen und
       machte mir Gedanken über individuelle Förderung und Differenzierung. Die Schüler und
       Schülerinnen erhielten die Möglichkeit in Form einer Lerntheke sich mit unterschiedlichen
       Arbeits- und Kreativaufgaben zu beschäftigen und dem vielen Schreiben am Vormittag
       entgegen zu treten. Auch Schüler die eher mit Arbeitsaufträgen fertig waren, konnten
       sich so Zusatzmaterial beschaffen.


4. Sachstruktur des Themenfeldes4                              Lebensraum
 

                                                               Bäumen oder 
              Sammelbegriff 
                                                               Sträuchern 
              Saftige Früchte                                                               Herkunft 
              und Samen                                                                     Heimisches Obst

                                                                                            Importiertes 
                                                                                            Obst 
 
                                                               Obstarten
          Obst ist gesund! 
                                                               Beerenfrüchte    Schalenobst 
          Ballaststoffe                      Vitamine 
 
                                                               Kernobst            Südfrüchte 
          Mineralstoffe        Fruchtzucker 
                                                               Steinbost
 
4.1 Obst – Der Begriff
Obst ist ein Sammelbegriff für die essbaren, meist saftigen und fleischigen Früchte und
Samenkerne von meist mehrjährigen Bäumen und Sträuchern. Im Allgemeinen können sie
roh gegessen werden (Frischobst) und haben einen angenehmen, meist süßlichen oder
säuerlichen Geschmack. Der Begriff Obst stammt aus dem Althochdeutschen (obez
„Zukost“) und meinte ursprünglich alles, was außer Brot und Fleisch verzehrt wurde, auch
Hülsenfrüchte, Gemüse und Ähnliches. Eine klare Abtrennung zum Gemüse ist nur schwer
möglich. Jedoch hat das Obst hat einen höheren Einfach- und Zweifachzuckergehalt als das
Gemüse und ist ernährungsphysiologisch ähnlich zu bewerten wie das Gemüse. 5

4.2 Obstsorten
Obst unterscheidet man in Beerenfrüchte, Steinobst, Kernobst und
Schalenobst/Holzschalenfrüchte.
Zu den Beerenfrüchte gehören handelsüblich die Himbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren
und Trauben, aber auch Holunder. Botanisch gesehen gehört die Erdbeere jedoch zu den
Sammelnussfrüchten. Beeren wachsen immer an Büschen/Sträuchern, große oder kleine,
holzige.
Zum Steinobst wird zum Beispiel die Zwetschge, Aprikose und die Kirsche gezählt. Das
Steinobst ist auf Bäumen zu finden. Die Wal- oder Haselnuss gehört zum Schalenobst bzw.
zu den Nussfrüchten. Zum Kernobst gehören zum Beispiel der Apfel und die Birne.6
                                                            
4
   Vgl. Niemann, Katja/ Zindler, Kathrin (2005), S. 2. 
5
   Vgl. http://www.lebensmittellexikon.de/o0000180.php; Vgl. Jäkel, Lissy/ Schrenk, Marcus (2004), S. 218 
6
   Vgl. http://www.lebensmittellexikon.de/o0000180.php 
                                                                                                             6 
 
Viele Obstsorten, besonders frisches Obst, enthalten viele Vitamine,          Fruchtsäuren,
Mineralstoffe und Fruchtzucker. Auch die enthaltenen Ballaststoffe im Obst sind für unseren
Körper unverzichtbar. Saisonales Obst ist besonders aromatisch, da es keine langen Lager-
und Transportzeiten hinter sich hat als importiertes Obst.7
Aufgrund der schülerorientierten Einheit wurde bei der Themenfelderöffnung ersichtlich, dass
die häufigste genannte Obstsorte der Apfel war. Aus diesem Grund wollte ich in einer
Unterrichtssequenz speziell auf den Apfel eingehen. Jedoch war dies aus zeitlichen Gründen
und aufgrund des unterschiedlichen Arbeitstempos der Schüler und Schülerinnen nicht mehr
möglich. So verzichtete ich auf diese Sequenz und erarbeitete mit der Klasse die anderen
Themen intensiver.


5. Literaturangaben
 


Mandl, Heinz / Kopp, Birgit: Auf dem Weg zu einer neuen Lehr-Lern-Kultur. Ein Beitrag zum
situierten Lernen. In H. Altenberger, P. Schettgen & M. Scholz (Hrsg.) 2003: Innovative
Ansätze konstruktiven Lernens (S. 70-88), Augsburg: ZIEL

Siebert, Horst: Konstruktivistisch lehren und lernen, 2008

Siebert Horst: Pädagogischer Konstruktivismus – Lernen als Konstruktion von Wirklichkeit,
2003

Gudjons, Herbert: Handbuch Gruppenunterricht, 2003

Gudjons, Herbert: Handlungsorientiert lehren und lernen. Schüleraktivierung. Selbsttätigkeit.
Projektarbeit, 2008

Begriffsklärung Themenorientierter Unterricht, Staatliches Seminar für Didaktik und
Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 01.10.2010

Begriffsklärung Kompetenzorientierung, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung
(GWRHS) Nürtingen, 01.10.2010

Kompetenzbereich: Wissenschaftliches Arbeiten: Experimentieren, Staatliches Seminar für
Didaktik und Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 2008

Kompetenzbereich: Gruppenunterricht, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung
(GWRHS) Nürtingen, 2008

Jäkel, Lissy/ Schrenk, Marcus (2004): Die Sache lebt. Hohengehren: Schneider Verlag
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg, Bildungsplan 2004,
Grundschule.
Niemann, Katja/ Zindler, Kathrin (2005): Obst. Kempen: Buch Verlag Kempen GmbH


http://www.lebensmittellexikon.de/o0000180.php: 20.08.2010
 


                                                            
7
     Vgl. Jäkel, Lissy/ Schrenk, Marcus (2004), S. 218 
 
                                                                                            7 
 

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STE-PS Doku 2010 - Obst - Klasse 1-2 v05

  • 1. STE-PS Science Teacher Education - Principles and Standards Dokumentation einer themenorientierten Unterrichtseinheit Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 2010 – http://www.ste-ps.eu „Eine Entdeckungsreise rund um das Obst“ im Rahmen des Atelier-Unterrichts Schüler und Schülerinnen erwerben Fachwissen über Aussehen, Geschmack und Herkunft verschiedener Obstsorten. Sie untersuchen den Aufbau des Apfels und erweitern dabei Methodenkompetenz.    Fächerverbund: Mensch, Natur und Kultur  Klasse: 1 und 2  Zeitraum: Juni – Juli 2010   Geplante Struktur des Unterrichtsprozesses Datum Unterrichtssequenz Lernzeit 08.06.2010 Themenfelderöffnung zum Thema Obst 2h ‐ Vorwissen der Schülerinnen und Schüler (Obst-Ratespiel) ‐ Lernstandserhebung 15.06.2010 Obst oder Gemüse? 2h ‐ Was gehört in die Obstschüssel und was in den Eintopf? ‐ Welches Obst wächst wo? ‐ Warum Obst gesund ist 22.06.2010 Wie sieht Obst innen aus? 2h ‐ Steinobst, Kernobst, Beerenobst ‐ Inhaltsstoffe von Obst 29.06.2010 Obst mit allen Sinnen wahrnehmen 2h (Stationsarbeit zum Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken) 06.07.2010 Vom Kern zum Apfel 2h ‐ Apfelblüte und Apfel untersuchen und die Bestandteile benennen und beschriften 13.07.2010 Woher kommt das Obst? 2h ‐ Markterkundung in der Obstabteilung des Supermarkts hinsichtlich des Herkunftslands oder Region 20.07.2010 Heute machen wir Obstsalat! 2h ‐ Erntezeiten verschiedener Obstsorten (was gibt es zurzeit?) 1    ‐ Lernstandskontrolle (Was haben wir gelernt?)
  • 2. 1. Schulische Rahmenbedingungen Die Unterrichtseinheit wurde im Rahmen eines Atelier-Unterrichts für die erste und zweite Klasse durchgeführt. Die Atelier-Klasse bestand insgesamt aus 17 Schülerinnen und Schülern, davon sechs Jungen und elf Mädchen. Aufgrund des Atelier-Unterrichts war die Klasse sehr heterogen gestaltet, das bei der Planung und Umsetzung der einzelnen Stunden berücksichtigt wurde. Allgemein war die Klasse am selbstgewählten Atelier-Thema sehr interessiert und mit Begeisterung am Unterrichtsgeschehen dabei. Die Schüler und Schülerinnen zeigten sich gegenüber ihren Mitschülern sehr hilfsbereit und verständnisvoll, so unterstützen die Zweitklässler die Erstklässler besonders beim Schreiben und Lesen von Aufgabenstellungen. 2. Bildungsplanbezug 2.1 Bildungsplanzug1 und didaktische Prinzipien Der Unterricht im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur knüpft bei den Vorerfahrungen der Schüler an, nimmt diese Erfahrungen und Erkundungen aus der Lebenswelt der Kinder auf und strebt eine forschende Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswirklichkeit an. Als Grundlage dient hierbei eine konstruktivistische Sichtweise des Lernens. Vorhandenes Wissen der Schüler wird aktiviert und mit Neuem bereichert und verknüpft. Der Unterricht in MeNuK soll den Schülern die Möglichkeit bieten ihre Wahrnehmungen mit einzubringen, Entdeckungen zu verbalisieren und eigene Fragen zu entwickeln. Im Mittelpunkt der Einheit stand das themenorientierte Arbeiten im Fächerverbund MeNuK. Ein Ziel der Unterrichtseinheit war, das didaktische Konzept und meine, während Lernort Schule erworbenen Kompetenzen in der Planung und Umsetzung meines eigenständigen Unterrichts anzuwenden und zu vertiefen. Neben der Orientierung am Bildungsplan 2004, bildete dies die Grundlage für die durchgeführte Unterrichtseinheit. Die Themenfelderöffnung steht zu Beginn der Unterrichtseinheit. Durch sie werden die Interessen und die Vorerfahrungen der Schüler und Schülerinnen aufgegriffen und für die weitere Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit wirksam gemacht. Diese Vorgehensweise ermöglicht Schülern eine Mitgestaltung der Unterrichtseinheit und die Lehrperson kann so besser auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler und Schülerinnen eingehen. Mit Hilfe der Lernstandserhebung und –kontrolle erhält man Einblick in die Denk- und Lernwelt der Schüler und Schülerinnen. Das Hauptanliegen der Unterrichtseinheit war der mehrperspektivische Zugang zur Thematik und die vielfältige, handelnde Auseinandersetzung mit den Unterrichtsgegenständen. Nachhaltiges Lernen setzt voraus, dass Schülerinnen und Schüler einen Bezug zu ihrer Lebenswelt schaffen, ihr Vorwissen, mit dem im Verlauf des Lernprozesses neu erworbenen Wissen verknüpfen und in außerschulischen Kontexten nutzen können. Ein weiterer wichtiger Punkt der Unterrichtseinheit ist die gestaltete Lernumgebung, die echte Lernzeit für das eigene Tun und Erleben, die zum Handeln, Entdecken und Experimentieren einlädt. Materialien und Medien, besonders Realmedien wurden bereit gestellt, die den Schülern individuelle Lernwege und eine persönliche Annäherung an das Thema ermöglichte.                                                              1  Vgl. Bildungsplan. 2004. S.96‐99.  2   
  • 3. 2.2 Kompetenzanalyse 2.2.1 Kompetenzorientiertes Lernziel der Einheit Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen zum Aussehen, Aufbau, Verwendung und Herkunft von Obst und erweitern ihr Methodenrepertoire beim Betrachten, Wahrnehmen, Beschreiben und Dokumentieren, sowie ihre Sozialkompetenz beim Arbeiten in Gruppen. 2.2.2 Kompetenzen , Kriterien , Indikatoren Kompetenzfeld 6: „Mensch, Tier und Pflanze: Staunen, schützen, erhalten und darstellen.“2 Kompetenz: Die Schülerinnen und Schüler erweitern aus der genauen Naturbeobachtung und aus sinnlicher Erfahrung mit (Tieren und) Pflanzen ihre (musikalischen und) künstlerischen Wahrnehmungs-, Gestaltungs- und Ausdrucksfähigkeit  Inhalte: Pflanzen (…) als Grundlage von Nahrungsmitteln Pflanzen (…) in Kunstwerken Kriterien Indikatoren Sach-fachlicher Bereich Vorwissen zu Obstsorten • Verbalieren ihr Vorwissen in der Gruppe • Wählen ihr Lieblingsobst aus, beschreiben es und begründen die Auswahl Unterscheidung nach Strauch- und • Ordnen Bildkarten nach Obst- und Gemüsesorten Baumsorten und beschreiben die Unterschiede • Wählen Bilder von Strauch- und Baumobstsorten, erklären wo diese wachsen und ordnen sie richtig zu • Untersuchen Verpackungen hinsichtlich wichtiger Warenkennzeichnung von Obst Verbraucherinfomationen wie Herkunftsland, Anbaubedingungen, Preis und Gewicht Methodischer Bereich Zubereitung von Obstsalat • Kennen grundlegende Methoden der Nahrungszubereitung wie Waschen, Schälen, Schneiden, Zubereiten, Abschmecken und Anrichten Bildnerisches Gestalten mit • Wählen Abbildungen von Obst- und Gemüsesorten Obstmotiven unter ästhetischen Gesichtspunkten aus und gestalten damit ein Bild im Stil von G. Arcimboldo                                                              2  vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, S.106  3   
  • 4. Personaler Bereich • Arrangieren die ausgeschnittenen Bildteile zum einer Präsentieren ihre Ergebnisse Gesamtkomposition • Stellen ihr Kunstwerk vor und beschreiben die künstlerische Absicht, sowie den Herstellungsprozess und bewerten ihr Ergebnis   Kompetenzfeld 7: „Natur macht neugierig: Forschen, Experimentieren, Dokumentieren, Gestalten.“3 Kompetenz: Erscheinungen der belebten (und unbelebten) Natur gezielt wahrnehmen Beispiele für die Einzigartigkeit und den Wert von Natur nennen Kriterien Indikatoren Methodischer Bereich Anwendung naturwissenschaft- • Betrachten die verschiedenen Obstsorten, und licher Denk- und Arbeitsweisen für beschreiben die Unterschiede • Untersuchen die verschiedenen Obstsorten mit die Untersuchung von Obstsorten unterschiedlichen Sinnen (Riechen, Fühlen, Schmecken) Aussehen, Geschmack und • Vergleichen künstliche und natürliche Obstaromen • Zerschneiden Obstsorten und betrachten ihren Aufbau der Früchte Aufbau Personaler Bereich • Berichten, was sie über den Gesundheitswert von Gesundheitswert von Obst für die Obst wissen Ernährung • Begründen auf der Basis ihres derzeitigen Wissens- standes warum Obst gesund ist.   3. Didaktisches Konzept 3.1 Didaktische Begründung Obst ist ein wichtiges und leckeres Nahrungsmittel für den Menschen und versorgt uns mit wichtigen Nährstoffen, die besonders unsere Verdauung ansprechen und Energielieferant für den Körper sind. Bereits Grundschulkinder haben vielfältige Erfahrungen rund um das                                                              3  vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, S.106  4   
  • 5. Thema „Obst“ und bringen Obst zum Essen mit in die Schule mit, trinken Fruchtsäfte, pflücken Obst auf Wiesen oder im eigenen Garten, haben mit Sicherheit schon Obstkuchen gegessen oder gebacken. Auch Südfrüchte gehören zu ihrem täglichen Leben, so sind Orangen, Mandarinen, Bananen und Zitronen genauso selbstverständlich wie eine Birne oder ein Apfel. Frisches Obst gehört zum Alltag. Es gilt herauszufinden was Obst überhaupt ist, welche Obstsorten es gibt, wie es im Innern eines Obstes aussieht, wo sie wachsen, wie sie schmecken, riechen und sich anfühlen und woher sie kommen. Das Thema der Unterrichtseinheit soll den Schülern helfen ihre Umwelt zu erschließen und ihren Blick für das Wesentliche zu öffnen. Da die Schüler unterschiedliches Wissen rund um das Thema Obst haben, gilt es diese Heterogenität in der Planung zu berücksichtigen und den Schülern verschiedene Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema zu bieten. 3.2 Bausteine des didaktischen Konzepts Scientific Literacy Im Mittelpunkt meiner Unterrichtseinheit standen Fragen und Handlungsorientierte Arbeiten, um ein aktives und selbst gesteuertes Lernen zu fördern. Besonders bei der Stationsarbeit sollte die Klasse sich mit sinnlicher Wahrnehmung und mit naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen auseinandersetzen und Problemstellungen lösen (Hypothesen aufstellen, diese experimentell überprüfen, untersuchen, beschreiben und dokumentieren). So wurden die verschiedensten Kompetenzen angebahnt, die nun weiterentwickelt und im Alltag genutzt werden können. Pädagogische Diagnostik Aufgrund des unterschiedlichen Arbeits- und Schreibtempo der gemischten Klasse wurde bei der Themenfelderöffnung die Fragen und Interessen der Schüler und Schülerinnen verbal gesammelt und schriftlich durch die Lehrperson festgehalten. Zu Beginn wurden überwiegend Obstsorten genannt und wo diese wachsen. Einzelne Schüler stellen ein paar Fragen oder erzählten vom eigenen Apfel- oder Apfelsinenbaum. Mit Hilfe eines Obsträtsel wurde das Vorwissen der Schüler und Schülerinnen angeregt, das sie für das Mitteilen ihres Lieblingsobstes anwenden konnten. Gestaltete Lernumgebung Während der Unterrichtseinheit wurde eine Lernumgebung geschaffen, in der Zeit für das eigene Tun und Erleben da war und die zum Handeln, Entdecken und Experimentieren einlud. So wurden verschiedene Materialien, Medien und vor allem Realmedien bereit gestellt, die den Schülern und Schülerinnen individuelle Lernwege und konstruktive und selbstgesteuerte Lernprozesse ermöglichten. Classroom Management Zu Beginn jeder Unterrichtseinheit wurde an der Tafel eine Übersicht der jeweiligen Unterrichtsstunden dargestellt. So konnten sich die Schüler und Schülerinnen ein Stück weit an die Symbole orientieren. Der Sitzkreis war fester Bestandteil jeder Unterrichtssequenz und diente der Klasse zum einen als Signal für gemeinsame Besprechungen, in der Aufgaben besprochen und erklärt wurden und zum Anderen als Abschlussritual. Auch die Regeln für das Verhalten bei der Stationsarbeit, auf dem Weg zum Supermarkt und beim Obstsalat herstellen wurden im Sitzkreis besprochen, formuliert und eingehalten. Authentic Assessment Aufgrund des unterschiedlichen Leistungstands der gemischten Klasse entschied ich mich anstelle eines Lerntagebuchs nur für ein Forscherheft, in der alle Arbeitsblätter gesammelt wurden. Als Deckblatt diente die Wasserfarbenzeichnung von Lieblingsobstsorten der Kinder. Am Ende fast jeder Unterrichtsstunde wurde ein Lernspiel mit der Klasse gespielt. Diese Lernspiele bezogen sich auf die jeweiligen erarbeiteten Themen. 5   
  • 6. Deutsch als Unterrichtsprinzip / Heterogenität Fester Bestandteil der Unterrichtssequenzen war der Sitzkreis, der besonders die kommunikative Kompetenz der Klasse förderte und als Austauschmittel untereinander galt. Da die Klasse sehr Leistungsheterogen war, wollte ich besonders den Erstklässler die Möglichkeit geben, so ihre Gedanken und Ideen den anderen leichter mitzuteilen und machte mir Gedanken über individuelle Förderung und Differenzierung. Die Schüler und Schülerinnen erhielten die Möglichkeit in Form einer Lerntheke sich mit unterschiedlichen Arbeits- und Kreativaufgaben zu beschäftigen und dem vielen Schreiben am Vormittag entgegen zu treten. Auch Schüler die eher mit Arbeitsaufträgen fertig waren, konnten sich so Zusatzmaterial beschaffen. 4. Sachstruktur des Themenfeldes4 Lebensraum     Bäumen oder  Sammelbegriff  Sträuchern    Saftige Früchte  Herkunft    und Samen  Heimisches Obst   Importiertes  Obst      Obstarten Obst ist gesund!    Beerenfrüchte    Schalenobst  Ballaststoffe        Vitamine    Kernobst     Südfrüchte    Mineralstoffe        Fruchtzucker  Steinbost   4.1 Obst – Der Begriff Obst ist ein Sammelbegriff für die essbaren, meist saftigen und fleischigen Früchte und Samenkerne von meist mehrjährigen Bäumen und Sträuchern. Im Allgemeinen können sie roh gegessen werden (Frischobst) und haben einen angenehmen, meist süßlichen oder säuerlichen Geschmack. Der Begriff Obst stammt aus dem Althochdeutschen (obez „Zukost“) und meinte ursprünglich alles, was außer Brot und Fleisch verzehrt wurde, auch Hülsenfrüchte, Gemüse und Ähnliches. Eine klare Abtrennung zum Gemüse ist nur schwer möglich. Jedoch hat das Obst hat einen höheren Einfach- und Zweifachzuckergehalt als das Gemüse und ist ernährungsphysiologisch ähnlich zu bewerten wie das Gemüse. 5 4.2 Obstsorten Obst unterscheidet man in Beerenfrüchte, Steinobst, Kernobst und Schalenobst/Holzschalenfrüchte. Zu den Beerenfrüchte gehören handelsüblich die Himbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren und Trauben, aber auch Holunder. Botanisch gesehen gehört die Erdbeere jedoch zu den Sammelnussfrüchten. Beeren wachsen immer an Büschen/Sträuchern, große oder kleine, holzige. Zum Steinobst wird zum Beispiel die Zwetschge, Aprikose und die Kirsche gezählt. Das Steinobst ist auf Bäumen zu finden. Die Wal- oder Haselnuss gehört zum Schalenobst bzw. zu den Nussfrüchten. Zum Kernobst gehören zum Beispiel der Apfel und die Birne.6                                                              4  Vgl. Niemann, Katja/ Zindler, Kathrin (2005), S. 2.  5  Vgl. http://www.lebensmittellexikon.de/o0000180.php; Vgl. Jäkel, Lissy/ Schrenk, Marcus (2004), S. 218  6  Vgl. http://www.lebensmittellexikon.de/o0000180.php  6   
  • 7. Viele Obstsorten, besonders frisches Obst, enthalten viele Vitamine, Fruchtsäuren, Mineralstoffe und Fruchtzucker. Auch die enthaltenen Ballaststoffe im Obst sind für unseren Körper unverzichtbar. Saisonales Obst ist besonders aromatisch, da es keine langen Lager- und Transportzeiten hinter sich hat als importiertes Obst.7 Aufgrund der schülerorientierten Einheit wurde bei der Themenfelderöffnung ersichtlich, dass die häufigste genannte Obstsorte der Apfel war. Aus diesem Grund wollte ich in einer Unterrichtssequenz speziell auf den Apfel eingehen. Jedoch war dies aus zeitlichen Gründen und aufgrund des unterschiedlichen Arbeitstempos der Schüler und Schülerinnen nicht mehr möglich. So verzichtete ich auf diese Sequenz und erarbeitete mit der Klasse die anderen Themen intensiver. 5. Literaturangaben   Mandl, Heinz / Kopp, Birgit: Auf dem Weg zu einer neuen Lehr-Lern-Kultur. Ein Beitrag zum situierten Lernen. In H. Altenberger, P. Schettgen & M. Scholz (Hrsg.) 2003: Innovative Ansätze konstruktiven Lernens (S. 70-88), Augsburg: ZIEL Siebert, Horst: Konstruktivistisch lehren und lernen, 2008 Siebert Horst: Pädagogischer Konstruktivismus – Lernen als Konstruktion von Wirklichkeit, 2003 Gudjons, Herbert: Handbuch Gruppenunterricht, 2003 Gudjons, Herbert: Handlungsorientiert lehren und lernen. Schüleraktivierung. Selbsttätigkeit. Projektarbeit, 2008 Begriffsklärung Themenorientierter Unterricht, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 01.10.2010 Begriffsklärung Kompetenzorientierung, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 01.10.2010 Kompetenzbereich: Wissenschaftliches Arbeiten: Experimentieren, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 2008 Kompetenzbereich: Gruppenunterricht, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWRHS) Nürtingen, 2008 Jäkel, Lissy/ Schrenk, Marcus (2004): Die Sache lebt. Hohengehren: Schneider Verlag Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg, Bildungsplan 2004, Grundschule. Niemann, Katja/ Zindler, Kathrin (2005): Obst. Kempen: Buch Verlag Kempen GmbH http://www.lebensmittellexikon.de/o0000180.php: 20.08.2010                                                                7  Vgl. Jäkel, Lissy/ Schrenk, Marcus (2004), S. 218    7