2. Ablauf des Workshops
1. Zusammenhang von Medien, Gesellschaft, Lernen, Unterricht
Was müssen die Menschen im digitalen Zeitalter lernen und
warum?
Wie kann das gehen? Warum Projektlernen?
2. Prinzipien des Projektlernens
Rolle der Lehrkraft
Was können komplexe digitale Medienformen dabei?
Wie kann das praktisch aussehen?
3. Probleme, Erfahrungen und Fragen
3. Meine Thesen
1. Die Lernprozess-Gestaltung in der Schule muss sich aufgrund des
Medien- und Gesellschaftswandels grundlegend ändern.
2. Es reicht nicht, nur die alten Werkzeuge und Methoden durch neue
zu ersetzen.
Es reicht auch nicht, zum alten Curriculum einen
Medienkompetenz- oder Informatik-Teil hinzuzufügen.
3. Was dann?
Forschendes, problemorientiertes Projektlernen an den eigenen
Interessen und Fragen der Schüler*innen entlang wird
Hauptlernform – selbstverständlich auch mit digitalen Medien.
4. Ablauf des Workshops
1. Zusammenhang von Medien, Gesellschaft, Lernen, Unterricht
Was müssen die Menschen im digitalen Zeitalter lernen und
warum?
Wie kann das gehen? Warum Projektlernen?
2. Prinzipien des Projektlernens
Rolle der Lehrkraft
Was können komplexe digitale Medienformen dabei?
Wie kann das praktisch aussehen?
3. Probleme, Erfahrungen und Fragen
8. Neuformatierung alter Paradoxien
1. Individuum – Gesellschaft:
persönliche Sinnhaftigkeit und zugleich gesellschaftlich
bedeutsame Inhalte
2. Individuum – Gesellschaft:
persönlich-individuelle und zugleich gemeinsame
Lernprozesse/Denkprozesse
9. WAS muss heute gelernt werden?
Literacy 2 für Alle
Kritisches Denken
Kreativität
Kommunikation
Kollaboration
Komplexitätsdenken
logisch systematisch
denken und systemisch
fachlogisch denken und
trans- und interdisziplinär
historisch denken
versatil denken
= „big picture“ und tiefen
Spezial-Fokus
9
12. WIE muss gelernt werden?
dominante Lernformen
Buchdruck-Zeitalter
lehrerzentriert
belehrend
systematisch
objektivistisch
de-kontextualisiert
allein
feststehendes Ergebnis
vorgegebene Bedeutung
Digitales Zeitalter
lernendenzentriert
forschend
problemorientiert
perspektivisch
re-kontextualisiert
im Austausch mit anderen
ergebnisoffen
persönlicher Sinn
@LisaRosa 12
Lernmodell: Büffeln Lernmodell: Rauskriegen
13. Ablauf des Workshops
1. Zusammenhang von Medien, Gesellschaft, Lernen, Unterricht
Was müssen die jungen Leute heute lernen und warum?
Wie kann das gehen? Warum Projektlernen?
2. Prinzipien des Projektlernens
Rolle der Lehrkraft
Was können komplexe digitale Medienformen dabei?
Wie kann das praktisch aussehen?
3. Probleme, Erfahrungen und Fragen
14. Projektlern-Prinzipien:
Auf die Denke kommt es an!
1. Lernprozess am persönlichen Sinn – den individuellen Fragen –
der einzelnen Schüler*innen entlang
2. kollaborativ: Zusammenarbeit ist nicht Arbeitsteilung, sondern
Kommunikation über den gemeinsamen komplexen Gegenstand
3. Paradigmenwechsel:
Was gibt die Lehrkraft den Schüler*innen - und was nicht?
4. Lehrerrolle: Moderator von Lernprozessen statt Klausurtrainer
16. Paradigmenwechsel
• Stoffe,"Inhalte"
• Ziele
• Material
• Fragestellungen
= nicht vorgeben!
= stattdessen geben:
• Begegnung mit komplexem Gegenstand
• Aufgabe: Was bedeutet er für dich?
• Strukturen und Prozess-Organisation
• Instrumente, Mittel und Medien
• großes Angebot an Info-Material und
Kommunikationsmöglichkeiten -
auch mit Experten via social media
• Moderation von Gruppen- und Plenums-
Prozessen und Einzelberatung
17. Fazit: Kontrolle der Prozesse
statt der Inhalte
Nicht der Gegenstand, der „Stoff“ oder gar das Material müssen
didaktisch-methodisch aufbereitet werden, sondern die
Lernumgebung, die Strukturen und Prozesse
20. 1. Das Problem beim Lernen sind die Fragen
• Wer stellt sie?
• bearbeitbare und gleichzeitig eigene Fragen
• viel Zeit, viel Kommunikation
• individuelle Fragen vs. Teamfragen
• Das Arbeitsvorhaben nicht vergessen!
22. 3. Ergebnisqualität
genügend Kommunikation einplanen
• in verschiedenen Formen
• den gesamten Prozess entlang
• zB. Zwischenstandsplenum mit moderierter Peer-Beratung über vorläufige
Ergebnisse und Arbeitsprobleme
• Einzelberatung
Die Lehrkraft ist nicht nur Begleitung, sondern auch Sparringspartner
• Nicht zufrieden geben mit erstbesten Lösungen
• Schüler*innen herausfordern mit kritischen Nachfragen
• Konfrontieren mit Ergebnissen anderer Schüler*innen
23. 4. Bewertung
• Ja!
• eine der ersten Entscheidungen, spätestens nach dem Einstieg
• Bewertungskriterien mit den Schüler*innen zusammen festlegen
• verschiedene Modelle zur Bewertung von Einzel- /Gruppenleistung
24. Digitale Medienformen
Etherpad
• Forschungsfragen und Arbeitsvorhaben klären
• gemeinsam an Texten bzw. Plänen arbeiten
• Arbeitsprobleme sammeln, diskutieren
• Diskussionen dokumentieren
Weblog
• Informationsmaterial zur Auswahl zusammenstellen
• direkt am Infomaterial diskutieren
• Arbeitsprodukte veröffentlichen und kommentieren
• Feedback von innen und außen einholen
• Expertengespräche mit außerschulischen Partnern führen
25. Praxisbeispiel
25
https://li.hamburg.de/publikationen/
5307326/globales-lernen-postwachstum
• Einführung in das Problem Wachstumsdilemma
• Einführung in die Prinzipien der Projektarbeit
• Einführung in die Arbeit mit Blogs
• Beschreibung des durchgeführten Projekts
• Stolpersteine, Tipps und Tricks
• Projektmappe und Arbeitsblätter
• Arte-Film „Weniger ist mehr“
• Komplettes Buch und Auszüge aus
Tim Jackson, Wohlstand ohne Wachstum
https://mehristweniger.wordpress.com
26. Ablauf des Workshops
1. Zusammenhang von Medien, Gesellschaft, Lernen, Unterricht
Was müssen die Menschen im digitalen Zeitalter lernen und
warum?
Wie kann das gehen? Warum Projektlernen?
2. Prinzipien des Projektlernens
Rolle der Lehrkraft
Was können komplexe digitale Medienformen dabei?
Wie kann das praktisch aussehen?
3. Probleme, Erfahrungen und Fragen
Ich gehe mal gleich vom Unterrichten zum Lernen. Das brauche ich hier wohl nicht mehr erklären, dass man verstehen muss, wie Lernen funktioniert, bevor man gescheit lehren bzw. unterrichten kann …
Vygotskij, der große Psychologe des 20. Jh. hat grundlegende Erkenntnisse über das Lernen erarbeitet. Wir können hier v.a. diese Grundlage für unser´Thema brauchen:
3 Elemente müssen zusammenspielen, damit Lernen passiert:
Verinnerlichen darf man sich nicht so vorstellen, dass es einfach Informationsaufnahme wäre. Sich etwas verstehend und für lange Zeit merken, kann man nur, was man verarbeitet hat, das heißt auch veräußerlicht und möglichst mit vielen bedeutsamen anderen kommuniziert hat. Niemand kann unser Bild kennen und mit uns darüber sprechen, bevor wir es gemalt haben. Aber nicht nur zum Zwecke der Kommunizierbarkeit muss man externalisieren, also seine Gedanken, Ideen, Vorstellungen in ein Produkt verwandeln, sondern sogar, um selbst seine Gedanken zu kennen und zu sortieren und zu korrigieren. Wenn ich nur im Kopf bleibe, dann schweife ich ab, denke nicht immer zusammenhängend und verliere den Faden. Dann nehme ich einen Stift oder eine Tastatur und „halte etwas fest“! Erst, wenn ich mir mein eigene Notiz „vor Augen halten kann“, verstehe ich, was ich denke. Und erst, wenn ich externalisiert und in Kommunikation möglicherweise andere Perspektiven gesehen und meine Lernergebnisse vllt korrigiert und detailliert habe, kann ich überhaupt internalisieren.
Diese 3 Elemente spielen also interdependent, in wechselseitiger Abhängigkeit, zusammen.
Im traditionellen Schulunterricht sind die beiden Komponenten Veräußerlichen und Kommunizieren ziemlich stiefmütterlich behandelt worden. Man hat eigentlich nur auf das Verinnerlichen gesetzt, und die Kommunikation eher auf diejenige zwischen Lehrer und Schüler reduziert. Auch das Produzieren wird – außer in Kunstunterricht – nicht sehr beachtet. Hausaufgaben zum Üben und Klausuren sind traditionell nur zur Prüfung gedacht, nicht zum Lernen. Wenn die Aufsatzklausur tatsächlich fürs Lernen wäre, müsste man sie doch nach der Korrektur nochmal neu schreiben dürfen, weil man jetzt die Verbesserungsvorschläge einarbeiten möchte. Ist aber nicht.Aber in Kunst war das schon lange anders. Bei mir war es so, dass wir mit der Beratung der Kunstlehrerin ständig unser Werk in progress umarbeiteten. Aber es war nur die Kunstlehrerin, die uns Tipps gab. Und man durfte nicht bei den anderen gucken, was die machten. Und auch nicht sprechen. Das war vor 50 Jahren Prinzip.
Wir müssen die drei Bestandteile des Lernens ausgewogener bekommen.