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PRESSEMITTEILUNG




Welche Rolle spielt die Pille?
Lungenembolien bei Mädchen und jungen Frauen deutlich häufiger
als bei gleichaltrigen Männern


Krefeld, 31. Mai 2010. Junge Mädchen und jüngere Frauen in
Deutschland werden viel häufiger mit der Diagnose Lungenembolie
ins Krankenhaus eingeliefert als gleichaltrige Männer. Dies hat die
Auswertung von DRG-Daten aus den Jahren 2005 bis 2007 ergeben.
Prof. Dr. Knut Kröger, Direktor der Klinik für Angiologie am
Interdisziplinären Gefäßzentrum der Helios-Klinik in Krefeld und
Initiator dieser Auswertung: „Es liegt nahe, die Frage nach dem
Einfluss der Pille zu stellen.“


Da die geschlechtsspezifische Datenlage zum Auftreten von Lungenembolien und
tiefen Beinvenenthrombosen, einer häufigen Ursache von Lungenembolien,
bislang recht uneinheitlich war, bediente sich Prof. Kröger der vollständigsten
aller möglichen Quellen: der DRG-Daten, die seit 2005 bei Einlieferung ins
Krankenhaus als Diagnose zwingend erhoben, einheitlich kodiert und an das
Statistische Bundesamt weitergegeben werden.


Die Ergebnisse fielen unerwartet, aber eindeutig aus: Ab dem Alter von 12 bis 13
Jahren   stieg   die   Lungenembolie-     und   Thromboserate    bei   Frauen   im
Auswertungszeitraum      deutlich   an,   während    sie   bei   Männern    einen
gleichmäßigen, leicht ansteigenden Verlauf nahm. Besonders groß war der
Unterschied in der Altersgruppe der 16- bis 17-Jährigen. Hier waren Mädchen 3-
bis 5-Mal häufiger betroffen. Bis zum Alter von 32 bis 33 Jahren nivellierte sich
der Unterschied allmählich wieder. Der absolute Unterschied zwischen den 10-
bis 40-jährigen Frauen und Männern betrug in den Jahren 2005 bis 2007
maximal 318 bis 463 Fälle für Lungenembolie bzw. 445 bis 606 Fälle für die tiefe
Beinvenenthrombose.


„Wenn wir davon ausgehen, dass praktisch jede symptomatische Lungenembolie
stationär behandelt und damit durch das DRG-System erfasst wird, und
berücksichtigen, dass eine Lungenembolie bei jungen Menschen selten
vorkommt, aber häufig lebensbedrohlich ist, müssen uns diese Ergebnisse zu
denken geben“, so Dr. Christian Moerchel, der als niedergelassener Internist und
Vorsitzender der Thrombose-Initiative e.V. mit an der Untersuchung beteiligt
war. Beide in der Thrombose-Initiative engagierten Ärzte haben ein besonderes
Interesse daran, die Umstände zu identifizieren, die zur Entwicklung einer
venösen thromboembolischen Erkrankung beitragen – damit Menschen mit
Risikofaktoren diesen entgegenwirken können. Bei jungen Frauen sind
Schwangerschaften und die Einnahme der Pille als besondere Risikofaktoren
anzusehen. Prof. Kröger: „Schwangerschaften können aber nur etwa ein Fünftel
des absoluten Unterschiedes bei der Lungenembolie erklären. Die Einnahme der
Pille wird in den DRG-Daten leider nicht dokumentiert. Indirekte Hinweise
lassen jedoch auf einen gewissen Einfluss der Pille schließen.“


Die von der Thrombose-Initiative e.V. vorgelegte Analyse könnte sich als
Überwachungstool für die Entwicklung von venösen Thromboembolien in
Deutschland     eignen.     Sollten     neuere      Pillepräparate      wirklich     mehr
Thromboembolien verursachen, müsste sich dies in den Zahlen widerspiegeln.


Wer mehr über Thromboserisiken wissen möchte, kann bei der Thrombose-
Initiative e.V. unter info@thrombose-initiative.de oder Telefon 06048/3895 eine
kostenlose Informationsbroschüre anfordern.


                                           ***

         Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jedes Jahr rund 30.000 bis 40.000
         Menschen an einer Lungenembolie, häufig als Folge einer tiefen Beinvenen-
         thrombose. Viele von ihnen könnten durch eine adäquate Prophylaxe und
         frühzeitige Behandlung gerettet werden. Der Tod durch Lungenembolie ist in den
         meisten Fällen vermeidbar.


2
Die Thrombose-Initiative e.V. will vorbeugen, indem sie als Plattform über die
        venöse Thromboembolie (VTE) aufklärt. Ziel ist es, das Bewusstsein für das
        Krankheitsbild zu schärfen und zur verbesserten Vorbeugung sowie zur
        Sicherstellung einer wirksamen Risikoprophylaxe beizutragen.

        Weitere Informationen unter www.thrombose-initiative.de.




    Kontakt:

    Thrombose-Initiative e.V.
    Presse- und Organisationsbüro
    c/o Annette Locher PR
    Odenwaldstr. 12
    63549 Ronneburg
    Telefon: 06048/3895
    E-Mail: info@thrombose-initiative.de




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  • 1. PRESSEMITTEILUNG Welche Rolle spielt die Pille? Lungenembolien bei Mädchen und jungen Frauen deutlich häufiger als bei gleichaltrigen Männern Krefeld, 31. Mai 2010. Junge Mädchen und jüngere Frauen in Deutschland werden viel häufiger mit der Diagnose Lungenembolie ins Krankenhaus eingeliefert als gleichaltrige Männer. Dies hat die Auswertung von DRG-Daten aus den Jahren 2005 bis 2007 ergeben. Prof. Dr. Knut Kröger, Direktor der Klinik für Angiologie am Interdisziplinären Gefäßzentrum der Helios-Klinik in Krefeld und Initiator dieser Auswertung: „Es liegt nahe, die Frage nach dem Einfluss der Pille zu stellen.“ Da die geschlechtsspezifische Datenlage zum Auftreten von Lungenembolien und tiefen Beinvenenthrombosen, einer häufigen Ursache von Lungenembolien, bislang recht uneinheitlich war, bediente sich Prof. Kröger der vollständigsten aller möglichen Quellen: der DRG-Daten, die seit 2005 bei Einlieferung ins Krankenhaus als Diagnose zwingend erhoben, einheitlich kodiert und an das Statistische Bundesamt weitergegeben werden. Die Ergebnisse fielen unerwartet, aber eindeutig aus: Ab dem Alter von 12 bis 13 Jahren stieg die Lungenembolie- und Thromboserate bei Frauen im Auswertungszeitraum deutlich an, während sie bei Männern einen gleichmäßigen, leicht ansteigenden Verlauf nahm. Besonders groß war der Unterschied in der Altersgruppe der 16- bis 17-Jährigen. Hier waren Mädchen 3- bis 5-Mal häufiger betroffen. Bis zum Alter von 32 bis 33 Jahren nivellierte sich der Unterschied allmählich wieder. Der absolute Unterschied zwischen den 10- bis 40-jährigen Frauen und Männern betrug in den Jahren 2005 bis 2007
  • 2. maximal 318 bis 463 Fälle für Lungenembolie bzw. 445 bis 606 Fälle für die tiefe Beinvenenthrombose. „Wenn wir davon ausgehen, dass praktisch jede symptomatische Lungenembolie stationär behandelt und damit durch das DRG-System erfasst wird, und berücksichtigen, dass eine Lungenembolie bei jungen Menschen selten vorkommt, aber häufig lebensbedrohlich ist, müssen uns diese Ergebnisse zu denken geben“, so Dr. Christian Moerchel, der als niedergelassener Internist und Vorsitzender der Thrombose-Initiative e.V. mit an der Untersuchung beteiligt war. Beide in der Thrombose-Initiative engagierten Ärzte haben ein besonderes Interesse daran, die Umstände zu identifizieren, die zur Entwicklung einer venösen thromboembolischen Erkrankung beitragen – damit Menschen mit Risikofaktoren diesen entgegenwirken können. Bei jungen Frauen sind Schwangerschaften und die Einnahme der Pille als besondere Risikofaktoren anzusehen. Prof. Kröger: „Schwangerschaften können aber nur etwa ein Fünftel des absoluten Unterschiedes bei der Lungenembolie erklären. Die Einnahme der Pille wird in den DRG-Daten leider nicht dokumentiert. Indirekte Hinweise lassen jedoch auf einen gewissen Einfluss der Pille schließen.“ Die von der Thrombose-Initiative e.V. vorgelegte Analyse könnte sich als Überwachungstool für die Entwicklung von venösen Thromboembolien in Deutschland eignen. Sollten neuere Pillepräparate wirklich mehr Thromboembolien verursachen, müsste sich dies in den Zahlen widerspiegeln. Wer mehr über Thromboserisiken wissen möchte, kann bei der Thrombose- Initiative e.V. unter info@thrombose-initiative.de oder Telefon 06048/3895 eine kostenlose Informationsbroschüre anfordern. *** Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jedes Jahr rund 30.000 bis 40.000 Menschen an einer Lungenembolie, häufig als Folge einer tiefen Beinvenen- thrombose. Viele von ihnen könnten durch eine adäquate Prophylaxe und frühzeitige Behandlung gerettet werden. Der Tod durch Lungenembolie ist in den meisten Fällen vermeidbar. 2
  • 3. Die Thrombose-Initiative e.V. will vorbeugen, indem sie als Plattform über die venöse Thromboembolie (VTE) aufklärt. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Krankheitsbild zu schärfen und zur verbesserten Vorbeugung sowie zur Sicherstellung einer wirksamen Risikoprophylaxe beizutragen. Weitere Informationen unter www.thrombose-initiative.de. Kontakt: Thrombose-Initiative e.V. Presse- und Organisationsbüro c/o Annette Locher PR Odenwaldstr. 12 63549 Ronneburg Telefon: 06048/3895 E-Mail: info@thrombose-initiative.de 3