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HIS:Mitteilungsblatt
                                                 Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
Nr. 1 April 2012


     Brennpunkt
                                               Hochschulverwaltung realisiert wurden,        wahrscheinlich. Die wesentlichen Ände-
Studentische Solarprojekte                     gibt es weitere Hochschulen, die sich in      rungen sind:
auf Hochschuldächern                           einer studentischen Solarinitiative zusam-    •   Kürzungen der EEG-Einspeisevergütung
                                               mengeschlossen haben. Bereits im Jahre            zwischen 20 und 40 %. Die EEG-Einspeise-
Solaranlagen, insbesondere geht es hier        2008 wurde hierzu das UniSolar-Netzwerk           tarife werden in den dann noch drei förder-
um Photovoltaik-Anlagen, werden zurzeit        (Unisolar e. V.) an der Universität Leipzig       fähigen Leistungsklassen einmalig zum 1.
in großem Umfang realisiert. Verantwort-       gegründet. Dessen Ziel war es, sich ge-           April 2012 und danach stetig ab 1. Mai 2012
lich dafür ist, neben dem Wunsch, einen        genseitig bei der Umsetzung von Solar-            abgesenkt (ab November 2012 in Abhän-
Beitrag zur Einführung umweltfreundlicher      projekten zu unterstützen sowie neuen In-         gigkeit vom PV-Ausbaustand insgesamt).
Energien zu leisten, auch das Erneuerbare      itiativen auf dem Weg zur Solaranlage auf     •   Für Solaranlagen, für die bereits ein Bauan-
Energien Gesetz (EEG), das verlässliche        Hochschuldächern zu helfen. In fast allen         trag gestellt wurde (Dachanlagen, Freiflä-
Rahmenbedingungen für die Finanzie-            Bundesländern sind danach Projekte an             chenanlagen) oder eine Baugenehmigung
rung solcher Anlagen durch die festge-         Hochschulen realisiert worden. Anfang             vorliegt, gibt es Übergangsfristen.
legten Einspeisevergütungen geschaffen         2011 musste der Verein in Leipzig aufgelöst   •   Der Eigenverbrauch wird nicht mehr zu-
hat. Vielfach werden dabei gemeinschaft-       werden. Dem Verein, der im Wesentlichen           sätzlich gefördert. Bei kleinen Anlagen
lich betriebene Solaranlagen durch Betei-      durch Studierende getragen wurde, die             (bis 10 kWp) werden nur noch 80 % des
ligungsgemeinschaften als so genannte          nach Beendigung ihres Studiums Leipzig            erzeugten Stromes vergütet, bei Anlagen
Bürgersolaranlagen betrieben. Privatper-       mittlerweile verlassen haben, ist es leider       mit mehr als 10 kWp Leistung sind es noch
sonen können auf diese Weise durch eine        nicht gelungen, Nachfolger zu finden. Die         90 %, lediglich Anlagen mit mehr als 1.000
Beteiligung mit einem verhältnismäßig ge-      Webseite www.unisolar-netzwerk.de exi-            kWp erhalten 100 % (bis 10 MWp). Nicht ver-
ringen Beitrag Miteigentümer an einer So-      stiert zwar noch, wird jedoch nicht mehr          güteter Strom kann selbst verbraucht oder
laranlage werden und beispielsweise von        gepflegt.                                         auf dem Markt verkauft werden (Marktinte-
den Gewinnen aus dem Verkauf von Solar-           Nach wie vor sind aber an vielen Hoch-         grationsmodell).
strom profitieren.                             schulen Initiativen auf Basis des Unisolar-   •   Der Gesamtausbau der Solarenergie wird
   Das funktioniert auch an Hochschulen.       Netzwerks aktiv. Bemerkenswert an den             bei Bedarf durch weitere Kürzungen be-
Hier sind es in erster Linie Initiativen von   studentischen Solarinitiativen ist deren          grenzt (Zielkorridor wird um jährlich 400
Studierenden und Mitarbeitenden der            ehrenamtliches Engagement, solche Pro-            MW gesenkt).
Hochschulen, die auch im Rahmen einer          jekte auf den Weg zu bringen. In der Pra-     Nun ist es sicher nicht ganz falsch, da-
Bürgerbeteiligung Solaranlagen finanzie-       xis ist ein interdisziplinäres Team aus den   rauf hinzuweisen, dass eine Kürzung der
ren. Der Strom kann dabei – je nach Pro-       Wirtschafts- und Ingenieursbereichen be-      Solarförderung überfällig war. Waren die
jektauslegung – sowohl in das öffentliche      teiligt. Solche Projekte sind außerdem ge-    Anlagen häufig doch mehr Renditeobjekt
als auch in das hochschuleigene Strom-         eignet, die Integration in die Lehre zu er-   als wirklich nutzbringende Energieerzeu-
netz eingespeist werden.                       reichen.                                      ger. Auch die Preise für Solaranlagen sind
   Die Resonanz der Bürger (hier in erster        Zumindest in Bezug auf die Photovolta-     mit dem Absinken der Förderung in der
Linie Studierende und Hochschulmitarbei-       ik ist damit zu rechnen, dass aufgrund der
tende) auf die Möglichkeit der Beteiligung     aktuellen Gesetzgebung die Attraktivität
                                                                                                  AUS D EM I N H A LT
an Photovoltaik-Anlagen war bei den mei-       von Solaranlagen sinkt. Grund ist die vom                Brennpunkt
sten Projekten außerordentlich gut. In vie-    Bundestag am 29. März 2012 beschlossene
                                                                                                        Seminare
len Projekten wollten mehr Personen An-        Kürzung der Förderung von Solaranlagen
teile zeichnen, als verfügbar waren.           (EEG-Novelle). Zwar muss das Gesetz noch                 Aus den Projekten
   Neben Projekten an den Universitäten        durch den Bundesrat (voraussichtlich am                  Rezension
in Bremen und Freiburg, die seitens der        11. Mai 2012), aber die Zustimmung gilt als
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Vergangenheit ebenfalls gesunken. Doch            für Arbeitssicherheit). Im Rahmen einer        104/09). Im Ergebnis steht fest, dass eine
in den o. g. Hochschulprojekten wird es           Zusammenarbeit von drei Hochschulen            Arbeitsschutzunterweisung immer auf ei-
sicher nicht in erster Linie um die Rendite       aus NRW und der Unfallkasse NRW wurde          ner      konkreten       arbeitsplatzbezogenen
gegangen sein, sondern darum, bspw. ei-           2011 ein Pilotprojekt gestartet und konn-      Gefährdungsbeurteilung beruhen muss.
nen Beitrag zu sauberer Energie zu leisten.       te erfolgreich abgeschlossen werden. Das       Nach Vorgabe des § 12 Abs. 1 ArbSchG
Das könnte angesichts der neuen Rege-             Projekt gliederte sich in drei Etappen: vor-   müssen die Unterweisungen auf die indivi-
lungen schwierig werden.                          bereitende Maßnahmen, Konzeptentwick-          duelle Arbeitssituation zugeschnitten sein.
    Was ist jetzt zu tun? In jedem Fall ist es    lung und den nachbereitenden Maßnah-           Dieses kann nur durch die Gefährdungsa-
erforderlich, genauer zu rechnen und au-          men. Zu den vorbereitenden Maßnahmen           nalyse gewährleistet werden, welches ein
ßerdem neue Möglichkeiten zu erschlie-            zählten die zeitliche Planung, die Informa-    zentrales Element und notwendige Vo-
ßen, die auch in einer anderen Form der           tion der Hochschulöffentlichkeit und die       raussetzung der Unterweisung ist. Damit
Vermarktung liegen könnten. In jedem Fall         Entwicklung eines Arbeitsplanes. Die zwei-     verbunden ist die regelmäßige Anpassung
wird durch die gesunkenen Vergütungs-             te Etappe wurde von der eigentlichen Um-       und Fortschreibung der Beurteilung an die
sätze die eigene Nutzung des erzeugten            setzung des Projektes geprägt. Die kon-        sich verändernde Gefährdungssituation
Stroms interessanter. Noch gibt es keine          krete Festlegung der Betriebsgrenzen, der      und eine entsprechend modifizierte Un-
Erfahrungen mit den Auswirkungen der              Betreuungsgruppe und die Ermittlung der        terweisung. (uk)
neuen Gesetzeslage an den Hochschulen.            Beschäftigtenzahl (VZÄ, getrennt nach Or-      	 Jubelius, Universität Bonn
                                                                                                  A.
Die HIS GmbH wird das weiter verfolgen            ganisationseinheiten) haben einige Fra-        	a.jubelius@uni-bonn.de
und darüber berichten.                            gen bei der Ausgestaltung aufgeworfen.         	    Dr. K. Schmitz, Universität Bonn
    Interessant wäre auch eine Auswei-            So war z. B. zu klären, ob An-Institute mit    	K.schmitz@thch.uni-bonn.de
tung der Bürgerbeteiligung auf andere             zu berücksichtigen sind und welche ge-
Projekte zur regenerativen Energieerzeu-          nauen Vertragsinhalte zwischen Hoch-           Forum Gebäudemanagement vom 14. bis
gung an Hochschulen. Die Hochschulen              schule und An-Instituten vereinbart sind.      15.03.2012 in Hannover
bieten durch ihre Flächen (Außenanlagen),         Bei allen Festlegungen wird es als wichtig     „Steuerung im Gebäudemanagement“, so
ihre technische Ausstattung und den vor           angesehen, dass eine genaue Dokumenta-         hieß das Thema des 5. Forums Gebäude-
Ort tätigen wissenschaftlichen Mitarbei-          tion der Entscheidungen (z. B. Ergebnisse,     management, welches von der HIS GmbH
tenden und Studierenden hervorragendes            Leistungsumfang, Aufwand, Verfahrens-          veranstaltet wurde. Schwerpunkthema
Potential. (js) (rp)                              schritte, Festlegungen) nachvollziehbar        war die konkrete Steuerung von Ressour-
                                                  vorgenommen wird, um eine klare Argu-          cen, Kosten und Qualitäten. Die aktuellen
        Seminare                                  mentation z. B. gegenüber der Hochschul-       und zukünftigen Herausforderungen für
                                                  leitung zu haben. Neben der Festlegung         Hochschulen sind vielfältig und reichen
Rückblick                                         der Einsatzzeiten für die Grundbetreuung       von strategischen Fragen des Einsatzes
                                                  wurden auch Festlegungen bei der be-           von Kennzahlen, dem Umgang mit Verän-
26. Bonner Sicherheitsseminar vom 30.             triebsspezifischen Betreuung getroffen.        derungen bis zum Planen und Bauen.
bis 31.01.2012 in Bad Honnef                      Hierbei wurde auch ein neues Aufgaben-              Die Auswirkungen von veränderten
Das Themenspektrum des Bonner Sicher-             feld (Auslösekriterium 1.5 i nach Anhang       Hochschulrahmenbedingungen auf das
heitsseminars bot auch dieses Jahr wie-           4) zur Betreuung von Studenten identi-
der eine interessante Bandbreite von der          fiziert, um den spezifischen Anforderun-           Seminarvorschau
Gefährdungsbeurteilung für Gefahrstoffe,          gen einer Hochschule gerecht zu werden.            Forum Energie - Hochschulen auf dem Weg
                                                                                                     zur Energieeffizienz, vom 18. bis 20. Juni 2012
über erste Erfahrungen mit der DGUV Vor-          In der dritte Etappe des Projektes wurden          in Clausthal-Zellerfeld.
schrift 2 bis hin zur Organisation der Rufbe-     die Ergebnisse zur Entscheidung durch die           person@his.de
reitschaft. Über zwei Themen soll aufgrund        Hochschulleitung unter Beteiligung des
                                                                                                     Forum Nachhaltigkeit - Umweltmanage-
ihrer besonderen Bedeutung nachfolgend            Personalrates vorgelegt. In einem letzten          ment und nachhaltige Entwicklung im Be-
berichtet werden.                                 Schritt sind dann Personalanpassungs-              trieb von Hochschulen und wissenschaft-
                                                                                                     lichen Einrichtungen, vom 17.        bis 19.
    Von der Universität Duisburg-Essen be-        maßnahmen abgeklärt und die Hochschu-              September 2012 in Clausthal-Zellerfeld.
richtete Heike Wenzel, Leitung der Stabs-         löffentlichkeit informiert worden.                  j.mueller@his.de
stelle Arbeitssicherheit und Umweltschutz,           Weiterhin wurde auf der Veranstaltung           Forum Arbeits- und Gesundheitsschutz
über ihre konkreten Erfahrungen bei der           das Thema der Arbeitsschutzunterwei-               - Schwerpunkt Brandschutz und Notfall-
                                                                                                     planung, vom 03. bis 04. Dezember 2012 in
Umsetzung der DGUV Vorschrift 2 (Un-              sung rege diskutiert. Grundlage für den            Frankfurt
fallverhütungsvorschrift über die Einsatz-        Vortrag von RA Horst Welkoborsky ist ein            Ketelhoen@his.de
zeiten von Betriebsarzt und der Fachkraft         Urteil vom Bundesarbeitsgericht (1 ABR
1 | 2012 	                                                               HIS: Mitteilungsblatt – Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz     |   3




Gebäudemanagement beleuchtete Dr. Ka-              Aus den Berichten der Teilnehmenden            Aus dem Protokoll zu einem Workshop:
trin Vernau, Kanzlerin der Universität Ham-     wird deutlich, wie vielfältig die Wahrneh-        In Bezug auf mögliche Maßnahmen zur Prä-
burg. Zu den Rahmenbedingungen ge-              mung des Begriffes Bedrohung ist und              vention (von Bedrohung) wird zwischen dem
hört, dass die Autonomie der Hochschulen        wie spezifische Rahmenbedingungen der             Schutz von Personen und dem Schutz von
weiter ausgebaut wird. Verantwortlich-          Hochschulen besondere Risiken bergen              „Sachen“ unterschieden. Für den Schutz der
keiten für Liegenschaften sind teilwei-         (z. B. Umgang mit gefährlichen Chemika-           Menschen wird festgestellt, dass eine Schu-
se verlagert worden. Damit steigt z. B. die     lien, Forschung an ideologiebehafteten            lung der Mitarbeitenden mit Kundenkon-
Notwendigkeit, die erforderlichen Finanz-       Themen, wie z. B. Gentechnik, Vorhanden-          takt sehr wirkungsvoll sein kann (Deeska-
mittel heute stärker als früher selbst einzu-   sein wertvoller Gegenstände). Eine aktive         lation), interne Notrufnummern bekannt
werben. Alternative Finanzierungsmodelle        Auseinandersetzung mit Risiko erfolgt in          sein sollten, die Lehrenden wissen sollten,
(z. B. ÖÖP, ÖPP) zur Beseitigung des oft-       den seltensten Fällen. Eine besondere He-         in welchen Räumen sie sich befinden (um
mals vorhandenen Sanierungsstaus müs-           rausforderung ist dabei immer wieder die          im Bedarfsfall Auskunft geben zu können),
sen gefunden werden. Weiterhin können           Offenheit und Unübersichtlichkeit der             die unterschiedlichen Verhaltensweisen im
durch den demografischen Wandel und             Hochschulen, was die bauliche Situation           Brand- und Amokfall allen Hochschulange-
bundespolitische     Entscheidungen      Pla-   und räumliche Lage, aber auch die inne-           hörigen bekannt, die internen Informations-
nungsschwierigkeiten für die Verwaltung         re Einstellung von Hochschulangehörigen           abläufe im Krisenfall dokumentiert und den
entstehen. Ein professionelles Flächenma-       (insb. fehlendes Risikobewusstsein) be-           Akteuren klar sein sollten.
nagement und Transparenz durch Kom-             trifft. Aber auch die Ausdehnung der Lehr-           Bei den technischen Lösungen können Vi-
munikation sind daher umso wichtiger.           betriebe auf die Abendstunden ruft neue           deoüberwachungen mit dem Datenschutz
   Seine konkreten Erfahrungen bei der          Aufgaben hervor. Viele Teilnehmenden be-          in Konflikt stehen und Schließsysteme (ggf.
Umsetzung dieser Herausforderungen in           klagen auch ein geringes Interesse an der         Fluchtwege) blockieren.
die Hochschulpraxis stellte Horst Bauer,        Thematik bei den Akteuren in den Hoch-               Für die Prävention in Bezug auf Amok
Dezernent Gebäudemanagement an der              schulen und beobachten, dass das Gebäu-           stellt Joachim Müller fest: „Gewalt hat immer
Leibniz Universität Hannover, den über 100      demanagement oder die Arbeitssicherheit           eine Vorgeschichte.“ Aus diesem Grund ist die
Teilnehmern anschaulich dar. Um das Ziel        „das Thema dazu bekommt“. Neben Van-              Sensibilisierung der Hochschulleitung für die
einer effizienten Ressourcennutzung um-         dalismus, Diebstahl, Bedrohung bewegt             Thematik nicht nur wünschenswert, sondern
zusetzen, werden an der Universität Han-        das Thema Amok(lauf ) alle Teilnehmenden          auch zweckmäßig (s. u.). Sollte es aber trotz
nover keine Neubauten erstellt und keine        besonders, weil ein professioneller Um-           Prävention doch tatsächlich zu einem Amok-
neuen Mietverträge abgeschlossen. Die           gang fehlt.                                       fall kommen, brauchen die Einsatzkräfte der
gezielte Aktivierung von vorhandenen Flä-                                                         Polizei vor Ort sofort entscheidende Informa-
chen steht im Fokus. Dazu wurden Raum-           Fachtagung zur Umsetzung der DGUV-Vor-           tionen, z. B. zum Gebäude und zu den dort
                                                 schrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für
zählungen und genaue Untersuchungen              Arbeitssicherheit“                               befindlichen Personen. Denn ein Amoklauf
zu den Auslastungen (z. B. zeitliche Vertei-     Am 21. Juni 2012 wird die Unfallkasse NRW        verläuft sehr schnell, und die zuerst eintref-
                                                 eine Fachtagung zur Umsetzung der DGUV-
lung, platzmäßige Auslastung) vorgenom-          Vorschrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für
                                                                                                  fenden Streifenpolizisten agieren sofort (s.
men. Mit der weiteren Einführung eines           Arbeitssicherheit“ an Hochschulen in NRW         Interview: www.his.de/pdf/34/InterviewEtt-
Flächensteuerungsmodells wurde durch             veranstalten.                                    ner_Aug10.pdf). Für die Hochschulen ist also
                                                 Drei Hochschulen haben an dem von der
die Berechnung von Nutzungsentgelten             Unfallkasse NRW initiierten Modellprojekt        zu klären, ob und wie eine entsprechende In-
ein Anreizsystem geschaffen. Bei den fach-       mitgewirkt und Möglichkeiten zur Neube-          formationsweitergabe organisiert werden
                                                 rechnung der Einsatzzeiten für Fachkräfte
lichen Einrichtungen konnte so ein Be-           für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte erar-    kann.
wusstsein für Flächen als Kostenfaktor und       beitet.                                             Für die aktive Arbeit der Gewaltpräventi-
                                                 Im Rahmen der Fachtagung sollen die Ergeb-
zum wirtschaftlichen Umgang geweckt                                                               on existiert an deutschen Hochschulen ak-
                                                 nisse vorgestellt und diskutiert werden.
werden. (uk)                                     Zur Zielgruppe dieser Veranstaltung gehö-        tuell erst ein etabliertes Modell: das Bedro-
                                                 ren die Hochschulleitungen, die Fachkräfte       hungsmanagement der TU Darmstadt (s.
                                                 für Arbeitssicherheit, die Betriebsärzte und
Mit Bedrohungen umgehen und aktiv                die Personalräte der Hochschulen in NRW.         auch URL www.intern.tu-darmstadt.de/be-
vorbeugen                                        Die Veranstaltung findet in den Tagungsräu-      drohungsmanagement/).         Hierbei    stehen
                                                 men des Hotels „Arcadeon Hagen“ statt.
Im Rahmen des Forums Gebäudemanage-                                                               zwei Facetten im Mittelpunkt. Zum einen das
ment hat die HIS GmbH zwei Workshops             Ihr Ansprechpartner:                             Schaffen einer Kultur des Hinsehens, die das
                                                 Dr. Hans-Joachim Grumbach
zum Thema „Bedrohung“ durchgeführt.              Unfallkasse Nordrhein-Westfalen                  Ziehen von klaren Grenzen ermöglicht. Zum
Fast 40 Hochschulvertreter haben hier Er-        Abteilung Hochschulen                            anderen das Etablieren einer Organisation,
                                                 Tel.: 0211-2808 307
fahrungen und Handlungsmöglichkeiten                                                              die personell in der Lage ist, Bedrohungen
                                                  h.grumbach@unfallkasse-nrw.de
erörtert.
4   |    HIS: Mitteilungsblatt – Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz 	                                                                  1 | 2012




adäquat zu beurteilen und im Zuge eines           deutig bestimmt ist. Das hier vorgestellte     darf beispielsweise die energetische In-
Casemanagements zu bearbeiten.                    Buch befasst sich mit der energetischen        spektion durchführen? Wie werden rele-
    Letztendlich wünschten sich die Teil-         Inspektion von Klimaanlagen, wie sie nach      vante Kennwerte für Klimaanlagen ermit-
nehmenden, dass die Vernetzung zu der             § 12 der Energieeinsparverordnung (EnEV)       telt? Wie Verstöße geahndet?
Thematik verbessert wird und die HIS              für Klimaanlagen in Nicht-Wohngebäuden            Der zweite Teil von Prof. Dr. Achim Tro-
GmbH in naher Zukunft eine Veranstal-             mit mehr als 12 kW Nennleistung für den        gisch befasst sich mit Grundlagen und Be-
tung zu der Thematik ausrichten wird. (jm)        Kältebedarf gefordert ist.                     rechnungen zu Behaglichkeit und Innen-
                                                                                                 raumklima. Die Energetische Inspektion
        Aus den Projekten                          Deutsche UNESCO-Kommission e.V. (Hrsg.):
                                                   Hochschulen für eine nachhaltige Entwick-
                                                                                                 wird als Teil der Instandhaltung auch in
                                                   lung. Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre      angrenzenden Gewerken betrachtet. Da-
Umweltmanagement und nachhaltige                   und Betrieb (Red. Müller-Christ, G.; Lieb-    rüber hinaus wird auf Aspekte wie Ener-
                                                   scher, A. K.). Bonn, November 2011. – 70 S.
Entwicklung an der Katholischen Univer-                                                          gieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Hygiene
                                                   Wie die deutschen Hochschulen mit Nach-
sität Eichstätt-Ingolstadt                         haltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb    und Nachhaltigkeit eingegangen. Lebens-
Nachhaltige Entwicklung ist ein Thema für          umgehen, dokumentiert eine neu erschie-       zykluskostenbetrachtungen sowie Zertifi-
                                                   nene Broschüre der AG „Hochschule und
viele Hochschulen, in den meisten Fällen           Nachhaltigkeit“ der UN-Dekade Bildung für
                                                                                                 zierungsverfahren (z. B. DGNB/BNB, LEED),
allerdings oft auch auf personenbezogene           nachhaltige Entwicklung. Sie zeigt an zahl-   oder       ASHRAE-Commissioning-Process
Einzelinitiativen begrenzt. Nach Kenntnis          reichen Praxisbeispielen, was Hochschu-       werden vorgestellt und erläutert.
                                                   len in Forschung und Lehre im Bereich der
der HIS GmbH haben erst wenige Hoch-               nachhaltigen Entwicklung leisten können,         Fazit: Ein nützliches Buch für alle, die
schulen aus unterschiedlichen Motivlagen           wie der Betrieb ausgerichtet werden kann      sich mit der energetischen Inspektion von
                                                   und welche Bewertungskriterien herange-
die nachhaltige Entwicklung als übergrei-          zogen werden können.                          Klimaanlagen befassen und eine nützliche
fendes Konzept in Forschung, Lehre und                                                           Arbeitsunterlage für die Praxis, die so-
                                                   Bezug der kostenlosen Broschüre möglich
Betrieb verankert. Die Katholische Univer-         über Bonner UNESCO-Büro unter                 wohl für Betreiber bzw. Auftraggeber als
sität Eichstätt-Ingolstadt will jetzt gemein-      www.wiwi.uni-bremen.de/gmc/                   auch für Anbieter entsprechender Dienst-
sam mit der HIS GmbH ein Management-                                                             leistungen hilfreich sein kann. Die beige-
system entwickeln, das von Anfang an                 Systematisch werden auf Basis der Be-       fügte CD enthält keine weiteren Materi-
alle drei Bereiche „Umwelt“, „Soziales“ und       rechnungsverfahren nach der DIN V 18599        alien sondern lediglich den Buchinhalt als
„Ökonomie“ einbezieht. Dieses geschieht           Möglichkeiten aufgezeigt, wichtige Anla-       PDF-Datei. (rp)
in einem moderierten Diskurs mit allen be-        genkennwerte zu ermitteln und eine Be-
                                                                                                  HIS:Mitteilungsblatt
teiligten Akteuren der Universität, unter-        urteilung des Gebäudes und der klimabe-         Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
stützt durch die Hochschulleitung, wohl           zogenen Lastzustände durchzuführen. Im          23. Jahrgang (erstmalig 1989 als HIS Mitteilungs-
                                                                                                  blatt Gefährliche Stoffe und Abfälle in Hoch-
wissend, dass dabei auch Zielkonflikte zu         Ergebnis können damit die Leistungen für        schulen)
regulieren sind. Diesen Ansatz, insbeson-         die Energetische Inspektion umfassend           Herausgeber:
                                                                                                  HIS Hochschul-Informations-System GmbH
dere ein Managementsystem gleich auf              definiert und festgeschrieben werden. Zur       Prof. Dr. M. Leitner
den gesamten Komplex der nachhaltigen             Unterstützung sind Tabellen und Checkli-        Redaktion:
Entwicklung auszudehnen, hat es so noch           sten enthalten.                                 I. Holzkamm (ih), Urte Ketelhön (uk)
                                                                                                  J. Müller (jm) verantwortlich, R.-D. Person (rp)
nicht an deutschen Hochschulen gegeben.              Im ersten Teil, der von Dr. Sylvia Schäd-    J. Stibbe (js)
In der Regel bildete ein funktionierendes         lich verfasst wurde, werden neben allge-        Adresse der Redaktion:
Umweltmanagementsystem die Grundla-               meinen Fragen zu den Anforderungen              Goseriede 9, 30159 Hannover, Telefon 0511/1220-
                                                                                                  140, Fax: 0511/1220-439, E-Mail: jmueller@his.de
ge, um anschließend auch zunehmend As-            und Ergebnissen der Energetischen In-
                                                                                                  Erscheinungsweise und Bezug:
pekte der nachhaltigen Entwicklung ein-           spektion, die gesetzlichen Grundlagen aus       Vierteljährlich, für Hochschulen und Behörden
                                                                                                  im Hochschulbereich kostenfrei.
zubeziehen. (jm) (ih)                             der EnEV 2009 (bzw. EU-Gebäuderichtli-
                                                                                                  ISSN 2190-7757 HIS:Mitteilungsblatt (Print)
                                                  nie) zusammengefasst und dabei speziell
        Rezensionen                               hinsichtlich der Anforderungen für Klima-
                                                                                                  ISSN 2190-7765 HIS:Mitteilungsblatt (Internet)

                                                                                                  Auflage:
                                                  anlagen aufbereitet. Hinzu kommen de-           1.500 Exemplare
Schädlich, S.; Trogisch, A. (Hrsg.): Energe-      taillierte Hinweise zur Vorgehensweise (u.
                                                                                                   Gestaltung und Satz:
tische Inspektion von Klimaanlagen. Ver-          a. Vorbereitung, Durchführung und Nach-          I. Schwerdt-Schmidt
lag: CCI Dialog. - 192 Seiten mit CD, ISBN        bereitung, Prüfprotokolle) bei der Ener-         Internet:
                                                                                                   http://www.his.de/abt3/ab34/infoseite_umwelt-
978-3-922420-23-1, 57,00 Euro                     getischen Inspektion, ergänzt durch Vor-         schutz
Unsicherheiten bzw. fehlende Definitionen         schläge zur Optimierung.                         Hinweis gemäß § 33 Bundesdatenschutzgesetz:
in der EnEV führen dazu, dass eine Lei-              Hilfreich sind die insgesamt 50 Fragen        Die für den Versand erforderlichen Daten (Name,
                                                                                                   Anschrift) werden elektronisch gespeichert.
stung „Energetische Inspektion“ nicht ein-        („FAQs“) zur Energetischen Inspektion: Wer

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  • 1. HIS:Mitteilungsblatt Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz Nr. 1 April 2012 Brennpunkt Hochschulverwaltung realisiert wurden, wahrscheinlich. Die wesentlichen Ände- Studentische Solarprojekte gibt es weitere Hochschulen, die sich in rungen sind: auf Hochschuldächern einer studentischen Solarinitiative zusam- • Kürzungen der EEG-Einspeisevergütung mengeschlossen haben. Bereits im Jahre zwischen 20 und 40 %. Die EEG-Einspeise- Solaranlagen, insbesondere geht es hier 2008 wurde hierzu das UniSolar-Netzwerk tarife werden in den dann noch drei förder- um Photovoltaik-Anlagen, werden zurzeit (Unisolar e. V.) an der Universität Leipzig fähigen Leistungsklassen einmalig zum 1. in großem Umfang realisiert. Verantwort- gegründet. Dessen Ziel war es, sich ge- April 2012 und danach stetig ab 1. Mai 2012 lich dafür ist, neben dem Wunsch, einen genseitig bei der Umsetzung von Solar- abgesenkt (ab November 2012 in Abhän- Beitrag zur Einführung umweltfreundlicher projekten zu unterstützen sowie neuen In- gigkeit vom PV-Ausbaustand insgesamt). Energien zu leisten, auch das Erneuerbare itiativen auf dem Weg zur Solaranlage auf • Für Solaranlagen, für die bereits ein Bauan- Energien Gesetz (EEG), das verlässliche Hochschuldächern zu helfen. In fast allen trag gestellt wurde (Dachanlagen, Freiflä- Rahmenbedingungen für die Finanzie- Bundesländern sind danach Projekte an chenanlagen) oder eine Baugenehmigung rung solcher Anlagen durch die festge- Hochschulen realisiert worden. Anfang vorliegt, gibt es Übergangsfristen. legten Einspeisevergütungen geschaffen 2011 musste der Verein in Leipzig aufgelöst • Der Eigenverbrauch wird nicht mehr zu- hat. Vielfach werden dabei gemeinschaft- werden. Dem Verein, der im Wesentlichen sätzlich gefördert. Bei kleinen Anlagen lich betriebene Solaranlagen durch Betei- durch Studierende getragen wurde, die (bis 10 kWp) werden nur noch 80 % des ligungsgemeinschaften als so genannte nach Beendigung ihres Studiums Leipzig erzeugten Stromes vergütet, bei Anlagen Bürgersolaranlagen betrieben. Privatper- mittlerweile verlassen haben, ist es leider mit mehr als 10 kWp Leistung sind es noch sonen können auf diese Weise durch eine nicht gelungen, Nachfolger zu finden. Die 90 %, lediglich Anlagen mit mehr als 1.000 Beteiligung mit einem verhältnismäßig ge- Webseite www.unisolar-netzwerk.de exi- kWp erhalten 100 % (bis 10 MWp). Nicht ver- ringen Beitrag Miteigentümer an einer So- stiert zwar noch, wird jedoch nicht mehr güteter Strom kann selbst verbraucht oder laranlage werden und beispielsweise von gepflegt. auf dem Markt verkauft werden (Marktinte- den Gewinnen aus dem Verkauf von Solar- Nach wie vor sind aber an vielen Hoch- grationsmodell). strom profitieren. schulen Initiativen auf Basis des Unisolar- • Der Gesamtausbau der Solarenergie wird Das funktioniert auch an Hochschulen. Netzwerks aktiv. Bemerkenswert an den bei Bedarf durch weitere Kürzungen be- Hier sind es in erster Linie Initiativen von studentischen Solarinitiativen ist deren grenzt (Zielkorridor wird um jährlich 400 Studierenden und Mitarbeitenden der ehrenamtliches Engagement, solche Pro- MW gesenkt). Hochschulen, die auch im Rahmen einer jekte auf den Weg zu bringen. In der Pra- Nun ist es sicher nicht ganz falsch, da- Bürgerbeteiligung Solaranlagen finanzie- xis ist ein interdisziplinäres Team aus den rauf hinzuweisen, dass eine Kürzung der ren. Der Strom kann dabei – je nach Pro- Wirtschafts- und Ingenieursbereichen be- Solarförderung überfällig war. Waren die jektauslegung – sowohl in das öffentliche teiligt. Solche Projekte sind außerdem ge- Anlagen häufig doch mehr Renditeobjekt als auch in das hochschuleigene Strom- eignet, die Integration in die Lehre zu er- als wirklich nutzbringende Energieerzeu- netz eingespeist werden. reichen. ger. Auch die Preise für Solaranlagen sind Die Resonanz der Bürger (hier in erster Zumindest in Bezug auf die Photovolta- mit dem Absinken der Förderung in der Linie Studierende und Hochschulmitarbei- ik ist damit zu rechnen, dass aufgrund der tende) auf die Möglichkeit der Beteiligung aktuellen Gesetzgebung die Attraktivität AUS D EM I N H A LT an Photovoltaik-Anlagen war bei den mei- von Solaranlagen sinkt. Grund ist die vom  Brennpunkt sten Projekten außerordentlich gut. In vie- Bundestag am 29. März 2012 beschlossene  Seminare len Projekten wollten mehr Personen An- Kürzung der Förderung von Solaranlagen teile zeichnen, als verfügbar waren. (EEG-Novelle). Zwar muss das Gesetz noch  Aus den Projekten Neben Projekten an den Universitäten durch den Bundesrat (voraussichtlich am  Rezension in Bremen und Freiburg, die seitens der 11. Mai 2012), aber die Zustimmung gilt als
  • 2. 2 | HIS: Mitteilungsblatt – Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz 1 | 2012 Vergangenheit ebenfalls gesunken. Doch für Arbeitssicherheit). Im Rahmen einer 104/09). Im Ergebnis steht fest, dass eine in den o. g. Hochschulprojekten wird es Zusammenarbeit von drei Hochschulen Arbeitsschutzunterweisung immer auf ei- sicher nicht in erster Linie um die Rendite aus NRW und der Unfallkasse NRW wurde ner konkreten arbeitsplatzbezogenen gegangen sein, sondern darum, bspw. ei- 2011 ein Pilotprojekt gestartet und konn- Gefährdungsbeurteilung beruhen muss. nen Beitrag zu sauberer Energie zu leisten. te erfolgreich abgeschlossen werden. Das Nach Vorgabe des § 12 Abs. 1 ArbSchG Das könnte angesichts der neuen Rege- Projekt gliederte sich in drei Etappen: vor- müssen die Unterweisungen auf die indivi- lungen schwierig werden. bereitende Maßnahmen, Konzeptentwick- duelle Arbeitssituation zugeschnitten sein. Was ist jetzt zu tun? In jedem Fall ist es lung und den nachbereitenden Maßnah- Dieses kann nur durch die Gefährdungsa- erforderlich, genauer zu rechnen und au- men. Zu den vorbereitenden Maßnahmen nalyse gewährleistet werden, welches ein ßerdem neue Möglichkeiten zu erschlie- zählten die zeitliche Planung, die Informa- zentrales Element und notwendige Vo- ßen, die auch in einer anderen Form der tion der Hochschulöffentlichkeit und die raussetzung der Unterweisung ist. Damit Vermarktung liegen könnten. In jedem Fall Entwicklung eines Arbeitsplanes. Die zwei- verbunden ist die regelmäßige Anpassung wird durch die gesunkenen Vergütungs- te Etappe wurde von der eigentlichen Um- und Fortschreibung der Beurteilung an die sätze die eigene Nutzung des erzeugten setzung des Projektes geprägt. Die kon- sich verändernde Gefährdungssituation Stroms interessanter. Noch gibt es keine krete Festlegung der Betriebsgrenzen, der und eine entsprechend modifizierte Un- Erfahrungen mit den Auswirkungen der Betreuungsgruppe und die Ermittlung der terweisung. (uk) neuen Gesetzeslage an den Hochschulen. Beschäftigtenzahl (VZÄ, getrennt nach Or-  Jubelius, Universität Bonn A. Die HIS GmbH wird das weiter verfolgen ganisationseinheiten) haben einige Fra- a.jubelius@uni-bonn.de und darüber berichten. gen bei der Ausgestaltung aufgeworfen. Dr. K. Schmitz, Universität Bonn Interessant wäre auch eine Auswei- So war z. B. zu klären, ob An-Institute mit K.schmitz@thch.uni-bonn.de tung der Bürgerbeteiligung auf andere zu berücksichtigen sind und welche ge- Projekte zur regenerativen Energieerzeu- nauen Vertragsinhalte zwischen Hoch- Forum Gebäudemanagement vom 14. bis gung an Hochschulen. Die Hochschulen schule und An-Instituten vereinbart sind. 15.03.2012 in Hannover bieten durch ihre Flächen (Außenanlagen), Bei allen Festlegungen wird es als wichtig „Steuerung im Gebäudemanagement“, so ihre technische Ausstattung und den vor angesehen, dass eine genaue Dokumenta- hieß das Thema des 5. Forums Gebäude- Ort tätigen wissenschaftlichen Mitarbei- tion der Entscheidungen (z. B. Ergebnisse, management, welches von der HIS GmbH tenden und Studierenden hervorragendes Leistungsumfang, Aufwand, Verfahrens- veranstaltet wurde. Schwerpunkthema Potential. (js) (rp) schritte, Festlegungen) nachvollziehbar war die konkrete Steuerung von Ressour- vorgenommen wird, um eine klare Argu- cen, Kosten und Qualitäten. Die aktuellen Seminare mentation z. B. gegenüber der Hochschul- und zukünftigen Herausforderungen für leitung zu haben. Neben der Festlegung Hochschulen sind vielfältig und reichen Rückblick der Einsatzzeiten für die Grundbetreuung von strategischen Fragen des Einsatzes wurden auch Festlegungen bei der be- von Kennzahlen, dem Umgang mit Verän- 26. Bonner Sicherheitsseminar vom 30. triebsspezifischen Betreuung getroffen. derungen bis zum Planen und Bauen. bis 31.01.2012 in Bad Honnef Hierbei wurde auch ein neues Aufgaben- Die Auswirkungen von veränderten Das Themenspektrum des Bonner Sicher- feld (Auslösekriterium 1.5 i nach Anhang Hochschulrahmenbedingungen auf das heitsseminars bot auch dieses Jahr wie- 4) zur Betreuung von Studenten identi- der eine interessante Bandbreite von der fiziert, um den spezifischen Anforderun- Seminarvorschau Gefährdungsbeurteilung für Gefahrstoffe, gen einer Hochschule gerecht zu werden. Forum Energie - Hochschulen auf dem Weg zur Energieeffizienz, vom 18. bis 20. Juni 2012 über erste Erfahrungen mit der DGUV Vor- In der dritte Etappe des Projektes wurden in Clausthal-Zellerfeld. schrift 2 bis hin zur Organisation der Rufbe- die Ergebnisse zur Entscheidung durch die  person@his.de reitschaft. Über zwei Themen soll aufgrund Hochschulleitung unter Beteiligung des Forum Nachhaltigkeit - Umweltmanage- ihrer besonderen Bedeutung nachfolgend Personalrates vorgelegt. In einem letzten ment und nachhaltige Entwicklung im Be- berichtet werden. Schritt sind dann Personalanpassungs- trieb von Hochschulen und wissenschaft- lichen Einrichtungen, vom 17. bis 19. Von der Universität Duisburg-Essen be- maßnahmen abgeklärt und die Hochschu- September 2012 in Clausthal-Zellerfeld. richtete Heike Wenzel, Leitung der Stabs- löffentlichkeit informiert worden.  j.mueller@his.de stelle Arbeitssicherheit und Umweltschutz, Weiterhin wurde auf der Veranstaltung Forum Arbeits- und Gesundheitsschutz über ihre konkreten Erfahrungen bei der das Thema der Arbeitsschutzunterwei- - Schwerpunkt Brandschutz und Notfall- planung, vom 03. bis 04. Dezember 2012 in Umsetzung der DGUV Vorschrift 2 (Un- sung rege diskutiert. Grundlage für den Frankfurt fallverhütungsvorschrift über die Einsatz- Vortrag von RA Horst Welkoborsky ist ein  Ketelhoen@his.de zeiten von Betriebsarzt und der Fachkraft Urteil vom Bundesarbeitsgericht (1 ABR
  • 3. 1 | 2012 HIS: Mitteilungsblatt – Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz | 3 Gebäudemanagement beleuchtete Dr. Ka- Aus den Berichten der Teilnehmenden Aus dem Protokoll zu einem Workshop: trin Vernau, Kanzlerin der Universität Ham- wird deutlich, wie vielfältig die Wahrneh- In Bezug auf mögliche Maßnahmen zur Prä- burg. Zu den Rahmenbedingungen ge- mung des Begriffes Bedrohung ist und vention (von Bedrohung) wird zwischen dem hört, dass die Autonomie der Hochschulen wie spezifische Rahmenbedingungen der Schutz von Personen und dem Schutz von weiter ausgebaut wird. Verantwortlich- Hochschulen besondere Risiken bergen „Sachen“ unterschieden. Für den Schutz der keiten für Liegenschaften sind teilwei- (z. B. Umgang mit gefährlichen Chemika- Menschen wird festgestellt, dass eine Schu- se verlagert worden. Damit steigt z. B. die lien, Forschung an ideologiebehafteten lung der Mitarbeitenden mit Kundenkon- Notwendigkeit, die erforderlichen Finanz- Themen, wie z. B. Gentechnik, Vorhanden- takt sehr wirkungsvoll sein kann (Deeska- mittel heute stärker als früher selbst einzu- sein wertvoller Gegenstände). Eine aktive lation), interne Notrufnummern bekannt werben. Alternative Finanzierungsmodelle Auseinandersetzung mit Risiko erfolgt in sein sollten, die Lehrenden wissen sollten, (z. B. ÖÖP, ÖPP) zur Beseitigung des oft- den seltensten Fällen. Eine besondere He- in welchen Räumen sie sich befinden (um mals vorhandenen Sanierungsstaus müs- rausforderung ist dabei immer wieder die im Bedarfsfall Auskunft geben zu können), sen gefunden werden. Weiterhin können Offenheit und Unübersichtlichkeit der die unterschiedlichen Verhaltensweisen im durch den demografischen Wandel und Hochschulen, was die bauliche Situation Brand- und Amokfall allen Hochschulange- bundespolitische Entscheidungen Pla- und räumliche Lage, aber auch die inne- hörigen bekannt, die internen Informations- nungsschwierigkeiten für die Verwaltung re Einstellung von Hochschulangehörigen abläufe im Krisenfall dokumentiert und den entstehen. Ein professionelles Flächenma- (insb. fehlendes Risikobewusstsein) be- Akteuren klar sein sollten. nagement und Transparenz durch Kom- trifft. Aber auch die Ausdehnung der Lehr- Bei den technischen Lösungen können Vi- munikation sind daher umso wichtiger. betriebe auf die Abendstunden ruft neue deoüberwachungen mit dem Datenschutz Seine konkreten Erfahrungen bei der Aufgaben hervor. Viele Teilnehmenden be- in Konflikt stehen und Schließsysteme (ggf. Umsetzung dieser Herausforderungen in klagen auch ein geringes Interesse an der Fluchtwege) blockieren. die Hochschulpraxis stellte Horst Bauer, Thematik bei den Akteuren in den Hoch- Für die Prävention in Bezug auf Amok Dezernent Gebäudemanagement an der schulen und beobachten, dass das Gebäu- stellt Joachim Müller fest: „Gewalt hat immer Leibniz Universität Hannover, den über 100 demanagement oder die Arbeitssicherheit eine Vorgeschichte.“ Aus diesem Grund ist die Teilnehmern anschaulich dar. Um das Ziel „das Thema dazu bekommt“. Neben Van- Sensibilisierung der Hochschulleitung für die einer effizienten Ressourcennutzung um- dalismus, Diebstahl, Bedrohung bewegt Thematik nicht nur wünschenswert, sondern zusetzen, werden an der Universität Han- das Thema Amok(lauf ) alle Teilnehmenden auch zweckmäßig (s. u.). Sollte es aber trotz nover keine Neubauten erstellt und keine besonders, weil ein professioneller Um- Prävention doch tatsächlich zu einem Amok- neuen Mietverträge abgeschlossen. Die gang fehlt. fall kommen, brauchen die Einsatzkräfte der gezielte Aktivierung von vorhandenen Flä- Polizei vor Ort sofort entscheidende Informa- chen steht im Fokus. Dazu wurden Raum- Fachtagung zur Umsetzung der DGUV-Vor- tionen, z. B. zum Gebäude und zu den dort schrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für zählungen und genaue Untersuchungen Arbeitssicherheit“ befindlichen Personen. Denn ein Amoklauf zu den Auslastungen (z. B. zeitliche Vertei- Am 21. Juni 2012 wird die Unfallkasse NRW verläuft sehr schnell, und die zuerst eintref- eine Fachtagung zur Umsetzung der DGUV- lung, platzmäßige Auslastung) vorgenom- Vorschrift 2 „Betriebsärzte und Fachkräfte für fenden Streifenpolizisten agieren sofort (s. men. Mit der weiteren Einführung eines Arbeitssicherheit“ an Hochschulen in NRW Interview: www.his.de/pdf/34/InterviewEtt- Flächensteuerungsmodells wurde durch veranstalten. ner_Aug10.pdf). Für die Hochschulen ist also Drei Hochschulen haben an dem von der die Berechnung von Nutzungsentgelten Unfallkasse NRW initiierten Modellprojekt zu klären, ob und wie eine entsprechende In- ein Anreizsystem geschaffen. Bei den fach- mitgewirkt und Möglichkeiten zur Neube- formationsweitergabe organisiert werden rechnung der Einsatzzeiten für Fachkräfte lichen Einrichtungen konnte so ein Be- für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte erar- kann. wusstsein für Flächen als Kostenfaktor und beitet. Für die aktive Arbeit der Gewaltpräventi- Im Rahmen der Fachtagung sollen die Ergeb- zum wirtschaftlichen Umgang geweckt on existiert an deutschen Hochschulen ak- nisse vorgestellt und diskutiert werden. werden. (uk) Zur Zielgruppe dieser Veranstaltung gehö- tuell erst ein etabliertes Modell: das Bedro- ren die Hochschulleitungen, die Fachkräfte hungsmanagement der TU Darmstadt (s. für Arbeitssicherheit, die Betriebsärzte und Mit Bedrohungen umgehen und aktiv die Personalräte der Hochschulen in NRW. auch URL www.intern.tu-darmstadt.de/be- vorbeugen Die Veranstaltung findet in den Tagungsräu- drohungsmanagement/). Hierbei stehen men des Hotels „Arcadeon Hagen“ statt. Im Rahmen des Forums Gebäudemanage- zwei Facetten im Mittelpunkt. Zum einen das ment hat die HIS GmbH zwei Workshops Ihr Ansprechpartner: Schaffen einer Kultur des Hinsehens, die das Dr. Hans-Joachim Grumbach zum Thema „Bedrohung“ durchgeführt. Unfallkasse Nordrhein-Westfalen Ziehen von klaren Grenzen ermöglicht. Zum Fast 40 Hochschulvertreter haben hier Er- Abteilung Hochschulen anderen das Etablieren einer Organisation, Tel.: 0211-2808 307 fahrungen und Handlungsmöglichkeiten die personell in der Lage ist, Bedrohungen  h.grumbach@unfallkasse-nrw.de erörtert.
  • 4. 4 | HIS: Mitteilungsblatt – Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz 1 | 2012 adäquat zu beurteilen und im Zuge eines deutig bestimmt ist. Das hier vorgestellte darf beispielsweise die energetische In- Casemanagements zu bearbeiten. Buch befasst sich mit der energetischen spektion durchführen? Wie werden rele- Letztendlich wünschten sich die Teil- Inspektion von Klimaanlagen, wie sie nach vante Kennwerte für Klimaanlagen ermit- nehmenden, dass die Vernetzung zu der § 12 der Energieeinsparverordnung (EnEV) telt? Wie Verstöße geahndet? Thematik verbessert wird und die HIS für Klimaanlagen in Nicht-Wohngebäuden Der zweite Teil von Prof. Dr. Achim Tro- GmbH in naher Zukunft eine Veranstal- mit mehr als 12 kW Nennleistung für den gisch befasst sich mit Grundlagen und Be- tung zu der Thematik ausrichten wird. (jm) Kältebedarf gefordert ist. rechnungen zu Behaglichkeit und Innen- raumklima. Die Energetische Inspektion Aus den Projekten Deutsche UNESCO-Kommission e.V. (Hrsg.): Hochschulen für eine nachhaltige Entwick- wird als Teil der Instandhaltung auch in lung. Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre angrenzenden Gewerken betrachtet. Da- Umweltmanagement und nachhaltige und Betrieb (Red. Müller-Christ, G.; Lieb- rüber hinaus wird auf Aspekte wie Ener- scher, A. K.). Bonn, November 2011. – 70 S. Entwicklung an der Katholischen Univer- gieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, Hygiene Wie die deutschen Hochschulen mit Nach- sität Eichstätt-Ingolstadt haltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb und Nachhaltigkeit eingegangen. Lebens- Nachhaltige Entwicklung ist ein Thema für umgehen, dokumentiert eine neu erschie- zykluskostenbetrachtungen sowie Zertifi- nene Broschüre der AG „Hochschule und viele Hochschulen, in den meisten Fällen Nachhaltigkeit“ der UN-Dekade Bildung für zierungsverfahren (z. B. DGNB/BNB, LEED), allerdings oft auch auf personenbezogene nachhaltige Entwicklung. Sie zeigt an zahl- oder ASHRAE-Commissioning-Process Einzelinitiativen begrenzt. Nach Kenntnis reichen Praxisbeispielen, was Hochschu- werden vorgestellt und erläutert. len in Forschung und Lehre im Bereich der der HIS GmbH haben erst wenige Hoch- nachhaltigen Entwicklung leisten können, Fazit: Ein nützliches Buch für alle, die schulen aus unterschiedlichen Motivlagen wie der Betrieb ausgerichtet werden kann sich mit der energetischen Inspektion von und welche Bewertungskriterien herange- die nachhaltige Entwicklung als übergrei- zogen werden können. Klimaanlagen befassen und eine nützliche fendes Konzept in Forschung, Lehre und Arbeitsunterlage für die Praxis, die so- Bezug der kostenlosen Broschüre möglich Betrieb verankert. Die Katholische Univer- über Bonner UNESCO-Büro unter wohl für Betreiber bzw. Auftraggeber als sität Eichstätt-Ingolstadt will jetzt gemein- www.wiwi.uni-bremen.de/gmc/ auch für Anbieter entsprechender Dienst- sam mit der HIS GmbH ein Management- leistungen hilfreich sein kann. Die beige- system entwickeln, das von Anfang an Systematisch werden auf Basis der Be- fügte CD enthält keine weiteren Materi- alle drei Bereiche „Umwelt“, „Soziales“ und rechnungsverfahren nach der DIN V 18599 alien sondern lediglich den Buchinhalt als „Ökonomie“ einbezieht. Dieses geschieht Möglichkeiten aufgezeigt, wichtige Anla- PDF-Datei. (rp) in einem moderierten Diskurs mit allen be- genkennwerte zu ermitteln und eine Be- HIS:Mitteilungsblatt teiligten Akteuren der Universität, unter- urteilung des Gebäudes und der klimabe- Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz stützt durch die Hochschulleitung, wohl zogenen Lastzustände durchzuführen. Im 23. Jahrgang (erstmalig 1989 als HIS Mitteilungs- blatt Gefährliche Stoffe und Abfälle in Hoch- wissend, dass dabei auch Zielkonflikte zu Ergebnis können damit die Leistungen für schulen) regulieren sind. Diesen Ansatz, insbeson- die Energetische Inspektion umfassend Herausgeber: HIS Hochschul-Informations-System GmbH dere ein Managementsystem gleich auf definiert und festgeschrieben werden. Zur Prof. Dr. M. Leitner den gesamten Komplex der nachhaltigen Unterstützung sind Tabellen und Checkli- Redaktion: Entwicklung auszudehnen, hat es so noch sten enthalten. I. Holzkamm (ih), Urte Ketelhön (uk) J. Müller (jm) verantwortlich, R.-D. Person (rp) nicht an deutschen Hochschulen gegeben. Im ersten Teil, der von Dr. Sylvia Schäd- J. Stibbe (js) In der Regel bildete ein funktionierendes lich verfasst wurde, werden neben allge- Adresse der Redaktion: Umweltmanagementsystem die Grundla- meinen Fragen zu den Anforderungen Goseriede 9, 30159 Hannover, Telefon 0511/1220- 140, Fax: 0511/1220-439, E-Mail: jmueller@his.de ge, um anschließend auch zunehmend As- und Ergebnissen der Energetischen In- Erscheinungsweise und Bezug: pekte der nachhaltigen Entwicklung ein- spektion, die gesetzlichen Grundlagen aus Vierteljährlich, für Hochschulen und Behörden im Hochschulbereich kostenfrei. zubeziehen. (jm) (ih) der EnEV 2009 (bzw. EU-Gebäuderichtli- ISSN 2190-7757 HIS:Mitteilungsblatt (Print) nie) zusammengefasst und dabei speziell Rezensionen hinsichtlich der Anforderungen für Klima- ISSN 2190-7765 HIS:Mitteilungsblatt (Internet) Auflage: anlagen aufbereitet. Hinzu kommen de- 1.500 Exemplare Schädlich, S.; Trogisch, A. (Hrsg.): Energe- taillierte Hinweise zur Vorgehensweise (u. Gestaltung und Satz: tische Inspektion von Klimaanlagen. Ver- a. Vorbereitung, Durchführung und Nach- I. Schwerdt-Schmidt lag: CCI Dialog. - 192 Seiten mit CD, ISBN bereitung, Prüfprotokolle) bei der Ener- Internet: http://www.his.de/abt3/ab34/infoseite_umwelt- 978-3-922420-23-1, 57,00 Euro getischen Inspektion, ergänzt durch Vor- schutz Unsicherheiten bzw. fehlende Definitionen schläge zur Optimierung. Hinweis gemäß § 33 Bundesdatenschutzgesetz: in der EnEV führen dazu, dass eine Lei- Hilfreich sind die insgesamt 50 Fragen Die für den Versand erforderlichen Daten (Name, Anschrift) werden elektronisch gespeichert. stung „Energetische Inspektion“ nicht ein- („FAQs“) zur Energetischen Inspektion: Wer