1. Pressemitteilung
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Dr. Matthias Joseph
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Kassel, 22. Juli 2009
Sperrfrist: 22. Juli 2009, 10:00 Uhr
Konjunkturumfrage Handwerkskammer Kassel, Sommerquartal 2009
Handwerk stemmt sich gegen die Krise
„Der Wirtschaftsabschwung hat sich im Sommerquartal nicht weiter verschärft und die Betriebe be-
urteilen ihre wirtschaftliche Lage wieder besser als im Frühjahr. Die größte Rezession der Nach-
kriegszeit lässt das Handwerk natürlich nicht unberührt, doch konnten sich die Betriebe im Kasseler
Kammerbezirk insgesamt gut behaupten“, so kommentierte der neue Kammerpräsident Heinrich
Gringel die aktuelle Konjunktur-Sommerumfrage der HWK, die heute bei der Firma Josef Gehring
GmbH & Co. KG in Fulda vorgestellt wurde. „Nun hoffen wir auf einen Herbstschub durch die Um-
setzung der Konjunkturpakete, die bisher noch nicht angekommen sind.“
Geschäftsklimaindex gestiegen
Der Geschäftsklimaindex (setzt sich zusammen aus aktueller und zukünftiger Geschäftslage)
stieg seit dem Frühjahr um 5,7 auf 72,5 Punkte. Gegenüber dem Vorjahr war dies allerdings eine
Verschlechterung, der Sommerwert 2008 lag noch bei 80,1 Punkten. Von den Tiefständen der Jah-
re 2002 bis 2005 ist das nord-, ost- und mittelhessische Handwerk jedoch weit entfernt. Dabei be-
werteten 73,3 Prozent der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage mit gut oder befriedigend. Im Vor-
quartal waren es 66,1 Prozent, vor einem Jahr 81 Prozent. Auch die zukünftigen Erwartungen
werden besser eingeschätzt als im Frühjahr, doch die Vorjahreswerte wurden unterschritten. Da-
durch zeigt das Trendbarometer zwar weiter leicht nach unten, aber ein wirtschaftlicher Rückschlag
wird nicht mehr erwartet.
Ausbaugewerbe steht gut da, Kfz-Handwerk im Keller
Die einzelnen Handwerksgruppen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage extrem unterschiedlich:
Eine sehr positive Geschäftslage ist im Ausbaugewerbe zu verzeichnen, insgesamt 83,5 Prozent
der Betriebe bewerteten ihre momentane Geschäftslage mit gut oder befriedigend. Die Gesund-
heits- und die Nahrungsmittelhandwerke sind ebenfalls recht zufrieden (72,8 bzw. 72,7 Prozent)
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und die industriellen Zulieferer haben sich gegenüber dem Vorquartal überraschend erholt (75,8
Prozent), waren aber gegenüber dem Vorjahr erheblich zurückgefallen. Das Bauhauptgewerbe
(62,9 Prozent) konnte sich lediglich saisonal etwas erholen, die gestiegenen Umsätze reichen nicht
aus, um aus der aktuellen Talsohle herauszukommen. Die Lage in den Kfz-Betrieben (66,7 Pro-
zent) wird immer noch überwiegend sehr skeptisch beurteilt, dies gilt auch für das persönliche
Dienstleistungsgewerbe (55,6 Prozent).
Umsätze und Auftragseingänge saisonal wieder gestiegen
Die Auftragsbestände und -eingänge der Handwerksbetriebe waren im Zeitraum April bis Juni
durch saisonale Einflüsse deutlich angestiegen, nachdem sie zu Beginn des Jahres noch abge-
rutscht waren. Die Auftragsreichweite stieg auf durchschnittlich 6,3 Wochen, im Sommer des letz-
ten Jahres waren es 5,9 Wochen. Leicht entspannt hat sich auch die Umsatzsituation. Mehr als
jeder vierte Betrieb konnte Erlöszuwächse verbuchen, im Frühjahr waren es lediglich 11,3 Prozent.
Allerdings zeigen die Umsatzzahlen der vergangenen drei Monate sichtliche Eintrübungen des ge-
samtwirtschaftlichen Wachstumseinbruchs, das machte der Vorjahresvergleich deutlich. Die Be-
triebsauslastung war ebenfalls saisonal angestiegen und lag Ende Juni bei durchschnittlich 73,6
Prozent (Vorquartal: 69,3; Vorjahr: 76,2 Prozent).
Stabile Beschäftigtensituation
Ein positives Zeichen setzten die Betriebe auch im Sommerquartal mit ihrer Beschäftigtenpolitik:
Der Großteil der Handwerksbetriebe hat an seinen Fachkräften festgehalten (85,1 Prozent) und 7,8
Prozent der Befragten stellten sogar zusätzliches Personal ein, während sich 7,1 Prozent von Mit-
arbeitern trennen mussten. Immerhin 36,3 Prozent der Unternehmen haben im Berichtsquartal In-
vestitionen getätigt, möglicherweise in weiteres Indiz für das Ende der Talfahrt.
„Das Handwerk im Kasseler Kammerbezirk ist von der Krise natürlich betroffen, aber es beweist
sich gleichzeitig als wichtiger Konjunkturstabilisator, das zeigt unter anderem die stabile Beschäftig-
tensituation. Für das das zweite Halbjahr 2009 ist das Handwerk im Kammerbezirk Kassel gut auf-
gestellt und weitere Tiefschläge erwarten wir nicht mehr“, so Gringel abschließend.
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Geschäftsklimaindex im Handwerk
Stimmung in den nord-, ost- und mittelhessischen Betrieben
85,0 25,0
80,0 81 80 20,0
79
75,0
72 15,0
70,0
10,0
65,0
62 5,0
60,0 60 60
0,0
55,0
50,0 -5,0
45,0 -10,0
Veränderung ggü. Vorjahr
40,0 -15,0
Geschäftserwartungen Sommer 2009 Geschäftserwartungen Sommer 2008
gut 21,2 28,3
befriedigend 49,8 50,1
schlecht 29 21,6
Das Handwerk im Kammerbezirk Kassel beschäftigt ca. 88.400 Mitarbeiter in über 15.300 Betrieben, bildet
knapp 9.000 junge Menschen aus und erwirtschaftet einen Umsatz von ca. 7,7 Milliarden Euro.
Ansprechpartner für Redaktionen: Dr. Matthias Joseph, Wirtschaft und Statistik (matthias.joseph@hwk-
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Die komplette Analyse kann unter www.hwk-kassel.de (Rubrik: Aktuelles/Konjunktur) abgerufen oder unter
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