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                          mitteilung
    DATUM    2. September 2011
  NUMMER     176
SPERRFRIST   18.00 Uhr




             Staatssekretär Dr. Robert Kloos fordert
             höhere Wertschätzung von Lebensmitteln


             Strategien gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln und Ressourcen


             Das Bundeslandwirtschaftsministerium setzt sich für eine neue Kultur der Wertschätzung von
             Lebensmitteln ein. Dazu gehört auch ein schonender Umgang mit Ressourcen und damit
             verbunden, die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. „Unsere Lebensmittel werden mit viel
             Aufwand und nach höchsten Standards produziert, sie verdienen eine hohe Wertschätzung
             und einen sorgfältigen Umgang“, sagte Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im
             Bundeslandwirtschaftsministerium am Freitag in Köln anlässlich der Filmpremiere von
             „Taste The Waste“. Schätzungen zufolge werden weltweit zwischen 20 und 75 Prozent der
             Nahrungsmittel mit einem Gesamtvolumen von jährlich mehr als 1,2 Milliarden Tonnen
             weggeworfen. Die FAO geht davon aus, dass ungefähr ein Drittel der weltweiten
             Nahrungsmittelproduktion als Abfall verloren geht. „Diese Verschwendung von kostbaren
             Ressourcen können wir uns nicht leisten. Der Hunger auf der Welt, die Preise für
             Nahrungsmittel und die unvermeidliche Umweltbelastung bei der Produktion erfordern ein
             Umdenken“, sagte Kloos.


             Das Bundesverbraucherministerium entwickelt Strategien, um Verluste entlang der
             Lebensmittelkette zu verringern. Hersteller, Händler und Verbraucher sollen dabei unterstützt
             werden, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Dabei müssen wichtige Faktoren berücksichtigt
             werden, beispielsweise die rasche Verderblichkeit vieler Lebensmittel, hohe
             Hygienestandards in Deutschland, die aus gesundheitlichen Gründen unerlässlich sind,
             sowie Ernteschwankungen. „Wir brauchen durchdachte Lösungen für eine
DATUM    2. September 2011                                                                      SEITE 2 VON 3

  NUMMER     176
SPERRFRIST   18.00 Uhr


             Kreislaufwirtschaft, die alle Akteure einbindet: den Verbraucher, den Handel, die
             Energiewirtschaft und die Landwirtschaft“, sagte Kloos. Weniger Lebensmittelabfälle setzen
             einen gesamtgesellschaftlichen Bewusstseinswandel voraus. Nicht zuletzt kommt hier auch
             der Verbraucher ins Spiel. Im privaten Haushalt gibt es viele Möglichkeiten, eine
             Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden. Wird Gemüse oder Obst richtig gelagert,
             bleibt es länger frisch. Auch lassen sich aus Resten leckere Gerichte kochen. Die wichtigsten
             Tipps für die Verbraucher lauten: Mahlzeiten richtig planen, Notizen für den Einkauf machen,
             regelmäßig die Vorräte in der Tiefkühltruhe oder im Keller auf Haltbarkeit kontrollieren und
             Reste verwerten. Ausführliche Verbraucher-Informationen zur Vermeidung von
             Lebensmittelabfällen gibt es im Internet unter www.jedesmahlwertvoll.de. Die wichtigsten
             Tipps sind auf einer Service-Checkkarte, erhältlich unter www.bmelv.de zusammengefasst.


             Eine Forsa-Umfrage des Bundesverbraucherministeriums hat bereits Erkenntnisse über das
             Wegwerfverhalten deutscher Konsumenten gebracht: Rund 84 Prozent der Deutschen
             werfen Lebensmittel weg, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder die Ware verdorben
             ist. 19 Prozent nennen zu große Packungen als Hauptgrund. 16 Prozent der Bürger werfen
             Lebensmittel weg, weil sie ihnen nicht schmecken. Und rund ein Viertel gibt an, zu viel
             gekauft zu haben. In der Umfrage geben 58 Prozent an, dass in ihrem Haushalt regelmäßig
             Lebensmittel weggeworfen werden. 69 Prozent der Bürger haben beim Wegwerfen von
             Lebensmitteln ein schlechtes Gewissen (die vollständige Umfrage finden Sie im Internet
             unter www.bmelv.de).


             Das Bundesverbraucherministerium lässt eine umfassende Untersuchung erstellen, die
             erstmals konkrete und belastbare Zahlen über die Art und Menge der Nahrungsmittel liefern
             soll, die in Deutschland Jahr für Jahr auf dem Müll landen. Auch die Gründe für die
             europaweit steigenden Wegwerfraten sollen aufgedeckt werden. Bis Ende des Jahres liegen
             voraussichtlich erste Ergebnisse vor. Auf dieser Basis werden weitere Vorschläge zur Abfall-
             Verringerung erarbeitet. „Es gibt noch Optimierungsbedarf, wenn ich sehe, wie viel auch im
             Handel weggeworfen wird“, sagte Kloos. Auch die Nutzung von Reststoffen könne sinnvoll
             ausgeweitet werden, beispielsweise bei der Erzeugung von Bioenergie.

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  • 1. Pressestelle Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin Presse- HAUSANSCHRIFT TEL +49 (0)30 18 529 - 3170 FAX +49 (0)30 18 529 - 3179 E-MAIL pressestelle@bmelv.bund.de INTERNET www.bmelv.de mitteilung DATUM 2. September 2011 NUMMER 176 SPERRFRIST 18.00 Uhr Staatssekretär Dr. Robert Kloos fordert höhere Wertschätzung von Lebensmitteln Strategien gegen die Verschwendung von Nahrungsmitteln und Ressourcen Das Bundeslandwirtschaftsministerium setzt sich für eine neue Kultur der Wertschätzung von Lebensmitteln ein. Dazu gehört auch ein schonender Umgang mit Ressourcen und damit verbunden, die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. „Unsere Lebensmittel werden mit viel Aufwand und nach höchsten Standards produziert, sie verdienen eine hohe Wertschätzung und einen sorgfältigen Umgang“, sagte Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium am Freitag in Köln anlässlich der Filmpremiere von „Taste The Waste“. Schätzungen zufolge werden weltweit zwischen 20 und 75 Prozent der Nahrungsmittel mit einem Gesamtvolumen von jährlich mehr als 1,2 Milliarden Tonnen weggeworfen. Die FAO geht davon aus, dass ungefähr ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion als Abfall verloren geht. „Diese Verschwendung von kostbaren Ressourcen können wir uns nicht leisten. Der Hunger auf der Welt, die Preise für Nahrungsmittel und die unvermeidliche Umweltbelastung bei der Produktion erfordern ein Umdenken“, sagte Kloos. Das Bundesverbraucherministerium entwickelt Strategien, um Verluste entlang der Lebensmittelkette zu verringern. Hersteller, Händler und Verbraucher sollen dabei unterstützt werden, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Dabei müssen wichtige Faktoren berücksichtigt werden, beispielsweise die rasche Verderblichkeit vieler Lebensmittel, hohe Hygienestandards in Deutschland, die aus gesundheitlichen Gründen unerlässlich sind, sowie Ernteschwankungen. „Wir brauchen durchdachte Lösungen für eine
  • 2. DATUM 2. September 2011 SEITE 2 VON 3 NUMMER 176 SPERRFRIST 18.00 Uhr Kreislaufwirtschaft, die alle Akteure einbindet: den Verbraucher, den Handel, die Energiewirtschaft und die Landwirtschaft“, sagte Kloos. Weniger Lebensmittelabfälle setzen einen gesamtgesellschaftlichen Bewusstseinswandel voraus. Nicht zuletzt kommt hier auch der Verbraucher ins Spiel. Im privaten Haushalt gibt es viele Möglichkeiten, eine Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden. Wird Gemüse oder Obst richtig gelagert, bleibt es länger frisch. Auch lassen sich aus Resten leckere Gerichte kochen. Die wichtigsten Tipps für die Verbraucher lauten: Mahlzeiten richtig planen, Notizen für den Einkauf machen, regelmäßig die Vorräte in der Tiefkühltruhe oder im Keller auf Haltbarkeit kontrollieren und Reste verwerten. Ausführliche Verbraucher-Informationen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen gibt es im Internet unter www.jedesmahlwertvoll.de. Die wichtigsten Tipps sind auf einer Service-Checkkarte, erhältlich unter www.bmelv.de zusammengefasst. Eine Forsa-Umfrage des Bundesverbraucherministeriums hat bereits Erkenntnisse über das Wegwerfverhalten deutscher Konsumenten gebracht: Rund 84 Prozent der Deutschen werfen Lebensmittel weg, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder die Ware verdorben ist. 19 Prozent nennen zu große Packungen als Hauptgrund. 16 Prozent der Bürger werfen Lebensmittel weg, weil sie ihnen nicht schmecken. Und rund ein Viertel gibt an, zu viel gekauft zu haben. In der Umfrage geben 58 Prozent an, dass in ihrem Haushalt regelmäßig Lebensmittel weggeworfen werden. 69 Prozent der Bürger haben beim Wegwerfen von Lebensmitteln ein schlechtes Gewissen (die vollständige Umfrage finden Sie im Internet unter www.bmelv.de). Das Bundesverbraucherministerium lässt eine umfassende Untersuchung erstellen, die erstmals konkrete und belastbare Zahlen über die Art und Menge der Nahrungsmittel liefern soll, die in Deutschland Jahr für Jahr auf dem Müll landen. Auch die Gründe für die europaweit steigenden Wegwerfraten sollen aufgedeckt werden. Bis Ende des Jahres liegen voraussichtlich erste Ergebnisse vor. Auf dieser Basis werden weitere Vorschläge zur Abfall- Verringerung erarbeitet. „Es gibt noch Optimierungsbedarf, wenn ich sehe, wie viel auch im Handel weggeworfen wird“, sagte Kloos. Auch die Nutzung von Reststoffen könne sinnvoll ausgeweitet werden, beispielsweise bei der Erzeugung von Bioenergie.