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mitteilung
Berlin, 23. September 2009
Nr. 100
Bundesgesundheitsministerin Schmidt: Demenzkranke haben
Anspruch auf Solidarität
Europäisches Projekt „Demenz: Ethik im Netz“ beginnt
Alle europäischen Gesellschaften stehen vor der großen Herausforderung, für eine
wachsende Anzahl demenzkranker Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen.
Deshalb ist es gut, diese gesellschaftlich-ethische Debatte im Sinne gemeinsamen
Lernens und Erfahrungsaustauschs grenzüberschreitend zu führen.
Heute treffen sich die Mitglieder des europäischen Projektes „Demenz: Ethik im
Netz“ aus Luxemburg, Frankreich, Norwegen, Schweiz und Deutschland im
Bundesgesundheitsministerium. Das Projekt wird von „Alzheimer Europe“ als
europäische Repräsentanz der Betroffenen und ihrer Angehörigen getragen und
mit wesentlicher Unterstützung der Deutschen Alzheimergesellschaft organisiert.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Die Würde demenzkranker
Menschen zu bewahren, ist unmittelbares Anliegen von Angehörigen und Pflege-
kräften. Hierzu soll das Projekt Unterstützung und Antworten geben. Demenz-
kranke Menschen und ihre Angehörigen haben Anspruch auf Solidarität und Hilfe
bei der Bewältigung des Alltags.“
2. Seite 2 von 2 Das Projekt „Demenz: Ethik im Netz“ sieht vor, das Medium einer europäischen –
mehrsprachigen – Website im Internet für einen grenzüberschreitenden ethischen
Diskurs zur Versorgung und den Problemlagen demenzkranker Menschen zu
nutzen. Es wird in diesem Jahr mit 60.000 € vom Bundesministerium für Gesund-
heit gefördert. Darüber hinaus fördert die Europäische Kommission im Jahr 2010
das Projekt im Rahmen des Aktionsprogramms Gesundheit.
Die europäische Internetseite „Demenz: Ethik im Netz“ soll Hintergrundinformatio-
nen und Stellungnahmen zu verschiedenen ethischen Fragen Pflege und
Betreuung von Alzheimerpatienten enthalten. Und sie soll Anfragen von Pflege-
personen oder Angehörigen der Gesundheitsberufe gemeinsam mit Stellung-
nahmen der Ethikexperten wiedergeben. Sie bietet ein Forum, spezifische ethische
Dilemmata aus verschiedenen professionellen Perspektiven zu diskutieren.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „In einem sozialen Europa brauchen
wir gemeinsame Antworten und Lösungen zur Verbesserung der Situation demen-
ziell erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen. Der durch das Projekt unterstütz-
te ethisch fundierte Zugang zum Leben mit demenzkranken Menschen ist zugleich
ein guter Baustein einer verbesserten Pflegepolitik in Deutschland und Bestandteil
der nötigen gesellschaftlichen Debatte zur Zukunft der Pflege.“
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