Berufliche Bildung: Erfolg und Perspektiven. Präsentation auf dem Bildungskongress der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Technische Hochschule Nürnberg, 11. Mai 2013
Neue Perspektiven für die Personalentwicklung durch m-Learning
Berufsbildung: Erfolge und Perspektiven
1. Berufliche Bildung:
Erfolg und Perspektiven
Prof. Dr. Karl Wilbers
Universität Erlangen-Nürnberg
Bildungskongress der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag
Technische Hochschule Nürnberg
11. Mai 2013
2. Bedeutung beruflicher Bildung für Gesellschaft
2
Berufliche
Bildung
Kompetente Fachkraft
Mündige
Bürger
Integrierte
Bürger Politische
Integration
Kompetenz-
entwicklung
Soziale
Integration
Allokation
Stellung in der
Leistungsgesellschaft
Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
3. Arbeitskräftesaldo nach Qualifikationen
(Prognos 2012 für Deutschland 2011 – 2035)
Quelle: Studie Arbeitslandschaft 2035. Eine Studie der Prognos AG im
Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Stand: Dezember 2012
3Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
4. Fachkräfteangebot und -nachfrage „Beruflich Qualifizierte“
(Fachkräftemonitor 2013 für Bayern 2005 – 2030)
4Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
Angebot
Nachfrage
5. Fachkräftebedarf „Beruflich Qualifizierte“
vs. „Akademisch Qualifizierte“
(Fachkräftemonitor 2013 für Bayern 2005 – 2030)
5Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
Beruflich Qualifizierte
Akademisch Qualifizierte
6. Erwerbspersonen: Veränderungen zum Ausgangsjahr
(BIBB-IAB 2012 für 2015 - 2030)
Zeitraum Ohne
abgeschl.
Berufsaus-
bildung:
ISCED
1, 2, 3a
Mit abge-
schlossener
Berufsaus-
bildung:
ISCED
3b & 4
Fachschulab
schluss,
Meister,
Techniker:
ISCED 5b
Akade-
mischer
Abschluss:
ISCED
5a & 6
2015 -1,3 -2,5 0,0 6,0
2020 -2,7 -6,8 -1,9 13,1
2025 -5,2 -12,8 -5,3 19,8
2030 -7,6 -19,3 -9,3 24,8
6
Quelle:BIBB-IAB-Qualifikations-undBerufsfeldprojektionenbiszumJahr2030.BIBBReport,18/12.
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7. Erfolge und Perspektiven beruflicher Bildung in Bayern
7
Hochschulen
Allgemeinbildende
Schulen
Berufs-
bildung
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8. Erfolge und Perspektiven beruflicher Bildung in Bayern
8
Hochschulen
Allgemeinbildende
Schulen
Berufs-
bildung
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9. Berufsbildung & Gymnasium
Stellenwert beruflicher Bildung im Gymnasium
Bildungsauftrag Art. 9 BayEUG: Berufliche Bildung berücksichtigt
Vor-P-Seminar“-Befragungen im Projekt „ProDual“: Kein/Kaum Stellenwert
Dualer Berufsausbildung im Gymnasium
Berufsorientierung mit Reform der gymnasialen Oberstufe gestärkt
P-Seminar als Instrument zu Entwicklung der „Berufswelt- und
Berufswahlkompetenz“
Ernüchternde Erfahrungen mit P-Seminar in der Initiative „Wege zu mehr
MINT-Absolventen“ (FAU u.a.)
• Perspektiven
Informationsstand zu Implementation/Evaluation P-Seminar
verbesserungsfähig
Stellenwert berufliche Bildung in der Ausbildung Gym-Lehrkräfte stärken
Stellenwert beruflicher Bildung in der gymnasialen Oberstufe weiter stärken
Internetgestützte Information für Schüler/innen verbessern
(> Informationsportal IHK/HWK aus ProDual)
9Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
10. Berufsbildung & Mittelschule
Berufsorientierung mit Reform der Mittelschule gestärkt
Verankerung als profilbildendes Merkmal
AWT als Leitfach
Berufsorientierende Zweige
Schule-Wirtschaft-Vernetzung
Mittelschule und Berufsschule in Kooperation (MuBiK)
…
Perspektiven
Qualitätsstandards einer systematischen, gestuften Berufsorientierung an
Mittelschulen (> Projekt ProDual)
Schulische Fahrpläne für die Berufsorientierung
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11. Beispiel
11Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
12. Erfolge und Perspektiven beruflicher Bildung in Bayern
12
Hochschulen
Allgemeinbildende
Schulen
Berufs-
bildung
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13. Gemeinsame Angebote von hochschulischer und
beruflicher Bildung
13
Berufliche
Bildung
Hochschulische
Bildung
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14. Studierende in Dualen Studiengängen in Bayern
14
Quelle:M.Weich,HochschuleDual
Bachelor +
Kammerabschluss
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15. Duale Studiengänge
Beispiel: Verbundstudium „Steuern“
Partner:
■ Ausbildungsbetrieb, z.B. DATEV
■ Berufliche Schule 4 der Stadt Nürnberg
■ Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
■ Steuerberaterkammer Nürnberg
Abschlüsse: Steuerfachangestellte(r) & Bachelor of Arts oder Bachelor of
Laws
Potentiale
Bietet besonders leistungsfähigen Personen Perspektiven
Bietet Unternehmen Differenzierungsmöglichkeiten in der Berufsausbildung
Nutzt die komparativen Stärken der Partner
Bringt Partner zusammen und wirkt als Katalysator des kulturellen Wandels
Perspektiven
Generische Kooperationsbezüge entwickeln (z.B. IHK-/HWK-FAU-Modell)
Rolle der beruflichen Schulen im Verbund stärken
15Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
16. Durchlässigkeit von beruflicher und hochschulischer
Bildung: Wege in die Berufsbildung
16
Berufliche
Bildung
Hochschulische
Bildung
Wege in die
Hochschule
Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
17. Beruflich qualifizierte Studienanfänger (1. Semester) in
Bayern (möglich nach Artikel 45 BayHSchG)
0
200
400
600
800
1000
1200
2007 2008 2009
2010
2011
2012
133 204
518
850
1035
1176
17
Quelle: Statistisches Landesamt / CEUS
Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
18. Unterstützung des Übergangs
Information & Kommunikation
Assessment
Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen
Brückenangebote
BOS: Bewährter Weg in die hochschulische Bildung
Rolle der BOS reflektieren
FOS/BOS-Hochschul-Übergänge optimieren, z.B. „MINT-Basisstudium“
(FOS/BOS Altötting & HS Rosenheim)
Rolle der VIBOS reflektieren
18Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
19. Beispiel: TH Nürnberg:
Vorbereitungskurse für Meister und beruflich Qualifizierte
Informationen für beruflich Qualifizierte
Webseiten
Chatberatung
…
Vorbereitungskurse für Meister und beruflich Qualifizierte
Mathe/Physik für angehende Studierende der Ingenieurwissenschaften,
Informatik und Betriebswirtschaft
Mathe für angehende Studierende der Betriebswirtschaft, Informatik und
Wirtschaftsinformatik
Englisch für beruflich Qualifizierte
Einstufungskurse
19Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
20. Durchlässigkeit von beruflicher und hochschulischer
Bildung: Wege in die Berufsbildung
20
Berufliche
Bildung
Hochschulische
Bildung
Wege in die
Berufsbildung
Jenseits des Mainstreams:
Berufliche Bildung misst sich nicht nur an der Möglichkeit
zum Übergang in die hochschulische Bildung
Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
21. Beispiel 1: Karriereprogramm Handwerk:
Studienanschluss statt -abbruch
Beispiel für „Vor Abschluss in die Berufsbildung“
Vom Studienabbruch zur Führungskraft
Gezielte Ansprache von Studienabbrechern
Rekrutierung von Führungskräften
und Betriebsnachfolgern
Informations- und Beratungsangebot
Career Service
HWK-Beratung
Kombinationsangebot
Ausbildung Ausbildungsbetrieb
Fortbildung: Teil III MV (Technischer Betriebswirt)
& Teil IV (ADA)
Förderung: ESF/STMAS
21Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
22. Beispiel 2: FACT-Master der FAU
Anrechnung auf WP-Examen
Beispiel für „Mit Abschluss in die Berufsbildung“
FACT = Finance, Auditing, Controlling, Taxation
Anrechnung auf das Examen als Wirtschaftsprüfer (WPO) durch
Wirtschaftsprüferkammer
22Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
23. Erfolge und Perspektiven beruflicher Bildung in Bayern
23
Hochschulen
Allgemeinbildende
Schulen
Berufs-
bildung
Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
Umgang mit
Heterogenität
und
schwächeren
Lernenden
Fokus hier mit
Blick auf Fachkräfte:
24. Umgang mit Heterogenität und schwächeren Lernenden
ist Aufgabe aller
24
Berufliche
Schule
Über- und
außer-
betriebliche
Träger
Betrieb
Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
25. Startvorteile beruflicher Schulen
Differenzierte Schulformen mit hohem Integrationspotential
Insbesondere Wirtschaftsschule
Gestufte Bildungsgänge in beruflichen Schulen
(z.B. „Fachpraktiker/in Verkauf“, „Verkäufer/in“, „Einzelhandelskauffrau/mann“)
Vorkurse und Vorklassen (z.B. BOS)
Verkürzung von Bildungsgängen (z.B. Berufsschule)
Förder- und Ergänzungsunterricht (z.B. Wirtschaftsschule)
Zusätzlicher Unterricht (z.B. Berufsschule-Plus)
Einsatz von Tutoren (z.B. FOS/BOS, Wirtschaftsschule)
Zielgruppenspezifische Klassenbildung
Lange Tradition beruflicher Schulen in der Beschulung ‚schwieriger Gruppen‘
(z.B. „Jungarbeiter“)
… und vieles mehr (siehe Wilbers, 2012)
25Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
26. Perspektiven: Differenzierung, Didaktik und Vernetzung
Differenzierung an beruflichen Schulen erhalten und ausbauen
Möglichkeiten der (teil-)individualisierten Förderung
Möglichkeit eines zweijährigen Berufsvorbereitungs‘jahrs‘
Förderung überfachlicher Kompetenzen weiter stärken
Sprachliche Kompetenz (> Projekt „Berufssprache Deutsch“)
Lern-, Sozial- und Lernkompetenz
Sozialarbeit an beruflichen Schulen ausbauen
Zusammenarbeit (allgemeiner) Berufsschulen mit Berufsschulen zur
sonderpädagogischen Förderung ausbauen
48 Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung (3 staatlich, 3 kommunal, 42
private)
Leistungsspektrum: JoA/Teilzeit: 20%, BVJ: 14%, 66er-Berufe: 25%, Reguläre
Ausbildungsberufe: 40% (Schülerzahlen lt. amtl. Statistik)
Modellversuch „Inklusive berufliche Bildung in Bayern“
Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung der Berufsbildung zuordnen
(bislang Teil der Förderschulen)
26Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
27. Perspektiven: Schulentwicklung, Aus- und Fortbildung
Ausbildung von Lehrkräften
Erfolgsmodell „Universitätsschulen“ halten und weiterentwickeln
Ausbildung an Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung
unterstützen (> Zuordnung zur Berufsbildung)
Fortbildung von Lehrkräften
Formelle Weiterbildung ausbauen
Informelle Weiterbildung anerkennen
Systematische Schulentwicklung fördern
Qualitätsmanagement weiter ausbauen (QmbS, NQS, …)
Ressourcen für Schulentwicklung bereitstellen
Innovationsprojekte (> Tradition der KMK-Schulversuche)
Lösungen ermöglichen, die den regionalen Unterschieden gerecht werden
27Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
28. Meine Thesen
Berufliche Bildung erfüllt für die Gesellschaft
mehrere wichtige Funktionen.
Die zukünftige Lücke an beruflich Qualifizierten zeigt
einen deutlichen Handlungsbedarf.
Erfolge und Perspektiven der Berufsbildung werden
auch in anderen Bereich der Bildung mitgestaltet.
Durchlässigkeit darf nicht nur als Frage des Weges
in die Hochschulen verstanden werden.
Einseitigkeiten im Bildungsmonitoring sollten
vermieden werden.
Heterogenität und schwächere Lernende stellen eine
zukünftige Herausforderung für alle Beteiligten dar.
Berufliche Schulen sind in einer guten Startposition,
brauchen jedoch Unterstützung.
28Prof. Dr. Karl Wilbers | Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung | Nürnberg, 11. Mai 2013
Meine Präsentationen immer auf:
www.facebook.com/karl.wilbers