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So funktioniert’s ! – wie der Mensch
Informationen auf Websites wahrnimmt
Vortrag: update! digital media, HTW Chur
Hauptproblem
 Weshalb gibt es immer noch so viele Websites, die bei der
  Benutzerin, beim Benutzer nicht ankommen?


 Derjenige, der die Website entwickelt, ist nicht derjenige, der sie
  effektiv verwendet … Falschannahme: „Ich bin ja auch Nutzer, also
  weiss ich, wie es funktionieren soll!“
 Die Technologie steht im Vordergrund und nicht die Bedürfnisse der
  Benutzer
 Die Grundlagen und das Wissen über den Menschen als Nutzer
  einer Website fehlen im Team oder insgesamt im Projekt



                         soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 2
Ablauf (sehr vereinfacht)

Sehen -> Wahrnehmen -> Handeln




                   soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 3
Ablauf (sehr vereinfacht)

Sehen




                   soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 4
Grundlagen der Anatomie und Physiologie
 Visuelles System -> Sehen
 Auditives System -> Hören
 Weitere Systeme
   Tastsinn
   Gleichgewichtssinn
   Geruchssinn
   Geschmackssinn




                      soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 5
Visuelles System



       Der Mensch nimmt ca. 80-
       90% aller für ihn relevanten
       Informationen über das
       visuelle System, also über
       die Augen auf!




                     soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 6
Limitation unseres visuellen Systems




             Wie empfinden
             sie das Lesen
             dieses Textes?

                            Hintergrund: Chromatische Abberation

                soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 7   7
Experiment




     Schauen Sie auf diesen Punkt
                    soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 8
Gesichtsfeld: Orientierungsreflex

  Im peripheren Gesichtsfeld
  Evolutionäres Erbe
  Ablauf
     Wahrnehmung von Bewegung
     Fokus / Aufmerksamkeit
     Evtl. Reaktion




                        soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 9
Orientierungsreflex: Anwendung




                                      Achtung: Banner-Blindness!
                  soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 10
Alter: Akkommodationsgeschwindigkeit
    rel. Geschwindigkeit [%]


                               125

                               100

                                75

                                50

                                25
                                                                                                                  1004
                                 0
                                     10      20          30          40          50          60          70          80
                                                                                    A l t e r [ Jahre ]


                                          soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 11
Alter: Lichtbedarf

                                        [%]
    relativer Lichtbedarf für gleiche
    Nezthautbeleuchtungsstärke


                                         160



                                         140



                                         120



                                                                                                                                1833
                                         100
                                                     20            30          40            50            60              70
                                                                                                           Alter [ Jahre ]
                                        Mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf.
                                        Die Augenmedien verlieren ihre Durchlässigkeit; die mittlere Pupillenweite bei gleicher
                                        Pupillenbeleuchtungsstärke sinkt.
                                                                                                     n. Schierz, Ch. - Krueger, H., 1995


                                                                 soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 12
Alter: Sehschärfe




                                                                Sehen in der Ferne
                                                                Sehen in der Nähe
                                                                mit Korrektur



                                                                Sehen in der Nähe
                                                                ohne Korrektur

                                                                          (nach Boyce, 1981)



                    soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 13
Alter: Ableitungen

 Wissen, welche Benutzer meine Website verwenden
  (Benutzeranalyse)!
 Unterstützungsfunktionen liefern (Schriftvergrösserung)
 Gute Kontraste liefern




                              soultank AG | Kunde - Projekt | 13. Oktober 2012 | Folie 14
Farbenblinde z.B. Rot-Grün-Blindheit
 Ca. 8% der männlichen Bevölkerung betroffen
 Rot-Grün kann nicht sauber getrennt betrachtet werden
 Wenn klare Trennung wichtig, dann beachten
 Deuteranope Sehstörung


                  http://www.vischeck.com/




                       soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 15
Ablauf (sehr vereinfacht)

Sehen -> Wahrnehmen -> Handeln




                   soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 16
Eigentlich …
 … weiss frau/man noch relativ wenig darüber, wie das menschliche
  Wahrnehmen und Verarbeiten funktioniert!
     Es gibt verschiedene Theorien … Schablonenvergleich oder Merkmalsanalyse
      …



 Doch versuchen verschiedene Disziplinen dem genauer auf die
  Schliche zu kommen
       Psychologie
       Biologie
       Neurobiologie
       Neuropsychologie
       …

 Grundsätzlich gibt es aber die Gestaltgesetze, die die
  Wahrnehmung des Menschen sehr beeinflussen


                           soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 17
Gestaltgesetz der Nähe

      Man sieht eher vier Objekte als acht Linien




                     soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 18
Gestaltgesetz der Nähe, Beispiel




                  soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 19
Gestaltgesetze der Ähnlichkeit

       Man nimmt eher die Reihen als die Spalten wahr bzw. die x
        und die o werden jeweils als Reihen aufgefasst




                      soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 20
Gestaltgesetz der Ähnlichkeit, Beispiel




                             soultank AG | Kunde - Projekt | 13. Oktober 2012 | Folie 21
Gestaltgesetze der Geschlossenheit

      Man sieht zwei Kreise, vor denen der eine den anderen
       teilweise verdeckt, obwohl kein direkter Hinweis gegeben ist,
       dass der linke Teil der Figur ein geschlossener Kreis ist.




                      soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 22
Gestaltgesetz der Geschlossenheit, Beispiel




                            soultank AG | Kunde - Projekt | 13. Oktober 2012 | Folie 23
Weitere Gestaltgesetze
 Gute Kurve/Gestalt
 Tiefenwahrnehmung
 Optische Täuschung
 …




                       soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 24
Aufmerksamkeit: Farben


                     a) Farbige Reize werden eher beachtet als solche in
                     Grauwerten.
                     b) Reine Farben werden eher beachtet als
                     Mischfarben.

                     c) Farben mit hoher Sättigung bzw. Intensität werden
                     eher beachtet als solche mit geringer Sättigung.


                     d) Warme Farben (Rot-Gelb) werden eher beachtet
                     als kalte (Blau-Grün).

                     e) bunte Reize werden eher beachtet als einfarbige.

                           [BILD: Wirth, Dr. Thomas. Missing Links – Über gutes Webdesign. 2. erweiterte
                                             Auflage (Carl Hanser Verlag München Wien) 2004. Seite 148.]



                                                                                                25
                 soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 25
Kurzzeitgedächtnis: Definition Chunking
 Chunk = Informationseinheiten
 Kurzzeitgedächtnis speichert 7+/-2 Chunks




                          Miller, G.A. (1956). The Magical Number Seven Plus or Minus Two:
                          Some Limits on Our Capacity for Processing Information. Psychological
                          Review, 63, 81-87

                                                                                                      26
                       soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 26
Kurzzeitgedächtnis: Chunking im Interface-Design


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                         soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 27
Ablauf (sehr vereinfacht)

Sehen -> Wahrnehmen -> Handeln




                   soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 28
Handeln: Erfolg / Misserfolg bei Nutzung



         Situation                                    Aktion                                          Resultat


       Umfeld/Kontext


  Benutzer            Aufgabe
                                            Handeln (Nutzung)


             System                                                                     Erfolg?




                            soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 29
Handeln: Nutzungsvariablen
 Cognitive Load
    Mentale Belastung

 User Control
    Freiheitsgrade und deren Nutzung durch Anwender

 Selective Scanning
    Querlesen, Suchen nach Ankerpunkten

 Elaboration
    Verknüpfung mit Vorwissen




                         soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 30
Entscheidungstheorie
      Allgemein                                 Web

      Alternativen                             Alternativen
            Fiat Panda                                  Scrollen
            Ford Fiesta                                 Hyperlinks folgen
            Opel Corsa                                  Browserfunktionen
            Seat Leon                                   Suchanfrage stellen
      Attribute                                Attribute
            PS                                          URL
            Preis                                       Titel einer Seite
            Airbags                                     Schriftgrösse
            Höchstgeschwindigkeit                       Position des Hyperlinks




                           soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 31
Entscheidungstheorie: Konsequenzen
 Jede Bedienaktion ist Folge eine Entscheidung…
    … die meist eher unbewusst gefällt wird
 Die Konsequenzen einer Bedienaktion sind oft gering
     Wenig Bereitschaft für Aufwand
     Nutzung von Heuristiken (Abkürzen, Infos auslassen, …)
 Entscheidungsrelevante Informationen
    Schnell und einfach verfügbar
    Beispiel: (Nicht-)Nutzung von Handbüchern, Hilfesystemen
 Dort wo es Sinn macht, investieren Nutzer mehr Aufwand
     Kompensation (Stärken gezielt einsetzen)



 Nutzer surfen in der Regel mit dem geringstmöglichen
  Aufwand!

                        soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 32
Schlussgedanke



      Folgen sie dem ergonomischen Grundsatz:

            Less is more!




                 soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 33
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, marcel.uhr@soultank.ch

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05.07.2012 usability wie_der_mensch_informationen_wahrnimmt

  • 1. So funktioniert’s ! – wie der Mensch Informationen auf Websites wahrnimmt Vortrag: update! digital media, HTW Chur
  • 2. Hauptproblem  Weshalb gibt es immer noch so viele Websites, die bei der Benutzerin, beim Benutzer nicht ankommen?  Derjenige, der die Website entwickelt, ist nicht derjenige, der sie effektiv verwendet … Falschannahme: „Ich bin ja auch Nutzer, also weiss ich, wie es funktionieren soll!“  Die Technologie steht im Vordergrund und nicht die Bedürfnisse der Benutzer  Die Grundlagen und das Wissen über den Menschen als Nutzer einer Website fehlen im Team oder insgesamt im Projekt soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 2
  • 3. Ablauf (sehr vereinfacht) Sehen -> Wahrnehmen -> Handeln soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 3
  • 4. Ablauf (sehr vereinfacht) Sehen soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 4
  • 5. Grundlagen der Anatomie und Physiologie  Visuelles System -> Sehen  Auditives System -> Hören  Weitere Systeme  Tastsinn  Gleichgewichtssinn  Geruchssinn  Geschmackssinn soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 5
  • 6. Visuelles System Der Mensch nimmt ca. 80- 90% aller für ihn relevanten Informationen über das visuelle System, also über die Augen auf! soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 6
  • 7. Limitation unseres visuellen Systems Wie empfinden sie das Lesen dieses Textes? Hintergrund: Chromatische Abberation soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 7 7
  • 8. Experiment Schauen Sie auf diesen Punkt soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 8
  • 9. Gesichtsfeld: Orientierungsreflex  Im peripheren Gesichtsfeld  Evolutionäres Erbe  Ablauf  Wahrnehmung von Bewegung  Fokus / Aufmerksamkeit  Evtl. Reaktion soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 9
  • 10. Orientierungsreflex: Anwendung Achtung: Banner-Blindness! soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 10
  • 11. Alter: Akkommodationsgeschwindigkeit rel. Geschwindigkeit [%] 125 100 75 50 25 1004 0 10 20 30 40 50 60 70 80 A l t e r [ Jahre ] soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 11
  • 12. Alter: Lichtbedarf [%] relativer Lichtbedarf für gleiche Nezthautbeleuchtungsstärke 160 140 120 1833 100 20 30 40 50 60 70 Alter [ Jahre ] Mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf. Die Augenmedien verlieren ihre Durchlässigkeit; die mittlere Pupillenweite bei gleicher Pupillenbeleuchtungsstärke sinkt. n. Schierz, Ch. - Krueger, H., 1995 soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 12
  • 13. Alter: Sehschärfe Sehen in der Ferne Sehen in der Nähe mit Korrektur Sehen in der Nähe ohne Korrektur (nach Boyce, 1981) soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 13
  • 14. Alter: Ableitungen  Wissen, welche Benutzer meine Website verwenden (Benutzeranalyse)!  Unterstützungsfunktionen liefern (Schriftvergrösserung)  Gute Kontraste liefern soultank AG | Kunde - Projekt | 13. Oktober 2012 | Folie 14
  • 15. Farbenblinde z.B. Rot-Grün-Blindheit  Ca. 8% der männlichen Bevölkerung betroffen  Rot-Grün kann nicht sauber getrennt betrachtet werden  Wenn klare Trennung wichtig, dann beachten  Deuteranope Sehstörung http://www.vischeck.com/ soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 15
  • 16. Ablauf (sehr vereinfacht) Sehen -> Wahrnehmen -> Handeln soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 16
  • 17. Eigentlich …  … weiss frau/man noch relativ wenig darüber, wie das menschliche Wahrnehmen und Verarbeiten funktioniert!  Es gibt verschiedene Theorien … Schablonenvergleich oder Merkmalsanalyse …  Doch versuchen verschiedene Disziplinen dem genauer auf die Schliche zu kommen  Psychologie  Biologie  Neurobiologie  Neuropsychologie  …  Grundsätzlich gibt es aber die Gestaltgesetze, die die Wahrnehmung des Menschen sehr beeinflussen soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 17
  • 18. Gestaltgesetz der Nähe  Man sieht eher vier Objekte als acht Linien soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 18
  • 19. Gestaltgesetz der Nähe, Beispiel soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 19
  • 20. Gestaltgesetze der Ähnlichkeit  Man nimmt eher die Reihen als die Spalten wahr bzw. die x und die o werden jeweils als Reihen aufgefasst soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 20
  • 21. Gestaltgesetz der Ähnlichkeit, Beispiel soultank AG | Kunde - Projekt | 13. Oktober 2012 | Folie 21
  • 22. Gestaltgesetze der Geschlossenheit  Man sieht zwei Kreise, vor denen der eine den anderen teilweise verdeckt, obwohl kein direkter Hinweis gegeben ist, dass der linke Teil der Figur ein geschlossener Kreis ist. soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 22
  • 23. Gestaltgesetz der Geschlossenheit, Beispiel soultank AG | Kunde - Projekt | 13. Oktober 2012 | Folie 23
  • 24. Weitere Gestaltgesetze  Gute Kurve/Gestalt  Tiefenwahrnehmung  Optische Täuschung  … soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 24
  • 25. Aufmerksamkeit: Farben a) Farbige Reize werden eher beachtet als solche in Grauwerten. b) Reine Farben werden eher beachtet als Mischfarben. c) Farben mit hoher Sättigung bzw. Intensität werden eher beachtet als solche mit geringer Sättigung. d) Warme Farben (Rot-Gelb) werden eher beachtet als kalte (Blau-Grün). e) bunte Reize werden eher beachtet als einfarbige. [BILD: Wirth, Dr. Thomas. Missing Links – Über gutes Webdesign. 2. erweiterte Auflage (Carl Hanser Verlag München Wien) 2004. Seite 148.] 25 soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 25
  • 26. Kurzzeitgedächtnis: Definition Chunking  Chunk = Informationseinheiten  Kurzzeitgedächtnis speichert 7+/-2 Chunks Miller, G.A. (1956). The Magical Number Seven Plus or Minus Two: Some Limits on Our Capacity for Processing Information. Psychological Review, 63, 81-87 26 soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 26
  • 27. Kurzzeitgedächtnis: Chunking im Interface-Design Kontaktformular Kontaktformular Dienstleistungen E-Mail E-Mail Feedback-Fragebogen Unternehmensgeschichte Produktneuheiten Produktneuheiten Alphabetisches Produktverzeichnis Feedback-Fragebogen Kunden / Referenzen Bestellung Kunden / Referenzen Alphabetisches Produktverzeichnis Dienstleistungen Bestellung Unternehmensgeschichte Quelle: Kommdesign.de soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 27
  • 28. Ablauf (sehr vereinfacht) Sehen -> Wahrnehmen -> Handeln soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 28
  • 29. Handeln: Erfolg / Misserfolg bei Nutzung Situation Aktion Resultat Umfeld/Kontext Benutzer Aufgabe Handeln (Nutzung) System Erfolg? soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 29
  • 30. Handeln: Nutzungsvariablen  Cognitive Load  Mentale Belastung  User Control  Freiheitsgrade und deren Nutzung durch Anwender  Selective Scanning  Querlesen, Suchen nach Ankerpunkten  Elaboration  Verknüpfung mit Vorwissen soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 30
  • 31. Entscheidungstheorie Allgemein Web  Alternativen  Alternativen  Fiat Panda  Scrollen  Ford Fiesta  Hyperlinks folgen  Opel Corsa  Browserfunktionen  Seat Leon  Suchanfrage stellen  Attribute  Attribute  PS  URL  Preis  Titel einer Seite  Airbags  Schriftgrösse  Höchstgeschwindigkeit  Position des Hyperlinks soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 31
  • 32. Entscheidungstheorie: Konsequenzen  Jede Bedienaktion ist Folge eine Entscheidung…  … die meist eher unbewusst gefällt wird  Die Konsequenzen einer Bedienaktion sind oft gering   Wenig Bereitschaft für Aufwand   Nutzung von Heuristiken (Abkürzen, Infos auslassen, …)  Entscheidungsrelevante Informationen  Schnell und einfach verfügbar  Beispiel: (Nicht-)Nutzung von Handbüchern, Hilfesystemen  Dort wo es Sinn macht, investieren Nutzer mehr Aufwand   Kompensation (Stärken gezielt einsetzen)  Nutzer surfen in der Regel mit dem geringstmöglichen Aufwand! soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 32
  • 33. Schlussgedanke Folgen sie dem ergonomischen Grundsatz: Less is more! soultank AG | Vortrag update! digital media, HTW Chur | 05. Juli 2012 | Folie 33
  • 34. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, marcel.uhr@soultank.ch