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Investitionsrechnung


    Andreas Müller
       EEG, TU Wien

  373.020 11. Jänner 2010
Motivation

• Ein Teil der Energiewirtschaft betrifft Methoden der
  Wirtschaftlichkeitsrechnung
  Wi    h f li hk i     h




• Energiewirtschaft ist häufig an wirtschaftsbezogenen
  Instituten angesiedelt und hat vielfach einen stärkeren
  Fokus auf Wirtschaft.
Inhalt der Vorlesung

• Grundlagen der Entscheidungstheorie

• I
  Investitionsrechnung: M h d
        i i      h      Methoden d
                                 des
  Umgangs mit Unsicherheiten bei
  Investitionen

• Ü
  Übungsbeispiele
Entscheidungstheorie
Entscheidungstheorie

• Die Entscheidungstheorie untersucht
  Entscheidungssituationen, in denen ein Einzelner
  eine Aktion zu wählen hat in Anbetracht einer häufig
  unsicheren Umwelt
             Umwelt.

• Im Gegensatz da u u te suc t d e Spieltheorie
      Gege sat dazu untersucht die Sp e t eo e
  interaktive Entscheidungssituationen, bei denen das
  Ergebnis für ein Individuum vom Verhalten der
  anderen Teilnehmer abhängt.
                       abhängt.

• Entscheidungstheorie stellt eine gewisse
  vereinfachte Form der Spieltheorie dar und bedient
  sich z.T. der selben Themen.
Wichtige Begriffe der
             Entscheidungstheorie
• Strategien S: Handlungsoptionen des Entscheiders

   s S       Bestimmte Strategie aus den möglichen
              Handlungsoptionen. (z.B.: Baue Gaskraftwerk)
• Umweltzustände Z: Möglichkeiten der Exogenen
  Parameter

   zZ        Realisierung eines bestimmten Umweltzustandes
              (z.B.: Gaspreis i t teuer)
              ( B G           i ist t  )
• Auszahlungen: Erlöse oder Kosten
• Auszahlungsfunktion  : verbindet die Strategien und
  Umweltweltzustände mit den Auszahlungen

             z.B.: Erlös wenn folgendes eintrifft: Baue
              Gaskraftwerk und Gaspreis ist teuer
              G k ft        k    dG      i i tt
• Eintrittswahrscheinlichkeiten W: Wahrscheinlichkeiten
  mit denen bestimmte Umweltzustände eintreten.
           n          
   w  W;   w i  1 
           i 1       
Wichtige Begriffe der
               Entscheidungstheorie

• Entscheidung unter Ungewissheit
   – Der Entscheider kennt die Eintrittswahrscheinlichkeit der
     Umweltzustände und damit die Verteilung der
     Grundgesamtheit nicht
                      nicht.



• Entscheidung unter Risiko
   – Eintrittswahrscheinlichkeiten für die möglichen
     Umweltzustände aus Z sind bekannt. Wahrscheinlichkeiten
     werden als Wahrscheinlichkeitsverteilung w auf Z angegeben.

                         w(z)  1
                        zZ

  (Entscheider kennt die Verteilung der Grundgesamtheit)
Entscheidung unter
                    Ungewissheit

Klassische Entscheidungsregeln:
• Maximin-Regel: Pessimistische Einstellung: Entscheider
  Maximin-
  geht davon aus, jeweils das die denkbar schlechteste
  Auszahlung zu erhalten und versucht d h d minimale
        hl        h l       d       h daher die        l
  Auszahlung zu maximieren.

• Maximax-Regel: Optimistische Einstellung: Entscheider
  Maximax-Regel:
  geht davon aus, jeweils das die denkbar beste Auszahlung
  zu erhalten und versucht daher die maximale Auszahlung
  zu maximieren.

• Hurwicz-Regel: Hurwicz-Regel wählt einen Mittelwert.
  Hurwicz-           Hurwicz-
  Gewichtungsfaktor 0    1für die Höchste Auszahlung, 1 
  für die niedrigste Auszahlung
                     Auszahlung.
Entscheidung unter
                    Ungewissheit

Klassische Entscheidungsregeln:
• Laplace-Regel: Diese Regel unterstellt
  Laplace-
  Eintrittswahrscheinlichkeiten für die unterschiedlichen
  Umweltzustände (Gl h
         l      d (Gleichverteilung) und wählt d
                                 l   )    d   hl die
  Alternative mit der höchsten Auszahlung.

 Laplace-Regel mit gewichteter Risikofunktion: Die
  Laplace-
  Abweichungen vom Erwartungswert werden gewichtet
  berücksichtigt.
  berücksichtigt
Entscheidung unter Risiko

Entscheidungsregeln:
   – BAYES-Regel: Eine naheliegende Lösung bietet die
     BAYES-
     Bayes-
     Bayes-Regel (seit 17. Jahrhundert): Wähle unter den
     möglichen S
         l h   Strategien diejenige die unter
                           d        d
     Berücksichtigung der Eintrittswahrscheinlichkeiten von
     Umweltzuständen die größte Auszahlung bieten.

                 max  w(z)(s, z)
                       zZ

   – Nachteil der Bayes-Regel: Berücksichtigt keine
                  Bayes-
     unterschiedlichen Risikopräferenzen.
Entscheidung unter Risiko

Entscheidungsregeln:
   – Bernoulli-Prinzip: Keine Maximierung der
     Bernoulli-Prinzip:
     Auszahlungsfunktion sondern des erwarteten Nutzens.
     Auszahlungsfunktion wird in Nutzfunktion transferiert.
          hl    f k         d        f k           f


     max  w(z)u((s z))
                  (s,
          zZ

     u  Transformationsfunktion z B :ln Wurzel 2 ,...
         Transformationsfunktion,z.B.:ln,Wurzel,
   – John von Neumann und Oskar Morgenstern:
     Begründung der Rationalität des Bernoulli-Prinzips.
        g        g                       Bernoulli-   p
     Bernoulli ist rationell (Darstellungssatz von NM und MS
     ist gültig) wenn deren Axiomensystem (Ordnungsaxiom,
     Stetigkeitsaxiom und Unabhängigkeitsaxiom) gültig ist.
Entscheidung unter Risiko

       Risikoaversion und Risikoaffinität:
       Jensen-
       Jensen-Ungleichung:


                                   n     1
Erwarteter Nutzen: u   w i u(i )   u( w )dw
                       e




                                                      Nutzen
                                  i 1   0
                            n
Erwartungswert:    w i i
                   e

                           i 1

N t en des Er art ngs ertes  u(e )
Nutzen      Erwartungswertes    (
                                                    u( e )
Risikoavers wenn u = konvex (u'<0):
u e  u(e )
       (
Risikofreudig wenn u = konkav (u'>0):
                                                               (w)  90   (w)  100        (w)  110
u e  u(e )                                                                     e
                                                                                      Gewinn, Auszahlung
Entscheidungstheorie

Zusammenfassung:
•  Entscheidung unter Risiko:
    Eintrittswahrscheinlichkeiten der Umweltzustände sind bekannt
•   Entscheidung u e U s c e e
       sc e du g unter Unsicherheit:
    Eintrittswahrscheinlichkeiten der Umweltzustände sind NICHT bekannt

•   Bernoulli-
    Bernoulli-Prinzip (
                     p (Morgenstern und von Neumann): Berücksichtigung
                             g                              )          g g
    von Risikopräferenzen durch Überführung der Auszahlungsfunktion in eine
    Nutzenfunktion
•   Risikoaversion: Bei gleicher mittleren Auszahlung wird diejenige
    Entscheidung bevorzugt, die di möglichen V l
    E    h id     b           di die ö li h     Verluste minimiert
                                                          i i i
•   Risikoaffinität: Bei gleicher mittleren Auszahlung wird diejenige
    Entscheidung bevorzugt, die die möglichen Gewinne maximiert
Vorausschau:
V       h
•   Risikopräferenz und der daraus folgende Gewinnaufschlag von Investoren
    wird über den Zinssatz abgebildet
•   Es gibt formale Methoden, wie sich ein solcher Zinssatz in Abhängigkeit
    vom Risiko beschreiben lässt
Investitionsrechnung
Methoden aus der VU:
               Energieökonomie

• Statische Methoden
  – Unterschiedliche Zeitpunkte der Kapitalflüssen ändern deren Wert
    nicht
  – z.B.: Statische Amortisationsdauer
  – Bilden keine adäquate Berechnungsbasis für substantielle
    Investitionen


• Dynamische Methoden
  – Unterschiedliche Zeitpunkte der Kapitalflüssen wird berücksichtigt
  – z.B.: Annuitätenmethode, Kapitalwertmethode, interner Zinsfuß
          Annuitätenmethode,
  – Alle drei Methoden basieren                    
                                                       CFt
    auf dem selben Berechnungsprinzip Wert t  0  
                                                           1  i 
                                                           t
                                                   t 

                                         CF  C h fl
                                              Cash flows(Geldflüsse)
                                                        (G ldflü )
                                         i  Zinssatz
Inhalt

• Zinssatz bei sicheren Zahlungsströmen: Steuern,
                                         Steuern
  WACC

• Investitionsentscheidungstools zur
  Berücksichtigung des Risikos

Im nachfolgendem wird immer mit inflationsbereinigten Größen operiert
Kapitalverzinsung

• Nach der ökonomischen Theorie gilt g
                                  g grundsätzlich:
  Kapitalangebot entspricht der Kapitalnachfrage
                 interner Zins ROI, Zeitpräferenz qS


            20
                                                   Angebot der Sparer f(qS)
            15

            10
                         Nachfrage g(qI)
             5

             0
                                                            kumulierte Investition
            -5

           Quelle: G. Erdmann, P. Zweifel (2007):Energieökonomik – Theorie und Anwendungen. Springer 2007

• In einem vollkommenen effizienten unverzerrten Markt
            vollkommenen, effizienten,                Markt,
  entspricht qs = i (risikolose Marktzinssatz)= ROI (Return on
  investments = Erwartete Kapitalertrag eines Investors),
• Investor versucht einen möglichst hohen Kapitalertrag zu
  lukrieren
Kapitalverzinsung

• Kapitalsteuern Gewinnsteuer, geforderte
  Kapitalsteuern, Gewinnsteuer
  Kapitalrendite ROI (Return on Investment)
   – Unternehmen müssen Gewinn versteuern
     (Körperschaftssteuern, …), deshalb muss der ROI größer
     (         h f            ) d h lb           d      O ß
     sein als der Marktzinssatz.
                                         
                                   ROI 1  tax corp  i 
                                                   i
                                      ROI 
                                              1  tax corp
   – Selbiges gilt für Spareinlagen
         i 1  tax sav   qs
         qs  von Sparern erwarteter Kapitalertrag
   Daher gilt in einem p
         g             perfekten Markt mit Steuern:
     qs < i < ROI
Kapitalverzinsung

• Kapitalkostensatz: Weighted average costs of capital
  Kapitalkostensatz:
  (WACC)
   – Zinssatz für Fremdkapital ist niedriger als der für
     Eigenkapital (
          k      l (u.a. wegen geringeren Risikos)
                                               k )

   – Investitionen werden häufig mit Fremdkapital (unter
     Einhaltung einer bestimmten Eigenkapitalquote
     finanziert).
                              EKap            FKap
                  WACC              ROI          i FK (1  tax corp )
                             GesKap         GesKap
                  EKap  Eigenkapital
                  FKap  Fremdkapital
                  i FK  Fremdkapitalzinssatz

Im nachfolgendem wird auf Steuern nicht weiter eingegangen
Investitionsrechnung unter Risiko
  – Im Grunde sind im Allgemeinen die zukünftigen
    Eintrittswahrscheinlichkeiten nicht bekannt -> daher handelt es
    sich streng genommen bei Investitionsentscheidungen um
    Entscheidungen unter Unsicherheit.
                           Unsicherheit.

  – Vorgehensweise ist aber üblicherweise die, dass
    Eintrittswahrscheinlichkeiten geschätzt werden. (Extrapolation
    der Vergangenheit, umfassende mathematische Modelle, Bauchgefühl)

  – Damit erfolgt eine Überführung des Problems von:
    Entscheidungen unter Unsicherheiten ->
    zu Entscheidungen unter Risiko
Investitionsrechnung unter
       Risiko ohne Handlungsoptionen

• Wie lässt sich das Risiko unsicherer Zahlungsströme
  bei Investitionsentscheidungen berücksichtigen?
   1. NPV-Sensitivitätsanalyse: Teste den NPV auf
      NPV-
      Veränderungen exogener Variablen (eventuell
      Szenarienanalyse)
      Szenarienanalyse)
   2. Risikogerechter Kalkulationszinssatz: Ein dem Risiko
      gerechter Zinssatz (Ri ik
            ht Zi       t (Risikoaufschlag) wird bei der Berechnung
                                   f hl ) i d b i d B          h
      des NPVs zugrunde gelegt.
   3. NPV-Monte-Carlo-Analyse: stochastische Eigenschaften der
      NPV-Monte-Carlo-
      relevanten V i bl
        l         Variablen werden d fi i
                                d   definiert (V
                                              (Verteilung und
                                                      il    d
      Kovarianzen). Parameter werden zufällig gezogen und daraus
      der NPV mit risikolosem Zinssatz errechnet. Durch Erstellen
      von vielen ( t h ti h ) Szenarien kann eine Verteilung
            i l   (stochastischen) S      i   k        i V t il
      des NPV ermittelt werden. Investition wird durchgeführt wenn
      sich in einer genügend großen Anzahl von Szenarien
      (80%,90%,
      (80% 90% 95%) ein positiver NPV einstellt.
                                            einstellt
Investitionsrechnung unter
     Risiko mit Handlungsoptionen

1. Zustands- oder Entscheidungsbaum-Analyse: Alle
   Zustands-         Entscheidungsbaum-
   Möglichen Zustandsräume, deren Wahrscheinlichkeiten und
   die Einflussmöglichkeiten werden abgebildet. Methoden der
   dynamischen Programmierung führen zu einer optimalen
   Entscheidung. Entscheidungsbaumanalyse stellt die
   Erweiterung der Zustandsbaumanalyse dar.
   Methode: Roll back-Verfahrens auf Basis des
                  back-
   Optimalitätsprinzip von Bellman: Finden von bedingt-
                            Bellman:           bedingt-
   optimalen Teilpolitiken.

2. (Real-) Optionsbewertung: Der Wert des Projektes wird
   (Real-
   aus dem NPV und einer Optionsprämie zusammengesetzt.
Risikogerechter Kalkulationszinssatz
(Investitionsrechnung unter Risiko ohne Handlungsoptionen)
(                   g                          g p       )
Risikogerechter
                               Zinsaufschlag
• Erwartete Kapitalverzinsung bei unsicheren
  Zahlungsströmen
                        N
       ROI   ROI k w k
            e

                       k 1
                                    2

           ROI k  ROI          w
                N
        2                       e
                                         k
                k 1

       N  Summe der möglichen Realisierungen
       ROI k  Kapitalverzinsung bei Realisierung des Zustandes k
       w k  Eintrittswahrscheinlichkeit des Zustandes k


• Wenn Varianz > 0 fordern risikoaverse Investoren
  einen Risikozuschlag                       av 
                                 max  ROI e   2 
   – (Bernoulli-Kriterium) Auszahlungs-
      Bernoulli-           Auszahlungs-             2               
     funktion wird in Nutzenfunktion                                         av 
                                        Investiere wenn:               ROIe   2   i
     umgewandelt und Maximiert                                                2   
                                                  i  (risikofreier) Marktzinssatz
                                                  av  0 ... Risikoaversionsfaktor
Risikogerechter
                Zinsaufschlag: CAPM
• Preismodell für Kapitalgüter:
  CAPM (Capital Asset P i i
        (C it l A    t Pricing Modell)
                               M d ll)
   – Kapitalmarktgleichgewichtsmodell, das die Portfoliotheorie um
     die Frage erweitert, welcher Teil des Gesamtrisikos eines
     Investitionsobjekts nicht durch Risikostreuung (Diversifikation)
     zu beseitigen ist.
   – Erklärt, basierend auf der Idee der Portfolioduplizierung,
                                         Portfolioduplizierung,
     wie risikobehaftete Anlagemöglichkeiten im Kapitalmarkt zu
     bewerten sind (Modelle für den Risikozuschlagsfaktor).
                     (Modelle        Risikozuschlagsfaktor).
   – Modell inkludiert nur das systematische, nicht aber das
                                y            ,
     unsystematische (diversifizierbare) Risiko
                                         COV    ROI k  ROIe  q Markt, j  q e Markt  w jk
   – Grundlage:                                    j,k

     Nicht nur Risiko sondern            (Markowitz,1952)
     auch Diversifikation                q Markt  Marktzinssatz
     (
     (= Kovarianzen COV) zwischen        j, k  alternative Umweltzustände
     dem Investitionsobjekt und          e
                                              Erwartungswert
     dem Gesamtmarkt ist relevant.       w  E int rittswahrscheinlichkeiten
Risikogerechter
                  Zinsaufschlag: CAPM

• CAPM (Capital Asset Pricing Modell)
             ROIe  i 
                              COV e
                               Markt
                               2       q Markt  i   i    qeMarkt  i 
                  COV
             
                   2 Markt
             i = risikofreier Zinssatz
             qeMarkt = erwartete Kapitalrendite des Gesamtmarktes
             2 Markt = Varianz des Gesamtmarktes
  Voraussetzungen: vollkommener Kapitalmarkt, Risikoaversion und
  homogene Erwartungen der Anleger, normalverteilte Renditen.
                                  Anleger           Renditen
                                 T
                                                  NCFt e
        NPV   I0  
             e


                                       1  i   q                i   
                                                                              t
                                t 1                  e
                                                          Markt

        NCFe  Erwartete Nettoeinahmen (Net cash flows)
        q e Markt  Erwarteter Ertrag des Kapital - Gesamtmarktes
        i  risikofreier Zinssatz
Risikogerechter
                       Zinsaufschlag: CAPM
•Betha-Wert
 Betha-
             Keine Korrelation zwischen I
             Keine K
               K i
                  K          l ti     i h     Investitionsobjekt und G
                                                     titi   bj kt   d Gesamtmarkt
                                                                           t   kt
             Perfekte
             Perfekte Korrelation
             
             negative
             negative Korrelation, entspricht einer Versicherung
    Ertrag




                                                                 Risikozuschlag für i


                         Marktrisiko

                                Quelle: Wikipedia   i
CAPM erfordert hohe, teils unrealistische Voraussetzungen, das Modell konnte
basierend auf empirischen Daten bislang nicht eindeutig falsifiziert werden.
Empirisch schwer überprüfbar, da auf Kapitalmärkten kein Gleichgewichtszustand.
Gaußsche Renditenverteilungen stehen im Widerspruch mit Beobachtungen.
Beispiel: CAPM
•   Ein Unternehmen überlegt sich ein Kraftwerk zu bauen. Investitionsvolumen
    zum Zeitpunkt Null beträgt 600 €/kW. Über 20 Jahre werden erwartete Netto-
                                      kW.                                 Netto-
    Rückflüsse Deckungsbeitrag von 20 €/MWh bei 3500 Volllaststunden erwartet.
    Andere Unternehmen in der selben Branche erwirtschaften eine erwarteten
    Kapitalertrag von 10%, der risikolose Zinssatz beträgt 4%. Berechnen sie unter
    der Annahme dass die Korrelation der Rückflüsse der Investition mit dem
        Annahme,
    Marktwert der Konkurrenten (Betha) 60%, 100%, 140% beträgt, ob die
                                (Betha)
    Investition durchgeführt werden sollte.

•   Unter der Annahme, dass das Betha 60% beträgt. Das Unternehmen hat die
    Möglichkeit, über einen Forward-Vertrag mit einem ausfallssicheren
                            Forward-
    Handelspartner die zukünftigen Einnahmen abzusichern. Um welchen Betrag in
    €/Einheit wären Sie unter der A
     /Ei h it ä     Si     t d Annahme der Risikoneutralität bereit, diesen
                                      h    d Ri ik      t lität b   it di
    Vertrag einzugehen?
Risikogerechter
                    Zinsaufschlag: APM
Asset-
Asset-Pricing Methode (APM)
•   Eine Weiterentwicklungen der risiko-bezogenen Wirtschaftlichkeits-
                                     risiko-        Wirtschaftlichkeits-
    rechnungen.
    rechnungen.
•   Ihr zufolge leiden klassische Methoden (CAPM) darunter, dass das Risiko
    von Investitionen mit einem einheitlichen Risikoaufschlag berücksichtigt
    wird. Cash-Flow-Komponenten haben aber unterschiedliches Risiko (z.B.:
          Cash-Flow-
    Fremdkapital Zinszahlungen versus Umsatzerlöse)
•   Bei APM wird je Cash-Flow Komponente mit einem angemessenen
                        Cash-
    Risikodiskontsatz beaufschlagt, der die Eintauschbarkeit in einen
                          beaufschlagt,
    risikofreien Titel berücksichtigt.
Investitionsrechnung unter
Risiko mit Handlungsoptionen
(Handlungs-
             (Handlungs-) Optionen

Was sind Optionen:
• Optionen geben dem Inhaber das Recht aber nicht
  die Pflicht eine zuvor festgelegt Aktion zu einem
  zuvor ffestgelegten Preis innerhalb eines bestimmten
                l         i i     h lb i     b   i
  Zeitraums auszuführen.
• Durch Handlungsoptionen kann ein zusätzlicher Wert
   u c    a d u gsopt o e   a   e   usät c e     e t
  geschaffen werden



  Hat die Option bei der „Toy“-Bank Geld anlegen zu dürfen
                         „Toy“
  einen Wert?
   – Die „Toy“-Bank bietet für angelegtes Kapital eine Fixverzinsung
         „Toy“
     von 5% an. Das Recht anlegen zu dürfen ist für eine gewisse Zeit
     (
     (z.B.: ein Jahr) g
                    ) gültig. Andere Banken bieten derzeit eine
                           g
     Fixverzinsung für angelegtes Geld von 10% an.
(Handlungs-
            (Handlungs-) Optionen

Beispiele für mögliche Handlungsoptionen (und deren
  Schaffung) i d
  S h ff     ) in der E
                      Energiewirtschaft:
                            i   i    h f
• Ein neues Kohlekraftwerk wird so gestaltet (und platziert),
  dass später CCS möglich wäre (CCS-ready).
       spä e         ög c    ä e (CCS-ready).
                                       eady)
                                       eady)
• Ein neues Speicherkraftwerk wird so ausgeführt, dass später
  Pumpspeicherbertrieb möglich ist.
• Eine unternehmenseigene St
  Ei     t     h       i    Stromerzeugungsanlagen wird mit
                                                l       i d it
  Entnahme-
  Entnahme-Kondensationsturbine anstatt Gegendruckurbine
  ausgestattet.
• Die Anbindung eines Offshore Windparks wird so ausgelegt,
  dass später weitere Windparks angeschlossen werden können.
• Subventionen für eine neue unausgereifte und teure
                         neue,
  Technologien X werden vergeben um damit diese später
  eventuell eingesetzt werden kann.
• Feldversuch von Smart-Meters bevor ein flächendeckendes
                   Smart-
  Austauschprogramm vorgenommen wird.
(Handlungs-
         (Handlungs-) Optionen

• Wann haben (Handlungs-) Optionen
              (Handlungs-
  einen besonders hohen Wert:
  – Zukünftigen Randbedingungen
    (Wertentwicklung) unsicher ist
  – Investitions- oder Handlungsflexibilitäten
    Investitions-
    vorhanden sind
  – Wenn der NPV (net present value) in der Nähe
                    (net         value)
    von Null liegt (Graubereich)
Entscheidungsbaum-
                  Entscheidungsbaum-Analyse

  • Darstellung aller möglichen
    Umweltzustände und Handlungsoptionen
                                                                 Berechnungsschritte:
Ein Investor: Planungszeitraum von 2 Jahren.                         1.) Erstelle Zustandsbaum, bereche NPV der
Handlungsoptionen:
H dl           ti                                                    Endknoten und erstelle einen Entscheidungsbaum
Im Zeitpunkt t=0: entweder eine kleine Anlage bauen (A)
oder eine große Anlage mit doppelter Kapazität (2A)                  2.) Finde bedingt Optimale Teilpolitiken (Strategien)
errichten.
Im Zeitpunkt t=1: 3 Möglichkeiten: entweder die Anlage mit
einfacher Kapazität auf doppelte Kapazität erhöhen (A auf
2A), eine große Anlage auf einfache Kapazität verkleinern (2A                                                  Handlungsoptionen
auf A) oder aber nichts zu tun (NT).
Die zukünftige Entwicklung der Nachfrage ist unsicher und
damit hängen die Rückflüsse aus dem Verkauf der Produkte
                                                                                                              Realisierungen von
                                                                                                              R li i
nicht nur von den Entscheidungen des Investors über die
                                                                                                              exogenen
Anlagenpolitik, sondern auch von der Nachfrageentwicklung
                                                                                                              Umweltzuständen
ab. NPV können aber berechnet werden.
Die Einschätzung des Investors über                                                                        Mögliche Zustände
die Entwicklung der Nachfrage:




                                                                Quelle: Kopel, Flexible Planungsmethoden
Optionen

• Wichtige Begriffe der Optionstheorie:
   – CALL-Option: Der Inhaber hat das Recht aber nicht die Pflicht
     CALL-
     einen Titel zu einem festgelegten Preis zu erwerben.
                                                erwerben.
   – PUT-O ti
     PUT-Option: Der Inhaber hat das Recht aber nicht die Pflicht
                    D I h b h t d R ht b            i ht di Pfli ht
     einen Titel zu einem festgelegten Preis zu verkaufen.
                                                verkaufen.
   Die Gegenseite muss akzeptieren.
   – Amerikanische Option: Das Optionsrecht darf in der
     gesamten Zeitspanne t<=T bis zum Verfallszeitpunkt T
     ausgeübt werden.
   – Europäische Option: Das Optionsrecht darf nur zum
     Verfallszeitpunkt T ausgeübt werden.
   – (Deep) in the money, at the money, near the money,
     (    p)               y,             y,                  y,
     (deep) out of the money: Gibt an, ob der Ausübungspreis
     (Strike, Exercise price) kleiner, größer oder gleich als/wie
     der Markpreis des zugrunde liegenden Titels (Underlying)
              p           g        g              (        y g)
     ist.
   – Eventuell werden Caps, Floors definiert: Begrenzungen
Optionen: Wert der Option

Verteilung der zukünftigen Wertentwicklung eines bestimmten Titels

Wahrscheinlichkeit


                      Wert des Titels ist
                      Log-Normalverteilt


      Put
      Option                        Call Option                                  Wert der Option
                                                                      Optionswert CALL
          Strike eT     Strike eT           Wert des Underlyings S    (Marktwert, in EUR)


                                                                                Aufgeld einer Option ist
                                                                                maximal, wenn der
                                                                                Preis des Underlyings
                                                                                at the Money ist
                                                                                                                             innerer Wert
                                                                                                                             der Option

                                                                                            Aufgeld                            Preis des
                                                                                                                               Underlyings
                                                                                                                               U d l i
                                                                      Out of the Money          Ausübungs-    In the Money
                                                                                                 preis eT
                                                                                                 (Strike)
                                                      Quelle: G. Erdmann, P. Zweifel (2007):Energieökonomik – Theorie und Anwendungen. Springer 2007
Real-
                    Real-Optionen
• Bewertung von unternehmerischen Handlungsoptionen

• Marktwert einer Realoption lässt sich barwertorientiert oder
  optionspreistheoretisch fundieren. Die Methoden liefern i.R.
   p     p
  aber unterschiedliche Resultate.
• Barwertorientierte Ermittlung: Ermittlung des Wertes
  des Investitionsobjektes mit und ohne Handlungsoptionen
  -> Differenz ergibt den Wert der Handlungsoption.
  -> Problem: unterschiedliche Ausnutzung der Handlungs-
                                                 Handlungs-
  optionen erfordert unterschiedliche, risikogerechte
    ti        f d t     t   hi dli h    i ik      ht
  Kapitaldiskontsätze
• Optionspreistheoretische Ermittlung: Versuch, die
   p       p                               g         ,
  Zahlungsströme durch Duplikationsportefeuilles aus sichern
  Kapitalveranlagen bzw. Verschuldungen und Teilen des
  Zahlungsstroms abzubilden.
  ->Problem des Duplikationsportefeuilles
Formale Optionsbewertung

• (geschlossenes) Modell von Black und Scholes 1973
   – Annahmen:
      •   Law of one Price: Keine Abitragemöglichkeiten
      •   Ausübung nur am Verfallszeitpunkt: Europäische Option
      •   Nur eine Unsicherheitsquelle: Keine Rainbow-Optionen
      •   Nur ein riskantes Asset: keine Compount-Option
      •   Es werden keine Dividenden ausbezahlt
      •   Marktpreis und Unsicherheiten sind beobachtbar, Varianz bleibt konstant
      •   Ausübungspreis ist konstant
      •   Wertentwicklung entspricht einer geometrischen Brownschen Bewegung
          (Wiener P
          (Wi      Prozess)
                          )
   – Marktpreisentwicklung folgt einem Wiener Prozess (GBM)
                dp t
                      dt  dz
                 pt
                      Drift
                  Pr eisvolatilität (Stan dabweichung)
   – Wert der Option entspricht der Lösung einer stochastischen
     DGL (Ito-Integral)
         (Ito-
Formale Optionsbewertung
   • Preisänderungen zwischen Gegenwartswert t und
     zukünftigem Wert zum Zeitpunkt T sind dann log-normal
                                                log-
     Verteilt mit Erwartungswert Annahmen:
                                                    2 
                                   p  ln p t       T  t 
                                     e
                                     T
                                                    2 
                                   S tan dartabweichung
                                    e   T  t
                                     T
   • Wert einer Europäischen Call Option zum Zeitpunkt t für
     Ausübungszeitpunkt T>t
CALL t (T)  p t N(d1 )  eT e  i(T  t ) N(d 2 )    p t  Wert der Investition (Spotmarktpreis, NPV)
        p       2                                eT  Ausübungspreis, Investitionskosten
     ln  t       i   T  t 
         eT          2                            i  Risikofreier Zinssatz
d1 
                  Tt                                  jährliche Volatilität, Risiko des Projektes
d 2  d1   T  t                                    CALL t (T) Wert der Option im Zeitpunkt t
N(d)  Summenhäufigkeitsfunktion der                                für den Ausübungszeitpunkt T
         Standard Normalverteilung
Beispiel: formale Bewertung
               nach Black-Scholes
                      Black-
•   Einem kleinen, lokalen Stromversorger vertraglich angeboten, seinen eigenen
    Ausgleichsenergiebedarf an ein anderes Unternehmen auszulagern. Die dafür zu
    tätigen Investitionskosten werden mit 100 €/kW (risikoadäquater Zinssatz:
    10%, Abschreibungsdauer 10 Jahre, Fälligkeit der Investitionssumme erst in 10
    Jahren) angeboten. Durch die Bereitstellung von Ausgleichsenergie kann sich
    das Unternehmen erwartungsgemäß Deckungsbeiträge (DB = Erlös minus
    variable Kosten) von 5 € /MWh vermeiden, die Volatilität (Risiko) beträgt 35%.
    Die jährliche Betriebszeit, zu welcher Ausgleichsenergie in diesem Umfang
    reduziert wird, beträgt 2000 Stunden pro Jahr. Der risikofreie Zinssatz beträgt
    4%.
•   Die firmeninternen Finanzanalysten sehen die Voraussetzungen zur Anwendung
    der Optionswertberechnung nach Black-Scholes gegeben. Welchen Wert in
                                       Black-
    €/(kW x Jahr) hat die Option, das Kraftwerk auch zur Bereitstellung von
     /(kW                  Option
    Regelenergie betreiben zu können.
Beispiel: formale Bewertung
                           nach Black-Scholes
                                  Black-

             30
                                 Optionswert
             25
                                 Wert des Underlyings
                                 Wert des Underlyings
             20

             15
     €/MWh




             10
Wert €




              5

              0
                   0      5        10          15        20         25     30   35
              ‐5
                              Wert der Investition (vermiedene DB) €/MWh
             ‐10
Real-Optionen:
  Real-Optionen
Numerische Ansätze
Real-
                   Real-Optionen:
              unterschiedliche Ansätze

• Klassischer Ansatz
   – Keine Arbitrage, basierend auf Marktdaten
      • Duplikationsportefeuille, Standardmethoden z.B.: Black-Scholes
• Subjective Approach
   – Keine Arbitrage, Wert des Assets basiert auf Schätzungen
      • Duplikationsportefeuille Standardmethoden z.B.: Black Scholes
        Duplikationsportefeuille,                    z B : Black-Scholes
• Market Dissclaimer Approach (MAD)
   – Das Projekt selbst ohne Handlungsmöglichen wird als
     Duplikationsasset herangezogen, subjektive Wert- und
     D lik ti         th                bj kti  Wert-
                                                W t      d
     Risikoeinschätzung. Wesentliche Annahme: Ausreichende Korrelation
     zwischen dem Projekt und seinen Zahlungsströmen
      • Erstellen eines CF Models, NPV basierend auf CAPM
                                                   f
      • (Schätzen der Unsicherheiten, Monte Carlo)
      • Aufbauend auf der Verteilung der NPVs Risikoneutraler Binominal
                                    g
         Baum und Berechnung des Projektwertes
Real-
                      Real-Optionen

• Revised Classic Approach
  – 2 unterschiedliche Typen von Investitionen
     • Dominanz des allgemeinen oder projektspezifischen Risikos
     • Real-Optionen oder Entscheidungsbaum-Analyse
• Integrated Approach
  – Spaltet das Projekt in 2 Elemente auf: Solche mit
    projektspezifischen und solche mit allgemeinen Risiken.
Real-
                       Real-Optionen

• MAD-Approach: Vorgehensweise
  MAD-

  1. Erstellen eines CF Models (Cash-Flow)
                               (Cash-

  2. Evaluierung von risikoadjustiertem Zinssatzes und NPV des
     Projektes ohne Handlungsoptionen
        j                   g p

  3. Berechnung der risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten

  4. Berechnung der Entscheidungen und den Wert des Optionsrechtes
     sowie den NPV im Roll-back Verfahren
                      Roll-
Real-
                         Real-Optionen: Beispiel
   • Investitionsmöglichkeit: Option die Entscheidung zu
     Verzögern (=> CALL Option)
           Projektdaten, Laufzeit 1 Jahr, Option 1 Jahr gültig
               Einnahmen    Eintrittswahr-
                            Eintrittswahr-   Investition   Nettoeinahmen wenn   Entscheidung
                            scheinlichkeit                 Entscheidung jetzt   verzögern
Up state           170           50%            115                55            Max(55,0)
Down state         65            50%            115               -50            Max(-50,0)
                                                                                 Max(-


           Es existiert ein Duplikationswertpapier mit selben Betha: Wert jetzt 20,
                                                              Betha:
              Wert nächste Jahr im Upstate 34, Wert im Downstate 13, Risikoloser
              Zinssatz i =8%
Real-
            Real-Optionen: Beispiel
1.) CF-Modell (mit Zeitwert der Zahlungsströme)
    CF-


                       Einnahmen: 170
                       Investitionen: 115
            wu = 50%

            wd = 50%

                       Einnahmen: 65
                       Investitionen: 115
Real-
               Real-Optionen: Beispiel

2.) Evaluierung von risikoadjustiertem Zinssatzes und NPV des
  )            g            j
    Projektes ohne Handlungsoptionen

Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten
z.B.: Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten schätzen über Duplikationswertpapier
                                                   V  Wert
             w u Vu,DWP  w d Vd,DWP
    VDWP                                          DWP  Duplikations  Wertpapier
                   1 k
                                                   u  Zus tan d Upstate
    k  17,5%  Risikobehafter Zinssatz
                                                   d    Zus tan d Downstate
Berechnung des PV der Zahlungsströme
                   0.5 170  0.5  65
    PVEinnahmen                        100
                         1.175
                  115
    PVAusgaben          106.48
                 1.08
                 1 08
    NPV  6.48
Real-
               Real-Optionen: Beispiel

2.) Evaluierung von risikoadjustiertem Zinssatzes und NPV des
  )            g            j
    Projektes ohne Handlungsoptionen

Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten
z.B.: Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten schätzen über Duplikationswertpapier
                                                   V  Wert
             w u Vu,DWP  w d Vd,DWP
    VDWP                                          DWP  Duplikations  Wertpapier
                   1 k
                                                   u  Zus tan d Upstate
    k  17,5%  Risikobehafter Zinssatz
                                                   d    Zus tan d Downstate
Berechnung des PV der Zahlungsströme
                   0.5 170  0.5  65
    PVEinnahmen                        100
                         1.175
                  115
    PVAusgaben          106.48
                 1.08
                 1 08
    NPV  6.48
Real-
                             Real-Optionen: Beispiel
3.) Berechnung der Risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten (bedingte
   Wahrscheinlichkeiten)
      Vu ,P          Vd ,P
 u           ,d 
      VP             VP
     (1  i)  d 
 p              
     ud 
 Vp  W ert der Einnahmen aus dem Projekt im Zeitpunkt t ohne Handlungsflexibilitäten
 Vu ,p  W ert der Einnahmen aus dem Projekt im Zeitpunkt t+1 im upstate
     p                                  j           p             p
 Vd ,p  W ert der Einnahmen aus dem Projekt im Zeitpunkt t+1 im downstate
 p  risikoneutrale W ahrscheinlichkeiten (bedingte W ahrscheinlichkeiten)
     170
 u
 u=       1 7
            1.7
     100
 d  65 / 100  0.65
    (1  0.08)  0.65 
 p                     0.409
    1.7  0.65
          .7           

 Pr obe :
                 p170  (1  p)65
 PV  100 
                      (1  i)
 i  8%
Real-
             Real-Optionen: Beispiel
4.) Berechnung der Entscheidungen und den Wert des
   Optionsrechtes sowie den NPV im Roll-back Verfahren
                                   Roll-

                         Vu O=MAX(uVP-eT;0)=max(170-115;0)
                          u,O MAX(uV e ;0) max(170 115;0)
                         = 55 =>Exercise Call
              p = 40,9%
                                                    Vp 
                                                     p
              1-p = 59,1%

                          Vd O=MAX(dVP-eT;0)=max(65-115;0)
                           d,O     (         )      (    )
                          = 0 =>Don‘t Exercise Call


           pVuO  (1  p)VdO 0, 409  55  (1  0, 409)0
    V0,O                                                20 8
                                                           20,8
                 1 i                  1  0, 08
    NPV  NPVohneFlexibilitäten  WertderFlexibilität
    NPV  6.48  20,8  14,374
Real-
            Real-Optionen 2-Perioden
                          2-
                    Beispiel
Zeitwert Baum eines Projektes (wird mit risikoadjustiertem WACC des Projektes
ohne Handlungsoptionen erstellt) Risikoloser Zinssatz i = 3%
                        erstellt),
                                                       u2VP=144

                                        wu=60%


                           u=1,2;Vu,t=1=uVP=120
            wu=60%                          1-wu=40%

 NPVP=100
                                                       udVP=100
                                     wu=60%
             1-wu=40%


                d=1/1,2; Vd,t=1=dVP=83,33

                                     1-wu=40%
                                                       d2VP=69,44
                                                            69 44




  2-Jährige Amerikanische CALL-Option,
  Ausübungspreis eT= 95
Real-
               Real-Optionen 2-Perioden
                             2-
                       Beispiel
1) Berechnung des hinterlegten WACC

        H int erlegter WACC :
                   w u 2144  2w u (1  w u )100  (1  w u ) 2 69, 44
        PV  100 
                                    (1  WACC) 2
        WACC  5,33%




2) Berechnung der risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten
                      (1  i)  d (1  3%)  0,833
                 p                                0,53722
                         u d        1, 2  0,833
                 1  p  0, 46278

               Pr obe :
                          p 2120  2p(1  p)100  (1  p) 2 69, 44
               PV  100 
                                          (1  i) 2
               i  3%
Real-
              Real-Optionen 2-Perioden
                            2-
                      Beispiel
 Risikoneutraler Entscheidungsbaum der Call-Option

                                                        A V =MAX(u2V -e ;0)=max(144-
                                                           uu,O         P T
                    MAX(uVP-eT;Vu,O)=                     95;0) = 49 =>Exercise Call
                    max(120-95; 27,8) p=53,7%
                    = 27,8 =>Hold
                                       D
               p=53,7%
                                              1-p

  VO =15,67   F
                                                        B Vdu,O=MAX(udVP-eT,0)=max(100-
                                                          95;0) = 5 =>Exercise Call
                                      p=53,7%
              1-p
                                          E
                    MAX(dVP-eT;Vd,O)=
                    max(83,33-95; 2,61)
                    = 2,61 =>Hold       1-p               Vdd,O=MAX(d²VP-eT,0)=max(69,4-
                                                             ,
                                                          95;0) = 0 =>Don‘t Exercise Call
t0                                                 C

NPVmitFlexibilität  NPVohne  V0, O
                                 ,
                                                             D:
                                                                      pVuuO  (1  p)VudO
 100  15, 67  115, 67                                     Vu,O   
                                                                             1 i
Literatur und
                  Weiterführendes:
• Erdmann G Zweifel P : Energieökonomik Springerverlag,
          G.,       P.: Energieökonomik, Springerverlag
  2008.
• Realoptionen in der Unternehmenspraxis, Springerverlag,
  2001.
• Copeland T.,Antikarov V.: Real Options, a practitioner’s
  guide. Texere
  guide Texere, 2007
• Schwartz et al.: Real Options and Investment under
  Uncertainty
• Werner T.: Investitionen, Unsicherheit und Realoptionen,
  Dt. Univ.-Verl., 2000.
      Univ.-
• Stephan Kopel, u.a: Vorlesungen a.d. TU, Inst. Industrielle
  Stephan, Kopel u a:               a d TU Inst
  Betriebswirtschaftslehre und Wettbewerb.
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Investments

  • 1. Investitionsrechnung Andreas Müller EEG, TU Wien 373.020 11. Jänner 2010
  • 2. Motivation • Ein Teil der Energiewirtschaft betrifft Methoden der Wirtschaftlichkeitsrechnung Wi h f li hk i h • Energiewirtschaft ist häufig an wirtschaftsbezogenen Instituten angesiedelt und hat vielfach einen stärkeren Fokus auf Wirtschaft.
  • 3. Inhalt der Vorlesung • Grundlagen der Entscheidungstheorie • I Investitionsrechnung: M h d i i h Methoden d des Umgangs mit Unsicherheiten bei Investitionen • Ü Übungsbeispiele
  • 5. Entscheidungstheorie • Die Entscheidungstheorie untersucht Entscheidungssituationen, in denen ein Einzelner eine Aktion zu wählen hat in Anbetracht einer häufig unsicheren Umwelt Umwelt. • Im Gegensatz da u u te suc t d e Spieltheorie Gege sat dazu untersucht die Sp e t eo e interaktive Entscheidungssituationen, bei denen das Ergebnis für ein Individuum vom Verhalten der anderen Teilnehmer abhängt. abhängt. • Entscheidungstheorie stellt eine gewisse vereinfachte Form der Spieltheorie dar und bedient sich z.T. der selben Themen.
  • 6. Wichtige Begriffe der Entscheidungstheorie • Strategien S: Handlungsoptionen des Entscheiders s S Bestimmte Strategie aus den möglichen Handlungsoptionen. (z.B.: Baue Gaskraftwerk) • Umweltzustände Z: Möglichkeiten der Exogenen Parameter zZ Realisierung eines bestimmten Umweltzustandes (z.B.: Gaspreis i t teuer) ( B G i ist t ) • Auszahlungen: Erlöse oder Kosten • Auszahlungsfunktion  : verbindet die Strategien und Umweltweltzustände mit den Auszahlungen  z.B.: Erlös wenn folgendes eintrifft: Baue Gaskraftwerk und Gaspreis ist teuer G k ft k dG i i tt • Eintrittswahrscheinlichkeiten W: Wahrscheinlichkeiten mit denen bestimmte Umweltzustände eintreten.  n  w  W;   w i  1   i 1 
  • 7. Wichtige Begriffe der Entscheidungstheorie • Entscheidung unter Ungewissheit – Der Entscheider kennt die Eintrittswahrscheinlichkeit der Umweltzustände und damit die Verteilung der Grundgesamtheit nicht nicht. • Entscheidung unter Risiko – Eintrittswahrscheinlichkeiten für die möglichen Umweltzustände aus Z sind bekannt. Wahrscheinlichkeiten werden als Wahrscheinlichkeitsverteilung w auf Z angegeben.  w(z)  1 zZ (Entscheider kennt die Verteilung der Grundgesamtheit)
  • 8. Entscheidung unter Ungewissheit Klassische Entscheidungsregeln: • Maximin-Regel: Pessimistische Einstellung: Entscheider Maximin- geht davon aus, jeweils das die denkbar schlechteste Auszahlung zu erhalten und versucht d h d minimale hl h l d h daher die l Auszahlung zu maximieren. • Maximax-Regel: Optimistische Einstellung: Entscheider Maximax-Regel: geht davon aus, jeweils das die denkbar beste Auszahlung zu erhalten und versucht daher die maximale Auszahlung zu maximieren. • Hurwicz-Regel: Hurwicz-Regel wählt einen Mittelwert. Hurwicz- Hurwicz- Gewichtungsfaktor 0    1für die Höchste Auszahlung, 1  für die niedrigste Auszahlung Auszahlung.
  • 9. Entscheidung unter Ungewissheit Klassische Entscheidungsregeln: • Laplace-Regel: Diese Regel unterstellt Laplace- Eintrittswahrscheinlichkeiten für die unterschiedlichen Umweltzustände (Gl h l d (Gleichverteilung) und wählt d l ) d hl die Alternative mit der höchsten Auszahlung.  Laplace-Regel mit gewichteter Risikofunktion: Die Laplace- Abweichungen vom Erwartungswert werden gewichtet berücksichtigt. berücksichtigt
  • 10. Entscheidung unter Risiko Entscheidungsregeln: – BAYES-Regel: Eine naheliegende Lösung bietet die BAYES- Bayes- Bayes-Regel (seit 17. Jahrhundert): Wähle unter den möglichen S l h Strategien diejenige die unter d d Berücksichtigung der Eintrittswahrscheinlichkeiten von Umweltzuständen die größte Auszahlung bieten. max  w(z)(s, z) zZ – Nachteil der Bayes-Regel: Berücksichtigt keine Bayes- unterschiedlichen Risikopräferenzen.
  • 11. Entscheidung unter Risiko Entscheidungsregeln: – Bernoulli-Prinzip: Keine Maximierung der Bernoulli-Prinzip: Auszahlungsfunktion sondern des erwarteten Nutzens. Auszahlungsfunktion wird in Nutzfunktion transferiert. hl f k d f k f max  w(z)u((s z)) (s, zZ u  Transformationsfunktion z B :ln Wurzel 2 ,... Transformationsfunktion,z.B.:ln,Wurzel, – John von Neumann und Oskar Morgenstern: Begründung der Rationalität des Bernoulli-Prinzips. g g Bernoulli- p Bernoulli ist rationell (Darstellungssatz von NM und MS ist gültig) wenn deren Axiomensystem (Ordnungsaxiom, Stetigkeitsaxiom und Unabhängigkeitsaxiom) gültig ist.
  • 12. Entscheidung unter Risiko Risikoaversion und Risikoaffinität: Jensen- Jensen-Ungleichung: n 1 Erwarteter Nutzen: u   w i u(i )   u( w )dw e Nutzen i 1 0 n Erwartungswert:    w i i e i 1 N t en des Er art ngs ertes  u(e ) Nutzen Erwartungswertes ( u( e ) Risikoavers wenn u = konvex (u'<0): u e  u(e ) ( Risikofreudig wenn u = konkav (u'>0): (w)  90 (w)  100 (w)  110 u e  u(e )  e Gewinn, Auszahlung
  • 13. Entscheidungstheorie Zusammenfassung: • Entscheidung unter Risiko: Eintrittswahrscheinlichkeiten der Umweltzustände sind bekannt • Entscheidung u e U s c e e sc e du g unter Unsicherheit: Eintrittswahrscheinlichkeiten der Umweltzustände sind NICHT bekannt • Bernoulli- Bernoulli-Prinzip ( p (Morgenstern und von Neumann): Berücksichtigung g ) g g von Risikopräferenzen durch Überführung der Auszahlungsfunktion in eine Nutzenfunktion • Risikoaversion: Bei gleicher mittleren Auszahlung wird diejenige Entscheidung bevorzugt, die di möglichen V l E h id b di die ö li h Verluste minimiert i i i • Risikoaffinität: Bei gleicher mittleren Auszahlung wird diejenige Entscheidung bevorzugt, die die möglichen Gewinne maximiert Vorausschau: V h • Risikopräferenz und der daraus folgende Gewinnaufschlag von Investoren wird über den Zinssatz abgebildet • Es gibt formale Methoden, wie sich ein solcher Zinssatz in Abhängigkeit vom Risiko beschreiben lässt
  • 15. Methoden aus der VU: Energieökonomie • Statische Methoden – Unterschiedliche Zeitpunkte der Kapitalflüssen ändern deren Wert nicht – z.B.: Statische Amortisationsdauer – Bilden keine adäquate Berechnungsbasis für substantielle Investitionen • Dynamische Methoden – Unterschiedliche Zeitpunkte der Kapitalflüssen wird berücksichtigt – z.B.: Annuitätenmethode, Kapitalwertmethode, interner Zinsfuß Annuitätenmethode, – Alle drei Methoden basieren  CFt auf dem selben Berechnungsprinzip Wert t  0   1  i  t t  CF  C h fl Cash flows(Geldflüsse) (G ldflü ) i  Zinssatz
  • 16. Inhalt • Zinssatz bei sicheren Zahlungsströmen: Steuern, Steuern WACC • Investitionsentscheidungstools zur Berücksichtigung des Risikos Im nachfolgendem wird immer mit inflationsbereinigten Größen operiert
  • 17. Kapitalverzinsung • Nach der ökonomischen Theorie gilt g g grundsätzlich: Kapitalangebot entspricht der Kapitalnachfrage interner Zins ROI, Zeitpräferenz qS 20 Angebot der Sparer f(qS) 15 10 Nachfrage g(qI) 5 0 kumulierte Investition -5 Quelle: G. Erdmann, P. Zweifel (2007):Energieökonomik – Theorie und Anwendungen. Springer 2007 • In einem vollkommenen effizienten unverzerrten Markt vollkommenen, effizienten, Markt, entspricht qs = i (risikolose Marktzinssatz)= ROI (Return on investments = Erwartete Kapitalertrag eines Investors), • Investor versucht einen möglichst hohen Kapitalertrag zu lukrieren
  • 18. Kapitalverzinsung • Kapitalsteuern Gewinnsteuer, geforderte Kapitalsteuern, Gewinnsteuer Kapitalrendite ROI (Return on Investment) – Unternehmen müssen Gewinn versteuern (Körperschaftssteuern, …), deshalb muss der ROI größer ( h f ) d h lb d O ß sein als der Marktzinssatz.  ROI 1  tax corp  i  i ROI  1  tax corp – Selbiges gilt für Spareinlagen i 1  tax sav   qs qs  von Sparern erwarteter Kapitalertrag Daher gilt in einem p g perfekten Markt mit Steuern: qs < i < ROI
  • 19. Kapitalverzinsung • Kapitalkostensatz: Weighted average costs of capital Kapitalkostensatz: (WACC) – Zinssatz für Fremdkapital ist niedriger als der für Eigenkapital ( k l (u.a. wegen geringeren Risikos) k ) – Investitionen werden häufig mit Fremdkapital (unter Einhaltung einer bestimmten Eigenkapitalquote finanziert). EKap FKap WACC  ROI  i FK (1  tax corp ) GesKap GesKap EKap  Eigenkapital FKap  Fremdkapital i FK  Fremdkapitalzinssatz Im nachfolgendem wird auf Steuern nicht weiter eingegangen
  • 20. Investitionsrechnung unter Risiko – Im Grunde sind im Allgemeinen die zukünftigen Eintrittswahrscheinlichkeiten nicht bekannt -> daher handelt es sich streng genommen bei Investitionsentscheidungen um Entscheidungen unter Unsicherheit. Unsicherheit. – Vorgehensweise ist aber üblicherweise die, dass Eintrittswahrscheinlichkeiten geschätzt werden. (Extrapolation der Vergangenheit, umfassende mathematische Modelle, Bauchgefühl) – Damit erfolgt eine Überführung des Problems von: Entscheidungen unter Unsicherheiten -> zu Entscheidungen unter Risiko
  • 21. Investitionsrechnung unter Risiko ohne Handlungsoptionen • Wie lässt sich das Risiko unsicherer Zahlungsströme bei Investitionsentscheidungen berücksichtigen? 1. NPV-Sensitivitätsanalyse: Teste den NPV auf NPV- Veränderungen exogener Variablen (eventuell Szenarienanalyse) Szenarienanalyse) 2. Risikogerechter Kalkulationszinssatz: Ein dem Risiko gerechter Zinssatz (Ri ik ht Zi t (Risikoaufschlag) wird bei der Berechnung f hl ) i d b i d B h des NPVs zugrunde gelegt. 3. NPV-Monte-Carlo-Analyse: stochastische Eigenschaften der NPV-Monte-Carlo- relevanten V i bl l Variablen werden d fi i d definiert (V (Verteilung und il d Kovarianzen). Parameter werden zufällig gezogen und daraus der NPV mit risikolosem Zinssatz errechnet. Durch Erstellen von vielen ( t h ti h ) Szenarien kann eine Verteilung i l (stochastischen) S i k i V t il des NPV ermittelt werden. Investition wird durchgeführt wenn sich in einer genügend großen Anzahl von Szenarien (80%,90%, (80% 90% 95%) ein positiver NPV einstellt. einstellt
  • 22. Investitionsrechnung unter Risiko mit Handlungsoptionen 1. Zustands- oder Entscheidungsbaum-Analyse: Alle Zustands- Entscheidungsbaum- Möglichen Zustandsräume, deren Wahrscheinlichkeiten und die Einflussmöglichkeiten werden abgebildet. Methoden der dynamischen Programmierung führen zu einer optimalen Entscheidung. Entscheidungsbaumanalyse stellt die Erweiterung der Zustandsbaumanalyse dar. Methode: Roll back-Verfahrens auf Basis des back- Optimalitätsprinzip von Bellman: Finden von bedingt- Bellman: bedingt- optimalen Teilpolitiken. 2. (Real-) Optionsbewertung: Der Wert des Projektes wird (Real- aus dem NPV und einer Optionsprämie zusammengesetzt.
  • 23. Risikogerechter Kalkulationszinssatz (Investitionsrechnung unter Risiko ohne Handlungsoptionen) ( g g p )
  • 24. Risikogerechter Zinsaufschlag • Erwartete Kapitalverzinsung bei unsicheren Zahlungsströmen N ROI   ROI k w k e k 1 2     ROI k  ROI w N 2 e k k 1 N  Summe der möglichen Realisierungen ROI k  Kapitalverzinsung bei Realisierung des Zustandes k w k  Eintrittswahrscheinlichkeit des Zustandes k • Wenn Varianz > 0 fordern risikoaverse Investoren einen Risikozuschlag  av  max  ROI e   2  – (Bernoulli-Kriterium) Auszahlungs- Bernoulli- Auszahlungs-  2  funktion wird in Nutzenfunktion  av  Investiere wenn:  ROIe   2   i umgewandelt und Maximiert  2  i  (risikofreier) Marktzinssatz av  0 ... Risikoaversionsfaktor
  • 25. Risikogerechter Zinsaufschlag: CAPM • Preismodell für Kapitalgüter: CAPM (Capital Asset P i i (C it l A t Pricing Modell) M d ll) – Kapitalmarktgleichgewichtsmodell, das die Portfoliotheorie um die Frage erweitert, welcher Teil des Gesamtrisikos eines Investitionsobjekts nicht durch Risikostreuung (Diversifikation) zu beseitigen ist. – Erklärt, basierend auf der Idee der Portfolioduplizierung, Portfolioduplizierung, wie risikobehaftete Anlagemöglichkeiten im Kapitalmarkt zu bewerten sind (Modelle für den Risikozuschlagsfaktor). (Modelle Risikozuschlagsfaktor). – Modell inkludiert nur das systematische, nicht aber das y , unsystematische (diversifizierbare) Risiko COV    ROI k  ROIe  q Markt, j  q e Markt  w jk – Grundlage: j,k Nicht nur Risiko sondern (Markowitz,1952) auch Diversifikation q Markt  Marktzinssatz ( (= Kovarianzen COV) zwischen j, k  alternative Umweltzustände dem Investitionsobjekt und e  Erwartungswert dem Gesamtmarkt ist relevant. w  E int rittswahrscheinlichkeiten
  • 26. Risikogerechter Zinsaufschlag: CAPM • CAPM (Capital Asset Pricing Modell) ROIe  i  COV e  Markt 2  q Markt  i   i    qeMarkt  i  COV   2 Markt i = risikofreier Zinssatz qeMarkt = erwartete Kapitalrendite des Gesamtmarktes  2 Markt = Varianz des Gesamtmarktes Voraussetzungen: vollkommener Kapitalmarkt, Risikoaversion und homogene Erwartungen der Anleger, normalverteilte Renditen. Anleger Renditen T NCFt e NPV   I0   e 1  i   q  i  t t 1 e Markt NCFe  Erwartete Nettoeinahmen (Net cash flows) q e Markt  Erwarteter Ertrag des Kapital - Gesamtmarktes i  risikofreier Zinssatz
  • 27. Risikogerechter Zinsaufschlag: CAPM •Betha-Wert Betha- Keine Korrelation zwischen I Keine K   K i K l ti i h Investitionsobjekt und G titi bj kt d Gesamtmarkt t kt Perfekte Perfekte Korrelation  negative negative Korrelation, entspricht einer Versicherung Ertrag Risikozuschlag für i Marktrisiko Quelle: Wikipedia i CAPM erfordert hohe, teils unrealistische Voraussetzungen, das Modell konnte basierend auf empirischen Daten bislang nicht eindeutig falsifiziert werden. Empirisch schwer überprüfbar, da auf Kapitalmärkten kein Gleichgewichtszustand. Gaußsche Renditenverteilungen stehen im Widerspruch mit Beobachtungen.
  • 28. Beispiel: CAPM • Ein Unternehmen überlegt sich ein Kraftwerk zu bauen. Investitionsvolumen zum Zeitpunkt Null beträgt 600 €/kW. Über 20 Jahre werden erwartete Netto- kW. Netto- Rückflüsse Deckungsbeitrag von 20 €/MWh bei 3500 Volllaststunden erwartet. Andere Unternehmen in der selben Branche erwirtschaften eine erwarteten Kapitalertrag von 10%, der risikolose Zinssatz beträgt 4%. Berechnen sie unter der Annahme dass die Korrelation der Rückflüsse der Investition mit dem Annahme, Marktwert der Konkurrenten (Betha) 60%, 100%, 140% beträgt, ob die (Betha) Investition durchgeführt werden sollte. • Unter der Annahme, dass das Betha 60% beträgt. Das Unternehmen hat die Möglichkeit, über einen Forward-Vertrag mit einem ausfallssicheren Forward- Handelspartner die zukünftigen Einnahmen abzusichern. Um welchen Betrag in €/Einheit wären Sie unter der A /Ei h it ä Si t d Annahme der Risikoneutralität bereit, diesen h d Ri ik t lität b it di Vertrag einzugehen?
  • 29. Risikogerechter Zinsaufschlag: APM Asset- Asset-Pricing Methode (APM) • Eine Weiterentwicklungen der risiko-bezogenen Wirtschaftlichkeits- risiko- Wirtschaftlichkeits- rechnungen. rechnungen. • Ihr zufolge leiden klassische Methoden (CAPM) darunter, dass das Risiko von Investitionen mit einem einheitlichen Risikoaufschlag berücksichtigt wird. Cash-Flow-Komponenten haben aber unterschiedliches Risiko (z.B.: Cash-Flow- Fremdkapital Zinszahlungen versus Umsatzerlöse) • Bei APM wird je Cash-Flow Komponente mit einem angemessenen Cash- Risikodiskontsatz beaufschlagt, der die Eintauschbarkeit in einen beaufschlagt, risikofreien Titel berücksichtigt.
  • 31. (Handlungs- (Handlungs-) Optionen Was sind Optionen: • Optionen geben dem Inhaber das Recht aber nicht die Pflicht eine zuvor festgelegt Aktion zu einem zuvor ffestgelegten Preis innerhalb eines bestimmten l i i h lb i b i Zeitraums auszuführen. • Durch Handlungsoptionen kann ein zusätzlicher Wert u c a d u gsopt o e a e usät c e e t geschaffen werden Hat die Option bei der „Toy“-Bank Geld anlegen zu dürfen „Toy“ einen Wert? – Die „Toy“-Bank bietet für angelegtes Kapital eine Fixverzinsung „Toy“ von 5% an. Das Recht anlegen zu dürfen ist für eine gewisse Zeit ( (z.B.: ein Jahr) g ) gültig. Andere Banken bieten derzeit eine g Fixverzinsung für angelegtes Geld von 10% an.
  • 32. (Handlungs- (Handlungs-) Optionen Beispiele für mögliche Handlungsoptionen (und deren Schaffung) i d S h ff ) in der E Energiewirtschaft: i i h f • Ein neues Kohlekraftwerk wird so gestaltet (und platziert), dass später CCS möglich wäre (CCS-ready). spä e ög c ä e (CCS-ready). eady) eady) • Ein neues Speicherkraftwerk wird so ausgeführt, dass später Pumpspeicherbertrieb möglich ist. • Eine unternehmenseigene St Ei t h i Stromerzeugungsanlagen wird mit l i d it Entnahme- Entnahme-Kondensationsturbine anstatt Gegendruckurbine ausgestattet. • Die Anbindung eines Offshore Windparks wird so ausgelegt, dass später weitere Windparks angeschlossen werden können. • Subventionen für eine neue unausgereifte und teure neue, Technologien X werden vergeben um damit diese später eventuell eingesetzt werden kann. • Feldversuch von Smart-Meters bevor ein flächendeckendes Smart- Austauschprogramm vorgenommen wird.
  • 33. (Handlungs- (Handlungs-) Optionen • Wann haben (Handlungs-) Optionen (Handlungs- einen besonders hohen Wert: – Zukünftigen Randbedingungen (Wertentwicklung) unsicher ist – Investitions- oder Handlungsflexibilitäten Investitions- vorhanden sind – Wenn der NPV (net present value) in der Nähe (net value) von Null liegt (Graubereich)
  • 34. Entscheidungsbaum- Entscheidungsbaum-Analyse • Darstellung aller möglichen Umweltzustände und Handlungsoptionen Berechnungsschritte: Ein Investor: Planungszeitraum von 2 Jahren. 1.) Erstelle Zustandsbaum, bereche NPV der Handlungsoptionen: H dl ti Endknoten und erstelle einen Entscheidungsbaum Im Zeitpunkt t=0: entweder eine kleine Anlage bauen (A) oder eine große Anlage mit doppelter Kapazität (2A) 2.) Finde bedingt Optimale Teilpolitiken (Strategien) errichten. Im Zeitpunkt t=1: 3 Möglichkeiten: entweder die Anlage mit einfacher Kapazität auf doppelte Kapazität erhöhen (A auf 2A), eine große Anlage auf einfache Kapazität verkleinern (2A Handlungsoptionen auf A) oder aber nichts zu tun (NT). Die zukünftige Entwicklung der Nachfrage ist unsicher und damit hängen die Rückflüsse aus dem Verkauf der Produkte Realisierungen von R li i nicht nur von den Entscheidungen des Investors über die exogenen Anlagenpolitik, sondern auch von der Nachfrageentwicklung Umweltzuständen ab. NPV können aber berechnet werden. Die Einschätzung des Investors über Mögliche Zustände die Entwicklung der Nachfrage: Quelle: Kopel, Flexible Planungsmethoden
  • 35. Optionen • Wichtige Begriffe der Optionstheorie: – CALL-Option: Der Inhaber hat das Recht aber nicht die Pflicht CALL- einen Titel zu einem festgelegten Preis zu erwerben. erwerben. – PUT-O ti PUT-Option: Der Inhaber hat das Recht aber nicht die Pflicht D I h b h t d R ht b i ht di Pfli ht einen Titel zu einem festgelegten Preis zu verkaufen. verkaufen. Die Gegenseite muss akzeptieren. – Amerikanische Option: Das Optionsrecht darf in der gesamten Zeitspanne t<=T bis zum Verfallszeitpunkt T ausgeübt werden. – Europäische Option: Das Optionsrecht darf nur zum Verfallszeitpunkt T ausgeübt werden. – (Deep) in the money, at the money, near the money, ( p) y, y, y, (deep) out of the money: Gibt an, ob der Ausübungspreis (Strike, Exercise price) kleiner, größer oder gleich als/wie der Markpreis des zugrunde liegenden Titels (Underlying) p g g ( y g) ist. – Eventuell werden Caps, Floors definiert: Begrenzungen
  • 36. Optionen: Wert der Option Verteilung der zukünftigen Wertentwicklung eines bestimmten Titels Wahrscheinlichkeit Wert des Titels ist Log-Normalverteilt Put Option Call Option Wert der Option Optionswert CALL Strike eT Strike eT Wert des Underlyings S (Marktwert, in EUR) Aufgeld einer Option ist maximal, wenn der Preis des Underlyings at the Money ist innerer Wert der Option Aufgeld Preis des Underlyings U d l i Out of the Money Ausübungs- In the Money preis eT (Strike) Quelle: G. Erdmann, P. Zweifel (2007):Energieökonomik – Theorie und Anwendungen. Springer 2007
  • 37. Real- Real-Optionen • Bewertung von unternehmerischen Handlungsoptionen • Marktwert einer Realoption lässt sich barwertorientiert oder optionspreistheoretisch fundieren. Die Methoden liefern i.R. p p aber unterschiedliche Resultate. • Barwertorientierte Ermittlung: Ermittlung des Wertes des Investitionsobjektes mit und ohne Handlungsoptionen -> Differenz ergibt den Wert der Handlungsoption. -> Problem: unterschiedliche Ausnutzung der Handlungs- Handlungs- optionen erfordert unterschiedliche, risikogerechte ti f d t t hi dli h i ik ht Kapitaldiskontsätze • Optionspreistheoretische Ermittlung: Versuch, die p p g , Zahlungsströme durch Duplikationsportefeuilles aus sichern Kapitalveranlagen bzw. Verschuldungen und Teilen des Zahlungsstroms abzubilden. ->Problem des Duplikationsportefeuilles
  • 38. Formale Optionsbewertung • (geschlossenes) Modell von Black und Scholes 1973 – Annahmen: • Law of one Price: Keine Abitragemöglichkeiten • Ausübung nur am Verfallszeitpunkt: Europäische Option • Nur eine Unsicherheitsquelle: Keine Rainbow-Optionen • Nur ein riskantes Asset: keine Compount-Option • Es werden keine Dividenden ausbezahlt • Marktpreis und Unsicherheiten sind beobachtbar, Varianz bleibt konstant • Ausübungspreis ist konstant • Wertentwicklung entspricht einer geometrischen Brownschen Bewegung (Wiener P (Wi Prozess) ) – Marktpreisentwicklung folgt einem Wiener Prozess (GBM) dp t  dt  dz pt   Drift   Pr eisvolatilität (Stan dabweichung) – Wert der Option entspricht der Lösung einer stochastischen DGL (Ito-Integral) (Ito-
  • 39. Formale Optionsbewertung • Preisänderungen zwischen Gegenwartswert t und zukünftigem Wert zum Zeitpunkt T sind dann log-normal log- Verteilt mit Erwartungswert Annahmen:  2  p  ln p t       T  t  e T  2  S tan dartabweichung e   T  t T • Wert einer Europäischen Call Option zum Zeitpunkt t für Ausübungszeitpunkt T>t CALL t (T)  p t N(d1 )  eT e  i(T  t ) N(d 2 ) p t  Wert der Investition (Spotmarktpreis, NPV) p   2  eT  Ausübungspreis, Investitionskosten ln  t    i   T  t   eT   2  i  Risikofreier Zinssatz d1   Tt   jährliche Volatilität, Risiko des Projektes d 2  d1   T  t CALL t (T) Wert der Option im Zeitpunkt t N(d)  Summenhäufigkeitsfunktion der für den Ausübungszeitpunkt T Standard Normalverteilung
  • 40. Beispiel: formale Bewertung nach Black-Scholes Black- • Einem kleinen, lokalen Stromversorger vertraglich angeboten, seinen eigenen Ausgleichsenergiebedarf an ein anderes Unternehmen auszulagern. Die dafür zu tätigen Investitionskosten werden mit 100 €/kW (risikoadäquater Zinssatz: 10%, Abschreibungsdauer 10 Jahre, Fälligkeit der Investitionssumme erst in 10 Jahren) angeboten. Durch die Bereitstellung von Ausgleichsenergie kann sich das Unternehmen erwartungsgemäß Deckungsbeiträge (DB = Erlös minus variable Kosten) von 5 € /MWh vermeiden, die Volatilität (Risiko) beträgt 35%. Die jährliche Betriebszeit, zu welcher Ausgleichsenergie in diesem Umfang reduziert wird, beträgt 2000 Stunden pro Jahr. Der risikofreie Zinssatz beträgt 4%. • Die firmeninternen Finanzanalysten sehen die Voraussetzungen zur Anwendung der Optionswertberechnung nach Black-Scholes gegeben. Welchen Wert in Black- €/(kW x Jahr) hat die Option, das Kraftwerk auch zur Bereitstellung von /(kW Option Regelenergie betreiben zu können.
  • 41. Beispiel: formale Bewertung nach Black-Scholes Black- 30 Optionswert 25 Wert des Underlyings Wert des Underlyings 20 15 €/MWh 10 Wert € 5 0 0 5 10 15 20 25 30 35 ‐5 Wert der Investition (vermiedene DB) €/MWh ‐10
  • 43. Real- Real-Optionen: unterschiedliche Ansätze • Klassischer Ansatz – Keine Arbitrage, basierend auf Marktdaten • Duplikationsportefeuille, Standardmethoden z.B.: Black-Scholes • Subjective Approach – Keine Arbitrage, Wert des Assets basiert auf Schätzungen • Duplikationsportefeuille Standardmethoden z.B.: Black Scholes Duplikationsportefeuille, z B : Black-Scholes • Market Dissclaimer Approach (MAD) – Das Projekt selbst ohne Handlungsmöglichen wird als Duplikationsasset herangezogen, subjektive Wert- und D lik ti th bj kti Wert- W t d Risikoeinschätzung. Wesentliche Annahme: Ausreichende Korrelation zwischen dem Projekt und seinen Zahlungsströmen • Erstellen eines CF Models, NPV basierend auf CAPM f • (Schätzen der Unsicherheiten, Monte Carlo) • Aufbauend auf der Verteilung der NPVs Risikoneutraler Binominal g Baum und Berechnung des Projektwertes
  • 44. Real- Real-Optionen • Revised Classic Approach – 2 unterschiedliche Typen von Investitionen • Dominanz des allgemeinen oder projektspezifischen Risikos • Real-Optionen oder Entscheidungsbaum-Analyse • Integrated Approach – Spaltet das Projekt in 2 Elemente auf: Solche mit projektspezifischen und solche mit allgemeinen Risiken.
  • 45. Real- Real-Optionen • MAD-Approach: Vorgehensweise MAD- 1. Erstellen eines CF Models (Cash-Flow) (Cash- 2. Evaluierung von risikoadjustiertem Zinssatzes und NPV des Projektes ohne Handlungsoptionen j g p 3. Berechnung der risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten 4. Berechnung der Entscheidungen und den Wert des Optionsrechtes sowie den NPV im Roll-back Verfahren Roll-
  • 46. Real- Real-Optionen: Beispiel • Investitionsmöglichkeit: Option die Entscheidung zu Verzögern (=> CALL Option) Projektdaten, Laufzeit 1 Jahr, Option 1 Jahr gültig Einnahmen Eintrittswahr- Eintrittswahr- Investition Nettoeinahmen wenn Entscheidung scheinlichkeit Entscheidung jetzt verzögern Up state 170 50% 115 55 Max(55,0) Down state 65 50% 115 -50 Max(-50,0) Max(- Es existiert ein Duplikationswertpapier mit selben Betha: Wert jetzt 20, Betha: Wert nächste Jahr im Upstate 34, Wert im Downstate 13, Risikoloser Zinssatz i =8%
  • 47. Real- Real-Optionen: Beispiel 1.) CF-Modell (mit Zeitwert der Zahlungsströme) CF- Einnahmen: 170 Investitionen: 115 wu = 50% wd = 50% Einnahmen: 65 Investitionen: 115
  • 48. Real- Real-Optionen: Beispiel 2.) Evaluierung von risikoadjustiertem Zinssatzes und NPV des ) g j Projektes ohne Handlungsoptionen Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten z.B.: Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten schätzen über Duplikationswertpapier V  Wert w u Vu,DWP  w d Vd,DWP VDWP  DWP  Duplikations  Wertpapier 1 k u  Zus tan d Upstate k  17,5%  Risikobehafter Zinssatz d  Zus tan d Downstate Berechnung des PV der Zahlungsströme 0.5 170  0.5  65 PVEinnahmen   100 1.175 115 PVAusgaben   106.48 1.08 1 08 NPV  6.48
  • 49. Real- Real-Optionen: Beispiel 2.) Evaluierung von risikoadjustiertem Zinssatzes und NPV des ) g j Projektes ohne Handlungsoptionen Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten z.B.: Zinssatz ohne Handlungsmöglichkeiten schätzen über Duplikationswertpapier V  Wert w u Vu,DWP  w d Vd,DWP VDWP  DWP  Duplikations  Wertpapier 1 k u  Zus tan d Upstate k  17,5%  Risikobehafter Zinssatz d  Zus tan d Downstate Berechnung des PV der Zahlungsströme 0.5 170  0.5  65 PVEinnahmen   100 1.175 115 PVAusgaben   106.48 1.08 1 08 NPV  6.48
  • 50. Real- Real-Optionen: Beispiel 3.) Berechnung der Risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten (bedingte Wahrscheinlichkeiten) Vu ,P Vd ,P u ,d  VP VP  (1  i)  d  p   ud  Vp  W ert der Einnahmen aus dem Projekt im Zeitpunkt t ohne Handlungsflexibilitäten Vu ,p  W ert der Einnahmen aus dem Projekt im Zeitpunkt t+1 im upstate p j p p Vd ,p  W ert der Einnahmen aus dem Projekt im Zeitpunkt t+1 im downstate p  risikoneutrale W ahrscheinlichkeiten (bedingte W ahrscheinlichkeiten) 170 u u= 1 7 1.7 100 d  65 / 100  0.65  (1  0.08)  0.65  p   0.409  1.7  0.65 .7  Pr obe : p170  (1  p)65 PV  100  (1  i) i  8%
  • 51. Real- Real-Optionen: Beispiel 4.) Berechnung der Entscheidungen und den Wert des Optionsrechtes sowie den NPV im Roll-back Verfahren Roll- Vu O=MAX(uVP-eT;0)=max(170-115;0) u,O MAX(uV e ;0) max(170 115;0) = 55 =>Exercise Call p = 40,9% Vp  p 1-p = 59,1% Vd O=MAX(dVP-eT;0)=max(65-115;0) d,O ( ) ( ) = 0 =>Don‘t Exercise Call pVuO  (1  p)VdO 0, 409  55  (1  0, 409)0 V0,O    20 8 20,8 1 i 1  0, 08 NPV  NPVohneFlexibilitäten  WertderFlexibilität NPV  6.48  20,8  14,374
  • 52. Real- Real-Optionen 2-Perioden 2- Beispiel Zeitwert Baum eines Projektes (wird mit risikoadjustiertem WACC des Projektes ohne Handlungsoptionen erstellt) Risikoloser Zinssatz i = 3% erstellt), u2VP=144 wu=60% u=1,2;Vu,t=1=uVP=120 wu=60% 1-wu=40% NPVP=100 udVP=100 wu=60% 1-wu=40% d=1/1,2; Vd,t=1=dVP=83,33 1-wu=40% d2VP=69,44 69 44 2-Jährige Amerikanische CALL-Option, Ausübungspreis eT= 95
  • 53. Real- Real-Optionen 2-Perioden 2- Beispiel 1) Berechnung des hinterlegten WACC H int erlegter WACC : w u 2144  2w u (1  w u )100  (1  w u ) 2 69, 44 PV  100  (1  WACC) 2 WACC  5,33% 2) Berechnung der risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten (1  i)  d (1  3%)  0,833 p   0,53722 u d 1, 2  0,833 1  p  0, 46278 Pr obe : p 2120  2p(1  p)100  (1  p) 2 69, 44 PV  100  (1  i) 2 i  3%
  • 54. Real- Real-Optionen 2-Perioden 2- Beispiel Risikoneutraler Entscheidungsbaum der Call-Option A V =MAX(u2V -e ;0)=max(144- uu,O P T MAX(uVP-eT;Vu,O)= 95;0) = 49 =>Exercise Call max(120-95; 27,8) p=53,7% = 27,8 =>Hold D p=53,7% 1-p VO =15,67 F B Vdu,O=MAX(udVP-eT,0)=max(100- 95;0) = 5 =>Exercise Call p=53,7% 1-p E MAX(dVP-eT;Vd,O)= max(83,33-95; 2,61) = 2,61 =>Hold 1-p Vdd,O=MAX(d²VP-eT,0)=max(69,4- , 95;0) = 0 =>Don‘t Exercise Call t0 C NPVmitFlexibilität  NPVohne  V0, O , D: pVuuO  (1  p)VudO  100  15, 67  115, 67 Vu,O  1 i
  • 55. Literatur und Weiterführendes: • Erdmann G Zweifel P : Energieökonomik Springerverlag, G., P.: Energieökonomik, Springerverlag 2008. • Realoptionen in der Unternehmenspraxis, Springerverlag, 2001. • Copeland T.,Antikarov V.: Real Options, a practitioner’s guide. Texere guide Texere, 2007 • Schwartz et al.: Real Options and Investment under Uncertainty • Werner T.: Investitionen, Unsicherheit und Realoptionen, Dt. Univ.-Verl., 2000. Univ.- • Stephan Kopel, u.a: Vorlesungen a.d. TU, Inst. Industrielle Stephan, Kopel u a: a d TU Inst Betriebswirtschaftslehre und Wettbewerb.
  • 56.