4. Gibt es guten und schlechten Code?
Software muss funktional korrekt sein
Software muss effizient bearbeitbar sein
Ist (fast) nie fertig
Wird (meist) im Team entwickelt
Teams ändern sich über die Zeit
unterschiedliche Berufserfahrung, Programmierstile, …
Software muss verständlich sein
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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5. Richtlinien
… helfen
bei der Einarbeitung in fremde Software
bei der (Weiter-) Entwicklung
Low Level: Namen, Formatierung …
Grundlegendes Klassendesign
Code-Komplexität
Anwendungsstruktur
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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6. Statische Code-Analyse
Matching des Codes gegen Regelsätze
Einfache (Text-)Pattern … strukturelle Pattern
Checkstyle
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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7. Dokumentation
Javadoc für API
Klassen, Interfaces,
Methoden, Variablen
public, protected
Kontrolle bspw. per Checkstyle
Javadoc Comments
Prüft per Default auch private
scope = protected
Getter/Setter-Doku meist überflüssig
allowMissingPropertyJavadoc = true
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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8. Dokumentation
API-Dokumentation
veröffentlichen
Source-Jars erzeugen,
z. B. mit Maven
ermöglicht Unterstützung durch
die IDE
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
<plugin>
<groupId>org.apache.maven.plugins</groupId>
<artifactId>maven-source-plugin</artifactId>
<inherited>true</inherited>
<executions>
<execution>
<id>attach-sources</id>
<phase>verify</phase>
<goals>
<goal>jar-no-fork</goal>
</goals>
</execution>
</executions>
</plugin>
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9. Dokumentation
Erklärungsbedürftige Codesequenzen
/*
* Fahrstrassen innerhalb von Fahrstrassen expandieren, d. h. durch ihre Elemente
* ersetzen. Dies geschieht in einer Schleife solange, bis alle Expansionen
* erledigt sind oder kein Fortschritt mehr erzielt wird.
*/
int letzteAnzahlFahrstrassenFahrstrassen = 0;
int anzahlFahrstrassenFahrstrassen = 0;
while (true)
{
for (Fahrstrasse fahrstrasse : this.fahrstrassen)
…
Trivialdokumentation ist überflüssig
// Neue Weichenstellung protokollieren
this.logger.trace(this + ": setStellung(" + stellung + ")");
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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10. Namen
Klassen, Variablen, Methoden entsprechend ihrer Aufgabe benennen
spart umfangreiche Dokumentation
Well-Known Names nicht umdeuten!
Anschauungsbeispiel: "Nothalt-Funktion"
public void setAnlagenstatus()
{
Anlagenstatus.getInstance().changeAnlagenstatus();
Anlagenstatus ist zu generell
Methode setzt den Status nicht, sondern toggelt
setXyz ist well-known mit anderer Bedeutung
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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11. Namen
Keine Präfixnotation für Typen, Sichtbarkeit etc.:
Instanzvariable
Name beginnt mit m_
Variable vom Typ List<Integer>
Name beginnt mit lI_
Interface
Name beginnt mit I
…
…
Präfixnamen tendieren zur Unlesbarkeit
this. ist aussagekräftiger (OO) als m_
Unterscheidung Klasse vs. Interface zweitrangig
werden durch IDE-Unterstützung mehr als ersetzt
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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12. Namen
CS kann Namenskonventionen prüfen
(Module group Naming Conventions)
IDE-Komfort nutzen!
Quick fix: Namensvorschläge (Variablen, Konstanten ..)
Save actions: Member mit this. qualifizieren
…
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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13. Formatierung
Code sollte im Team einheitlich formatiert sein
Einrückung (Tab/Blanks, wie viele?)
Platzierung von {
…
Vorteile
Code liest sich leichter
kleinere Change Sets im SCM
Lässt sich mit IDE-Komfort leicht erreichen
Save action: Format code
Überprüfung durch Code Checker eher zweitrangig
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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14. equals, hashCode
Jedes Geschäftsobjekt sollte equals und hashCode definieren
IDEs bieten gute Unterstützung
Achtung bei equals in Basisklassen
public class BadEquals
{
public boolean equals(Object obj)
{
…
if (getClass() != obj.getClass())
// if (!(obj instanceof BadEquals)) // unsymmetrisch, wenn Subklasse überschreibt
// if (obj.getClass() != BadEquals.class) // funktioniert nicht für Subklassen
{
…
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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15. equals, hashCode
equals definieren hashCode definieren
nicht nur equals(MyType)
Codeanalyse:
CS: Equals and Hashcode, Covariant Equals
FB: Class defines equals and uses Object.hashCode
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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20. Komplexität
Klassen / Methoden nicht zu lang
Anzahl Methodenparameter nicht zu groß
CS: Maximum Method Length, Maximum Parameters,
Maximum File Length,
Cyclomatic Complexity
(Anwendung im
Team diskutieren!)
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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21. Einfach machen
Einfache Lösungen sind gute Lösungen
Vorsicht bei:
Reflection
extrem schlecht lesbar
Refactoring problematisch
hochgradig konfigurierbaren Klassen
schwer nutzbar (bspw. GridBagConstraints)
übermäßigem Einsatz von Typparametern
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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22. Einfach machen
Anschauungsbeispiel: Entity Editor
Generischer Editor für Geschäftsobjekte
Steuerung per Annotation @Editable
Remote funktionsfähig ( kein EntityManager)
Hochgradige Nutzung von Reflection
Umfangreiche Konfiguration von Services etc.
Einsatzfall BDE-System
ca. 35 Entities
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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23. Klassen sparen lohnt nicht
Anschauungsbeispiel "Wachdienst":
Gebäudekontrolle durch Prüfung aller Räume
Räume sind auf Etagen verteilt
Kontrollierte Räume
werden abgehakt
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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24. Klassen sparen lohnt nicht
Anschauungsbeispiel "Wachdienst"
1. Ansatz: Keine Klasse für Etage
Dialogaufbau unnötig kompliziert
(~ Gruppenwechsel)
Kein Platz für zukünftige Erweiterung
um Etagen-Daten
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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25. Klassen sparen lohnt nicht
Anschauungsbeispiel "Wachdienst"
Besser: Zusätzliche Ebene für Etagen
Klares Konzept
Real World Klasse
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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26. Wohin mit der Logik?
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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27. Wohin mit der Logik?
Anschauungsbeispiel "Modellbahnsteuerung":
Reservieren einer Fahrstraße
=Stellen der betroffenen
Weichen und Signale
Fahrstrasse liegt als
Geschäftsobjekt vor
Anforderung als Webservice
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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28. Wohin mit der Logik?
Anschauungsbeispiel "Modellbahnsteuerung":
1. Ansatz: Iteration über Fahrstraßenelemente im Webservice
Nachteile:
nicht wiederverwendbar, da
im Webservice
"Polymorphie
für Arme"
(instanceof
~ goto der OO)
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
@POST
@Path("/fahrstrasse/{bereich}/{name}/reserviert")
public Response setFahrstrassenreservierung(...)
{
Fahrstrasse fahrstrasse = …
for (FahrstrassenElement fe
: fahrstrasse.getElemente())
{
Fahrwegelement fwe = fe.getFahrwegelement();
if (fwe instanceof Weiche)
{
Weiche w = (Weiche) fwe;
w.setStellung(…);
}
…
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29. Wohin mit der Logik?
Anschauungsbeispiel "Modellbahnsteuerung":
Besser: Platzierung der Logik in Fahrstrasse,
abstrakte Methode statt expliziter Typabfrage
@Path("{bereich}/{name}/reserviert")
@POST
public Response setReserviert(…)
{
Fahrstrasse fahrstrasse = …
fahrstrasse.setReserviert(reserviert);
}
public void setReserviert(boolean reserviert)
{
for (FahrstrassenElement element : this.elemente)
element.setReserviert(reserviert);
public abstract void setReserviert(boolean reserviert);
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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30. Wohin mit der Logik?
Geschäftslogik in Geschäftslogik-Schicht
CDI, EJB, JPA, …
Präsentationslogik bspw. in JSF-Beans
CDI-Models, Managed Beans
Boundary-Code in EJBs, Webservices etc.
Saubere Schichtung
erhöht Wiederverwendbarkeit
macht den Code übersichtlicher
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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31. In Objekten denken
Anschauungsbeispiel: 1:n-Relation (JPA)
@Entity
public class Book
{
@Id @GeneratedValue Integer
id;
@ManyToOne
Publisher publisher;
@Entity
public class Publisher
{
@Id @GeneratedValue
Integer
id;
@OneToMany(mappedBy = "publisher") List<Book> books;
…
Query "Suche Books eines Publishers"
(Warum so kompliziert?):
Publisher publisher = …;
… em.createQuery("select b from Book b where b.publisher.id=:publisherId", Book.class)
.setParameter("publisherId", publisher.getId())
.getResultList();
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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33. Anekdoten
Offensichtlich komplett falsche Vorstellung
von Objekten und Referenzen darauf
String name = new String();
name = "Hugo";
instanceof
if (val != null && ("" + val.getClass().getName()).equals("java.lang.String"))
Sind die Labels nicht Texte? Warum dann Set<Object>?
Wenn unterschiedliche Typen erlaubt: Set<?>
Set<String> texte = …;
Set<Object> labels = new TreeSet<>();
labels.addAll(texte);
Integer.toString(adr)
int adr = …;
String adrAsString = new Integer(adr).toString();
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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34. Anekdoten
setRueckwaerts(!isRueckwaerts())
public static final Anlagenstatus
public void changeRichtung()
= new Anlagenstatus()
{
if (isRueckwaerts())
Noch besser: enum-Singleton
setRueckwaerts(false);
else
setRueckwaerts(true);
}
public class Anlagenstatus
{
private static Anlagenstatus anlagenstatus = null;
private Anlagenstatus() { }
public static Anlagenstatus getInstance()
{
if (anlagenstatus == null)
anlagenstatus = new Anlagenstatus();
return anlagenstatus;
}
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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35. Anekdoten
@POST
@Path("artikel/{artNr}/menge")
public Response setSpeed(@PathParam("artNr") String adrNr,
@FormParam("menge") String menge)
{
try
{
int mengeInt = Integer.parseInt(menge);
…
}
catch (NumberFormatException e)
{
int menge
Auto car1 = ...;
Auto car2 = ...;
if (car1.getId().getValue().equals(car2.getId().getValue()))
{
...
if (car1.equals(car2))
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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37. Unit Tests
Test der funktionalen Korrektheit
auf Unit-Ebene
einzelne Klasse
isoliert von ihrer Umgebung, ggf. mittels Mock-Objekten
als Integrationstests
während der Entwicklung
als nachträglich Absicherung
oder als Vorgehensweise (Test Driven Development)
als Qualitätssicherungsmaßnahme
automatisiert
regelmäßig
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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38. Unit Tests
nicht aufwändiger als Main-Programm zum „Ausprobieren“
public class WaehrungServiceUnitTest
{
private static WaehrungService WAEHRUNG_SERVICE = new WaehrungService();
@Test
public void testUmrechnenUSD()
{
double actual = WAEHRUNG_SERVICE.umrechnen(100.0, "USD");
assertThat("Euro-Betrag", actual, is(83.41));
}
public class WaehrungServiceMain
{
private static WaehrungService
WAEHRUNG_SERVICE = new WaehrungService();
public static void main(String [] args)
{
BigDecimal actual = WAEHRUNG_SERVICE.umrechnen(100.0, "USD");
System.out.println("100 USD = " + actual + " EUR");
}
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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39. Unit Tests
Testwissen wird explizit gemacht
als Einstiegsdokumentation / Tutorial geeignet
automatisch, unbedient ausführbar
Continuous Integration (Hudson, Jenkins, …)
regelmäßige Ausführung aller Tests effizient möglich
dauerhafte Qualitätssicherung
unverzichtbar für Refactoring und Weiterentwicklung
Absicherung gegen „Verschlimmbesserung“
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
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40. Continuous Integration
Manuelle Ausführung reicht nicht
belastet den Entwicklungsprozess
keine (einheitliche) Veröffentlichung der Ergebnisse
keine (einheitliche) Eskalation bei Fehlern
An dem Teil habe ich
nichts gemacht!
Bei mir läuft's!
Gute Zeilen, schlechte Zeilen
Oh, sorry – das habe
ich noch nicht
eingecheckt.
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