1. Robert Suckale: „Eine unbekannte Madonnenstatuette der Wiener Hofkunst um
1350”, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 49 (1995), 147–
159.
Ein umstrittener Satz des Mittelalters erklärte die Philosophie zur Magd der
Theologie. Mit größerem Recht kann man die Wissenschaft der Kunstgeschichte
als Magd der Kunst bezeichnen. Sie hat für deren Verständnis und Erhaltung zu
sorgen, zwei Akte, die enger miteinander verbunden sind, als viele meinen. Wenn
sie es an Verständnis fehlen läßt, ist oft auch die Erhaltung des Werkes gefährdet.
Denn alle Tätigkeit der Kunsthistoriker geht einher mit Zerstörung von Kunst,
und sei es derart, daß man nur den geschätzten Werken Pflege angedeihen läßt,
während die anderen im Depot oder andern Orts enden und dabei im
schlimmsten Falle zugrunde gehen.