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Strategieplan verhunzen – leicht gemacht!
Eine Strategie muss her! Woher nehmen und nicht stehlen? Sie könnten
einen Strategieplan erstellen. Ach je, dann würden Sie ja sehenden
Auges in die Zukunft blicken? Am besten, Sie boykottieren die ganze
Sache von Anfang an!

Bauen Sie für die Ewigkeit
Ein Strategieplan beruht stets auf den aktuellen Erkenntnissen. Eigentlich kann er deshalb gar nicht bis
in alle Ewigkeit gültig sein. Aber dann müssten Sie ihn ja regelmäßig aktualisieren? Och nö, also wenn
Sie schon mühsam einen Strategieplan bauen, dann soll er auch mindestens 50 Jahre halten!

Nehmen Sie sich keine Zeit dafür
Begeben Sie sich nicht außerhalb des Büros, z.B. in ein Tagungshotel, wo Sie ungestört sind. Planen
Sie nicht ein bis zwei Tage dafür ein. Und lassen Sie bitte alle Handies permanent eingeschaltet.

Laden Sie nicht die richtigen Teilnehmer dafür ein
Die beste Teilnehmerzahl zum effektiven Arbeiten dürfte wohl bei 6-10 Personen liegen. Aber dann
würde ja auch ein Ergebnis herauskommen. Treffen Sie keine sorgsame Auswahl wichtiger
Entscheider für die Teilnahme. Nehmen Sie einfach nur Ihren besten Kumpel mit – oder gleich die
ganze Firma.

Kommen Sie unvorbereitet
Sammeln Sie vorab keinen wichtigen Input von denjenigen Experten aus der Firma ein, die nicht am
Strategiemeeting teilnehmen. Bringen Sie auch keine externen Daten mit, die behilflich sein können.

Besorgen Sie sich keinen externen Moderator
Ein erfahrener Moderator könnte zwar dem Meeting eine Struktur geben, nicht zuletzt deshalb, weil er
sich aus dem Besprechungsinhalt heraushält. Aber dann wäre die Veranstaltung ja effektiv. Am
besten, Sie übernehmen selber diese Aufgabe und wechseln laufend zwischen Ihrer Rolle als
Moderator und Beteiligtem hin und her. Dann sind alle Teilnehmer in kürzester Zeit herrlich verwirrt.

Definieren Sie im Strategiemeeting keine übergeordneten Unternehmensziele
Mag ja sein, dass Ihre Konkurrenten von Dingen reden wie Vision, Mission oder Unternehmenskultur.
Aber das braucht Sie nicht zu jucken. Übergeordnete Ziele sollen immer dann greifen, wenn
Alltagssituationen keine klare Handlungsempfehlung vorgeben. So etwas wird bei Ihnen nicht benötigt,
da Sie ja militärisch im Minutenrhythmus Ihren Mitarbeiter die Befehle erteilen. Die haben zum
eigenständigen Denken gar keine Zeit.

Schauen Sie nicht in die Zukunft
Machen Sie sich keine Gedanken über Veränderungen auf dem Markt. Fangen Sie schon gar nicht an,
zu hinterfragen, in welchem Marktsegment Sie sich eigentlich bewegen.

Lassen Sie alle Ergebnisse verpuffen
Erstellen Sie keinen „Action Plan“, definieren Sie keine Verantwortlichkeiten unter den Teilnehmern
und vor allem: Vereinbaren Sie weder ein Nachverfolgen der Beschlüsse noch ein Folgemeeting in ein
paar Monaten. So kommen auch Sie strategiefrei durchs Leben!

Stephan Meyer, Denkwart                         Übrigens: Mehr als 20 weitere, nicht ganz ironiefreie Checklisten finden
                                                Sie kostenlos zum Download unter http://denkstelle.com/snacks/
Stand: 18. August 2009                          Abonnenten des denkstelle-Newsletters erhalten die jeweils neueste
                                                Checkliste exklusiv im Preview. http://denkstelle.com/newsletter/



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