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Impulse, Ideen, Innovationen

Bericht des Vorstands 2013
Auf einen Blick
Profil
gemeinnütziger Verein, gegründet 1978, non-Profit-orientiert, objektiv, unabhängig,
vertritt keine Partikularinteressen
mehr als 10.000 Mitglieder aus den Führungsebenen von
Industrie, Handel, Dienstleistung, Wissenschaft
28 Regionalgruppen in Deutschland, 300 kostenfreie Veranstaltungen pro Jahr
21 studentische Regionalgruppen in Deutschland
12 internationale Regionalgruppen – Chapter: Carolinas, Hefei, Istanbul, Izmir, Luxemburg,
Moskau, Peking, São Paulo, Schanghai, Singapur, Taschkent und US Southeast
rund 250 ehrenamtlich tätige Funktionsträger
Austausch von Wissen und Erfahrung
Bedeutung von Logistik vermitteln sowie ihre Anwendung und Entwicklung voranbringen.

Leistung
Events – Regional und überregional, kostenfrei und kostenpflichtig für
Wissensvermittlung und Networking
Services – Publikationen, Forschung, Plattformen für
Know-how-Transfer und persönliche Netzwerke
Campus – Wissen aus der Praxis für die Praxis, Internationale Wirtschaft und Logistik,
lebensbegleitendes Lernen
Awards – Auszeichnung von Innovationen und Impulsen
für die Logistik in Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.

Nutzen
BVL-Mitglieder können ...
aktuelles Wissen abrufen:
Marktkenntnisse
Zahlen, Daten, Fakten
Know-how und Erfahrung
Trends leichter erkennen und evaluieren
ihre Position im Markt bestimmen
andere Teilnehmer beider Marktseiten treffen
ihr persönliches Netzwerk ausbauen.

2

Impulse, Ideen, Innovationen
Impulse, Ideen, Innovationen
Bericht des Vorstands 2013

Bericht des Vorstands 2013

3
Inhalt
Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden .................................................................. 5

Strategie ................................................................................................ 6
Analyse und Prognose ....................................................................................................... 7
Infrastruktur ........................................................................................................................ 8
Innovation ........................................................................................................................... 9
Internationalisierung ....................................................................................................... 10
Branchenorientierung Chemie, Handel, IT/Telekommunikation ........................... 12
Qualifizierung ................................................................................................................... 14

Rückblick .............................................................................................. 16
30. Deutscher Logistik-Kongress ................................................................................... 17
Deutscher Logistik-Preis / Nachhaltigkeitspreis Logistik ........................................ 19
Forum Automobillogistik ................................................................................................ 20
Forum und Studie Chemielogistik ................................................................................ 21
Themenforen Ersatzteillogistik und Kostensenkung ............................................... 22
Tag der Logistik / transport logistic ............................................................................. 23
Wissenschaft und Forschung / Wissenschaftspreis Logistik / Thesis Award ..... 24
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................. 26
Aus den Regionalgruppen .............................................................................................. 28

Die BVL / Personalia .......................................................................... 30
Mitglieder / Gremien ....................................................................................................... 31
Ehrungen / Geschäftsstelle ............................................................................................ 32

Vorstand ............................................................................................................................. 34
Beirat ................................................................................................................................... 35
Ehrenvorsitzende, -mitglieder und Ehrungen 2013 .................................................. 36
Regionalgruppensprecher .............................................................................................. 37
Sprecher der Themenkreise ........................................................................................... 39
Chapter Chairpersons ...................................................................................................... 40
Representatives BVL International ............................................................................... 41
Wissenschaftlicher Beirat .............................................................................................. 42
Förderbeirat ....................................................................................................................... 43
Partner der BVL ................................................................................................................. 44
Mitarbeiter von BVL und BVL Campus ......................................................................... 46

Termine 2014/Impressum ................................................................ 47

4

Impulse, Ideen, Innovationen
Das Jahr 2013 war für die Bundesvereinigung Logistik ein doppeltes Jubiläumsjahr: Der Verein wurde 35 – und zum 30. Mal
fand in Berlin der Deutsche Logistik-Kongress statt. Das Jahresthema und Motto des Kongresses lautete „Impulse, Ideen,
Innovationen“. Ganz bewusst wurde so das Jubiläum mit Themen der Zukunft begangen – zum Nutzen der Mitglieder, die
im großen Netzwerk der BVL Informationen, fachlichen und
kollegialen Austausch sowie Unterstützung suchen und finden.
Dabei können sie die Zukunft „ihrer BVL“ mit gestalten. Und
das im internationalen Kontext.

Prof. Dr.-Ing.
Raimund Klinkner,
Vorsitzender des
Vorstands

Rückblickend auf 2013: Was waren die
Highlights der BVL-Arbeit?
Die Inhalte standen im Vordergrund,
weil aus ihnen Impulse und Ideen und
somit Nutzen für unsere Mitglieder abgeleitet werden können. Von besonderer
Bedeutung dabei: die internationale Studie
zu den Trends und Strategien in Logistik
und Supply Chain Management. Branchenschwerpunkte der BVL wurden intensiv
bearbeitet, so die Chemielogistik als Studie
und als Forum sowie Automobillogistik in
Partnerschaft mit dem VDA. Von der Bedeutung für die Logistics Community her
stand der 30. Deutsche Logistik-Kongress
im Mittelpunkt. Mit Blick auf die breite Öffentlichkeit war es der Tag der Logistik mit
seiner Imagewirkung in ganz Deutschland.
Wie gestalteten sich die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsbereich Logistik?
Die Logistik hat gemessen am Umsatz
2013 mindestens einen stabilen Sidestep
auf dem Rekordniveau des Jahres 2012 realisiert. Für 2014 wird eine weitere Zunahme
der Umsätze zwischen einem und drei Prozent erwartet. Das alles steht aber unter
dem Vorbehalt der weltwirtschaftlichen
Entwicklung.

Bericht des Vorstands 2013

Und welche Herausforderungen werden
zu bewältigen sein?
Die Komplexität in der Wirtschaft
durch Unsicherheit, Risiken in Supply
Chains und Volatilität der Märkte ist die
größte Herausforderung. Hinzu kommt der
ungeheure Kostendruck durch Kunden und
Wettbewerb. Ein Lösungsansatz – gleichzeitig aber auch eine Challenge – dürfte
die partnerschaftliche Zusammenarbeit
über Unternehmensgrenzen hinweg sein.
Das Jahresthema der BVL und das Motto
des Kongresses 2014 lautet deshalb: Komplexität, Kosten, Kooperation.
Was war für Sie als Vorstandsvorsitzenden 2013 besonders wichtig?
Ich freue mich, dass die Zahl der Mitglieder auf sehr hohem Niveau nochmals
gestiegen ist: 10.788 Logistiker waren Ende
des Jahres in der BVL organisiert. Rund
250 Mitglieder arbeiten intensiv ehrenamtlich mit – in den Regionalgruppen, in
den Beiräten und im Vorstand. Und es ist
fantastisch, dass immer mehr junge Leute
den Weg in die BVL finden und mitmachen
– als Studierende und anschließend als
Young Professionals. Die im Verein geleistete Arbeit ist sehr lebendig und es gibt

eine ausgeprägte Kultur aus Wissenstransfer und Diskussion.
Welche Ziele hat sich die BVL für 2014
gesteckt?
Im Mittelpunkt unserer Strategie steht,
den Nutzen für unsere Mitglieder noch
weiter zu erhöhen – durch spezifische
Angebote und eine zielgruppenorientierte
Kommunikation. Wir wollen der stärkeren
Individualisierung Rechnung tragen und
neue Services entwickeln, bei denen
die Mitglieder selbst entscheiden, über
welches Medium sie diese abrufen. Unser
dauerhaftes Ziel bleibt es, bei sämtlichen
Angeboten hervorragende Qualität abzuliefern, hier und da zu überraschen und
insgesamt ein verlässlicher Partner zu sein.

5
Strategie
Analyse und Prognose
Der Wirtschaftsbereich Logistik wird in amtlichen Statistiken nicht separat erfasst. Gleiches gilt
für die Gesamtperformance der Logistik in Industrie, Handel und Dienstleistung. Die BVL füllt diese Lücken mit dem Logistik-Indikator und durch ihr Engagement für die TOP 100 der Logistik-Studie der Fraunhofer-Arbeitsgruppe SCS. Die internationale BVL-Studie „Trends und Strategien in
Logistik und Supply Chain Management“ liefert darüber hinaus wesentliche qualitative Aussagen.

Infrastruktur
Um Menschen und Güter effizient, zuverlässig und zu akzeptablen Kosten bewegen zu können,
brauchen die Akteure der Logistik eine gute Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Telekommunikation und Energie. In vielen Ländern – auch in Deutschland – gibt es Investitionslücken. Die BVL
hat ein Auge auf die Zahlen, Daten, Fakten und leistet einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion.

Innovation
Eine Empfehlung der BVL lautet: mindestens ein Prozent des Umsatzes in Innovationen investieren. Durch Innovationen erhöhen Unternehmen Wirtschaftlichkeit, Effizienz und auch Nachhaltigkeit. In Innovationsprojekte investierte Zeit der Mitarbeiter ist gut investierte Zeit.

Internationalisierung
Seit fünf Jahren arbeitet die BVL systematisch daran, ihr internationales Netzwerk auszubauen.
Zwölf BVL-Gruppen im Ausland und 15 Representatives bringen die Logistics Community derzeit
weltweit in Verbindung – auf der Plattform der BVL.

Branchenorientierung
Logistik und Supply Chain Management sind Querschnittsfunktionen mit spezifischen Ausprägungen in allen Bereichen der Wirtschaft. Experten aus höchst unterschiedlichen Arbeitsbereichen
organisieren sich in der BVL und profitieren vom branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch.
Einen wichtigen Beitrag leistet die BVL durch den Aufbau von Branchenexpertise, aktuell für die
Chemieindustrie, den Handel und IT/Telekommunikation.

Qualifizierung
Wohl kaum ein Berufsfeld bietet eine solche Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten wie die Logistik.
Qualifizierte Fachkräfte sind gefragt, um die nationalen und internationalen Waren- und Informationsströme zu managen. Die Bildungseinrichtungen der BVL unter dem Dach des BVL Campus machen maßgeschneidertes lebensbegleitendes Lernen möglich.

6

Impulse, Ideen, Innovationen
Analyse und Prognose

Komplexität erweist sich aktuell
als größte Herausforderung
Die Umfrageergebnisse des Logistik-Indikators der BVL und die Stimmung beim 30. Deutschen
Logistik-Kongress lassen die Prognose zu: nach einem stabilen Sidestep 2013 wird auch 2014 ein
gutes Logistikjahr. Die vielen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, mit denen der Wirtschaftsbereich seit Jahren lebt, verdichten sich allerdings zu hoher Komplexität. Dieser Herausforderung müssen sich Logistik und Supply Chain Management stellen.

Die im Auftrag der BVL 2013 erstellte internationale Studie zu den „Trends und
Strategien in Logistik und Supply Chain
Management“ ergab: Gestiegene Marktvolatilität, steigende Kundenerwartungen
und steigender Kostendruck kennzeichnen
die Logistiklandschaft. 85 Prozent der im
Rahmen dieser Studie Befragten nennen
zusammenfassend das Phänomen der sich
daraus ergebenden Komplexität als größte
Herausforderung.
In 60 Executive-Interviews und auf Basis
von 1.757 ausgefüllten Fragebögen wurden
als wesentliche Trends identifiziert:
■
weiterer Ausbau von Netzwerken mit
horizontalen und vertikalen Allianzen,
■
Zunahme an Komplexität durch Kundenerwartungen, Kostendruck und Marktvolatilität,
■
verstärkter Einsatz moderner Technologien, insbesondere im Zusammenwirken von IT und Logistik,
■
zielführender und vor allem aktiver
Umgang mit Regularien und Risiken,
■
der Nachwuchs- und Fachkräftemangel
in SCM und Logistik,
■
nicht hinreichende Infrastruktur.
Die Novemberumfrage zum Logistik-Indikator der BVL bestätigte die Stimmung beim
30. Deutschen Logistik-Kongress im Oktober: Der Wirtschaftsbereich Logistik ging
mit viel Schwung aus dem Jahr 2013 und
startet mit Elan ins Jahr 2014. Rund 95 Prozent der Logistikdienstleister und 85 Prozent der Logistiker in Industrie und Handel
erwarten für das erste Quartal eine unver-

Bericht des Vorstands 2013

„

Die Unternehmen müssen immer ausgefeiltere Produktoptionen, vielfältigere Verpackungsdesigns und anspruchsvollere Logistiklösungen bereithalten. Der Kunde will alles:
Service, kompetente Logistik, Produktneuheiten
und natürlich vor allem geringe Kosten.

“

Prof. Robert Handfield, North Carolina State University, Leiter der Studie

ändert gute oder sogar noch verbesserte
Geschäftsentwicklung. Für das abgelaufene Jahr erscheint in der Endabrechnung ein
Umsatz des Wirtschaftsbereichs Logistik
in Deutschland in Höhe von etwa 230 Milliarden Euro realistisch. Rund 2,85 Millionen
Menschen sind aktuell je zur Hälfte bei den
Logistikdienstleistern sowie in den Logistikabteilungen von Industrie und Handel be-

schäftigt. Damit hat die Logistik 2013 mindestens einen stabilen Sidestep auf dem
Rekordniveau des Jahres 2012 realisiert. Für
2014 kann wohl von einer weiteren Zunahme der Umsätze zwischen einem und drei
Prozent ausgegangen werden.

7
Strategie

Infrastruktur

Praxisgerechte Infrastruktur aktiv gestalten

Seit gut zwei Jahren äußert sich die BVL öffentlich zu Themen der Qualität und Verfügbarkeit
logistikrelevanter Infrastruktur im Verkehrsbereich, bei der Datenübermittlung und der Energieversorgung. Grundlage ihrer Arbeit sind neben öffentlich zugänglichen Analysen und Statistiken
die Informationen aus dem eigenen Netzwerk. 2012 hat sie einen Forderungskatalog aufgestellt,
2013 engagierte sie sich insbesondere im Rahmen des acatech-Positionspapiers „Menschen und
Güter bewegen“.

„

Die BVL und ihre Mitglieder fordern: Wenn das
Aufgabenpaket aus Rückstand,
Erhaltung und Wachstum gemeistert werden soll, müssen
die Ausgaben für Infrastruktur
verdoppelt werden.
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner,

“

Vorsitzender des Vorstands der BVL

Um Menschen und Güter effizient, zuverlässig und in wirtschaftlich vertretbarem
Rahmen bewegen zu können, brauchen die
Akteure der Logistik geeignete Rahmenbedingungen wie Infrastrukturen, Gesetze
und Verordnungen. Diese liegen im Zuständigkeitsbereich der Politik – und auch von
dort werden Defizite registriert. Die von
der Bundesregierung eingesetzte DaehreKommission, die erstmals die Infrastrukturinvestitionen aller Gebietskörperschaften in Deutschland hinterfragte, legte im
Dezember 2012 ihren Bericht vor: Der Zustand vieler Straßen, gesperrter Brücken,
nicht betriebsfähiger Kanäle und Schleusen, überlastete Bahntrassen sowie nicht

8

hinreichend ausgebaute Telekommunikationsnetze gäben Zeugnis für einen „Substanzverzehr“.
Die Bruttoinvestitionen für den Verkehr
seien seit 20 Jahren stagnierend. Der Anteil
der Verkehrsinvestitionen am BIP habe
1992 ein Prozent betragen, aktuell seien es
lediglich 0,7 Prozent. Im selben Zeitraum
sei der Personenverkehr um 25 Prozent gewachsen, der Güterverkehr habe sich verdreifacht. Allein die Unterfinanzierung von
Erhalt und Betrieb belaufe sich auf 7,2 Milliarden Euro pro Jahr. Im Bereich der Straßen
gebe es „Warnwertüberschreitungen“ bei
19,6 Prozent der Bundesautobahnen, 41,4
Prozent der Bundesfernstraßen und 46,1
Prozent der Brücken an Bundesfernstraßen.
Im Bereich der Schiene sei ein Drittel der
Eisenbahnbrücken älter als 100 Jahre.
Die Experten vom BITKOM konstatieren,
das Datenvolumen werde in den nächsten
Jahren schneller wachsen als die Kapazitäten zur Datenverarbeitung, die sich zurzeit
etwa alle 18 Monate verdoppeln. Methoden und Technologien, ohne die moderne
Logistik nicht möglich wäre, können nur in
hervorragend ausgebauten Datennetzen
zum Einsatz kommen: Cloud Computing,

Machine-to-Machine-Kommunikation,
mobile Web-Nutzung und vieles mehr. Für
die kommenden Jahre ist es daher notwendig, dass die raschen Entwicklungen in der
Informationstechnik und die damit einhergehenden Innovationen eine erheblich
verbesserte Effizienz globaler Wertschöpfungsnetzwerke ermöglichen.
Ähnliches gilt auch bei den Energieversorgungsnetzwerken: Um das ambitionierte
Energiewendeziel des Anteils der erneuerbaren Energien in Höhe von 35 Prozent
bis zum Jahr 2020 zu erreichen, sind
umfangreiche Investitionen in Energieversorgungsnetze notwendig. Beispielsweise
müssen 3.600 Kilometer zusätzliche Stromtrassen geschaffen werden, wofür Kosten
in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro
Jahr anfallen. Akzeptanzprobleme in der
Bevölkerung führen hier immer wieder
zu Verzögerungen und Blockaden von bereits beschlossenen Projekten. Trotzdem
möchte die Bundesregierung an ihren
bisherigen Planungen festhalten und den
geplanten Atomausstieg bis zum Jahr 2022
umsetzen. Fakten und Analysen liegen in
hinreichender Qualität vor, jetzt sind durch
die politisch Verantwortlichen Prioritäten
zu setzen.

Impulse, Ideen, Innovationen
Innovation

Als Wachstumstreiber wichtiger
als die weitere Globalisierung
Die BVL hatte sich für 2013 vorgenommen, Impulse für Innovationen in der Logistik zu geben,
und stellte auch den 30. Deutschen Logistik-Kongress unter dieses Motto. Eine im Sommer
durchgeführte Umfrage ergab: Die Logistik hat die Bedeutung von Innovationen erkannt –
und sich dementsprechend aufgestellt. Aber es gibt noch eine Menge zu tun.

Fast alle befragten Experten betrachten
Innovationen für die Zukunft der Logistik
als wichtig. Gleichzeitig empfinden über
60 Prozent die Innovationsfreude des
Wirtschaftsbereiches aktuell noch als gering. Im Detail sind die Aussagen jedoch
ermutigend: Rund 80 Prozent der durch die
Befragung repräsentierten Unternehmen
betreiben bereits aktives Innovationsmanagement. Zudem investieren die Unternehmen stärker in Forschung und Entwicklung: 60 Prozent der Antwortenden gehen
davon aus, dass die Ausgaben hierfür in
den kommenden fünf Jahren steigen oder
sogar stark steigen werden. 78 Prozent
der Unternehmen, in denen die Befragten arbeiten, haben in den vergangenen
fünf Jahren neue Produkte, Prozesse oder
Dienstleistungen implementiert.
Durch Innovationen erhöhen Unternehmen
ihre Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz und auch Nachhaltigkeit. Diejenigen Logistikdienstleister und -anwender, die in den vergangenen fünf Jahren
Innovationen eingeführt haben, profitieren
von sinkenden Kosten und Zeiteinsparungen durch schnellere Produktions- und
Entwicklungszeiten sowie eine schnellere
Auftragsabwicklung. Zeit- und Geldersparnis sind die wesentlichen positiven Effekte
von Innovationen – Zeitmangel und zu
geringe Investitionen gleichzeitig ihr
größtes Hemmnis. In Innovationsprojekte
investierte Zeit der Mitarbeiter aber ist gut
investierte Zeit. Besseres Zeitmanagement,
optimierte Personalplanung und vor allem
mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung sind die Schlüssel zum Erfolg.

Bericht des Vorstands 2013

Um neue Ideen für Innovationen zu gewinnen, verlassen sich die Unternehmen in
erster Linie auf sich selbst: Über ein Drittel
der Befragten gab an, dass ihr Unternehmen Ideen aus eigenen Analysen gewinnt.
Weitgehend ungenutzt bleibt dagegen die
Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, obwohl diese besonders dazu geeignet sind, theoretisches
Wissen in der Praxis nutzbar zu machen
und Zeit für Entwicklungsarbeiten im eigenen Unternehmen einzusparen. Hier sind
mit relativ geringem Aufwand vielversprechende Entwicklungen möglich.

druck oder Anforderungen an die Energieeffizienz erfolgreich begegnen. Die Mitgliederbefragung zeigt, dass die Grundlagen
in der Logistik bereits gelegt sind: Der
Wirtschaftsbereich steht am Wendepunkt
hin zu mehr Innovationen. Die Empfehlung
der BVL: Jedes Unternehmen im Bereich
Logistik sollte ein Prozent des Umsatzes in
Innovationen investieren, um langfristig
wettbewerbsfähig zu bleiben.

Innovationen sind kein Selbstzweck, sondern notwendig für weiteres Wachstum in
der Logistik. Nur so können die Unternehmen des Wirtschaftsbereichs künftigen
Herausforderungen wie einem sich wandelnden Konsumentenverhalten, globalem
Konkurrenzkampf, steigendem Kosten-

Die Fähigkeit einer Volkswirtschaft, Wohlstand zu generieren, ist immer stärker von
Innovation abhängig.

„

“

Klaus Schwab, Präsident des World Economic Forum

9
Strategie

Internationalisierung

Die Logistics Community ist
weltweit in Verbindung
Seit rund fünf Jahren ist die Internationalisierung des Netzwerks ein strategisches Projekt der
BVL. Sie ist auf diesem Weg gut vorangekommen. Chapter, also regionale Gruppen, und Representatives in aller Welt stehen für „BVL International“. Eine steigende Zahl von Mitgliedern im
Ausland, die Präsenz bei internationalen Messen oder der Besuch ausländischer Delegationen
beim Deutschen Logistik-Kongress sind Belege dafür, dass die weltweite Arbeit wahrgenommen
wird und auf positive Resonanz stößt.

Moskau
Toronto

Amsterdam
Luxemburg
Zug

Kattowitz
Budapest
Istanbul

Carolinas

Ulaanbaatar
Peking

Taschkent

Izmir

US Southeast

Tokio

Hefei

Schanghai
Hongkong

Dubai

Mexiko-Stadt

Singapur
Guayaquil

São Paulo
Johannesburg

Repräsentanten

Die Gremienarbeit der BVL wird von Jahr zu
Jahr internationaler. Insgesamt sind derzeit
40 Logistikexperten ehrenamtlich an der
Spitze der Chapter oder als Representatives tätig. Sie stehen in regelmäßigem
fachlichen Austausch mit ihren Kollegen
in Deutschland – so zum Beispiel beim
Regionalgruppen Management Meeting
oder bei den Gesprächsrunden während
des Deutschen Logistik-Kongresses. Beim
Chairpersons Meeting im Oktober in Berlin
stand der Erfahrungsaustausch zwischen
den Ehrenamtlichen im Ausland im Mittelpunkt.

10

Die Zahl der Chapter stieg 2013 von neun
auf zwölf durch Neugründungen in Luxemburg und den USA. Die Chapter führten
jeweils mindestens zwei und bis zu neun
Veranstaltungen durch, in der Summe hieß
es 35 Mal: BVL International lädt ein. Dabei
kooperierten sie mit Unternehmen, aber
auch mehr und mehr mit Institutionen und
Organisationen wie den Auslandshandelskammern, Logistikinitiativen, Hochschulen
oder Messen. Insgesamt kamen rund 2.400
Teilnehmer. Die Ziele des Bereichs International für das Jahr 2014: Planung weiterer
überzeugender Logistikveranstaltungen,
die die BVL und ihre Gruppen bekannter
machen. BVL International betont den
Nutzen der Inhalte und des Netzwerks und
wirbt um die Mitgliedschaft der Mitarbeiter namhafter Unternehmen aus Industrie,
Handel und Dienstleistung.

Regionalgruppen

Im Laufe des Jahres 2013 gründete die BVL drei weitere
Chapter: Luxemburg, Carolinas und US Southeast.
Damit ist die BVL jetzt insgesamt mit zwölf Regionalgruppen im Ausland vertreten. Ergänzt wird das Netzwerk durch 15 Representatives.

„

Now let’s keep the momentum running.

“

Lawrence R. Basel, Vice President, Accounting Principals
Inc., und Chapter Chairperson der BVL-Gruppe Carolinas

Impulse, Ideen, Innovationen
Auf einen Blick
Chapter

Das Netzwerk wächst
Am 13. Mai 2013 wurde im Rahmen des Logistics Business Forums in Luxemburg die
BVL-Regionalgruppe Luxemburg gegründet.
Der luxemburgische Wirtschaftsminister
Etienne Schneider wünschte der engen
Kooperation zwischen dem Cluster for Logistics Luxemburg und der BVL viel Erfolg.
Die Mitglieder der BVL wählten die ersten
Chairpersons Alain Krecké, Senior Manager,
Cluster for Logistics, sowie Thomas Mayer,
Global Logistics and Supply Chain Manager,
IEE International Electronics & Engineering
S.A., Echternach, Luxemburg, einstimmig in
ihr Amt. Die Gruppe wird grenzüberschreitend eng mit der Regionalgruppe Saar/
Rheinpfalz zusammenarbeiten.
Mit „Carolinas“ wurde am 12. August 2013
bei Volvo Trucks in Greensboro, North
Carolina, die erste internationale BVL-Regionalgruppe in den USA gegründet. Einstimmig zu Chairpersons gewählt wurden
Prof. Robert Handfield, NC State University,
und Lawrence R. Basel, Vice President, Accounting Principals Inc. Hauptredner der
Gründungsveranstaltung waren Robert
Handfield, der die Ergebnisse der aktuellen BVL-Studie „Trends und Strategien in
Logistik und Supply Chain Management“
vorstellte, und Jan Lundegard, President
bei Volvo Parts North America. Die BVL und
ihre Angebote stellten Prof. Stefan Wolff,
Mitglied des Vorstands, und Prof. Thomas
Wimmer, Vorsitzender der BVL-Geschäfts-

Bericht des Vorstands 2013

führung, gemeinsam den rund 100 Gästen
vor. Diese lobten insbesondere die Fokussierung auf die logistischen Fachthemen.
Am 1. November 2013 wurde in Atlanta
im Bundesstaat Georgia das Chapter „US
Southeast“ als zweite BVL-Regionalgruppe
in den USA gegründet. Stilecht amerikanisch fand das Gründungsevent rund um
ein Basketball-Spiel der heimischen Mannschaft „Atlanta Hawks“ in der örtlichen
Philips-Arena in unmittelbarer Nachbarschaft des CNN World News Centers statt.
Als Chapter Chairpersons wurden gewählt:
Steven Markham, BLG Logistics Group Atlanta, als Chapter Chairperson sowie Josip
Tomasevic, AGCO (Holding u.a. von Fendt
und Massey Fergusson), und Philip Heinrichsdorff, BMW Werk Spartanburg, als
Chapter Vice Chairs.
Neben der Zahl der internationalen Regionalgruppen wächst auch die Zahl der Representatives. Je nach beruflichem Kontext
und persönlichen Interessen vertritt jeder
Repräsentant die BVL individuell und ist
Ansprechpartner für Logistiker und Supply
Chain Manager an seinem Standort. Seit
Kurzem neu im Team: Jan Brachmann,
General Manager bei Seifert Polska mit
Sitz in Kattowitz, und Dennis Fanelsa, Vice
President der BASF East Asia mit Sitz in
Hongkong.

Die BVL unterhält derzeit ein Netzwerk
von zwölf Chapter, also internationalen
Regionalgruppen. Sie arbeiten im Wesentlichen nach dem Modell der Regionalgruppen in Deutschland. Koordiniert
von den Chapter Chairpersons laden sie
die Logistics Community am jeweiligen
Standort zu Veranstaltungen und zum
Gedankenaustausch ein. Darüber hinaus
knüpfen sie Kontakte zu anderen Institutionen oder Bildungseinrichtungen. Die
Standorte der Chapter sind Peking, Hefei
und Schanghai in China, Istanbul und Izmir in der Türkei, Moskau, São Paulo, Singapur und Taschkent sowie – seit diesem
Jahr neu – Carolinas und US Southeast in
den USA sowie Luxemburg.

Representatives
Neben den Chapter sind weltweit Representatives als Ansprechpartner für die
BVL im Einsatz. Je nach dem beruflichen
Kontext und den Arbeitsschwerpunkten
vertreten sie die Sache der Logistik mit individuellen Angeboten. Diese reichen von
der Kontaktvermittlung über Unterstützung bei der Praktikumssuche bis hin zur
Organisation von Delegationsreisen zum
Deutschen Logistik-Kongress. Insgesamt
sind im Netzwerk der BVL weltweit 15 Representatives im Einsatz, von Burlington
in Kanada bis Johannesburg in Südafrika.

Services
Koordiniert wird das internationale Netzwerk vom Bereich Internationale Projekte
in der BVL-Geschäftsstelle. Hier gibt es
organisatorische Hilfe, Materialien für
die Arbeit am jeweiligen Standort und Informationen zur Arbeit der BVL. Die englischsprachigen Services werden Schritt
für Schritt erweitert – im Internet und in
Form eines Newsletters. Das Team unterstützt Delegationen und stellt Kontakte
zwischen Chapter, Representatives, Mitgliedern generell oder Logistik-Bildungseinrichtungen her.

11
Strategie

Branchenorientierung

Systematischer Aufbau von Branchenexpertise

Studien, Fachartikel und neue Veranstaltungsformate wie das Forum Chemielogistik – all das
sind Bausteine der BVL-Strategie, für logistikintensive Branchen Informationen bereitzustellen,
Plattformen anzubieten und neue Netzwerke zu entwickeln. Beim Aufbau von Branchenexpertise hat sich die BVL 2013 mit der Chemieindustrie, dem Handel und IT/Telekommunikation beschäftigt.

Unter Leitung von Geschäftsführer Uwe
Peters wurde in der Geschäftsstelle in drei
Teams systematisch daran gearbeitet, geeignete Services für diese drei Fokusbranchen zu entwickeln und zur Verfügung zu
stellen. Dabei konnte auf Vorarbeiten in den
Vorjahren zurückgegriffen werden. Bereits
2012 ist die erste Studie „IT in der Logistik“
erschienen. Die Chemie stand erstmals 2012,
der Handel steht seit Jahren regelmäßig im
Mittelpunkt von Fachsequenzen während
des Deutschen Logistik-Kongresses. Und IT
schließlich ist – zumindest am Rande – bei
logistischen Fragestellungen immer mit
dabei.
Ziel der BVL ist es, Fachleuten aus den Fokusbranchen interessante Informationen
und Plattformen für Diskussionen zu bieten.
Darüber hinaus gilt das Prinzip des branchenübergreifenden logistischen Austauschs
zu neuen Inhalten. Als Basisinformation
bietet die BVL die Erkenntnisse aus ihrer internationalen Studie „Trends und Strategien
in Logistik und Supply Chain Management“
an. Ein für Logistiker aller Branchen interessantes Zahlenwerk ist darüber hinaus die
TOP-100-Studie, die 2013 wieder mit Blick auf
den europäischen Logistikmarkt erschien.
Branchenspezifische Publikationen der BVL
zu Chemie, Handel und IT sind aktuell:

12

Studie Chemielogistik
Bedeutung, Strukturen, Dynamik
Herausgegeben von Thomas Krupp,
Carsten Suntrop, Christian Kille, Uwe
Veres-Homm und Lina Heeg
Artikel im Tagungsband zum
30. Deutschen Logistik-Kongress –
Impulse, Ideen, Innovationen
Herausgegeben von Thomas Wimmer und
Sabine Hucke
■
Fokus Pharma und Healthcare
Szenariogestützte Identifikation von
externen Bedrohungspotenzialen in der
Medikamentenversorgungskette;
Autoren: Andreas Aschenbrücker,
Michael Löscher und Mischa Seiter
■
Fokus Handel
Retail operations: Why and how
retailers benefit from an integrative
supply Chain management perspective;
Autoren: Alexander H. Hübner, Heinrich
Kuhn, Michael G. Sternbeck
■

Fokus Elektrotechnik
An approach for mastering the evolutionary and revolutionary development
of the electronics industry sector;
Autoren: Stefana Karevska und
Christoph Kilger

■

Big Data für die Logistik
Wissen effizient nutzen
Autor: Michael Benz

Für das Arbeitsfeld Handel wird derzeit
eine Studie erstellt, mit der die BVL als
Ergebnis einer Ausschreibung ein Konsortium aus der Hochschule für Technik und
Wirtschaft (HTW) Berlin, der 4flow AG und
dem Handelsverband Deutschland (HDE)
beauftragt hat. Die
Studie Erfolgsfaktoren der Handelslogistik,
herausgegeben von Stephan Seeck, Marco
Bötel, Wendelin Groß und Maja Herrmansdörfer, erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2014.
Dem Erfolgsmodell des Forums Automobillogistik folgend wurde 2013 erstmals
– und gleich mit großem Zuspruch bei
Teilnehmern und Ausstellern– ein Forum
Chemielogistik durchgeführt. Das branchenübergreifend interessante Forum
Kostensenkung fand zum zweiten Mal
statt, das ebenfalls interdisziplinäre Forum
Ersatzteillogistik schreibt seit vielen Jahren
eine Erfolgsgeschichte.

Impulse, Ideen, Innovationen
Fokus Chemielogistik – Interview
Unter den Branchen, auf die sich die BVL bei ihrer Arbeit aktuell
besonders konzentriert, spielt die Chemieindustrie eine wichtige Rolle. BVL-Vorstandsmitglied Dr. Robert Blackburn, President
Information Services and Supply Chain Operations bei BASF,
treibt die Projekte maßgeblich voran.

Dr. Robert Blackburn

Was unterscheidet die Chemielogistik von
der Logistik anderer Branchen?
Da es sich bei chemischen Produkten
häufig um Gefahrgüter handelt, sind die Anforderungen an die Chemielogistik entsprechend hoch. Zudem müssen wir auf der einen Seite im Bereich der Bulkchemie unseren
Kunden große Mengen sehr schnell und zuverlässig bereitstellen. Auf der anderen Seite
stehen im Bereich der Spezialitätenchemie
weniger die Volumina im Vordergrund als
vielmehr kundenspezifische Services und
Leistungen.
Was sind momentan die wichtigsten Trends
in der Chemielogistik?
Beim Thema Sicherheit entlang der gesamten Supply Chain geht es darum, Gutes
noch besser zu machen und global vergleichbare Standards einzuführen. Ein klarer Trend
ist das Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit
ist letztendlich die Voraussetzung für die
„Licence to operate“ in der gesamten Chemieindustrie, der es in den letzten 20 Jahren
gelungen ist, durch entsprechende Lösungen
zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Die
Nachhaltigkeit in der Chemielogistik basiert
auf sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten, man spricht auch von
dem sogenannten Drei-Säulen-Modell. Wo
früher die Kostenoptimierung unserer Lie-

Bericht des Vorstands 2013

ferketten im Vordergrund stand, ziehen wir
heute auch ökologische und soziale Aspekte
in Betracht. Des Weiteren besteht innerhalb der Chemielogistik ein Trend hin zum
Full-Service, das heißt ein weitreichendes
Einbinden der Logistikdienstleister in die
Wertschöpfungskette. Es ist also ein erhöhtes Outsourcing zu beobachten. Außerdem investieren Dienstleister zunehmend in
ihre Kunden und treten mit Infrastrukturinvestitionen in Vorleistung.
Warum fokussiert sich die BVL auf die
Chemielogistik?
Die Chemiebranche ist sowohl hinsichtlich ihrer Umsätze und der Beschäftigungszahlen, vor allem aber auch aufgrund der
Verflechtungen mit anderen Branchen als
Schlüsselindustrie in Deutschland zu sehen.
Gerade in der Chemieindustrie wandelt
sich aktuell die Bedeutung der Logistik.
Die Planung, Mobilisierung und der operative Betrieb der Supply Chain sind nicht
mehr „notwendiges Übel“, sondern eine
wettbewerbskritische Größe – sei es unter
Kostengesichtspunkten oder als Alleinstellungsmerkmal. Das ist ein wichtiger und
interessanter Prozess, der eine intensive Auseinandersetzung auch für andere Branchen
sinnvoll erscheinen lässt.

Kurz notiert
Fokus Handel
Beim 30. Deutschen Logistik-Kongress
war dem Handel eine eigene Sequenz
gewidmet. Zahlreiche Regionalgruppenveranstaltungen der BVL waren 2013
bei Handelsunternehmen zu Gast, darunter Amazon, Emmas Enkel, Ernsting’s
Family, Kaufland, Lidl, Rossmann oder
Wortmann. Eine Exkursion während des
Kongresses führte zum brandenburgischen Standort Grünheide von Edeka
Minden-Hannover. Auch beim Tag der
Logistik engagierten sich 40 Handelsunternehmen und stellten damit gut zehn
Prozent der Veranstaltungen des Aktionstages. Die BVL war 2013 Kooperationspartner der HDE-Veranstaltung Logistik
im Handel am 20./21. November in Berlin.
Projektleiter Prof. Stefan Seeck gab dort
einen Werkstattbericht zu den ersten
Ergebnissen der BVL-Studie „Erfolgsfaktoren und Trends in der Handelslogistik“,
die im Frühjahr 2014 zur Verfügung stehen wird.

Fokus Chemie
Mit der Studie und dem Forum Chemielogistik setzte die BVL 2013 zwei Meilensteine für diese Branche. Hinzu kamen
das 2. Branchenforum Chemielogistik.
NRW im ChemPark Leverkusen, an dem
die BVL-Regionalgruppe Rhein wesentlich
beteiligt war, sowie weitere Regionalgruppenveranstaltungen bei Chemieund Pharmaunternehmen.

Fokus IT/Telekommunikation
Grundlage der Arbeit ist die BVL-Studie
„IT in der Logistik“ aus dem Jahr 2012.
Zwei Fachsequenzen beim 30. Deutschen
Logistik-Kongress widmeten sich schwerpunktmäßig IT-Themen. Knapp acht
Prozent der Teilnehmer kamen aus den
Wirtschaftsbereichen IT und Telekommunikation und sogar knapp 15 Prozent der
Aussteller.

Das Interview führte Dr. Sonja Andres.

13
Strategie

Qualifizierung

Studierende schätzen die
Begleitung ihres Karrierewegs
Das Kontaktnetz der Bildungseinrichtungen am BVL Campus ist weit gespannt: Hier arbeiten
Wissenschaftler und Praktiker gemeinsam an maßgeschneiderten Studienangeboten, Unternehmen vertrauen HIWL und DAV die Ausbildung ihrer künftigen Führungskräfte an, erfahrene
Logistiker schätzen die Seminarangebote zur Aktualisierung ihres Wissens. Lebensbegleitendes
Lernen, praxisnah und im internationalen Kontext, ist Programm.

Beim Berufseinstieg in Logistik und Supply
Chain Management zählen Ausbildung und
Studium mit hoher Praxisnähe und interkulturelle Kompetenz. Kontinuierliche Fortbildung und Aktualisierung des Wissens
sind Pflicht. Logistik ist globales „People
Business“, das sich in einer rasanten Entwicklung befindet. Die drei Bildungseinrichtungen des BVL Campus in Bremen
■
die HIWL –
Hochschule für Internationale
Wirtschaft und Logistik
■
die DAV –
Deutsche Außenhandels- und
Verkehrs-Akademie und
■
die BVL Seminare als
Weiterbildungsspezialist
bieten lebensbegleitendes Lernen am Puls
von Theorie und Praxis – und mit intensiver
fachlicher Betreuung der Studierenden.

Nachdem die DAV im Jahr 2012 den Absolventen ihres 100. Abschlusssemesters die
Zeugnisse überreichen konnte, hatte 2013
die HIWL einen besonderen Grund zum
Feiern: Am 28. Juni entließ die duale Hochschule ihren ersten Studierendenjahrgang
im Fach Logistik. Zehn Absolventen, sechs
Männer und vier Frauen, nahmen im historischen Bremer Rathaus ihre Urkunden
und Zeugnisse entgegen. In einem sechssemestrigen dualen Studium haben sie an der
HIWL den akademischen Grad Bachelor of
Arts erworben. Die Mehrzahl der Absolventen hat ein attraktives Stellenangebot ihres
Kooperationsunternehmens angenommen
und startet dort nun in der Praxis durch.
28 neue Studierende nahmen ihr Studium
an der HIWL auf, darunter eine Studentin
aus Thailand mit Leschaco als Kooperationsunternehmen. Damit hat die HIWL im
Moment insgesamt 83 Studierende. Die
DAV betreut derzeit in ihren Vollzeit- und
berufsbegleitenden Angeboten insgesamt
223 Studierende.

Sowohl die HIWL als auch die DAV legen
bei ihren Programmen großen Wert auf
die Internationalität der Angebote. Die
Fachhochschule und die Studienakademie
bieten ihren Studierenden die Möglichkeit,
sich im internationalen Kontext auszutauschen, Ergebnisse ihrer studentischen
Arbeiten zu präsentieren und gemeinsam
mit Kollegen aus aller Welt zu reflektieren.
Ein Beispiel für diesen Ansatz ist das internationale Studierendensymposium im chinesischen Hangzhou mit 22 studentischen
Teilnehmern von HIWL und DAV. Neun
Absolventen der DAV nahmen im September ein Anschlussstudium zum Master of
Science an der Heriot-Watt University in
Edinburgh auf. Fünf Studierende der HIWL
verbrachten ein Studiensemester an der
California State University, zwei an der
mexikanischen Tec de Monterrey in Chihuahua. Weitere Kooperationen mit Universitäten in Brasilien, der Türkei und China
sind in Vorbereitung. Der verstärkte Einsatz
internationaler Dozenten ist geplant.

„

Ich kann für die praxisnahe Fortbildung im kaufmännischen Bereich die DAV nur empfehlen. Durch die internationalen
Kooperationspartner hält man sich zudem nicht nur die Chancen
auf einen Universitätsabschluss offen, sondern auch auf eine akademische Karriere. Und das ist sogar ohne Abitur möglich.
Andre Königs, Betriebswirt DAV, Anschlussstudium in Edinburgh

14

“

Impulse, Ideen, Innovationen
Die Absolventen des ersten Studierendenjahrgangs der Hochschule für Internationale
Wirtschaft und Logistik (HIWL) mit Prof. Josef Decker, Dekan und Studiengangsleiter
Logistik, sowie Michael Krähe, Studiengangsleiter Internationale Wirtschaft.

„

Es war eine abenteuerliche und arbeitsintensive
Zeit. Projekte, Ausflüge und
das Auslandssemester stellen
meine persönlichen Highlights
während des Studiums dar.
Warum man sich für die HIWL
entscheiden sollte, ist ganz klar:
Solch eine intensive Betreuung
während der Praxis- und Theoriephase kann man wohl nur
dort bekommen.

“

Elena Kurz, Bachelor of Arts, HIWL

Bericht des Vorstands 2013

Der Bereich BVL Seminare führte im November erstmalig ein Führungskräfteseminar zum Supply Chain Management
in Moskau durch. Partner war dabei das
MADI. Bereits zum achten Mal wird mit
maßgeblicher Beteiligung des BVL Campus
das internationale Programm ECG Academy
für Führungskräfte von Unternehmen aus
dem Bereich der Automobildistribution
durchgeführt. Der modulartig aufgebaute
Lehrgang findet an verschiedenen Orten in
Europa statt, darunter ein Trainingsmodul
in Bremen Ende November. Die Abschlussprüfungen für die Teilnehmer werden im
Mai 2014 in Athen abgehalten.
Das Studium Generale, ein gemeinsames
Projekt der drei Bildungseinrichtungen des
BVL Campus, überzeugte 2013 mit vier gut
besuchten Vortragsveranstaltungen. Die

Vortragenden waren: David Mayo, Senior
Director Supply Chain DACH + NORDICS
bei CHEP Deutschland GmbH, zu Innovationen und Neuerungen in der Supply Chain,
Kathrin S. Trump vom Institut für Diversity
Management und Marcella Matthes von
der Fraport AG zu den Anforderungen und
grundlegenden Aufgaben des Diversity
Management, Frauke Heistermann, Mitglied der Geschäftsleitung, AXIT AG, und
Vorstandsmitglied der BVL gemeinsam
mit Pascal Männche, Senior Vice President
Logistics, DEUTZ AG, zu den Vorteilen
von Cloud-Lösungen für die Logistikbranche und schließlich Christian Marnetté,
Mitglied der Geschäftsleitung Sales &
Marketing, Kühne + Nagel, zu Führung und
Controlling im Vertrieb logistischer Dienstleistungen.

15
Rückblick
30. Deutscher Logistik-Kongress
Seit 30 Jahren organisiert die BVL den Deutschen Logistik-Kongress mit zuletzt rund 3.200 Teilnehmern in Berlin. 2013 stand er unter dem Motto „Impulse, Ideen, Innovationen“.

Deutscher Logistik-Preis | Nachhaltigkeitspreis Logistik
Für ein höchst innovatives Konzept wurde Lekkerland 2013 mit dem Deutschen Logistik-Preis ausgezeichnet. Tchibo erhielt den Nachhaltigkeitspreis Logistik.

Branchenforen
Zum ersten Mal fand das angesehene Forum Automobillogistik 2013 gemeinsam mit dem VDA
statt. Ein völlig neues Format ist das Forum Chemielogistik.

Themenforen
Branchenübergreifende Fachthemen bearbeitet seit vielen Jahren das Forum Ersatzteillogistik,
früher bekannt als Logistikdialog Nürnberg. Auch das Forum Kostensenkung spricht Logistiker aus
Industrie, Handel und Dienstleistung an.

Tag der Logistik
Die Erfolgsgeschichte des Tages der Logistik, der erstmals 2008 stattfand, konnte auch 2013 fortgesetzt werden. Die BVL ist Initiatorin dieses Aktionstages, an dem sich zuletzt 640 Unternehmen
und Organisationen beteiligten und rund 36.000 Besucher begrüßen konnten.

Wissenschaft und Forschung
Die BVL forscht nicht selbst, beauftragt aber Studien, organisiert Arbeitskreise und wissenschaftliche Veranstaltungen. Darüber hinaus gehört die Förderung der Forschung für den Mittelstand zu
ihren Arbeitsfeldern.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Die BVL geht neue Wege in den Bereichen Internet und Web 2.0. Gleichzeitig ist sie ein verlässlicher Partner der Medien und versorgt die Mitglieder mit den Publikationen der LOG.Reihe.

Aus den Regionalgruppen
28 Regionalgruppen für Berufstätige und 21 studentische Gruppen laden in ganz Deutschland zu
Veranstaltungen und Gesprächsrunden ein. 300 Treffen waren es im Jahr 2013.

16

Impulse, Ideen, Innovationen
30. Deutscher Logistik-Kongress

Jubiläumskongress der Logistiker
gab innovative Impulse

„Lassen Sie uns gemeinsam Impulse aufnehmen und generieren, um daraus Ideen
zu entwickeln, die ihrerseits in Innovationen münden, die uns und unsere Unternehmen im weltweiten Wettbewerb weiter nach vorne bringen!“ Mit diesen
Worten eröffnete Prof. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands der BVL, am
23. Oktober den 30. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Für den Jubiläumskongress hatten sich die Verantwortlichen inhaltlich und organisatorisch viel Neues
einfallen lassen.

Rund 3.200 Teilnehmer aus aller Welt kamen zum dreitägigen Jahrestreffen der Experten aus den Berufsfeldern Logistik und
Supply Chain Management, das in diesem
Jahr unter dem Motto „Impulse, Ideen, Innovationen“ stattfand. Gut 100 Referenten
sprachen zu den Teilnehmern, diskutierten
mit ihnen, vermittelten Informationen und
gaben Denkanstöße. Intensiv war auch die
Kommunikation an den Ständen der rund
200 Aussteller und in den Lounges.
Einige der Höhepunkte: die Verleihung des
Deutschen Logistik-Preises an Lekkerland,
die Auszeichnung des mexikanischen Wissenschaftlers Dr.-Ing. Mayolo Lopez Castellanos mit dem Wissenschaftspreis Logistik,
eine Diskussion über die Perspektiven für
die Weltwirtschaft im Jahr 2025, die Berichte der Professoren Robert Handfield und
Frank Straube zur großen Studie „Trends
und Strategien in Logistik und Supply Chain
Management“ – oder der Jubiläumsabend,
der ganz im Stil der 80er daherkam, eben
der Jahre, in denen der Deutsche LogistikKongress aus der Taufe gehoben wurde.

Bericht des Vorstands 2013

Die Hauptvorträge im Plenum hielten Dr.
Oliver Blume, Vorstand Produktion und
Logistik der Porsche AG, Franz Fehrenbach,
Aufsichtsratsvorsitzender der Robert Bosch
GmbH, Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, Prof. Götz
Rehn, Gründer und Geschäftsführer der
Alnatura Produktions- und Handels GmbH,
Manfred Gundel, Vorsitzender der Geschäftsführung der KUKA Roboter GmbH,
und Prof. Henning Kagermann, Präsident
von acatech, der Deutschen Akademie der
Technikwissenschaften.

Dr. Oliver Blume,
Franz Fehrenbach,
Prof. Raimund Klinkner,
Dr. Elmar Degenhart,
Manfred Gundel,
Prof. Götz Rehn,
Prof. Henning Kagermann

ausgezeichneter akademischer Abschlussarbeiten und das kreative Netzwerk „What
would Harry do?“.

„

Wir leben in wirklich fantastischen Zeiten, in denen wir
viel gestalten können. Denn es
ist mehr möglich in unserer Gesellschaft, als wir annehmen.
Alnatura Produktions- und Handels GmbH

Die 16 Fachsequenzen standen unter den
Überschriften Ideen, Innovationen, Netzwerke und Branchen. Von Big Data bis zum
Erfolgsfaktor Refurbishing wurde hier eine
große Bandbreite von praxisrelevanten
Themen bearbeitet. Fokusbranchen waren
die Elektrotechnik, der Maschinen- und
Anlagenbau, Pharma/Healthcare und der
Handel. Als Workshops organisiert waren
die Themen „Herausforderung Young Professionals“ und „Logistik in Indien“, ebenso
die Thesis Conference mit der Vorstellung

“

Prof. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäftsführer der

„

Um die Vision der Industrie 4.0 umzusetzen, bedarf
es der ‚Smart Factory‘ und der
‚Smart Logistics‘. Wir haben
die Chance, das Potenzial zu
heben.

“

Prof. Henning Kagermann, Präsident acatech

17
Rückblick

30. Deutscher Logistik-Kongress

„

Die Erfolge der Vergangenheit sind bald bloß Statistik … Die
deutsche Wirtschaft muss sich jeden Tag aufs Neue gegen immer
besser werdende Wettbewerber verteidigen.
Franz Fehrenbach, Aufsichtsratsvorsitzender der Robert Bosch GmbH

“

„

Es macht die Stärke des Kongresses aus, dass er gleichermaßen ein Ort der wegweisenden Information und der persönlichen
Begegnung ist.

“

Dr. Hanspeter Stabenau, Ehrenvorsitzender der BVL

Überraschend war für viele Kongressteilnehmer die Gestaltung des Empfangsbereichs mit der Silhouette des Brandenburger Tores und einem Willkommensgruß in
(fast) allen Sprachen, die beim Kongress
gesprochen wurden. Die weiterentwickelte
Kongress-App ermöglichte es den Gästen,
sich aktuell zu informieren und darüber
hinaus ihr individuelles Programm zusammenzustellen. Bei den Fokus-Sequenzen
kamen Event-Pads zum Einsatz, über die
online Fragen gestellt werden konnten, wodurch sich die Interaktivität zwischen Moderator, Referenten und Publikum deutlich
verstärkte. Eine Social Wall in der Ausstellungsfläche schließlich dokumentierte in
Echtzeit die lebhafte Kommunikation über
die Veranstaltung in den Sozialen Medien.
Die BVL begrüßte Referenten und Gäste
aus rund 40 Ländern, darunter drei ausländische Delegationen, die rund um den
Kongress komplette Besuchsprogramme in
Deutschland organisiert hatten. Sie kamen
aus der Mongolei, aus Indien und aus China. Als spezieller Treffpunkt für den inter-

18

kulturellen Austausch stand in diesem Jahr
erstmals der International Meeting Point
im Hotel InterContinental zur Verfügung,
der vom Bereich Internationale Projekte der
BVL koordiniert wurde.
Der Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützte die etwa 200 akkreditierten Medienvertreter mit inhaltlichen
und organisatorischen Serviceangeboten
im Pressetreff des Kongresses. Vertreten
waren Fachmedien aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden
und Polen sowie die überregionale Wirtschaftspresse. Ebenso konnten die PR-Abteilungen der Aussteller und Sponsoren vor
und während der Veranstaltung auf die
Beratung der Pressestelle und Hilfe in organisatorischen Fragen zurückgreifen. Und
wie jedes Jahr gilt: Nach dem Kongress ist
vor dem Kongress:

Der 31. Deutsche Logistik-Kongress
findet vom 22. bis 24. Oktober 2014 in
Berlin statt. Das Motto: Komplexität,
Kosten, Kooperation. www.bvl.de/dlk

Mit der Silhouette des Brandenburger Tores empfing die
BVL ihre Gäste zum 30. Deutschen Logistik-Kongress. Die
Teilnehmer kamen aus aller Welt, unter anderem war
eine Delegation aus der Mongolei angereist. Einer der
Höhepunkte: der Jubiläumsabend mit Verleihung des
Deutschen Logistik-Preises.

30 Jahre Deutscher Logistik-Kongress –
Eine Zeitreise
Der Deutsche Logistik-Kongress war von
Anfang an ein Zukunftsforum. Zum Zeitpunkt seiner Premiere im Jahr 1984 war
die Logistik gerade dabei, sich als Querschnittsfunktion von der Beschaffung über
die Produktion und den Vertrieb bis hin
zum Kunden zu etablieren. Logistikverständnis in Wirtschaft, Wissenschaft und
Öffentlichkeit zu schaffen, logistische Probleme systematisch zu erfassen, Methoden und Verfahren für Problemlösungen
interdisziplinär und branchenorientiert zu
entwickeln sowie deren Anwendung zu fördern und stetig zu verbessern, waren und
sind die wesentlichen Ziele, die die BVL sich
gesetzt hatte.
Der Deutsche Logistik-Kongress wurde
das zentrale Instrument zur Umsetzung.
Er begleitet seit 30 Jahren die rasante Entwicklung der Logistik, er bietet Jahr für Jahr
ein Forum für den interdisziplinären Austausch. Der Optimierung funktionsübergreifender Abläufe folgten in den 90erJahren der Aufbau und die Optimierung
von Prozess-, später von Wertschöpfungsketten. Mit dem neuen Jahrtausend setzte
das Denken und Handeln im globalen Kontext ein – begleitet von den Megatrends
der Individualisierung der Kundenwünsche,
Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Handelns und Digitalisierung der Abläufe.

Impulse, Ideen, Innovationen
Deutscher Logistik-Preis | Nachhaltigkeitspreis Logistik

Auszeichnungen für Lekkerland und Tchibo
Lekkerland Deutschland ist Trägerin des Deutschen Logistik-Preises 2013. Die Jury zeichnete das
Unternehmen für sein Multitemperatur-Konzept mit dem Titel „Lekkerlogistik – Kundenorientierung auf den Punkt gebracht“ aus. Der Nachhaltigkeitspreis Logistik 2013 ging an Tchibo.

Großer Jubel: Das Team von Lekkerland feierte die Auszeichnung mit dem Deutschen Logistik-Preis, den der
Juryvorsitzende Prof. Bernd Gottschalk (Mitte) überreichte. Rechts neben ihm die Projektleiter Kay Schiebur und
Ralph Dreger.

Nachhaltigkeitspreis Logistik 2013

„Es hat die Jury überzeugt, wie Lekkerland
proaktiv und konsequent kundenorientiert
eine innovative Lösung erarbeitet und
technisch umgesetzt hat“, so der Juryvorsitzende Prof. Bernd Gottschalk in seiner
Laudatio. Beim Projektstart vor gut zwei
Jahren habe sich Lekkerland vorausschauend in die Schuhe seiner Kunden, vor allem
Tankstellenshops und Kioske, gestellt.
Sie werden im Wesentlichen mit drei
Produktgruppen beliefert, nämlich ungekühlten, frischen und tiefgekühlten Waren,
die drei unterschiedliche Lager- und Transporttemperaturen erforderlich machen.
Einen Kunden mit bis zu drei unterschiedlichen Fahrzeugen zu beliefern erschien den
Verantwortlichen bei Lekkerland Deutschland nicht länger kundenfreundlich, nicht
effizient, nicht nachhaltig. Sie entwickelten
eine verblüffend einfache Gesamtlösung:
Mit der Multitemperatur-Logistik erreichte
das Unternehmen nachhaltige Bündelungseffekte in den Logistikabläufen zum Vorteil
seiner Kunden. Kurz gefasst: eine Bestellung, eine Lieferung, eine Rechnung.

Bericht des Vorstands 2013

160 neu angeschaff te Mehrkammerfahrzeuge, Herzstück der Multitemperatur-Logistik, sind speziell nach den Anforderungen von Lekkerland gestaltet. Sie können
mittels flexibler Wände je nach Tagesbedarf in drei Temperaturzonen eingeteilt
werden. Der Kunde wird mit dem gesamten bestellten Sortiment nur noch einmal
angefahren.
Die Ein-Stopp-Strategie zieht folgende qualitative und quantitative Verbesserungen
nach sich:
■
Insgesamt konnten 260.000 Stopps
eingespart werden. Dem entsprechen
3,4 Millionen gefahrene Kilometer pro
Jahr, das entspricht 2.000 Tonnen CO2.
■
Der Kunde ordert alle Produkte in einer
Bestellung, erhält sie in nur einer Anlieferung mit einer einzigen Rechnung.
■

■

Sein administrativer Aufwand reduziert
sich ganz erheblich, zumal ein modernes Telematik-Tool zum Einsatz kommt.
Die ohnehin geringe Reklamationsquote
ging zum Beispiel im Tiefkühllager um
zwei Drittel zurück.

Preisträger des zweiten Nachhaltigkeitspreises Logistik, der jährlich gemeinsam von den Schwesterorganisationen BVL
Österreich und BVL Deutschland verliehen
wird, ist die Tchibo GmbH. Das Unternehmen wurde im März ausgezeichnet für
sein umfassendes Projekt „Handeln mit
Verantwortung“, bei dem Logistik eine zentrale Rolle spielt. „Wir freuen uns, dass mit
Tchibo ein Vorbildunternehmen prämiert
wurde, in dem Nachhaltigkeit seit Jahren
fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Die umweltfreundliche und sozialverträgliche Gestaltung aller relevanten
Prozesse – vom Ressourceneinsatz über die
Herstellung der Produkte durch Lieferanten
bis hin zur Entsorgung – ist maßgeblicher
Faktor des Qualitätsverständnisses“, so Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich,
und Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Bundesvereinigung Logistik Deutschland, über den
Preisträger. Laut der Begründung der Jury
verfolgt Tchibo einen strategisch verankerten und ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, der in der Tchibo-Logistik konsequent
entlang der gesamten Supply Chain durch
aktive Einbindung der Lieferanten, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Kunden
umgesetzt wird.

19
Rückblick

Forum Automobillogistik

„Europaweit wichtigstes Forum“
Das gemeinsame Forum Automobillogistik löste 2013 die beiden bisherigen Veranstaltungen,
das Branchenforum Automobillogistik der BVL sowie den Logistikkongress des VDA, ab. Der Titel
des Forums: Komplexität beherrschen. Rund 550 Teilnehmer kamen am 23. und 24. Januar nach
München ins MAN Truckforum.

VDA-Präsident Matthias
Wissmann hielt beim Forum eine Keynote Speech.

Der Vorstandsvorsitzende der BVL Prof. Raimund Klinkner zeigt sich sehr zufrieden mit
der Premiere. „Zehn Jahre lang hat die BVL
ihr Branchenforum zur Auftaktveranstaltung eines jeden Jahres für die große Community der Automobillogistiker entwickelt.
Wir freuen uns, dass wir diese Erfolgsgeschichte nun gemeinsam mit dem Verband
der Automobilindustrie fortschreiben und
den Blick noch einmal weiten“, so Klinkner.
Diese Ansicht teilt VDA-Präsident Matthias
Wissmann und sagte in München: „VDA
und BVL haben damit das europaweit wichtigste Forum für die Logistik der Automobilindustrie geschaffen. Die Veranstaltung
setzt Zeichen für die Fortentwicklung der
automobilen Produktionslogistik. Unsere
Entscheidung für eine gemeinsame Veranstaltung von VDA und BVL wird eindrucksvoll bestätigt.“

20

Wissmann ging auch auf die wichtigsten
Herausforderungen für die automobile Produktionslogistik ein: „Die Produktionsnetzwerke der deutschen Automobilindustrie
werden immer globaler und verflochtener.
Im vergangenen Jahr ist die Auslandsproduktion der deutschen Pkw-Hersteller auf
7,7 Millionen Neuwagen gestiegen. Hinzu
kommen 5,4 Millionen Autos im Inland.“
Teile und Komponenten eines Fahrzeugs
kämen oft aus verschiedenen Kontinenten
und würden von den Zulieferbetrieben erst
bei Bedarf, just in time und häufig auch
just in sequence, also in der Reihenfolge
des Einbaus, direkt ans Montageband
geliefert. „Dieses komplexe System zu beherrschen, ist die Aufgabe der Produktionslogistiker“, so Wissmann.

Neben den Hauptvorträgen konnten sich
die Forumsteilnehmer in zehn verschiedenen Themensequenzen mit Einzelaspekten
der Logistik in der Automobilindustrie
auseinandersetzen. Mit rund 50 Rednern
und Referenten bot die Veranstaltung ein
hochkarätiges und fachlich umfassendes
Programm. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen am ersten Tag vor allem auf den
Themen Cloud Computing, Aftermarket,
Verpackungsstandardisierung, Digitale
Fabrik, Multimodaler Verkehr oder Auto-ID
und RFID. Der zweite Tag bot neben Vorträgen zu Komplexität und Volatilität sowie
zu Herausforderungen für die Rohstoff versorgung eine Podiumsdiskussion zur Frage,
wie sich Nachhaltigkeit auf Komplexität
auswirkt. Am Nachmittag standen zwei
Parallelsequenzen zur Kostenreduzierung
und zur Verschiebung der Absatzmärkte
auf dem Programm. Abgerundet wurde das
Forum durch Werksbesichtigungen.

Das nächste Forum Automobillogistik
findet am 4./5. Februar 2014 in Frankfurt statt. www.bvl.de/fal

„

Das Forum Automobillogistik war auf Anhieb ein
voller Erfolg. Mit über 550 Teilnehmern hat die Veranstaltung
unsere Erwartungen deutlich
übertroffen.

“

Matthias Wissmann,

Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)

Impulse, Ideen, Innovationen
Forum und Studie Chemielogistik

Optimierungspotenziale nutzen
Am 12. und 13. Juni fand in Ludwigshafen das erste Forum Chemielogistik der
BVL statt. Der Titel: Optimierungspotenziale nutzen. Die Veranstaltung war mit
225 Teilnehmern und 19 Ausstellern, die sich in der begleitenden Fachausstellung
präsentierten, ausgebucht.
Mit einem Marktvolumen von 144 Milliarden Euro im Jahr 2011 und über 323.000
Beschäftigten zählt die Chemieindustrie
zu den Schlüsselindustrien in Deutschland. Die Logistik nimmt in dieser Branche
als Managerin komplexer Logistikketten
und Supply Chains eine zentrale Rolle ein.
Zwar ähneln sich auf den ersten Blick die
grundsätzlichen Herausforderungen an
die Logistik der chemischen Industrie und
die anderer Industrien: der Markt agiert
mehr und mehr global, verlangt agile und
flexible Supply Chains, hohe Liefertreue bei
wachsender Geschwindigkeit und steigender Qualität der Dienstleistung. Dennoch
haben diese Kundenanforderungen im
anspruchsvollen Aktionsfeld der Chemielogistik komplexere Auswirkungen. Der Trend
zum Outsourcing nimmt zu, stößt jedoch
durch die spezifischen Merkmale der Chemielogistik möglicherweise an Grenzen.
Dies alles war für die BVL Anlass, die Studie
„Chemielogistik – Bedeutung, Strukturen,
Dynamik“ zu beauftragen und das Forum
anzubieten. Programmhöhepunkte waren
der Eröffnungsvortrag des Gastgebers Dr.
Robert Blackburn, President Information
Services und Supply Chain Management
bei BASF und Vorstandsmitglied der BVL,
die Präsentation der Studie, eine lebhafte
Podiumsdiskussion und schließlich Werksbesichtigungen bei BASF in Ludwigshafen.
Beim Forum waren die Logistiker aus der
chemischen Industrie und ihre Dienstleister keineswegs unter sich. Sowohl andere
Industriebranchen als auch die Wissenschaft waren vertreten.

Das nächste Forum Chemielogistik findet am 8. Mai 2014 in Frankfurt statt.
www.bvl.de/fcl

Bericht des Vorstands 2013

Studie Chemielogistik:
Die Trends erkennen

■

Zum Forum Chemielogistik legte die BVL
ihre erste Studie Chemielogistik vor, die von
der „Kompetenzgruppe Chemielogistik“
bestehend aus der CMC2 GmbH, der EUFH
Brühl, dem Institut für Angewandte Logistik (IAL) der FH Würzburg-Schweinfurt und
der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply
Chain Services SCS erarbeitet wurde. Sie
beleuchtet folgende Teilaspekte:

■

■

■

■

■

■

Spezifika und Besonderheiten der
Chemielogistik.
Quantifizierung der volkswirtschaftlichen Bedeutung.
Differenzierte Auflistung der jeweiligen
Top-Marktakteure aus Industrie und
Logistikdienstleistungen.
Beschreibung und Charakterisierung
der Wertschöpfungsstufen in den Supply Chains der chemischen Industrie.
Unternehmenstypen und Geschäftsmodelle auf den allen Wertschöpfungsstufen.
Untersuchung des Entwicklungsgrades
der Logistik in der chemischen Industrie und Ableitung von Potenzialen zur
Steigerung der Produktivität und der
Wettbewerbsfähigkeit.
Überblick über die zentralen Entwicklungen und Trends in der Chemielogistik und detaillierte Beschreibung.

21
Rückblick

Themenforen

After Sales und Total Cost of Ownership
optimieren
Impulse aus Praxis und Wissenschaft für die logistischen Arbeitsgebiete Ersatzteillogistik und
Total Cost of Ownership erhalten die Teilnehmer bei den beiden maßgeschneiderten Themenforen. Sie wenden sich an Führungskräfte und Logistikverantwortliche aus Industrie, Handel und
Dienstleistung und gelten als interessante Tagesveranstaltungen für den fachlichen Austausch.
Das Forum Kostensenkung
findet alternierend in
den Hansestädten Hamburg und Bremen statt.
Veranstaltungsort 2013
war das Congress Centrum
Bremen.

Forum Ersatzteillogistik
Dieses Forum, hervorgegangen aus dem
Logistikdialog Nürnberg, dient dem branchenübergreifenden fachlichen Austausch
von Experten aus dem After-Sales-Bereich.
Das Tagesforum mit begleitender Fachausstellung fand 2013 Ende Februar mit
190 Teilnehmern aus Industrie, Handel,
Dienstleistung und Wissenschaft in der
fränkischen Metropole statt. Der Titel:
Marktanforderungen verstehen – Prozesse optimieren. Welche unterschiedlichen
Herausforderungen stellen sich in den
einzelnen Branchen? Wie können die Ersatzteilbestände optimiert werden? Wie
können die Ideen des „Lean Management“
auf das Ersatzteilgeschäft übertragen werden? Beim Forum Ersatzteillogistik stellten
Experten ihre Ansätze und Lösungen zur
Leistungsverbesserung und zu optimaler
Prozessgestaltung vor und berichteten
über ihre Erfahrungen bei der praktischen
Umsetzung.

Forum Kostensenkung
in Wertschöpfungsketten
Themen der Kostenoptimierung wurden
am 23. und 24. April 2013 in Bremen in den
Mittelpunkt eines eigenen Forums gestellt.
Bei diesem Veranstaltungsformat geht es
um Fragen der Total Cost of Ownership aus
der Perspektive der Logistik. Unternehmen
wie die Schiffswerft Abeking & Rasmussen
müssen mit ihren Produkten andere Stellschrauben suchen als die Lieferkette. Noch
spezieller ist es in der Raumfahrt: Beim Bremer Satellitenhersteller OHB spricht man
schon von einer kleinen Serienfertigung,
wenn vier Satelliten ähnlicher Ausstattung
bestellt werden. Ganz anders sieht es bei
Massenprodukten aus. Mondelez ist der
weltgrößte Hersteller von Keksen. Die Menge an vielen Kleinprodukten sorgt für eine
komplexe Supply Chain. Für den Vertrieb
in über 165 Ländern hat das Unternehmen

ein Display-Konzept entwickelt. Wie etwa
bei der Auswahl der Ausstattung vor einem
Autokauf können einzelne Verkaufsstellen
ihre Großverpackung zur Verkaufsförderung online modular zusammenstellen.
Das bringt Skaleneffekte mit sich, sichert
die Verwendung optimaler Displays und
erhält trotzdem die Flexibilität für die
Verkaufsstellen. British American Tobacco
(BAT) wiederum hat 2012 weltweit 694
Milliarden Zigaretten in Umlauf gebracht.
Das Unternehmen richtet sein Augenmerk
auf die Beseitigung von Engpässen. Hierfür
nutzt BAT ein gemeinsames Pooling-Konzept zur Versorgung der Fabriken mit Rohmaterial. So können Bedarfsschwankungen
ausgeglichen werden.

Das nächste Forum Kostensenkung
findet am 18. September 2014 in Hamburg statt. www.bvl.de

Das nächste Forum Ersatzteillogistik
findet am 13. März 2014 in Nürnberg
statt. www.bvl.de/fel

22

Impulse, Ideen, Innovationen
Tag der Logistik | transport logistic

Aktionstag machte wieder Lust auf Logistik
Auch 2013 ging es rund, zunächst auf der zentralen Webseite www.tag-der-logistik.de, wo alle
Programmangebote veröffentlicht werden, dann an vielen Logistikstandorten. Bereits zum
sechsten Mal ermöglichte der Wirtschaftsbereich Logistik einen abwechslungsreichen Blick
hinter die Kulissen.
Der deutschlandweite Aktionstag des
Wirtschaftsbereichs Logistik mobilisierte
am 18. April rund 36.000 Besucher bei 381
Veranstaltungen in ganz Deutschland und
im benachbarten Ausland. Dies bedeutet
eine weitere Steigerung gegenüber dem
Vorjahr, als 34.000 Menschen das Angebot
nutzten. Gut 640 Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen beteiligten sich – nach rund 550 im Jahr zuvor.
Schwerpunkt des Aktionstages waren
Angebote für Studierende und Schüler. Die
Suche nach qualifizierten Nachwuchskräften – verstärkt durch die Engpässe, die der
demografische Wandel mit sich bringt –
macht sich also bemerkbar.
150 Veranstalter waren Wiederholer, darunter seit Jahren dem Aktionstag treue
Unternehmen wie Alnatura, Lekkerland,
DB Schenker, bremenports, Kühne + Nagel,
die Audi AG oder Amazon. Bei den Veranstaltungsformaten geht ein Trend hin
zu groß angelegten regionalen Events,
an denen sich zahlreiche Unternehmen
beteiligen. Beispiele sind der Hammer Logistikparcours, die VIA Bremen-Veranstaltung „Mehr als Job und Karriere – Logistik
macht’s möglich“, die Job- und Karrierebörse der Hamburger Logistik-Initiative oder
der Gefahrgut- und Sicherheitstag der IHKs
im Rheinland in Grevenbroich. Größte Veranstaltung der BVL war der Studententag
LogistikRuhr in Dortmund. Aber auch sehr
kleine, inhaltlich spezialisierte Termine
machen den Tag der Logistik aus – wie die
Fachveranstaltung „Steigerung der Effizienz
und Qualität durch RFID-gestützte Prozesse“ bei avus Services in Stuttgart.
Für 2014 hat es sich die BVL als Initiatorin
des Aktionstages zum Ziel gesetzt, die Zahl

Bericht des Vorstands 2013

Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen bietet der Tag der Logistik die Möglichkeit, sich
öffentlich zu präsentieren und ihre Logistik vorzustellen
– wie im Foto oben bei L’Oréal in Karlsruhe. Besucher können unter anderem bei Betriebsführungen, Vorträgen,
Planspielen oder Ausstellungen Einblicke in unterschiedliche logistische Arbeitsbereiche bekommen. So entsteht
ein neues, erweitertes Bild des Wirtschaftsbereichs
Logistik.

der Veranstaltungen und die Bandbreite
der Themen weiter zu steigern. Ob faszinierende technische Lösungen, der Einsatz
von IT, spezielle logistische Fragestellungen
einzelner Industriebranchen und des Handels oder die internationale Vernetzung: es
gibt viel zu entdecken – und viel Potenzial,
das Image des Wirtschaftsbereichs Logistik
Schritt für Schritt weiter zu verbessern.

Messestand und Fachforen bei der
transport logistic
Zentrale Anlaufstelle der BVL und des BVL
Campus mit DAV, HIWL und dem Bereich
Seminare bei der Leitmesse transport
logistic Anfang Juni in München war
der Stand 300 in Halle B3. Als Kooperationspartner der Messe gestaltete die
BVL darüber hinaus drei Fachforen: der
Messedienstag stand ganz im Zeichen
des Wachstumsmarktes Russland. Bei der
zweiten Vortragsveranstaltung stand am
Messemittwoch die effiziente Gestaltung
des Tendermanagements im Fokus. Am
Messedonnerstag ging es um das Thema
Lean Management in Lägern.

23
Rückblick

Wissenschaft und Forschung

Win-win-Situation für Theorie und Praxis
Im Bereich der Forschung engagiert sich die BVL mit Studien, Arbeitskreisen, Veranstaltungen
und Nachwuchsförderung. Als anerkannte Forschungsvereinigung arbeitet sie im Bereich der
Mittelstandsförderung mit Forschungspartnern in ganz Deutschland zusammen. Die Schnittstelle zwischen der Theorie und der Logistikpraxis gestalten der Wissenschaftliche und der Förderbeirat. Die beiden ehrenamtlich besetzten Gremien stehen in engem Austausch miteinander.
Der Wissenschaftliche Beirat mit derzeit
19 Mitgliedern arbeitet unter dem Vorsitz
von Prof. Werner Delfmann. Das Gremium
kam 2013 zweimal zusammen. Im Mittelpunkt der Sitzungen stand die Vorbereitung des nächsten International Scientific
Symposium on Logistics (ISSL). Das 7. ISSL
wird unter dem Titel „Logistics in the Networked Industry“ am 4. und 5. Juni 2014 in
Köln stattfinden. Dem Programmausschuss
gehören an: Prof. Werner Delfmann, Prof.
Michael ten Hompel, Prof. René de Koster
und Prof. Herbert Kotzab. Während des ISSL
wird der 18. und während des 31. Deutschen
Logistik-Kongresses der 19. Doktorandenworkshop der BVL angeboten. Am 17. Doktorandenworkshop nahmen im Oktober
2013 in Berlin 21 junge Wissenschaftler teil.

24

Dr. Christian Jacobi leitet den Förderbeirat
der BVL mit derzeit 21 Mitgliedern. Der
Förderbeirat kam 2013 zu drei ganztägigen
Sitzungen zusammen. Er begutachtete 49
Projektskizzen, von denen 31 befürwortet
wurden. 28 Langanträge zur anwendungsorientierten Forschung wurden schließlich
an die Gutachter der Allianz Industrie Forschung (AiF) übermittelt. Die Summe der
2013 auf dem Weg über die BVL bewilligten
Fördergelder beläuft sich auf rund 3,4
Millionen Euro. Zurzeit laufen 38 Projekte
mit einem Gesamtvolumen von 7,4 Millionen Euro. Die Mittel werden vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der
industriellen Gemeinschaftsforschung zur
Verfügung gestellt. Mit dem Newsletter
Forschung informiert die BVL regelmäßig
über die Projekte. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte stehen auf der BVL-Homepage zum Download zur Verfügung.

Aktuelle Publikationen
Neben dem Kongressband „Impulse, Ideen,
Innovationen“ und der Studie Chemielogistik erschienen 2013 folgende Publikationen:
Managing Humanitarian Supply Chains –
Strategies, Practices and Research, herausgegeben von Bernd Hellingrath, Daniel Link
und Adam Widera sowie der
Leitfaden Kontraktlogistik-Ausschreibung –
Handlungsempfehlungen und Checklisten
für Industrie, Handel und Dienstleister, herausgegeben von Norbert Schmidt.
Für das Jahr 2014 plant die BVL die Veröffentlichung der Studie zur Logistik im
Handel, Arbeitskreisberichte zum Engpassmanagement und zum Lean Management, Tagungsbände zum 7. International
Scientific Symposium on Logistics und zum
31. Deutschen Logistik-Kongress sowie –
gemeinsam mit der BVL Österreich – das
Grünbuch II unter dem Titel „Nachhaltige
Logistik in urbanen Räumen“.

Impulse, Ideen, Innovationen
Wissenschaftspreis und Thesis Award
Erstmals ging der Wissenschaftspreis
Logistik an einen internationalen Wissenschaftler: Dr.-Ing. Mayolo Lopez Castellanos
aus Mexiko überzeugte die Jury unter Vorsitz von Prof. Michael Schenk mit seinem
Vortrag während des 30. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin und setzte sich
gegen zwei weitere Kandidaten der Finalrunde durch. Der Titel seiner Arbeit: „Agent
Based Simulation Approach to Assess
Supply Chain Complexity and its Impact
on Performance“. Die Arbeit entstand am
Institut für Logistik und Unternehmensführung der TU Hamburg-Harburg und wurde
von Prof. Wolfgang Kersten betreut. Hintergrund ist die immer weiter fortschreitende
Konzentration vieler Unternehmen auf
ihre Kernkompetenzen, die zu einer Verlagerung von Wertschöpfungsumfängen an
Partnerunternehmen in der Supply Chain
führt. Hinzu kommt die fortschreitende
Globalisierung der Wertschöpfungsketten
sowohl auf der Lieferanten- als auch auf
der Kundenseite, um Kostenvorteile und
Marktpräsenz zu realisieren. In der Konsequenz werden damit die Supply Chains
strukturell immer komplexer. Insofern
stellt sich für Unternehmen die Frage, wie
diese Komplexität zu beherrschen ist und
wie sie sich auf die Leistungsfähigkeit der
Wertschöpfungskette auswirkt. Der Preisträger entwickelt in seiner Untersuchung
einen neuartigen Ansatz zur Analyse der
Komplexität in der Supply Chain.

Bericht des Vorstands 2013

Mit dem Thesis Award 2013 wurden 83
Nachwuchslogistiker ausgezeichnet. Die
Preisträger waren von den verantwortlichen
Professoren für diese Auszeichnung benannt
worden. Im Detail: es gab 83 Einreichungen,
davon neun aus dem Ausland. Ausgezeichnet wurden 47 Bachelor-, 30 Master- und
sechs Diplomarbeiten. Insgesamt stellten
sich 41 Arbeiten einer Online-Abstimmung
für die Thesis Conference während des
Deutschen Logistik-Kongresses. Dort wurde
die Themenvielfalt der Logistik einmal mehr
durch die sehr unterschiedlichen Beiträge
sichtbar. Folgende Preisträger stellten ihre
Arbeiten vor und diskutierten über Karrierewege in der Logistik: Fabian Ansari, Marcel
Becker, Anna Buchecker, Lisa-Maria Putz und
Alexandra Wunderle.

Journal Logistics Research
Das internationale wissenschaftliche Journal Logistics Research wird seit 2009 als
zertifiziertes C-Journal von der BVL und
dem Springer-Verlag Heidelberg herausgegeben. Aktuell ist Prof. Herbert Kotzab,
Universität Bremen, Sprecher des Editorial Boards. Weitere Mitglieder sind Prof.
Stefan Minner (TU München), Prof. Lauri
Ojala (University of Turku), Prof. Thorsten
Schmidt (TU Dresden) und Prof. Klaus
Turowski (Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg). Mit dem Journal haben sich
die Herausgeber die Aufgabe gestellt, eine
Disziplinen und Ländergrenzen überspannende Plattform für die Veröffentlichung
anspruchsvoller wissenschaftlicher Beiträge zu schaffen. Im Jahr 2013 erschienen vier
Volumes des Journals.

Fotos oben: Im Kongressprogramm waren Wissenschaft
und Forschung insgesamt stark vertreten. Alexandra
Foto links: Am Vortag

Wunderle, Marcel Becker, Fabian Ansari, Anna Buchecker

des 30. Deutschen Logis-

und Lisa-Maria Putz gehörten zum Kreis der 83 Nach-

tik-Kongresses trafen sich

wuchslogistiker, die mit dem Thesis Award ausgezeich-

die Mitglieder des Wissen-

net wurden, und trugen bei der Thesis Conference vor.

schaftlichen Beirats und

Der Wissenschaftspreis ging an Dr.-Ing. Mayolo Lopez

des Förderbeirats zu einer

Castellanos aus Mexiko, rechts von ihm sein Doktorvater

gemeinsamen Sitzung

Prof. Wolfgang Kersten. Und schließlich trafen sich die

unter Leitung von Prof.

Mitglieder des Editorial Boards für das Journal Logistic

Werner Delfmann (8. von

Research. Ihm gehören die Professoren Klaus Turowski,

links) und Dr. Christian

Thorsten Schmidt, Herbert Kotzab, Lauri Ojala und Stefan

Jacobi (4. von rechts).

Minner an.

25
Rückblick

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Inhalte, Impulse, Services und innovative Ideen

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der BVL konzentriert sich bei ihrer Arbeit auf die Information der Mitglieder mittels der LOG.Medien, die Ansprache der Fach- und Wirtschaftspresse und
die Präsenz im Internet sowie auf den Social Media-Plattformen. Vielfältige Inhalte werden für
die verschiedenen Kommunikationskanäle aufbereitet, organisatorische Informationen bereitgestellt, unterschiedlichste Anfragen beantwortet und Kontakte hergestellt. Die hohe Schlagzahl und Qualität der PR-Arbeit in Bremen stößt auf gute Resonanz.

„

Ich danke allen Redaktionen, die den runden Kongressgeburtstag in ihren Publikationen
zum Thema gemacht haben. An
der Art der Berichterstattung
kann man ablesen, welche Wertschätzung diesem Jahrestreffen
der Logistics Community und der
BVL auch von Seiten der Medien
entgegengebracht wird.

“

Prof. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands der
BVL, bei der Pressekonferenz am 23. Oktober in Berlin

26

Das Jahres- und Kongressmotto 2013 der
BVL war Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von Kommunikationsprojekten. Es galt,
die Zeile „Impulse, Ideen, Innovationen“ mit
Inhalten zu füllen, Denkanstöße zu geben,
neugierig zu machen. Eine Umfrage unter
den BVL-Mitgliedern gab Aufschluss über
den Stellenwert von Innovationen in der
Logistikpraxis, über Pläne für die Zukunft
und Herausforderungen. Ein Blick auf Projekte, die BVL-Forschungsstellen in Zusammenarbeit mit Unternehmen im Rahmen
der industriellen Gemeinschaftsforschung
bearbeitet haben, förderte zahlreiche Beispiele für Innovationen zutage, die in Best
Practice-Berichten dargestellt wurden. Das
Gesamtpaket aus Analyse und Informationen wurde in der Pressearbeit eingesetzt,
in den LOG.Medien vorgestellt und steht
im Internet zum Download zur Verfügung.

Der runde Kongressgeburtstag stellte einen zweiten Arbeitsschwerpunkt dar. Die
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gab einen
Folder zur Anfangsidee, zum Grundkonzept
und zur Historie des Kongresses heraus,
berichtete im LOG.Letter, begleitete Interviews von Gremienvertretern zur Kongressgeschichte und lieferte den Redaktionen
umfangreiches historisches Bild- und Filmmaterial zu.
Die Internationalisierung der BVL-Angebote
unterstützt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit englischsprachigen Angeboten
im Bereich der LOG.Medien, im Internet und
durch die englischsprachige Ausgabe des
Vorstandsberichts. In Länderspecials, die
auf www.bvl.de zur Verfügung stehen, gibt
die BVL einen Überblick über die logistisch
relevante Infrastruktur in ausgewählten
Ländern. Nach Brasilien und Russland wurden 2013 Specials zur Türkei und zu China
erstellt. 2014 folgen die USA und Singapur.

Impulse, Ideen, Innovationen
Auf einen Blick
Gesteigerte Reichweiten im Netz

Eine lebhafte Diskussion
kennzeichnete die gut
besuchte Pressekonferenz der BVL in Berlin.
Prof. Raimund Klinkner
stellte sich den Fragen
zu Zusammenhängen
und Hintergründen.
Ulrike Grünrock-Kern, die
Pressesprecherin der BVL,
moderierte die Konferenz
und behielt den Zeitplan
im Auge.

Intensiv waren auch 2013 die direkten Kontakte mit zahlreichen Journalisten. Neben
regelmäßigen Mailings, u. a. mehr als 30
Pressemitteilungen im Jahr 2013, steht die
Pressestelle Presseleuten aus allen Medienbereichen Tag für Tag mit Informationen
zur Verfügung und unterstützt bei Recherchen zu vielfältigen Themen. Auf Einladung
der BVL kamen zahlreiche Medienvertreter
2013 zweimal zu Pressekonferenzen zusammen: im April am Tag der Logistik bei ThyssenKrupp in Essen – unter Beteiligung von
BVL-Vorstandsmitglied Joachim Limberg,
Vorsitzender des Bereichsvorstandes der
Business Area Material Services, ThyssenKrupp Materials International GmbH – und
im Oktober am ersten Tag des 30. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin.

Bericht des Vorstands 2013

Im Jahr 2013 konnte die BVL ihre Sichtbarkeit im Internet ebenso wie den Zuspruch
der Nutzer weiter steigern. So erhöhte sich
die durchschnittliche Zahl der täglichen Besucher auf www.bvl.de im Jahresvergleich
je nach untersuchtem Monat um bis zu
zehn Prozent, ausgehend von einem hohen
Niveau von im Schnitt 500 Besuchern pro
Tag. Neue Inhalte auf der BVL-Website bieten unter anderem das „Aktuelle Thema“
und das neue BVL-Blog mit logistischen
und anderen Themen aus dem persönlichen Blickwinkel von Logistikinteressierten.
Für mehr Übersicht auf der Website sorgt
seit Jahresende eine neue Navigation.
Seit Jahresbeginn verfügt die BVL über eine
Social Media-Strategie und Guideline und
ist systematisch in den großen sozialen
Netzwerken aktiv. Einen Überblick gibt
es jederzeit aktuell im neuen Newsroom
auf www.bvl.de/newsroom. Die Zahl der
Abonnenten der BVL-Botschaften stieg im
Jahresvergleich September auf Facebook
um 69 Prozent auf 2.769, bei Twitter um 50
Prozent auf 1.989 und bei Google Plus um
206 Prozent auf 236. Besonders gewachsen
ist der englischsprachige Auftritt von BVL
International im weltgrößten professionellen Netzwerk LinkedIn. Im Januar 2012
wurde das Profil online gestellt, im Oktober
2013 folgten dort bereits 395 Fachleute
aus Logistik und SCM den internationalen
BVL-Nachrichten.
Der Erfolg der BVL im Web basiert auf einem strategisch-konzeptionellen Ansatz.
Die Kombination von fachlichen Inhalten
auf der BVL-Seite, Persönlichem und langfristigen Kampagnen in Netzwerken sowie
der Live-Begleitung von Veranstaltungen
via Social Media hat sich bewährt und wird
2014 fortgesetzt.

Informationen für die Mitglieder
Das Magazin LOG.Kompass erschien 2013
mit neun Ausgaben, der gedruckte Newsletter LOG.Letter mit zehn Ausgaben in
deutscher und fünf Ausgaben in englischer Sprache. Jede Woche erhielten die
Mitglieder per Mail den elektronischen
Newsletter LOG.Mail sowie vier Sonderausgaben zum Logistik-Indikator und
zwei Sonderausgaben zum Programm
des 30. Deutschen Logistik-Kongresses.
Der Vorstandsbericht wurde in deutscher
und englischer Sprache erstellt.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Mittelpunkt der externen Kommunikation der BVL standen 2013 die Themen
Innovation und Infrastruktur, die Ergebnisse des Logistik-Indikators und damit
verbundene Informationen zur konjunkturellen Entwicklung und zum Arbeitsmarkt.
Dossiers wurden zur Infrastruktur in der
Türkei und in China erstellt, Fallstudien zu
innovativen logistischen Lösungen, Best
Practice-Beispiele zur Energieeffizienz. Darüber hinaus flankierte der Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit publizistisch
sämtliche überregionalen BVL-Veranstaltungen, den Tag der Logistik, Studien und
Arbeitskreisberichte sowie die vier Förderpreise des Jahres 2013.

Internet/Web 2.0
Die Sichtbarkeit der BVL im World Wide
Web konnte 2013 weiter gesteigert
werden. Dazu hat die systematische
Suchmaschinenoptimierung der Website
www.bvl.de beigetragen. Zudem zeigt
eine Social Media-Strategie erste Erfolge.
Sie ist Basis für neue Kampagnen und für
die individuellen Aktivitäten von Mitarbeitern und Mitgliedern im Social Web.
Ein Logistik-Blog auf www.bvl.de/blog
ergänzt das Online-Angebot. Überblick
über alle Social Media-Angebote, Presseinformationen und Multimedia-Inhalte
bietet der neue Newsroom unter
www.bvl.de/newsroom.

27
Rückblick

Aus den Regionalgruppen

Großes Engagement und gute Inhalte
treffen auf positive Resonanz
Ein wichtiger Grund, Mitglied der BVL zu werden, sind die Angebote in ganz Deutschland, zu
denen die Regionalgruppen einladen und die ganz wesentlich von deren ehrenamtlichen Sprecherinnen und Sprechern vorbereitet werden. Zu 300 Regionalgruppenveranstaltungen konnte
2013 eingeladen werden – wichtige Termine zur Pflege des Netzwerks und Quelle für vielseitige
Informationen.

Die Nachfrage der Mitglieder und Interessenten an den vielfältigen Aktivitäten
der Regionalgruppen fiel im Jahr 2013 noch
stärker aus als im Vorjahr. So konnten dank
des großen Engagements der Sprecher und
der studentischen Sprecher 300 Regionalgruppenveranstaltungen mit über 7.500
Teilnehmern durchgeführt werden. Um das
Angebot hinsichtlich der Inhalte und Veranstaltungsformate – ganz im Sinne des diesjährigen Kongressmotos „Impulse, Ideen,
Innovationen“ – attraktiv zu halten und die
Entwicklung des Vereins zu forcieren, trafen
sich auch 2013 die Regionalgruppensprecher
zum Regionalgruppen Management Meeting (RMM), diesmal vom 31. Mai bis 1. Juni in
Weiskirchen im Saarland. Neben der inhaltlichen Arbeit in den Workshops dient das
Treffen dem gegenseitigen Kennenlernen
sowie dem generationenübergreifenden
Austausch und der gruppenübergreifenden
Entwicklung von Ideen. Unter den rund 70
Teilnehmern waren erstmals auch einige
Chapter Chairpersons aus dem Ausland.
Für den wirtschaftsstarken Bereich Südwestdeutschland zeichnete sich bereits
2012 ab, dass zur Optimierung der Angebote
die Gründung einer weiteren Regionalgruppe sinnvoll sein würde. Hierfür gaben die
Regionalgruppen Baden-Württemberg,
Oberrhein und Rhein/Neckar einige PLZ-Bereiche ihrer Gebiete ab, um die Neugründung der Regionalgruppe Nordbaden/Südpfalz zu ermöglichen. Sprecher der neuen
Gruppe sind Prof. Kai Furmans, Institutsleiter am Karlsruher Institut für Technologie,
Johannes Busch, Leiter Logistik Internati-

28

onal bei The Lorenz Bahlsen Snack World,
und Volker Klohr, Geschäftsführer der Locom Consulting GmbH. Die Regionalgruppe
Oberrhein trägt seitdem den Namen Südbaden/Oberrhein. In Deutschland gibt es
damit jetzt insgesamt 28 Regionalgruppen
und 21 studentische Gruppen.
Gleich zu Jahresbeginn, am 16. Januar 2013,
fand in der Festung Marienberg in Würzburg die Kick-off-Veranstaltung der neuen
studentischen Regionalgruppe Mainfranken
statt. Die bereits zuvor ernannten studentischen Regionalgruppensprecherinnen
Chiara Freichel (Universität Würzburg)
und Elisa Schneider (Duale Hochschule
Baden-Württemberg/Mosbach) begrüßten
die Gäste, zu denen, neben den Regionalgruppensprechern Mainfranken, auch der
Vorsitzende der BVL-Geschäftsführung,
Prof. Thomas Wimmer, zählte.
Eine positive Tendenz zeichnet sich beim
Engagement von Nachwuchskräften der
Logistik ab. Die Zunahme der Mitgliedschaften von rund einem Drittel gegenüber
dem Vorjahr bei den Young Professionals
lässt auf ein zunehmendes Interesse an der
Netzwerkarbeit mit den vielfältigen Möglichkeiten des Austausches schließen. Das
Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit
nimmt bei den jungen Mitgliedern vor allem bei den Frauen zu. Sind die Frauen unter den Sprechern der berufstätigen Regionalgruppen mit sieben Prozent noch stark
unterrepräsentiert, ist der Anteil von 20
Studentinnen an den insgesamt 51 studentischen Sprechern deutlich ausgewogener.

Ein Programmpunkt beim
Regionalgruppen Management Meeting 2013
im Saarland war der Besuch des Weltkulturerbes
Alte Völklinger Hütte.

„

Als Logistik- oder Supply
Chain-Manager ist man im
Unternehmen weitgehend auf
sich alleine gestellt. Ein thematischer Austausch ist schwierig.
Deshalb ist das Netzwerk, das
die BVL bietet, sehr wichtig, um
sich selbst und damit auch den
Themenbereich im eigenen Unternehmen weiterentwickeln zu
können.

“

Thomas Henkel,

Leiter Logistics Management, SICK AG, Waldkirch

Impulse, Ideen, Innovationen
„

Spezielle Veranstaltungsformate

Die BVL bietet mir die
Möglichkeit, einen Einblick in die
Praxis zu gewinnen und mich
auf mein Berufsleben noch besser vorzubereiten. In der studentischen Regionalgruppe habe
ich bereits viele nette Menschen
kennengelernt, die meine Interessen teilen und mit denen ich
gemeinsam die Welt der Logistik
weiter erkunden werde.
Corinna Beck, Studentin,

“

Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Bericht des Vorstands 2013

Die erste BVL Deutschlandtour Logistik
vom 21. bis 25. Mai 2013 führte 18 Logistiker
der studentischen Regionalgruppe Sachsen
quer durch die Republik, um alltägliche
sowie besondere Logistikprozesse und
-welten kennenzulernen. Das fünfköpfige
Organisationsteam um Projektleiter Oliver
Roscher bestand aus engagierten Mitgliedern der studentischen Regionalgruppe
Sachsen. Die Teilnehmer besuchten das
Fiege-Megacenter bei Erfurt, das Courier
Terminal von time:matters, das Vanderlande Industries Headquarter in Veghel/
Niederlande, Emmas Enkel in Düsseldorf,
Thyssen-Krupp Steel in Duisburg, DHL Supply Chain am Standort in Essen und schließlich das Fraunhofer IML in Dortmund.

Ladies in Logistics hieß es am 9. Oktober
2013 erstmals bei einer Veranstaltung der
Regionalgruppe Baden-Württemberg. Sie
fand bei den knapp 30 Teilnehmerinnen
und Teilnehmern sehr großen Anklang. Regionalgruppensprecher Jürgen Waas führte
anhand von Studien zum Wirtschaftsbereich Logistik und zur Situation weiblicher
Führungskräfte in Baden-Württemberg in
das Thema ein. Danach sind weibliche Arbeitnehmer in der Branche insgesamt wie
auch insbesondere in leitenden Positionen
gegenüber dem Industriedurchschnitt
deutlich unterrepräsentiert. Aber es gibt
mittlerweile Bewegung: Der Anteil an Studentinnen an den Hochschulen ist auf 40
bis 45 Prozent angewachsen. Bei Firmen
mit Frauenförderungsprogrammen werden
Spitzenwerte bis 45 Prozent erreicht.

29
Die BVL | Personalia
Mitglieder
Zum Jahresende 2013 hatte die BVL 10.788 Mitglieder. Das branchenübergreifende internationale
Expertennetzwerk, die Veranstaltungen und die Inhalte, die in Studien aufbereitet oder in Arbeitskreisen zusammengetragen werden, sind die wesentlichen Gründe für die Mitgliedschaft.

Vorstand
Der ehrenamtliche Vorstand stellt die strategischen Weichen für den Verein.

Beirat
Die Mitglieder des Beirats werden vom Vorstand berufen und haben beratende Funktion. Der Beirat ist so vielfältig wie möglich mit Führungskräften der Wirtschaft besetzt.

Regionalgruppensprecher und Chapter Chairpersons
Die Regionalgruppensprecher leisten umfangreiche ehrenamtliche Arbeit in ihren jeweiligen Gruppen und durch übergreifenden Gedankenaustausch. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Planung und
Durchführung der regionalen Veranstaltungen.

Wissenschaftlicher Beirat
Der Wissenschaftliche Beirat unterstützt die BVL dabei, aus Sicht von Wissenschaft und Forschung
Themenfelder der Logistik in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu formulieren, zu positionieren
und Handlungsfelder zu benennen.

Förderbeirat
Der Förderbeirat ist ein ehrenamtlich tätiger Kreis von wissenschaftlich interessierten Praktikern.
Er initiiert, begleitet und begutachtet Vorhaben im Bereich der Forschung für den Mittelstand.

Die Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle der BVL mit Sitz in Bremen hält den Kontakt zu den persönlichen Mitgliedern,
zu Unternehmen und Verbänden, zu Wissenschaft und Politik sowie zu den Medien. Von Bremen
aus wird die vielfältige Arbeit der Regionalgruppen in Deutschland und im Ausland unterstützt.
Das Team der Geschäftsstelle konzipiert und organisiert die großen Veranstaltungen wie den
Deutschen Logistik-Kongress, die Branchen- und Themenforen. Der Tag der Logistik geht auf eine
Initiative der BVL zurück und wird von ihr koordiniert. Das Team des BVL Campus ist für die Inhalte
und die Organisation der drei Bildungseinrichtungen DAV, HIWL und BVL Seminare verantwortlich.

30

Impulse, Ideen, Innovationen
Mitglieder | Gremien

Mitgliederzahl leicht steigend
Die BVL zählte zum Jahresende 2013 rund 10.788 Mitglieder und hatte damit wieder einen leichten
Zuwachs um knapp zwei Prozent zu verzeichnen. An der Mitgliederversammlung am 6. Juni in München nahmen 160 Mitglieder teil. Im Mittelpunkt standen die Berichte von Vorstand und Geschäftsführung sowie Vorstandswahlen.

Abstimmung während der
Mitgliederversammlung
der BVL am 6. Juni 2013 in
München

In den Vorstand des Vereins neu gewählt
wurden Karl Ulrich Garnadt, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Cargo AG, und Karl
Gernandt, Chairman der Kühne + Nagel International AG. Für eine weitere dreijährige
Amtszeit wiedergewählt wurden Dr.-Ing.
Christoph Beumer, Frauke Heistermann
und Dr. Johannes Söllner. Joachim Limberg,
Vorsitzender des Bereichsvorstands, Business Area Materials Services der ThyssenKrupp AG, Essen, wurde vom Vorstand der
BVL als weiteres Mitglied des Gremiums
kooptiert.
Aus ihrem Ehrenamt im Vorstand der
BVL schieden nach Ablauf der möglichen
Wahlperioden turnusgemäß aus: Dr.
Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburg Südamerikanischen
Dampfschiff fahrts-Gesellschaft KG, und

Bericht des Vorstands 2013

Karl-Heinz Lippe, Vice President Operations
– Stationärer Handel bei DHL Supply Chain
Germany & Alps. Neben den Amtszeiten
von Gast und Lippe endete auch die seit
einigen Jahren ruhende Vorstandsmitgliedschaft von Prof. Christopher Jahns.

Ausblick
Bei der Analyse der Mitgliederentwicklung
verwundert es nicht, dass die Anzahl der
Mitglieder in Ballungszentren deutlich
höher liegt als in anderen Regionen. Für
eine fortlaufende positive Mitgliederentwicklung wurden neben einer intensiveren
Mitgliederbetreuung und Integration
von Young Professionals durch die Regionalgruppensprecher drei Pilotprojekte
verabschiedet. Die Regionalgruppen
Mainfranken, Sachsen und Südwestfalen
werden hinsichtlich des Mitgliederwachs-

tums stärker unterstützt. Hierfür werden
beispielsweise regionale Branchenschwerpunkte berücksichtigt und für das Netzwerk der BVL interessante Unternehmen
identifiziert, um diese direkt ansprechen zu
können. Die Maßnahmen und Ergebnisse
sollen beim nächsten Regionalgruppen Management Meeting (RMM) präsentiert und
möglicherweise auf andere Regionalgruppen übertragen werden.
Die Regionalgruppe Südbayern hat sich erfolgreich für die Ausrichtung des RMM 2014
beworben. Das Meeting wird vom 19. bis 21.
Juni 2014 in Starnberg durchgeführt. In den
Workshops werden die strategischen Themen der BVL aufgegriffen und bearbeitet.
Die Mitgliederversammlung wird am 22.
Mai 2014 im Rahmen der CeMAT in Hannover stattfinden.

31
Die BVL

Ehrungen | Geschäftsstelle

Dank und Anerkennung

In den Gremien der BVL, Vorstand, Beirat, Wissenschaftlicher
Beirat, Förderbeirat, und von den Sprechern der Regionalgruppen wird – unterstützt von der Geschäftsstelle – die wesentliche strategische Arbeit der BVL geleistet. Viele gute Gründe,
Dank zu sagen.

Links: Karl-Heinz Lippe bei seiner Verabschiedung im

Verbunden mit großem Dank für seine Verdienste verlieh die BVL dem scheidenden
Vorstandsmitglied Karl-Heinz Lippe die
Goldene Ehrennadel und die Ehrenmitgliedschaft. Er war von 1997 bis 2013 Sprecher der Regionalgruppe Ruhr, seit 2004
Mitglied des Vorstands und engagierte sich
in zahlreichen Projekten wie dem Tag der
Logistik, dem Tag der Ladungssicherheit,
der Weiterentwicklung der Kommunikationsstrukturen innerhalb des Vereins sowie
dem Aufbau des BVL Campus und der Integration der Deutschen Außenhandels- und
Verkehrs-Akademie.

Auf Einladung von Dr. Karl Nowak, Mitglied
des Vorstands und Vorsitzender des Beirats, kam dieses beratende Gremium am
26. April 2013 zu seiner jährlichen Sitzung
bei Bosch in Karlsruhe zusammen. Aus den
Reihen des Beirats wurde Dr. Dieter Lindenblatt, Repräsentant des Hafens Antwerpen,
mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Lindenblatt war von 1997 bis Mitte 2013 Mitglied
des Gremiums.

Die BVL zeichnete Dr.-Ing. Ottmar Gast,
Sprecher der Geschäftsführung, Hamburg
Südamerikanische Dampfschiff fahrts-Gesellschaft KG, Hamburg, mit der Goldenen
Ehrennadel aus. Gast war von 2001 bis 2013
Mitglied des Vorstands und übte von 2006
bis 2010 das Amt des Rechnungsführers
aus.
Einen größeren personellen Wechsel gab
es im Förderbeirat. Nach zehnjähriger ehrenamtlicher Arbeit in diesem Gremium
schieden 2013 Dr.-Ing. Markus Greiling, Dirk
Lichtmann, Hermann Siegling und Dr.-Ing.
Maik Speel aus und wurden während des
Deutschen Logistik-Kongresses mit der Ehrennadel der BVL ausgezeichnet.

Kreis von Vorstandskollegen; Mitte: die scheidenden Mitglieder des Förderbeirats Dr.-Ing. Maik Speel, Hermann
Siegling, Dirk Lichtmann und Dr.-Ing. Markus Greiling;
rechts: Dr.-Ing. Ottmar Gast (Mitte) wurde die Goldene
Ehrennadel verliehen.

Sabine Hucke folgt auf Jörn Fontius

Sabine Hucke,
Geschäftsführerin Veranstaltungen, Wissenschaft
und Forschung der BVL

Am 1. Juli 2013 ist Sabine Hucke als Geschäftsführerin in die Geschäftsstelle der
BVL eingetreten. Sie übernahm die Aufgaben von Jörn Fontius. Sabine Hucke war
lange Jahre Leiterin Zentrale Logistik der
F.S. Fehrer Automotive GmbH und bringt
ihre umfangreiche Managementerfahrung
und Logistikexpertise in die inhaltliche und

organisatorische Arbeit der BVL ein. Zu
ihrem Geschäftsführungsbereich gehören
die Gebiete Inhalte, Wissen, Forschung und
das Veranstaltungsmanagement. Als erste
zentrale Aufgabe übernahm sie die Projektleitung des 30. Deutschen Logistik-Kongresses im Oktober in Berlin.

Mitglieder aller Gremien und Mitarbeiter der Geschäftsstelle trafen sich am Vortag des
30. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin.

32

Impulse, Ideen, Innovationen
Bericht des Vorstands 2013

33
Personalia

Vorstand

Vorsitzender
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner
Geschäftsführender Gesellschafter,
IMX Institute for
Manufacturing Excellence GmbH,
Martinsried

Weitere Mitglieder
des Vorstands
Dr. Robert Blackburn
President Information Services and
Supply Chain Operations,
BASF SE,
Ludwigshafen

Rechnungsführer

Karl Ulrich Garnadt

Christian Berner

Vorstandsvorsitzender,
Lufthansa Cargo AG,
Frankfurt

Member of the Board,
Papyrus A.B.,
Mölndal, Schweden

Stellvertretender Vorsitzender
Dr.-Ing. Christoph Beumer
Chairman and CEO,
BEUMER Group GmbH & Co. KG,
Beckum

Dr.-Ing. Ottmar Gast (bis 6. Juni 2013)
Sprecher der Geschäftsführung,
Hamburg Südamerikanische
Dampfschiff fahrts-Gesellschaft KG,
Hamburg
Jürgen Gerdes
Konzernvorstand BRIEF,
Deutsche Post AG,
Bonn
Karl Gernandt
Chairman,
Kühne + Nagel International AG,
Schindellegi, Schweiz
Frauke Heistermann
Mitglied der Geschäftsleitung,
AXIT AG,
Frankenthal
Prof. Dr. Michael ten Hompel
Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen,
Technische Universität Dortmund,
Geschäftsführender Institutsleiter,
Fraunhofer-Institut für
Materialfluss und Logistik IML,
Dortmund

Karl-Heinz Lippe (bis 6. Juni 2013)
Vice President Operations –
Stationärer Handel,
DHL Supply Chain Germany & Alps,
Essen
Dr. Karl A. May
Leiter Fahrzeugdistribution und VDCs,
BMW Group,
München
Dr. Karl Nowak
Vorsitzender Zentralbereich
Einkauf und Logistik,
Robert Bosch GmbH,
Stuttgart
Dr. Karl-Friedrich Rausch
Vorstand Transport und Logistik,
DB Mobility Logistics AG,
Berlin
Dr. Johannes Söllner
Geschäftsführer,
Geis Holding GmbH & Co. KG,
Nürnberg
Prof. Dr.-Ing. Katja Windt
Vizepräsidentin,
Professor of Global Production Logistics,
Jacobs University Bremen gGmbH
Prof. Dr.-Ing. Stefan Wolff
Vorsitzender des Vorstands,
4flow AG,
Berlin

Joachim Limberg
Vorsitzender des Bereichsvorstandes der
Business Area Material Services,
Mitglied des Vorstands,
ThyssenKrupp Materials
International GmbH,
Essen

34

Impulse, Ideen, Innovationen
Bericht des Vorstands 2013 der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.
Bericht des Vorstands 2013 der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.
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Bericht des Vorstands 2013 der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

  • 2. Auf einen Blick Profil gemeinnütziger Verein, gegründet 1978, non-Profit-orientiert, objektiv, unabhängig, vertritt keine Partikularinteressen mehr als 10.000 Mitglieder aus den Führungsebenen von Industrie, Handel, Dienstleistung, Wissenschaft 28 Regionalgruppen in Deutschland, 300 kostenfreie Veranstaltungen pro Jahr 21 studentische Regionalgruppen in Deutschland 12 internationale Regionalgruppen – Chapter: Carolinas, Hefei, Istanbul, Izmir, Luxemburg, Moskau, Peking, São Paulo, Schanghai, Singapur, Taschkent und US Southeast rund 250 ehrenamtlich tätige Funktionsträger Austausch von Wissen und Erfahrung Bedeutung von Logistik vermitteln sowie ihre Anwendung und Entwicklung voranbringen. Leistung Events – Regional und überregional, kostenfrei und kostenpflichtig für Wissensvermittlung und Networking Services – Publikationen, Forschung, Plattformen für Know-how-Transfer und persönliche Netzwerke Campus – Wissen aus der Praxis für die Praxis, Internationale Wirtschaft und Logistik, lebensbegleitendes Lernen Awards – Auszeichnung von Innovationen und Impulsen für die Logistik in Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Nutzen BVL-Mitglieder können ... aktuelles Wissen abrufen: Marktkenntnisse Zahlen, Daten, Fakten Know-how und Erfahrung Trends leichter erkennen und evaluieren ihre Position im Markt bestimmen andere Teilnehmer beider Marktseiten treffen ihr persönliches Netzwerk ausbauen. 2 Impulse, Ideen, Innovationen
  • 3. Impulse, Ideen, Innovationen Bericht des Vorstands 2013 Bericht des Vorstands 2013 3
  • 4. Inhalt Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden .................................................................. 5 Strategie ................................................................................................ 6 Analyse und Prognose ....................................................................................................... 7 Infrastruktur ........................................................................................................................ 8 Innovation ........................................................................................................................... 9 Internationalisierung ....................................................................................................... 10 Branchenorientierung Chemie, Handel, IT/Telekommunikation ........................... 12 Qualifizierung ................................................................................................................... 14 Rückblick .............................................................................................. 16 30. Deutscher Logistik-Kongress ................................................................................... 17 Deutscher Logistik-Preis / Nachhaltigkeitspreis Logistik ........................................ 19 Forum Automobillogistik ................................................................................................ 20 Forum und Studie Chemielogistik ................................................................................ 21 Themenforen Ersatzteillogistik und Kostensenkung ............................................... 22 Tag der Logistik / transport logistic ............................................................................. 23 Wissenschaft und Forschung / Wissenschaftspreis Logistik / Thesis Award ..... 24 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................. 26 Aus den Regionalgruppen .............................................................................................. 28 Die BVL / Personalia .......................................................................... 30 Mitglieder / Gremien ....................................................................................................... 31 Ehrungen / Geschäftsstelle ............................................................................................ 32 Vorstand ............................................................................................................................. 34 Beirat ................................................................................................................................... 35 Ehrenvorsitzende, -mitglieder und Ehrungen 2013 .................................................. 36 Regionalgruppensprecher .............................................................................................. 37 Sprecher der Themenkreise ........................................................................................... 39 Chapter Chairpersons ...................................................................................................... 40 Representatives BVL International ............................................................................... 41 Wissenschaftlicher Beirat .............................................................................................. 42 Förderbeirat ....................................................................................................................... 43 Partner der BVL ................................................................................................................. 44 Mitarbeiter von BVL und BVL Campus ......................................................................... 46 Termine 2014/Impressum ................................................................ 47 4 Impulse, Ideen, Innovationen
  • 5. Das Jahr 2013 war für die Bundesvereinigung Logistik ein doppeltes Jubiläumsjahr: Der Verein wurde 35 – und zum 30. Mal fand in Berlin der Deutsche Logistik-Kongress statt. Das Jahresthema und Motto des Kongresses lautete „Impulse, Ideen, Innovationen“. Ganz bewusst wurde so das Jubiläum mit Themen der Zukunft begangen – zum Nutzen der Mitglieder, die im großen Netzwerk der BVL Informationen, fachlichen und kollegialen Austausch sowie Unterstützung suchen und finden. Dabei können sie die Zukunft „ihrer BVL“ mit gestalten. Und das im internationalen Kontext. Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands Rückblickend auf 2013: Was waren die Highlights der BVL-Arbeit? Die Inhalte standen im Vordergrund, weil aus ihnen Impulse und Ideen und somit Nutzen für unsere Mitglieder abgeleitet werden können. Von besonderer Bedeutung dabei: die internationale Studie zu den Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management. Branchenschwerpunkte der BVL wurden intensiv bearbeitet, so die Chemielogistik als Studie und als Forum sowie Automobillogistik in Partnerschaft mit dem VDA. Von der Bedeutung für die Logistics Community her stand der 30. Deutsche Logistik-Kongress im Mittelpunkt. Mit Blick auf die breite Öffentlichkeit war es der Tag der Logistik mit seiner Imagewirkung in ganz Deutschland. Wie gestalteten sich die Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsbereich Logistik? Die Logistik hat gemessen am Umsatz 2013 mindestens einen stabilen Sidestep auf dem Rekordniveau des Jahres 2012 realisiert. Für 2014 wird eine weitere Zunahme der Umsätze zwischen einem und drei Prozent erwartet. Das alles steht aber unter dem Vorbehalt der weltwirtschaftlichen Entwicklung. Bericht des Vorstands 2013 Und welche Herausforderungen werden zu bewältigen sein? Die Komplexität in der Wirtschaft durch Unsicherheit, Risiken in Supply Chains und Volatilität der Märkte ist die größte Herausforderung. Hinzu kommt der ungeheure Kostendruck durch Kunden und Wettbewerb. Ein Lösungsansatz – gleichzeitig aber auch eine Challenge – dürfte die partnerschaftliche Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg sein. Das Jahresthema der BVL und das Motto des Kongresses 2014 lautet deshalb: Komplexität, Kosten, Kooperation. Was war für Sie als Vorstandsvorsitzenden 2013 besonders wichtig? Ich freue mich, dass die Zahl der Mitglieder auf sehr hohem Niveau nochmals gestiegen ist: 10.788 Logistiker waren Ende des Jahres in der BVL organisiert. Rund 250 Mitglieder arbeiten intensiv ehrenamtlich mit – in den Regionalgruppen, in den Beiräten und im Vorstand. Und es ist fantastisch, dass immer mehr junge Leute den Weg in die BVL finden und mitmachen – als Studierende und anschließend als Young Professionals. Die im Verein geleistete Arbeit ist sehr lebendig und es gibt eine ausgeprägte Kultur aus Wissenstransfer und Diskussion. Welche Ziele hat sich die BVL für 2014 gesteckt? Im Mittelpunkt unserer Strategie steht, den Nutzen für unsere Mitglieder noch weiter zu erhöhen – durch spezifische Angebote und eine zielgruppenorientierte Kommunikation. Wir wollen der stärkeren Individualisierung Rechnung tragen und neue Services entwickeln, bei denen die Mitglieder selbst entscheiden, über welches Medium sie diese abrufen. Unser dauerhaftes Ziel bleibt es, bei sämtlichen Angeboten hervorragende Qualität abzuliefern, hier und da zu überraschen und insgesamt ein verlässlicher Partner zu sein. 5
  • 6. Strategie Analyse und Prognose Der Wirtschaftsbereich Logistik wird in amtlichen Statistiken nicht separat erfasst. Gleiches gilt für die Gesamtperformance der Logistik in Industrie, Handel und Dienstleistung. Die BVL füllt diese Lücken mit dem Logistik-Indikator und durch ihr Engagement für die TOP 100 der Logistik-Studie der Fraunhofer-Arbeitsgruppe SCS. Die internationale BVL-Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ liefert darüber hinaus wesentliche qualitative Aussagen. Infrastruktur Um Menschen und Güter effizient, zuverlässig und zu akzeptablen Kosten bewegen zu können, brauchen die Akteure der Logistik eine gute Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Telekommunikation und Energie. In vielen Ländern – auch in Deutschland – gibt es Investitionslücken. Die BVL hat ein Auge auf die Zahlen, Daten, Fakten und leistet einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion. Innovation Eine Empfehlung der BVL lautet: mindestens ein Prozent des Umsatzes in Innovationen investieren. Durch Innovationen erhöhen Unternehmen Wirtschaftlichkeit, Effizienz und auch Nachhaltigkeit. In Innovationsprojekte investierte Zeit der Mitarbeiter ist gut investierte Zeit. Internationalisierung Seit fünf Jahren arbeitet die BVL systematisch daran, ihr internationales Netzwerk auszubauen. Zwölf BVL-Gruppen im Ausland und 15 Representatives bringen die Logistics Community derzeit weltweit in Verbindung – auf der Plattform der BVL. Branchenorientierung Logistik und Supply Chain Management sind Querschnittsfunktionen mit spezifischen Ausprägungen in allen Bereichen der Wirtschaft. Experten aus höchst unterschiedlichen Arbeitsbereichen organisieren sich in der BVL und profitieren vom branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch. Einen wichtigen Beitrag leistet die BVL durch den Aufbau von Branchenexpertise, aktuell für die Chemieindustrie, den Handel und IT/Telekommunikation. Qualifizierung Wohl kaum ein Berufsfeld bietet eine solche Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten wie die Logistik. Qualifizierte Fachkräfte sind gefragt, um die nationalen und internationalen Waren- und Informationsströme zu managen. Die Bildungseinrichtungen der BVL unter dem Dach des BVL Campus machen maßgeschneidertes lebensbegleitendes Lernen möglich. 6 Impulse, Ideen, Innovationen
  • 7. Analyse und Prognose Komplexität erweist sich aktuell als größte Herausforderung Die Umfrageergebnisse des Logistik-Indikators der BVL und die Stimmung beim 30. Deutschen Logistik-Kongress lassen die Prognose zu: nach einem stabilen Sidestep 2013 wird auch 2014 ein gutes Logistikjahr. Die vielen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten, mit denen der Wirtschaftsbereich seit Jahren lebt, verdichten sich allerdings zu hoher Komplexität. Dieser Herausforderung müssen sich Logistik und Supply Chain Management stellen. Die im Auftrag der BVL 2013 erstellte internationale Studie zu den „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ ergab: Gestiegene Marktvolatilität, steigende Kundenerwartungen und steigender Kostendruck kennzeichnen die Logistiklandschaft. 85 Prozent der im Rahmen dieser Studie Befragten nennen zusammenfassend das Phänomen der sich daraus ergebenden Komplexität als größte Herausforderung. In 60 Executive-Interviews und auf Basis von 1.757 ausgefüllten Fragebögen wurden als wesentliche Trends identifiziert: ■ weiterer Ausbau von Netzwerken mit horizontalen und vertikalen Allianzen, ■ Zunahme an Komplexität durch Kundenerwartungen, Kostendruck und Marktvolatilität, ■ verstärkter Einsatz moderner Technologien, insbesondere im Zusammenwirken von IT und Logistik, ■ zielführender und vor allem aktiver Umgang mit Regularien und Risiken, ■ der Nachwuchs- und Fachkräftemangel in SCM und Logistik, ■ nicht hinreichende Infrastruktur. Die Novemberumfrage zum Logistik-Indikator der BVL bestätigte die Stimmung beim 30. Deutschen Logistik-Kongress im Oktober: Der Wirtschaftsbereich Logistik ging mit viel Schwung aus dem Jahr 2013 und startet mit Elan ins Jahr 2014. Rund 95 Prozent der Logistikdienstleister und 85 Prozent der Logistiker in Industrie und Handel erwarten für das erste Quartal eine unver- Bericht des Vorstands 2013 „ Die Unternehmen müssen immer ausgefeiltere Produktoptionen, vielfältigere Verpackungsdesigns und anspruchsvollere Logistiklösungen bereithalten. Der Kunde will alles: Service, kompetente Logistik, Produktneuheiten und natürlich vor allem geringe Kosten. “ Prof. Robert Handfield, North Carolina State University, Leiter der Studie ändert gute oder sogar noch verbesserte Geschäftsentwicklung. Für das abgelaufene Jahr erscheint in der Endabrechnung ein Umsatz des Wirtschaftsbereichs Logistik in Deutschland in Höhe von etwa 230 Milliarden Euro realistisch. Rund 2,85 Millionen Menschen sind aktuell je zur Hälfte bei den Logistikdienstleistern sowie in den Logistikabteilungen von Industrie und Handel be- schäftigt. Damit hat die Logistik 2013 mindestens einen stabilen Sidestep auf dem Rekordniveau des Jahres 2012 realisiert. Für 2014 kann wohl von einer weiteren Zunahme der Umsätze zwischen einem und drei Prozent ausgegangen werden. 7
  • 8. Strategie Infrastruktur Praxisgerechte Infrastruktur aktiv gestalten Seit gut zwei Jahren äußert sich die BVL öffentlich zu Themen der Qualität und Verfügbarkeit logistikrelevanter Infrastruktur im Verkehrsbereich, bei der Datenübermittlung und der Energieversorgung. Grundlage ihrer Arbeit sind neben öffentlich zugänglichen Analysen und Statistiken die Informationen aus dem eigenen Netzwerk. 2012 hat sie einen Forderungskatalog aufgestellt, 2013 engagierte sie sich insbesondere im Rahmen des acatech-Positionspapiers „Menschen und Güter bewegen“. „ Die BVL und ihre Mitglieder fordern: Wenn das Aufgabenpaket aus Rückstand, Erhaltung und Wachstum gemeistert werden soll, müssen die Ausgaben für Infrastruktur verdoppelt werden. Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, “ Vorsitzender des Vorstands der BVL Um Menschen und Güter effizient, zuverlässig und in wirtschaftlich vertretbarem Rahmen bewegen zu können, brauchen die Akteure der Logistik geeignete Rahmenbedingungen wie Infrastrukturen, Gesetze und Verordnungen. Diese liegen im Zuständigkeitsbereich der Politik – und auch von dort werden Defizite registriert. Die von der Bundesregierung eingesetzte DaehreKommission, die erstmals die Infrastrukturinvestitionen aller Gebietskörperschaften in Deutschland hinterfragte, legte im Dezember 2012 ihren Bericht vor: Der Zustand vieler Straßen, gesperrter Brücken, nicht betriebsfähiger Kanäle und Schleusen, überlastete Bahntrassen sowie nicht 8 hinreichend ausgebaute Telekommunikationsnetze gäben Zeugnis für einen „Substanzverzehr“. Die Bruttoinvestitionen für den Verkehr seien seit 20 Jahren stagnierend. Der Anteil der Verkehrsinvestitionen am BIP habe 1992 ein Prozent betragen, aktuell seien es lediglich 0,7 Prozent. Im selben Zeitraum sei der Personenverkehr um 25 Prozent gewachsen, der Güterverkehr habe sich verdreifacht. Allein die Unterfinanzierung von Erhalt und Betrieb belaufe sich auf 7,2 Milliarden Euro pro Jahr. Im Bereich der Straßen gebe es „Warnwertüberschreitungen“ bei 19,6 Prozent der Bundesautobahnen, 41,4 Prozent der Bundesfernstraßen und 46,1 Prozent der Brücken an Bundesfernstraßen. Im Bereich der Schiene sei ein Drittel der Eisenbahnbrücken älter als 100 Jahre. Die Experten vom BITKOM konstatieren, das Datenvolumen werde in den nächsten Jahren schneller wachsen als die Kapazitäten zur Datenverarbeitung, die sich zurzeit etwa alle 18 Monate verdoppeln. Methoden und Technologien, ohne die moderne Logistik nicht möglich wäre, können nur in hervorragend ausgebauten Datennetzen zum Einsatz kommen: Cloud Computing, Machine-to-Machine-Kommunikation, mobile Web-Nutzung und vieles mehr. Für die kommenden Jahre ist es daher notwendig, dass die raschen Entwicklungen in der Informationstechnik und die damit einhergehenden Innovationen eine erheblich verbesserte Effizienz globaler Wertschöpfungsnetzwerke ermöglichen. Ähnliches gilt auch bei den Energieversorgungsnetzwerken: Um das ambitionierte Energiewendeziel des Anteils der erneuerbaren Energien in Höhe von 35 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erreichen, sind umfangreiche Investitionen in Energieversorgungsnetze notwendig. Beispielsweise müssen 3.600 Kilometer zusätzliche Stromtrassen geschaffen werden, wofür Kosten in Höhe von rund einer Milliarde Euro pro Jahr anfallen. Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung führen hier immer wieder zu Verzögerungen und Blockaden von bereits beschlossenen Projekten. Trotzdem möchte die Bundesregierung an ihren bisherigen Planungen festhalten und den geplanten Atomausstieg bis zum Jahr 2022 umsetzen. Fakten und Analysen liegen in hinreichender Qualität vor, jetzt sind durch die politisch Verantwortlichen Prioritäten zu setzen. Impulse, Ideen, Innovationen
  • 9. Innovation Als Wachstumstreiber wichtiger als die weitere Globalisierung Die BVL hatte sich für 2013 vorgenommen, Impulse für Innovationen in der Logistik zu geben, und stellte auch den 30. Deutschen Logistik-Kongress unter dieses Motto. Eine im Sommer durchgeführte Umfrage ergab: Die Logistik hat die Bedeutung von Innovationen erkannt – und sich dementsprechend aufgestellt. Aber es gibt noch eine Menge zu tun. Fast alle befragten Experten betrachten Innovationen für die Zukunft der Logistik als wichtig. Gleichzeitig empfinden über 60 Prozent die Innovationsfreude des Wirtschaftsbereiches aktuell noch als gering. Im Detail sind die Aussagen jedoch ermutigend: Rund 80 Prozent der durch die Befragung repräsentierten Unternehmen betreiben bereits aktives Innovationsmanagement. Zudem investieren die Unternehmen stärker in Forschung und Entwicklung: 60 Prozent der Antwortenden gehen davon aus, dass die Ausgaben hierfür in den kommenden fünf Jahren steigen oder sogar stark steigen werden. 78 Prozent der Unternehmen, in denen die Befragten arbeiten, haben in den vergangenen fünf Jahren neue Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen implementiert. Durch Innovationen erhöhen Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz und auch Nachhaltigkeit. Diejenigen Logistikdienstleister und -anwender, die in den vergangenen fünf Jahren Innovationen eingeführt haben, profitieren von sinkenden Kosten und Zeiteinsparungen durch schnellere Produktions- und Entwicklungszeiten sowie eine schnellere Auftragsabwicklung. Zeit- und Geldersparnis sind die wesentlichen positiven Effekte von Innovationen – Zeitmangel und zu geringe Investitionen gleichzeitig ihr größtes Hemmnis. In Innovationsprojekte investierte Zeit der Mitarbeiter aber ist gut investierte Zeit. Besseres Zeitmanagement, optimierte Personalplanung und vor allem mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung sind die Schlüssel zum Erfolg. Bericht des Vorstands 2013 Um neue Ideen für Innovationen zu gewinnen, verlassen sich die Unternehmen in erster Linie auf sich selbst: Über ein Drittel der Befragten gab an, dass ihr Unternehmen Ideen aus eigenen Analysen gewinnt. Weitgehend ungenutzt bleibt dagegen die Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, obwohl diese besonders dazu geeignet sind, theoretisches Wissen in der Praxis nutzbar zu machen und Zeit für Entwicklungsarbeiten im eigenen Unternehmen einzusparen. Hier sind mit relativ geringem Aufwand vielversprechende Entwicklungen möglich. druck oder Anforderungen an die Energieeffizienz erfolgreich begegnen. Die Mitgliederbefragung zeigt, dass die Grundlagen in der Logistik bereits gelegt sind: Der Wirtschaftsbereich steht am Wendepunkt hin zu mehr Innovationen. Die Empfehlung der BVL: Jedes Unternehmen im Bereich Logistik sollte ein Prozent des Umsatzes in Innovationen investieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Innovationen sind kein Selbstzweck, sondern notwendig für weiteres Wachstum in der Logistik. Nur so können die Unternehmen des Wirtschaftsbereichs künftigen Herausforderungen wie einem sich wandelnden Konsumentenverhalten, globalem Konkurrenzkampf, steigendem Kosten- Die Fähigkeit einer Volkswirtschaft, Wohlstand zu generieren, ist immer stärker von Innovation abhängig. „ “ Klaus Schwab, Präsident des World Economic Forum 9
  • 10. Strategie Internationalisierung Die Logistics Community ist weltweit in Verbindung Seit rund fünf Jahren ist die Internationalisierung des Netzwerks ein strategisches Projekt der BVL. Sie ist auf diesem Weg gut vorangekommen. Chapter, also regionale Gruppen, und Representatives in aller Welt stehen für „BVL International“. Eine steigende Zahl von Mitgliedern im Ausland, die Präsenz bei internationalen Messen oder der Besuch ausländischer Delegationen beim Deutschen Logistik-Kongress sind Belege dafür, dass die weltweite Arbeit wahrgenommen wird und auf positive Resonanz stößt. Moskau Toronto Amsterdam Luxemburg Zug Kattowitz Budapest Istanbul Carolinas Ulaanbaatar Peking Taschkent Izmir US Southeast Tokio Hefei Schanghai Hongkong Dubai Mexiko-Stadt Singapur Guayaquil São Paulo Johannesburg Repräsentanten Die Gremienarbeit der BVL wird von Jahr zu Jahr internationaler. Insgesamt sind derzeit 40 Logistikexperten ehrenamtlich an der Spitze der Chapter oder als Representatives tätig. Sie stehen in regelmäßigem fachlichen Austausch mit ihren Kollegen in Deutschland – so zum Beispiel beim Regionalgruppen Management Meeting oder bei den Gesprächsrunden während des Deutschen Logistik-Kongresses. Beim Chairpersons Meeting im Oktober in Berlin stand der Erfahrungsaustausch zwischen den Ehrenamtlichen im Ausland im Mittelpunkt. 10 Die Zahl der Chapter stieg 2013 von neun auf zwölf durch Neugründungen in Luxemburg und den USA. Die Chapter führten jeweils mindestens zwei und bis zu neun Veranstaltungen durch, in der Summe hieß es 35 Mal: BVL International lädt ein. Dabei kooperierten sie mit Unternehmen, aber auch mehr und mehr mit Institutionen und Organisationen wie den Auslandshandelskammern, Logistikinitiativen, Hochschulen oder Messen. Insgesamt kamen rund 2.400 Teilnehmer. Die Ziele des Bereichs International für das Jahr 2014: Planung weiterer überzeugender Logistikveranstaltungen, die die BVL und ihre Gruppen bekannter machen. BVL International betont den Nutzen der Inhalte und des Netzwerks und wirbt um die Mitgliedschaft der Mitarbeiter namhafter Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung. Regionalgruppen Im Laufe des Jahres 2013 gründete die BVL drei weitere Chapter: Luxemburg, Carolinas und US Southeast. Damit ist die BVL jetzt insgesamt mit zwölf Regionalgruppen im Ausland vertreten. Ergänzt wird das Netzwerk durch 15 Representatives. „ Now let’s keep the momentum running. “ Lawrence R. Basel, Vice President, Accounting Principals Inc., und Chapter Chairperson der BVL-Gruppe Carolinas Impulse, Ideen, Innovationen
  • 11. Auf einen Blick Chapter Das Netzwerk wächst Am 13. Mai 2013 wurde im Rahmen des Logistics Business Forums in Luxemburg die BVL-Regionalgruppe Luxemburg gegründet. Der luxemburgische Wirtschaftsminister Etienne Schneider wünschte der engen Kooperation zwischen dem Cluster for Logistics Luxemburg und der BVL viel Erfolg. Die Mitglieder der BVL wählten die ersten Chairpersons Alain Krecké, Senior Manager, Cluster for Logistics, sowie Thomas Mayer, Global Logistics and Supply Chain Manager, IEE International Electronics & Engineering S.A., Echternach, Luxemburg, einstimmig in ihr Amt. Die Gruppe wird grenzüberschreitend eng mit der Regionalgruppe Saar/ Rheinpfalz zusammenarbeiten. Mit „Carolinas“ wurde am 12. August 2013 bei Volvo Trucks in Greensboro, North Carolina, die erste internationale BVL-Regionalgruppe in den USA gegründet. Einstimmig zu Chairpersons gewählt wurden Prof. Robert Handfield, NC State University, und Lawrence R. Basel, Vice President, Accounting Principals Inc. Hauptredner der Gründungsveranstaltung waren Robert Handfield, der die Ergebnisse der aktuellen BVL-Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ vorstellte, und Jan Lundegard, President bei Volvo Parts North America. Die BVL und ihre Angebote stellten Prof. Stefan Wolff, Mitglied des Vorstands, und Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender der BVL-Geschäfts- Bericht des Vorstands 2013 führung, gemeinsam den rund 100 Gästen vor. Diese lobten insbesondere die Fokussierung auf die logistischen Fachthemen. Am 1. November 2013 wurde in Atlanta im Bundesstaat Georgia das Chapter „US Southeast“ als zweite BVL-Regionalgruppe in den USA gegründet. Stilecht amerikanisch fand das Gründungsevent rund um ein Basketball-Spiel der heimischen Mannschaft „Atlanta Hawks“ in der örtlichen Philips-Arena in unmittelbarer Nachbarschaft des CNN World News Centers statt. Als Chapter Chairpersons wurden gewählt: Steven Markham, BLG Logistics Group Atlanta, als Chapter Chairperson sowie Josip Tomasevic, AGCO (Holding u.a. von Fendt und Massey Fergusson), und Philip Heinrichsdorff, BMW Werk Spartanburg, als Chapter Vice Chairs. Neben der Zahl der internationalen Regionalgruppen wächst auch die Zahl der Representatives. Je nach beruflichem Kontext und persönlichen Interessen vertritt jeder Repräsentant die BVL individuell und ist Ansprechpartner für Logistiker und Supply Chain Manager an seinem Standort. Seit Kurzem neu im Team: Jan Brachmann, General Manager bei Seifert Polska mit Sitz in Kattowitz, und Dennis Fanelsa, Vice President der BASF East Asia mit Sitz in Hongkong. Die BVL unterhält derzeit ein Netzwerk von zwölf Chapter, also internationalen Regionalgruppen. Sie arbeiten im Wesentlichen nach dem Modell der Regionalgruppen in Deutschland. Koordiniert von den Chapter Chairpersons laden sie die Logistics Community am jeweiligen Standort zu Veranstaltungen und zum Gedankenaustausch ein. Darüber hinaus knüpfen sie Kontakte zu anderen Institutionen oder Bildungseinrichtungen. Die Standorte der Chapter sind Peking, Hefei und Schanghai in China, Istanbul und Izmir in der Türkei, Moskau, São Paulo, Singapur und Taschkent sowie – seit diesem Jahr neu – Carolinas und US Southeast in den USA sowie Luxemburg. Representatives Neben den Chapter sind weltweit Representatives als Ansprechpartner für die BVL im Einsatz. Je nach dem beruflichen Kontext und den Arbeitsschwerpunkten vertreten sie die Sache der Logistik mit individuellen Angeboten. Diese reichen von der Kontaktvermittlung über Unterstützung bei der Praktikumssuche bis hin zur Organisation von Delegationsreisen zum Deutschen Logistik-Kongress. Insgesamt sind im Netzwerk der BVL weltweit 15 Representatives im Einsatz, von Burlington in Kanada bis Johannesburg in Südafrika. Services Koordiniert wird das internationale Netzwerk vom Bereich Internationale Projekte in der BVL-Geschäftsstelle. Hier gibt es organisatorische Hilfe, Materialien für die Arbeit am jeweiligen Standort und Informationen zur Arbeit der BVL. Die englischsprachigen Services werden Schritt für Schritt erweitert – im Internet und in Form eines Newsletters. Das Team unterstützt Delegationen und stellt Kontakte zwischen Chapter, Representatives, Mitgliedern generell oder Logistik-Bildungseinrichtungen her. 11
  • 12. Strategie Branchenorientierung Systematischer Aufbau von Branchenexpertise Studien, Fachartikel und neue Veranstaltungsformate wie das Forum Chemielogistik – all das sind Bausteine der BVL-Strategie, für logistikintensive Branchen Informationen bereitzustellen, Plattformen anzubieten und neue Netzwerke zu entwickeln. Beim Aufbau von Branchenexpertise hat sich die BVL 2013 mit der Chemieindustrie, dem Handel und IT/Telekommunikation beschäftigt. Unter Leitung von Geschäftsführer Uwe Peters wurde in der Geschäftsstelle in drei Teams systematisch daran gearbeitet, geeignete Services für diese drei Fokusbranchen zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen. Dabei konnte auf Vorarbeiten in den Vorjahren zurückgegriffen werden. Bereits 2012 ist die erste Studie „IT in der Logistik“ erschienen. Die Chemie stand erstmals 2012, der Handel steht seit Jahren regelmäßig im Mittelpunkt von Fachsequenzen während des Deutschen Logistik-Kongresses. Und IT schließlich ist – zumindest am Rande – bei logistischen Fragestellungen immer mit dabei. Ziel der BVL ist es, Fachleuten aus den Fokusbranchen interessante Informationen und Plattformen für Diskussionen zu bieten. Darüber hinaus gilt das Prinzip des branchenübergreifenden logistischen Austauschs zu neuen Inhalten. Als Basisinformation bietet die BVL die Erkenntnisse aus ihrer internationalen Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ an. Ein für Logistiker aller Branchen interessantes Zahlenwerk ist darüber hinaus die TOP-100-Studie, die 2013 wieder mit Blick auf den europäischen Logistikmarkt erschien. Branchenspezifische Publikationen der BVL zu Chemie, Handel und IT sind aktuell: 12 Studie Chemielogistik Bedeutung, Strukturen, Dynamik Herausgegeben von Thomas Krupp, Carsten Suntrop, Christian Kille, Uwe Veres-Homm und Lina Heeg Artikel im Tagungsband zum 30. Deutschen Logistik-Kongress – Impulse, Ideen, Innovationen Herausgegeben von Thomas Wimmer und Sabine Hucke ■ Fokus Pharma und Healthcare Szenariogestützte Identifikation von externen Bedrohungspotenzialen in der Medikamentenversorgungskette; Autoren: Andreas Aschenbrücker, Michael Löscher und Mischa Seiter ■ Fokus Handel Retail operations: Why and how retailers benefit from an integrative supply Chain management perspective; Autoren: Alexander H. Hübner, Heinrich Kuhn, Michael G. Sternbeck ■ Fokus Elektrotechnik An approach for mastering the evolutionary and revolutionary development of the electronics industry sector; Autoren: Stefana Karevska und Christoph Kilger ■ Big Data für die Logistik Wissen effizient nutzen Autor: Michael Benz Für das Arbeitsfeld Handel wird derzeit eine Studie erstellt, mit der die BVL als Ergebnis einer Ausschreibung ein Konsortium aus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, der 4flow AG und dem Handelsverband Deutschland (HDE) beauftragt hat. Die Studie Erfolgsfaktoren der Handelslogistik, herausgegeben von Stephan Seeck, Marco Bötel, Wendelin Groß und Maja Herrmansdörfer, erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2014. Dem Erfolgsmodell des Forums Automobillogistik folgend wurde 2013 erstmals – und gleich mit großem Zuspruch bei Teilnehmern und Ausstellern– ein Forum Chemielogistik durchgeführt. Das branchenübergreifend interessante Forum Kostensenkung fand zum zweiten Mal statt, das ebenfalls interdisziplinäre Forum Ersatzteillogistik schreibt seit vielen Jahren eine Erfolgsgeschichte. Impulse, Ideen, Innovationen
  • 13. Fokus Chemielogistik – Interview Unter den Branchen, auf die sich die BVL bei ihrer Arbeit aktuell besonders konzentriert, spielt die Chemieindustrie eine wichtige Rolle. BVL-Vorstandsmitglied Dr. Robert Blackburn, President Information Services and Supply Chain Operations bei BASF, treibt die Projekte maßgeblich voran. Dr. Robert Blackburn Was unterscheidet die Chemielogistik von der Logistik anderer Branchen? Da es sich bei chemischen Produkten häufig um Gefahrgüter handelt, sind die Anforderungen an die Chemielogistik entsprechend hoch. Zudem müssen wir auf der einen Seite im Bereich der Bulkchemie unseren Kunden große Mengen sehr schnell und zuverlässig bereitstellen. Auf der anderen Seite stehen im Bereich der Spezialitätenchemie weniger die Volumina im Vordergrund als vielmehr kundenspezifische Services und Leistungen. Was sind momentan die wichtigsten Trends in der Chemielogistik? Beim Thema Sicherheit entlang der gesamten Supply Chain geht es darum, Gutes noch besser zu machen und global vergleichbare Standards einzuführen. Ein klarer Trend ist das Thema Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist letztendlich die Voraussetzung für die „Licence to operate“ in der gesamten Chemieindustrie, der es in den letzten 20 Jahren gelungen ist, durch entsprechende Lösungen zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Die Nachhaltigkeit in der Chemielogistik basiert auf sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten, man spricht auch von dem sogenannten Drei-Säulen-Modell. Wo früher die Kostenoptimierung unserer Lie- Bericht des Vorstands 2013 ferketten im Vordergrund stand, ziehen wir heute auch ökologische und soziale Aspekte in Betracht. Des Weiteren besteht innerhalb der Chemielogistik ein Trend hin zum Full-Service, das heißt ein weitreichendes Einbinden der Logistikdienstleister in die Wertschöpfungskette. Es ist also ein erhöhtes Outsourcing zu beobachten. Außerdem investieren Dienstleister zunehmend in ihre Kunden und treten mit Infrastrukturinvestitionen in Vorleistung. Warum fokussiert sich die BVL auf die Chemielogistik? Die Chemiebranche ist sowohl hinsichtlich ihrer Umsätze und der Beschäftigungszahlen, vor allem aber auch aufgrund der Verflechtungen mit anderen Branchen als Schlüsselindustrie in Deutschland zu sehen. Gerade in der Chemieindustrie wandelt sich aktuell die Bedeutung der Logistik. Die Planung, Mobilisierung und der operative Betrieb der Supply Chain sind nicht mehr „notwendiges Übel“, sondern eine wettbewerbskritische Größe – sei es unter Kostengesichtspunkten oder als Alleinstellungsmerkmal. Das ist ein wichtiger und interessanter Prozess, der eine intensive Auseinandersetzung auch für andere Branchen sinnvoll erscheinen lässt. Kurz notiert Fokus Handel Beim 30. Deutschen Logistik-Kongress war dem Handel eine eigene Sequenz gewidmet. Zahlreiche Regionalgruppenveranstaltungen der BVL waren 2013 bei Handelsunternehmen zu Gast, darunter Amazon, Emmas Enkel, Ernsting’s Family, Kaufland, Lidl, Rossmann oder Wortmann. Eine Exkursion während des Kongresses führte zum brandenburgischen Standort Grünheide von Edeka Minden-Hannover. Auch beim Tag der Logistik engagierten sich 40 Handelsunternehmen und stellten damit gut zehn Prozent der Veranstaltungen des Aktionstages. Die BVL war 2013 Kooperationspartner der HDE-Veranstaltung Logistik im Handel am 20./21. November in Berlin. Projektleiter Prof. Stefan Seeck gab dort einen Werkstattbericht zu den ersten Ergebnissen der BVL-Studie „Erfolgsfaktoren und Trends in der Handelslogistik“, die im Frühjahr 2014 zur Verfügung stehen wird. Fokus Chemie Mit der Studie und dem Forum Chemielogistik setzte die BVL 2013 zwei Meilensteine für diese Branche. Hinzu kamen das 2. Branchenforum Chemielogistik. NRW im ChemPark Leverkusen, an dem die BVL-Regionalgruppe Rhein wesentlich beteiligt war, sowie weitere Regionalgruppenveranstaltungen bei Chemieund Pharmaunternehmen. Fokus IT/Telekommunikation Grundlage der Arbeit ist die BVL-Studie „IT in der Logistik“ aus dem Jahr 2012. Zwei Fachsequenzen beim 30. Deutschen Logistik-Kongress widmeten sich schwerpunktmäßig IT-Themen. Knapp acht Prozent der Teilnehmer kamen aus den Wirtschaftsbereichen IT und Telekommunikation und sogar knapp 15 Prozent der Aussteller. Das Interview führte Dr. Sonja Andres. 13
  • 14. Strategie Qualifizierung Studierende schätzen die Begleitung ihres Karrierewegs Das Kontaktnetz der Bildungseinrichtungen am BVL Campus ist weit gespannt: Hier arbeiten Wissenschaftler und Praktiker gemeinsam an maßgeschneiderten Studienangeboten, Unternehmen vertrauen HIWL und DAV die Ausbildung ihrer künftigen Führungskräfte an, erfahrene Logistiker schätzen die Seminarangebote zur Aktualisierung ihres Wissens. Lebensbegleitendes Lernen, praxisnah und im internationalen Kontext, ist Programm. Beim Berufseinstieg in Logistik und Supply Chain Management zählen Ausbildung und Studium mit hoher Praxisnähe und interkulturelle Kompetenz. Kontinuierliche Fortbildung und Aktualisierung des Wissens sind Pflicht. Logistik ist globales „People Business“, das sich in einer rasanten Entwicklung befindet. Die drei Bildungseinrichtungen des BVL Campus in Bremen ■ die HIWL – Hochschule für Internationale Wirtschaft und Logistik ■ die DAV – Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie und ■ die BVL Seminare als Weiterbildungsspezialist bieten lebensbegleitendes Lernen am Puls von Theorie und Praxis – und mit intensiver fachlicher Betreuung der Studierenden. Nachdem die DAV im Jahr 2012 den Absolventen ihres 100. Abschlusssemesters die Zeugnisse überreichen konnte, hatte 2013 die HIWL einen besonderen Grund zum Feiern: Am 28. Juni entließ die duale Hochschule ihren ersten Studierendenjahrgang im Fach Logistik. Zehn Absolventen, sechs Männer und vier Frauen, nahmen im historischen Bremer Rathaus ihre Urkunden und Zeugnisse entgegen. In einem sechssemestrigen dualen Studium haben sie an der HIWL den akademischen Grad Bachelor of Arts erworben. Die Mehrzahl der Absolventen hat ein attraktives Stellenangebot ihres Kooperationsunternehmens angenommen und startet dort nun in der Praxis durch. 28 neue Studierende nahmen ihr Studium an der HIWL auf, darunter eine Studentin aus Thailand mit Leschaco als Kooperationsunternehmen. Damit hat die HIWL im Moment insgesamt 83 Studierende. Die DAV betreut derzeit in ihren Vollzeit- und berufsbegleitenden Angeboten insgesamt 223 Studierende. Sowohl die HIWL als auch die DAV legen bei ihren Programmen großen Wert auf die Internationalität der Angebote. Die Fachhochschule und die Studienakademie bieten ihren Studierenden die Möglichkeit, sich im internationalen Kontext auszutauschen, Ergebnisse ihrer studentischen Arbeiten zu präsentieren und gemeinsam mit Kollegen aus aller Welt zu reflektieren. Ein Beispiel für diesen Ansatz ist das internationale Studierendensymposium im chinesischen Hangzhou mit 22 studentischen Teilnehmern von HIWL und DAV. Neun Absolventen der DAV nahmen im September ein Anschlussstudium zum Master of Science an der Heriot-Watt University in Edinburgh auf. Fünf Studierende der HIWL verbrachten ein Studiensemester an der California State University, zwei an der mexikanischen Tec de Monterrey in Chihuahua. Weitere Kooperationen mit Universitäten in Brasilien, der Türkei und China sind in Vorbereitung. Der verstärkte Einsatz internationaler Dozenten ist geplant. „ Ich kann für die praxisnahe Fortbildung im kaufmännischen Bereich die DAV nur empfehlen. Durch die internationalen Kooperationspartner hält man sich zudem nicht nur die Chancen auf einen Universitätsabschluss offen, sondern auch auf eine akademische Karriere. Und das ist sogar ohne Abitur möglich. Andre Königs, Betriebswirt DAV, Anschlussstudium in Edinburgh 14 “ Impulse, Ideen, Innovationen
  • 15. Die Absolventen des ersten Studierendenjahrgangs der Hochschule für Internationale Wirtschaft und Logistik (HIWL) mit Prof. Josef Decker, Dekan und Studiengangsleiter Logistik, sowie Michael Krähe, Studiengangsleiter Internationale Wirtschaft. „ Es war eine abenteuerliche und arbeitsintensive Zeit. Projekte, Ausflüge und das Auslandssemester stellen meine persönlichen Highlights während des Studiums dar. Warum man sich für die HIWL entscheiden sollte, ist ganz klar: Solch eine intensive Betreuung während der Praxis- und Theoriephase kann man wohl nur dort bekommen. “ Elena Kurz, Bachelor of Arts, HIWL Bericht des Vorstands 2013 Der Bereich BVL Seminare führte im November erstmalig ein Führungskräfteseminar zum Supply Chain Management in Moskau durch. Partner war dabei das MADI. Bereits zum achten Mal wird mit maßgeblicher Beteiligung des BVL Campus das internationale Programm ECG Academy für Führungskräfte von Unternehmen aus dem Bereich der Automobildistribution durchgeführt. Der modulartig aufgebaute Lehrgang findet an verschiedenen Orten in Europa statt, darunter ein Trainingsmodul in Bremen Ende November. Die Abschlussprüfungen für die Teilnehmer werden im Mai 2014 in Athen abgehalten. Das Studium Generale, ein gemeinsames Projekt der drei Bildungseinrichtungen des BVL Campus, überzeugte 2013 mit vier gut besuchten Vortragsveranstaltungen. Die Vortragenden waren: David Mayo, Senior Director Supply Chain DACH + NORDICS bei CHEP Deutschland GmbH, zu Innovationen und Neuerungen in der Supply Chain, Kathrin S. Trump vom Institut für Diversity Management und Marcella Matthes von der Fraport AG zu den Anforderungen und grundlegenden Aufgaben des Diversity Management, Frauke Heistermann, Mitglied der Geschäftsleitung, AXIT AG, und Vorstandsmitglied der BVL gemeinsam mit Pascal Männche, Senior Vice President Logistics, DEUTZ AG, zu den Vorteilen von Cloud-Lösungen für die Logistikbranche und schließlich Christian Marnetté, Mitglied der Geschäftsleitung Sales & Marketing, Kühne + Nagel, zu Führung und Controlling im Vertrieb logistischer Dienstleistungen. 15
  • 16. Rückblick 30. Deutscher Logistik-Kongress Seit 30 Jahren organisiert die BVL den Deutschen Logistik-Kongress mit zuletzt rund 3.200 Teilnehmern in Berlin. 2013 stand er unter dem Motto „Impulse, Ideen, Innovationen“. Deutscher Logistik-Preis | Nachhaltigkeitspreis Logistik Für ein höchst innovatives Konzept wurde Lekkerland 2013 mit dem Deutschen Logistik-Preis ausgezeichnet. Tchibo erhielt den Nachhaltigkeitspreis Logistik. Branchenforen Zum ersten Mal fand das angesehene Forum Automobillogistik 2013 gemeinsam mit dem VDA statt. Ein völlig neues Format ist das Forum Chemielogistik. Themenforen Branchenübergreifende Fachthemen bearbeitet seit vielen Jahren das Forum Ersatzteillogistik, früher bekannt als Logistikdialog Nürnberg. Auch das Forum Kostensenkung spricht Logistiker aus Industrie, Handel und Dienstleistung an. Tag der Logistik Die Erfolgsgeschichte des Tages der Logistik, der erstmals 2008 stattfand, konnte auch 2013 fortgesetzt werden. Die BVL ist Initiatorin dieses Aktionstages, an dem sich zuletzt 640 Unternehmen und Organisationen beteiligten und rund 36.000 Besucher begrüßen konnten. Wissenschaft und Forschung Die BVL forscht nicht selbst, beauftragt aber Studien, organisiert Arbeitskreise und wissenschaftliche Veranstaltungen. Darüber hinaus gehört die Förderung der Forschung für den Mittelstand zu ihren Arbeitsfeldern. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Die BVL geht neue Wege in den Bereichen Internet und Web 2.0. Gleichzeitig ist sie ein verlässlicher Partner der Medien und versorgt die Mitglieder mit den Publikationen der LOG.Reihe. Aus den Regionalgruppen 28 Regionalgruppen für Berufstätige und 21 studentische Gruppen laden in ganz Deutschland zu Veranstaltungen und Gesprächsrunden ein. 300 Treffen waren es im Jahr 2013. 16 Impulse, Ideen, Innovationen
  • 17. 30. Deutscher Logistik-Kongress Jubiläumskongress der Logistiker gab innovative Impulse „Lassen Sie uns gemeinsam Impulse aufnehmen und generieren, um daraus Ideen zu entwickeln, die ihrerseits in Innovationen münden, die uns und unsere Unternehmen im weltweiten Wettbewerb weiter nach vorne bringen!“ Mit diesen Worten eröffnete Prof. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands der BVL, am 23. Oktober den 30. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Für den Jubiläumskongress hatten sich die Verantwortlichen inhaltlich und organisatorisch viel Neues einfallen lassen. Rund 3.200 Teilnehmer aus aller Welt kamen zum dreitägigen Jahrestreffen der Experten aus den Berufsfeldern Logistik und Supply Chain Management, das in diesem Jahr unter dem Motto „Impulse, Ideen, Innovationen“ stattfand. Gut 100 Referenten sprachen zu den Teilnehmern, diskutierten mit ihnen, vermittelten Informationen und gaben Denkanstöße. Intensiv war auch die Kommunikation an den Ständen der rund 200 Aussteller und in den Lounges. Einige der Höhepunkte: die Verleihung des Deutschen Logistik-Preises an Lekkerland, die Auszeichnung des mexikanischen Wissenschaftlers Dr.-Ing. Mayolo Lopez Castellanos mit dem Wissenschaftspreis Logistik, eine Diskussion über die Perspektiven für die Weltwirtschaft im Jahr 2025, die Berichte der Professoren Robert Handfield und Frank Straube zur großen Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ – oder der Jubiläumsabend, der ganz im Stil der 80er daherkam, eben der Jahre, in denen der Deutsche LogistikKongress aus der Taufe gehoben wurde. Bericht des Vorstands 2013 Die Hauptvorträge im Plenum hielten Dr. Oliver Blume, Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG, Franz Fehrenbach, Aufsichtsratsvorsitzender der Robert Bosch GmbH, Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, Prof. Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer der Alnatura Produktions- und Handels GmbH, Manfred Gundel, Vorsitzender der Geschäftsführung der KUKA Roboter GmbH, und Prof. Henning Kagermann, Präsident von acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Dr. Oliver Blume, Franz Fehrenbach, Prof. Raimund Klinkner, Dr. Elmar Degenhart, Manfred Gundel, Prof. Götz Rehn, Prof. Henning Kagermann ausgezeichneter akademischer Abschlussarbeiten und das kreative Netzwerk „What would Harry do?“. „ Wir leben in wirklich fantastischen Zeiten, in denen wir viel gestalten können. Denn es ist mehr möglich in unserer Gesellschaft, als wir annehmen. Alnatura Produktions- und Handels GmbH Die 16 Fachsequenzen standen unter den Überschriften Ideen, Innovationen, Netzwerke und Branchen. Von Big Data bis zum Erfolgsfaktor Refurbishing wurde hier eine große Bandbreite von praxisrelevanten Themen bearbeitet. Fokusbranchen waren die Elektrotechnik, der Maschinen- und Anlagenbau, Pharma/Healthcare und der Handel. Als Workshops organisiert waren die Themen „Herausforderung Young Professionals“ und „Logistik in Indien“, ebenso die Thesis Conference mit der Vorstellung “ Prof. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäftsführer der „ Um die Vision der Industrie 4.0 umzusetzen, bedarf es der ‚Smart Factory‘ und der ‚Smart Logistics‘. Wir haben die Chance, das Potenzial zu heben. “ Prof. Henning Kagermann, Präsident acatech 17
  • 18. Rückblick 30. Deutscher Logistik-Kongress „ Die Erfolge der Vergangenheit sind bald bloß Statistik … Die deutsche Wirtschaft muss sich jeden Tag aufs Neue gegen immer besser werdende Wettbewerber verteidigen. Franz Fehrenbach, Aufsichtsratsvorsitzender der Robert Bosch GmbH “ „ Es macht die Stärke des Kongresses aus, dass er gleichermaßen ein Ort der wegweisenden Information und der persönlichen Begegnung ist. “ Dr. Hanspeter Stabenau, Ehrenvorsitzender der BVL Überraschend war für viele Kongressteilnehmer die Gestaltung des Empfangsbereichs mit der Silhouette des Brandenburger Tores und einem Willkommensgruß in (fast) allen Sprachen, die beim Kongress gesprochen wurden. Die weiterentwickelte Kongress-App ermöglichte es den Gästen, sich aktuell zu informieren und darüber hinaus ihr individuelles Programm zusammenzustellen. Bei den Fokus-Sequenzen kamen Event-Pads zum Einsatz, über die online Fragen gestellt werden konnten, wodurch sich die Interaktivität zwischen Moderator, Referenten und Publikum deutlich verstärkte. Eine Social Wall in der Ausstellungsfläche schließlich dokumentierte in Echtzeit die lebhafte Kommunikation über die Veranstaltung in den Sozialen Medien. Die BVL begrüßte Referenten und Gäste aus rund 40 Ländern, darunter drei ausländische Delegationen, die rund um den Kongress komplette Besuchsprogramme in Deutschland organisiert hatten. Sie kamen aus der Mongolei, aus Indien und aus China. Als spezieller Treffpunkt für den inter- 18 kulturellen Austausch stand in diesem Jahr erstmals der International Meeting Point im Hotel InterContinental zur Verfügung, der vom Bereich Internationale Projekte der BVL koordiniert wurde. Der Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützte die etwa 200 akkreditierten Medienvertreter mit inhaltlichen und organisatorischen Serviceangeboten im Pressetreff des Kongresses. Vertreten waren Fachmedien aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Polen sowie die überregionale Wirtschaftspresse. Ebenso konnten die PR-Abteilungen der Aussteller und Sponsoren vor und während der Veranstaltung auf die Beratung der Pressestelle und Hilfe in organisatorischen Fragen zurückgreifen. Und wie jedes Jahr gilt: Nach dem Kongress ist vor dem Kongress: Der 31. Deutsche Logistik-Kongress findet vom 22. bis 24. Oktober 2014 in Berlin statt. Das Motto: Komplexität, Kosten, Kooperation. www.bvl.de/dlk Mit der Silhouette des Brandenburger Tores empfing die BVL ihre Gäste zum 30. Deutschen Logistik-Kongress. Die Teilnehmer kamen aus aller Welt, unter anderem war eine Delegation aus der Mongolei angereist. Einer der Höhepunkte: der Jubiläumsabend mit Verleihung des Deutschen Logistik-Preises. 30 Jahre Deutscher Logistik-Kongress – Eine Zeitreise Der Deutsche Logistik-Kongress war von Anfang an ein Zukunftsforum. Zum Zeitpunkt seiner Premiere im Jahr 1984 war die Logistik gerade dabei, sich als Querschnittsfunktion von der Beschaffung über die Produktion und den Vertrieb bis hin zum Kunden zu etablieren. Logistikverständnis in Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit zu schaffen, logistische Probleme systematisch zu erfassen, Methoden und Verfahren für Problemlösungen interdisziplinär und branchenorientiert zu entwickeln sowie deren Anwendung zu fördern und stetig zu verbessern, waren und sind die wesentlichen Ziele, die die BVL sich gesetzt hatte. Der Deutsche Logistik-Kongress wurde das zentrale Instrument zur Umsetzung. Er begleitet seit 30 Jahren die rasante Entwicklung der Logistik, er bietet Jahr für Jahr ein Forum für den interdisziplinären Austausch. Der Optimierung funktionsübergreifender Abläufe folgten in den 90erJahren der Aufbau und die Optimierung von Prozess-, später von Wertschöpfungsketten. Mit dem neuen Jahrtausend setzte das Denken und Handeln im globalen Kontext ein – begleitet von den Megatrends der Individualisierung der Kundenwünsche, Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Handelns und Digitalisierung der Abläufe. Impulse, Ideen, Innovationen
  • 19. Deutscher Logistik-Preis | Nachhaltigkeitspreis Logistik Auszeichnungen für Lekkerland und Tchibo Lekkerland Deutschland ist Trägerin des Deutschen Logistik-Preises 2013. Die Jury zeichnete das Unternehmen für sein Multitemperatur-Konzept mit dem Titel „Lekkerlogistik – Kundenorientierung auf den Punkt gebracht“ aus. Der Nachhaltigkeitspreis Logistik 2013 ging an Tchibo. Großer Jubel: Das Team von Lekkerland feierte die Auszeichnung mit dem Deutschen Logistik-Preis, den der Juryvorsitzende Prof. Bernd Gottschalk (Mitte) überreichte. Rechts neben ihm die Projektleiter Kay Schiebur und Ralph Dreger. Nachhaltigkeitspreis Logistik 2013 „Es hat die Jury überzeugt, wie Lekkerland proaktiv und konsequent kundenorientiert eine innovative Lösung erarbeitet und technisch umgesetzt hat“, so der Juryvorsitzende Prof. Bernd Gottschalk in seiner Laudatio. Beim Projektstart vor gut zwei Jahren habe sich Lekkerland vorausschauend in die Schuhe seiner Kunden, vor allem Tankstellenshops und Kioske, gestellt. Sie werden im Wesentlichen mit drei Produktgruppen beliefert, nämlich ungekühlten, frischen und tiefgekühlten Waren, die drei unterschiedliche Lager- und Transporttemperaturen erforderlich machen. Einen Kunden mit bis zu drei unterschiedlichen Fahrzeugen zu beliefern erschien den Verantwortlichen bei Lekkerland Deutschland nicht länger kundenfreundlich, nicht effizient, nicht nachhaltig. Sie entwickelten eine verblüffend einfache Gesamtlösung: Mit der Multitemperatur-Logistik erreichte das Unternehmen nachhaltige Bündelungseffekte in den Logistikabläufen zum Vorteil seiner Kunden. Kurz gefasst: eine Bestellung, eine Lieferung, eine Rechnung. Bericht des Vorstands 2013 160 neu angeschaff te Mehrkammerfahrzeuge, Herzstück der Multitemperatur-Logistik, sind speziell nach den Anforderungen von Lekkerland gestaltet. Sie können mittels flexibler Wände je nach Tagesbedarf in drei Temperaturzonen eingeteilt werden. Der Kunde wird mit dem gesamten bestellten Sortiment nur noch einmal angefahren. Die Ein-Stopp-Strategie zieht folgende qualitative und quantitative Verbesserungen nach sich: ■ Insgesamt konnten 260.000 Stopps eingespart werden. Dem entsprechen 3,4 Millionen gefahrene Kilometer pro Jahr, das entspricht 2.000 Tonnen CO2. ■ Der Kunde ordert alle Produkte in einer Bestellung, erhält sie in nur einer Anlieferung mit einer einzigen Rechnung. ■ ■ Sein administrativer Aufwand reduziert sich ganz erheblich, zumal ein modernes Telematik-Tool zum Einsatz kommt. Die ohnehin geringe Reklamationsquote ging zum Beispiel im Tiefkühllager um zwei Drittel zurück. Preisträger des zweiten Nachhaltigkeitspreises Logistik, der jährlich gemeinsam von den Schwesterorganisationen BVL Österreich und BVL Deutschland verliehen wird, ist die Tchibo GmbH. Das Unternehmen wurde im März ausgezeichnet für sein umfassendes Projekt „Handeln mit Verantwortung“, bei dem Logistik eine zentrale Rolle spielt. „Wir freuen uns, dass mit Tchibo ein Vorbildunternehmen prämiert wurde, in dem Nachhaltigkeit seit Jahren fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Die umweltfreundliche und sozialverträgliche Gestaltung aller relevanten Prozesse – vom Ressourceneinsatz über die Herstellung der Produkte durch Lieferanten bis hin zur Entsorgung – ist maßgeblicher Faktor des Qualitätsverständnisses“, so Roman Stiftner, Präsident der BVL Österreich, und Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesvereinigung Logistik Deutschland, über den Preisträger. Laut der Begründung der Jury verfolgt Tchibo einen strategisch verankerten und ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, der in der Tchibo-Logistik konsequent entlang der gesamten Supply Chain durch aktive Einbindung der Lieferanten, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Kunden umgesetzt wird. 19
  • 20. Rückblick Forum Automobillogistik „Europaweit wichtigstes Forum“ Das gemeinsame Forum Automobillogistik löste 2013 die beiden bisherigen Veranstaltungen, das Branchenforum Automobillogistik der BVL sowie den Logistikkongress des VDA, ab. Der Titel des Forums: Komplexität beherrschen. Rund 550 Teilnehmer kamen am 23. und 24. Januar nach München ins MAN Truckforum. VDA-Präsident Matthias Wissmann hielt beim Forum eine Keynote Speech. Der Vorstandsvorsitzende der BVL Prof. Raimund Klinkner zeigt sich sehr zufrieden mit der Premiere. „Zehn Jahre lang hat die BVL ihr Branchenforum zur Auftaktveranstaltung eines jeden Jahres für die große Community der Automobillogistiker entwickelt. Wir freuen uns, dass wir diese Erfolgsgeschichte nun gemeinsam mit dem Verband der Automobilindustrie fortschreiben und den Blick noch einmal weiten“, so Klinkner. Diese Ansicht teilt VDA-Präsident Matthias Wissmann und sagte in München: „VDA und BVL haben damit das europaweit wichtigste Forum für die Logistik der Automobilindustrie geschaffen. Die Veranstaltung setzt Zeichen für die Fortentwicklung der automobilen Produktionslogistik. Unsere Entscheidung für eine gemeinsame Veranstaltung von VDA und BVL wird eindrucksvoll bestätigt.“ 20 Wissmann ging auch auf die wichtigsten Herausforderungen für die automobile Produktionslogistik ein: „Die Produktionsnetzwerke der deutschen Automobilindustrie werden immer globaler und verflochtener. Im vergangenen Jahr ist die Auslandsproduktion der deutschen Pkw-Hersteller auf 7,7 Millionen Neuwagen gestiegen. Hinzu kommen 5,4 Millionen Autos im Inland.“ Teile und Komponenten eines Fahrzeugs kämen oft aus verschiedenen Kontinenten und würden von den Zulieferbetrieben erst bei Bedarf, just in time und häufig auch just in sequence, also in der Reihenfolge des Einbaus, direkt ans Montageband geliefert. „Dieses komplexe System zu beherrschen, ist die Aufgabe der Produktionslogistiker“, so Wissmann. Neben den Hauptvorträgen konnten sich die Forumsteilnehmer in zehn verschiedenen Themensequenzen mit Einzelaspekten der Logistik in der Automobilindustrie auseinandersetzen. Mit rund 50 Rednern und Referenten bot die Veranstaltung ein hochkarätiges und fachlich umfassendes Programm. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen am ersten Tag vor allem auf den Themen Cloud Computing, Aftermarket, Verpackungsstandardisierung, Digitale Fabrik, Multimodaler Verkehr oder Auto-ID und RFID. Der zweite Tag bot neben Vorträgen zu Komplexität und Volatilität sowie zu Herausforderungen für die Rohstoff versorgung eine Podiumsdiskussion zur Frage, wie sich Nachhaltigkeit auf Komplexität auswirkt. Am Nachmittag standen zwei Parallelsequenzen zur Kostenreduzierung und zur Verschiebung der Absatzmärkte auf dem Programm. Abgerundet wurde das Forum durch Werksbesichtigungen. Das nächste Forum Automobillogistik findet am 4./5. Februar 2014 in Frankfurt statt. www.bvl.de/fal „ Das Forum Automobillogistik war auf Anhieb ein voller Erfolg. Mit über 550 Teilnehmern hat die Veranstaltung unsere Erwartungen deutlich übertroffen. “ Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Impulse, Ideen, Innovationen
  • 21. Forum und Studie Chemielogistik Optimierungspotenziale nutzen Am 12. und 13. Juni fand in Ludwigshafen das erste Forum Chemielogistik der BVL statt. Der Titel: Optimierungspotenziale nutzen. Die Veranstaltung war mit 225 Teilnehmern und 19 Ausstellern, die sich in der begleitenden Fachausstellung präsentierten, ausgebucht. Mit einem Marktvolumen von 144 Milliarden Euro im Jahr 2011 und über 323.000 Beschäftigten zählt die Chemieindustrie zu den Schlüsselindustrien in Deutschland. Die Logistik nimmt in dieser Branche als Managerin komplexer Logistikketten und Supply Chains eine zentrale Rolle ein. Zwar ähneln sich auf den ersten Blick die grundsätzlichen Herausforderungen an die Logistik der chemischen Industrie und die anderer Industrien: der Markt agiert mehr und mehr global, verlangt agile und flexible Supply Chains, hohe Liefertreue bei wachsender Geschwindigkeit und steigender Qualität der Dienstleistung. Dennoch haben diese Kundenanforderungen im anspruchsvollen Aktionsfeld der Chemielogistik komplexere Auswirkungen. Der Trend zum Outsourcing nimmt zu, stößt jedoch durch die spezifischen Merkmale der Chemielogistik möglicherweise an Grenzen. Dies alles war für die BVL Anlass, die Studie „Chemielogistik – Bedeutung, Strukturen, Dynamik“ zu beauftragen und das Forum anzubieten. Programmhöhepunkte waren der Eröffnungsvortrag des Gastgebers Dr. Robert Blackburn, President Information Services und Supply Chain Management bei BASF und Vorstandsmitglied der BVL, die Präsentation der Studie, eine lebhafte Podiumsdiskussion und schließlich Werksbesichtigungen bei BASF in Ludwigshafen. Beim Forum waren die Logistiker aus der chemischen Industrie und ihre Dienstleister keineswegs unter sich. Sowohl andere Industriebranchen als auch die Wissenschaft waren vertreten. Das nächste Forum Chemielogistik findet am 8. Mai 2014 in Frankfurt statt. www.bvl.de/fcl Bericht des Vorstands 2013 Studie Chemielogistik: Die Trends erkennen ■ Zum Forum Chemielogistik legte die BVL ihre erste Studie Chemielogistik vor, die von der „Kompetenzgruppe Chemielogistik“ bestehend aus der CMC2 GmbH, der EUFH Brühl, dem Institut für Angewandte Logistik (IAL) der FH Würzburg-Schweinfurt und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS erarbeitet wurde. Sie beleuchtet folgende Teilaspekte: ■ ■ ■ ■ ■ ■ Spezifika und Besonderheiten der Chemielogistik. Quantifizierung der volkswirtschaftlichen Bedeutung. Differenzierte Auflistung der jeweiligen Top-Marktakteure aus Industrie und Logistikdienstleistungen. Beschreibung und Charakterisierung der Wertschöpfungsstufen in den Supply Chains der chemischen Industrie. Unternehmenstypen und Geschäftsmodelle auf den allen Wertschöpfungsstufen. Untersuchung des Entwicklungsgrades der Logistik in der chemischen Industrie und Ableitung von Potenzialen zur Steigerung der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit. Überblick über die zentralen Entwicklungen und Trends in der Chemielogistik und detaillierte Beschreibung. 21
  • 22. Rückblick Themenforen After Sales und Total Cost of Ownership optimieren Impulse aus Praxis und Wissenschaft für die logistischen Arbeitsgebiete Ersatzteillogistik und Total Cost of Ownership erhalten die Teilnehmer bei den beiden maßgeschneiderten Themenforen. Sie wenden sich an Führungskräfte und Logistikverantwortliche aus Industrie, Handel und Dienstleistung und gelten als interessante Tagesveranstaltungen für den fachlichen Austausch. Das Forum Kostensenkung findet alternierend in den Hansestädten Hamburg und Bremen statt. Veranstaltungsort 2013 war das Congress Centrum Bremen. Forum Ersatzteillogistik Dieses Forum, hervorgegangen aus dem Logistikdialog Nürnberg, dient dem branchenübergreifenden fachlichen Austausch von Experten aus dem After-Sales-Bereich. Das Tagesforum mit begleitender Fachausstellung fand 2013 Ende Februar mit 190 Teilnehmern aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft in der fränkischen Metropole statt. Der Titel: Marktanforderungen verstehen – Prozesse optimieren. Welche unterschiedlichen Herausforderungen stellen sich in den einzelnen Branchen? Wie können die Ersatzteilbestände optimiert werden? Wie können die Ideen des „Lean Management“ auf das Ersatzteilgeschäft übertragen werden? Beim Forum Ersatzteillogistik stellten Experten ihre Ansätze und Lösungen zur Leistungsverbesserung und zu optimaler Prozessgestaltung vor und berichteten über ihre Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung. Forum Kostensenkung in Wertschöpfungsketten Themen der Kostenoptimierung wurden am 23. und 24. April 2013 in Bremen in den Mittelpunkt eines eigenen Forums gestellt. Bei diesem Veranstaltungsformat geht es um Fragen der Total Cost of Ownership aus der Perspektive der Logistik. Unternehmen wie die Schiffswerft Abeking & Rasmussen müssen mit ihren Produkten andere Stellschrauben suchen als die Lieferkette. Noch spezieller ist es in der Raumfahrt: Beim Bremer Satellitenhersteller OHB spricht man schon von einer kleinen Serienfertigung, wenn vier Satelliten ähnlicher Ausstattung bestellt werden. Ganz anders sieht es bei Massenprodukten aus. Mondelez ist der weltgrößte Hersteller von Keksen. Die Menge an vielen Kleinprodukten sorgt für eine komplexe Supply Chain. Für den Vertrieb in über 165 Ländern hat das Unternehmen ein Display-Konzept entwickelt. Wie etwa bei der Auswahl der Ausstattung vor einem Autokauf können einzelne Verkaufsstellen ihre Großverpackung zur Verkaufsförderung online modular zusammenstellen. Das bringt Skaleneffekte mit sich, sichert die Verwendung optimaler Displays und erhält trotzdem die Flexibilität für die Verkaufsstellen. British American Tobacco (BAT) wiederum hat 2012 weltweit 694 Milliarden Zigaretten in Umlauf gebracht. Das Unternehmen richtet sein Augenmerk auf die Beseitigung von Engpässen. Hierfür nutzt BAT ein gemeinsames Pooling-Konzept zur Versorgung der Fabriken mit Rohmaterial. So können Bedarfsschwankungen ausgeglichen werden. Das nächste Forum Kostensenkung findet am 18. September 2014 in Hamburg statt. www.bvl.de Das nächste Forum Ersatzteillogistik findet am 13. März 2014 in Nürnberg statt. www.bvl.de/fel 22 Impulse, Ideen, Innovationen
  • 23. Tag der Logistik | transport logistic Aktionstag machte wieder Lust auf Logistik Auch 2013 ging es rund, zunächst auf der zentralen Webseite www.tag-der-logistik.de, wo alle Programmangebote veröffentlicht werden, dann an vielen Logistikstandorten. Bereits zum sechsten Mal ermöglichte der Wirtschaftsbereich Logistik einen abwechslungsreichen Blick hinter die Kulissen. Der deutschlandweite Aktionstag des Wirtschaftsbereichs Logistik mobilisierte am 18. April rund 36.000 Besucher bei 381 Veranstaltungen in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland. Dies bedeutet eine weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als 34.000 Menschen das Angebot nutzten. Gut 640 Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen beteiligten sich – nach rund 550 im Jahr zuvor. Schwerpunkt des Aktionstages waren Angebote für Studierende und Schüler. Die Suche nach qualifizierten Nachwuchskräften – verstärkt durch die Engpässe, die der demografische Wandel mit sich bringt – macht sich also bemerkbar. 150 Veranstalter waren Wiederholer, darunter seit Jahren dem Aktionstag treue Unternehmen wie Alnatura, Lekkerland, DB Schenker, bremenports, Kühne + Nagel, die Audi AG oder Amazon. Bei den Veranstaltungsformaten geht ein Trend hin zu groß angelegten regionalen Events, an denen sich zahlreiche Unternehmen beteiligen. Beispiele sind der Hammer Logistikparcours, die VIA Bremen-Veranstaltung „Mehr als Job und Karriere – Logistik macht’s möglich“, die Job- und Karrierebörse der Hamburger Logistik-Initiative oder der Gefahrgut- und Sicherheitstag der IHKs im Rheinland in Grevenbroich. Größte Veranstaltung der BVL war der Studententag LogistikRuhr in Dortmund. Aber auch sehr kleine, inhaltlich spezialisierte Termine machen den Tag der Logistik aus – wie die Fachveranstaltung „Steigerung der Effizienz und Qualität durch RFID-gestützte Prozesse“ bei avus Services in Stuttgart. Für 2014 hat es sich die BVL als Initiatorin des Aktionstages zum Ziel gesetzt, die Zahl Bericht des Vorstands 2013 Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen bietet der Tag der Logistik die Möglichkeit, sich öffentlich zu präsentieren und ihre Logistik vorzustellen – wie im Foto oben bei L’Oréal in Karlsruhe. Besucher können unter anderem bei Betriebsführungen, Vorträgen, Planspielen oder Ausstellungen Einblicke in unterschiedliche logistische Arbeitsbereiche bekommen. So entsteht ein neues, erweitertes Bild des Wirtschaftsbereichs Logistik. der Veranstaltungen und die Bandbreite der Themen weiter zu steigern. Ob faszinierende technische Lösungen, der Einsatz von IT, spezielle logistische Fragestellungen einzelner Industriebranchen und des Handels oder die internationale Vernetzung: es gibt viel zu entdecken – und viel Potenzial, das Image des Wirtschaftsbereichs Logistik Schritt für Schritt weiter zu verbessern. Messestand und Fachforen bei der transport logistic Zentrale Anlaufstelle der BVL und des BVL Campus mit DAV, HIWL und dem Bereich Seminare bei der Leitmesse transport logistic Anfang Juni in München war der Stand 300 in Halle B3. Als Kooperationspartner der Messe gestaltete die BVL darüber hinaus drei Fachforen: der Messedienstag stand ganz im Zeichen des Wachstumsmarktes Russland. Bei der zweiten Vortragsveranstaltung stand am Messemittwoch die effiziente Gestaltung des Tendermanagements im Fokus. Am Messedonnerstag ging es um das Thema Lean Management in Lägern. 23
  • 24. Rückblick Wissenschaft und Forschung Win-win-Situation für Theorie und Praxis Im Bereich der Forschung engagiert sich die BVL mit Studien, Arbeitskreisen, Veranstaltungen und Nachwuchsförderung. Als anerkannte Forschungsvereinigung arbeitet sie im Bereich der Mittelstandsförderung mit Forschungspartnern in ganz Deutschland zusammen. Die Schnittstelle zwischen der Theorie und der Logistikpraxis gestalten der Wissenschaftliche und der Förderbeirat. Die beiden ehrenamtlich besetzten Gremien stehen in engem Austausch miteinander. Der Wissenschaftliche Beirat mit derzeit 19 Mitgliedern arbeitet unter dem Vorsitz von Prof. Werner Delfmann. Das Gremium kam 2013 zweimal zusammen. Im Mittelpunkt der Sitzungen stand die Vorbereitung des nächsten International Scientific Symposium on Logistics (ISSL). Das 7. ISSL wird unter dem Titel „Logistics in the Networked Industry“ am 4. und 5. Juni 2014 in Köln stattfinden. Dem Programmausschuss gehören an: Prof. Werner Delfmann, Prof. Michael ten Hompel, Prof. René de Koster und Prof. Herbert Kotzab. Während des ISSL wird der 18. und während des 31. Deutschen Logistik-Kongresses der 19. Doktorandenworkshop der BVL angeboten. Am 17. Doktorandenworkshop nahmen im Oktober 2013 in Berlin 21 junge Wissenschaftler teil. 24 Dr. Christian Jacobi leitet den Förderbeirat der BVL mit derzeit 21 Mitgliedern. Der Förderbeirat kam 2013 zu drei ganztägigen Sitzungen zusammen. Er begutachtete 49 Projektskizzen, von denen 31 befürwortet wurden. 28 Langanträge zur anwendungsorientierten Forschung wurden schließlich an die Gutachter der Allianz Industrie Forschung (AiF) übermittelt. Die Summe der 2013 auf dem Weg über die BVL bewilligten Fördergelder beläuft sich auf rund 3,4 Millionen Euro. Zurzeit laufen 38 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 7,4 Millionen Euro. Die Mittel werden vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung zur Verfügung gestellt. Mit dem Newsletter Forschung informiert die BVL regelmäßig über die Projekte. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte stehen auf der BVL-Homepage zum Download zur Verfügung. Aktuelle Publikationen Neben dem Kongressband „Impulse, Ideen, Innovationen“ und der Studie Chemielogistik erschienen 2013 folgende Publikationen: Managing Humanitarian Supply Chains – Strategies, Practices and Research, herausgegeben von Bernd Hellingrath, Daniel Link und Adam Widera sowie der Leitfaden Kontraktlogistik-Ausschreibung – Handlungsempfehlungen und Checklisten für Industrie, Handel und Dienstleister, herausgegeben von Norbert Schmidt. Für das Jahr 2014 plant die BVL die Veröffentlichung der Studie zur Logistik im Handel, Arbeitskreisberichte zum Engpassmanagement und zum Lean Management, Tagungsbände zum 7. International Scientific Symposium on Logistics und zum 31. Deutschen Logistik-Kongress sowie – gemeinsam mit der BVL Österreich – das Grünbuch II unter dem Titel „Nachhaltige Logistik in urbanen Räumen“. Impulse, Ideen, Innovationen
  • 25. Wissenschaftspreis und Thesis Award Erstmals ging der Wissenschaftspreis Logistik an einen internationalen Wissenschaftler: Dr.-Ing. Mayolo Lopez Castellanos aus Mexiko überzeugte die Jury unter Vorsitz von Prof. Michael Schenk mit seinem Vortrag während des 30. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin und setzte sich gegen zwei weitere Kandidaten der Finalrunde durch. Der Titel seiner Arbeit: „Agent Based Simulation Approach to Assess Supply Chain Complexity and its Impact on Performance“. Die Arbeit entstand am Institut für Logistik und Unternehmensführung der TU Hamburg-Harburg und wurde von Prof. Wolfgang Kersten betreut. Hintergrund ist die immer weiter fortschreitende Konzentration vieler Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen, die zu einer Verlagerung von Wertschöpfungsumfängen an Partnerunternehmen in der Supply Chain führt. Hinzu kommt die fortschreitende Globalisierung der Wertschöpfungsketten sowohl auf der Lieferanten- als auch auf der Kundenseite, um Kostenvorteile und Marktpräsenz zu realisieren. In der Konsequenz werden damit die Supply Chains strukturell immer komplexer. Insofern stellt sich für Unternehmen die Frage, wie diese Komplexität zu beherrschen ist und wie sie sich auf die Leistungsfähigkeit der Wertschöpfungskette auswirkt. Der Preisträger entwickelt in seiner Untersuchung einen neuartigen Ansatz zur Analyse der Komplexität in der Supply Chain. Bericht des Vorstands 2013 Mit dem Thesis Award 2013 wurden 83 Nachwuchslogistiker ausgezeichnet. Die Preisträger waren von den verantwortlichen Professoren für diese Auszeichnung benannt worden. Im Detail: es gab 83 Einreichungen, davon neun aus dem Ausland. Ausgezeichnet wurden 47 Bachelor-, 30 Master- und sechs Diplomarbeiten. Insgesamt stellten sich 41 Arbeiten einer Online-Abstimmung für die Thesis Conference während des Deutschen Logistik-Kongresses. Dort wurde die Themenvielfalt der Logistik einmal mehr durch die sehr unterschiedlichen Beiträge sichtbar. Folgende Preisträger stellten ihre Arbeiten vor und diskutierten über Karrierewege in der Logistik: Fabian Ansari, Marcel Becker, Anna Buchecker, Lisa-Maria Putz und Alexandra Wunderle. Journal Logistics Research Das internationale wissenschaftliche Journal Logistics Research wird seit 2009 als zertifiziertes C-Journal von der BVL und dem Springer-Verlag Heidelberg herausgegeben. Aktuell ist Prof. Herbert Kotzab, Universität Bremen, Sprecher des Editorial Boards. Weitere Mitglieder sind Prof. Stefan Minner (TU München), Prof. Lauri Ojala (University of Turku), Prof. Thorsten Schmidt (TU Dresden) und Prof. Klaus Turowski (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg). Mit dem Journal haben sich die Herausgeber die Aufgabe gestellt, eine Disziplinen und Ländergrenzen überspannende Plattform für die Veröffentlichung anspruchsvoller wissenschaftlicher Beiträge zu schaffen. Im Jahr 2013 erschienen vier Volumes des Journals. Fotos oben: Im Kongressprogramm waren Wissenschaft und Forschung insgesamt stark vertreten. Alexandra Foto links: Am Vortag Wunderle, Marcel Becker, Fabian Ansari, Anna Buchecker des 30. Deutschen Logis- und Lisa-Maria Putz gehörten zum Kreis der 83 Nach- tik-Kongresses trafen sich wuchslogistiker, die mit dem Thesis Award ausgezeich- die Mitglieder des Wissen- net wurden, und trugen bei der Thesis Conference vor. schaftlichen Beirats und Der Wissenschaftspreis ging an Dr.-Ing. Mayolo Lopez des Förderbeirats zu einer Castellanos aus Mexiko, rechts von ihm sein Doktorvater gemeinsamen Sitzung Prof. Wolfgang Kersten. Und schließlich trafen sich die unter Leitung von Prof. Mitglieder des Editorial Boards für das Journal Logistic Werner Delfmann (8. von Research. Ihm gehören die Professoren Klaus Turowski, links) und Dr. Christian Thorsten Schmidt, Herbert Kotzab, Lauri Ojala und Stefan Jacobi (4. von rechts). Minner an. 25
  • 26. Rückblick Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Inhalte, Impulse, Services und innovative Ideen Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der BVL konzentriert sich bei ihrer Arbeit auf die Information der Mitglieder mittels der LOG.Medien, die Ansprache der Fach- und Wirtschaftspresse und die Präsenz im Internet sowie auf den Social Media-Plattformen. Vielfältige Inhalte werden für die verschiedenen Kommunikationskanäle aufbereitet, organisatorische Informationen bereitgestellt, unterschiedlichste Anfragen beantwortet und Kontakte hergestellt. Die hohe Schlagzahl und Qualität der PR-Arbeit in Bremen stößt auf gute Resonanz. „ Ich danke allen Redaktionen, die den runden Kongressgeburtstag in ihren Publikationen zum Thema gemacht haben. An der Art der Berichterstattung kann man ablesen, welche Wertschätzung diesem Jahrestreffen der Logistics Community und der BVL auch von Seiten der Medien entgegengebracht wird. “ Prof. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands der BVL, bei der Pressekonferenz am 23. Oktober in Berlin 26 Das Jahres- und Kongressmotto 2013 der BVL war Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von Kommunikationsprojekten. Es galt, die Zeile „Impulse, Ideen, Innovationen“ mit Inhalten zu füllen, Denkanstöße zu geben, neugierig zu machen. Eine Umfrage unter den BVL-Mitgliedern gab Aufschluss über den Stellenwert von Innovationen in der Logistikpraxis, über Pläne für die Zukunft und Herausforderungen. Ein Blick auf Projekte, die BVL-Forschungsstellen in Zusammenarbeit mit Unternehmen im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung bearbeitet haben, förderte zahlreiche Beispiele für Innovationen zutage, die in Best Practice-Berichten dargestellt wurden. Das Gesamtpaket aus Analyse und Informationen wurde in der Pressearbeit eingesetzt, in den LOG.Medien vorgestellt und steht im Internet zum Download zur Verfügung. Der runde Kongressgeburtstag stellte einen zweiten Arbeitsschwerpunkt dar. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gab einen Folder zur Anfangsidee, zum Grundkonzept und zur Historie des Kongresses heraus, berichtete im LOG.Letter, begleitete Interviews von Gremienvertretern zur Kongressgeschichte und lieferte den Redaktionen umfangreiches historisches Bild- und Filmmaterial zu. Die Internationalisierung der BVL-Angebote unterstützt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit englischsprachigen Angeboten im Bereich der LOG.Medien, im Internet und durch die englischsprachige Ausgabe des Vorstandsberichts. In Länderspecials, die auf www.bvl.de zur Verfügung stehen, gibt die BVL einen Überblick über die logistisch relevante Infrastruktur in ausgewählten Ländern. Nach Brasilien und Russland wurden 2013 Specials zur Türkei und zu China erstellt. 2014 folgen die USA und Singapur. Impulse, Ideen, Innovationen
  • 27. Auf einen Blick Gesteigerte Reichweiten im Netz Eine lebhafte Diskussion kennzeichnete die gut besuchte Pressekonferenz der BVL in Berlin. Prof. Raimund Klinkner stellte sich den Fragen zu Zusammenhängen und Hintergründen. Ulrike Grünrock-Kern, die Pressesprecherin der BVL, moderierte die Konferenz und behielt den Zeitplan im Auge. Intensiv waren auch 2013 die direkten Kontakte mit zahlreichen Journalisten. Neben regelmäßigen Mailings, u. a. mehr als 30 Pressemitteilungen im Jahr 2013, steht die Pressestelle Presseleuten aus allen Medienbereichen Tag für Tag mit Informationen zur Verfügung und unterstützt bei Recherchen zu vielfältigen Themen. Auf Einladung der BVL kamen zahlreiche Medienvertreter 2013 zweimal zu Pressekonferenzen zusammen: im April am Tag der Logistik bei ThyssenKrupp in Essen – unter Beteiligung von BVL-Vorstandsmitglied Joachim Limberg, Vorsitzender des Bereichsvorstandes der Business Area Material Services, ThyssenKrupp Materials International GmbH – und im Oktober am ersten Tag des 30. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin. Bericht des Vorstands 2013 Im Jahr 2013 konnte die BVL ihre Sichtbarkeit im Internet ebenso wie den Zuspruch der Nutzer weiter steigern. So erhöhte sich die durchschnittliche Zahl der täglichen Besucher auf www.bvl.de im Jahresvergleich je nach untersuchtem Monat um bis zu zehn Prozent, ausgehend von einem hohen Niveau von im Schnitt 500 Besuchern pro Tag. Neue Inhalte auf der BVL-Website bieten unter anderem das „Aktuelle Thema“ und das neue BVL-Blog mit logistischen und anderen Themen aus dem persönlichen Blickwinkel von Logistikinteressierten. Für mehr Übersicht auf der Website sorgt seit Jahresende eine neue Navigation. Seit Jahresbeginn verfügt die BVL über eine Social Media-Strategie und Guideline und ist systematisch in den großen sozialen Netzwerken aktiv. Einen Überblick gibt es jederzeit aktuell im neuen Newsroom auf www.bvl.de/newsroom. Die Zahl der Abonnenten der BVL-Botschaften stieg im Jahresvergleich September auf Facebook um 69 Prozent auf 2.769, bei Twitter um 50 Prozent auf 1.989 und bei Google Plus um 206 Prozent auf 236. Besonders gewachsen ist der englischsprachige Auftritt von BVL International im weltgrößten professionellen Netzwerk LinkedIn. Im Januar 2012 wurde das Profil online gestellt, im Oktober 2013 folgten dort bereits 395 Fachleute aus Logistik und SCM den internationalen BVL-Nachrichten. Der Erfolg der BVL im Web basiert auf einem strategisch-konzeptionellen Ansatz. Die Kombination von fachlichen Inhalten auf der BVL-Seite, Persönlichem und langfristigen Kampagnen in Netzwerken sowie der Live-Begleitung von Veranstaltungen via Social Media hat sich bewährt und wird 2014 fortgesetzt. Informationen für die Mitglieder Das Magazin LOG.Kompass erschien 2013 mit neun Ausgaben, der gedruckte Newsletter LOG.Letter mit zehn Ausgaben in deutscher und fünf Ausgaben in englischer Sprache. Jede Woche erhielten die Mitglieder per Mail den elektronischen Newsletter LOG.Mail sowie vier Sonderausgaben zum Logistik-Indikator und zwei Sonderausgaben zum Programm des 30. Deutschen Logistik-Kongresses. Der Vorstandsbericht wurde in deutscher und englischer Sprache erstellt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Im Mittelpunkt der externen Kommunikation der BVL standen 2013 die Themen Innovation und Infrastruktur, die Ergebnisse des Logistik-Indikators und damit verbundene Informationen zur konjunkturellen Entwicklung und zum Arbeitsmarkt. Dossiers wurden zur Infrastruktur in der Türkei und in China erstellt, Fallstudien zu innovativen logistischen Lösungen, Best Practice-Beispiele zur Energieeffizienz. Darüber hinaus flankierte der Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit publizistisch sämtliche überregionalen BVL-Veranstaltungen, den Tag der Logistik, Studien und Arbeitskreisberichte sowie die vier Förderpreise des Jahres 2013. Internet/Web 2.0 Die Sichtbarkeit der BVL im World Wide Web konnte 2013 weiter gesteigert werden. Dazu hat die systematische Suchmaschinenoptimierung der Website www.bvl.de beigetragen. Zudem zeigt eine Social Media-Strategie erste Erfolge. Sie ist Basis für neue Kampagnen und für die individuellen Aktivitäten von Mitarbeitern und Mitgliedern im Social Web. Ein Logistik-Blog auf www.bvl.de/blog ergänzt das Online-Angebot. Überblick über alle Social Media-Angebote, Presseinformationen und Multimedia-Inhalte bietet der neue Newsroom unter www.bvl.de/newsroom. 27
  • 28. Rückblick Aus den Regionalgruppen Großes Engagement und gute Inhalte treffen auf positive Resonanz Ein wichtiger Grund, Mitglied der BVL zu werden, sind die Angebote in ganz Deutschland, zu denen die Regionalgruppen einladen und die ganz wesentlich von deren ehrenamtlichen Sprecherinnen und Sprechern vorbereitet werden. Zu 300 Regionalgruppenveranstaltungen konnte 2013 eingeladen werden – wichtige Termine zur Pflege des Netzwerks und Quelle für vielseitige Informationen. Die Nachfrage der Mitglieder und Interessenten an den vielfältigen Aktivitäten der Regionalgruppen fiel im Jahr 2013 noch stärker aus als im Vorjahr. So konnten dank des großen Engagements der Sprecher und der studentischen Sprecher 300 Regionalgruppenveranstaltungen mit über 7.500 Teilnehmern durchgeführt werden. Um das Angebot hinsichtlich der Inhalte und Veranstaltungsformate – ganz im Sinne des diesjährigen Kongressmotos „Impulse, Ideen, Innovationen“ – attraktiv zu halten und die Entwicklung des Vereins zu forcieren, trafen sich auch 2013 die Regionalgruppensprecher zum Regionalgruppen Management Meeting (RMM), diesmal vom 31. Mai bis 1. Juni in Weiskirchen im Saarland. Neben der inhaltlichen Arbeit in den Workshops dient das Treffen dem gegenseitigen Kennenlernen sowie dem generationenübergreifenden Austausch und der gruppenübergreifenden Entwicklung von Ideen. Unter den rund 70 Teilnehmern waren erstmals auch einige Chapter Chairpersons aus dem Ausland. Für den wirtschaftsstarken Bereich Südwestdeutschland zeichnete sich bereits 2012 ab, dass zur Optimierung der Angebote die Gründung einer weiteren Regionalgruppe sinnvoll sein würde. Hierfür gaben die Regionalgruppen Baden-Württemberg, Oberrhein und Rhein/Neckar einige PLZ-Bereiche ihrer Gebiete ab, um die Neugründung der Regionalgruppe Nordbaden/Südpfalz zu ermöglichen. Sprecher der neuen Gruppe sind Prof. Kai Furmans, Institutsleiter am Karlsruher Institut für Technologie, Johannes Busch, Leiter Logistik Internati- 28 onal bei The Lorenz Bahlsen Snack World, und Volker Klohr, Geschäftsführer der Locom Consulting GmbH. Die Regionalgruppe Oberrhein trägt seitdem den Namen Südbaden/Oberrhein. In Deutschland gibt es damit jetzt insgesamt 28 Regionalgruppen und 21 studentische Gruppen. Gleich zu Jahresbeginn, am 16. Januar 2013, fand in der Festung Marienberg in Würzburg die Kick-off-Veranstaltung der neuen studentischen Regionalgruppe Mainfranken statt. Die bereits zuvor ernannten studentischen Regionalgruppensprecherinnen Chiara Freichel (Universität Würzburg) und Elisa Schneider (Duale Hochschule Baden-Württemberg/Mosbach) begrüßten die Gäste, zu denen, neben den Regionalgruppensprechern Mainfranken, auch der Vorsitzende der BVL-Geschäftsführung, Prof. Thomas Wimmer, zählte. Eine positive Tendenz zeichnet sich beim Engagement von Nachwuchskräften der Logistik ab. Die Zunahme der Mitgliedschaften von rund einem Drittel gegenüber dem Vorjahr bei den Young Professionals lässt auf ein zunehmendes Interesse an der Netzwerkarbeit mit den vielfältigen Möglichkeiten des Austausches schließen. Das Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit nimmt bei den jungen Mitgliedern vor allem bei den Frauen zu. Sind die Frauen unter den Sprechern der berufstätigen Regionalgruppen mit sieben Prozent noch stark unterrepräsentiert, ist der Anteil von 20 Studentinnen an den insgesamt 51 studentischen Sprechern deutlich ausgewogener. Ein Programmpunkt beim Regionalgruppen Management Meeting 2013 im Saarland war der Besuch des Weltkulturerbes Alte Völklinger Hütte. „ Als Logistik- oder Supply Chain-Manager ist man im Unternehmen weitgehend auf sich alleine gestellt. Ein thematischer Austausch ist schwierig. Deshalb ist das Netzwerk, das die BVL bietet, sehr wichtig, um sich selbst und damit auch den Themenbereich im eigenen Unternehmen weiterentwickeln zu können. “ Thomas Henkel, Leiter Logistics Management, SICK AG, Waldkirch Impulse, Ideen, Innovationen
  • 29. „ Spezielle Veranstaltungsformate Die BVL bietet mir die Möglichkeit, einen Einblick in die Praxis zu gewinnen und mich auf mein Berufsleben noch besser vorzubereiten. In der studentischen Regionalgruppe habe ich bereits viele nette Menschen kennengelernt, die meine Interessen teilen und mit denen ich gemeinsam die Welt der Logistik weiter erkunden werde. Corinna Beck, Studentin, “ Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes Bericht des Vorstands 2013 Die erste BVL Deutschlandtour Logistik vom 21. bis 25. Mai 2013 führte 18 Logistiker der studentischen Regionalgruppe Sachsen quer durch die Republik, um alltägliche sowie besondere Logistikprozesse und -welten kennenzulernen. Das fünfköpfige Organisationsteam um Projektleiter Oliver Roscher bestand aus engagierten Mitgliedern der studentischen Regionalgruppe Sachsen. Die Teilnehmer besuchten das Fiege-Megacenter bei Erfurt, das Courier Terminal von time:matters, das Vanderlande Industries Headquarter in Veghel/ Niederlande, Emmas Enkel in Düsseldorf, Thyssen-Krupp Steel in Duisburg, DHL Supply Chain am Standort in Essen und schließlich das Fraunhofer IML in Dortmund. Ladies in Logistics hieß es am 9. Oktober 2013 erstmals bei einer Veranstaltung der Regionalgruppe Baden-Württemberg. Sie fand bei den knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr großen Anklang. Regionalgruppensprecher Jürgen Waas führte anhand von Studien zum Wirtschaftsbereich Logistik und zur Situation weiblicher Führungskräfte in Baden-Württemberg in das Thema ein. Danach sind weibliche Arbeitnehmer in der Branche insgesamt wie auch insbesondere in leitenden Positionen gegenüber dem Industriedurchschnitt deutlich unterrepräsentiert. Aber es gibt mittlerweile Bewegung: Der Anteil an Studentinnen an den Hochschulen ist auf 40 bis 45 Prozent angewachsen. Bei Firmen mit Frauenförderungsprogrammen werden Spitzenwerte bis 45 Prozent erreicht. 29
  • 30. Die BVL | Personalia Mitglieder Zum Jahresende 2013 hatte die BVL 10.788 Mitglieder. Das branchenübergreifende internationale Expertennetzwerk, die Veranstaltungen und die Inhalte, die in Studien aufbereitet oder in Arbeitskreisen zusammengetragen werden, sind die wesentlichen Gründe für die Mitgliedschaft. Vorstand Der ehrenamtliche Vorstand stellt die strategischen Weichen für den Verein. Beirat Die Mitglieder des Beirats werden vom Vorstand berufen und haben beratende Funktion. Der Beirat ist so vielfältig wie möglich mit Führungskräften der Wirtschaft besetzt. Regionalgruppensprecher und Chapter Chairpersons Die Regionalgruppensprecher leisten umfangreiche ehrenamtliche Arbeit in ihren jeweiligen Gruppen und durch übergreifenden Gedankenaustausch. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Planung und Durchführung der regionalen Veranstaltungen. Wissenschaftlicher Beirat Der Wissenschaftliche Beirat unterstützt die BVL dabei, aus Sicht von Wissenschaft und Forschung Themenfelder der Logistik in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu formulieren, zu positionieren und Handlungsfelder zu benennen. Förderbeirat Der Förderbeirat ist ein ehrenamtlich tätiger Kreis von wissenschaftlich interessierten Praktikern. Er initiiert, begleitet und begutachtet Vorhaben im Bereich der Forschung für den Mittelstand. Die Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle der BVL mit Sitz in Bremen hält den Kontakt zu den persönlichen Mitgliedern, zu Unternehmen und Verbänden, zu Wissenschaft und Politik sowie zu den Medien. Von Bremen aus wird die vielfältige Arbeit der Regionalgruppen in Deutschland und im Ausland unterstützt. Das Team der Geschäftsstelle konzipiert und organisiert die großen Veranstaltungen wie den Deutschen Logistik-Kongress, die Branchen- und Themenforen. Der Tag der Logistik geht auf eine Initiative der BVL zurück und wird von ihr koordiniert. Das Team des BVL Campus ist für die Inhalte und die Organisation der drei Bildungseinrichtungen DAV, HIWL und BVL Seminare verantwortlich. 30 Impulse, Ideen, Innovationen
  • 31. Mitglieder | Gremien Mitgliederzahl leicht steigend Die BVL zählte zum Jahresende 2013 rund 10.788 Mitglieder und hatte damit wieder einen leichten Zuwachs um knapp zwei Prozent zu verzeichnen. An der Mitgliederversammlung am 6. Juni in München nahmen 160 Mitglieder teil. Im Mittelpunkt standen die Berichte von Vorstand und Geschäftsführung sowie Vorstandswahlen. Abstimmung während der Mitgliederversammlung der BVL am 6. Juni 2013 in München In den Vorstand des Vereins neu gewählt wurden Karl Ulrich Garnadt, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Cargo AG, und Karl Gernandt, Chairman der Kühne + Nagel International AG. Für eine weitere dreijährige Amtszeit wiedergewählt wurden Dr.-Ing. Christoph Beumer, Frauke Heistermann und Dr. Johannes Söllner. Joachim Limberg, Vorsitzender des Bereichsvorstands, Business Area Materials Services der ThyssenKrupp AG, Essen, wurde vom Vorstand der BVL als weiteres Mitglied des Gremiums kooptiert. Aus ihrem Ehrenamt im Vorstand der BVL schieden nach Ablauf der möglichen Wahlperioden turnusgemäß aus: Dr. Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburg Südamerikanischen Dampfschiff fahrts-Gesellschaft KG, und Bericht des Vorstands 2013 Karl-Heinz Lippe, Vice President Operations – Stationärer Handel bei DHL Supply Chain Germany & Alps. Neben den Amtszeiten von Gast und Lippe endete auch die seit einigen Jahren ruhende Vorstandsmitgliedschaft von Prof. Christopher Jahns. Ausblick Bei der Analyse der Mitgliederentwicklung verwundert es nicht, dass die Anzahl der Mitglieder in Ballungszentren deutlich höher liegt als in anderen Regionen. Für eine fortlaufende positive Mitgliederentwicklung wurden neben einer intensiveren Mitgliederbetreuung und Integration von Young Professionals durch die Regionalgruppensprecher drei Pilotprojekte verabschiedet. Die Regionalgruppen Mainfranken, Sachsen und Südwestfalen werden hinsichtlich des Mitgliederwachs- tums stärker unterstützt. Hierfür werden beispielsweise regionale Branchenschwerpunkte berücksichtigt und für das Netzwerk der BVL interessante Unternehmen identifiziert, um diese direkt ansprechen zu können. Die Maßnahmen und Ergebnisse sollen beim nächsten Regionalgruppen Management Meeting (RMM) präsentiert und möglicherweise auf andere Regionalgruppen übertragen werden. Die Regionalgruppe Südbayern hat sich erfolgreich für die Ausrichtung des RMM 2014 beworben. Das Meeting wird vom 19. bis 21. Juni 2014 in Starnberg durchgeführt. In den Workshops werden die strategischen Themen der BVL aufgegriffen und bearbeitet. Die Mitgliederversammlung wird am 22. Mai 2014 im Rahmen der CeMAT in Hannover stattfinden. 31
  • 32. Die BVL Ehrungen | Geschäftsstelle Dank und Anerkennung In den Gremien der BVL, Vorstand, Beirat, Wissenschaftlicher Beirat, Förderbeirat, und von den Sprechern der Regionalgruppen wird – unterstützt von der Geschäftsstelle – die wesentliche strategische Arbeit der BVL geleistet. Viele gute Gründe, Dank zu sagen. Links: Karl-Heinz Lippe bei seiner Verabschiedung im Verbunden mit großem Dank für seine Verdienste verlieh die BVL dem scheidenden Vorstandsmitglied Karl-Heinz Lippe die Goldene Ehrennadel und die Ehrenmitgliedschaft. Er war von 1997 bis 2013 Sprecher der Regionalgruppe Ruhr, seit 2004 Mitglied des Vorstands und engagierte sich in zahlreichen Projekten wie dem Tag der Logistik, dem Tag der Ladungssicherheit, der Weiterentwicklung der Kommunikationsstrukturen innerhalb des Vereins sowie dem Aufbau des BVL Campus und der Integration der Deutschen Außenhandels- und Verkehrs-Akademie. Auf Einladung von Dr. Karl Nowak, Mitglied des Vorstands und Vorsitzender des Beirats, kam dieses beratende Gremium am 26. April 2013 zu seiner jährlichen Sitzung bei Bosch in Karlsruhe zusammen. Aus den Reihen des Beirats wurde Dr. Dieter Lindenblatt, Repräsentant des Hafens Antwerpen, mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Lindenblatt war von 1997 bis Mitte 2013 Mitglied des Gremiums. Die BVL zeichnete Dr.-Ing. Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung, Hamburg Südamerikanische Dampfschiff fahrts-Gesellschaft KG, Hamburg, mit der Goldenen Ehrennadel aus. Gast war von 2001 bis 2013 Mitglied des Vorstands und übte von 2006 bis 2010 das Amt des Rechnungsführers aus. Einen größeren personellen Wechsel gab es im Förderbeirat. Nach zehnjähriger ehrenamtlicher Arbeit in diesem Gremium schieden 2013 Dr.-Ing. Markus Greiling, Dirk Lichtmann, Hermann Siegling und Dr.-Ing. Maik Speel aus und wurden während des Deutschen Logistik-Kongresses mit der Ehrennadel der BVL ausgezeichnet. Kreis von Vorstandskollegen; Mitte: die scheidenden Mitglieder des Förderbeirats Dr.-Ing. Maik Speel, Hermann Siegling, Dirk Lichtmann und Dr.-Ing. Markus Greiling; rechts: Dr.-Ing. Ottmar Gast (Mitte) wurde die Goldene Ehrennadel verliehen. Sabine Hucke folgt auf Jörn Fontius Sabine Hucke, Geschäftsführerin Veranstaltungen, Wissenschaft und Forschung der BVL Am 1. Juli 2013 ist Sabine Hucke als Geschäftsführerin in die Geschäftsstelle der BVL eingetreten. Sie übernahm die Aufgaben von Jörn Fontius. Sabine Hucke war lange Jahre Leiterin Zentrale Logistik der F.S. Fehrer Automotive GmbH und bringt ihre umfangreiche Managementerfahrung und Logistikexpertise in die inhaltliche und organisatorische Arbeit der BVL ein. Zu ihrem Geschäftsführungsbereich gehören die Gebiete Inhalte, Wissen, Forschung und das Veranstaltungsmanagement. Als erste zentrale Aufgabe übernahm sie die Projektleitung des 30. Deutschen Logistik-Kongresses im Oktober in Berlin. Mitglieder aller Gremien und Mitarbeiter der Geschäftsstelle trafen sich am Vortag des 30. Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin. 32 Impulse, Ideen, Innovationen
  • 34. Personalia Vorstand Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner Geschäftsführender Gesellschafter, IMX Institute for Manufacturing Excellence GmbH, Martinsried Weitere Mitglieder des Vorstands Dr. Robert Blackburn President Information Services and Supply Chain Operations, BASF SE, Ludwigshafen Rechnungsführer Karl Ulrich Garnadt Christian Berner Vorstandsvorsitzender, Lufthansa Cargo AG, Frankfurt Member of the Board, Papyrus A.B., Mölndal, Schweden Stellvertretender Vorsitzender Dr.-Ing. Christoph Beumer Chairman and CEO, BEUMER Group GmbH & Co. KG, Beckum Dr.-Ing. Ottmar Gast (bis 6. Juni 2013) Sprecher der Geschäftsführung, Hamburg Südamerikanische Dampfschiff fahrts-Gesellschaft KG, Hamburg Jürgen Gerdes Konzernvorstand BRIEF, Deutsche Post AG, Bonn Karl Gernandt Chairman, Kühne + Nagel International AG, Schindellegi, Schweiz Frauke Heistermann Mitglied der Geschäftsleitung, AXIT AG, Frankenthal Prof. Dr. Michael ten Hompel Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen, Technische Universität Dortmund, Geschäftsführender Institutsleiter, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Dortmund Karl-Heinz Lippe (bis 6. Juni 2013) Vice President Operations – Stationärer Handel, DHL Supply Chain Germany & Alps, Essen Dr. Karl A. May Leiter Fahrzeugdistribution und VDCs, BMW Group, München Dr. Karl Nowak Vorsitzender Zentralbereich Einkauf und Logistik, Robert Bosch GmbH, Stuttgart Dr. Karl-Friedrich Rausch Vorstand Transport und Logistik, DB Mobility Logistics AG, Berlin Dr. Johannes Söllner Geschäftsführer, Geis Holding GmbH & Co. KG, Nürnberg Prof. Dr.-Ing. Katja Windt Vizepräsidentin, Professor of Global Production Logistics, Jacobs University Bremen gGmbH Prof. Dr.-Ing. Stefan Wolff Vorsitzender des Vorstands, 4flow AG, Berlin Joachim Limberg Vorsitzender des Bereichsvorstandes der Business Area Material Services, Mitglied des Vorstands, ThyssenKrupp Materials International GmbH, Essen 34 Impulse, Ideen, Innovationen