Copenhagen 2010 ITS "Community owned fibre optic networks in Croatia"
Wien 2008 ÖVE Glasfasernetze im Anschlussbereich – internationale Erfahrungen
1. Glasfasernetze im Anschlussbereich –
internationale Erfahrungen
Igor Brusić
ÖVE, 29. Oktober 2008, Wien
Disclaimer: The material in this presentation represents the personal view of the author and it does not
necessarily imply any formal policies or positions of Telekom Austria TA AG
2. Fragestellung
• Warum Glasfaser?
• Was kostet es?
• Wer macht es?
• Wie machen sie es?
• …
Brusić, 29.10.2008 Seite 2 von 38
3. FTTH Projekte in Europa (unvollständig)
Quelle: http://www.fiberevolution.com/ (World of Fiber)
Brusić, 29.10.2008 Seite 3 von 38
4. … usw.
• Länder • Gemeinden
– Schweden – Großschönau (A)
– Korea
– Japan • Stadtwerke
– Singapur – Hafslund (NOR)
– Slowenien
• Firmen
• Städte – Reggefibre (NL)
– Amsterdam (NL) – H20 (GB)
– Almere (NL)
– Rotterdam (NL) • Bauunternehmen
– Köln (D) – Whittlesea (AUS)
– Milano (I)
– Paris (F) ...
– Montreal (CAN)
– Burlington (Vermont, USA)
– Monticello (Minnesota, USA)
– Bournemouth (GB)
– Manchester (GB)
– Oeiras (P)
– Athen (GR)
Brusić, 29.10.2008 Seite 4 von 38
5. Wofür Glasfaser?
• Backupdienste, Sicherheitsdienste, remote access, e-learning
• Healthcare (E-Health)
– Nur 20-30 % der Krankenhausbesuche sind wirklich notwendig
– Der Rest: Rezepte, zusätzliche Informationen über Rezepte, …
– Idee: Warum nicht online? Lösung: "Nurse Gudrun" Plattform
• Online gaming +
dating in games, in game advertising, ordering pizza online during
gaming, in game radio, in game couch potato, in game
merchandising, in game calling mobile, in game chat, in game
banking, business meetings, …
• Axis 216MFD Netzkameras verbunden an eine Zentrale
• Premium und HDTV, VoD and S-VoD, Musik
• On-net community
Brusić, 29.10.2008 Seite 5 von 38
7. Keine Antwort, sondern Frage:
• Wussten Leute 1712 was mit einer Dampfmaschine alles
möglich ist?
• Wussten Leute 1886 was mit Wechselstrom alles möglich ist?
• Wussten Leute 1970 was mit einem PC alles möglich ist?
• Warum sollen wir heute wissen was mit einem Glasfaser-
anschluss morgen möglich sein wird???
Brusić, 29.10.2008 Seite 7 von 38
9. Wandel der Modelle: Von vertikal integriertem
• Klassischer Netzbetreiber
Vertikale Grenzen
– besitzt die Infrastruktur
Netz
– verwaltet das Netz
– stellt Endkundendienste zur
Betrieb/ Verfügung
Wartung • Unterschiedliche Kosten und
Lebensdauer
Unternehmen • Infrastruktur und Verwaltung
werden durch den Vertrieb
von darüber liegenden
Vertrieb Diensten finanziert
• Seitens der Investoren sind
kurze ROIs gefragt
Dienste – geringe Bereitschaft für
Vertikale Grenzen Investitionen in passive
Infrastruktur
Brusić, 29.10.2008 Seite 9 von 38
10. Wandel der Modelle: ... zu vertikal separiertem
• Netz als Infrastruktur und
Netz /
passive Infrastruktur langfristige Investition
Ausbau des
Netzes – Lebensdauer > 20 Jahre
– 70-80 % der Gesamtkosten
• Aktive Netzelemente (Hard-
Vertikale Grenzen
und Software)
– Netzbetrieb und Verwaltung
Wartung – Spezialisiertes Unternehmen
und Betrieb
des Netzes
Netz /
– Lebensdauer der Elemente
aktive Infrastruktur von 3-5 Jahren
– 10-15 % der Gesamtkosten
Vertikale Grenzen
• Dienste
– Anbieter müssen nicht in
Entwicklung Netze investieren
innovativer
Dienste – Lebensdauer von < 1 Jahr
Dienste – 10-15 % der Gesamtkosten
Brusić, 29.10.2008 Seite 10 von 38
11. Kennzeichen des Marktes
Nachfrageseitige Unsicherheit (Penetrationsrate, Aufbau-
Marktunsicherheit /Anlaufzeit, Nutzung/ARPU) wirkt auf den Business Case
(Angebot und Nachfrage)
ein
Investitionsrisiken für Investitionsgüter (Angebotsseite)
Grabungskosten
Passive Netzwerkelemente
60 - 80%
Aktive Komponenten
Administration und Wartung
Welche Verpflichtungen gelten für Netzbetreiber, die
Regulatorische
investiert haben?
Unsicherheit
Werden Verpflichtungen ggf. nachträglich eingeführt?
Symmetrischer vs. asymmetrischer Regulierungsansatz
Fokus auf infrastruktur- oder dienstebasiertem Wettbewerb?
Infrastrukturbasierter Wettbewerb grds. präferiert
Mehrere parallele Infrastrukturen sind ggf. nicht wirtschaftlich
nachhaltig zu betreiben
Brusić, 29.10.2008 Seite 11 von 38
12. Aktive Gemeinde
• Problem als Chance
• Infrastruktur wird von der Gemeinde aufgebaut
und bereitgestellt
• Erfahrung mit Infrastruktur wie Strom, Gas,
Wasser, Straßen und Kabel-TV
• Wegerechtproblematik geringer
• Finanzierung durch PPP Modelle
• Bedeutet nicht, ein Telekommunikations-
unternehmen werden zu müssen!
Brusić, 29.10.2008 Seite 12 von 38
13. Open Access Network
Netz / • Layer 1: Infrastruktur
passive Infrastruktur
Ausbau des – Glasfaser ist natürliches Monopol
Netzes
– Nützen bestehender Infrastruktur
(Leerrohre, Abwasserkanäle, Hoch-
Vertikale Grenzen leitungen) und innovativer
Grabungstechniken
(Microtrenching)
Wartung
und Betrieb • Layer 2: Netzbetrieb
des Netzes
Netz /
aktive Infrastruktur
– Firma, Stadtwerke
– Stellen keine Endkundendienste
Vertikale Grenzen bereit
• Layer 3: Endkundendienste
Dienste – Jeder Anbieter hat Zugang
Dienste Dienste
Dienste
Dienste
Dienste Dienste zum Netz, gleiche Bedingungen
Dienste Dienste
Dienste
Dienste
Dienste – Marktplatz
Dienste
Dienste
Brusić, 29.10.2008 Seite 13 von 38
14. OAN/Marktplatz
• Marktplatz bedeutet Auswahl an Diensteanbietern (für jeden
Kunden mit OAN Anschluss)
• Vorteile für Diensteanbieter:
– Keine Benachteiligung
– Geringe Einstiegskosten weil nicht in Infrastruktur investiert
werden muss
• Vorteile für Kunden:
– Nützung des Wettbewerbspotentials konkurrierender
Diensteanbieter
– Innovation hat freien Lauf
Brusić, 29.10.2008 Seite 14 von 38
15. OAN/Finanzierung (PPP, Förderung)
• Public Private Partnership
– Risiko- und Finanzbeteiligung durch Partner aus der
Privatwirtschaft
– Aufteilung der Aufgaben nach Kompetenzen
– Interessant für Bauunternehmer, Hausverwaltungen
und Pensionsfonds
• Förderung
– Land, Bund, EU
Brusić, 29.10.2008 Seite 15 von 38
16. Zusammenfassung
• Flächendeckende Versorgung mit Glasfaser ist derzeit nicht zu
erwarten
• Einzige langfristige Alternative ist Glasfaser im
Zugangsbereich
– xDSL, Koaxialkabel und Funktechnologie als Überbrückung und
Ergänzung
• Sehr hohe wirtschaftliche Bedeutung
• Aktive Gemeinde als wesentlicher Faktor der zukünftigen
Entwicklung
• Open Access Modell mit dem größten Mehrwerte für (fast) alle
Beteiligten
Brusić, 29.10.2008 Seite 16 von 38
17. Ausblick / Was tun?
• Grabungskosten sind mit 60-80 % der Gesamtkosten der
größte Kostenpunkt
• Deswegen:
– Koordination der Grabungen jeglicher Art
– Freier Zugang zur passiven Infrastruktur
– Wegerechte fair und nicht-diskriminierend zuteilen
– Anregen/Fördern/Unterstützen von Open Access passiver
Infrastruktur (… bei allen öffentlichen Grabungsarbeiten)
• RTR Schriftreihe Band 4/2008 (23. Oktober)
– Next Generation Access
– "Verpflichtung zur Gewährung von Zugang zu Kabelkanälen und
Leerverrohrungen wird als möglich angesehen."
Brusić, 29.10.2008 Seite 17 von 38
18. Schlussfolgerung
• Die Zukunft ist "Glasfaser im Anschlussnetz"
• Alleiniges Vertrauen in Marktkräfte bei der Bereitstellung
breitbandiger Zugangsnetze z.Zt. nicht ausreichend.
– An die Stelle eines technischen Bottlenecks im Zugangsnetz tritt ein
ökonomisches.
• Wirtschaftliche und regulatorische Unsicherheiten führen zu
suboptimalen Infrastrukturinvestitionen.
• Unterstützung durch andere Stakeholder ist erforderlich
• Aktive Unterstützung für den Ausbau breitbandiger Zugangsnetze sollte
technologie- und wettbewerbsneutral sein.
• Der Auf- und Ausbau von nachhaltigen, zukunftssicheren
Glasfasernetzen sowie eine Open Access Policy sind zu präferierende
Mittel.
Brusić, 29.10.2008 Seite 18 von 38
19. These
Breitbandausbau ist keine
Weiterentwicklung, sondern
ein Paradigmenwechsel in
den Bereichen:
– Bau,
– Besitz und
– Nutzen
von Kommunikationsnetzen.
Brusić, 29.10.2008 Seite 19 von 38
20. Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
ÖFEG – Österreichische
Fernmeldetechnische Entwicklungs-
und Förderungsgesellschaft m.b.H.
Arsenal Objekt 24
Postfach 147
1103 Wien
Tel: +43 (0) 1 79780
Igor.Brusic@oefeg.at
Brusić, 29.10.2008 Seite 20 von 38