Pulmonalker Hypertonus und Lungenembolie.
Charakteristisch bei einer Lungenembolie ist die niedrige Sauerstoffsättigung
< 75 % trotz Sauerstoffgabe, erhöhten D-Dimeren und LDH - Anstieg.
Zusätzliche Entzündungsparameter wie Leukozzytose und Risikofaktoren
wie entzündete und druckschmerzhafte Krampfadern.
Ende des Weitergabeskript
24 Pädiatrische Notfälle.Notfallschema und Kruppsyndrom
28_02 Pulmonalker Hypertonus und Lungenembolie.
1.
2. 1
Priv.-Doz. Dr. Martin Kohlhäufl
Klinik Schillerhöhe, Stuttgart-Gerlingen
Zentrum für Pneumologie, Thoraxchirurgie und Beatmungsmedizin
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen
Lungenembolie - PAH - OSAS
3. 2
Kasuistik (I)
„Economy-Class-Syndrom“
Multiple Lungenembolien
nach Langstreckenflug
Ursache: TVT
160 Pat. mit LE bei TVT
24% (n= 39) nach Reise
(> 4h, innerhalb 4 Wo.)
Reisedauer: 5,4 h (MW)
Alter: 65 (MW)
Keine bekannten Risikofaktoren: 75%
Lungenembolie nach Langstreckenflug auch ohne bekannte RF!
Lange Reisen (> 4 h oder > 5000 km) per se unab. RF!
Latenz zwischen Flug und Embolie Tage bis 2 Wochen!
10% asymptomatische US-Thrombosen nach 24 h Flugdauer (Alter > 50 J.)
Ferrari E, Chest 1999
Lapostolle F, N Engl J Med, 2001
Merke
4. Untersuchungsbefunde bei LE
Verlässlich ?
30
20
70
60
50
40
LE (n= 117)
Keine LE
(n=248)
* = p<0.05
*
*
* Alle Befunde
bei Patienten mit LE
auch in Kontrollgruppe
%
vorhanden!
10
0
Stein PD, Chest, 1991
Merke: Klin. Zeichen uncharakteristisch !
3
5. Untersuchungsbefunde bei LE
Der ältere Patient
Risikofaktoren n.s.
Symptome
Älterer Pat. = 72 ± 6 Jahre
Jüngerer Pat.= 47 ±10 Jahre
Merke
Synkopen beim älteren
Patienten 3-fach häufiger!
Weniger Thoraxschmerz
Weniger Hämoptysen
Kokturk N, Circ J, 2005
4
6. Klinische Charakteristik Score
Klinische Zeichen einer TVT 3.0
Alternative Diagnose mind.
so wahrscheinlich
- 3.0
Herzfrequenz > 100/min 1.5
Immobilisation o. OP
(< 4 Wochen)
1.5
Frühere TVT/LE 1.5
Hämoptyse 1.0
Karzinom (aktiv oder in den
vergangenen 6 Monaten)
1.0
Wahrscheinlichkeit für LE
(Prävalenz)
Score
gering (<10%) <2.0
mittel (~ 30%) 2.0-6.0
Hoch (> 70%) > 6.0
5
1. Schritt
Wie wahrscheinlich ist eine LE?
Wells PS, Thromb Haemost, 2000
Fedullo PF, N Engl J Med, 2003
Wells-Score
12. D-Dimere bei Lungenembolie
Take Home Message
Bei ambulanten Patienten mit Verdacht auf Lungenembolie eignet sich ein negativer
D-Dimer-Test zum Ausschluss der Krankheit. Es ist allerdings empfehlenswert, D-
Dimer-Test und klinische Wahrscheinlichkeit von vornherein zu kombinieren.
Niedrige/mittlere klinische Wahrscheinlichkeit
Negativer D-Dimer-Test schließt Lungenembolie bei
ohne bildgebende Verfahren zuverlässig aus.
Keine weitere Diagnostik!
Hohe klinische Wahrscheinlichkeit
Zum LE-Ausschluss ungeeignet!
Weitere Diagnostik erforderlich!
Falsch negativ
Bei Symptomdauer > 10 Tage
Heparin > 24 h
Nijkeuter M, Eur J Int Med, 2005
Interdisziplinäre S2-Leitlinie
VASA, 34(Suppl. 66) 15-24, 2005
11
13. Kasuistik (II)
Frische Lungenembolie & Troponin/CK-
Erhöhung?
Troponin „falsch“ positiv erhöht
Lungenembolie Douketis, Arch Intern Med 2002
Konstantinides S, Circulation 2002
Myokarditis
Niereninsuffizienz (Krea > 2.5 mg/dl),
Dekomp. Herzinsuffizienz
Hypertensive Krise
Hamm CW, Z Kardiol, 2004
MAPPET-2 Studie: Rolle der Troponine bei Lungenembolie (prospektiv)
n= 106 Pat. mit akute LE
Troponin I 41% CK
Troponin T 37% CK-MB
12%
15%
Höhe der Troponinspiegel korreliert mit Mortalität.
Konstantinides S, Circulation 2002
12
19. 18
15 / 1 Mio.
Merke
IPAH ist eine Ausschlußdiagnose !
Labor-Screening: HIV, Leberwerte, ANA, RF, ANCA
Klassifikation der PH
Gruppe 1 - PAH
ESC/ERS Guideline 2009
20. Luftnot bei Belastung
Müdigkeit
Thorakale Schmerzen
Schwächeanfälle
Beinödeme
als erstes Symptom
60 %
20 %
7%
12 %
3%
bei Diagnose
98 %
73 %
47 %
41 %
33 %
19
Beschwerden bei idiopathischer und familiärer PAH
Klassifikation der PH
Gruppe 1
Merke
Es gibt keine spezifischen Symptome!
21. 20
Aminorex und Fenfluramin/Dexphenfluramin
toxisches Rapsöl
Amphetamine
L−Tryptophan
Cocain und “Crack“−Cocain
Chemotherapie
orale Kontrazeptiva
Antidepressiva
Rauchen
gesichert
gesichert
sehr wahrscheinlich
sehr wahrscheinlich
möglich
möglich (PVOD)
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
unwahrscheinlich
Olschewski, Pneumologie 2006
Klassifikation der PH
Gruppe 1
Risikofaktoren für PAH
Medikamente und Toxine
24. 23
PH
Screening ?
Patienten, die ein erhöhtes Risiko für die
Entwicklung einer PH aufweisen:
• Familienmitglieder von IPAH-Patienten
• Patienten mit portaler Hypertension (vor LTX)
• Patienten mit Shuntvitien
• Patienten mit Sklerodermie oder Mischkollagenose
Keine Screening-Untersuchung (wenn asymptomatisch):
• Patienten mit HIV-Infektion
• Patienten mit anderen Kollagenosen
• Patienten mit Leberzirrhose
• Patienten nach Lungenembolie (ggf. 1 x Kontrolle)
25. Aktuelle Therapieziele ?
NYHA II (EARLY), III, IV
Gehtest > 380 m
Max. O2-Aufnahme > 10,4 ml/kg/KG
RRsyst > 120 mmHg
Sitbon O, J Am Coll Cardiol 2002
Wensel R, Circulation 2002
Hoeper MM, Eur Respir J 2005
24
26. Kumulatives Überleben (%)
Sitbon O, J Am Coll Cardiol 2002
25
0
Follow up (Monate)
No. at risk:
40
20
0
12 24 36 48 60 72 84 96 108
78 71 56 41 28 15 4
78 54 28 16 8 6 3 3 1
6-MWT ≥ 380m
6-MWT < 380m
Aktuelle Therapieziele ?
Langzeitüberleben von 156 PPH Patienten in Abhängigkeit von der Gehstrecke
100
80
6-MWT ≥ 380 m
60
p=0,0005
6-MWT < 380 m
27. NYHA I NYHA II NYHA III NYHA IV
funktionell
PAP
Zeit (Monate)
26
fixiert
„vascular remodeling“
Pulmonale Hypertonie
Wann therapieren ?
28. Endothelin-1 ist
überexprimiert.
Folgende Effekte sind
verstärkt:
Vasokonstriktion
Zellproliferation und
Hypertrophie
NO und PGI2 vermindert.
Folgende Effekte sind
vermindert:
Vasodilation
Antiproliferation
Antiinflammation
Hemmung der
Thrombozytenfunktion
27
Imbalance vasoaktiver Mediatoren
NO
PGI 2
ET-1
33. 32
Repetitive Einengung der pharyngealen
Atemwege im Schlaf
mit konsekutiven Atmungsstörungen
- Apnoe
- Hypopnoen
- Atmungsereignisse mit Weckreaktion
Störung der Schlafstruktur
Nicht erholsamer Schlaf
OSA
Definition