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4-2 Vielfalt macht stark
„Man muss reisen, um zu lernen“ lautet ein Zitat von Mark Twain. Es ist zu meinem
Lebensmotto geworden. Schon früh haben mich meine Eltern mit dem „Reisefieber“
angesteckt und mir gezeigt, wie wichtig es ist, seinen Horizont zu erweitern. Damit ich im
Alltagstrott niemals vergesse, wie vielfältig das Leben fernab von Schule, Tanzunterricht und
Pubertätsstress ist, halte ich in Tagebüchern fest, was ich bei meinen Reisen erlebt habe.
Dabei fällt mir immer wieder auf, wie unterschiedlich und wie ähnlich die Kulturen der
einzelnen Länder Europas sind. Doch was bedeutet das für die Einheit Europas? Trennen uns
die unterschiedlichen Kulturen oder schweißen sie uns zusammen?
Serbien, 2012
Liebes Tagebuch,
leider habe ich nicht viel Zeit, um dir über meinen Aufenthalt in Serbien zu berichten, da
unsere Tanzgruppe jeden Abend ein einstündiges Programm vor dem serbischen Publikum
zeigt. Der Auftritt gestern Abend lief super und unsere Folkloretänze scheinen gut bei den
Serben anzukommen. Im Gegenzug hat uns unsere Partner-Tanzschule traditionelle serbische
Tänze gezeigt, bei denen die Musik und die Tanzschritte ganz anders sind als unsere. Ich kann
leider kein Wort serbisch sprechen, deshalb unterhalten wir uns immer mit Händen und
Füßen. Gestern lernten wir unsere Gastfamilie kennen. Während im Fernsehen eine
Castingshow lief, die so ähnlich wie „Deutschland sucht den Superstar“ ist, nur eben auf
Serbisch und mit Musik von orientalischem Charakter, haben wir uns gegenseitig vorgestellt.
Was nicht so toll war, war das Frühstück heute morgen, denn es gab Schnitzel. Vielleicht
dachten die serbischen Gastgeber, dass Deutsche Schnitzel zu jeder Tageszeit mögen oder sie
essen sie wirklich zum Frühstück. Morgen schauen wir uns noch die Festung von Belgrad an
und dann geht es auch schon wieder nach Hause.
England, 2014
Liebes Tagebuch,
eine aufregende Klassenfahrt liegt hinter mir, denn wir sitzen schon wieder im Bus auf dem
Weg nach Deutschland. Jetzt habe ich endlich Zeit, dir von meinen Erlebnissen zu erzählen.
Besonders aufregend war natürlich die Anreise zu unserer Unterkunft für die nächsten vier
Tage. Zu den vielen Backsteinhäusern, gehörte das sogenannte „Dolphin House“ unserer
Gastfamilie. So nennen sie ihr Haus, da es nahe des Strandes von Bexhill liegt. Besonders ist
mir die jüngste Tochter ans Herz gewachsen, sie heißt Kierney und ist fünf Jahre alt. Ich habe
mit ihr zu unserer gemeinsamen englischen Lieblingsband „One Direction“ gesungen. Da sie
noch sehr klein ist, nuschelte sie beim Sprechen ein bisschen, deshalb musste unsere
Gastmutter manchmal deutlich wiederholen, was die Kleine gesagt hatte. Heute früh sind wir
mit unseren größeren Gastschwestern zur Schule gelaufen. Es war etwas ungewöhnlich für
uns, dass sie Schuluniformen trugen. Meiner Meinung nach ist das aber eine gute Sache, um
soziale Unterschiede in der Schule zu vermeiden. Wir sind dann an der Bushaltestelle stehen
geblieben, weil wir dort von unserem Reisebus abgeholt wurden und nach London fuhren.
Schon in den sogenannten „Suburbs“ der Megastadt sahen wir die ersten schwarzen Taxen
und roten Busse. Unsere Klasse fuhr dann geschlossen mit der U-Bahn. Anders als in
Deutschland funktioniert das U-Bahn-System so, dass man mit seiner Karte einen Schalter
durchqueren muss, ansonsten gelangt man nicht zum Gleis. Natürlich funktionierte
ausgerechnet meine Karte nicht. Verzweifelt stand ich am Schalter und sah, wie sich meine
Klasse entfernte. In der Hektik rief ich: „It don`t work!“, in der Hoffnung, dass mir ein
Mitarbeiter helfen würde. An diesem Satz war natürlich grammatisch alles falsch, was falsch
zu machen war, aber trotzdem erfüllte er seinen Zweck und jemand ließ mich hindurch. Was
mir auf meinem weiteren Weg durch London oft begegnete, war die Regierungsform
Englands: die konstitutionelle Monarchie. Im Madame Tussauds als Wachsfigur oder auf
Bildern in der Stadt- überall war die Queen zu sehen. Besonders beeindruckten mich die
Kronjuwelen im Tower of London und die alten Gemäuer, die mich an die „Winkelgasse“ aus
„Harry Potter“ erinnerten. Am Ende unserer Klassenfahrt besuchten wir die Kreidefelsen und
genossen die wunderschönen Graslandschaften. Eine wirklich aufregende Woche, die ich nie
vergessen werde!
Das Haus unserer Gastfamilie
Ich vor einer Telefonzelle
Frankreich, 2015
Liebes Tagebuch,
schon immer wollte ich nach Paris und nun sitze ich hier, in meinem Pariser Hotelzimmer,
und kann es kaum glauben. Mir wurde dieser Traum durch eine Klassenfahrt der Französisch-
Kurse ermöglicht. Paris gilt als Stadt der Liebe, deshalb habe ich von meinen Freunden zu
meinem 16. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk bekommen: Sie haben mir ein Schloss
gekauft und darauf unterschrieben. Deswegen war mein Vorsatz Nummer eins, dieses Schloss
an einer Brücke zu befestigen. Gesagt, getan. Es war gar nicht so leicht, eine Stelle zu finden,
an der noch Platz war, mein Schloss anzubringen, denn alles war voll von diesen
symbolischen Liebes- oder Freundschaftsbeweisen. In der Nähe der Notre Dame, auf der
sogenannten „Pont Notre-Dame“, befestigte ich das Schloss und warf den Schlüssel ins
Wasser. Danach folgte die Weiterfahrt mit dem Bus und der Musik von Edith Piaf durch die
Innenstadt von Paris. Wir sahen allerdings nicht nur die schönen Seiten von Paris, wie den
Eiffelturm, den Arc de Triomphe oder den Louvre, sondern auch die Armutsviertel. So eine
Großstadt hat eben doch seine Schattenseiten.
Bei den Franzosen bietet sich kaum eine Möglichkeit, Englischkenntnisse anzuwenden,
deshalb versuchten wir, uns mit unserem stockenden Französisch zu unterhalten. Das führte
aber gelegentlich zu Missverständnissen. So bestellten wir aus Höflichkeit ein Wasser in
einem Café, weil wir die Toilette nutzen wollten. Verwundert mussten wir feststellen, dass
wir das teuerste Wasser für sieben Euro pro Glas bestellt hatten und uns folglich über den
Preis wunderten. Deswegen kauften wir uns die berühmten Macarons dann doch aus Angst,
wir würden wieder in die Geldfalle tappen, in einem McDonalds. Dass Paris wirklich ein
romantisches Flair hat, erlebten wir am Abend bei der Basilika Sacré-Coeur. Von dort hatten
wir einen tollen Blick über Paris, während Straßenmusiker typisch französische Musik mit
Akkordeon und Streichinstrumenten spielten. Paris, je t`aime!
Ich befestige das Schloss und werfe den Schlüssel ins Wasser.
Österreich, Februar 2016
Liebes Tagebuch,
endlich ein Urlaub, in dem ich die Sprache verstehe!... dachte ich. Der österreichische Dialekt
hat mir zu Beginn aber doch ein paar Probleme bereitet. Nach einer langen Fahrt durch die
gewaltigen Alpen erreichten wir unsere Unterkunft. Wir wurden offenherzig von der
Besitzerin unserer Hütte begrüßt und aßen erst einmal einen Apfelstrudel. Danach beschauten
wir unser schönes Häuschen, das einen gemütlichen Winterurlaub garantierte. Der Holzbau,
die Geweihe an der Wand und der frisch gefallene Schnee vor der Haustür, ließen unsere
Hütte wie im Märchen erscheinen. Dann ging es auch schon auf die Piste. Zahlreiche
Österreicher zischten mit ihren Skiern an mir vorbei, während ich etwas vorsichtig, die Piste
herunterrutschte. Nach anstrengenden Stunden machten wir Stopp an einer Hütte und tranken
zur Erfrischung Almdudler. Kaum zu glauben, aber mir wurde während des Skifahrens warm.
Und wenn dann auch noch die Sonne hinter den Wolken hervorschaute, kam ich ganz schön
ins Schwitzen.
Mein Freund und ich auf der Piste
Österreich, Juli 2016
Liebes Tagebuch,
ich habe heute ein ganz anderes Österreich erlebt. Schon nach den ersten Minuten stellte ich
fest, dass die Hauptstadt Österreichs eine der schönsten Städte ist, die ich je gesehen habe.
Hier trifft modernes Großstadtleben auf Wiener Klassik. Mein Freund und ich besichtigten die
zahlreichen Barockbauten, die die Geschichte der Stadt erzählen. Da ich schon oft von dem
Künstler Friendensreich Hundertwasser gehört hatte, bestand ich darauf, mir das
Hundertwasserhaus anzuschauen. Dort tranken wir dann einen Einspänner (Cafésorte) und
aßen eine Sachertorte. Mozart erklang in der ein oder anderen Straße und die Sonne schien
auf die Menschenmengen. Alles in allem eine Überlegung wert, dort zu studieren.
Mein Freund und ich machen gern Polaroid-Bilder, deswegen dieses Bild vor dem
Stephansdom.
Italien, 2017
Liebes Tagebuch,
die letzte Klassenfahrt in meiner Schulzeit neigt sich dem Ende zu und ich bin todmüde. Wir
sitzen bei gefühlten 30 °C im Bus, der uns von Venedig wieder zum Hotel fährt,
wahrscheinlich funktioniert wieder die Klimaanlage nicht. Ich lasse die Fahrt noch einmal
Revue passieren: Wir sind ewig lang gefahren, bis wir die italienische Grenze erreichten. Dass
wir uns in Italien befanden, musste uns keiner sagen, es reichte, aus dem Fenster zu schauen.
Wunderschöne hügelige Landschaften, Flüsschen, die sich hindurch schlängelten, hohe, spitze
Kirchtürme und Weinberge, die sich über hunderte Meter erstreckten, zeigten uns bereits ein
ganz anderes Europa, als das, was wir aus Deutschland kannten. In unserem Hostel am
Gardasee, konnten wir nicht sofort einchecken, sondern mussten fünf Stunden warten, bis wir
unsere Zimmer beziehen durften. Alle hatten ihre kurzen Hosen und T-Shirts im Koffer, die
erst zum Bezug des Zimmers herausgegeben wurden. Zur Abkühlung gingen manche baden,
aber sie stellten nach einiger Zeit kleine Stiche oder Bisse in ihrer Haut fest. Wir suchten im
Internet und schlossen auf Entenflöhe, die sich bei ihrem Wirt geirrt hatten. Die Betroffenen
gingen genervt zur nächsten Apotheke. Ich war zum Glück nicht baden gegangen und
versuchte mich auf eine andere Weise abzukühlen: Boot fahren. Gemeinsam mit ein paar
Mutigen, liehen wir uns ein Motorboot aus. Im Gegensatz zu Deutschland herrschte hier
weniger Bürokratie, denn obwohl keiner 18 Jahre alt war, geschweige denn einen Bootsschein
hatte, konnten wir das Boot durch das Hinterlegen eines Ausweises und einer Unterschrift
ausleihen. Das war ein wirklich tolles Erlebnis! Am darauffolgenden Tag fuhren wir nach
Verona und besuchten den Balkon, den Shakespeare in seinem berühmten Stück „Romeo und
Julia“ beschrieben hat. Außerdem besuchten wir noch das stadteigene Amphitheater und den
großen Markt. Heute war dann Venedig an der Reihe und ich bin begeistert von den
wunderschönen Bauten, dem Wasser dazwischen, den Gondeln, die darauf hin- und
herschippern und den kleinen Brücken, die man so oft überqueren muss. Ich habe mir auch
eine Maske in einem schicken Laden gekauft, die ich zu Fasching aufsetzen möchte. Ich muss
jetzt leider aufhören zu schreiben, durch die ganzen Kreisverkehre, wird mir schlecht.
Venedig Die Bootsfahrt auf dem Gardasee
Dies waren nur Ausschnitte aus meinen zahlreichen Tagebucheinträgen. Mark Twain hatte
Recht, „Man muss reisen, um zu lernen“. Aus Reisen lernt man mehr als aus tausend Büchern.
Europa hat mir seine verschiedensten Gesichter gezeigt, obwohl ich nur eine handvoll Länder
bereist habe. Ob Skigebiete in Österreich oder sonnenbeschienene Strände am Gardasee, ob
eingemummelt in warmen Skianzügen oder im Bikini am Strand, ob Apfelstrudel oder Fish
and Chips, ob französische Musik in den Straßen von Paris oder Mozart, gespielt von den
Wiener Philharmonikern - Alles formt die Vielfalt Europas, die unseren Kontinent so stark
macht. Zudem können unterschiedliche Kulturen auch Interessen wecken und eine offenere
Einstellung bezwecken. Beispielsweise finde ich die Schuluniformen und die Königsfamilie
in England sehr spannend. Außerdem können trotz unterschiedlicher Lebensweisen ebenso
gleiche Kulturen in verschiedensten Ländern aufgefunden werden. So kannte ich die
Lieblingsband meiner englischen Gastschwester, liebte das Tanzen wie unsere serbische
Partnertanzschule und befestigte mein Freundschaftsschloss in Paris, 800 Kilometer von
meinem Heimatort entfernt. Die Missverständnisse, die dabei auftreten können, wie das teure
Wasser in Paris oder das Schnitzel zum Frühstück machen das Reisen nur spannender. Ich
hoffe, in den nächsten Jahren weiterhin so tolle Orte bereisen zu können und kann jedem nur
ans Herz legen, die Welt zu erkunden und mit eigenen Augen zu erleben, um sich
weiterzubilden und andere Länder und Sitten kennenzulernen.
Julia Wyrott, 12b, Gymnasium Fridericianum Rudolstadt

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  • 1. 4-2 Vielfalt macht stark „Man muss reisen, um zu lernen“ lautet ein Zitat von Mark Twain. Es ist zu meinem Lebensmotto geworden. Schon früh haben mich meine Eltern mit dem „Reisefieber“ angesteckt und mir gezeigt, wie wichtig es ist, seinen Horizont zu erweitern. Damit ich im Alltagstrott niemals vergesse, wie vielfältig das Leben fernab von Schule, Tanzunterricht und Pubertätsstress ist, halte ich in Tagebüchern fest, was ich bei meinen Reisen erlebt habe. Dabei fällt mir immer wieder auf, wie unterschiedlich und wie ähnlich die Kulturen der einzelnen Länder Europas sind. Doch was bedeutet das für die Einheit Europas? Trennen uns die unterschiedlichen Kulturen oder schweißen sie uns zusammen? Serbien, 2012 Liebes Tagebuch, leider habe ich nicht viel Zeit, um dir über meinen Aufenthalt in Serbien zu berichten, da unsere Tanzgruppe jeden Abend ein einstündiges Programm vor dem serbischen Publikum zeigt. Der Auftritt gestern Abend lief super und unsere Folkloretänze scheinen gut bei den Serben anzukommen. Im Gegenzug hat uns unsere Partner-Tanzschule traditionelle serbische Tänze gezeigt, bei denen die Musik und die Tanzschritte ganz anders sind als unsere. Ich kann leider kein Wort serbisch sprechen, deshalb unterhalten wir uns immer mit Händen und Füßen. Gestern lernten wir unsere Gastfamilie kennen. Während im Fernsehen eine Castingshow lief, die so ähnlich wie „Deutschland sucht den Superstar“ ist, nur eben auf Serbisch und mit Musik von orientalischem Charakter, haben wir uns gegenseitig vorgestellt. Was nicht so toll war, war das Frühstück heute morgen, denn es gab Schnitzel. Vielleicht dachten die serbischen Gastgeber, dass Deutsche Schnitzel zu jeder Tageszeit mögen oder sie essen sie wirklich zum Frühstück. Morgen schauen wir uns noch die Festung von Belgrad an und dann geht es auch schon wieder nach Hause. England, 2014 Liebes Tagebuch, eine aufregende Klassenfahrt liegt hinter mir, denn wir sitzen schon wieder im Bus auf dem Weg nach Deutschland. Jetzt habe ich endlich Zeit, dir von meinen Erlebnissen zu erzählen. Besonders aufregend war natürlich die Anreise zu unserer Unterkunft für die nächsten vier Tage. Zu den vielen Backsteinhäusern, gehörte das sogenannte „Dolphin House“ unserer Gastfamilie. So nennen sie ihr Haus, da es nahe des Strandes von Bexhill liegt. Besonders ist mir die jüngste Tochter ans Herz gewachsen, sie heißt Kierney und ist fünf Jahre alt. Ich habe mit ihr zu unserer gemeinsamen englischen Lieblingsband „One Direction“ gesungen. Da sie noch sehr klein ist, nuschelte sie beim Sprechen ein bisschen, deshalb musste unsere Gastmutter manchmal deutlich wiederholen, was die Kleine gesagt hatte. Heute früh sind wir mit unseren größeren Gastschwestern zur Schule gelaufen. Es war etwas ungewöhnlich für uns, dass sie Schuluniformen trugen. Meiner Meinung nach ist das aber eine gute Sache, um soziale Unterschiede in der Schule zu vermeiden. Wir sind dann an der Bushaltestelle stehen geblieben, weil wir dort von unserem Reisebus abgeholt wurden und nach London fuhren.
  • 2. Schon in den sogenannten „Suburbs“ der Megastadt sahen wir die ersten schwarzen Taxen und roten Busse. Unsere Klasse fuhr dann geschlossen mit der U-Bahn. Anders als in Deutschland funktioniert das U-Bahn-System so, dass man mit seiner Karte einen Schalter durchqueren muss, ansonsten gelangt man nicht zum Gleis. Natürlich funktionierte ausgerechnet meine Karte nicht. Verzweifelt stand ich am Schalter und sah, wie sich meine Klasse entfernte. In der Hektik rief ich: „It don`t work!“, in der Hoffnung, dass mir ein Mitarbeiter helfen würde. An diesem Satz war natürlich grammatisch alles falsch, was falsch zu machen war, aber trotzdem erfüllte er seinen Zweck und jemand ließ mich hindurch. Was mir auf meinem weiteren Weg durch London oft begegnete, war die Regierungsform Englands: die konstitutionelle Monarchie. Im Madame Tussauds als Wachsfigur oder auf Bildern in der Stadt- überall war die Queen zu sehen. Besonders beeindruckten mich die Kronjuwelen im Tower of London und die alten Gemäuer, die mich an die „Winkelgasse“ aus „Harry Potter“ erinnerten. Am Ende unserer Klassenfahrt besuchten wir die Kreidefelsen und genossen die wunderschönen Graslandschaften. Eine wirklich aufregende Woche, die ich nie vergessen werde! Das Haus unserer Gastfamilie Ich vor einer Telefonzelle
  • 3. Frankreich, 2015 Liebes Tagebuch, schon immer wollte ich nach Paris und nun sitze ich hier, in meinem Pariser Hotelzimmer, und kann es kaum glauben. Mir wurde dieser Traum durch eine Klassenfahrt der Französisch- Kurse ermöglicht. Paris gilt als Stadt der Liebe, deshalb habe ich von meinen Freunden zu meinem 16. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk bekommen: Sie haben mir ein Schloss gekauft und darauf unterschrieben. Deswegen war mein Vorsatz Nummer eins, dieses Schloss an einer Brücke zu befestigen. Gesagt, getan. Es war gar nicht so leicht, eine Stelle zu finden, an der noch Platz war, mein Schloss anzubringen, denn alles war voll von diesen symbolischen Liebes- oder Freundschaftsbeweisen. In der Nähe der Notre Dame, auf der sogenannten „Pont Notre-Dame“, befestigte ich das Schloss und warf den Schlüssel ins Wasser. Danach folgte die Weiterfahrt mit dem Bus und der Musik von Edith Piaf durch die Innenstadt von Paris. Wir sahen allerdings nicht nur die schönen Seiten von Paris, wie den Eiffelturm, den Arc de Triomphe oder den Louvre, sondern auch die Armutsviertel. So eine Großstadt hat eben doch seine Schattenseiten. Bei den Franzosen bietet sich kaum eine Möglichkeit, Englischkenntnisse anzuwenden, deshalb versuchten wir, uns mit unserem stockenden Französisch zu unterhalten. Das führte aber gelegentlich zu Missverständnissen. So bestellten wir aus Höflichkeit ein Wasser in einem Café, weil wir die Toilette nutzen wollten. Verwundert mussten wir feststellen, dass wir das teuerste Wasser für sieben Euro pro Glas bestellt hatten und uns folglich über den Preis wunderten. Deswegen kauften wir uns die berühmten Macarons dann doch aus Angst, wir würden wieder in die Geldfalle tappen, in einem McDonalds. Dass Paris wirklich ein romantisches Flair hat, erlebten wir am Abend bei der Basilika Sacré-Coeur. Von dort hatten wir einen tollen Blick über Paris, während Straßenmusiker typisch französische Musik mit Akkordeon und Streichinstrumenten spielten. Paris, je t`aime! Ich befestige das Schloss und werfe den Schlüssel ins Wasser. Österreich, Februar 2016 Liebes Tagebuch, endlich ein Urlaub, in dem ich die Sprache verstehe!... dachte ich. Der österreichische Dialekt hat mir zu Beginn aber doch ein paar Probleme bereitet. Nach einer langen Fahrt durch die gewaltigen Alpen erreichten wir unsere Unterkunft. Wir wurden offenherzig von der Besitzerin unserer Hütte begrüßt und aßen erst einmal einen Apfelstrudel. Danach beschauten wir unser schönes Häuschen, das einen gemütlichen Winterurlaub garantierte. Der Holzbau, die Geweihe an der Wand und der frisch gefallene Schnee vor der Haustür, ließen unsere Hütte wie im Märchen erscheinen. Dann ging es auch schon auf die Piste. Zahlreiche
  • 4. Österreicher zischten mit ihren Skiern an mir vorbei, während ich etwas vorsichtig, die Piste herunterrutschte. Nach anstrengenden Stunden machten wir Stopp an einer Hütte und tranken zur Erfrischung Almdudler. Kaum zu glauben, aber mir wurde während des Skifahrens warm. Und wenn dann auch noch die Sonne hinter den Wolken hervorschaute, kam ich ganz schön ins Schwitzen. Mein Freund und ich auf der Piste Österreich, Juli 2016 Liebes Tagebuch, ich habe heute ein ganz anderes Österreich erlebt. Schon nach den ersten Minuten stellte ich fest, dass die Hauptstadt Österreichs eine der schönsten Städte ist, die ich je gesehen habe. Hier trifft modernes Großstadtleben auf Wiener Klassik. Mein Freund und ich besichtigten die zahlreichen Barockbauten, die die Geschichte der Stadt erzählen. Da ich schon oft von dem Künstler Friendensreich Hundertwasser gehört hatte, bestand ich darauf, mir das Hundertwasserhaus anzuschauen. Dort tranken wir dann einen Einspänner (Cafésorte) und aßen eine Sachertorte. Mozart erklang in der ein oder anderen Straße und die Sonne schien auf die Menschenmengen. Alles in allem eine Überlegung wert, dort zu studieren.
  • 5. Mein Freund und ich machen gern Polaroid-Bilder, deswegen dieses Bild vor dem Stephansdom. Italien, 2017 Liebes Tagebuch, die letzte Klassenfahrt in meiner Schulzeit neigt sich dem Ende zu und ich bin todmüde. Wir sitzen bei gefühlten 30 °C im Bus, der uns von Venedig wieder zum Hotel fährt, wahrscheinlich funktioniert wieder die Klimaanlage nicht. Ich lasse die Fahrt noch einmal Revue passieren: Wir sind ewig lang gefahren, bis wir die italienische Grenze erreichten. Dass wir uns in Italien befanden, musste uns keiner sagen, es reichte, aus dem Fenster zu schauen. Wunderschöne hügelige Landschaften, Flüsschen, die sich hindurch schlängelten, hohe, spitze Kirchtürme und Weinberge, die sich über hunderte Meter erstreckten, zeigten uns bereits ein ganz anderes Europa, als das, was wir aus Deutschland kannten. In unserem Hostel am Gardasee, konnten wir nicht sofort einchecken, sondern mussten fünf Stunden warten, bis wir unsere Zimmer beziehen durften. Alle hatten ihre kurzen Hosen und T-Shirts im Koffer, die erst zum Bezug des Zimmers herausgegeben wurden. Zur Abkühlung gingen manche baden, aber sie stellten nach einiger Zeit kleine Stiche oder Bisse in ihrer Haut fest. Wir suchten im Internet und schlossen auf Entenflöhe, die sich bei ihrem Wirt geirrt hatten. Die Betroffenen gingen genervt zur nächsten Apotheke. Ich war zum Glück nicht baden gegangen und versuchte mich auf eine andere Weise abzukühlen: Boot fahren. Gemeinsam mit ein paar Mutigen, liehen wir uns ein Motorboot aus. Im Gegensatz zu Deutschland herrschte hier weniger Bürokratie, denn obwohl keiner 18 Jahre alt war, geschweige denn einen Bootsschein hatte, konnten wir das Boot durch das Hinterlegen eines Ausweises und einer Unterschrift ausleihen. Das war ein wirklich tolles Erlebnis! Am darauffolgenden Tag fuhren wir nach Verona und besuchten den Balkon, den Shakespeare in seinem berühmten Stück „Romeo und Julia“ beschrieben hat. Außerdem besuchten wir noch das stadteigene Amphitheater und den großen Markt. Heute war dann Venedig an der Reihe und ich bin begeistert von den wunderschönen Bauten, dem Wasser dazwischen, den Gondeln, die darauf hin- und herschippern und den kleinen Brücken, die man so oft überqueren muss. Ich habe mir auch eine Maske in einem schicken Laden gekauft, die ich zu Fasching aufsetzen möchte. Ich muss jetzt leider aufhören zu schreiben, durch die ganzen Kreisverkehre, wird mir schlecht.
  • 6. Venedig Die Bootsfahrt auf dem Gardasee Dies waren nur Ausschnitte aus meinen zahlreichen Tagebucheinträgen. Mark Twain hatte Recht, „Man muss reisen, um zu lernen“. Aus Reisen lernt man mehr als aus tausend Büchern. Europa hat mir seine verschiedensten Gesichter gezeigt, obwohl ich nur eine handvoll Länder bereist habe. Ob Skigebiete in Österreich oder sonnenbeschienene Strände am Gardasee, ob eingemummelt in warmen Skianzügen oder im Bikini am Strand, ob Apfelstrudel oder Fish and Chips, ob französische Musik in den Straßen von Paris oder Mozart, gespielt von den Wiener Philharmonikern - Alles formt die Vielfalt Europas, die unseren Kontinent so stark macht. Zudem können unterschiedliche Kulturen auch Interessen wecken und eine offenere Einstellung bezwecken. Beispielsweise finde ich die Schuluniformen und die Königsfamilie in England sehr spannend. Außerdem können trotz unterschiedlicher Lebensweisen ebenso gleiche Kulturen in verschiedensten Ländern aufgefunden werden. So kannte ich die Lieblingsband meiner englischen Gastschwester, liebte das Tanzen wie unsere serbische Partnertanzschule und befestigte mein Freundschaftsschloss in Paris, 800 Kilometer von meinem Heimatort entfernt. Die Missverständnisse, die dabei auftreten können, wie das teure Wasser in Paris oder das Schnitzel zum Frühstück machen das Reisen nur spannender. Ich hoffe, in den nächsten Jahren weiterhin so tolle Orte bereisen zu können und kann jedem nur ans Herz legen, die Welt zu erkunden und mit eigenen Augen zu erleben, um sich weiterzubilden und andere Länder und Sitten kennenzulernen. Julia Wyrott, 12b, Gymnasium Fridericianum Rudolstadt