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1
By: Isabel Nissen
2
65. Europäischer Wettbewerb
2018
„Vielfalt macht stark“
Ein Beitrag von
André Berger, Isabel Nissen, Julia Rosin und
Lukas Outzen
Gymnasium Lütjenburg 12a
3
Europäischer Wettbewerb
Die im folgenden Dialog auftauchenden Figuren sind fiktiv und von den Autoren frei
erfunden, dennoch basieren ihre Erfahrungen in Bezug auf den Estlandaustausch,
die Sprachreise nach England und den genannten Aufenthalt in Dänemark auf
tatsächlichen Erlebnissen der Autoren und sind nicht ausgedacht.
Die vier Jugendlichen Theo (19), Emma (17), Linus (18) und Aurelie (18) arbeiten
zusammen an einem Projekt über Europa mit dem Fokus auf der Europäischen
Union. Das Thema des Projektes „Vielfalt macht stark“ führt zu einer hitzigen
Diskussion unter den Gruppenmitgliedern. Den Schülern fällt schnell auf, dass das
Thema sehr komplex ist und viele positive, aber auch negative Aspekte vorliegen.
Nachdem das Projekt vom Lehrer verkündet worden ist und die vier zu Hause
gründlich recherchiert haben, ist Emma sofort Feuer und Flamme:
Emma: „Hey Leute, ich finde das Thema ist total klasse, ich hab schon mega viele
Ideen. Wir könnten zum Beispiel über Essen, Kultur, Mentalität, oder …“
Theo „… einfach gar nichts sprechen! Das ist doch sinnlos, wie sollen wir denn die
Stärke Europas darstellen, wenn doch Ereignisse wie der „Brexit“ das komplett
unglaubwürdig machen würden?!“
Aurelie: „Du musst das doch nicht so negativ sehen! Lass uns erstmal darüber reden,
was wir so rausgefunden haben… Vielleicht ändert sich deine Meinung dann ja
noch.“
Theo: „Ich bin zwar immer noch kein Fan vom Projekt, aber ich bin bereit mir eure
Meinungen anzuhören.“
Aurelie: „Das ist ja schon mal ein Fortschritt! Linus, was ist eigentlich mit dir, du hast
ja noch gar nichts gesagt!“
Linus: „Ich habe mir schon mal ein paar Gedanken gemacht. Das naheliegendste
wäre ja, mit Deutschland anzufangen.“
Theo: „Das finde ich gut. Deutschland ist ja nicht nur Gründungsmitglied der EU,
sondern mit einem BIP von 3,467 Billionen US-Dollar auch das wirtschaftliche
Zentrum Europas und auf globaler Ebene belegt es sogar Platz vier.“
Linus: „Ja das stimmt, aber abgesehen von der wirtschaftlichen Effizienz gibt es auch
noch andere positive Aspekte, durch die ein Land hervorstechen kann.“
4
Emma: „Jungs, das ist ja schön und gut, dass ihr hier schon so toll diskutiert, aber
lasst uns doch erstmal ein bisschen Struktur reinbringen. Europa lässt sich ja in
verschiedene Gruppen von Ländern ähnlicher Merkmale aufteilen und da wir nicht
über alle Länder schreiben können, sollten wir bestimmte Länder auswählen.“
Aurelie: „Also ich fand ja zu Beginn die historische Betrachtungsweise ganz gut.
Lasst uns doch erstmal eine geschichtliche Basis schaffen, durch die wir uns kritisch
mit den daraus entstandenen Mentalitäten der verschiedenen Länder
auseinandersetzen können.“
Emma: „Deutschland, Frankreich und Italien zum Beispiel gehören ja zu den
Gründungsmitgliedern der EU, die sich 1951 erstmals zusammengeschlossen haben,
mit dem Ziel den Frieden in Europa zu wahren und gemeinsam die wirtschaftliche
Effizienz zu maximieren.“
Aurelie: „Das könnte der Grund sein, warum sich Frankreich und Deutschland auch
heute noch sehr um den Zusammenhalt innerhalb Europas bemühen.“
Theo: „Großbritannien gehört nun aber zu einem der ersten Länder, das sich dieser
Gemeinschaft angeschlossen hat, trotzdem wollen sie sich abspalten, da passt ja
irgendwas nicht.“
Linus: „Du hast natürlich Recht, der „Brexit“ wirft ein schlechtes Licht auf den
europäischen Zusammenhalt, aber die Ursachen für den Ausgang des Referendums
der Briten kann man in der englischen Geschichte wiederfinden, da Großbritannien
eine lange Vergangenheit der „Splendid Isolation“ hatte und diese auch Spuren in der
Mentalität der Menschen hinterlassen hat, die die „Brexit-Mentalität“ vielleicht etwas
verständlicher machen. “
Theo: „Splendid… was bitte? “
Linus: „Splendid Isolation. Dieser Begriff beschreibt die englische Außenpolitik im
späten 19. bis ins 20. Jahrhundert, bei der es vor allem darum ging, die britische
Macht auf kolonialer Ebene weiter auszubauen, sich jedoch gleichzeitig so wenig wie
möglich auf Allianzen mit dem Festland einzulassen. Die Inselstellung Englands
wurde hierbei sehr vorteilhaft ausgenutzt. Diese Haltung der Briten ist haften
geblieben. Sprachlich werden die Kontinentaleuropäer mit dem Wort „them“ klar von
den „us“, wie die Briten sich selbst bezeichnen, abgegrenzt.“
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Emma: „Abgesehen davon zeichnet sich die britische Mentalität ja aber auch durch
ihr Traditionsbewusstsein, ihre Etikette, Disziplin und den Stolz auf ihre königliche
Familie aus.“
Linus: „Das hab ich auch so gelesen, aber als ich auf einer Sprachreise in England
war, ist mir vor allem aufgefallen, wie freundlich und fürsorglich die Menschen, die
uns beherbergt haben, waren, auch wenn ihr Alltag zum Teil von typischen
Traditionen, wie „Tee mit Milch“, durchzogen ist und in der Schule war alles sehr
strukturiert und die Schüler haben auch noch Schuluniformen getragen.
Aurelie: „Überhaupt sollte man auf Grund eines negativen Beispiels nicht gleich das
große Ganze niedermachen!“
Emma: „Eben, Dänemark ist zum Beispiel 1973 beigetreten, gehört zum
wirtschaftlich starken Skandinavien und ist auch immer noch pro-europäisch
eingestellt.“
Theo: „Als nächstes könnte man doch Griechenland nennen oder?“
Emma: „Ja, die Griechen sind 1981 beigetreten und als Erfinder der Demokratie
stehen sie symbolisch für Zusammenhalt und politische Stabilität.“
Theo: „Gefolgt von Estland, das durch die vorangegangene Unabhängigkeit von der
Sowjetunion im Jahr 1991, überhaupt erst die Möglichkeit hatte, 2004 der EU
beizutreten.“
Aurelie: „Dann ist 2007 ja auch noch Rumänien beigetreten.“
Theo: „Wow, nach 12 Jahren Beitrittsersuchen haben sie es dann auch mal geschafft
und tragen absolut nichts zur EU bei, da ihre instabile Marktwirtschaft permanent von
stärkeren Ländern durch Förderprogramme unterstützt werden muss.“
Aurelie: „So abwertend würde ich das jetzt nicht sehen, denn in den letzten Jahren ist
ein Aufwärtstrend des rumänischen BIP zu beobachten. Alleine seit 2005 ist das BIP
um fast das Doppelte gestiegen, nämlich von 99,7 Milliarden US-Dollar auf 186,7
Milliarden US-Dollar.“
Emma: „Unabhängig von Theos destruktiver Einstellung denke ich, dass wir durch
diese Länder sehr gut in der Lage sein werden, die verschiedenen Beweggründe und
Mentalitäten einzelner Ländergruppen exemplarisch darzulegen, denn wir haben so
eine gute Auswahl an Ländern, an denen wir die Vielfalt Europas festmachen
können.“
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Aurelie: „Zu den unterschiedlichen Mentalitäten habe ich sogar ein persönliches
Beispiel, denn als ich nach Deutschland kam, da dachte ich, die kulturelle Barriere
wäre unüberwindbar. Ich dachte, die Deutschen wären etwas direkter und
unnahbarer, sehr unpersönlich, und es wäre für mich eine große Herausforderung
mich einzugewöhnen, jedoch habt ihr mich eines Besseren belehrt und seid offen auf
mich zu gekommen und habt mich herzlich in euren Freundeskreis aufgenommen.“
Linus: „Da sieht man, dass Vorurteile alles negativ erscheinen lassen können.“
Aurelie: „Stimmt, über die Zeit habe ich die Direktheit der Deutschen lieben gelernt,
sie weichen unangenehmen Fragen nicht aus und ihre Antworten sind häufig offen
und direkt. Ich selbst habe in meinem Verhalten versucht einen vorteilhaften
Mittelweg zwischen deutscher Ehrlichkeit und der französischen gestalterisch
kreativen Sprache zu finden. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass in manchen
Situationen die deutsche Ehrlichkeit und Direktheit vieles einfacher macht, ich aber in
einem gelassenen Gespräch lieber typisch französisch meine Sätze mit
Anspielungen ausschmücke. Manchmal vermisse ich die freundlichen Gespräche auf
den französischen Straßen, und die entspannte Atmosphäre in dem Café, in dem ich
gearbeitet habe, weil hier in Deutschland Arbeit und Privates ja sehr strikt getrennt
wird.“
Theo: „Genau diese Atmosphäre… das fand ich auch an meinem Urlaub in
Griechenland so schön, als ich zum Beispiel in einem Restaurant war, hat der junge
Kellner nach dem Essen auch noch angeregt mit mir über Fußball geredet. Wir
haben gelacht, Scherze gemacht und allgemein war die Atmosphäre sehr entspannt,
wozu auch der Nachtisch „aufs Haus“ beigetragen hat.“
Aurelie: „Ich habe aber mal gehört, dass in Griechenland die Kinder schon früh in
den Restaurants mithelfen müssen.“
Emma: „Ganz so ist das nicht. In Griechenland haben die Kinder einfach auch bei der
Arbeit eine Daseinsberechtigung und können ihren Eltern schon früh über die
Schulter schauen, sie werden nicht wie sonst üblich aus dem Arbeitsbereich
verbannt. Das verleiht den Restaurants in Griechenland so eine unkomplizierte
Freundlichkeit und einen gelassenen Charme.“
Theo: „Ja und ich finde bei den Franzosen wirkt das mit der Freundlichkeit ein
bisschen aufgesetzt. Sie wirken manchmal schon fast zu höflich. Wohingegen du den
Griechen anmerkst, dass die sich freuen, dich zu sehen.“
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Aurelie: „Diese Herzlichkeit findet man ja allgemein häufiger in den südlichen
Ländern. Die Italiener zum Beispiel sind nicht nur aufbrausend, laut und
temperamentvoll, sondern dazu noch emotional und herzlich.“
Linus: „Ja das merkt man auch total im Fußball. Wenn Deutschland auf Italien trifft,
nimmt ihr Temperament meist überhand und man kann ihre Emotionen auf den
ersten Blick sehen. Nicht nur daran merkt man ihren großen Nationalstolz.“
Emma: „Es gibt ja nun mal auch kulturell so einiges, worauf man da stolz sein kann!
In Rom zum Beispiel befinden sich neben dem Zentrum der katholischen Religion
einige der beeindruckendsten Kunstwerke der Welt. Von den Ruinen oder teilweise
auch einfach noch sehr gut erhaltenen antiken Bauwerken will ich gar nicht erst
anfangen… Ganz zu schweigen von den anderen bedeutenden Städten wie Florenz
mit seinen Meisterwerken der Renaissance wie dem „David“ von Michelangelo oder
Venedig mit seiner eindrucksvollen Bauweise oder…“
Theo: „Bevor du dich da jetzt wieder in irgendwas hineinsteigerst Emma lasst uns
weiter machen. Im Hinblick auf ihre Politik sind sie nämlich noch nicht so stolz, dort
wollen und müssen sie Kritik annehmen. Oft nehmen sie da als positives Beispiel
andere europäische Länder, wie Deutschland, mit einem gut funktionierenden
politischen und wirtschaftlichen System. Ein Punkt, an dem die Italiener besonders
arbeiten wollen, ist ihre Arbeitslosenquote: Italien hat eine Arbeitslosenquote von
11,2% und Deutschland dagegen nur 3,6%.“
Aurelie: „Trotz ihrer in bestimmten Bereichen vorhandenen wirtschaftlichen und
politischen Defizite gegenüber Deutschland spürt man einfach, dass die Italiener ihr
Land lieben.“
Emma: „Was ja wie gesagt auch…“ Alle: „Wir haben es verstanden!“
Linus: „Das vermisse ich oft in Deutschland. Die Deutschen sagen ja häufig „Wir sind
beliebt, aber…“
Emma: „Ja, das denke ich auch häufig. Aber der Patriotismus ist ja eher
problematisch bei unserem Hintergrund. Der Nationalsozialismus hat uns sehr
geprägt und viele wollen nicht mehr Stolz auf ihr Land sein, aus Angst vor
Vergleichen mit der früheren Zeit.“
Theo: „Mir geht’s auch so. Der deutsche Nationalstolz ist nun mal weltweit negativ
behaftet.“
8
Aurelie: „Vielleicht heißt es deshalb, der Deutsche strebt eher die
Selbstverwirklichung und Eigenverantwortung an, im Gegensatz zu den Franzosen,
die sehr stolz auf ihre Nation sind.“
Emma: „Das liegt ja ebenfalls an ihrer Historie. Sie haben sich ihre Freiheit und
Rechte während der französischen Revolution erstmals erkämpft, was ihre Flagge
symbolisiert.“
Theo: „Nationalstolz ist ja schön und gut aber in diesem sehe ich die Ursache für den
hochkochenden Rechtsextremismus in Europa. In Estland zum Beispiel schaffte es
bei den Nationalwahlen 2015 mit der EKRE erstmals eine rechtspopulistische Partei
ins estnische Parlament. Sie erhielt sogar 8.1 % der Stimmen und gleichzeitig ging
die Beteiligung an der Europawahl 2014 um knapp 8% zurück.“
Linus: „Beides lässt sich auf den estnischen Stolz und die Liebe zu ihrem Land
zurückführen, die besonders ausgeprägt sind, da die Esten ihre Unabhängigkeit von
der Sowjetunion ja erst vor 27 Jahren erstritten haben. Das spiegelt sich vor allem in
der Mentalität der Esten wieder, die auch im Alltag keine Situation auslassen, die
Liebe und den Stolz, die sie über ihr Land empfinden, auszudrücken.“
Aurelie: „Andererseits jedoch sind sie geprägt von der Angst, welche von aktuellen
politischen Entscheidungen wie der Debatte um den Abzug der NATO untermauert
wird, dass sie ihren Status als unabhängiger Staat wieder an Russland verlieren
könnten. Auch der Einmarsch Putins in die Ukraine bestärkt den Glauben weiter,
dass „Putin nach Europa greift“.
Theo: „Bestimmt ist es daher so, dass Esten als patriotische Individualisten
beschrieben werden. Außerdem sind sie sehr zurückhaltend und Ordnung, Fleiß und
Pünktlichkeit nehmen einen hohen Stellenwert in ihrer Gesellschaft ein.“
Emma: „Als Beispiel hierfür kann man sich die vielen Freizeitaktivitäten der Esten
ansehen. Schon früh beteiligen sich die meisten neben der Schule an Chören oder
Tanzgruppen oder spielen Instrumente. Meine Austauschschülerin zum Beispiel singt
in 3 verschiedenen Chören, spielt Geige und Klavier, sowohl Solo als auch als Teil
einer kleinen Orchestergruppe und geht einmal die Woche zum traditionellen Tanz.
Gesang und Tanz, besonders von traditionellen Liedern, sind in Estland sehr wichtig,
auch da diese auch eine große Rolle gespielt haben in der sogenannten friedlichen
Revolution 1988 gegen die Sowjetunion, während welcher die Esten erstmals wieder
9
die verbotene Nationalhymne gesungen haben, um ihre Vaterlandsliebe
auszudrücken.“
Theo: „Reicht doch jetzt auch mal, wir haben genug zu Estland, lass mal
weitermachen, ich bin ja echt gespannt was ihr Positives zu Rumänien sagen könnt.“
Linus: „Haha, da kommt doch Dracula her!“
Aurelie: „Ja genau, das ist eine Bemerkung, die den meisten zu Rumänien einfällt,
aber es gibt noch mehr als Korruption und den Ex-Diktator Ceausesu. Nach der
langen Einbindung in dem kommunistischen System der UDSSR will Rumänien
einfach vieles nachholen und zu Europa gehören. Sie bauen auf die „westliche
Freiheit“ und sind stolz, endlich unabhängig zu sein.“
Emma: „Sie können nicht nur stolz auf ihre Unabhängigkeit, sondern auch auf die
dort vertretenen Werte sein. Neben Gastfreundlichkeit wird auch ihre Kultur und der
Schutz der Natur sehr hoch gehalten, zum Beispiel laufen in den Wäldern Wölfe,
Bären und Dammwild frei umher. Diese Aspekte des Landes sind aber kein Hindernis
für sie, um in anderen Ländern ein Vorbild in Sachen Infrastruktur, Arbeitsmoral und
starker Wirtschaft zu sehen. Sie streben hier einen Idealzustand von Organisation
und Disziplin an.“
Linus: „Also wenn wir schon über Gastfreundlichkeit in Rumänien reden, finde ich,
sollten wir auch definitiv etwas über Dänemark sagen. Die Menschen dort übertreffen
sicherlich jedes andere Land mit ihrer Gastfreundschaft und der Zufriedenheit mit
ihren Lebensumständen. Ich kann das selber auch bestätigen, denn meine Familie
und ich fahren sehr oft nach Dänemark in den Urlaub. Die Menschen dort sind durch
die vielen Touristen und den Umgang mit unbekannten Menschen daran gewohnt,
mit ihneb auf sehr freundliche Art zu interagieren.
Aurelie: „Man darf auch nicht vergessen zu erwähnen, das Dänemark statistisch
gesehen eines der glücklichsten Länder ist, was auch für die anderen nördlichen
Länder, wie Norwegen oder Finnland gilt. Bei den Dänen liegt das wahrscheinlich an
ihrem Lebensstil „Hygge“, was frei übersetzt so viel bedeutet wie „gemütlich“, oder
„angenehm“. Die Dänen versuchen sich und ihren Mitmenschen das Leben so
angenehm wie möglich zu machen, indem sie den Moment und die positiven Aspekte
des Lebens mit Freunden genießen.“
Emma: „Eine weitere große Rolle für die positive Einstellung der nordischen Länder
spielt die Wirtschaft. Der Norden ist allgemein sehr reich, Dänemark hat zum Beispiel
10
einen BIP von 306,1 Milliarden USD (2016). Norwegen ist sogar beim sogenannten
„Human Development Index“ auf Platz eins. Dieser Index konzentriert sich nicht nur
auf das Bruttoinlandsprodukt, sondern berücksichtigt auch soziale Faktoren, wie die
Lebenserwartung und die Ausbildung der Menschen.“
Linus: „Wirtschaftlich sind aber auch Länder wie Italien sehr interessant, denn der
„europäische Sunbelt“ erstreckt sich unter anderem über den Norden Italiens.“
Theo: „Was war der „Sunbelt“ nochmal?“
Aurelie: „Dieser Begriff bezeichnet eine touristisch wichtige Region, in der auch ein
starker Zuwachs an Technologiezentren zu verzeichnen ist. Dieser „Sunbelt“ hat
außerdem eine gute Anbindung an die „blaue Banane“, welche einen wirtschaftlichen
Zentralraum in Europa umfasst.“
Emma: „Ganz genau. Auch von Estland kann Europa meiner Meinung nach viel
lernen! Sie befinden sich dort zwar nach wie vor in einer Phase des Wiederaufbaus,
aber dennoch hatte jede Schule schon 1990 einen Internetzugang. Seit mehreren
Jahren schon belegen die Esten Platz 1 in Europa, wenn es um die Digitalisierung
geht. Bürokratische Vorgänge wie Wahlen können bequem online abgewickelt
werden. Auch die Schulen sind bereits jetzt bis zu 85% digitalisiert. Ab 2020 soll
sämtliches Material digital sein.“
Theo: „Davon könnten wir uns ruhig mal eine Scheibe abschneiden…“
Emma: „Siehst du Theo: Genau das ist es doch, vorauf wir hier die ganze Zeit
hinauswollten! Die europäischen Länder könnten zwar unterschiedlicher nicht sein
und wie wir ja richtig gesehen haben, hat Diversität viele Konflikte zur Folge, aber
gleichzeitig eröffnet sie uns unglaublich viele verschiedene Perspektiven und
Möglichkeiten! Wir haben alle in ganz unterschiedlichen Bereichen unsere Stärken
und können dadurch viel voneinander lernen. Verschiedene Ausgangslagen regen zu
Diskussionen an, welche zur Selbstreflexion führen. Denn erst wenn einem durch
Unterschiede und Reibungspunkte die eigene Schwäche vor Augen geführt wird,
kann man anfangen, etwas ändern zu wollen. Wenn man an diesem Punkt
angekommen ist, dann braucht man sich nur noch ein Land zum Vorbild nehmen und
um Unterstützung bitten, um vielleicht für diese spezielle Schwäche eine Lösung zu
finden. So werden alle möglichen Konzepte zusammengeführt und abgewogen, jeder
trägt etwas bei und am Ende steht Innovation. Diese entsteht, wenn die besten Ideen
und Konzepte ausgewählt und weiter entwickelt werden. In einem Einheitssystem,
11
das auf Gleichschaltung beruht, wären solche komplexen Vorgänge gar nicht
möglich, da sich keine individuellen Konzepte entwickeln könnten. Ihr seht also,
wenn wir von Europa sprechen, dann geht es immer um die Balance zwischen
nationaler Souveränität, welche sich aus den verschiedenen Mentalitäten ergibt und
gleichzeitig dem Fortschritt, der zur Einigkeit und Stärke ganz Europas beiträgt.
Linus: „Man könnte Europa also gut mit einem Mosaik vergleichen oder?“
Aurelie: „Ja, die Idee gefällt mir… Man hat quasi viele kleine Fliesen, jede für sich
gesehen schon sehr hübsch, aber wenn man sie zusammenlegt, entsteht ein wirklich
großes, komplexes und über den Einzelnen hinausgehendes Bild."
Theo: „Das wäre doch ein guter Einstieg für unsere Präsentation…“
[…]
12
Quellen
http://community.zeit.de/user/pavlos-klimatsakis/beitrag/2010/05/06/was-die-
deutschen-%C3%BCber-die-griechen-nicht-verstehen
http://www.in-griechenland.de/Hellas_Umgangsformen.html
http://www.welt-der-frauen.de/griechische-frauen/
http://www.bpb.de/apuz/142837/griechenland-und-die-europaeische-union?p=all
http://europas-krisen.zdf.de/grexit/wie-sind-die-nur-reingekommen/
http://www.bpb.de/apuz/32335/grossbritannien-und-die-folgen-der-finanzkrise?p=all
https://www.boerse.de/boersenwissen/boersengeschichte/Die-Krise-in-
Grossbritannien-1846-1848--79
http://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/bank-of-england-leitzins-bleibt-auf-
rekordtief/20143350.html
https://www.finanzen.net/nachricht/zinsen/einstimmiger-beschluss-bank-of-england-
ruehrt-leitzins-nicht-an-5868760
http://www.global-au-pair.com/mentalitaet.html
https://www.deutsche-in-london.net/forum/topic/67265-wie-empfindet-ihr-die-uk-
mentalit%25c3%25a4t/
https://www.focus.de/reisen/grossbritannien/tid-14037/kulturschock-grossbritannien-
warum-wir-ueber-england-staunen_aid_392368.html
https://kultur-life.de/erfahrungsberichte/?BerichtID=72&g=High%20School-England
https://kultur-life.de/erfahrungsberichte/?BerichtID=74&g=High%20School-England
https://kultur-life.de/erfahrungsberichte/?BerichtID=76&g=High%20School-England
https://www.yfu.de/austauschjahr/berichte/erfahrungsberichte/schueleraustausch-
grossbritannien-erfahrungsberichte
http://www.politische-bildung.de/griechenland_eurokrise.html
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/aerger-in-bruessel-
griechenlands-defizit-ploetzlich-verdoppelt-1865830.html
http://www.in-griechenland.de/Hellas_Umgangsformen.html
13
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70645/religioeser-und-
spiritueller-glaube
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/viele-griechen-ziehen-wieder-
zurueck-aufs-land--43953874.html
https://www.google.com/publicdata/explore?ds=wb-
wdi&met_y=ms_mil_xpnd_gd_zs&idim=country:GRC&dl=de&hl=de&q=griechenland
+milit%C3%A4rausgaben#ctype=l&strail=false&nselm=h&met_y=ms_mil_xpnd_gd_z
s&scale_y=lin&ind_y=false&rdim=country&idim=country:DEU:GRC&hl=de&dl=de
http://www.estland.com/kultur/die-estnische-mentalitaet/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturvergleichende_Sozialforschung#Kulturstandards
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland#Bundesrepublik_Deutschland_und_DDR_
%281949%E2%80%931990%29
https://europa.eu/european-union/about-eu/countries/member-countries/germany_de
https://europa.eu/european-union/about-eu/countries/member-countries/estonia_de
https://de.wikipedia.org/wiki/Estland#Erneute_Unabh%C3%A4ngigkeit_1990
https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_Estland_2015
https://de.wikipedia.org/wiki/Liederfest_(Estland)
https://de.wikipedia.org/wiki/Splendid_isolation
https://www.bayernkurier.de/ausland/15192-splendid-isolation-im-21-jahrhundert/
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/estland-ist-eine-vorzeigenation-bei-der-
digitalisierung-15005575.html
http://www.sueddeutsche.de/digital/sz-serie-smart-city-ein-land-alles-digital-
1.3652533
https://de.wikipedia.org/wiki/Sun_Belt
https://www.welt.de/vermischtes/article162994801/Darum-sind-Skandinavier-
gluecklicher-als-wir.html
http://worldhappiness.report/wp-content/uploads/sites/2/2017/03/HR17.pdf
https://www.visitdenmark.de/de/daenemark/die-kunst-der-danischen-hygge
https://www.welt.de/kmpkt/article158449701/Warum-die-Daenen-so-verdammt-
gluecklich-sind.html
14
https://www.eidam-und-
partner.de/files/downloads/eidam_und_partner_kulturelle_werte_in_frankreich.pdf
http://www.laenderdaten.de/indizes/hdi.aspx
https://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.CD?locations=DK
http://www.bpb.de/apuz/29654/rumaenien-und-bulgarien-vor-dem-eu-beitritt?p=all
https://europa.eu/european-union/about-eu/countries/member-countries/italy_de
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/Breg/Europa/Artikel/20
05-12-20-europa-dossier-erweiterung-der-europaeischen-union.html
http://www.alamy.de/stockfoto-grosse-fische-essen-wenig-fisch-symbol-fur-
hierarchie-betriebsubernahme-absorption-usurpation-beschlagnahme-macht-oder-
lebensmittelkette-isolierte-comic-137676729.html
https://www.google.de/search?q=italien+wirtschaft&oq=italie&aqs=chrome.1.69i57j69
i59l3.2043j0j4&client=ms-android-om-lge&sourceid=chrome-mobile&ie=UTF-
8#trex=m_t:lcl_akp,rc_f:nav,rc_ludocids:16297670927643270767,rc_q:Italien,ru_q:Ita
lien
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1224/umfrage/arbeitslosenquote-in-
deutschland-seit-1995/
http://m.bpb.de/apuz/29654/rumaenien-und-bulgarien-vor-dem-eu-beitritt?p=all
https://www.projektmagazin.de/artikel/projektarbeit-rumaenien-die-wichtigsten-
verhaltensregeln_1081357
https://www.istockphoto.com/at/vektor/%C3%A4ngstliche-cartoon-fisch-
gm528796561-53895054
https://www.helles-koepfchen.de/artikel/1940.html

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