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Automobilclub Mülheim an der Ruhr e.V. im ADAC
gegründet im Jahr 1904
Über 100 Jahre alt ist der "Automobilclub Mülheim an der Ruhr e.V. im ADAC" und ist
keineswegs ein Motorsport-Veteran.
Der agile Mülheimer Ortsclub (AC MH) verstand es stets sich an die Bedürfnisse seiner Zeit
anzupassen und vertritt nicht nur die Interessen der Autofahrer, sondern ist für alle mobilen
Menschen da.
Erster provisorischer Vorsitzender des DMV, der im Restaurant Tüschen gewählt wurde, war
Gustav Knappen. Unter seiner Leitung wurde auch der erste Beitrag auf halbjährlich drei
Mark festgelegt. Waren das noch Zeiten! Alles geschah nur ein Jahr nach der Gründung der
"Deutschen Motorrad - Vereinigung" (DMV) in Stuttgart, Vorläufer des heutigen
Dachverbandes ADAC in München. Mülheim an der Ruhr ist der älteste Ortsclub in NRW
und gehört zu den ältesten Ortsclubs in der Bundesrepublik Deutschland.
Auf der nächsten Mitgliederversammlung, die am 10. Januar 1905 stattfand, wurde Fritz
Rating, der Schwiegervater des späteren Club - Justitiars Dr. Otto Niehoff, zum ersten
ordentlichen Vorsitzenden gewählt. Damit war der Mülheimer Automobilclub aus der "Taufe"
gehoben. Das Jahr 1910 war für die Mülheimer Motorradfahrer vor allem deshalb von
Bedeutung, weil in München der deutsche Motorsportverband in den ADAC (Allgemeiner
Deutscher Automobilclub) umbenannt wurde. Der Mülheimer Ortsclub gab sich endgültig den
Namen, der noch heute im Briefkopf steht: "Automobilclub Mülheim an der Ruhr e.V. im
ADAC". Hatten sich zur Gründung 1904 gerade acht Personen versammelt, stieg die
Mitgliederzahl im Jahre 1910 bereits auf 50 Kraftfahrer.
Neue Name, neuer Vorstand
Die Benennung als Ortsclub im ADAC war mit einem Führungswechsel verbunden, Heinrich
Pierburg übernahm den Vorsitz und auch das Amt des Schriftführers. Als neues Vereinslokal
wurde das Cafe Pieper, Ecke Eppinghoferstraße / Parallelstraße, ausgesucht.
Im Übrigen lebte man in der guten alten Zeit. Der Führerschein war zwar eingeführt, aber
den erhielt man nach einer Probefahrt mit dem Ingenieur des Dampfkessel -
Überwachungsvereins. Die Schilderwälder, Straßenverkehrsordnung und Blutproben bei
Alkoholsündern waren noch unbekannte Begriffe. Gemütlich wie die Zeit, war auch das
Leben im Ortsclub. Wer bis nach Holland fuhr, musste an der Grenze für das Auto Zoll
entrichten, der bei der Rückfahrt erstattet wurde.
Auch der Sport kam beim AC MH bereits früh zu Wort. Im Jahr 1913 wurde in den Annalen
die erste Ballonverfolgungsfahrt vermerkt, von denen es bis zum Kriegsbeginn 1914 reichlich
gab. In Mülheim hatte der Kraftwagen in dieser Zeit Seltenheitswert. Da der größte Teil der
Clubmitglieder an der Kriegsfront des 1. Weltkriegs war, stellte sich der Rest mit seinen
Fahrzeugen dem Deutschen Roten Kreuz zur Verfügung.
Generationswechsel
Nachdem die Waffen ruhten, eröffnete sich dem Mülheimer Automobilclub ein ganz neues
Bestätigungsfeld. In den 20er Jahren fanden Fahrten für die Kriegsbeschädigten großen
Anklang. Alte Mitglieder erinnerten sich an Fahrten an Rhein und Niederrhein. An den
bekannten Treffpunkten waren aber meistens mehr Fahrzeuge als Kriegsbeschädigte.
Wer anders als Heinrich Pierburg sollte nach seiner Rückkehr aus dem Krieg das Präsidium
des Ortsclubs übernehmen? Er war innerlich mit dem AC MH so verwachsen, dass es bei
den Wahlen keine Diskussion um das Amt gab. Es wuchs jedoch eine neue Generation
heran, die das Leben im Ortsclub stärker pulsieren ließ. Es gab Ballonverfolgungen,
Fuchsjagden sowie gemeinsame Ausfahrten im sportlichen Programm ebenso Sommer- und
Winterfeste auf gesellschaftlicher Ebene.
Die nach 1939 staatlicherseits forcierte Motorisierung verlieh dem Automobilclub einen bis
dahin ungeahnten Aufschwung, denn die Zahl der Mitglieder stieg sprunghaft an. Sportlicher
Höhepunkt war 1939 die Deutschland - Rallye mit den Lizenzfahrern Paul Schulz und Ewald
Poppen auf Opel Olympia.
Dann brach der 2. Weltkrieg aus und wie das zivile Leben schien auch der Automobilclub wie
"vom Winde verweht". Aber das täuschte, denn schon Ende der 40er Jahre entwickelte sich
neues Leben, neue Tatkraft mit dem Einsatz junger Leute. Wieder übernahm Heinrich
Pierburg den Vorsitz und machte mit alten Mitstreitern den Karren wieder flott.
1951 fand er in Friedrich Heitmann einen Nachfolger. Alfred Vormfelde und Bernhard Breuer,
seit vielen Jahren im Vorstand, verwalteten weiterhin die Schlüsselpositionen. Nur fünf Jahre
blieben Direktor Friedrich Heitmann, das Schiff des Automobilclub Mülheim zu steuern. Er
hielt den Kurs seines Vorgängers.
Schrake im Amt
Nach dem Tod von Friedrich Heitmann übernahm Paul Schrake, Kaufmann und
Unternehmer dieser Stadt, 1965 das Steuer des Automobilclubs. Er und sein Vorstand
behielten die bisherigen Aufgaben des AC MH im Auge. Sie stellten sich aber auch den
sozialen Problemen ebenso wie den gewachsenen verkehrspolitischen Anforderungen.
Unter Schrakes Regie nahm der Ortsclub einen Aufstieg, den man nie für möglich gehalten
hatte.
Bereits die erste Amtshandlung von Schrake am Tag seiner Wahl war außergewöhnlich:
2000,- DM wurden aufgeteilt und den Altersheimen, Kriegsbeschädigten sowie
Waisenhäusern zur Verfügung gestellt. Er wollte damit Menschen eine Freude machen, die
auf der Schattenseite des Lebens stehen.
Der Auftakt der Motorsportveranstaltungen nach Kriegsende war 1952 eine große
Fuchsjagd, die in der Borkener Heide endete. Die erste und einzige Ballonverfolgungsfahrt
nach dem Krieg wurde 1954 gemacht. Von der Raffelberger Rennbahn starteten die
Clubmitglieder Schrake, Biesgen und Rühl zu ihrer abenteuerlichen Fahrt, die hinter Hünxe
endete.
Ewald Poppen und Heinz Korthäuser versuchten in den folgenden Jahren, die Tradition der
Bildersuchfahrt und Fuchsjagden neu zu beleben. Die Sportabteilung wurde 1955 wieder
aktiv und startete ihr erstes Geschicklichkeitsturnier mit 180 Teilnehmern auf der Platzanlage
des HTC Uhlenhorst. Nach diesem Erfolg beschloss der Vorstand, nun jährlich je ein
Geschicklichkeitsturnier, eine Bildersuchfahrt, und eine Nachtorientierungsfahrt
durchzuführen.
Der Vorstand war kaum im Amt, da sagte er auch den "Verkehrsrüpeln" - wie Schrake sie
nannte - den Kampf an. Er strebte mit der Polizei, der Verkehrswacht sowie mit den
Behörden in Stadt und Land eine enge Zusammenarbeit an und hatte auch schnell Erfolge
damit. Rat und Stimme des Automobilclubs Mülheim an der Ruhr e.V im ADAC werden seit
Jahren von den Behörden gerne gehört. Man kümmerte sich um die Verkehrsteilnehmer,
hörte sich in Ausspracheabende ihre Sorgen an, prüfte sie und sorgte dafür, dass viele
Mängel behoben wurden.
Der immer wieder geforderte Verkehrsausschuss im Rat der Stadt ist längst funktionsfähig.
Viele Mängel im Mülheimer Straßennetz wurden nach Rücksprache mit dem AC MH
abgestellt. Zum Schutze der Mitglieder lassen sie immer öfter Testgeräte für das Seh- und
Reaktionsvermögen, Bremsüberprüfungs- sowie Reifentestgeräte kommen.
Um den motorsportlichen Aktivitäten eine eigenständige Organisation zu geben wurde 1971
die Motorsportabteilung innerhalb des AC MH begründet. Gründungsmitglieder waren die
aktiven Motorsportler im AC MH, Doris und Klaus Bierhoff, Lothar Probsthain, Helmut
Pissarek, Volker Freukes, Ewald Poppen, Joachim Ziegner und einige mehr. Erster Leiter
nach dieser organisatorischen Änderung war Volker Freukes, der schon die Organisation der
vorherigen motorsportlichen Aktivitäten vom langjährigen Leiter Ewald Poppen übernommen
hatte. Damit begann die neue Ära für den Motorsport im AC MH, denn die jungen
Motorsportler nahmen an Meisterschaften und großen Rallyes teil. Ein herausragendes
Ergebnis erzielten hier Volker Freukes und Lothar Probsthain, die 1972 zur Eröffnung der
Olympischen Spiele in München an der Olympia-Rallye teilnahmen. Die Rallye ging über
3.500 km, dabei musste fünf Tage und Nächte pausenlos gefahren werden. Am Ende
konnten sie mit ihrem BMW einen beachtlichen 5. Platz in der Klasse belegen.
Die anfangs recht kleine Gruppe machte durch ihre Erfolge den Namen des AC MH zu
einem Qualitätsbegriff im Motorsport. Volker Freukes musste 1973 aus gesundheitlichen
Gründen sein Amt abgeben und als sein Nachfolger wurde Joachim Ziegner gewählt.
Paul Schrake starb am 25. April 1974, reibungslos ging die Führung des AC MH im
November 1974 an Alfred Hasselbach über, dabei stand ihm der bewährte Vorstand aktiv zur
Seite.
Mülheimer Aktivitäten
Hasselbach setzte das Werk von Schrake fort und baute es weiter aus. Die Aktivitäten des
Mülheimer Ortsclubs sind im gesamten Bundesgebiet bekannt und wurden vor allem in der
höchsten Führungsspitze in München und beim Regionalclub Nordrhein in Köln geschätzt.
Die Altenausfahrten, die Betreuung der Schwestern und Waisen, die Unterstützung der
Schülerlotsen und die technische Hilfe durch Sicherheitsmaßnahmen verschiedener Art
waren weiter vorbildlich.
Die sportliche Abteilung wurde 1976 von Heinz Grab übernommen. Je größer diese
Abteilung wurde, desto breiter wurde auch die Palette der Disziplinen, in denen sich die
Motorsportfreunde betätigten. Es gab mittlerweile einige Sportler die an den großen
internationalen Rallyes teilnahmen. So Klaus Fabisch, der zu Beginn der 70er Jahre
Deutscher Rallye-Meister wurde. Auch im Rennen um den Renault R5-Pokal war der AC MH
vertreten. Eine weitere Gruppe, die sich im Orientierungs- und Slalomsport betätigte, konnte
1976 den begehrten Mannschaftspreis, den Sportfahrer-Mobil-SHS-Pokal, mit nach Hause
nehmen.
Aber auch der Kalender der eigenen Sportveranstaltungen wurde immer dicker. So wurden
regelmäßig mindestens zwei Slalomveranstaltungen, eine Rallye, ein Fahrrad- sowie ein
Mofaturnier durchgeführt. Hinzu kamen noch Geschicklichkeitsturniere, das
Sicherheitstraining, die Fuchsjagden sowie Fahrerlehrgänge auf internationalen
Rennstrecken. Die früher so bekannten Seifenkistenrennen werden nicht mehr vom AC MH
abgewickelt.
Das traditionelle Winterfest im Januar in der Stadthalle, damals besser als "ADAC-Ball"
bekannt, hat seit Jahren eine bundesweite Bedeutung und gehörte sicher zu den
gesellschaftlichen Höhepunkten in der Ruhrstadt. Viele berühmte Künstler und Orchester
aus alles Welt gaben ihre Visitenkarte hier ab.
ADAC-Kompetenz
in den Gremien gefragt
Es war auch kein Zufall, dass der Vorsitzende Alfred Hasselbach der Mülheimer
Verkehrskommission angehörte und Geschäftsführer Fritz aus der Beck in der Schiedsstelle
der Kraftfahrzeug-Innung tätig war. Der Rat des AC MH wurde nicht nur in diesen Gremien
gerne gehört. Im März 1996 gab Alfred Hasselbach sein Amt als Vorsitzender des AC MH in
neue Hände. Insgesamt 33 Jahre war er im Ortsclub tätig, von 1962 bis 1974 als 2.
Vorsitzender und von 1974 bis 1996 als Präsident. Dass der passionierte Autofahrer sein
Fahrzeug auch hervorragend steuern kann, beweist eindeutig die Tatsache, dass er schon
vor über 30 Jahren viermal beim Geschicklichkeitsfahren Stadtmeister wurde.
Mit der Wahl von Bernd Fronhoffs als Präsident im Jahre 1996 veränderte und verjüngte sich
der Vorstand des Automobilclubs, dem rund 750 Mitglieder angehörten komplett. Als weitere
Mitglieder erhielten Peter Meyer, Bernd Hoste, Helmut Pissarek, Edgar Clemens und Hans
Bädtker das Votum der Versammlung.
Im Jahre 2001 wurde der 1. Vizepräsident des AC MH Peter Meyer zum Nachfolger von Otto
Flimm als ADAC Präsident gewählt. Trotz die durch das Amt bedingten Pflichten versucht er
alle Veranstaltungen des AC MH zu besuchen und zu unterstützen. “ Der Automobilclub
Mülheim ist meine motorsportliche Heimat” so sein Motto.
Motorsport der Sportabteilung
Herausragend auch die Erfolge der Sportabteilung, denn Dieter Schneppenheim konnte
zusammen mit Matthias Kahle zum dritten Mal den Titel des internationalen deutschen
Rallyemeister auf einem Seat Cordoba WRC erringen.
Nach der Saison 2001 wollte Dieter Schneppenheim den Helm an den berühmten Nagel
hängen. Pilot Matthias Kahle fand dann in Peter Göbel einen adäquaten Ersatz, mit dem er
auf einem Skoda Octavia WRC den Titel zum vierten Mal erringen konnte. Das der
Ruhestand für Dieter Schneppenheim nur von kurzer Dauer war, beweist die Tatsache, dass
er für fünf WM Läufe das Cockpit mit Armin Kremer in einem Ford Focus WRC teilte,
nachdem dessen Co-Pilot das Team verlassen hatte.
Im Jahr 2003 hatte Matthias Kahle trotz 5 Gesamtsiegen bei 7 Veranstaltungen der
Meistertitel mit Co Peter Göbel knapp verpasst. Für das Jahr 2004 wurden jedoch die
Weichen gestellt, um den Titel erneut zu gewinnen, was auch gelang. In den Jahren 2005
und 2010 konnte er abermals die Meisterschaft gewinnen.
Dieter Schneppenheim hatte sich nach der Saison 2002 ein neues Ziel gesetzt. Zusammen
mit Klaus Stebani wurden Nachwuchspiloten im Rallyesport betreut. Hier lag die Förderung
in Deutschland ziemlich brach. Unterstützung hatte man hier auch bei Walter Röhrl
gefunden, der für junge Talente immer einen guten Tipp parat hatte. In der Saison 2004 war
dann auch der DMSB (Deutscher Motorsport Bund) mit im Boot
Unterstützt wurde unter anderem auch Piloten vom AC MH. Christian Senz, der einige gute
Ergebnisse in 2002 und 2003 erzielen konnte. Überraschungsfahrer war 2003 sicherlich Rudi
Hachenberg der als Neueinsteiger gleich 2 Mal einen Klassensieg in der Gruppe N bis 1400
cm³ erzielen konnte. Dass die Läufe auch gleichzeitig zur Europameisterschaft zählten,
zeigte die Leistungsstärke des 18-jährigen. Im folgenden Jahr wurde ein VW Polo in der
Gruppe N bis 1600 cm³ eingesetzt. In der ADAC Nordrhein Meisterschaft konnte er am
Saisonende den 5. Platz für sich verbuchen.
Nicole Müllenmeister startete im Toyota Yaris Cup im Rahmen der Top 10 Serie. Diese
Rennserie für Nachwuchsfahrer in 113 PS starken Tourenwagen bot die Perspektive auf
eine Karriere im Rundstreckensport. Etliche gute Platzierungen konnten erzielt werden. Am
Ende sprang der 6. Platz in der Ladies Trophy der Beru Top Ten heraus, sowie der 5. Platz
in der Rundstreckenmeisterschaft des ADAC Nordrhein.
Im Automobilslalom National A belegte Horst Günther Bockting in der Saison 2003 den 6.
Platz in der ADAC Nordrhein Meisterschaft. Dirk Simnonia erreichte den 7. Platz, Jürgen
Schönen und Theo Grewe kamen auf Position 13 bzw. 17.
Im Kartrennsport konnten die AC MH Junioren etliche Siege einfahren. Am Ende verpasste
Marcus Brandt die Meisterschaft nur um 6,6 Punkte. Julien Schlenter stand ihm in nichts
nach und belegt am Ende den 4. Platz in der Meisterschaft.
Dem Kartsport entwachsen, aber nicht weniger erfolgreich waren die Slalomfahrer des AC
MH in der Einsteiger Meisterschaft des ADAC Nordrhein gewesen. Zwar noch ohne
Führerschein aber verdammt flott unterwegs. Tim Stebani, Lance David Arnold, Marcus
Nielbock und Stefan Hilbig lehrten der Konkurrenz ein ums andere Mal das Fürchten. Am
Schluss der Saison konnten die 17-jährigen die Plätze 2, 4, 5 und 8 belegen. Zusammen mit
Katrin Hilbig, die schon reife 18 Lenze zählte (und schon im Besitz der begehrten
Fahrerlizenz ist) wurde die Mannschaftsmeisterschaft des ADAC Nordrhein gewonnen. Das
Katrin schnellste Pilotin der Nachwuchsserie war, versteht sich dabei fast von selbst.
Insgesamt 6 Siege und 2 dritte Plätze zeugen von einem nie gefährdeten Sieg der AC MH
Mannschaft mit Frauenpower.
Im Jahr 2018 stellte Bernd Frohnhoffs sein Amt zur Verfügung und Dominik Steffan
übernahm die Aufgabe.
Von den oben genannten Nachwuchspiloten konnte Tim Stebani im Rallyesport Fuß fassen
und einige Erfolge einfahren. Im Jahre 2011 wurde das motorsportliche Engagement auf
Grund beruflicher Neuorientierung aufgegeben.
Lance David Arnold konnte 2009 im Porsche Cup als regelmäßiger Starter die ersten Erfolge
als Profi Rennfahrer erreichen.
Besonders bei den Läufen zur Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring wurden einige
Gesamtsiege erreicht. Auch bei den dort stattfindenden 24h Rennen konnten Podestplätze
im Gesamtergebnis erzielt werden.
Neben den Einsätzen als Rennfahrer hat er sich als Testfahrer und Moderator bei der
Sendung Automobil auf Vox schon einen Namen gemacht.
2022 hat Dominik Steffan den Vorsitz abgegeben und die Geschicke des Vereins in die
Hände von Rainer Fischer übergeben.
Ihm stehen mit Peter Brings (2. Vorsitzender), Bernd Dietrich (Schatzmeister) zwei weitere
engagierte Personen als geschäftsführender Vorstand zur Verfügung.
Auch das Angebot des Clubs an die Mitglieder hat sich im Laufe der Zeit verändert.
Aktuell werden z.B. Veranstaltungen mit Oldtimern angeboten, die von Klaus Bierhoff und
seiner bewährten Mannschaft organisiert werden oder für die jüngeren und junggebliebenen
Sim-Racing Veranstaltungen bei denen man auf digitalen Rennstrecken gefahrlos sein
Motorsport Talent ausprobieren kann.
Aber auch der Slalomsport wird immer noch von den Aktiven betrieben.
Ebenso bleiben die Touristik und die geselligen Veranstaltungen im Programm des AC MH
immer ein Grund sich mit Gleichgesinnten zu treffen.

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  • 1. Automobilclub Mülheim an der Ruhr e.V. im ADAC gegründet im Jahr 1904 Über 100 Jahre alt ist der "Automobilclub Mülheim an der Ruhr e.V. im ADAC" und ist keineswegs ein Motorsport-Veteran. Der agile Mülheimer Ortsclub (AC MH) verstand es stets sich an die Bedürfnisse seiner Zeit anzupassen und vertritt nicht nur die Interessen der Autofahrer, sondern ist für alle mobilen Menschen da. Erster provisorischer Vorsitzender des DMV, der im Restaurant Tüschen gewählt wurde, war Gustav Knappen. Unter seiner Leitung wurde auch der erste Beitrag auf halbjährlich drei Mark festgelegt. Waren das noch Zeiten! Alles geschah nur ein Jahr nach der Gründung der "Deutschen Motorrad - Vereinigung" (DMV) in Stuttgart, Vorläufer des heutigen Dachverbandes ADAC in München. Mülheim an der Ruhr ist der älteste Ortsclub in NRW und gehört zu den ältesten Ortsclubs in der Bundesrepublik Deutschland. Auf der nächsten Mitgliederversammlung, die am 10. Januar 1905 stattfand, wurde Fritz Rating, der Schwiegervater des späteren Club - Justitiars Dr. Otto Niehoff, zum ersten ordentlichen Vorsitzenden gewählt. Damit war der Mülheimer Automobilclub aus der "Taufe" gehoben. Das Jahr 1910 war für die Mülheimer Motorradfahrer vor allem deshalb von Bedeutung, weil in München der deutsche Motorsportverband in den ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobilclub) umbenannt wurde. Der Mülheimer Ortsclub gab sich endgültig den Namen, der noch heute im Briefkopf steht: "Automobilclub Mülheim an der Ruhr e.V. im ADAC". Hatten sich zur Gründung 1904 gerade acht Personen versammelt, stieg die Mitgliederzahl im Jahre 1910 bereits auf 50 Kraftfahrer. Neue Name, neuer Vorstand Die Benennung als Ortsclub im ADAC war mit einem Führungswechsel verbunden, Heinrich Pierburg übernahm den Vorsitz und auch das Amt des Schriftführers. Als neues Vereinslokal wurde das Cafe Pieper, Ecke Eppinghoferstraße / Parallelstraße, ausgesucht. Im Übrigen lebte man in der guten alten Zeit. Der Führerschein war zwar eingeführt, aber den erhielt man nach einer Probefahrt mit dem Ingenieur des Dampfkessel - Überwachungsvereins. Die Schilderwälder, Straßenverkehrsordnung und Blutproben bei Alkoholsündern waren noch unbekannte Begriffe. Gemütlich wie die Zeit, war auch das Leben im Ortsclub. Wer bis nach Holland fuhr, musste an der Grenze für das Auto Zoll entrichten, der bei der Rückfahrt erstattet wurde. Auch der Sport kam beim AC MH bereits früh zu Wort. Im Jahr 1913 wurde in den Annalen die erste Ballonverfolgungsfahrt vermerkt, von denen es bis zum Kriegsbeginn 1914 reichlich gab. In Mülheim hatte der Kraftwagen in dieser Zeit Seltenheitswert. Da der größte Teil der Clubmitglieder an der Kriegsfront des 1. Weltkriegs war, stellte sich der Rest mit seinen Fahrzeugen dem Deutschen Roten Kreuz zur Verfügung. Generationswechsel
  • 2. Nachdem die Waffen ruhten, eröffnete sich dem Mülheimer Automobilclub ein ganz neues Bestätigungsfeld. In den 20er Jahren fanden Fahrten für die Kriegsbeschädigten großen Anklang. Alte Mitglieder erinnerten sich an Fahrten an Rhein und Niederrhein. An den bekannten Treffpunkten waren aber meistens mehr Fahrzeuge als Kriegsbeschädigte. Wer anders als Heinrich Pierburg sollte nach seiner Rückkehr aus dem Krieg das Präsidium des Ortsclubs übernehmen? Er war innerlich mit dem AC MH so verwachsen, dass es bei den Wahlen keine Diskussion um das Amt gab. Es wuchs jedoch eine neue Generation heran, die das Leben im Ortsclub stärker pulsieren ließ. Es gab Ballonverfolgungen, Fuchsjagden sowie gemeinsame Ausfahrten im sportlichen Programm ebenso Sommer- und Winterfeste auf gesellschaftlicher Ebene. Die nach 1939 staatlicherseits forcierte Motorisierung verlieh dem Automobilclub einen bis dahin ungeahnten Aufschwung, denn die Zahl der Mitglieder stieg sprunghaft an. Sportlicher Höhepunkt war 1939 die Deutschland - Rallye mit den Lizenzfahrern Paul Schulz und Ewald Poppen auf Opel Olympia. Dann brach der 2. Weltkrieg aus und wie das zivile Leben schien auch der Automobilclub wie "vom Winde verweht". Aber das täuschte, denn schon Ende der 40er Jahre entwickelte sich neues Leben, neue Tatkraft mit dem Einsatz junger Leute. Wieder übernahm Heinrich Pierburg den Vorsitz und machte mit alten Mitstreitern den Karren wieder flott. 1951 fand er in Friedrich Heitmann einen Nachfolger. Alfred Vormfelde und Bernhard Breuer, seit vielen Jahren im Vorstand, verwalteten weiterhin die Schlüsselpositionen. Nur fünf Jahre blieben Direktor Friedrich Heitmann, das Schiff des Automobilclub Mülheim zu steuern. Er hielt den Kurs seines Vorgängers. Schrake im Amt Nach dem Tod von Friedrich Heitmann übernahm Paul Schrake, Kaufmann und Unternehmer dieser Stadt, 1965 das Steuer des Automobilclubs. Er und sein Vorstand behielten die bisherigen Aufgaben des AC MH im Auge. Sie stellten sich aber auch den sozialen Problemen ebenso wie den gewachsenen verkehrspolitischen Anforderungen. Unter Schrakes Regie nahm der Ortsclub einen Aufstieg, den man nie für möglich gehalten hatte. Bereits die erste Amtshandlung von Schrake am Tag seiner Wahl war außergewöhnlich: 2000,- DM wurden aufgeteilt und den Altersheimen, Kriegsbeschädigten sowie Waisenhäusern zur Verfügung gestellt. Er wollte damit Menschen eine Freude machen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen. Der Auftakt der Motorsportveranstaltungen nach Kriegsende war 1952 eine große Fuchsjagd, die in der Borkener Heide endete. Die erste und einzige Ballonverfolgungsfahrt nach dem Krieg wurde 1954 gemacht. Von der Raffelberger Rennbahn starteten die Clubmitglieder Schrake, Biesgen und Rühl zu ihrer abenteuerlichen Fahrt, die hinter Hünxe endete. Ewald Poppen und Heinz Korthäuser versuchten in den folgenden Jahren, die Tradition der Bildersuchfahrt und Fuchsjagden neu zu beleben. Die Sportabteilung wurde 1955 wieder aktiv und startete ihr erstes Geschicklichkeitsturnier mit 180 Teilnehmern auf der Platzanlage des HTC Uhlenhorst. Nach diesem Erfolg beschloss der Vorstand, nun jährlich je ein Geschicklichkeitsturnier, eine Bildersuchfahrt, und eine Nachtorientierungsfahrt durchzuführen.
  • 3. Der Vorstand war kaum im Amt, da sagte er auch den "Verkehrsrüpeln" - wie Schrake sie nannte - den Kampf an. Er strebte mit der Polizei, der Verkehrswacht sowie mit den Behörden in Stadt und Land eine enge Zusammenarbeit an und hatte auch schnell Erfolge damit. Rat und Stimme des Automobilclubs Mülheim an der Ruhr e.V im ADAC werden seit Jahren von den Behörden gerne gehört. Man kümmerte sich um die Verkehrsteilnehmer, hörte sich in Ausspracheabende ihre Sorgen an, prüfte sie und sorgte dafür, dass viele Mängel behoben wurden. Der immer wieder geforderte Verkehrsausschuss im Rat der Stadt ist längst funktionsfähig. Viele Mängel im Mülheimer Straßennetz wurden nach Rücksprache mit dem AC MH abgestellt. Zum Schutze der Mitglieder lassen sie immer öfter Testgeräte für das Seh- und Reaktionsvermögen, Bremsüberprüfungs- sowie Reifentestgeräte kommen. Um den motorsportlichen Aktivitäten eine eigenständige Organisation zu geben wurde 1971 die Motorsportabteilung innerhalb des AC MH begründet. Gründungsmitglieder waren die aktiven Motorsportler im AC MH, Doris und Klaus Bierhoff, Lothar Probsthain, Helmut Pissarek, Volker Freukes, Ewald Poppen, Joachim Ziegner und einige mehr. Erster Leiter nach dieser organisatorischen Änderung war Volker Freukes, der schon die Organisation der vorherigen motorsportlichen Aktivitäten vom langjährigen Leiter Ewald Poppen übernommen hatte. Damit begann die neue Ära für den Motorsport im AC MH, denn die jungen Motorsportler nahmen an Meisterschaften und großen Rallyes teil. Ein herausragendes Ergebnis erzielten hier Volker Freukes und Lothar Probsthain, die 1972 zur Eröffnung der Olympischen Spiele in München an der Olympia-Rallye teilnahmen. Die Rallye ging über 3.500 km, dabei musste fünf Tage und Nächte pausenlos gefahren werden. Am Ende konnten sie mit ihrem BMW einen beachtlichen 5. Platz in der Klasse belegen. Die anfangs recht kleine Gruppe machte durch ihre Erfolge den Namen des AC MH zu einem Qualitätsbegriff im Motorsport. Volker Freukes musste 1973 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt abgeben und als sein Nachfolger wurde Joachim Ziegner gewählt. Paul Schrake starb am 25. April 1974, reibungslos ging die Führung des AC MH im November 1974 an Alfred Hasselbach über, dabei stand ihm der bewährte Vorstand aktiv zur Seite. Mülheimer Aktivitäten Hasselbach setzte das Werk von Schrake fort und baute es weiter aus. Die Aktivitäten des Mülheimer Ortsclubs sind im gesamten Bundesgebiet bekannt und wurden vor allem in der höchsten Führungsspitze in München und beim Regionalclub Nordrhein in Köln geschätzt. Die Altenausfahrten, die Betreuung der Schwestern und Waisen, die Unterstützung der Schülerlotsen und die technische Hilfe durch Sicherheitsmaßnahmen verschiedener Art waren weiter vorbildlich. Die sportliche Abteilung wurde 1976 von Heinz Grab übernommen. Je größer diese Abteilung wurde, desto breiter wurde auch die Palette der Disziplinen, in denen sich die Motorsportfreunde betätigten. Es gab mittlerweile einige Sportler die an den großen internationalen Rallyes teilnahmen. So Klaus Fabisch, der zu Beginn der 70er Jahre Deutscher Rallye-Meister wurde. Auch im Rennen um den Renault R5-Pokal war der AC MH vertreten. Eine weitere Gruppe, die sich im Orientierungs- und Slalomsport betätigte, konnte 1976 den begehrten Mannschaftspreis, den Sportfahrer-Mobil-SHS-Pokal, mit nach Hause nehmen.
  • 4. Aber auch der Kalender der eigenen Sportveranstaltungen wurde immer dicker. So wurden regelmäßig mindestens zwei Slalomveranstaltungen, eine Rallye, ein Fahrrad- sowie ein Mofaturnier durchgeführt. Hinzu kamen noch Geschicklichkeitsturniere, das Sicherheitstraining, die Fuchsjagden sowie Fahrerlehrgänge auf internationalen Rennstrecken. Die früher so bekannten Seifenkistenrennen werden nicht mehr vom AC MH abgewickelt. Das traditionelle Winterfest im Januar in der Stadthalle, damals besser als "ADAC-Ball" bekannt, hat seit Jahren eine bundesweite Bedeutung und gehörte sicher zu den gesellschaftlichen Höhepunkten in der Ruhrstadt. Viele berühmte Künstler und Orchester aus alles Welt gaben ihre Visitenkarte hier ab. ADAC-Kompetenz in den Gremien gefragt Es war auch kein Zufall, dass der Vorsitzende Alfred Hasselbach der Mülheimer Verkehrskommission angehörte und Geschäftsführer Fritz aus der Beck in der Schiedsstelle der Kraftfahrzeug-Innung tätig war. Der Rat des AC MH wurde nicht nur in diesen Gremien gerne gehört. Im März 1996 gab Alfred Hasselbach sein Amt als Vorsitzender des AC MH in neue Hände. Insgesamt 33 Jahre war er im Ortsclub tätig, von 1962 bis 1974 als 2. Vorsitzender und von 1974 bis 1996 als Präsident. Dass der passionierte Autofahrer sein Fahrzeug auch hervorragend steuern kann, beweist eindeutig die Tatsache, dass er schon vor über 30 Jahren viermal beim Geschicklichkeitsfahren Stadtmeister wurde. Mit der Wahl von Bernd Fronhoffs als Präsident im Jahre 1996 veränderte und verjüngte sich der Vorstand des Automobilclubs, dem rund 750 Mitglieder angehörten komplett. Als weitere Mitglieder erhielten Peter Meyer, Bernd Hoste, Helmut Pissarek, Edgar Clemens und Hans Bädtker das Votum der Versammlung. Im Jahre 2001 wurde der 1. Vizepräsident des AC MH Peter Meyer zum Nachfolger von Otto Flimm als ADAC Präsident gewählt. Trotz die durch das Amt bedingten Pflichten versucht er alle Veranstaltungen des AC MH zu besuchen und zu unterstützen. “ Der Automobilclub Mülheim ist meine motorsportliche Heimat” so sein Motto. Motorsport der Sportabteilung Herausragend auch die Erfolge der Sportabteilung, denn Dieter Schneppenheim konnte zusammen mit Matthias Kahle zum dritten Mal den Titel des internationalen deutschen Rallyemeister auf einem Seat Cordoba WRC erringen. Nach der Saison 2001 wollte Dieter Schneppenheim den Helm an den berühmten Nagel hängen. Pilot Matthias Kahle fand dann in Peter Göbel einen adäquaten Ersatz, mit dem er auf einem Skoda Octavia WRC den Titel zum vierten Mal erringen konnte. Das der Ruhestand für Dieter Schneppenheim nur von kurzer Dauer war, beweist die Tatsache, dass er für fünf WM Läufe das Cockpit mit Armin Kremer in einem Ford Focus WRC teilte, nachdem dessen Co-Pilot das Team verlassen hatte. Im Jahr 2003 hatte Matthias Kahle trotz 5 Gesamtsiegen bei 7 Veranstaltungen der Meistertitel mit Co Peter Göbel knapp verpasst. Für das Jahr 2004 wurden jedoch die
  • 5. Weichen gestellt, um den Titel erneut zu gewinnen, was auch gelang. In den Jahren 2005 und 2010 konnte er abermals die Meisterschaft gewinnen. Dieter Schneppenheim hatte sich nach der Saison 2002 ein neues Ziel gesetzt. Zusammen mit Klaus Stebani wurden Nachwuchspiloten im Rallyesport betreut. Hier lag die Förderung in Deutschland ziemlich brach. Unterstützung hatte man hier auch bei Walter Röhrl gefunden, der für junge Talente immer einen guten Tipp parat hatte. In der Saison 2004 war dann auch der DMSB (Deutscher Motorsport Bund) mit im Boot Unterstützt wurde unter anderem auch Piloten vom AC MH. Christian Senz, der einige gute Ergebnisse in 2002 und 2003 erzielen konnte. Überraschungsfahrer war 2003 sicherlich Rudi Hachenberg der als Neueinsteiger gleich 2 Mal einen Klassensieg in der Gruppe N bis 1400 cm³ erzielen konnte. Dass die Läufe auch gleichzeitig zur Europameisterschaft zählten, zeigte die Leistungsstärke des 18-jährigen. Im folgenden Jahr wurde ein VW Polo in der Gruppe N bis 1600 cm³ eingesetzt. In der ADAC Nordrhein Meisterschaft konnte er am Saisonende den 5. Platz für sich verbuchen. Nicole Müllenmeister startete im Toyota Yaris Cup im Rahmen der Top 10 Serie. Diese Rennserie für Nachwuchsfahrer in 113 PS starken Tourenwagen bot die Perspektive auf eine Karriere im Rundstreckensport. Etliche gute Platzierungen konnten erzielt werden. Am Ende sprang der 6. Platz in der Ladies Trophy der Beru Top Ten heraus, sowie der 5. Platz in der Rundstreckenmeisterschaft des ADAC Nordrhein. Im Automobilslalom National A belegte Horst Günther Bockting in der Saison 2003 den 6. Platz in der ADAC Nordrhein Meisterschaft. Dirk Simnonia erreichte den 7. Platz, Jürgen Schönen und Theo Grewe kamen auf Position 13 bzw. 17. Im Kartrennsport konnten die AC MH Junioren etliche Siege einfahren. Am Ende verpasste Marcus Brandt die Meisterschaft nur um 6,6 Punkte. Julien Schlenter stand ihm in nichts nach und belegt am Ende den 4. Platz in der Meisterschaft. Dem Kartsport entwachsen, aber nicht weniger erfolgreich waren die Slalomfahrer des AC MH in der Einsteiger Meisterschaft des ADAC Nordrhein gewesen. Zwar noch ohne Führerschein aber verdammt flott unterwegs. Tim Stebani, Lance David Arnold, Marcus Nielbock und Stefan Hilbig lehrten der Konkurrenz ein ums andere Mal das Fürchten. Am Schluss der Saison konnten die 17-jährigen die Plätze 2, 4, 5 und 8 belegen. Zusammen mit Katrin Hilbig, die schon reife 18 Lenze zählte (und schon im Besitz der begehrten Fahrerlizenz ist) wurde die Mannschaftsmeisterschaft des ADAC Nordrhein gewonnen. Das Katrin schnellste Pilotin der Nachwuchsserie war, versteht sich dabei fast von selbst. Insgesamt 6 Siege und 2 dritte Plätze zeugen von einem nie gefährdeten Sieg der AC MH Mannschaft mit Frauenpower.
  • 6. Im Jahr 2018 stellte Bernd Frohnhoffs sein Amt zur Verfügung und Dominik Steffan übernahm die Aufgabe. Von den oben genannten Nachwuchspiloten konnte Tim Stebani im Rallyesport Fuß fassen und einige Erfolge einfahren. Im Jahre 2011 wurde das motorsportliche Engagement auf Grund beruflicher Neuorientierung aufgegeben. Lance David Arnold konnte 2009 im Porsche Cup als regelmäßiger Starter die ersten Erfolge als Profi Rennfahrer erreichen. Besonders bei den Läufen zur Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring wurden einige Gesamtsiege erreicht. Auch bei den dort stattfindenden 24h Rennen konnten Podestplätze im Gesamtergebnis erzielt werden. Neben den Einsätzen als Rennfahrer hat er sich als Testfahrer und Moderator bei der Sendung Automobil auf Vox schon einen Namen gemacht. 2022 hat Dominik Steffan den Vorsitz abgegeben und die Geschicke des Vereins in die Hände von Rainer Fischer übergeben. Ihm stehen mit Peter Brings (2. Vorsitzender), Bernd Dietrich (Schatzmeister) zwei weitere engagierte Personen als geschäftsführender Vorstand zur Verfügung. Auch das Angebot des Clubs an die Mitglieder hat sich im Laufe der Zeit verändert. Aktuell werden z.B. Veranstaltungen mit Oldtimern angeboten, die von Klaus Bierhoff und seiner bewährten Mannschaft organisiert werden oder für die jüngeren und junggebliebenen Sim-Racing Veranstaltungen bei denen man auf digitalen Rennstrecken gefahrlos sein Motorsport Talent ausprobieren kann. Aber auch der Slalomsport wird immer noch von den Aktiven betrieben. Ebenso bleiben die Touristik und die geselligen Veranstaltungen im Programm des AC MH immer ein Grund sich mit Gleichgesinnten zu treffen.