Teil 1 | Zeitsprung | Erfolgsfaktor Neugier: Was ist Neugier?
Moderne Lernkonzepte in der betrieblichen Praxis
1. Moderne Lernkonzepte in der
betrieblichen Praxis
SAP Education Forum 2017
Johannes Cruyff, Geschäftsführer Österreichische Sparkassenakademie GmbH
Wien, 11. Oktober 2017
2. Vorstellung
Johannes Cruyff
Deutscher mit holländischem Namen, seit 17 Jahren in Österreich
GF s Akademie seit 2 Jahren
• Die s Akademie ist das Shared Service Center und Compentence
Center für Aus- und Weiterbildung der Österreichischen Spar-
kassengruppe (inkl. Erste Bank)
• Zielgruppe: ca. 19.000 Mitarbeiter in 46 SPK, Erste Bank,
Holding und Töchter
• Einer der größten Österreichischen Bildungsorganisationen
Vorher 23 Jahre Accenture Unternehmensberatung
• Globaler Lead für Learning Consultancy
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3. . Moderne Lernkonzepte
. Herausforderungen in der Finanzwelt
. Umsetzungsbeispiele aus der
Sparkassengruppe (mit SFSF Learning)
Agenda
?
4. Ein paar Quizfragen vorweg
• Wer von Ihnen kann rechnen, lesen und schreiben?
• Was ist „Pi“ () auf zwei Stellen hinter dem Komma?
• Wer kennt das …?
• In einem Film, den ich nur einmal vor 20 Jahren gesehen habe, habe ich etwas gesehen/gehört, an das ich mich
seitdem regelmäßig erinnere.
• Um etwas richtig zu verstehen, muss ich es in einem Buch nachlesen.
• Ein Film oder ein Dokument oder eine Aufgabe fesselt mich so, dass ich darüber die Zeit vergesse.
• Mal verstehe ich es besser, wenn ich in Ruhe ein Buch lese, mal wenn es mir jemand persönlich erklärt, mal erst
dann, wenn ich es selber gemacht habe.
• Ihre Mitarbeiter beschweren sich, dass sie so viel mittels e-Learning bekommen, und es gerne ausdrucken wollen.
• Wer kann sich vorstellen, das er/sie jemanden mit 10 kurzen Clips darauf vorbereitet, eine komplexe
Business-Aufgabe (z.B. „analysiere, warum es dem Business finanziell nicht gut geht“) zu meistern?
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5. … nichts davon ist wissenschaftlich
belegt bzw. aus dem Zusammenhang
gerissen – auf jeden Fall nicht
allgemeingültig wahr
Was haben alle diese Modelle /
Methoden gemeinsam?
Lern
• 70:20:10
• Learning Styles
• Lernpyramide
• Vergessenskurve (Ebbinghaus)
• Aufmerksamkeitsspanne
• Digital Learning
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mythenmethoden
6. … die „Modelle“ haben überlebt, weil sie
empirisch / intuitiv „oft richtig“ sind
• Natürlich ist es richtig, dass das informelle Lernen mächtig ist, und dass viel mehr in die
„Formalisierung des informellen Lernens“ investiert werden müsste – aber nicht überall und nicht
überall in selben Anteilen (70:20:10)
• Natürlich gibt es persönliche und situative Präferenzen für einen Kommunikationskanal – aber nicht
immer und überall.
• Ja – wer sich in die Lage versetzt, etwas trainieren zu können, wird es dadurch besser verstehen.
Wenn sich große Mühe für eine visuelle Repräsentation gemacht wird, hat das oft einen großen
Wert. Mehr Investition in Didaktik – mehr Wert. Aber auch das funktioniert nicht immer.
• Prinzipiell ist es auch richtig, dass man, wenn man sich nicht mit etwas beschäftigt, es oft schnell
vergisst. Aber nicht in dem Tempo und nicht wenn es hoch-relevant ist oder gut im Kontext (z.B. mit
Geschichten) aufbereitet wird.
• Aus operativen Gründen hat man manchmal „on-the-job“ wenig Möglichkeiten, längere Selbstlern-
zeiten einzuschieben, und kurze Impulse machen viel Sinn – aber Microlearning ist kein Allheilmittel.
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7. Das bedeutet …
Nicht nervös machen lassen
Modelle als Modelle sehen
▪ Kontext beachten
▪ Als Inspiration nutzen
Nie vergessen: Was funktioniert, ist seit Jahrtausenden bekannt:
• Relevanz! Bring mich dazu, dass ich lernen „will“
• Versuche, so gut wie möglich zu personalisieren ( erhöht die Relevanz),
d.h. Bedarf und Vorwissen zu berücksichtigen
• Berücksichtige, was ich verstehen muss und was ich nur on-demand wissen
muss – und berücksichtige mein persönliches Umfeld.
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8. Lehren daraus
• To Do: Solide Meinung bilden und kommunizieren
• Hilfreich: Klares Medienportfolio mit klaren Kriterien/Anwendungsfällen
• Zu vermeiden: „Missbrauch“ einer Lernform
• Schlechtest mögliches Training: 60 min fancy eLearning als Wissens-Konsum
• Personalisierung durch Selbsteinschätzung
• … und entsprechende Inhalts-Strukturierung
• Training als Angebot zur Wissensaneignung, nicht als Pflicht
• Kommunikation: Kompetenzerwerb ist Ziel – nicht Trainingszeit
• Jede Art von „Performance Support“ (Hilfe am Arbeitsplatz) ist zu
erwägen – in unterschiedlicher Form, je nach Arbeits-Modus
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9. Eines habe ich noch vergessen …
(was mich persönlich immer etwas „nervt“)
• Alles tönt: Nutze MOOCs!
• Vorteil:
• Off-the-shelf (Zugriff auf viele Inhalte)
• Preisgünstig oder sogar kostenlos
• Nachteil
• Oft didaktisch methodisch eher „Basic“
• Inhalt i.d.R. sehr generisch
• Conclusio: MOOCs haben Wert – den einer Online-Bibliothek
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10. . Moderne Lernkonzepte
. Herausforderungen in der Finanzwelt
. Umsetzungsbeispiele aus der
Sparkassengruppe (mit SFSF Learning)
Agenda
11. Kontinuierliche Änderungen &
schwieriges Business-Umfeld
Die Bankenbranche unterliegt seit einigen Jahren massiven
Herausforderungen mit Auswirkung auf die Mitarbeiter:
• Massive, ständig veränderliche „externe“ Regularien
• Signifikante Änderungen im Geschäftsmodell durch „Digital“
• Erheblich besser informierte, fordernde Kunden (durch WWW)
• Signifikante neue Mitbewerber durch FinTechs etc.
• Schwieriges Geschäftsumfeld durch Bankenkrise und 0%-Zinsen
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12. Schwieriges Lern-Umfeld
• Die Mitarbeiter im Vertrieb (= Hauptziel-
gruppe) haben am Arbeitsplatz eine einge-
schränkte Möglichkeiten des Selbst-Lernens
oder des (IT-basierten) „social learnings“
• Viele Themen werden in den verschiedenen
Instituten unterschiedlich gehandhabt
• Die meisten Inhalte sind Kunden-relevant
und haben auch rechtliche Konsequenzen
Transfer „am Kunden“ ist nicht erwünscht
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13. . Moderne Lernkonzepte
. Herausforderungen in der Finanzwelt
. Umsetzungsbeispiele aus der
Sparkassengruppe (mit SFSF Learning)
Agenda
15. Herausforderung 2014
• Lernen reflektiert zu wenig die gestiegenen
Anforderungen
• Lernen endet mit Seminar
• Lernen zielt auf Zertifikate,
nicht auf Erfolg am Kunden
• Lernen nutzt moderne
Medien wenig
• Lernen trennt Fach- und Vertriebswissen
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16. Ansatz
s Education ist ein Lehrgang, mit dem bestehende Lerninhalte neu
strukturiert und Lernprozesse neu organisiert werden.
• Lerninhalte werden anhand konkreter Anwendungsfälle vermittelt.
• Ein Methodenmix aus Präsenz-, Online- und On-the-Job-Formaten ermöglicht
mehr Flexibilität beim Lernen und der Anpassung an lokale Besonderheiten.
• Praxisaufgaben als direkte Anknüpfungspunkte für den Praxistransfer.
• Lernende werden durch einen Lernpaten begleitet – dieser hat eine zentrale
Lernfunktion in s Education und ist mitverantwortlich für den Lernerfolg.
• Der Lernprozess wird durch das LMS unterstützt.
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17. s Education besteht aus zusammenhäng-
enden Anwendungsfälle & Praxisaufgaben
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Praxisaufgaben:
Formalisierung des
informellen Lernens
„like on ist best
day – every day“
18. Ohne Unterstützung des LMS wäre es
nicht möglich gewesen …
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19. 17 October 2017Moderne Lernkonzepte in der betrieblichen Praxis 19
Use Case =
SFSF Programm:
„strukturierter
Container von Items“
20. 17 October 2017Moderne Lernkonzepte in der betrieblichen Praxis 20
Strukturiert als
Ausbildungsplan
21. 17 October 2017Moderne Lernkonzepte in der betrieblichen Praxis 21
… startet mit Use
Case Übersicht
22. 17 October 2017Moderne Lernkonzepte in der betrieblichen Praxis 22
Selbstlernphase
besteht aus WBTs
und Praxisaufgaben
(„On-the-Job“ Item)
23. 17 October 2017Moderne Lernkonzepte in der betrieblichen Praxis 23
… erfordert
„Beobachter“
Lernpate
Eigentliche
Praxisaufgaben
angehängt als
Dokument
28. Herausforderung
• Re-Zertifizierung zur Erhaltung des Pouvoirs und zur
Erfüllung regulatorischer Anforderungen
• „Großer“ Test alle x Jahre
Mindset = Intensives „Lernen“ nur für den Test
• Anstieg der regulatorischen Anforderungen
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29. Ansatz
• SFSF Programm
• Jährliche Fokusthemen
• Selbstlernen + Praxisaufgaben
• Integration aktueller Themen und Kommunikationen
• Abschlusstest spezifisch zu diesen Lernmedien
• Aligned mit externem Zertifizierungspartner
• Paradigmenwechsel:
• Re-Zertifizierungstest Weiterbildung (mit Überprüfung)
• Sinnloser Lernstress hilfreiche Weiterbildung
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31. Herausforderung
• Existierende Online-Trainings (WBT) haben zwar eine
relativ hohe Qualität in Aufbau und Inhalt, gute Struktu-
rierung in Micro-Module und eine gute Akzeptanz …
• … aber da sie immer noch eher auf Seiten-basierte
Wissensvermittlung fokussiert sind, wollen wir mehr …
34. Zusammenfassung
• Jemand lernt nur wirklich, wenn er/sie lernen will
• Also: Schaffe Relevanz durch realistische Szenarien
• Merke: Toller Medieneinsatz ist kein Ersatz für Relevanz
• Etwas zu „lernen“ das man bereits weiß, ist demotivierend und Zeit-
(Geld)-Verschwendung
• Selbsteinschätzungstest erlaubt mir, nur das zu lernen, was ich brauche
• Wenn ich lernen will, lerne ich überall
• Nur das in eLearning, was eLearning bedarf komplexe Inhalte, die durch
Interaktion erlernt werden können
• Wissensvermittlung über Dokumente Kostengünstig und „ausdruckbar“
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