Vier von fünf Deutschen haben mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen, wovon zirka ein Drittel aller Menschen wiederkehrend jährlich zumindest einmal an starken Rückenbeschwerden leiden. In 2006 wurden zirka 44 % aller Krankenversicherten aufgrund von Rückenbeschwerden ärztlich behandelt. Die Ursachen der Rückenbeschwerden sind vielfältig
Rückenschmerzen im Büro und Alltag: Vorbeugung und Behandlung von Prof. Dr. Ahlers Orthopaede Frankfurt
1. Frankfurter Deutsches Rotes Kreuz
Rotkreuz-Krankenhäuser e. V.
Scheffelstr. 2 – 20a, 60318 Frankfurt a. M.
Prof. Dr. J. Ahlers – Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Prof. Dr. J. Ahlers
Klinik Maingau vom Roten Kreuz
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Frankfurt/Main, 15.03.2010
Rückenschmerz im Büro und Alltag: Vorbeugung und Behandlung
von Prof. Dr. Jürgen Ahlers, Orthopäde Frankfurt am Main
Vier von fünf Deutschen haben mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen,
wovon zirka ein Drittel aller Menschen wiederkehrend jährlich zumindest einmal
an starken Rückenbeschwerden leiden. In 2006 wurden zirka 44 % aller
Krankenversicherten aufgrund von Rückenbeschwerden ärztlich behandelt. Die
Ursachen der Rückenbeschwerden sind vielfältig. Oft lösen ungewohnte oder
einseitige Belastungen Rückenbeschwerden aus. Auch psychische Probleme wie
Zukunftsängste, Sorgen um die Familie oder Beruf können Ursachen von
Rückenbeschwerden sein. Es gilt daher der Grundsatz, dass bei Auftreten von
Rückenschmerzen dies als Warnsignal für den Betroffenen zu sehen ist, sich mehr
um körperliche und/oder seelische Belange zu kümmern.
Über 90 Prozent aller Rückenschmerzen sind als rein muskulär verursacht zu sehen
und verschwinden bei richtiger Behandlung nach einigen Tagen wieder. Rein
wissenschaftlich betrachtet sind Rückenschmerzen mehr oder minder starke
Schmerzen des menschlichen Rückens, die ganz unterschiedliche Ursachen haben
können. Man spricht von einer Dorsalgie, wenn der Rücken oder von einer
Lumbalgie/Lumbago, wenn die Lenden-Kreuzbeinregion betroffen ist. Immer mehr
Menschen leiden unter Rückenschmerzen, sie gelten als einer der bedeutenden
Zivilisationskrankheiten. Es spielt keine Rolle wie alt man ist, ob 30 oder 60 Jahre,
es kann jeden plötzlich und unvorbereitet treffen. Die Vorbeugung spielt eine
wesentliche Rolle.
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Prof. Dr. J. Ahlers – Leitender Arzt
FA für Orthopädie und Unfallchirurgie
Was kann man nun vorbeugend tun gegen Rückenschmerzen?
• Vermeiden Sie stundenlanges und unbewegliches Sitzen im Büro.
• Sitzen Sie in gerader Haltung mit einer aufrechten Sitzposition, dem
Kopf als Verlängerung der Wirbelsäule und nach hinten gezogenen
Schultern.
• Auch im Büro soll man sich bewegen: Nehmen Sie lieber die Treppe
als den Fahrstuhl und stehen Sie zwischendurch mal vom
Schreibtisch auf.
• Arbeiten oder telefonieren Sie im Stehen. Machen Sie kleine
Bewegungsübungen. Hierdurch wird nicht nur der Rücken entlastet,
sondern hierdurch steigert auch die Konzentrationsfähigkeit.
• Richtig durchgeführte und rückenschonende Haus- und Gartenarbeit
sind mit viel Bewegung verbunden und können dem Rücken gut tun,
Überbelastung jedoch zu Schmerzen führen
• Gehen Sie Spazieren, fahren Sie Rad oder gehen Sie schwimmen.
vermeiden Sie aber möglichst Brustschwimmen
• Betreiben Sie regelmäßig gezielte spezielle Rückengymnastik. Durch
das regelmäßige Bewegungstraining wird die Rückenmuskulatur
gestärkt, die die Wirbelsäule hält. Am besten macht man das Training
in einem guten Fitness- Studio unter fachgerechter Anleitung und
Betreuung
• Heben Sie schwere Gegenstände korrekt auf. Der Körper sollte
möglichst nah am Gegenstand sein. Er sollte dabei gerade sein.
Fassen Sie den Gegenstand (z. B. einen Kasten Wasser) mit beiden
Händen an und spannen Sie Rumpf- und Bauchmuskulatur kräftig an.
Somit entlasten Sie Ihren Rücken.
• Optimieren/verringern Sie Ihr Körpergewicht
Sind jedoch akute Rückenschmerzen aufgetreten, ist es sinnvoll, einen
Facharzt aufzusuchen, der mit der Behandlung von Rückenschmerzen
besonders vertraut ist. Grundsätzlich helfen eine Entlastungslagerung mit
hoch gelagerten Beinen, Ruhe und lokale Wärmeanwendungen. Im akuten
Stadium ist die Einnahme von wirksamen Schmerzmitteln notwendig und
sinnvoll. Hierdurch wird der starke Schmerz gelindert. Wichtig ist es, sich zu
bewegen. Langes Liegen ist unbedingt zu vermeiden, da hierdurch die
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FA für Orthopädie und Unfallchirurgie
Schmerzen verstärkt werden. Langes Sitzen sollte ebenso unbedingt
vermieden werden. Bei sehr starken Muskelverspannungen kann eine
gezielte Physiotherapie - wie z.B. die Behandlung der schmerzhaften
Triggerpunkte, Fango usw. - notwendig werden. Bei Persistenz oder gar
Zunahme der Beschwerden, Ausstrahlen der Schmerzen in die Beine oder
Lähmungserscheinungen mit Gefühlsstörungen an den Beinen ist eine
umgehende weiterführende ärztliche Abklärung zwingend erforderlich. In
diesen Fällen ist notwendig, einen akuten Bandscheibenvorfall rechtzeitig
zu erkennen und zu behandeln. Untersuchungsverfahren wie CT oder MRT
sind hier geboten, um die Diagnose zu sichern. Welches
Behandlungsverfahren dann in Frage kommt, hängt von der Art des
Bandscheibenvorfalls auf. Es stehen grundsätzlich unterschiedliche
Verfahren der Behandlung zur Verfügung. Es gilt, das individuell richtige
Behandlungsverfahren zu wählen.
Zusammenfassend gilt:
Eigene und aktive Vorbeugung durch Beachtung der vielen möglichen und
nötigen Maßnahmen sind die richtige Voraussetzung dafür, dass
Rückenschmerzen seltener und weniger dramatisch verlaufen. Es gilt in
jedem Fall die Chronifizierung eines Rückenleidens zu vermeiden. In
diesem Sinne lautet die Devise:
Stärken Sie Ihren Rücken
Hierdurch beugen Sie den möglichen Rückenbeschwerden vor. Sollte es
trotzdem zu akuten Rückenbeschwerden kommen, suchen Sie einen
qualifizierten Arzt auf, der sich mit den Problemen des Rückenschmerzes
auskennt. Die richtige Therapie führt in der Regel zu einer raschen
Linderung der Beschwerden. Versuchen Sie nicht selbst die Beschwerden
zu kurieren, insbesondere, wenn Sie regelmäßig von starken
Rückenschmerzen und Hexenschuss geplagt sind.
Prof. Dr. med. Jürgen Ahlers ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in
Frankfurt am Main und verfügt über eine langjährige Erfahrung als Arzt mit
leitenden Funktionen an der Universitätsklinik Mainz sowie seit dem Jahr 2006 an
den Frankfurter Rotkreuz Krankenhäusern (Klinik Maingau) in Frankfurt am Main.
Prof. Dr. Ahlers hat langjährige Erfahrung in der konservativen und operativen
Behandlung von Rückenschmerzen.
Prof. Dr. Jürgen Ahlers hat an der Johannes Gutenberg Universität Mainz promoviert
und habilitiert.
Kontakt:
Email: ahlers@unfallchirurgie.com
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