Die Präsentation, die als roter Faden der virtuellen Gesprächsrunde "Offen (nur) gegen Gebühr? Die Open-Data-Gretchenfrage" am 13.04.2017 diente.
Hinweis: Wird wahrscheinlich nur für Personen von Interesse sein, die an dieser virtuellen Gesprächsrunde teilgenommen haben. Aber evtl. ist das eine oder andere Zitat und sind die hierzu angegebenen Quellen auch anderen dienlich.
CC-BY-SA 3.0 die Inhalte betreffend
Groups 2010.10: Potential von Open Data (Digital Sustainability)
Offen (nur) gegen Gebühr? Die Open-Data-Gretchenfrage.
1. April 13, 2017
Offen (nur) gegen Gebühr?
Die Open-Data-Gretchenfrage
3. Online-Workshop Open (Government) Data
Moderation: Oliver Bildesheim (Twitter: @bildesheim)
2. April 13, 2017 2
Agenda
1. Hintergrund
2. Positionen und Aussagen
3. Diskussion
3. April 13, 2017 3
Hintergrund
Seit einiger Zeit werden (wieder) – teils sehr
kontrovers – Fragen diskutiert wie:
• Sind offene Verwaltungsdaten grundsätzlich kostenlos
bereitzustellen?
• Sind Gebührenmodelle denkbar?
• Wenn ja: welcher Art?
Ähnliche Diskussionen wurden bzw. werden –
gleichermaßen kontrovers – u.a. im Kontext von
Open Source Software und Open Educational
Resources geführt.
April 13, 2017 3
4. April 13, 2017 4
Positionen und Aussagen
„The work must be provided as a whole and at no more than a
reasonable one-time reproduction cost, and should be downloadable via
the Internet without charge. “
Open Knowledge Foundation – „Open Definition 2.1” (CC BY 4.0)
opendefinition.org, abgerufen 09.04.2017
„Der Abruf von Daten nach Absatz 1 Satz 1 muss entgeltfrei und zur
uneingeschränkten Weiterverwendung der Daten durch jedermann
ermöglicht werden.“
Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des E-Government-Gesetzes,
Gesetzentwurf der Bundesregierung, Stand 13.01.2017
„Dieses Gesetz hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf die
Haushaltsausgaben ohne Erfüllungsaufwand. Durch die Bereitstellung
von Daten der Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung werden
Nutzungsmöglichkeiten geschaffen, die in gegenwärtig nicht näher
bezifferbarem Umfang Auswirkungen auf das Steueraufkommen des
Bundes und der Länder haben können.
…
Insgesamt fällt nach bisheriger Abschätzung durch das vorliegende
Gesetz für die Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung ein
jährlicher Erfüllungsaufwand in Höhe von 787.000 Euro an. Der einmalige
Erfüllungsaufwand umfasst einen Zeit- und Kostenaufwand in Höhe von
rund 16,7 Millionen Euro. Alle damit im Zusammenhang stehenden
Mehrbedarfe an Sach- und Personalmitteln, Verpflichtungsermächti-
gungen sowie Planstellen und Stellen sollen vollständig und dauerhaft in
den jeweiligen Einzelplänen gegenfinanziert werden.“
Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des E-Government-Gesetzes,
Gesetzentwurf der Bundesregierung, Stand 13.01.2017
„Zu einer offenen digitalen Infrastruktur gehören … die Bereitstellung
von offenen Daten in strukturierter, maschinenlesbarer Form oder über
eine offene Schnittstelle, sodass sie kostenfrei zugänglich sind und
weiterverarbeitet und weiterverbreitet werden können. “
Open Government Manifest NRW, 03.2016
5. April 13, 2017 5
Positionen und Aussagen
„Denkbar wäre, Daten des öffentlichen Sektors mit Daten aus der
Privatwirtschaft zu kombinieren, sie damit werthaltiger zu machen und
dann beispielsweise an App-Entwickler, Forscher und Unternehmen zu
verkaufen.“
Laura Hopp, IDC – „Was Städte auf dem Weg zur Smart City beachten sollten”
Computerwoche, März 2017
„50 Prozent der Open-Data-Initiativen werden darauf abzielen, neue
Einnahmequellen zu testen“
Laura Hopp, IDC – „Was Städte auf dem Weg zur Smart City beachten sollten”
Computerwoche, März 2017
„Die Kommune erhebt die Daten ja nicht, weil jemand anderes sie haben
will. … sie werden ohnehin für eigene Zwecke erhoben. Damit hat der
Steuerzahler, …, bereits dafür gezahlt, dass die Daten erhoben werden.
Alles, was die Verwaltung produziert, ist Eigentum der Öffentlichkeit. …
Unternehmen können Datensätze, die ohnehin jedem frei zugänglich
sind, auch nicht weiterverkaufen … Sie können nur Geld verdienen, wenn
sie selbst wieder einen Mehrwehrt schaffen ...“
Saskia Esken, SPD im Interview mit Carl-Friedrich Höck, DEMO
DEMO, April 2017
„Die Pauschalaussage ‚ist doch alles schon bezahlt‘ greift deutlich zu
kurz und eine ideologiefreie Diskussion über die Finanzierung von Open
Data sollte geführt werden können.“
Thomas Langkabel – „Open Data = Free Data?”
Government 2.0 Netzwerk Deutschland e.V., September 2010
„Dennoch wirken Gebühren hier allein als Regulator für Anfragen. Die
Kosten, von denen hier für die Bereitstellung gesprochen wird, werden
allein durch Gebühren niemals gedeckt werden. “
Christian Heise – Kommentar zum Blog-Post „Open Data = Free Data?”
Government 2.0 Netzwerk Deutschland e.V., September 2010
Rohdaten
Verarbeitete
Daten
Standardisierte
Dienste
Sonderdaten-
auswertung
Gratis
Dienstleistungs-
kosten
Kostenregelung für Daten und Dienste
Deutscher Dachverband für Geoinformation e.V. – Positionspapier „Open Government
Data - Verwaltungsdaten frei für Wirtschaft und Gesellschaft“, Oktober 2013
6. April 13, 2017 6
Positionen und Aussagen
Quelle:
„Open Data. The Benefits
Das volkswirtschaftliche Potential für Deutschland“
Hrsg. Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.,
Sankt Augustin/Berlin, 2016 - CC BY-SA 3.0 DE
Hinweis: Potentialabschätzung berücksichtigt OGD + OxD, d.h. inkl.
OBD und OPD