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Den Umgang mit Geld lernen
– von Kindesbeinen an
Ziele für
                                                        n
                                           einen längere
                                              Zeitraum
                                              festlegen
     Aufschieben
               ssen
   von Bedürfni




                                    von
                      Erste Ansätze
                                    lle
                       Selbstkontro




                Durch frühzeitige
           Gelderziehung lernen Kinder:



      Durch                                              und
                                            Konsequenz
eig enes Zutun zu                            Verbindlichkeit
             issen
Erfolgserlebn
     komm  en




                          Einhalten von
                                      en
                         Vereinbarung
Vorwort
Liebe Eltern und Erziehende,

die Erste Bank möchte Sie bei der Gelderziehung Ihrer Kinder unterstützen.
Denn dieses Thema ist heute wichtiger und schwieriger denn je. Es gelten nicht
mehr die gleichen Bedingungen wie damals, als Sie selbst noch in die Schule
gegangen sind. Heutzutage besitzt fast jedes Kind ein eigenes Handy. Viele verbringen
oft den ganzen Tag in der Schule und verpflegen sich selbst. Und die Werbung
lockt schon die Kleinsten mit immer neuen „Must-haves“.
                                                                                        02
Da stellen sich manche Fragen: Braucht mein Kind eigenes Geld? Falls ja, wie viel?      03
Und wofür soll es ausgegeben werden?

Das Auszahlen von Taschengeld ist eine bewährte Methode für die Gelderziehung
von Kindern und Jugendlichen. So lernen sie den Wert des Geldes kennen,
sie trainieren das Haushalten und den verantwortungsvollen Umgang mit
Zahlungsmitteln – und zwar ohne Risiko.

Gemeinsam mit der anerkannten Expertin für Familien- und Erziehungsfragen
Dr. Martina Leibovici-Mühlberger haben wir die vorliegende Broschüre verfasst –
sie gibt Ihnen wertvolle Informationen und praktische Anleitungen für die richtige
Gelderziehung Ihrer Sprösslinge.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und gutes Gelingen bei den
„Gehaltsverhandlungen“ mit den lieben Kleinen!




Dr. Peter Bosek
Privat- und Firmenkundenvorstand
der Erste Bank Oesterreich
Die richtige Gelderziehung
für Kinder und Jugendliche
Die Sache mit dem Geld ist ganz schön
verwirrend. Einerseits heißt es: „Geld
                                            Geld – sprechen wir
regiert die Welt“. Andererseits kommt       darüber!
das Thema Geldwirtschaft in der Erzie-
hung und Ausbildung unserer Jugend          Gerade heute, in einer Zeit, in der die
oft gar nicht vor. So, als hätten wir uns   Verlockungen der Konsumgesellschaft
dem altmodischen Leitsatz verschrieben      viele Leute finanziell aus der Bahn wer-
„Über Geld spricht man nicht“. Eine neue    fen, ist es besonders wichtig, junge Men-
Grundeinstellung ist hier dringend not-     schen von Anfang an auf den Umgang
wendig.                                     mit Geld vorzubereiten. Denn schon jetzt
                                            müssen viele Jugendliche Schuldnerbe-
                                            ratungsstellen aufsuchen: Rund 20 %
aller Verschuldeten sind zwischen 18 und
24 Jahre alt! Eine erschreckende Tatsa-     ZIELE
che, die verständlich wird, wenn man be-
denkt, dass Kinder und Jugendliche von
                                            –	 Welches Lernziel besteht in der 	
der Wirtschaft gezielt umworben werden.
                                            		 jeweiligen Altersgruppe?
                                            –	 Welche Werte sollen vermittelt 	
Einerseits verfügen junge Leute heute
                                            		 werden?
über mehr Geld als die Generationen
                                            –	 Welche Fähigkeiten sind zu
vor ihnen: Ca. 400 Millionen Euro erhal-
                                            		 schulen?
ten junge Österreicher jährlich in Form
von Taschengeld, Geschenken oder Ein-
kommen! Andererseits sind Kinder und
Jugendliche spontan im Kaufverhalten        STRATEGIEN & WERKZEUGE
und unerfahren im Vorausschauen. Es                                                04
                                                                                   05
ist also nicht verwunderlich, dass diese
„Zielgruppen“ im Fokus von Werbekam-        –	 Welche Strategien sind für die
pagnen stehen.                              		 jeweilige Altersgruppe sinnvoll?
                                            –	 Welche Werkzeuge entsprechen
  Als Eltern tun Sie gut daran, Ihrem       		 dem Verständnisniveau des
  Sprössling schon frühzeitig den Um-       		 Kindes?
  gang mit Geld näherzubringen, und
  zwar in der jeweils altersgerechten
  Form.



Die Wege zum Ziel
Diese Broschüre dient Ihnen als prak-
tischer Leitfaden für die Gelderziehung
Ihres Kindes. Das Definieren von „Zielen“
sowie das Aufzeigen von „Strategien &
Werkzeugen“ zu deren Erreichung un-
terstützen Sie dabei, Ihrem Nachwuchs
wirtschaftliches Denken und Handeln zu
vermitteln.
Gelderziehung bei
Vorschulkindern bis 6 Jahre
                                             nisaufschiebung), im späteren Leben er-
 ZIELE                                       folgreicher sind als Kinder, die unbedingt
                                             sofort zugreifen müssen. Das betrifft so-
                                             wohl die Ausbildung und den Beruf als
 –	 Erstes Verständnis für den Wert von 	
                                             auch die soziale Kompetenz.
 	Geldbeträgen
 –	 Erstes Sparen

                                             Im Alltag anknüpfen
 STRATEGIEN & WERKZEUGE                      Wie können Sie den Wert von Geld und
                                             den persönlichen Einsatz, der dafür zu
 –	 Erlebnisorientiertes Einbeziehen         leisten ist, für Vorschulkinder erfahrbar
 	 in den Umgang mit Geld                    machen?
 –	 Pädagogische Märchen über das
 	 Sparen und den positiven Aspekt           Bereits kleine Kinder entwickeln Wün-
 	 von Leistung                              sche – das hat die Wirtschaft längst er-
                                             kannt! Werbekampagnen sorgen dafür,
                                             dass immer neue „Bedürfnisse“ geweckt
Vorschulkinder können mit dem Begriff        werden. So werden Eltern im Alltag oft
„Geld“ noch nicht viel anfangen, aber        mit einem beharrlichen „Ich will den grü-
im Alltag bekommen sie schon mit, was        nen Dino haben!“ ihres Sprösslings kon-
„wenig“ und „viel“ bedeuten. Und dass        frontiert. Mit Vernunft kommt man nicht
man Geld gegen Waren „tauschen“ kann,
erleben sie mit ihren Eltern oftmals im
Supermarkt.

In dieser Altersgruppe besteht das Ziel
darin, Kindern den Geldwert von Dingen
zu vermitteln und erste Ansätze für Spar-
verhalten zu entwickeln. Dies beeinflusst
nachhaltig, wie sie später als Erwachsene
mit Geld umgehen. Langzeitstudien ha-
ben gezeigt, dass Kinder, die im Vorschul-
alter dem Drang widerstehen lernen, eine
Süßigkeit sofort aufzuessen (= Bedürf-
macht
                                                  Sparen
                                                      froh!




weit, wenn man einem 3-Jährigen er-          Umrisszeichnung so viele
klären will, dass 29,90 Euro viel Geld für   Euro-Kreise, wie der ge-
das Objekt der Begierde sind.                wünschte Gegenstand
                                             kostet.
 Nützen Sie geläufige Alltagssituationen
 für die Gelderziehung Ihres Kindes!         Nun soll Ihr Kind Geld,
                                             das es geschenkt bekommt
                                             oder sogar selbst verdient, in eine Spar-
                                             büchse werfen und entsprechend viele
Den Wert von Dingen                          1-Euro-Kreise in der Umrisszeichnung
                                             ausmalen. So lernt Ihr kleiner Liebling,
begreifbar machen                            wie viel sein Wunsch wert ist – und er
                                             kann üben, sein Bedürfnis aufzuschieben.
Zeichnen Sie auf einen großen Bogen                                                      06
Papier die Umrisse des Wunsches Ihres        Zudem können Sie für Ihren Sprössling
                                                                                         07
Kindes. Lassen Sie es dabei mitwirken.       einen Anreiz schaffen, zusätzlich Geld
Nehmen Sie dann eine 1-Euro-Münze als        zu verdienen und somit seinem Sparziel
Schablone und malen Sie innerhalb der        rascher näherzukommen. Dafür eignen
                                             sich bei Vorschulkindern Tätigkeiten wie
                                             „selbstständiges Zähneputzen“, „Hams-
                                             ter füttern“ oder „Spielsachen wegräu-
                                             men“.




„Mein grüner Dino“,
gezeichnet von Teresa
Gelderziehung bei
6- bis 12-Jährigen
ZIELE                                    STRATEGIEN & WERKZEUGE

–	 Den Sinn des Sparens erkennen         –	 Wöchentliches Taschengeld
	 und eigene Ziele damit erreichen
–	 Persönliche Bedürfnisse über den 	
	 Zeitraum von einer Woche ein-         Brauchen Kinder Taschengeld oder nicht?
	 schätzen                              Wo sie doch – wie viele Eltern meinen –
–	 Einen „Haushaltsplan“ für kurze 	    ohnehin alles bekommen, was sie zum
	 Zeiträume und bestimmte Bereiche 	    Leben brauchen. Die Antwort lautet: Ja,
	 (Freizeitvergnügen) erstellen         Kinder brauchen Taschengeld, denn es ist
–	 Den Wert eines Geldbetrags           das ideale Instrument, um das Verwalten
	 einschätzen können und erstes         von eigenem Geld risikolos zu erlernen.
	 kritisches Konsumdenken entwickeln
Ab welchem Alter ist                        Besprechen Sie mit Ihrem Junior, wie
Taschengeld sinnvoll?                       wichtig seine Wünsche tatsächlich
                                            sind, und trainieren Sie das Einteilen,
Der Schuleintritt ist der geeignete Zeit-   das Verzichten sowie das bewusste
punkt, um die ersten eigenen Schritte in    Treffen von Entscheidungen.
die Welt des Geldes zu wagen. Im Volks-
schulalter können Kinder bereits ein Ge-
fühl für Mengen und Größen entwickeln.
Jetzt kann auch der Blick für Geld als      Formel für 6- bis 12-Jährige:
Zahlungsmittel geschärft werden. Kinder
sind schon in der Lage, kleine Beträge zu   30 bis 50 Cent x Lebensjahr
addieren und ein Verständnis für Preise     = Taschengeld pro Woche
und den Wert von Geld zu erlangen.                                                    08
                                                                                      09
                                            Alter	           Euro pro Woche

Wie viel Taschengeld                        6 Jahre	         1,80 – 3,00

ist richtig?                                7 Jahre	         2,10 – 3,50

Die Höhe des Taschengelds richtet sich      8 Jahre	         2,40 – 4,00
nach verschiedenen Faktoren – etwa
Familieneinkommen, finanzielle Belas-       9 Jahre	         2,70 – 4,50
tungen, Anzahl der Geschwister, Art der
Verwendung und Lebensalter des Kindes.
                                            10 Jahre	        3,00 – 5,00
Empfehlungen können daher nur eine
Richtgröße für die individuelle, auf Ihre
                                            11 Jahre	        3,30 – 5,50
Familie abgestimmte Höhe des Taschen-
gelds sein.
                                            12 Jahre	        3,60 – 6,00
Pädagogisch sinnvoll ist es, gemeinsam
mit Ihrem Kind herauszufinden, welche
Bedürfnisse im Lauf einer Woche entste-
hen. Die damit verbundenen Kosten kön-
nen in eine Liste eingetragen werden (=
Bedürfnis/Haushalts-Plan).
Gelderziehung bei
Teenagern von 13 bis 19
 ZIELE
                                           Gelderziehung in der
                                           Pubertät – eine große
 –	 Einen persönlichen Haushaltsplan 	     Herausforderung!
 	 erstellen und verwalten
 –	 Sparen als effizientes Konzept der 	   Wie lässt sich Gelderziehung in der viel-
 	 Bedürfnisbefriedigung begreifen         leicht schwierigsten Lebensphase – der
 –	 Den Zusammenhang von Geld und 	        Pubertät – durchführen? Zwar wünschen
 	 der erforderlichen Arbeitsleistung 	    sich Teenager nichts sehnlicher als Auto-
 	erkennen                                 nomie, jedoch sorgen neurobiologische
 –	 Selbstständig mit Geld umgehen         Prozesse in diesem Alter für ein ziem-
                                           liches Chaos im Gehirn. Eltern mag es
                                           sogar vorkommen, dass bestimmte Ge-
                                           hirnareale „wegen Umbau vorübergehend
 STRATEGIEN & WERKZEUGE                    geschlossen“ sind – vor allem jene, die
                                           für Stimmungslage und Impulskontrolle
                                           verantwortlich sind!
 –	 Monatliches Taschengeld
 –	 Eigener Verdienst
                                           Es ist eine große Herausforderung, Teen-
 –	 Eigenes Konto
                                           ager zu vorausschauendem und plane-
 –	 Eigenes Sparen
                                           rischem Denken zu animieren, damit sie
                                           gegen die Verführungskünste der Wer-
                                           bung gewappnet sind. Aber die elterliche
                                           Begleitung zahlt sich aus.
Darin sind sich alle Pädagogen einig:
In einer Gesellschaft, die Teenager als
Konsumenten massiv umwirbt, kommt
einer fundierten Gelderziehung große       Monatliches
Bedeutung zu. Denn nur diese befähigt
Jugendliche zum sinnvollen Umgang mit
                                           Taschengeld
finanziellen Mitteln und zum Erkennen
                                           Taschengeld als „Übungskapital“ ist ein
der eigenen Möglichkeiten.
                                           äußerst effizientes Mittel, um für das
                                           spätere Erwachsenenleben gerüstet zu
                                           sein. Grundsätzlich sollten Teenager die
                                           vorausschauende Planung und den Über-
blick über längere Zeiträume trainieren.    Zeit in der Schule und unterwegs. Deshalb
Deshalb ist es sinnvoll, das Taschengeld    müssen sie sich oft selbst verpflegen.
nicht mehr wöchentlich, sondern monat-      Dafür müssen Sie Ihrem Nachwuchs ge-
lich auszuzahlen.                           sondert Geld mitgeben. Wird auch der
                                            Kauf von notwendiger Bekleidung in die
                                            Hände des Teenagers gelegt, müssen
Haushaltsplan führen                        diese Kosten ebenfalls gesondert berück-
                                            sichtigt werden.

 Nützliche Begleitmaßnahmen bei der                                                     10
                                              Formel für 13- bis 19-Jährige:            11
 Taschengeldauszahlung sind persön-
 liche Gespräche sowie schriftliche           2,00 bis 3,60 Euro x Lebensjahr
 Aufzeichnungen für die Haushalts-            = Taschengeld pro Monat
 planung.

                                              Alter	             Euro pro Monat
Dadurch wird am Monatsende ersicht-
lich, ob das Budget den Bedürfnissen          13 Jahre	          26 – 47
entspricht. Helfen Sie Ihrem Sprössling,
seine Prioritäten abzuwiegen, lassen Sie
                                              14 Jahre	          28 – 50
ihn aber möglichst selbstständig agieren.
Erst wenn Ihr Schützling die Realität aus
                                              15 Jahre	          30 – 54
den Augen verliert, sollten Sie korrigie-
rend eingreifen.
                                              16 Jahre	          32 – 58

                                              17 Jahre	          34 – 61
Und wie viel …?
                                              18 Jahre	          36 – 65
Die Wahl der Taschengeldhöhe hängt von
denselben Rahmenbedingungen ab wie            19 Jahre	          38 – 70
bei jüngeren Kindern. Was bei Teenagern
jedoch hinzukommt: Sie verbringen mehr      (Beträge gerundet)
8 Grundregeln, die Taschengeld
zum Erfolgskonzept machen
	
    1
  Taschengeld steht zur freien
	Verfügung
                                            währt. Für längere Zeiträume haben Kin-
                                            der in dieser Altersgruppe noch kein Zeit-
                                            gefühl entwickelt. Es würde ihnen schwer-
Über die Verwendung von Taschengeld         fallen, ihr Taschengeld richtig einzuteilen.
entscheidet das Kind selbst. Prinzipiell
kann das eigene Geld ausgegeben wer-        Ab dem 13. Lebensjahr ist es sinnvoll,
den, wofür Ihr Kind will – solange es ihm   auf monatliche Auszahlung zu wechseln.
nicht schadet. Wenn etwa Zigaretten oder    Sich selbst zu beschränken, die eigene
Knallkörper gekauft werden, müssen Sie      Bedürfnisbefriedigung zu planen und sei-
einschreiten.                               ne Ressourcen einzuteilen sind Voraus-
                                            setzungen für eine erfolgreiche Geldver-
                                            waltung. Im geschützten Rahmen des
            „Darüber entscheide ich         Taschengelds lassen sich diese Fähigkei-
                 ganz allein!“              ten gut erlernen.

Jüngere Kinder neigen dazu, ihr Taschen-
geld für Süßigkeiten auszugeben, bei äl-
teren wird das Kaufverhalten dann aus-
                                            	
                                            	   3   Kein Vorschuss und keine
                                                    Nachzahlung von Taschengeld
gewogener.
                                            Wenn Sie Ihrem Kind einen finanziellen
                                            Vorschuss geben oder Geld nachschie-
                                            ßen, fördern Sie eher das Verhandlungs-
    2
	        Taschengeld regelmäßig und
                                            geschick Ihres Sprösslings. Die Fähigkeit,
	        pünktlich auszahlen
                                            Bedürfnisse zu steuern, wird allerdings
                                            nicht entwickelt.
Verlässlichkeit ist beim Thema Taschen-
geld ein wichtiger Aspekt. Mit der pünkt-
lichen Auszahlung geben Sie ein gutes               „Damit muss ich auskommen!“
Beispiel ab. Und Sie sorgen dafür, dass
Ihr Sprössling Vereinbarungen als etwas     Die Erkenntnis, dass Geld knapp werden
Verbindliches erlebt.                       kann und spontane Wünsche nicht immer
                                            gleich erfüllbar sind, ist äußerst lehrreich
                                            – zweifellos eine Herausforderung, in ei-
        „Damit kann ich sicher rechnen!“
                                            ner Gesellschaft, die auf rasche Bedürf-
                                            nisbefriedigung ausgerichtet ist. Ein Tipp:
Für Kinder bis zum 12. Lebensjahr hat       Kinder und Jugendliche können durch
sich die wöchentliche Auszahlung be-        bestimmte Tätigkeiten Geld verdienen.
12
                                                                                         13




Auf diese Weise können sie ihren zusätz-     Auch bei schlechtem Betragen sollte das
lichen Geldbedarf abdecken.                  Taschengeld ausbezahlt werden – es sei
                                             denn, das Kind hat absichtlich etwas zer-
                                             stört. Dann müsste es lernen, dass per-
	
 4Taschengeld ist kein
	Erziehungsmittel
                                             sönliches Fehlverhalten unangenehme
                                             Folgen hat. In diesem Fall wäre es sinn-
                                             voll, den Schaden mit dem Taschengeld
Taschengeld wird unabhängig von Leis-        abzugelten.
tung ausbezahlt. Eine Erhöhung bei gu-
ten Schulnoten oder eine Streichung bei
schlechten würde das Taschengeld zum
Belohnungs- und Strafinstrument degra-
                                             	
                                              5Kinder nicht zum Sparen
                                             	zwingen
dieren. Damit würde es seine Funktion
verlieren, Kinder zur Selbstständigkeit zu   Wenn Sie Ihr Kind zum Sparen zwingen,
erziehen.                                    empfindet es dies als Entmachtung:
                                             „Mein Geld wird mir weggenommen!“
          „Fürs Taschengeld                  Eine bessere Methode, Ihrem Junior das
       muss ich nicht brav sein!“            Sparen und seine Bedeutung schmack-
                                             haft zu machen: Machen Sie ihm bereits
im Vorschulalter pädagogische Märchen
zugänglich – durch Vorlesen, Bilderbü-     6
                                           	 Zusatzleistungen gesondert
                                           	abgelten
cher oder CDs.
                                           Wenn Ihr Nachwuchs Arbeiten im Haus-
                                           halt erledigt, die über das übliche Maß
          „Ich kann sparen,                hinausgehen, steht ihm eine Belohnung
         aber ich muss nicht!“             zu. Diese durch das Taschengeld abzu-
                                           gelten wäre jedoch unfair und würde zu
                                           Frustrationen führen.
Und nicht zuletzt gilt: Wenn Eltern beim
Sparen mit gutem Beispiel vorangehen,
wird es vom Nachwuchs meist besser an-                „Leistung bringt
genommen.                                          mir zusätzliches Geld!“
Ihr Kind würde sich zu Recht fragen, wel-
chen Nutzen ihm zusätzliche Leistungen
bringen. Persönlicher Einsatz sollte im-
mer gesondert entlohnt werden.


	
	   7   Taschengeld ist nicht für
        Grundbedürfnisse gedacht

Ausgaben für Schulsachen, Essen und
Kleidung müssen nicht vom Taschengeld
bezahlt werden. Sollte sich Ihr Nachwuchs
tagsüber selbst versorgen, so müssen Sie
ihm dafür gesondert Geld mitgeben.                                                          14
                                                                                            15

                „Für alles,
          was mir Freude macht!“


Ausnahmen wären auch hier eine mutwil-           „Mein Taschengeld passt zu mir!“
lige Zerstörung oder etwa der unbedingte
Wunsch nach einem besonders teuren            Ein Beispiel: Wenn Ihre Tochter drei Mo-
Kleidungsstück. Dann wäre eine finanzielle    nate sparen muss, damit sie mit ihren
Beteiligung des Kindes angebracht, die        Freundinnen ins Kino gehen kann, wird
vom Taschengeld bestritten werden kann.       der Gruppenanschluss erschwert. Um-
                                              gekehrt sind wöchentliche Kinobesuche
                                              vielleicht ein Hinweis darauf, dass zu viel
    8
	       Taschengeld soll dem Standard         Taschengeld ausbezahlt wird.
	       Ihrer Familie entsprechen

Zu wenig Taschengeld kann dazu führen,
dass Ihr Sprössling aus seiner sozialen
Bezugsgruppe ausgeschlossen wird. Bei
zu hohem Taschengeld kann Ihr Kind
nicht lernen, Prioritäten zu setzen oder zu
verzichten.
Tipps rund ums
(Taschen-)Geld
Eigener Verdienst                            Eigenes Konto
Selbst verdientes Geld verschafft Kin-       Ein eigenes Kinder- oder Jugendkonto
dern und Jugendlichen neue Einsichten        für Taschengeld, Verdienst oder Geldge-
beim Thema Geld. Zum einen wird das          schenke hat zusätzlichen pädagogischen
Taschengeld aufgebessert, zum anderen        Nutzen. Die Befürchtung, ein eigenes
werden wichtige Erfahrungen gemacht:         Konto könnte bei Ihrem Nachwuchs un-
Autonomie, Stolz auf die eigene Leistung     gezügeltes Geldausgeben bewirken, kön-
und Selbstwertgefühl.                        nen Sie getrost vergessen. Von einem Ju-
                                             gendkonto kann nämlich nur so viel Geld
Der wesentliche Aspekt ist jedoch das Er-    abgehoben werden, wie darauf enthalten
kennen des Zusammenhangs von persön-         ist. Eine Überziehung ist nicht möglich –
lichem Einsatz und erzieltem Geldbetrag.     so wie beim Bargeld in der Hosentasche.
Der Jugendliche erlebt, wie viel persön-     Anhand der Kontoauszüge und der Infos
liche Energie in dem von ihm erarbeiteten    per Internet-Banking kann Ihr Kind jeder-
Geld steckt. Eine wichtige Erkenntnis, die   zeit sehen, über wie viel Geld es verfügt.
dazu beiträgt, einen kritisch denkenden
Konsumenten aus ihm zu machen.               Ein eigenes Konto ist auch ein nützliches
                                             Instrument, um Ihrem Sprössling zu hel-
                                             fen, den Weg seines Geldes nachzuver-
                                             folgen. Bargeld ohne Aufzeichnungen hat
         Unser Tipp                          für Jugendliche nämlich oft den Charakter
                                             eines Mirakels, das sich in Luft auflöst.
  Belohnungen gebühren nur für beson-
  dere Leistungen, nicht für alltägliche
  Arbeiten, wie Geschirr abräumen, Müll
  hinaustragen oder Zimmer aufräumen.                 Unser Tipp
  Hingegen sollten Rasenmähen, Staub-
  saugen oder Autowaschen gesondert            Besprechen Sie Ihre eigenen Konto-
  entlohnt werden. Aber Achtung: Eige-         auszüge mit Ihrem Kind. Auf diese
  ner Verdienst darf nicht die Kürzung         Weise lernt es nämlich, dass die
  des Taschengelds bewirken!                   Ausgaben für Miete, Energie und
                                               Versicherungen den Großteil der
                                               Lebenskosten ausmachen, was es
                                               vielleicht nicht erwartet hätte.
Eigenes Sparen                                Sohn oder Ihrer Tochter, wie man auch
                                              mit geringen Beträgen ein persönliches
                                              Vermögen aufbauen kann. Bereits mit
Die Fähigkeit, längerfristig zu sparen, ist
                                              geringen monatlichen Einzahlungen er-
eine wichtige Voraussetzung, um größere
                                              gibt sich nach einer Laufzeit von sechs
finanzielle Ziele zu erreichen. Kinder, die
                                              Jahren inklusive der jährlichen staat-
lernen, zu sparen und eine Bedürfnis-
                                              lichen Prämien ein stattliches Gutha-
befriedigung zu verschieben, sind im
                                              ben. Dieses Ergebnis ist für Jugendliche
späteren Leben erfolgreicher bei der
                                              durchaus beeindruckend.
Haushaltsplanung.
                                              Kinder sollten prinzipiell zum Sparen
Ein Sparvertrag der Eltern kann als Lern-
                                              angehalten werden. Auch wenn sie nur
modell dienen, um den Effekt von re-
                                              über wenig Kapital verfügen, so lässt
gelmäßigem Sparen zu erkennen. Etwa
                                              sich meist ein kleiner Betrag regelmäßig   16
der Bausparvertrag – eine regelmäßige,                                                   17
                                              sparen. Vor allem zusätzliche Einkünfte
staatlich geförderte Ansparform mit einer
                                              wie Geldgeschenke und Selbstverdientes
bestimmten Laufzeit. Zeigen Sie Ihrem
                                              können auf dem Sparkonto landen, statt
                                              sofort in den Konsum zu fließen.



                                                       Unser Tipp
                                               Fördern Sie aktiv die Sparambitionen
                                               Ihres Sprösslings! Etwa, indem Sie
                                               seine regelmäßigen Sparbeträge ge-
                                               ringfügig aufstocken oder beim Errei-
                                               chen einer bestimmten Sparsumme
                                               einen „Bonus“ auf das Sparkonto
                                               überweisen. Mit solchen zweckge-
                                               bundenen Zuwendungen geben Sie
                                               einen verstärkten Anreiz zum Sparen
                                               – Ihr Nachwuchs erkennt: Es lohnt
                                               sich, regelmäßig Geld zur Seite zu
                                               legen.
Der Inhalt dieser Broschüre wurde erstellt von Dr. Martina Leibovici-Mühlberger.
Die Ärztin und Psychotherapeutin ist anerkannte Expertin für sozialpsychologische
Fragen rund um Familie und Kindererziehung.

Redaktion und Gestaltung:
Marketing Erste Bank Oesterreich




Impressum: Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber:
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Graben 21, 1010 Wien
Stand: März 2012
Bedürfnis-
                                            verschiebung

               ement
  Selbstmanag
       und erste
      Autonomie




                          Abwägen von
                          Geldwert und
                           Konsumwert




          Mit eigenem (Taschen-)Geld
        lernen Kinder und Jugendliche:                     18
                                                           19




              g von                        Planendes
Zusammenhan satz                             Denken
             Ein
persönlichem
   und Entlohnung




                          Kritisches
                         Bewerten von
                                   boten
                       Konsumange
                                     nen
                        und der eige
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Taschengeldleitfaden

  • 1. Den Umgang mit Geld lernen – von Kindesbeinen an
  • 2. Ziele für n einen längere Zeitraum festlegen Aufschieben ssen von Bedürfni von Erste Ansätze lle Selbstkontro Durch frühzeitige Gelderziehung lernen Kinder: Durch und Konsequenz eig enes Zutun zu Verbindlichkeit issen Erfolgserlebn komm en Einhalten von en Vereinbarung
  • 3. Vorwort Liebe Eltern und Erziehende, die Erste Bank möchte Sie bei der Gelderziehung Ihrer Kinder unterstützen. Denn dieses Thema ist heute wichtiger und schwieriger denn je. Es gelten nicht mehr die gleichen Bedingungen wie damals, als Sie selbst noch in die Schule gegangen sind. Heutzutage besitzt fast jedes Kind ein eigenes Handy. Viele verbringen oft den ganzen Tag in der Schule und verpflegen sich selbst. Und die Werbung lockt schon die Kleinsten mit immer neuen „Must-haves“. 02 Da stellen sich manche Fragen: Braucht mein Kind eigenes Geld? Falls ja, wie viel? 03 Und wofür soll es ausgegeben werden? Das Auszahlen von Taschengeld ist eine bewährte Methode für die Gelderziehung von Kindern und Jugendlichen. So lernen sie den Wert des Geldes kennen, sie trainieren das Haushalten und den verantwortungsvollen Umgang mit Zahlungsmitteln – und zwar ohne Risiko. Gemeinsam mit der anerkannten Expertin für Familien- und Erziehungsfragen Dr. Martina Leibovici-Mühlberger haben wir die vorliegende Broschüre verfasst – sie gibt Ihnen wertvolle Informationen und praktische Anleitungen für die richtige Gelderziehung Ihrer Sprösslinge. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und gutes Gelingen bei den „Gehaltsverhandlungen“ mit den lieben Kleinen! Dr. Peter Bosek Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich
  • 4. Die richtige Gelderziehung für Kinder und Jugendliche Die Sache mit dem Geld ist ganz schön verwirrend. Einerseits heißt es: „Geld Geld – sprechen wir regiert die Welt“. Andererseits kommt darüber! das Thema Geldwirtschaft in der Erzie- hung und Ausbildung unserer Jugend Gerade heute, in einer Zeit, in der die oft gar nicht vor. So, als hätten wir uns Verlockungen der Konsumgesellschaft dem altmodischen Leitsatz verschrieben viele Leute finanziell aus der Bahn wer- „Über Geld spricht man nicht“. Eine neue fen, ist es besonders wichtig, junge Men- Grundeinstellung ist hier dringend not- schen von Anfang an auf den Umgang wendig. mit Geld vorzubereiten. Denn schon jetzt müssen viele Jugendliche Schuldnerbe- ratungsstellen aufsuchen: Rund 20 %
  • 5. aller Verschuldeten sind zwischen 18 und 24 Jahre alt! Eine erschreckende Tatsa- ZIELE che, die verständlich wird, wenn man be- denkt, dass Kinder und Jugendliche von – Welches Lernziel besteht in der der Wirtschaft gezielt umworben werden. jeweiligen Altersgruppe? – Welche Werte sollen vermittelt Einerseits verfügen junge Leute heute werden? über mehr Geld als die Generationen – Welche Fähigkeiten sind zu vor ihnen: Ca. 400 Millionen Euro erhal- schulen? ten junge Österreicher jährlich in Form von Taschengeld, Geschenken oder Ein- kommen! Andererseits sind Kinder und Jugendliche spontan im Kaufverhalten STRATEGIEN & WERKZEUGE und unerfahren im Vorausschauen. Es 04 05 ist also nicht verwunderlich, dass diese „Zielgruppen“ im Fokus von Werbekam- – Welche Strategien sind für die pagnen stehen. jeweilige Altersgruppe sinnvoll? – Welche Werkzeuge entsprechen Als Eltern tun Sie gut daran, Ihrem dem Verständnisniveau des Sprössling schon frühzeitig den Um- Kindes? gang mit Geld näherzubringen, und zwar in der jeweils altersgerechten Form. Die Wege zum Ziel Diese Broschüre dient Ihnen als prak- tischer Leitfaden für die Gelderziehung Ihres Kindes. Das Definieren von „Zielen“ sowie das Aufzeigen von „Strategien & Werkzeugen“ zu deren Erreichung un- terstützen Sie dabei, Ihrem Nachwuchs wirtschaftliches Denken und Handeln zu vermitteln.
  • 6. Gelderziehung bei Vorschulkindern bis 6 Jahre nisaufschiebung), im späteren Leben er- ZIELE folgreicher sind als Kinder, die unbedingt sofort zugreifen müssen. Das betrifft so- wohl die Ausbildung und den Beruf als – Erstes Verständnis für den Wert von auch die soziale Kompetenz. Geldbeträgen – Erstes Sparen Im Alltag anknüpfen STRATEGIEN & WERKZEUGE Wie können Sie den Wert von Geld und den persönlichen Einsatz, der dafür zu – Erlebnisorientiertes Einbeziehen leisten ist, für Vorschulkinder erfahrbar in den Umgang mit Geld machen? – Pädagogische Märchen über das Sparen und den positiven Aspekt Bereits kleine Kinder entwickeln Wün- von Leistung sche – das hat die Wirtschaft längst er- kannt! Werbekampagnen sorgen dafür, dass immer neue „Bedürfnisse“ geweckt Vorschulkinder können mit dem Begriff werden. So werden Eltern im Alltag oft „Geld“ noch nicht viel anfangen, aber mit einem beharrlichen „Ich will den grü- im Alltag bekommen sie schon mit, was nen Dino haben!“ ihres Sprösslings kon- „wenig“ und „viel“ bedeuten. Und dass frontiert. Mit Vernunft kommt man nicht man Geld gegen Waren „tauschen“ kann, erleben sie mit ihren Eltern oftmals im Supermarkt. In dieser Altersgruppe besteht das Ziel darin, Kindern den Geldwert von Dingen zu vermitteln und erste Ansätze für Spar- verhalten zu entwickeln. Dies beeinflusst nachhaltig, wie sie später als Erwachsene mit Geld umgehen. Langzeitstudien ha- ben gezeigt, dass Kinder, die im Vorschul- alter dem Drang widerstehen lernen, eine Süßigkeit sofort aufzuessen (= Bedürf-
  • 7. macht Sparen froh! weit, wenn man einem 3-Jährigen er- Umrisszeichnung so viele klären will, dass 29,90 Euro viel Geld für Euro-Kreise, wie der ge- das Objekt der Begierde sind. wünschte Gegenstand kostet. Nützen Sie geläufige Alltagssituationen für die Gelderziehung Ihres Kindes! Nun soll Ihr Kind Geld, das es geschenkt bekommt oder sogar selbst verdient, in eine Spar- büchse werfen und entsprechend viele Den Wert von Dingen 1-Euro-Kreise in der Umrisszeichnung ausmalen. So lernt Ihr kleiner Liebling, begreifbar machen wie viel sein Wunsch wert ist – und er kann üben, sein Bedürfnis aufzuschieben. Zeichnen Sie auf einen großen Bogen 06 Papier die Umrisse des Wunsches Ihres Zudem können Sie für Ihren Sprössling 07 Kindes. Lassen Sie es dabei mitwirken. einen Anreiz schaffen, zusätzlich Geld Nehmen Sie dann eine 1-Euro-Münze als zu verdienen und somit seinem Sparziel Schablone und malen Sie innerhalb der rascher näherzukommen. Dafür eignen sich bei Vorschulkindern Tätigkeiten wie „selbstständiges Zähneputzen“, „Hams- ter füttern“ oder „Spielsachen wegräu- men“. „Mein grüner Dino“, gezeichnet von Teresa
  • 8. Gelderziehung bei 6- bis 12-Jährigen ZIELE STRATEGIEN & WERKZEUGE – Den Sinn des Sparens erkennen – Wöchentliches Taschengeld und eigene Ziele damit erreichen – Persönliche Bedürfnisse über den Zeitraum von einer Woche ein- Brauchen Kinder Taschengeld oder nicht? schätzen Wo sie doch – wie viele Eltern meinen – – Einen „Haushaltsplan“ für kurze ohnehin alles bekommen, was sie zum Zeiträume und bestimmte Bereiche Leben brauchen. Die Antwort lautet: Ja, (Freizeitvergnügen) erstellen Kinder brauchen Taschengeld, denn es ist – Den Wert eines Geldbetrags das ideale Instrument, um das Verwalten einschätzen können und erstes von eigenem Geld risikolos zu erlernen. kritisches Konsumdenken entwickeln
  • 9. Ab welchem Alter ist Besprechen Sie mit Ihrem Junior, wie Taschengeld sinnvoll? wichtig seine Wünsche tatsächlich sind, und trainieren Sie das Einteilen, Der Schuleintritt ist der geeignete Zeit- das Verzichten sowie das bewusste punkt, um die ersten eigenen Schritte in Treffen von Entscheidungen. die Welt des Geldes zu wagen. Im Volks- schulalter können Kinder bereits ein Ge- fühl für Mengen und Größen entwickeln. Jetzt kann auch der Blick für Geld als Formel für 6- bis 12-Jährige: Zahlungsmittel geschärft werden. Kinder sind schon in der Lage, kleine Beträge zu 30 bis 50 Cent x Lebensjahr addieren und ein Verständnis für Preise = Taschengeld pro Woche und den Wert von Geld zu erlangen. 08 09 Alter Euro pro Woche Wie viel Taschengeld 6 Jahre 1,80 – 3,00 ist richtig? 7 Jahre 2,10 – 3,50 Die Höhe des Taschengelds richtet sich 8 Jahre 2,40 – 4,00 nach verschiedenen Faktoren – etwa Familieneinkommen, finanzielle Belas- 9 Jahre 2,70 – 4,50 tungen, Anzahl der Geschwister, Art der Verwendung und Lebensalter des Kindes. 10 Jahre 3,00 – 5,00 Empfehlungen können daher nur eine Richtgröße für die individuelle, auf Ihre 11 Jahre 3,30 – 5,50 Familie abgestimmte Höhe des Taschen- gelds sein. 12 Jahre 3,60 – 6,00 Pädagogisch sinnvoll ist es, gemeinsam mit Ihrem Kind herauszufinden, welche Bedürfnisse im Lauf einer Woche entste- hen. Die damit verbundenen Kosten kön- nen in eine Liste eingetragen werden (= Bedürfnis/Haushalts-Plan).
  • 10. Gelderziehung bei Teenagern von 13 bis 19 ZIELE Gelderziehung in der Pubertät – eine große – Einen persönlichen Haushaltsplan Herausforderung! erstellen und verwalten – Sparen als effizientes Konzept der Wie lässt sich Gelderziehung in der viel- Bedürfnisbefriedigung begreifen leicht schwierigsten Lebensphase – der – Den Zusammenhang von Geld und Pubertät – durchführen? Zwar wünschen der erforderlichen Arbeitsleistung sich Teenager nichts sehnlicher als Auto- erkennen nomie, jedoch sorgen neurobiologische – Selbstständig mit Geld umgehen Prozesse in diesem Alter für ein ziem- liches Chaos im Gehirn. Eltern mag es sogar vorkommen, dass bestimmte Ge- hirnareale „wegen Umbau vorübergehend STRATEGIEN & WERKZEUGE geschlossen“ sind – vor allem jene, die für Stimmungslage und Impulskontrolle verantwortlich sind! – Monatliches Taschengeld – Eigener Verdienst Es ist eine große Herausforderung, Teen- – Eigenes Konto ager zu vorausschauendem und plane- – Eigenes Sparen rischem Denken zu animieren, damit sie gegen die Verführungskünste der Wer- bung gewappnet sind. Aber die elterliche Begleitung zahlt sich aus. Darin sind sich alle Pädagogen einig: In einer Gesellschaft, die Teenager als Konsumenten massiv umwirbt, kommt einer fundierten Gelderziehung große Monatliches Bedeutung zu. Denn nur diese befähigt Jugendliche zum sinnvollen Umgang mit Taschengeld finanziellen Mitteln und zum Erkennen Taschengeld als „Übungskapital“ ist ein der eigenen Möglichkeiten. äußerst effizientes Mittel, um für das spätere Erwachsenenleben gerüstet zu sein. Grundsätzlich sollten Teenager die vorausschauende Planung und den Über-
  • 11. blick über längere Zeiträume trainieren. Zeit in der Schule und unterwegs. Deshalb Deshalb ist es sinnvoll, das Taschengeld müssen sie sich oft selbst verpflegen. nicht mehr wöchentlich, sondern monat- Dafür müssen Sie Ihrem Nachwuchs ge- lich auszuzahlen. sondert Geld mitgeben. Wird auch der Kauf von notwendiger Bekleidung in die Hände des Teenagers gelegt, müssen Haushaltsplan führen diese Kosten ebenfalls gesondert berück- sichtigt werden. Nützliche Begleitmaßnahmen bei der 10 Formel für 13- bis 19-Jährige: 11 Taschengeldauszahlung sind persön- liche Gespräche sowie schriftliche 2,00 bis 3,60 Euro x Lebensjahr Aufzeichnungen für die Haushalts- = Taschengeld pro Monat planung. Alter Euro pro Monat Dadurch wird am Monatsende ersicht- lich, ob das Budget den Bedürfnissen 13 Jahre 26 – 47 entspricht. Helfen Sie Ihrem Sprössling, seine Prioritäten abzuwiegen, lassen Sie 14 Jahre 28 – 50 ihn aber möglichst selbstständig agieren. Erst wenn Ihr Schützling die Realität aus 15 Jahre 30 – 54 den Augen verliert, sollten Sie korrigie- rend eingreifen. 16 Jahre 32 – 58 17 Jahre 34 – 61 Und wie viel …? 18 Jahre 36 – 65 Die Wahl der Taschengeldhöhe hängt von denselben Rahmenbedingungen ab wie 19 Jahre 38 – 70 bei jüngeren Kindern. Was bei Teenagern jedoch hinzukommt: Sie verbringen mehr (Beträge gerundet)
  • 12. 8 Grundregeln, die Taschengeld zum Erfolgskonzept machen 1 Taschengeld steht zur freien Verfügung währt. Für längere Zeiträume haben Kin- der in dieser Altersgruppe noch kein Zeit- gefühl entwickelt. Es würde ihnen schwer- Über die Verwendung von Taschengeld fallen, ihr Taschengeld richtig einzuteilen. entscheidet das Kind selbst. Prinzipiell kann das eigene Geld ausgegeben wer- Ab dem 13. Lebensjahr ist es sinnvoll, den, wofür Ihr Kind will – solange es ihm auf monatliche Auszahlung zu wechseln. nicht schadet. Wenn etwa Zigaretten oder Sich selbst zu beschränken, die eigene Knallkörper gekauft werden, müssen Sie Bedürfnisbefriedigung zu planen und sei- einschreiten. ne Ressourcen einzuteilen sind Voraus- setzungen für eine erfolgreiche Geldver- waltung. Im geschützten Rahmen des „Darüber entscheide ich Taschengelds lassen sich diese Fähigkei- ganz allein!“ ten gut erlernen. Jüngere Kinder neigen dazu, ihr Taschen- geld für Süßigkeiten auszugeben, bei äl- teren wird das Kaufverhalten dann aus- 3 Kein Vorschuss und keine Nachzahlung von Taschengeld gewogener. Wenn Sie Ihrem Kind einen finanziellen Vorschuss geben oder Geld nachschie- ßen, fördern Sie eher das Verhandlungs- 2 Taschengeld regelmäßig und geschick Ihres Sprösslings. Die Fähigkeit, pünktlich auszahlen Bedürfnisse zu steuern, wird allerdings nicht entwickelt. Verlässlichkeit ist beim Thema Taschen- geld ein wichtiger Aspekt. Mit der pünkt- lichen Auszahlung geben Sie ein gutes „Damit muss ich auskommen!“ Beispiel ab. Und Sie sorgen dafür, dass Ihr Sprössling Vereinbarungen als etwas Die Erkenntnis, dass Geld knapp werden Verbindliches erlebt. kann und spontane Wünsche nicht immer gleich erfüllbar sind, ist äußerst lehrreich – zweifellos eine Herausforderung, in ei- „Damit kann ich sicher rechnen!“ ner Gesellschaft, die auf rasche Bedürf- nisbefriedigung ausgerichtet ist. Ein Tipp: Für Kinder bis zum 12. Lebensjahr hat Kinder und Jugendliche können durch sich die wöchentliche Auszahlung be- bestimmte Tätigkeiten Geld verdienen.
  • 13. 12 13 Auf diese Weise können sie ihren zusätz- Auch bei schlechtem Betragen sollte das lichen Geldbedarf abdecken. Taschengeld ausbezahlt werden – es sei denn, das Kind hat absichtlich etwas zer- stört. Dann müsste es lernen, dass per- 4Taschengeld ist kein Erziehungsmittel sönliches Fehlverhalten unangenehme Folgen hat. In diesem Fall wäre es sinn- voll, den Schaden mit dem Taschengeld Taschengeld wird unabhängig von Leis- abzugelten. tung ausbezahlt. Eine Erhöhung bei gu- ten Schulnoten oder eine Streichung bei schlechten würde das Taschengeld zum Belohnungs- und Strafinstrument degra- 5Kinder nicht zum Sparen zwingen dieren. Damit würde es seine Funktion verlieren, Kinder zur Selbstständigkeit zu Wenn Sie Ihr Kind zum Sparen zwingen, erziehen. empfindet es dies als Entmachtung: „Mein Geld wird mir weggenommen!“ „Fürs Taschengeld Eine bessere Methode, Ihrem Junior das muss ich nicht brav sein!“ Sparen und seine Bedeutung schmack- haft zu machen: Machen Sie ihm bereits
  • 14. im Vorschulalter pädagogische Märchen zugänglich – durch Vorlesen, Bilderbü- 6 Zusatzleistungen gesondert abgelten cher oder CDs. Wenn Ihr Nachwuchs Arbeiten im Haus- halt erledigt, die über das übliche Maß „Ich kann sparen, hinausgehen, steht ihm eine Belohnung aber ich muss nicht!“ zu. Diese durch das Taschengeld abzu- gelten wäre jedoch unfair und würde zu Frustrationen führen. Und nicht zuletzt gilt: Wenn Eltern beim Sparen mit gutem Beispiel vorangehen, wird es vom Nachwuchs meist besser an- „Leistung bringt genommen. mir zusätzliches Geld!“
  • 15. Ihr Kind würde sich zu Recht fragen, wel- chen Nutzen ihm zusätzliche Leistungen bringen. Persönlicher Einsatz sollte im- mer gesondert entlohnt werden. 7 Taschengeld ist nicht für Grundbedürfnisse gedacht Ausgaben für Schulsachen, Essen und Kleidung müssen nicht vom Taschengeld bezahlt werden. Sollte sich Ihr Nachwuchs tagsüber selbst versorgen, so müssen Sie ihm dafür gesondert Geld mitgeben. 14 15 „Für alles, was mir Freude macht!“ Ausnahmen wären auch hier eine mutwil- „Mein Taschengeld passt zu mir!“ lige Zerstörung oder etwa der unbedingte Wunsch nach einem besonders teuren Ein Beispiel: Wenn Ihre Tochter drei Mo- Kleidungsstück. Dann wäre eine finanzielle nate sparen muss, damit sie mit ihren Beteiligung des Kindes angebracht, die Freundinnen ins Kino gehen kann, wird vom Taschengeld bestritten werden kann. der Gruppenanschluss erschwert. Um- gekehrt sind wöchentliche Kinobesuche vielleicht ein Hinweis darauf, dass zu viel 8 Taschengeld soll dem Standard Taschengeld ausbezahlt wird. Ihrer Familie entsprechen Zu wenig Taschengeld kann dazu führen, dass Ihr Sprössling aus seiner sozialen Bezugsgruppe ausgeschlossen wird. Bei zu hohem Taschengeld kann Ihr Kind nicht lernen, Prioritäten zu setzen oder zu verzichten.
  • 16. Tipps rund ums (Taschen-)Geld Eigener Verdienst Eigenes Konto Selbst verdientes Geld verschafft Kin- Ein eigenes Kinder- oder Jugendkonto dern und Jugendlichen neue Einsichten für Taschengeld, Verdienst oder Geldge- beim Thema Geld. Zum einen wird das schenke hat zusätzlichen pädagogischen Taschengeld aufgebessert, zum anderen Nutzen. Die Befürchtung, ein eigenes werden wichtige Erfahrungen gemacht: Konto könnte bei Ihrem Nachwuchs un- Autonomie, Stolz auf die eigene Leistung gezügeltes Geldausgeben bewirken, kön- und Selbstwertgefühl. nen Sie getrost vergessen. Von einem Ju- gendkonto kann nämlich nur so viel Geld Der wesentliche Aspekt ist jedoch das Er- abgehoben werden, wie darauf enthalten kennen des Zusammenhangs von persön- ist. Eine Überziehung ist nicht möglich – lichem Einsatz und erzieltem Geldbetrag. so wie beim Bargeld in der Hosentasche. Der Jugendliche erlebt, wie viel persön- Anhand der Kontoauszüge und der Infos liche Energie in dem von ihm erarbeiteten per Internet-Banking kann Ihr Kind jeder- Geld steckt. Eine wichtige Erkenntnis, die zeit sehen, über wie viel Geld es verfügt. dazu beiträgt, einen kritisch denkenden Konsumenten aus ihm zu machen. Ein eigenes Konto ist auch ein nützliches Instrument, um Ihrem Sprössling zu hel- fen, den Weg seines Geldes nachzuver- folgen. Bargeld ohne Aufzeichnungen hat Unser Tipp für Jugendliche nämlich oft den Charakter eines Mirakels, das sich in Luft auflöst. Belohnungen gebühren nur für beson- dere Leistungen, nicht für alltägliche Arbeiten, wie Geschirr abräumen, Müll hinaustragen oder Zimmer aufräumen. Unser Tipp Hingegen sollten Rasenmähen, Staub- saugen oder Autowaschen gesondert Besprechen Sie Ihre eigenen Konto- entlohnt werden. Aber Achtung: Eige- auszüge mit Ihrem Kind. Auf diese ner Verdienst darf nicht die Kürzung Weise lernt es nämlich, dass die des Taschengelds bewirken! Ausgaben für Miete, Energie und Versicherungen den Großteil der Lebenskosten ausmachen, was es vielleicht nicht erwartet hätte.
  • 17. Eigenes Sparen Sohn oder Ihrer Tochter, wie man auch mit geringen Beträgen ein persönliches Vermögen aufbauen kann. Bereits mit Die Fähigkeit, längerfristig zu sparen, ist geringen monatlichen Einzahlungen er- eine wichtige Voraussetzung, um größere gibt sich nach einer Laufzeit von sechs finanzielle Ziele zu erreichen. Kinder, die Jahren inklusive der jährlichen staat- lernen, zu sparen und eine Bedürfnis- lichen Prämien ein stattliches Gutha- befriedigung zu verschieben, sind im ben. Dieses Ergebnis ist für Jugendliche späteren Leben erfolgreicher bei der durchaus beeindruckend. Haushaltsplanung. Kinder sollten prinzipiell zum Sparen Ein Sparvertrag der Eltern kann als Lern- angehalten werden. Auch wenn sie nur modell dienen, um den Effekt von re- über wenig Kapital verfügen, so lässt gelmäßigem Sparen zu erkennen. Etwa sich meist ein kleiner Betrag regelmäßig 16 der Bausparvertrag – eine regelmäßige, 17 sparen. Vor allem zusätzliche Einkünfte staatlich geförderte Ansparform mit einer wie Geldgeschenke und Selbstverdientes bestimmten Laufzeit. Zeigen Sie Ihrem können auf dem Sparkonto landen, statt sofort in den Konsum zu fließen. Unser Tipp Fördern Sie aktiv die Sparambitionen Ihres Sprösslings! Etwa, indem Sie seine regelmäßigen Sparbeträge ge- ringfügig aufstocken oder beim Errei- chen einer bestimmten Sparsumme einen „Bonus“ auf das Sparkonto überweisen. Mit solchen zweckge- bundenen Zuwendungen geben Sie einen verstärkten Anreiz zum Sparen – Ihr Nachwuchs erkennt: Es lohnt sich, regelmäßig Geld zur Seite zu legen.
  • 18. Der Inhalt dieser Broschüre wurde erstellt von Dr. Martina Leibovici-Mühlberger. Die Ärztin und Psychotherapeutin ist anerkannte Expertin für sozialpsychologische Fragen rund um Familie und Kindererziehung. Redaktion und Gestaltung: Marketing Erste Bank Oesterreich Impressum: Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber: Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Graben 21, 1010 Wien Stand: März 2012
  • 19. Bedürfnis- verschiebung ement Selbstmanag und erste Autonomie Abwägen von Geldwert und Konsumwert Mit eigenem (Taschen-)Geld lernen Kinder und Jugendliche: 18 19 g von Planendes Zusammenhan satz Denken Ein persönlichem und Entlohnung Kritisches Bewerten von boten Konsumange nen und der eige Kaufkra ft
  • 20. E180042-03/12 Privatkunden Service www.erstebank.at