1. dp payoff all about derivative investments
Nr. 11 | November 2008 | 5. Jahrgang | www.payoff.ch
CHF 12.50 | EUR 8.–
REITs: Perlensuche
der besonderen Art
4
Risikomanagement bei
Strukturierten Produkten
8
Interview zur Finanzkrise
mit Prof. Dr. Manuel Ammann
17
Rating Watch:
Entspannung auf breiter Front
35
dp payoff all about derivative investments | November 2008
2. 2
OPINION
INHALT
SEITE
OPINION
Wer soll das bezahlen…
2
FOCUS
REITs: Perlensuche der besonderen Art
4
Risikomanagement bei Strukturierten Produkten
8
Keine Angst vor hohem Wellengang: Wie man Volatilität
zum eigenen Vorteil nutzen kann
12
Worauf sollten Anleger beim Kauf von
Strukturierten Produkten achten?
15
INTERVIEW
Interview zur Finanzkrise mit Prof. Dr. Manuel Ammann
17
Daniel Manser
PRODUCT NEWS
Chefredaktor payoff
Immobilienfonds Helvetiens trotzen der Krise
19
Shorten fast ohne Risiko
20
Ob rauf oder runter, beides macht Sie munter!
21
Neutralität als Option für Ertragsstabilität
22
Wer soll das
bezahlen…
…wer hat soviel Geld? Als die Rettungsaktion
der UBS bekanntgegeben wurde, hörte ich mich
spontan obiges «Schunkellied» singen. Nun gut,
die SNB hat es scheinbar, das notwendige Geld.
Schrottpapiere der UBS im «Wert» von bis zu 60
Mrd. (in einem ersten Schritt sind es rund 50 Mrd.,
die restlichen 10 Mrd. können später in Anspruch
genommen werden, man weiss ja nie) werden
in eine staatliche Zweckgesellschaft überführt;
handelt es sich hierbei also einzig um eine simple Umbuchung wie man meinen könnte? Leider
nein! Hätten diese Papiere tatsächlich einen Wert
von 60 Mrd., dann könnte sie die UBS ja am Markt
verkaufen. Das geht aber nicht, da sie nahezu unverkäuflich sind. Zum heutigen Zeitpunkt sind diese Papiere damit bei weitem keine CHF 60 Mrd.
wert. Die Bewertung dieser Papiere übernehmen
übrigens unabhängige «Valuation Agents», leider
schweigt sich die SNB darüber aus, an wen sie
diese verantwortungsvolle Aufgabe übergeben
möchte. Der Bund bürdet sich mit dieser (unumgänglichen) Aktion also ein gewaltiges Risiko
auf. Kommen die überschriebenen Papiere nicht
mehr zu Wert, dann droht der Schweiz ein finanzielles Fiasko von historischem Ausmass. Und was
schaut dabei für den Bund heraus? Ein Anteil am
allfälligen Liquidationsgewinn; obwohl das volle
Risiko getragen wird. Risiko und mögliche Rendite stehen in keinem Verhältnis. Stossend an der
Staatsintervention ist denn auch in erster Linie
die Wettbewerbsverzerrung. Jede andere Bank in
der Schweiz mit ähnlichen Risikopositionen muss
damit selber klar kommen, die UBS aber zahlt für
diesen Staatsservice eindeutig zu wenig.
dp payoff all about derivative investments | November 2008
MUSTERPORTFOLIOS
Musterportfolio Rohstoffe trotzt den Turbulenzen
24
PRODUCT NEWS REVIEW
Produktvorstellungen und was daraus wurde
25
DERIVE
Gazprom – erste Einstiegschancen
27
Dem Erdgas ging die Luft aus
28
Bei FROST geht ab die Post
29
INSIDER
Währungsrätsel
30
LEARNING CURVE
Win-Win-Zertifikate im Stahlbad der Realität
31
INVESTMENT IDEAS
In Themen investieren
33
Open-end Money Market Plus 125 Zertifikate
34
RATING WATCH
Entspannung auf breiter Front
35
MARKET MONITOR
Attraktive Neuemissionen
38
Meistgehandelte derivative Hebel-Produkte
39
Meistgehandelte derivative Anlageprodukte
40
STYLE & PEOPLE
Rund um Lifestyle
41
READER’S SERVICE
Reader’s Voice
43
Ticker News
44
Impressum
44
3. Kapitalschutz
Open Sky Trigger PROTEIN
on worst of
Lassen Sie Ihren Kapitalschutz höher klettern!
Ihr Motiv für den Kauf: Im aktuellen unsicheren Marktumfeld suchen Sie eine Anlage mit garantiertem Kapitalschutz, welche die Partizipation an höheren Kursen
ermöglicht. Die gegenwärtig tiefen Notierungen an den Aktienmärkten verbunden mit hohen Volatilitäten begünstigen kurz- bis mittelfristig starke Kursanstiege. Der
Open Sky Trigger PROTEIN bietet Ihnen die Chance von diesen «Rallies» zu profitieren. Der garantierte Kapitalschutz von 90 % steigt auf 115 %, falls die
Schlusskurse aller Basiswerte an einem Tag während der Laufzeit den Trigger Kapitalschutz erreichen. Zudem partizipieren Sie in jedem Fall zu 100 % an der positiven Entwicklung des sich relativ am schwächsten entwickelnden Basiswertes.
Basiswerte
Pay-off Diagramm per Verfall
40%
Nestlé SA N, Roche Holding AG GS,
30%
Zurich Fin. Services N, UBS AG N
Währung / Stückelung
CHF / 5’000 Nominal
Ausgabepreis
20%
1 Jahr
100 % des Nominalwertes
Kapitalschutz
90 % des Nominalwertes bei Verfall
Trigger Kapitalschutz*
Anlagerendite
Laufzeit
115 % des Nominalwertes bei Verfall
Trigger Ereignis
10%
0%
-10%
-20%
Ein Trigger Ereignis liegt vor, wenn während der Laufzeit die
offiziellen Tagesschlusskurse aller Basiswerte am selben Tag auf
Basiswert
Kein Trigger Ereignis
Trigger Ereignis
-30%
-40%
-40%
-30%
-20%
-10%
0%
10 %
20 %
30 %
40%
Performance Basiswert worst of
oder über dem Trigger Kapitalschutz notieren
Partizipationsrate per Verfall
100 % an dem Basiswert mit der relativ schwächsten Performance zwischen dem Kurs bei Initial Fixing und dem Kurs bei Final Fixing
Valor
4 779 530
*indikativ, wird am 7. November 2008 festgelegt
Emittentin
Zürcher Kantonalbank Finance (Guernsey) Limited, Guernsey
Lead Manager
Zürcher Kantonalbank
Produktekategorie / Bezeichnung
Kapitalschutz-Produkte / Kapitalschutz-Produkt ohne Cap
ZKB Structured Products Sales
+41 44 293 66 65**
Telekurs: 85,ZKB
derivate@zkb.ch
Bloomberg: ZKBY <go>
Reuters: ZKBSTRUCT
Aufträge nehmen jede ZKB Geschäftsstelle sowie Ihre Hausbank entgegen.
Keine der hierin enthaltenen Informationen begründet ein Angebot oder eine Aufforderung zum Abschluss einer
Finanztransaktion. Des weiteren stellt das Inserat keinen Emissionsprospekt gemäss Art. 652a bzw. 1156 des schweizerischen Obligationenrechts (OR) respektive keinen vereinfachten Prospekt gemäss Art. 5 des Bundesgesetzes über
kollektive Kapitalanlagen (KAG) dar. Ferner stellt dieses Produkt auch keine Beteiligung an einer Kollektivanlage dar
und untersteht somit nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK). Der für dieses Produkt massgebende Prospekt kann unter documentation@zkb.ch bezogen werden.
www.zkb.ch/strukturierteprodukte
** Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Gespräche auf der oben erwähnten Nummer aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.
4. 4
FOCUS
REITs: Perlensuche der besonderen Art
www.istockphotos.com
Real Estate Investment Trusts (REITs) avancieren im aktuellen Umfeld mit extremen Preisabschlägen. Erste Investoren kaufen selektiv hinzu, doch nur die Minderheit der REITs scheint ihr
Geld wert zu sein.
Erste Investoren kaufen bei REITS bereits dazu. Eine wahre Perle zu finden, ist
aber nicht leicht.
Martin Raab| An fast keinem Branchentreff
fühlt man den Puls der internationalen Immobilienwirtschaft besser, als auf der alljährlich
in München stattfindenden «ExpoReal». Europas grösste Gewerbeimmobilienmesse stand
in diesem Jahr ganz im Zeichen der Finanzkrise und der Suche nach möglichen Auswegen.
Dabei sehnt die Branche gegenwärtig nichts
sehnlicher herbei, als eine Bodenbildung bei
den Immobilienpreisen in den USA und in ausgewählten Märkten in Europa. «Jeder glaubt,
dass die Preise weiter fallen werden und wartet erst einmal ab» begründet man beim Immobilienberater Jones Lang LaSalle die aktuelle
Lethargie im Markt. Ohne Käufe und Verkäufe
von Immobilienportfolios bilden sich auch kei-
ne verlässlichen Preise, welche wiederum eine
Bodenbildung signalisieren könnten. Kontrovers wird in diesem Zusammenhang auch der
Ausblick für Real Estate Investment Trusts –
kurz REITs – diskutiert. Ein REIT ist der angloamerikanische Pendant des klassischen
Immobilienfonds. REITs investieren fast ausschliesslich in Immobilien, sind gewöhnlich
an einer Börse kotiert und daher in Sachen
Liquidität grundsätzlich vergleichbar mit Aktien. Ferner sind REITs von der Unternehmenssteuer befreit, wodurch die sonst übliche
Doppelbesteuerung bei Ausschüttungen –
einmal beim Unternehmen und dann nochmals beim Investor – entfällt. Aktuell liegt jedoch die Mehrheit der börsennotierten REITs
dp payoff all about derivative investments | November 2008
dramatisch im Minus. Etliche Kurse sind sogar
deutlich unter das sog. «Net-Asset-Value» des
REIT gefallen.
Doch das war nicht immer so. Denn vor dem
vielzitierten Platzen der Immobilien-Blase im
Frühjahr 2007 gehörten zweistellige Renditen
von bis zu 25 Prozent jährlich für REIT-Aktionäre zum Usus. Das böse Erwachen für die
bis dato begeisterte Investorenschar erfolgte
allerdings postwendend: Im Zuge der sich verschärfenden Finanzkrise rutschten die Kurse
von REITs im Gleichschritt mit den abschmelzenden Immobilienpreisen massiv ab, doch
in vielen Fällen wurde nicht zwischen Region
und Geschäftsfokus der einzelnen REITs unterschieden, Investoren verkauften um jeden
Preis. Noch relativ besonnen sind die Minusstände für europäische REITs mit rund 15 Prozent. Einen regelrechten Ausverkauf erlitten
australische REITs mit einem Minus von ca.
45 Prozent und die sog. «J-REITs» aus Japan,
welche rund ein Drittel an Wert verloren. Dies
obwohl z.B. der japanische Immobilienmarkt
noch als einer der wenigen Märkte in Asien
weitgehend intakt ist. Andere Immobilienmärkte in der Region, wie Hongkong oder Singapur,
sind allerdings vergleichsweise stark überhitzt.
Experten warnen daher vor einem verfrühten
Einstieg, denn die lokalen Immobilienpreise
und REIT-Bewertungen haben noch Spielraum
nach unten. Auch sollte die Entwicklung der
lokalen Währungen beachtet werden. Wenig
verwunderlich sind hingegen die bereits Realität gewordenen Preisabschläge bei US-REITs.
Der vielbeachtete S&P Case-Shiller Home
Price Index zeigt per Ultimo Oktober 2008
im Vorjahresvergleich ein Minus von 16,62
5. 5
FOCUS
Prozent für die Hauspreise in den 20 größten
US-Metropolen. «Es gibt zwar Anzeichen für
eine Verlangsamung des Preisabschwungs,
aber wir haben noch keine Gewissheit für eine
echte Bodenbildung» gibt sich David M. Blitzer, Vorsitzender des Indexkommittees von
Standard & Poor’s vorsichtig.
Vehikel mit bewegter Vergangenheit
Die Entstehungsgeschichte der REITs beginnt
im Jahre 1827 als in den USA die Rechtsform
des sog. «Massachusetts Trust» entsteht.
Gewöhnlichen Unternehmen war es damals
per Gesetz verboten, über das notwendige
Betriebsvermögen hinaus, Immobilien zu halten. Dem «Massachusetts Trust» hingegen
war es erlaubt, sich als Unternehmenszweck
auf das Halten und Handeln von Immobilien
zu fokussieren. Darüberhinaus waren die Erträge des «Massachusetts Trust» steuerfrei.
Die folgenden Glanzjahre dieser Rechtsform
wurden 1935 durch den U.S. Supreme Court
jäh beendet: Eine Änderung des Steuerrechts
löschte das Steuerprivileg der Trusts quasi
über Nacht aus. Die Rechtsform verlor daraufhin rapide an Bedeutung. Nach Jahrzehnten
der Abstinenz von speziellen Rechtsformen
für Immobilienunternehmen, wurde schliesslich in den 60er Jahren das Vehikel des Real
Estate Investment Trust neu geformt. Ein REIT
kann bis heute unter bestimmten Voraussetzungen (u.a. jährliche Auszahlung von 90 Prozent der erwirtschafteten Erträge an die Aktionäre) das Privileg der Steuerfreiheit für seine
Ausschüttungen beanspruchen. REITs wurden
eingeführt, um einer Benachteiligung der indirekten Immobilienanlage gegenüber der einfach besteuerten direkten Immobilienanlage
entgegenzuwirken.
Mit dem Erfolg der REITs in den USA wurde der
Grundstein für eine globale Wachstumsstory
gelegt. So wurde die Rechtsform des REIT z.B.
auch in Kanada, Grossbritannien, Singapur, Japan und Australien geschaffen. Seit Mai 2007
ist diese Art börsennotierte Immobilien-AG
auch bei den Nachbarn aus Deutschland mit
dem sog. «G-REIT» umgesetzt worden. In der
Schweiz, wo im Jahre 1938 der erste Immobilienfonds in Europa gegründet wurde, ist vorerst nicht mit einer baldigen Etablierung von
REITs zu rechnen. Zu komplex wären damit
verbundene Änderungen im Steuerrecht.
REIT ist nicht gleich REIT
Am Markt existieren drei unterschiedlich fokussierte Formen von REITs: Equity REITs, Mortgage REITs und Hybrid REITs. Erstgenannten
REITs gehören Immobilien, die selbst verwaltet werden und entsprechende (Miet-)Erträge
erwirtschaften. Mortgage REITs sind im direkten Hypothekargeschäft (Darlehensgewährung an Hausbesitzer) aktiv oder erwerben
Immobilien-Kredite bzw. die in die Schlagzeilen geratenen «Mortgage-backed-Securities».
Weiterhin hat diese REIT-Form für gewöhnlich
die höchste Fremdkapitalquote und birgt damit – gerade im aktuellen Marktumfeld - das
höchste Risiko für Investoren. Letztgenannte
Hybrid REITs sind, wie der Name schon ausdrückt, eine Mischform zwischen Equity und
Mortgage REITs. Diese REITs betreiben eigene
Immobilien und sind im Hypothekargeschäft
aktiv. Darüberhinaus sind viele REITs bei ihren
Objektportfolios mehr oder weniger auf einen
bestimmten Sektor wie z.B. Hotelimmobilien,
Wohnanlagen, Seniorenheime oder Einkaufscenter spezialisiert. Investoren können so
innerhalb dem Segment der REITs eine individuelle Klassifizierung ihrer Objektwünsche
vornehmen.
Erste Schnäppchenjäger wagen sich aus
der Deckung
Ermuntert von den jüngst verabschiedeten,
staatlichen Rettungspaketen für die Finanzindustrie und der damit erwarteten Belebung des
Kreditmarkts im Frühjahr 2009, bereiten nun
offenbar erste Investoren den Einstieg in günstig bewertete Immobilienobjekte vor. «Grosse
Adressen sammeln bereits Kapital ein, um Opportunitäten baldmöglichst nutzen zu können»
heisst es bei Henderson Global Investors. Für
potenzielle REIT-Investoren, die ihr Pulver
bislang trocken hielten, werden auch schon
erste Empfehlungen seitens diverser Banken
ausgesprochen. So rät Goldman Sachs zum
selektiven Kauf von Simon Property Group,
dem größten Betreiber und Eigentümer von
Shoppingcenters und Factory Outlets in den
USA, Frankreich, Italien, Polen und Südkorea.
Der Aktienkurs hat trotz stabiler Dividende
und defensiver Ausrichtung im Jahresvergleich
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Wir gehen von Ihrer Zustimmung aus.
dp payoff all about derivative investments | November 2008
6. 6
FOCUS
30 Prozent an Wert verloren. Allerdings ist das
Kurs-Gewinn-Verhältnis mit 37 immer noch
vergleichsweise teuer. Ebenfalls mit einer
soliden Bilanz aber deutlich freundlicheren
KGVs präsentieren sich Boston Properties Inc.
und Vornado Realty Trust. Diese beiden REITs
profitieren weiterhin von ihrer geografischen
Fokussierung auf die Ostküste, wo die Immobilienkrise vergleichsweise wenig gewütet
hat und sich nach wie vor einkommensstarke
Mieter befinden. Wer nicht auf US-Einzeltitel
setzen möchte, kann sich mit dem Open-end
Index Tracker-Zertifikat GPRUS indirekten
Zugang zu 30 US-REITs verschaffen. Generell
gilt momentan für Engagements in US-REITs:
Anleger haben hier mittelfristig zweifellos sehr
hohe Gewinnchancen, müssen sich aber unbedingt dem Risiko eines fortgesetzten Abschwungs bewusst sein.
Schweizer Immobilienmarkt scheint
aktuell am wertstabilsten
Für sicherheitsorientierte Anleger ist – wenig überraschend – der heimische Immobilienmarkt das wohl wertstabliste Investment.
Hier gab es in all den Jahren keine Preisblase
und trotz Konjunkturabkühlung in den nächsten Monaten ist kein ernster Preiszerfall zu
befürchten. Die Experten vom Zürcher Immobilienberater Wuest&Partner gehen eher von
einer milden Stagnation bei Bautätigkeiten
aus. Folgende Produkte machen es interessierten Investoren einfach, sich entsprechend
zu engagieren: Das Open-end Index Tracker
Zertifikat IMMIT (vgl. Product News S.19) bildet die Kursentwicklung des SWX Immofonds
Total Return Index (SWIIT) nach. SWIIT umfasst gegenwärtig 17 Titel, darunter bekannte
Namen wie der Swisscanto IFCA, Sima (UBS),
CS Real Estate Living Plus und CS Real Estate
Siat (siehe auch Rubrik «Product News»). Alternativ kann mit dem Open-end Index-Tracker
RZIMO unkompliziert in sieben Schweizer Immobilienunternehmen investiert werden. Und
wer auf der Suche nach einem Absicherungsinstrument gegen fallende Immobilienpreise
ist, könnte an ZWEXP, einem Put-Warrant auf
den Zürcher Wohneigentumsindex («Zwex»),
Gefallen finden.
Auch Jim Rogers und Marc Faber setzen
auf Immobilien
Ebenfalls das Thema «Real Estate Investments» ganz oben auf ihrer Agenda haben
aktuell die beiden bekannten Investment-Gurus Jim Rogers und Marc Faber. Allerdings –
Kenner ahnen es bereits – setzen diese
Herren mehr auf exotische Märkte. Beide
sind an der Seite von Frontier Investment &
Development Partners jüngst in Kambodscha
eingestiegen. Der Grundstücks- und Immobilienmarkt bietet dort offenbar geradezu paradiesische Wachstumsraten und die Preise befinden sich nach Angaben von Frontier «auf
dem Niveau Thailands vor 20 Jahren und sei
nicht vergleichbar mit heissgelaufenen Märkten wie Hongkong oder Singapur». Bei ersten
Grossprojekten ausländischer Investoren in
Kambodscha rollen seit rund einem Jahr bereits die Bagger, speziell die Region um die
Hauptstadt Phnom Penh gleicht momentan
einer Mega-Baustelle. Leider existieren aber
bislang noch keine geeigneten indirekten
Wertpapier-Instrumente, welche Schweizer
Anleger seriöserweise nutzen könnten. Einzige Alternative ist die Direktanlage in kambodschanischen Immobilien. Diese Variante
nutzen momentan insbesondere südkoreanische Investoren ganz massiv, gehen die
Koreaner doch von einem Anstieg der kambodschanischen Liegenschaftspreise um bis
zu 500 Prozent innerhalb der nächsten 10
Jahre aus. Ein Schelm, wer hier an eine neue
Blase denkt…
REITS und Strukturierte Produkte auf REITs
Name
Geschäftsfeld(er)
Region
ISIN
Börse
KGVe
Health Care REIT Inc.
Kliniken/Seniorenheime
USA
US42217K1060
Frankfurt
25
5,7%
Simon Property Group Inc.
Einkaufscenter/Outlets
Global
US8288061091
Frankfurt
37
4,6%
Suntec Real Estate Inc.
Büroimmobilien
Singapur
SG1Q52922370
Frankfurt
24
11,0%
Boston Properties Inc.
Büroimmobilien
USA
US1011211018
Frankfurt
25
3,6%
Vornado Realty Trust Inc.
Büroimmobilien/Lagerhäuser
USA
US9290421091
Frankfurt
16
4,6%
alstria office-REIT AG
Büroimmobilien
Deutschland
DE000A0LD2U1
Frankfurt
29
12,7%
VIVACON AG
Luxus-Wohnimmobilien
Deutschland
DE0006048911
Frankfurt
1.5
14,0%
Nippon Commercial Inv. Corp.
Büroimmobilien/Einkaufscenter
Japan
JP3046460006
Frankfurt
2.25
29,0%
Name
Typ
Ticker
ISIN
Börse
Gebühr
GPR/ABN Global Top 30 REITs
Open-end-Tracker-Zertifikat
GPRGR
CH0023290247
Scoach
1,5% p.a.
CHF
GPR/ABN US Top 30 REITs
Open-end-Tracker-Zertifikat
GPRUS
CH0023290171
Scoach
1,5% p.a.
CHF
ZKB SWX Immofondsindex
Open-end-Tracker-Zertifikat
IMMIT
CH0024141126
Scoach
0,35% p.a.
CHF
VT Swiss Immo Shares
Open-end-Tracker-Zertifikat
RZIMO
CH0019226577
Scoach
0,9% p.a.
CHF
DWS GO Hong Kong Immobilien
Open-end-Tracker-Zertifikat
DWS0G1
DE000DWS0G16
Scoach
1,35% p.a.
EUR
DWS GO Singapur Immobilien
Open-end-Tracker-Zertifikat
DWS0G2
DE000DWS0G24
Scoach
1,35% p.a.
EUR
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Div.Rendite
Währung
7. 7
FOCUS
Die TOP Selection von X-markets
Aktien Warrants
Basiswert
Typ
Ticker
Strike
Ratio
Laufzeit
Preis 1
Referenz 1
ABB
Call
ABBDU
16.50
25:1
17.12.2010
CHF 0.20
14.24
Adecco
Call
ADEDJ
40.00
30:1
19.06.2009
CHF 0.22
39.70
Baloise
Call
BALID
55.00
35:1
19.06.2009
CHF 0.34
58.50
Credit Suisse
Call
CSGGJ
42.50
30:1
20.03.2009
CHF 0.27
40.84
Logitech
Call
LOGDR
17.00
10:1
20.03.2009
CHF 0.33
16.94
Meyer Burger
Call
MBTDL
160.00
125:1
20.03.2009
CHF 0.24
149.00
Nestlé
Call
NESDJ
45.00
20:1
19.06.2009
CHF 0.25
43.16
Nobel Biocare
Call
NOBDA
20.00
15:1
19.06.2009
CHF 0.24
18.57
OC Oerlikon
Call
OERWE
85.00
80:1
20.03.2009
CHF 0.24
84.25
Petroplus
Call
PPHIT
32.50
18:1
20.03.2009
CHF 0.31
30.60
UBS
Call
UBDSF
18.00
10:1
19.06.2009
CHF 0.48
17.95
Zurich FS
Call
ZURIF
215.00
100:1
20.03.2009
CHF 0.42
223.00
WAVEs
Basiswert
Typ
Ticker
Strike
Knock-Out
Ratio
Laufzeit
Preis 1
Referenz 1
SMI®
Call
WSMIK
5’300.00
5’300.00
400:1
21.11.2008
CHF 1.60
5’880.21
SMI®
Put
WSMIC
6’500.00
6’500.00
400:1
21.11.2008
CHF 1.68
5’880.21
Ticker
Strike
Stop Loss
Ratio
Laufzeit
Preis 1
Referenz 1
Mini-Futures
Basiswert
Typ
DAX®
Long
XDAXC
3’914.43
3’978.00
400:1
21.11.2008
CHF 3.58
4’841.68
DAX®
Short
XDAXY
5’501.36
5’390.00
400:1
21.11.2008
CHF 2.75
4’841.68
1
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unverbindlich und ist weder ein Angebot zum Erwerb noch eine Anlageberatung. Dieses Inserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a bzw. Art. 1156 OR dar. Anleger
sind dem Emittentenrisiko ausgesetzt. Die für eine Anlageentscheidung erforderlichen Produkteinformationen sind bei der X-markets erhältlich.
8. 8
FOCUS
Risikomanagement bei Strukturierten Produkten
Durch Strukturierte Produkte setzen sich Emittenten oft komplexen Risiken aus, die schwer zu
managen und einzupreisen sind. Sie setzen für die Eingrenzung von Markt-, Liquiditäts- und
Kontrahentenausfallrisiken daher verschiedene Methoden ein, die vom dynamischen Hedging
bis hin zu Value-at-Risk reichen.
www.istockphotos.com
für die Preisbildung darstellen. Immer wieder
geschieht es daher, dass Banken, die ein Produkt billiger anbieten als ihre Mitbewerber,
zwar viele Kunden finden, am Ende des Tages
allerdings mit einem Verlust darstehen.
Verwendete Methoden
Die Emittenten Strukturierter Produkte haben aus Fehlern stets gelernt und ein Arsenal an Methoden entwickelt, das die Risiken
beherrschbar machen soll. Die im Einzelfall
zu verwendenden Methoden hängen dabei
vom konkreten Strukturtyp ab:
Durch das richtige Risikomanagement kann auch die brenzligste Situation gemeistert werden.
Dies gilt auch für Emittenten von Strukturierten Produkten.
Michael Mahlknecht, Director Consulting
des Wiener Software- und Consulting-Anbieters Delta Hedge|
Immer wieder tauchen Berichte in den Medien auf, wonach Finanzinstituten empfindliche Verluste durch komplexe Instrumente
wie Strukturierte Produkte entstanden sind.
Laut einer Studie von Delta Hedge, an der
143 Institute aus 29 Ländern teilgenommen
haben, stellt das Risikomanagement bei
Strukturierten Produkten für 41,3 Prozent
ein wichtiges Problem dar. Dieses Problem
ist durch unterschiedliche Gründe bedingt,
die in einer zu ungenauen Modellierung von
Strukturen ebenso bestehen können, wie
in einer unzureichend präzisen Berechnung
wichtiger Input-Parameter wie Volatilitäten
und Korrelationen. Ebenso risikorelevant ist
die Tatsache, dass 56,0 Prozent der Umfrageteilnehmer angaben, Probleme mit dem
korrekten Pricing ihrer Produkte zu haben.
Die Preisfestlegung zu Beginn einer Transaktion hängt untrennbar mit dem Risikomanagement derselben zusammen: In vielen
Fällen ist das Hedging der Risiken nämlich
derart komplex, dass es für die Institute
schwer ist, die Kosten für das Hedging zu
bestimmen, die wiederum eine Untergrenze
dp payoff all about derivative investments | November 2008
1.) Strukturtyp «Anleihen + Optionen»:
Einige Instrumente lassen sich einfach zerlegen in die Komponenten «Anleihen» und
«Optionen». Ein Beispiel sind etwa viele Kapitalschutz-Produkte: Bei diesen wird die Kapitalgarantie durch den Kauf einer Nullcoupon-Anleihe sichergestellt, die Partizipation
an der positiven Entwicklung des Basiswerts
hingegen durch eine, am Geld notierende
Call-Option. Derartige Strukturen stellen
das Risikomanagement von Emittenten vor
keine besonderen Herausforderungen.
2.) Strukturtyp «Produkte auf Basis von
CPPI»:
Eine flexible Technik ist die Wertsicherungsstrategie «Constant Proportion Portfolio Insurance» (CPPI). Bei einer CPPI wird ein wesentlich kleinerer Anteil in festverzinsliche
Instrumente investiert, abhängig davon, wie
hoch der Marktwert der Aktienanteile gerade ist und wie hoch die gewünschte Absi-
9. 9
FOCUS
cherung (z.B. gegen einen Kurssturz von bis
zu 20 Prozent) ausfallen soll, und dieser Anteil dynamisch angepasst.
3.) Komplexere Strukturtypen:
Schwierig wird es, wenn Instrumente auf
komplexen exotischen Optionen aufbauen oder Risiken beinhalten, die am Markt
schwer oder nicht handelbar sind. Ein Beispiel dafür ist das Korrelationsrisiko bei
Rainbow-Optionen oder verschachtelten
Produkten wie einem «Everest». Das Korrelationsrisiko wird daher oft vom Emittenten
getragen und sollte in jedem Fall zu einem
höheren Preis führen. Die populärsten
exotischen Optionen, die im Design Strukturierter Produkte zum Einsatz kommen,
sind Barriere-Optionen und digitale Optionen. Selbst in einer so harmlos wirkenden
Struktur wie einem Bonus-Zertifikat ist
eine Barriere-Option versteckt, um das Bonusniveau abzusichern (nämlich ein Downand-out-Put). Barriere-Optionen sind sehr
schwierig abzusichern, besonders wenn sie
Gängige Risikosensitivitäten {«Greeks») von Optionen
Name der Sensitivitäten («Greeks»):
Erklärung
Delta
Veränderung des Optionswerts bei Veränderung des
Basiswerts (um z.B. 1 Prozent)
Gamma
Veränderung von Delta bei Veränderung
des Basiswerts
Vega
Veränderung des Optionswerts bei Veränderung der
Volatilität; von akademischen Forschern auch «kappa» genannt, da es einen Buchstaben «vega» im griechischen Alphabet bekanntlich nicht gibt. Häufig wird
von Praktikern für «vega» der griechische Buchstabe für
das «ny» verwendet, da dieser einem «v» ähnlich sieht.
Theta
Veränderung des Optionswerts mit dem Verstreichen
der Zeit
Rho
Veränderung des Optionswerts bei Veränderung
des Zinssatzes
Vanna
Veränderung von Vega bei Veränderung
des Basiswerts
Volga
Veränderung von Vega bei Veränderung
der Volatilität
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Börsentäglich handelbar an der Scoach
Hebel ohne
Volatilitätseinfluss
MINI Future Zertifikate
von ABN AMRO
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24 neue MINI Futures auf SMI®, DAX® und S&P 500®
12 neue MINI Futures auf Brent Crude Oil
Hebelwirkung aufgrund eines geringen Kapitaleinsatzes
Unbegrenzte Laufzeit
Keine Volatilitätseinflüsse wie bei Warrants
Kein Aufgeld wie bei Warrants
Einfache und transparente Preisbildung
Risikobegrenzung dank eingebauter Stop-Loss-Marke
Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.
Risikohinweis: Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes sowie keinen
Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann
direkt bei ABN AMRO Bank N.V., Zweigniederlassung Zürich, unter der Tel. 044 / 631 62 62 bezogen werden. Die
Zertifikate qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission unterstellt. Die
Anleger sind dem Konkursrisiko der Emittentin ausgesetzt. SMI® ist eine eingetragene Marke der SWX Swiss Exchange.
DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. S&P 500® ist ein eingetragenes Warenzeichen der McGrawHill Companies. Die Produkte sind weder für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten, Grossbritannien oder den
Niederlanden, noch an US-Personen bestimmt.
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dp payoff all about derivative investments | November 2008
10. 10
FOCUS
Vega-Fläche eines Portfolios aus
Barriere-Optionen
Alles bisher Gesagte bezog sich auf das
Risiko von Einzelprodukten. In der Realität verwalten die Emittenten jedoch ganze
Portfolios solcher Instrumente. Hierzu wird
versucht, die Risiken möglichst aggregiert
«Bei strukturierten Produkten
steht das Vega oft im Mittelpunkt
des Hedgings.»
Quelle: Delta Hedge
bei einem Wert erlöschen, an dem sie hoch
im Geld sind – wie der «Bonus-Down-and-outPut», wenn der Kurs des Basiswerts unter die
Barriere sinkt. Derartige Instrumente können
«Die präzise Berechnung von
Volatilitäten und Korrelationen ist
unerlässlich.»
nur durch dynamisches Hedging abgesichert werden, auch dieses ist aber mit zahlreichen Gefahren verbunden: Wird nämlich
die Schwelle überschritten, ist das Papier mit
einem Schlag wertlos und der Emittent muss
jene Positionen, die er als Hedge gehalten
hat, sehr rasch loswerden. Häufig entstehen
dabei empfindliche Verluste, besonders wenn
die Barriere (wie es oft der Fall ist) bei einem
aus Sicht des Marktes kritischen Niveau (wie
einem «Widerstand») liegt.
Besonders sensibel reagieren die Preise solcher Instrumente auf die Volatilität. Die Sensibilität eines Optionswerts auf die Volatilität wird «Vega» genannt, und tatsächlich ist
das Vega-Hedging häufig das wichtigste und
zugleich schwierigste Ziel des dynamischen
Hedgings. Eine Forward-Option etwa weist
zunächst ein Delta und Gamma von Null auf,
jedoch ein Vega, das es zu hedgen gilt. Der
Emittent muss daher ein Hedge-Portfolio
aufbauen, das dieselben Eigenschaften aufweist, und dieses auch dynamisch im Zeitablauf anpassen. Unerlässlich dafür ist die
präzise Berechnung von Volatilitäten und
Korrelationen mittels moderner Konzepte
wie stochastischen Volatilitäten.
zu betrachten und zu managen. Eine gängige Technik dafür ist «Value-at-Risk», ein
Risikomass, das den maximal erwartbaren
Verlust z.B. binnen 10 Tagen und mit einer
Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent angibt.
Leider stösst dieses Mass in der Praxis
oft an Grenzen, besonders in Krisensituationen. Da manche Instrumente nicht
vollständig absicherbar sind, lassen die
Emittenten Risiken auch manchmal in ihren Portfolios, in der Erwartung, dass sich
die einzelnen getragenen Risiken gegeneinander aufheben («statistische Absicherung»). Auch dies kann zu Verlusten führen,
wurde doch das Korrelationsrisiko bisher
leider ebenso oft unterschätzt wie das
Kontrahentenrisiko – die «Subprime»-Krise
bringt hier einen schmerzhaften Lerneffekt
mit sich.
Comic
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Michael Mahlknecht studierte Volkswirtschaftslehre an der Leopold-FranzensUniversität in Innsbruck und spezialisierte
sich dabei auf Finanzmärkte und Risikomanagement. Er verfügt über jahrelange
Erfahrung als Experte für Risikomanagement und Finanzsoftware und ist heute
Director Consulting beim Wiener Softwareanbieter Delta Hedge, der Methoden
für die Berechnung und das Management
Strukturierter Produkte anbietet. Frühere
Tätigkeiten schließen Berateraufgaben
ein sowie die Arbeit für eine nationale
Förderbank und für die österreichische
Finanzmarktaufsicht (FMA).
12. 12
FOCUS
Keine Angst vor hohem Wellengang: Wie man
Volatilität zum eigenen Vorteil nutzen kann
Das Auf und Ab der Märkte der vergangenen Wochen hat viele Investoren in die Defensive gedrängt und teilweise geradezu paralysiert. In diesem Wechselbad der Gefühle fällt es vielen
Beteiligten schwer, kühlen Kopf zu bewahren und sich nüchtern mit der aktuellen Situation auseinander zu setzen. Im Unterschied zu früher gibt es jedoch heute eine grössere Anzahl Finanzinstrumente, die es dem Investor erlauben, mit dem Wellengang differenzierter umzugehen.
Basiswertes. Die Grafik (siehe Seite13) illustriert die realisierte Volatilität des S&P 500®
Index von 1927 bis heute. Ein Blick in die
Vergangenheit zeigt, dass solch stürmische
Phasen mit sehr hohen Volatilitäten nicht
Jahrhundertereignisse sind, sondern mit überraschender Regelmässigkeit wiederkehren. Es
wird ersichtlich, dass der hohe Wellengang,
wie wir ihn derzeit erleben, keine neuzeitliche
Erscheinung ist.
«Renditeoptimierungs-Produkte
werden auch in Zukunft einen
hohen Stellenwert haben.»
Der hohe Wellengang an den Börsen bringt manchen Anleger aus der Ruhe. Mit den richtigen
Finanzinstrumenten lässt sich die hohe Volatilität aber gekonnt nutzen.
Patrick Stettler, UBS|Dank der Innovationskraft der Marktteilnehmer hat Volatilität
den Aufstieg zu einer anerkannten, alternativen Vermögensklasse geschafft. Ihre Eigenheiten, erwähnt sei speziell die negative Korrelation zu den Aktien, haben längst
dazu geführt, dass vor allem sophistizierte
Anleger sich ihrer Vorteile bedienen.
Volatilität als Chance
Optionsbörsen haben im Laufe der Zeit Instrumente wie Futures oder Optionen auf
Volatilitätsindizes etabliert, welche heutzutage zum Standardinstrumentarium von
Händlern, Portfoliomanagern und vermehrt
auch Privatinvestoren gehört. Als Beispiele
dafür seien VIX® (S&P 500®), VSMI® (SMI®)
oder VSTOXX® (Dow Jones EURO STOXX 50®)
genannt. Diese Volatilitäts-Indizes widerspiegeln die impliziten Volatilitäten gehandelter
Optionen an den entsprechenden Börsen.
Ein enger Weggefährte der impliziten Volatilität ist die so genannte realisierte Volatilität.
Während implizite Volatilität ein vorausschauendes Mass für die erwarteten Schwankungsbreiten ist, reflektiert die realisierte Volatilität die effektive, über einen bestimmten
Zeitraum erzielte Schwankungsbreite eines
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Fühlt man der realisierten Volatilität auf den
Zahn (genauer genommen auf die historischen Extremwerte) muss man nüchtern
feststellen, dass extreme Volatilitätsspitzen
in der Vergangenheit etwa alle vier Jahre aufgetreten sind. Dieses Muster ist einer von
vielen Gründen, weshalb die Anleger nach
effektiven Werkzeugen für den Umgang mit
diesen Risiken fragen.
Volatilitätsstrategien
Volatilitätsstrategien lassen sich im Wesentlichen in drei Gruppen unterteilen: Direktional, Overlay und Arbitrage.
1) Direktional
Hier geht es darum, die spezifischen Erwartungen des Anlegers auf steigende oder
13. 13 FOCUS
Historische Schwankungsbreiten des S&P 500®
80
70
60
Wiederkehrende
Volatilitätsspitzen)
50
40
30
20
10
3.2008
3.2004
3.2000
3.1996
3.1992
3.1988
3.1984
3.1980
3.1976
3.1972
3.1968
3.1964
3.1960
3.1956
3.1952
3.1948
3.1944
3.1940
3.1936
3.1932
3.1928
0
S&P 500® Realisierte Volatilität (60 Tage)
Schwellenwert (Durchschnitt 2 Jahre + 10 Punkte)
Quelle: Bloomberg, UBS Berechnungen
Börsenphasen mit hohen Volatilitäten mit überraschender Regelmässigkeit:
Seit 1927 im Schnitt alle vier Jahre.
sinkende Volatilitäten mit einer Optionsstrategie richtig umzusetzen. Ein bekannter Vertreter dieser Gattung sind Straddles.
Mit dem Kauf von Straddles setzt man auf
steigende, mit dem Verkauf auf sinkende
Volatilität. Den vorgehend erwähnten Volatilitäts-Indizes ist es zu verdanken, dass
Investitionen, die auf steigende (sinkende)
Volatilitäten setzen, direkt möglich sind.
Beispiel: Long-Position auf den VIX®
Erwartet ein Anleger steigende Unsicherheit
beziehungsweise anziehende Volatilitäten,
könnte er diese Sicht z.B. mittels einer Long-
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dp payoff all about derivative investments | November 2008
Position auf den VIX® umsetzen. Die Hauptvorteile dabei sind, dass er dadurch kein
zusätzliches, direktes Marktrisiko in sein
Portfolio aufnimmt und ein kostenintensives
Adjustieren der Positionen (Delta-Hedging)
entfällt.
In der Werkzeugkiste gleich nebenan liegen
Instrumente, die sich nicht auf die impliziten
sondern auf die realisierten Volatilitäten beziehen. Dabei sind Produkte gemeint, deren
Wert am Laufzeitende nicht vom Schlussstand
eines Volatilitätsindex sondern von der effektiv aufgetretenen Volatilität des Basiswerts
abhängt. Die klare und objektive Messbarkeit
solcher Instrumente wird insbesondere von
institutionellen Anlegern geschätzt. Variance
Swaps sind die prominentesten Vertreter dieser Gruppe. UBS hatte erstmals im Jahre 2002
ein Zertifikat (Shorty) emittiert, mit welchem
die Anleger auf ein Fallen der realisierten Volatilitäten setzten konnte. Diese Struktur war
im Grunde genommen nichts anderes als eine
verbriefte Form eines Variance Swaps. Gerade in diesen Tagen stellen wir wieder erhöhte
Nachfrage nach solchen Ansätzen fest.
2) Overlay
Volatilitäts-Overlays können sowohl Quelle
von marktunabhängigen Renditen (Alpha) als
auch von Risiko-Minimierung sein. Vielen Anlegern dürften solche beispielsweise als «BuyWrite» bekannt sein. Dabei wird eine CallOption auf einen (oder mehrere) gehaltene
14. 14
FOCUS
Basiswerte verschrieben. Buy-Write Strategien sind in der Praxis seit längerem bekannt
und entsprechend gut dokumentiert.
Beispiel: Buy-Write auf S&P 500®
Die Wertigkeit dieses Vorgehens lässt sich an
einer rollenden, monatlichen Buy-Write Strategie auf den S&P 500® gut illustrieren. Ein
Anleger, der zwischen September 1988 und
September 2008 das S&P 500® Portfolio gehalten und auf monatlicher Basis fortlaufend
verschrieben hat, hätte gegenüber dem S&P
500® eine Zusatzrendite (vor Kosten) von
über 50 Prozent erwirtschaftet – und dies zu
ungefähr einem Drittel weniger Risiko! Dem
aufmerksamen Leser dürfte aufgefallen
sein, dass Renditeoptimierungs-Produkte
genau in diese Strategiegruppe fallen. Dieser Ansatz wird auch in Zukunft einen hohen Stellenwert haben, auch wenn temporäre Rückschläge dies jeweils kurzfristig in
Frage stellen mögen.
3) Arbitrage
Arbitrage ist eine Relative-Value Strategie. Auf
Grund der hohen Komplexität in Bezug auf Risikoüberwachung, Berechnung und Abwicklung
markiert sie so zu sagen die Königsklasse der
Volatilitätsstrategien. Eine in der Profiwelt bekannte Methode ist die Volatility-Surface Arbitrage, welche subtile Verwerfungen unter den
Optionspreisen eines einzelnen Basiswertes
auszunutzen versucht. Dabei wird simultan
die als zu günstig erachtete Option gekauft und umgekehrt die Überteuerte verkauft.
Es ist davon auszugehen, dass solche Strategieansätze auch in Zukunft nur den sehr sophistizierten Anlegern vorbehalten sein wird.
Allerdings ist es durchaus möglich, dass gewisse Einzelkomponenten in verbriefter Form
zugänglich gemacht werden können. UBS bietet in dieser Kategorie z.B. ein Volatilitätsarbitrage-Zertifikat an.
Konklusion und Ausblick
Volatilitätsmärkte entwickeln sich laufend
weiter, sei dies in Form umfangreicherer Produktvielfalt oder, fast noch wichtiger, höherer
Liquidität. Beides führt zu mehr Transparenz,
besserer Handelbarkeit und tieferen Kosten.
Dem Anleger kann dies nur recht sein. Er wird
sich künftig besser im Stande sehen, in rauer
wie auch in ruhiger See zielgerichtet zu manövrieren.
Getrieben von der Kundennachfrage werden
die Emittenten vermehrt Volatilitätslösungen in
verbriefter Form anbieten. Wie bei allen Innovationen werden aber die genauen Ausstattungsmerkmale und die Kommunizierbarkeit gegenüber dem Kunden über Erfolg oder Misserfolg
entscheiden. Erinnern wir uns an die Worte
Joseph Joubert’s, welcher sagte: Nicht Sieg
sollte der Sinn der Diskussion sein, sondern
Gewinn. Oder anders ausgedrückt: die Wogen
der Börse wird man nie bezwingen können –
höchstens nutzen.
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dp payoff all about derivative investments | November 2008
Patrick Stettler hat Informatik studiert,
bevor er 1994 seine berufliche Karriere
beim Schweizerischen Bankverein im
Derivathandel begann und später einen
Teil des Marketmakings in Zürich leitete.
2001 wechselte er zur ehemaligen Bank
Leu als Leiter Derivathandel, zu dessen
Aufgabenbereich sowohl Eigenhandel
als auch Strukturierte Produkte gehörten. Nach einem MBA Studium baute
er von 2004 bis 2006 für die BioHedge
Advisors AG in Zürich eine Plattform für
Alternative Investments auf. Seit 2007
betreut Patrick Stettler bei der UBS in
Zürich Institutionelle Kunden und Intermediäre im Bereich Risk Management
Products mit speziellem Fokus auf dynamische Anlagestrategien.
15. 15
FOCUS
Worauf sollten Anleger beim Kauf von
Strukturierten Produkten achten?
Die Bonität des Emittenten ist nur ein Kriterium bei Investitionen mit Strukturierten Produkten.
Unerlässlich ist es, eine Marktmeinung und ein wenig Finanzmarktkenntnisse zu haben. Danach
bleibt die Wahl, wie transparent das Produkt ausgestattet, und welche Anforderungen seitens
der Anleger an den Handel gerichtet sind.
Vorteile für Anleger:
Transparenz
Die Stellung von An- und Verkaufskursen für
Strukturierte Produkte durch den sogenannten «Market Maker» erlaubt dem Anleger die
Wertermittlung eines Strukturierten Produktes
an einem x-beliebigen Handelstag während
der ganzen Produktlaufzeit. Darüber hinaus
können Anleger von börsenkotierten Strukturierten Produkten identische Papiere (gleicher
Basiswert), die von verschiedenen Bankinstituten angeboten werden, untereinander
vergleichen. Ermittelt werden können z.B. die
Performance während der letzten Monate, der
aktuelle Preis, die Spanne (Spread) zwischen
An- (Bid) und Verkaufskurs (Ask) oder die handelbaren Kontraktgrössen.
Börsengehandelte Strukturierte Produkte an der Scoach bieten dem Anleger ein Höchstmass
an Transparenz.
Giorgio Saraco, Head of Marketing & Sales,
Scoach Schweiz AG|
Strukturierte Produkte haben gegenüber klassischen Anlagen den Vorteil, dass man zu jeder Marktmeinung, passend zum persönlichen
Rendite-Risikoprofil, eine Investitionsmöglichkeit finden kann. Dies gilt nicht nur für steigende, sondern auch für seitwärts und abwärts
tendierende Märkte. Anleger und Vermögensverwalter sollten bei einer Anlage in Strukturierte Produkte auf die Bonität des Emittenten
achten, daneben aber auch verstehen, wie sich
die Volatilität des Basiswertes verhält und sich
nicht primär von hohen Coupons leiten lassen.
Es kommt vor, das Anleger deshalb nicht verstehen, weshalb sie bei positiver Entwicklung
teilweise Geld verlieren und wenn es in die andere Richtung geht, trotzdem Geld verdienen.
Zu Thema Volatilität kann bei uns kostenlos auf
Anfrage (contact@scoach.com) eine Broschüre
bezogen werden. Beim Kaufen und Verkaufen,
konkret im Handel von Strukturierten Produkten gibt es einige Charakteristiken, die man
beachten sollte, um allfällige Missverständnisse
und böse Überraschungen zu vermeiden. Anleger haben heute die Möglichkeit, die Produkte
an der Börse oder im sogenannten OTC (over
the counter)- Markt zu handeln.
Die Vorteile des börslichen Handels von
Strukturierten Produkten
Ausserbörsliche Geschäfte mit nicht kotierten
Produkte (OTC), laufen nicht über die Börse,
sondern werden individuell zwischen zwei
Marktteilnehmern vereinbart und abgewickelt.
Der Handel von Strukturierten Produkten über
die Börse weist für Anleger und Emittenten viele
standardisierte Vorteile auf. Hier eine Übersicht
mit den wichtigsten Argumenten zu dieser Thematik und die entsprechenden Erläuterungen.
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Schutzmechanismen
Der Handel von Strukturierten Produkten über
die Börse unterliegt strengen Handelsregeln,
die eine transparente und faire Abwicklung
für jeden Marktteilnehmer gewährleisten. Die
Einhaltung dieser Handelsregeln übernimmt
die entsprechende Markt- und Handelsüberwachungsstelle der SIX Swiss Exchange. Dieser regulierte Markt führt dazu, dass private
wie auch institutionelle Anleger gleich behandelt werden.
Zusätzlich zu dieser Regulierung wirkt auch
der freie Wettbewerb für den Anleger als
Schutzmechanismus. Durch die hohe Anzahl
an handelbaren Produkten stehen die Banken
untereinander im Preiskampf und versuchen
ihre Produkte möglichst günstig anzubieten.
Dies erlaubt dem Anleger aus einer Auswahl
an identischen Produkten das für ihn am kostengünstigsten Produkt mit den kleinsten
Spreads auszusuchen.
Bei der Wahl des kostengünstigsten Produktes
ist aber Vorsicht angebracht. Strukturierte
Produkte stellen rechtlich gesehen Inhaber-
16. 16
FOCUS
schuldverschreibungen dar und werden somit
bei einem möglichen Konkurs des Emittenten
nicht bedient. Anleger sollten auch hier von
der breiten Auswahl Gebrauch machen und
nur Strukturierte Produkte von Emittenten in
ihr Depot aufnehmen, welche die eigenen Anspruchskriterien der Bonität erfüllen.
Ausführungszeit
Kaufs-/Verkaufsaufträge (Orders) welche
sich auf oder oberhalb/unterhalb der Bid/
Ask-Kurse aufgegeben werden, führen innert
Bruchteilen von Sekunden zum Abschluss.
Durch die schnelle Ausführungszeit von Orders können Anleger auch dynamische Anlagestrategien verfolgen und auf aktuelle Marktgeschehnisse sekundenschnell reagieren.
Handelbare Volumina
Im Gegensatz zu OTC-Geschäften, welche vor
allem durch sehr hohe Transaktionsbeträge
gekennzeichnet sind, können über die Börse
auch kleine Transaktionen abgewickelt werden.
Der Handel von Strukturierten Produkten über
die Börse ist somit auch jenen Investoren zugänglich, welche kleinere Beträge investieren
wollen.
Vorteile für Emittenten:
Grosser Distributionskanal
Emittenten von Strukturierten Produkten eröffnet sich bei der Wahl des Vertriebs ihrer
Vorteile Anleger
Vorteile Emittenten
– Transparente Preisstellung
– Grösserer Distributionskanal
– Vergleichbarkeit
– Geringer administrativer Aufwand
– Klare Handelsregeln
– Differenzierungsmöglichkeit
– Freier Wettbewerb
– Regulierter Markt
– Schnelle Ausführungszeit
– Handelbare Volumina
– Neutrale Marktüberwachung
Produkte über den börslichen Handel ein grösseres Publikum. Durch innovative Produkte
und attraktive Preisbildung können sie so gezielt mehr Erträge generieren.
Geringer administrativer Aufwand
Im Vergleich zum Vertrieb über den OTCMarkt, können Emittenten aufgrund des
standardisierten Verfahrens Strukturierte
Produkte schnell und effizient auf den Markt
bringen. Dank der Einführung des Internet
Based Terms (IBT) können neu angemeldete Strukturierte Produkte bereits einen
Tag nach der Anmeldung provisorisch zum
Handel zugelassen werden. Emittenten
können so schnell auf aktuelle Trends und
Geschehnisse reagieren und entsprechende
Produkte zeitnah auf dem börslichen Markt
lancieren.
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dp payoff all about derivative investments | November 2008
Differenzierungsmöglichkeit
Der Weg über den börslichen Handel eröffnet
Emittenten Möglichkeiten zur Differenzierung.
So können z.B. Emittenten, welche stark an
Terminmärkten vertreten sind, besonders viele
Strukturierte Produkte mit Rohstoffen als Basiswert zu günstigen Konditionen anbieten.
Während Emittenten, welche stark in Devisenmärkten engagiert sind, eher Produkte mit Devisenkursen als Basiswert anbieten.
Fazit
Zusammenfassend eignet sich der börsliche
Handel für Anleger, die einen regulierten,
transparenten, öffentlichen Handel wünschen.
Der ausserbörsliche Handel (OTC) macht vor
allem für komplexe Portfoliolösungen Sinn. Die
transparentere Version ist dabei klar der Börsenhandel.
17. 17 INTERVIEW
Interview zur Finanzkrise
mit Prof. Dr. Manuel Ammann
payoff sprach mit Prof. Dr. Manuel Ammann, Ordinarius für Finance an der Universität
St.Gallen und Direktor des Schweizerischen Instituts für Banken und Finanzen.
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Ammann, die
Finanzkrise erreichte zu Beginn des Oktobers einen Höhepunkt. Innerhalb von wenigen Tagen verlor der SMI rund 20 Prozent
an Wert. Momentan scheint eine leichte
Erholung eingesetzt zu haben. Wurde die
Talsohle bereits erreicht, oder sind weitere
Tiefstkurse zu erwarten? Wie lange wird
uns die Finanzkrise noch beschäftigen?
Ich denke, dass uns die Finanzkrise sicher
noch eine Zeitlang beschäftigen wird. Insbesondere deshalb, weil umfangreiche staatliche Rettungspakete geschnürt wurden, deren
Auswirkungen uns noch über Jahre begleiten
werden. Ich gehe aber davon aus, dass die unmittelbare Bedrohung durch einen totalen Zusammenbruch des internationalen Bankensystems gebannt ist. Das heisst aber nicht, dass
die Aktienkurse nicht sinken könnten.
Die gegenwärtige Finanzkrise hält die Welt
in Atem. Was waren die Hauptursachen,
die zu dieser prekären Situation geführt
haben?
Einer der Hauptgründe für die Finanzkrise war
die Unterkapitalisierung des Bankensystems.
Die Banken sind mit sehr wenigen Eigenmitteln in die Krise hineingeschlittert, was das
Vertrauen erschütterte und dafür verantwortlich war, dass sich die Krise überhaupt so stark
ausbreiten konnte. Der Auslöser war – wie so
oft bei Bankenkrisen – ein Immobilienmarkt,
in diesem Fall der amerikanische. Die Leute
beginnen nach längeren Zeiten von steigenden
Immobilienpreisen die Risiken zu vernachlässigen. Dies konnte man auch schon in den
achtziger Jahren in der Schweiz und in Japan
beobachten. Nun ist es in den USA und in England passiert. Es zeigt sich einmal mehr, dass
ein grosser Teil der Banken-Risiken im Immo-
biliensektor stecken. Da die Volatilität nicht so
deutlich sichtbar ist wie bei Aktien, werden die
Risiken von Immobilien oft unterschätzt.
Durch massive staatliche Rettungspakete
wird versucht, der Finanzkrise Einhalt zu
gebieten. Einerseits beteiligen sich die
Staaten direkt am Eigenkapital der Banken,
andererseits werden Garantieleistungen
versprochen. Wie beurteilen Sie diese
Vorgehensweise aus ökonomischer Sicht?
Welche Schritte der Regierungen sind aus
Ihrer Sicht am zweckmässigsten?
Auf Grund der akuten Gefahr für das ganze
Finanzsystem war das Eingreifen der Staaten
ein notwendiges Übel. Es stellt sich aber die
Frage, welches das beste Vorgehen ist. Den
ersten Vorschlag aus den USA, allen Banken
problematische Hypothekarprodukte abzukaufen, betrachtete ich als wenig tauglich. Erstens
gibt es schwierige Pricing-Probleme. Zweitens
kauft man sehr vielen Banken Kredite ab, welche nie in Schwierigkeiten gekommen wären.
Es handelt sich also um keine effektive Nutzung des zur Verfügung stehenden Kapitals.
Besser ist das Vorgehen, welches England gewählt hat und mittlerweile auch von der EU,
der Schweiz und sogar von den USA übernommen wurde. Dabei hilft man den Banken
in Schwierigkeiten direkt mit Eigenkapitalspritzen. Die umgesetzten Rettungsaktionen hatten
allerdings oft einen Schönheitsfehler: die Aktionäre wurden zu wenig in die Pflicht genommen. Es setzt falsche Anreize, wenn die Aktionäre durch den Steuerzahler gerettet werden.
Dass man in einigen Ländern die Banken fast
nötigt, Staatsgeld anzunehmen, um die negative Signalwirkung der Staatshilfe zu vermeiden,
halte ich für übertrieben.
Die ebenfalls eingesetzten flächendeckenden
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Garantien für Interbankengeschäfte und Spareinlagen setzen gravierende Fehlanreize. Die
Sparer und Banken müssen gar nicht mehr
darauf achten, wem und zu welchen Konditionen sie Geld geben. Der Credit Spread wird
irrelevant, weil ja alles unter Staatsgarantie
steht. Dies führt zu einer suboptimalen Kapitalallokation, welche diejenigen Banken
bestraft, die eine konservative Risikopolitik
verfolgt haben. Ein weiteres Problem bei den
Garantien ist die Frage, wann diese wieder
zurückgezogen werden und wie glaubwürdig
ein solcher Rückzug ist. Die Marktteilnehmer
werden natürlich erwarten, dass der Staat
auch bei der nächsten Krise alles garantiert.
Die durch die Rettungsaktionen entstandenen
Fehlanreize und Marktverzerrungen sollten
nicht unterschätzt werden.
Besteht durch den aktuellen Versuch, die
bisherige Kreditausweitung fortzusetzen,
nicht die Gefahr, dass es zu Inflation, Turbulenzen an den Devisenmärkten und zu
einem Zusammenbruch des Obligationenmarktes kommen könnte? Wie hoch
schätzen Sie das Risiko für ein solches
Szenario ein?
Die staatlichen Rettungspakete sind Wanderungen auf einem sehr schmalen Grat. Die Gefahr der Überreaktion besteht sehr wohl. Die
Immobilien- und Kreditblase, bei welcher man
eigentlich die Luft herauslassen sollte, könnte
erneut aufgeblasen werden. Bei so vielen
Zinssenkungen, Liquiditätsspritzen, Konjunkturprogrammen, usw. kommt es mir manchmal so vor, als würde man einem Drogensüchtigen, der wegen einem Entzug in schlechter
Verfassung ist, wieder Drogen verabreichen.
Temporär wirkt das wunderbar, nur werden die
Probleme einfach in die Zukunft verschoben.
18. 18
INTERVIEW
Betrachtet man die Geldbeträge, welche ins
System gepumpt werden, und die schlechten
Sicherheiten, welche die Notenbanken dafür
erhalten, dann sind die Risiken offensichtlich.
Geldentwertung oder eine neue Asset Inflation sind mögliche Folgen. Die Entwicklung der
Staatsverschuldungen ist ebenfalls besorgniserregend. Letztlich braucht das Finanzsystem
eben einen Strukturwandel, nicht Strukturerhaltung mit Staatsgeld.
Deutschland wollte zuerst für eine Billion
Schweizer Franken Garantien sprechen.
Wäre Deutschland überhaupt in der Lage,
für einen solchen Betrag gerade zu stehen?
Nein, das Land wäre nicht in der Lage, einen
solch hohen Betrag zu garantieren. Man sollte
davon absehen, Garantien auszusprechen,
welche man nicht leisten kann. Das schürt
die Verunsicherung eher, als dass es sie reduziert. Der konkretisierte Plan hat die ersten
Versprechungen deshalb auch korrigiert, auch
wenn er immer noch eine beachtliche Grösse
aufweist.
Was bevorzugen Sie bei der Eigenkapitalbeteiligung der einzelnen Staaten: Soll der
Staat Aktien mit oder ohne Stimmrecht
kaufen?
Ich finde es grundsätzlich richtig, wenn sich
der Staat nicht in die Geschäftspolitik einmischt. Einige Rettungspakete machen ja
den Banken die Auflage, die Kreditvergabe
zu intensivieren. Eine solche Einflussnahme
ist gefährlich. Andererseits finde ich es wichtig, dass der Staat Vorgaben machen kann,
um die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung
der Staatsgelder zu maximieren. Ich finde es
erstaunlich, dass Staaten Banken mit Milliardenbeträgen retten, ohne zumindest die
Dividendenzahlungen an die Aktionäre dieser
Banken zu unterbinden.
Die Schweiz musste nun bei der UBS Geld
einschiessen. Wie schätzen Sie die langfristigen Konsequenzen für den Bundesstaat Schweiz sowie den Bankenplatz ein?
Es ist sehr bedauerlich, dass diese Aktion notwendig wurde. Es wäre zweifellos ein Zeichen
der Stärke gewesen, wenn der Schweizer Finanzplatz ohne Staatshilfen über die Runde
gekommen wäre. Dieser Reputationsgewinn
fällt nun weg. Ich bin aber überzeugt, dass
sich die Schweiz und der Bankenplatz von die-
sem Schock wieder erholen, da die Schweiz
ja kein Einzelfall ist. Trotzdem muss sich die
Schweiz ernsthaft überlegen, wie sie das
Grossbanken-Klumpenrisiko in Zukunft reduzieren oder zumindest besser in den Griff
bekommen kann.
Wie werden die UBS und die CS Ihrer Meinung nach aus der Krise hervorgehen?
Die weitere Entwicklung der Grossbanken
hängt vor allem vom Kundenvertrauen ab.
Gelingt es, dieses zurückzugewinnen, kann
man optimistisch sein. Voraussetzung für
eine positive Entwicklung ist natürlich, dass
von den Grossbanken keine weiteren Hiobsbotschaften mehr kommen. Diese würden sie
nicht mehr gut vertragen.
Eine Ursache der Finanzkrise ist mit den
aktuellen staatlichen Massnahmen noch
nicht beseitigt, der unregulierte CDSMarkt. Wie ist das «Damoklesschwert»
CDS (Credit Default Swaps) Ihrer Meinung
nach in den Griff zu kriegen?
Man sollte versuchen, einen zentralisierten
CDS-Markt zu schaffen. Ein CDS ist ein innovatives Finanzinstrument. Wie viele innovative
Instrumente entwickelten sich die CDS zuerst
OTC (Over the Counter). Mit der Zeit erreichte
der Markt dann einen gewissen Reifegrad.
Man hat nun gesehen, was passieren kann,
wenn solch immense Transaktionen auf OTCBasis ablaufen. Oftmals handelt es sich dabei
um standardisierte Kontrakte, die eine Zentralisierung des Marktes erlauben würden. Diese
würde eine viel höhere Markt-Transparenz
ermöglichen.
Im Schweizer Markt für Strukturierte Produkte wird ein Grossteil der Transaktionen
OTC abgewickelt. Würden Sie auch hier einen Transfer auf eine Börsenplattform wie
z.B. die Scoach befürworten?
Man kann den Handel nur dann zentralisieren,
wenn es um einigermassen standardisierte
Produkte geht. Alles andere ist schwierig, weil
sonst die Liquidität fehlt und die Unübersichtlichkeit der Produktarten zu gross wird. Bei
den Strukturierten Produkten ist die Standardisierung eher tief. Ich sehe deshalb grössere
Schwierigkeiten als beim CDS-Markt. Trotzdem sollte die Idee auch in diesem Markt
weiter verfolgt werden, denn je grösser der
Marktanteil des zentralisierten Handels, desto höher ist tendenziell die Transparenz.
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Manuel Ammann ist ordentlicher Professor für Finanzen an der Universität St.Gallen
und Direktor des Schweizerischen Instituts
für Banken und Finanzen. An der Universität
St.Gallen leitet er u.a. das Masterprogramm
für Banken und Finanzen und das Ph.D.
Programm in Finance. Manuel Ammann
war u.a. Gastprofessor an der New York
University und Assistenzprofessor an der
University of California in Berkeley und ist
Herausgeber der Fachzeitschrift «Financial
Markets and Portfolio Management». Seine
Forschungsgebiete sind Finanzmärkte, derivative Instrumente und Asset Management.
Er hat zudem verschiedentlich Banken, institutionelle Investoren, Industrieunternehmen und staatliche Organe in Finanzfragen
beraten und ist Gründer und Präsident des
Verwaltungsrats der Algofin AG, St.Gallen.
Island ist bankrott, auch Ungarn und weitere Staaten aus Osteuropa haben enorme
Probleme. Muss mit Insolvenzen von
Staaten gerechnet werden oder wird der
IWF jeweils in die Bresche springen?
Ich denke nicht, dass der Fall Island auf die
restlichen europäischen Staaten übertragen
werden kann. Ich gehe davon aus, dass der
Internationale Währungsfonds wie bei Ungarn
in die Bresche springen wird. Tendenziell ist es
so, dass in einer derartigen Krise diejenigen
Volkswirtschaften am meisten leiden, die am
stärksten exponiert sind und am wenigsten
Reserven haben. Hier ziehen die Investoren
ihre Mittel schnell zurück, was die Situation
dieser Länder noch verschlimmert. Emerging
Markets werden deshalb von einer internationalen Finanzkrise in der Regel besonders stark
getroffen.
Herzlichen Dank für das Interview
19. 19
PRODUCT NEWS
IMMIT – Open-end Tracker Zertifikat der ZKB auf den SWX Immofonds Index
Immobilienfonds Helvetiens trotzen der Krise
Dank einer niedrigen Verschuldungsquote und einer stabilen Ertragsseite erweisen sich schweizerische Immobilienfondsanlagen als Sturm in der aktuellen Brandung der Finanzmärkte.
Dieter Haas| Unter den Anlegern ist das Open-end Index Tracker
Zertifikat IMMIT sehr beliebt und wird rege gehandelt. Es bildet
die Kursentwicklung des SWX Immofonds Total Return Index SWIIT
nach. SWIIT umfasst aktuell 17 Titel, darunter den Immobilienfonds
Swisscanto IFCA. Mit einem Anteil von rund 23 Prozent dominiert
Sima (UBS) den Index, gefolgt von CS Real Estate Living Plus und CS
Real Estate Siat, die zusammen rund 20 Prozent abdecken.
Der Kursverlauf von Immobilienfonds ähnelt demjenigen von Obligationen. So führen Zinssenkungen zu höheren Obligationenkursen
und tendenziell auch zu einem Anstieg der Immobilienpreise, während Zinssteigerungen bei Obligationen zu einer Baisse und gleichzeitig zu sinkenden Immobilienpreisen führen. In Hochzinsphasen
und speziell in einem inflationären Umfeld zeigt allerdings die Erfahrung, dass Immobilien wesentlich besser abschneiden als Obligationen, da die Mietzinsen in solchen Phasen in der Regel gesteigert
werden können. Der Sachwertcharakter von Immobilienanlagen
stellt damit einen grossen Vorteil gegenüber Obligationen dar.
Die Grafik vergleicht auf indexierter Basis die Kursentwicklung des
Immobilienfondsindex SWIIT mit dem Index der Bundesobligationen.
Das Resultat spricht eine deutliche Sprache. Die Immobilienfonds
haben seit Mitte 2003 eine höhere Performance erzielt als die
Bundesobligationen. IMMIT vermag allerdings nicht ganz mit dem
Basiswert mitzuhalten, wofür vor allem die jährlich zu verkraftende
Management Gebühr von 0,3 Prozent verantwortlich ist.
In einem Umfeld leicht steigender Zinsen bieten Immobilienfonds
wegen ihres hohen Anteils an Wohnliegenschaften zudem eine bessere Konjunkturresistenz als Immobilienaktien. Von der Konkurrenz
im eigenen Lager unterscheiden sie sich unter anderem durch eine
niedrigere Verschuldungsquote. Im Gegensatz zu Immobilienaktien
Immobilienfonds (SWIIT) versus Bundesobligationen
sind sie wertstabiler und weniger den Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgesetzt. Anlagen in Immobilienfonds sind somit eine
optimale Anlageform für vorsichtige Investoren, die etwas mehr Ertrag als mit Obligationen erzielen möchten.
payoff-Einschätzung: Das Index Tracker Zertifikat IMMIT hat sich
in den vergangenen Monaten wacker geschlagen. In Anbetracht
der schwächeren Konjunkturaussichten dürften die Bäume in den
kommenden Monaten jedoch nicht in den Himmel wachsen, zumal
die Zinsperspektiven wegen der Finanzkrise eher auf einen Anstieg
hindeuten.
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Risk-Return-Diagramm
%
160
150
Hebel
Return
140
130
120
Partizipation
Renditeoptimierung
110
SBIDGT
SWIIT
29.12.08
29.12.07
29.12.06
29.12.05
29.12.04
29.12.03
29.12.02
29.12.01
29.12.00
100
Kapitalschutz
Risk
IMMIT
Quelle: Bloomberg (indexiert ab 29.12.00)
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Quelle: Derivative Partners AG
IMMIT
20. 20
PRODUCT NEWS
UBAAA – Reverse Bonus Zertifikat der UBS auf den DAX
Shorten fast ohne Risiko
Die umgekehrte Variante der beliebten Bonus Zertifikate wird in der Schweiz fast nie
angeboten. Dabei war dies eine der lukrativsten Alternativen, um aus der aktuellen Krise
Gewinn zu schlagen. UBAAA gehört zu den Zertifikaten, welche das Anlegerherz in den
letzten Wochen und Monaten höher schlagen liess.
Dieter Haas| Im Unterschied zur klassischen Form empfiehlt sich
ein Reverse Bonus Zertifikat für seitwärts tendierende oder sinkende Märkte. Die preisliche Fixierung von UBAAA wurde am 12.
Juni 2007 vorgenommen, der nahezu perfekte Zeitpunkt, wie im
nachhinein festgestellt werden kann. Nach einer anfänglich trendlosen Phase legte das Zertifikat in den ersten Tagen des laufenden
Jahres deutlich zu, als der DAX das erste Mal markant an Terrain
einbüsste. Danach verharrte UBAAA lange Zeit nahe des BonusLevels bei EUR 9’597.82 und notierte damit etwas höher als der
innere Wert (Expiration Value). Als in den letzten Tagen und Wochen der zweite Abwärtsschub an den Börsen einsetzte und der
DAX unter den Bonus-Level fiel, belebte sich der Handel in UBAAA
wieder und das Zertifikat setzte seinen Siegeszug fort. Es verhält
sich seither wie ein Short Tracker.
Der Knock-out Level, der bei EUR 10’212.09 festgelegt wurde, dürfte bis zum Verfall am 12. Juni 2009 kaum in Gefahr geraten. Nach
der jüngsten Erholung, welche UBAAA wieder in Richtung des „sicheren“ Bonus-Niveaus zurück gleiten liess, kann der Anleger fast
ohne Risiko einen Kauf vornehmen. Im ungünstigsten Fall muss er
einen leichten Kursrückgang bis zur Bonusschwelle in Kauf nehmen. Sehr viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass zumindest eine
dritte Abwärtsstufe eintreten wird und den DAX nochmals neue
Tiefstkurse testen lässt. Davon würde UBAAA jetzt in vollem Umfang profitieren. Deutschlands Börsen werden zwar mit Sicherheit
wesentlich besser über die Runden kommen als etwa Island, dessen Aktienmarkt vom Höchst am 18. Juni 2007 mittlerweile über
Reverse Bonus Zertifikat UBAAA versus Basiswert DAX
90 Prozent an Wert eingebüsst hat. Über den Berg sind aber alle
internationalen Börsen trotz der massiven staatlichen Unterstützungsmassnahmen noch lange nicht. In den Zeiten der sorglosen
Kredittätigkeit hat sich dermassen viel Sondermüll angelagert,
dass dessen Beseitigung viel mehr Zeit in Anspruch nehmen wird,
als von den offiziellen Stellen in Aussicht gestellt wird.
payoff-Einschätzung: Ein äusserst gelungenes Zertifikat mit optimalem Timing, welches seinen Besitzern bis zum Schluss Freude
bereiten dürfte. Schade, dass es an der Schweizer Börse kaum
Nachahmer dieses Produkttyps gibt.
Risk-Return-Diagramm
EUR
11’000
10’000
UBAAA
Return
9’000
8’000
7’000
Partizipation
Renditeoptimierung
6’000
5’000
Kapitalschutz
4’000
12.6.07
12.10.07
DAX
UBAAA
Bonus-Level
12.2.08
Kick-out-Level
12.6.08
12.10.08
Risk
Strike Level
Expiration Value
Quelle: Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Quelle: Derivative Partners AG
Hebel
21. 21
PRODUCT NEWS
WLB3TL – Twin-Win-Zertifikat der WestLB mit 100 Prozent-Kapitalschutz auf Erdöl
Ob rauf oder runter, beides macht Sie munter!
Während der SMI seit Juli 2008 etwas mehr als 10 Prozent verloren hat, haben sich die Ölpreise
in der gleichen Zeit halbiert. Zur Zeit befinden wir uns am Scheideweg – Experten sind sich über
die kurz- bis mittelfristige Entwicklung der Ölpreise nicht einig.
Massimo Bardelli| In diesem Szenario bietet sich WLB3TL an,
wo Gewinne eingefahren werden können, wenn der Ölpreis (WTIFuture) steigt und auch wenn er sinken sollte. Ausserdem hat die
deutsche Landesbank WestLB neben dem Twin-Win-Mechanismus
einen hundertprozentigen Kapitalschutz per Verfall eingebaut.
Twin-Win-Zertifikate haben den Vorteil, dass sie sowohl bei steigenden, als auch bei sinkenden Kursen eine positive Rendite generieren. Dies gilt aber bekanntlich nur, so lange die Barriere nicht
durchbrochen wird. Bei stark fallenden Kursen ist ein normales
Twin-Win-Zertifikat deshalb die falsche Wahl. Eine gute Alternative
dazu ist WLB3TL, da dieses Papier mit einem Kapitalschutz von
100 Prozent per Verfall ausgestattet ist. Damit ergeben sich die
folgende indikativen Auszahlungsszenarien:
Steigt der Ölpreis an, so partizipiert der Anleger 1:1 bis zu einer
Schwelle von 150 Prozent. Sinkt der Ölpreis und wird die Barriere
(50 Prozent) nicht berührt, so werden Kursverluste 1:1 in Gewinne
umgewandelt. Wird die Schwelle jedoch erreicht, so wandelt sich
das Zertifikat in ein Kapitalschutz-Produkt mit Cap um. Der Anleger
partizipiert somit nur noch an einer allfälligen positiven Entwicklung ausgehend von der Anfangsfixierung. Wenn sich der Ölpreis
aber nicht über das Startniveau erholt, so greift der Kapitalschutz
von 100 Prozent.
Die aktuelle Finanzkrise hat einen bisher stark vernachlässigten
Risikofaktor ins Rampenlicht gerückt, das Emittentenrisiko. Die
WestLB als grösste Landesbank im Derivategeschäft hat sich an
das Sicherungssystem der Sparkassen angeschlossen. Neben
den sonstigen Verbindlichkeiten sind in diesem Sicherungssystem
auch emittierte Schuldverschreibungen – wie WLB3TL – in vollem
Umfang abgesichert. Die Rückzahlung richtet sich dabei nach den
entsprechenden Bedingungen des Zertifikats. WLB3TL hat eine
Laufzeit von fünf Jahren. Das Zertifikat wird an der Scoach DE und
an der EUWAX handelbar sein.
WTI Crude Oil Futures
Risk-Return-Diagramm
Hebel
Return
USD
160
150
140
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
3.1.00
payoff-Einschätzung: Die Ölpreise werden langfristig ansteigen –
darüber herrscht Konsens bei den Experten. Wie sich die Ölpreise
in den nächsten Monaten entwickeln werden, ist aber unsicher.
Die Weltwirtschaft wird sich abschwächen, die Auswirkungen der
Finanzkrise sind nicht vollumfänglich absehbar, jedoch senkte die
OPEC jüngst ihre Förderquoten. Alles in allem ein gutes Umfeld für
ein Investment in ein Twin-Win-Zertifikat.
Partizipation
WLB3TL
Renditeoptimierung
Kapitalschutz
3.12.01
WTI Crude Oil Futures
3.11.03
3.10.05
3.9.07
Risk
Ø-200-Tage
Quelle: Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Quelle: Derivative Partners AG
22. 22
PRODUCT NEWS
Valor: 4’544’609 – 125 Prozent WISE L/S Enhanced Note von Société Générale
Neutralität als Option für Ertragsstabilität
Die Turbulenzen an den Aktienmärkten rufen nach strategischer Neupositionierung. Mit einer
marktneutralen Ausrichtung könnte der Anleger derzeit gute Renditen einfahren und sich dem
Wirbel an den Kapitalmärkten entziehen.
Alexander Heftrich| Das Schlagwort der marktneutralen Renditechancen scheint in der jetzigen Zeit griffiger denn je zuvor. Speziell in sehr
volatilen Marktphasen (der VSMI notierte in der zweiten Oktoberhälfte
zwischen 60 und 80) kann es sich für den geneigten Anleger auszahlen,
auf eine marktneutrale Position zu setzen. Das zum 07.11.08 emittierte
und mit einer Laufzeit von fünf Jahren ausgestattete Kapitalschutz-Produkt von Société Générale (Valor: 4’544’609) fusst dabei auf dem WISE
Long/Short Konzept. Dieser Index gibt die Wertentwicklung einer entsprechenden pan-europäischen Strategie wieder. Der SGI WISE Long/
Short Index besteht aus 12 Long- und 12 Shortportfolios, wobei monatlich jeweils ein Portfolio neu gewichtet wird. In toto umfasst jedes Portfolio circa 40 Aktien, denen eine positive respektive negative Bewertung
zu Grunde liegt. Diese Aktien werden aus insgesamt 400 Unternehmen
mit einer Börsenkapitalisierung von mindestens EUR 3 Mrd. ausgewählt.
Der Anleger hat neben der 100-prozentigen Kapitalgarantie die Chance,
überproportional (das heißt 1,25-fach) und unbegrenzt an der Wertsteigerung des Basiswertes zu partizipieren.
Aktuell sind Grossbritannien und Frankreich am stärksten vertreten, gefolgt von Deutschland und der Schweiz. Insgesamt sind im Schnitt immer
mehr als 15 europäische Länder im Index präsent. Die breit gestreute
Diversifikation lässt sich auch an der Branchenverteilung ablesen. Aus
den verschiedenen Industriesektoren sind Industriegüter und -services
sowie Baumaterialien, Lebensmittel, Reisen (vor allem im Shortportfolio)
und Healthcare, Energieversorger (vor allem im Longportfolio) stärker
vertreten. Generell erstreckt sich die Streuung auf circa 20 Sektoren.
Grundgedanke dieses Index ist, beständige Renditen bei einer niedrigeren Volatilität als der europäische Markt zu erzielen. Ein historischer
Vergleich zu europäischen Leitindizes belegt relativ eindrucksvoll diese
Annahme. Im schwierigen Marktumfeld der Subprime-Krise und vorherrschender Rezessionsängste hat sich der WISE Long/Short im Vergleich
zu europäischen Märkten erheblich besser, beziehungsweise weniger
schlecht entwickelt. Die Entwicklung während der Baisse markiert die
Vorteile der WISE-Strategie: eine stabilere Kursentwicklung und Widerstandsfähigkeit gegen extreme Kursausschläge und negative Markttrends.
SGI WISE Long/Short Index versus DJ Stoxx 600
Risk-Return-Diagramm
payoff-Einschätzung: Die aktuelle Marktsituation ist geprägt von Unberechenbarkeit und hoher Volatilität, gepaart mit einer gewissen Orientierungslosigkeit. Wie lange diese Situation anhält, vermag niemand zu
sagen. Hier könnte ein marktneutrales Investment lohnenswert ein.
120
110
Hebel
Return
100
90
80
Partizipation
Valor: 4’544’609
70
Renditeoptimierung
60
Kapitalschutz
50
8.07
10.07
DJ Stoxx 600 Index
12.07
2.08
4.08
6.08
8.08
10.08
Risk
Wise Long Short Index
Quelle: Bloomberg (indexiert von Jul. 07 bis Okt. 08)
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Quelle: Derivative Partners AG
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bewegten Märkten
profitieren?
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Ihnen auch eine
dynamische
Anlagestrategie.
Quasi-Perpetual-Zertifikat in USD auf den Risk Appetite Investable Index (RAII) World (Total Return).
Die Stimmung an den Finanzmärkten fluktuiert tendenziell zwischen ausgeprägter Überschwänglichkeit (Euphorie) und hochgradigem Pessimismus (Panik).
Solche Perioden von kurzfristigen extremen Marktstimmungen können Anlagechancen für Investoren darstellen, die bereit sind, gegen den Strom zu schwimmen.
Eine Anlage in den Risk Appetite Investable Index (RAII) World (Total Return) offeriert einen differenzierten, regelbasierten Investmentansatz, der die im
Finanzmarkt vorherrschenden Phasen von Euphorie und Panik ausnutzt, um in Aktien und Anleihen zu investieren.
Das Kernkonzept der Strategie besteht darin, das Risiko bei einer etwaigen Markteuphorie zu reduzieren (Verringerung von Aktienanteilen) und bei pessimistischer
Marktstimmung (Panik) zu erhöhen. Anlageziel ist, ein gleichgewichtetes Portfolio von 50 % Aktien und 50 % Obligationen zu übertreffen.
Das Zertifikat ermöglicht 100 % Partizipation am Risk Appetite Investable Index (RAII) World (Total Return) ohne Laufzeitbegrenzung.
Das Zertifikat ist nicht kapitalgeschützt. Investoren sind dem vollen Marktrisiko des zugrunde liegenden Basiswertes ausgesetzt.
Das Produkt eignet sich für Investoren, die eine positive Performance des Index erwarten.
Indikative Konditionen*
Emittent:
Credit Suisse International, London (Aa1/AA-)
Zeichnungsfrist:
bis 21. November 2008 – 12:00 MEZ
Laufzeit:
Unbegrenzt (quasi-perpetual)
Basiswert:
Risk Appetite Investable Index (RAII) World (Total Return)
Verkaufsrestriktionen:
USA, US-Personen, UK, EWR
Partizipation:
100 % am RAII World (Total Return) abzüglich aufgelaufener Zertifikatsgebühr
Kündigungsrecht:
Erstmalig kündbar durch die Emittentin am 21. November 2011
Anlagewährung:
USD
Valor/ISIN:
4 667 774/GB00B3DWNZ97
ist:
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Zeichn mber 20 0 8
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bis 21.
* Diese Konditionen werden erst am Ende der Zeichnungsfrist fixiert.
Für weitere Informationen rufen Sie uns an:
Institutionelle Anleger, Firmen und Banken 044 335 76 00**
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Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Abschluss einer Finanztransaktion dar. Bitte verlangen Sie vor einem Anlageentscheid die vollständigen Produkteinformationen, insbesondere hinsichtlich produktespezifischer Risiken, Emissionspreis und allfälliger Gebühren. Diese können unter der entsprechenden Telefonnummer kostenlos bestellt werden.
** Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass Gespräche auf unseren Linien aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Die Prospektanforderungen
gemäss Art. 652a/1156 des schweizerischen Obligationenrechts sind nicht anwendbar. Das vorliegende Inserat ist kein vereinfachter Prospekt gemäss Artikel 5 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG).
Ferner ist das Produkt keine Kollektivanlage im Sinne des KAG und untersteht keiner Genehmigungspflicht und keiner Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK). Die Anleger tragen ein Emittentenrisiko. Die
Werthaltigkeit des Anlageinstruments ist nicht alleine von der Entwicklung der Basiswerte, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängig, welche sich während der Laufzeit des strukturierten Produkts verändern kann.
24. 24
MUSTERPORTFOLIOS
Das Musterportfolio Rohstoffe trotzt
den Turbulenzen
Die heftige Korrektur an den Rohstoffmärkten zog auch das Musterdepot in Mitleidenschaft.
Dank der anfangs September vorgenommenen Neuausrichtung mit dem Schwerpunkt Edelmetalle konnte die Performance stabilisiert werden und verblieb die Rendite im Gegensatz zur
Benchmark im positiven Bereich.
Die vergangenen Wochen waren alles andere als leicht. Der Deleveraging-Prozess erfasste die Rohstoffe mit voller Wucht, ganz wie
es im Buch von Robert R. Prechter «Conquer the Crash» korrekt
prognostiziert wurde. Aktuell kann einzig mit Cash in der Heimwährung Geld verdient werden. Mittel- bis längerfristig, sobald sich die
gegenwärtige Baisse ihrem Ende nähert, dürften Edelmetalle an
Attraktivität gewinnen. Bis es soweit ist, bleiben wir vorsichtig und
sichern den Kernbereich des Musterdepots Rohstoffe durch Stop
Loss-Limiten ab, damit das Vermögen nicht allzu stark unter dem
Finanz-Tsunami leidet.
Die diversen Bankpleiten in den USA haben in den letzten Monaten
zu einer Erhöhung der Emittentenrisiken geführt. Diesem Umstand
trugen wir Rechnung durch die Verstärkung des ETF-Blocks und einer vorsichtigen Auswahl der Derivate. Dabei wird die Entwicklung
der Credit Default Spreads mit Argusaugen verfolgt, damit im Falle eines plötzlichen Anstiegs rasch und rechtzeitig reagiert werden
kann. Zurzeit enthält das Depot bewusst nur wenige Positionen, da
im gegenwärtigen Umfeld eine breite Diversifikation keine Ertragssteigerung bringt.
Den Kernbereich des aktuellen Depots decken drei etwa gleich grosse ETF-Positionen ab. Darunter figuriert EXXY, ein in Deutschland
gehandelter Fonds auf unsere Benchmark DJ-AIG, der in der Schweiz
kotierte CRB auf den gleichnamigen Rohstoffindex, sowie ZSIL der
physisch gedeckte Edelmetall ETF der ZKB auf Silber. CRB wie DJAIG sind breit gefasste Rohstoffindizes.
Der Satelliten-Bereich enthält zwei vorsichtige Call-Warrants auf Gold
und Silber. Beide weisen eine Laufzeit bis Mitte 2010 auf und liegen
mit Ausübungspreisen von USD 380 für DB7048 respektive USD 6
für DB7057 tief im Geld. Aufgrund der heftigen Schwankungen verzichten wir momentan auf den Kauf von Barriereprodukten.
Die Hebelprodukte werden maximal im Rahmen der erzielten relativen Outperformance zu unserem Vergleichsmassstab eingesetzt.
Sie ermöglichen die Erzielung höherer Renditen. Dabei müssen allerdings grössere Schwankungen in Kauf genommen werden.
Bis zum 22.Oktober belief sich die Performance des Musterdepots
Rohstoffe seit dem Start am 4. Mai 2007 nach Transaktionskosten
auf plus 11,5 Prozent und übertraf diejenige des Benchmarks um
36,5 Prozent!
News und aktuelle Informationen zu Umschichtungen in unseren
Musterportfolios «Schweiz-Wachstum», «Schweiz-Optimierung»
und «Rohstoffe» können Sie auf www.payoff.ch (Community/
Forum/payoff Musterportfolios) jederzeit nachschlagen.
Zusammensetzung Musterportfolio Rohstoffe
CCY
Kurs
22.10.08
Anzahl
CHF-Wert
22.10.08
Gewicht
in %
open-end
EUR
27.97
700
29’325.43
26.3%
ETF
open-end
USD
25.50
1’000
29’694.75
26.6%
Silber
ETF
open-end
CHF
1’075.00
30
32’250.00
28.9%
DB
Gold
Call
28.06.10
10
EUR
30.69
240
11’032.20
9.9%
DB
Silber
Call
28.06.10
1
EUR
3.07
2'000
9’196.49
8.2%
CASH
0.97
0.0%
Total
111’499.83
100.0%
Ticker/WKN
Börse
Emittent
Basiswert Typ
Laufzeit
EXXY – ETF
XETRA
iShares
DJ-AIG-TR
ETF
CRB – ETF
SWX
Lyxor
CRB
ZSIL
SWX
ZKB
DB7048
Scoach DE
DB7057
Scoach DE
Quelle: Derivate Partners AG
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Ratio
25. 25
PRODUCT NEWS REVIEW
Produktvorstellungen und was daraus wurde
In der Product News Review analysieren wir den Erfolg oder Misserfolg der vor einem Jahr im
payoff express oder payoff magazine präsentierten Strukturierten Produkte.
ETHOS – im Sog der Finanzkrise
Dieses im payoff magazine 11/07 vorgestellte Tracker-Zertifikat auf
Schweizer Unternehmen berücksichtigt nur Gesellschaften, bei denen die Stimmrechte aktiv und nach den Richtlinien der Ethos-Stiftung ausgeübt werden. Insgesamt enthält der Basket 20 Titel, die
zu Beginn mit jeweils fünf Prozent gewichtet wurden. Es handelt
sich ausschliesslich um kleinere und mittlere Firmen. Vergleicht
ETHOS versus SPIEX und SMIC
%
110
105
100
95
90
85
80
75
70
65
60
man die Entwicklung der Performance seit der Lancierung mit dem
SPIEX, der alle Schweizer Titel ausserhalb des Blue Chip Index SMI
umfasst, so erkennt man eine hohe Parallelität. Bislang gelang es
der Auswahl nicht, einen Mehrwert zu erzielen. Die Chancen, dass
das Zertifikat bis zum Ende der Laufzeit im November 2011, relativ gesehen, ein Erfolg wird, sind allerdings weiterhin intakt. Das
ursprüngliche Ausgangsniveau dürfte in Anbetracht des bereits
erfolgten Kursrückganges im Zusammenhang mit der allgemeinen
Krise an den Börsen und eher durchzogenen Aussichten für die
nächsten drei Jahre aber nicht mehr erreicht werden.
Symbol: ETHOS
SPIEX
SMIC
16.5.08
16.7.08
➘
BKB
Ausblick
Verfall
16.3.08
SPIEX – CHF 1482.87
Emittent
16.1.08
Fazit
Tracker-Zertifikat
Basiswert
16.11.07
ISIN: CH0034068350
Produkttyp
Open-end
➘
Performance
16.9.08
seit Vorstellung
ETHOS
Quelle: Bloomberg (indexiert ab 16.11.07)
- 34,75 Prozent
Quelle: Derivative Partners AG
RTXUS – der russische Bär geht in die Knie
Bis Mitte Mai dieses Jahres war das im Rahmen eines Artikels über
Russland im payoff magazine 11/07 erwähnte Zertifikat auf der Erfolgsspur. Danach kannte es nur noch eine Richtung. Interessanterweise begann die Baisse rund zwei Monate, bevor der für Russland
wichtige Erdölpreis seinen Höchststand erreichte. Der ab Mitte Juli
einsetzende Preiszerfall des Öls trifft Russland besonders hart und
führt zu einer starken Reduktion der Wachstumsaussichten. BeTracker-Zertifikat RTXUS versus Russian Traded Index
USD
4’000
USD
40
3’500
35
3’000
30
2’500
25
2’000
20
1’500
15
1’000
10
schleunigt wurde die Talfahrt des russischen Aktienmarktes durch
den im Zuge der Finanzkrise erfolgten Deleveraging-Prozess. Das
führte zu einer temporären Schliessung der Börse, was ausser einer
kurzen Atempause nichts einbrachte. Auf lange Sicht gehört Russland dank seiner reichen Rohstoffvorkommen, gesunder Staatsfinanzen, einem grossen Binnenmarkt und überdurchschnittlichen
Wachstumsraten im Vergleich etwa mit westlichen Ländern zu den
Märkten mit dem grössten Potenzial. Beruhigt sich die Lage im Verlaufe der kommenden Wochen, dann kann aus langfristiger Optik
ein Neueinstieg ins Auge gefasst werden.
23.3.07
CRTX Index – linke Skala
10.8.07
28.12.07
16.5.08
3.10.08
RTXUS – rechte Skala
Quelle: Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | November 2008
ISIN: GB00B1G3S832
Fazit
Produkttyp
Tracker-Zertifikat
Basiswert
RTX – USD 1’032,93
➘
Emittent
3.11.06
Symbol: RTXUS
Goldman Sachs
Ausblick
Verfall
Open-end
➘
Performance
seit Vorstellung
- 66,61 Prozent
Quelle: Derivative Partners AG
26. 26
PRODUCT NEWS REVIEW
FARMR – erst hui, dann pfui
Das Tracker Zertifikat auf den von ABN entwickelten Global Farmers TR Index, welches unseren Lesern im payoff magazine 10/07
vorgestellt wurde, entwickelte sich anfänglich gemäss unseren Erwartungen. Seit Mitte dieses Jahres ist allerdings der Wurm drin.
Die nahezu alle Rohstoffe erfassende Baisse verursachte bei den
in FARMR enthaltenen Aktien einen kräftigen Preiseinbruch. Die
Diversifikation half in der Abwärtsbewegung wenig. Die längerfristigen Aussichten für Agrargüter bleiben trotz des Kurssturzes
intakt, zumal die Weltbevölkerung bis mindestens 2050 wachsen
wird. Das, sowie der zunehmende Wohlstand in den aufstrebenden
Ländern, werden zu einer stetigen Nachfragesteigerung führen.
Solange die Finanzkrise wütet, dürfte es den Aktien dieses Sektors jedoch schwer fallen, neue Interessenten zu gewinnen. Wer
längerfristig denkt, für den sind die aktuellen Kurse günstig. Ein
Einstieg sollte allerdings in Etappen erfolgen und das Emittentenrisiko muss wie bei allen Zertifikaten in die Überlegungen mit einbezogen werden.
Tracker-Zertifikat auf ABN AMRO World Farmers
TR Index versus Basiswert
%
160
150
140
130
120
110
100
90
80
70
60
Symbol: FARMR
ISIN: CH0033471209
Fazit
Produkttyp
Tracker-Zertifikat
Basiswert
Global Farmers TR Index –
➘
EUR 80,00
Emittent
24.9.07
FARMR
24.11.07
24.1.08
24.3.08
24.5.08
24.7.08
ABN AMRO World Farmers TR Index
Quelle: Bloomberg (indexiert in CHF ab 21.9.07)
24.9.08
ABN AMRO
Ausblick
Verfall
Open-end
Performance
- 38,82 Prozent
➘
Quelle: Derivative Partners AG
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Produkte ein geregeltes Kotierungsverfahren und erfüllen klare Voraussetzungen in Bezug
auf die Sicherheit der Anleger. Die neutrale Marktüberwachung garantiert zudem eine faire
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dp payoff all about derivative investments | November 2008
27. 27 DERIVE
Gazprom – erste Einstiegschancen
Diese Analyse wird Ihnen präsentiert von the Screener:
Der Standard für unabhängige Aktienratings, www.thescreener.com
GAZPROM
USD 2.90
RU0007661625|GAZP|Russland Analyse vom 25-Okt-2008
Schlusskurs vom 24-Okt-2008
GAZPROM gehört zur Branche «Öl & Gas» und dort zum Sektor «Öl
& Gas Produzenten». Mit einer Marktkapitalisierung von 68.65
Milliarden US Dollar zählt sie zu den «large-cap» Gesellschaften.
Während de letzten 12 Monate lag der Kurs zwischen USD 15.45 und
USD 2.90. Der aktuelle Preis von USD 2.90 liegt 81,2 Prozent unter ihrem höchsten Wert und nahe ihres Tiefstwertes. Ergebnis seit
24. Oktober 2007: GAZPROM: -74,7 Prozent, Öl & Gas: -37,0 Prozent,
RTS Interfax: -74,1 Prozent
Preis
– Bei USD 2.90 fundamental beschränktes Kurspotenzial
von 5 –15 Porzent
– Branchenpotenzial Oil&Gas: sehr gut, > 15 Prozent
Gewinnprognosen
– Die Analysten revidieren ihre Gewinnprognosen nach unten.
Ihre Schätzungen liegen bei -10,8 Prozent, d.h. unter den
Vergleichwerten vor 7 Wochen
Technische Tendenz
– Der Titel befindet sich seit dem 2.07.08 in einem starken
mittelfristigen Abwärtstrend
Risiko
– Gazprom weist eine starke Korrelation (95 Prozent) mit dem
Referenzindex aus
– Die Volatilität von 168,7 Prozent im letzten Monat liegt deutlich über den Vergleichswerten (RTS Interfax 129,6 Prozent/
Branche Oil&Gas 61,7 Prozent)
Vergleich (24. Oktober 2007 – 24. Oktober 2008)
50%
25%
0%
-25 %
WKN: CM5SRT
Ver fall
Fundamentale und
technische Analyse
Risikoanalyse*
Neutral
Mittleres Risiko
Sehr
negativ
Sehr Hohes
positiv Risiko
Geringes
Risiko
Gesamteindruck
Negativ
Eher negativ
Neutral
Eher positiv
Positiv
Ende der Talfahrt?
Das weltweit grösste Erdgasförderunternehmen wurde von der Finanzkrise der letzten Wochen heftig durchgeschüttelt. So hinterliessen die stark sinkenden Erdgaskurse (vgl. Derive HSBC) deutliche
Spuren beim Aktienkurs von Gazprom. Für die kommenden Monate
dürfte das Umfeld schwierig bleiben, zumal sich das Wachstum der
Weltwirtschaft spürbar verlangsamen wird. Längerfristig betrachtet,
bleiben die Perspektiven des Gas- und Ölgiganten aber vorzüglich.
Der Energiehunger in der Welt dürfte weiter anhalten, dafür spricht
nebst der rasanten Entwicklung in Schwellenländer auch die Zunahme der Bevölkerung. Das aktuelle Niveau bietet nun aber interesdp payoff all about derivative investments | November 2008
Scoach DE
Briefkurs ( 4.11.08 – 17.30 Uhr)
Quelle: thescreener.com
Open-end
Handelsplatz
Okt-08
Commerzbank
EUR 9.70
USD 9.93
Hebel
1,7
*****
Risikoklasse
Aug-08
Gazprom ADR – USD 15.10
payoff Rating
Jun-08
Basiswert
Emittent
Apr-08
ENE@WO
Knock-out Call Warrant
Knock-out Level
Dez-07
Feb-08
GAZP
RTS Interfax
Hebel-Produkte
Produkttyp
-75%
ISIN: DE000CM5SRT6
Produktkategorie
-50 %
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.payoff.ch
sante Einstiegskurse. Leider liegen die Ausübungspreise der an der
Scoach Schweiz gehandelten Call Warrants zu weit von den aktuellen Kursen entfernt, um wirklich interessant zu sein und die vorhandenen Mini-longs haben in den letzten Wochen alle das Zeitliche
gesegnet. So bleibt nur der Blick an die Börsen unseres nördlichen
Nachbarlandes. Hier findet sich ein reizvoller Warrant, dessen
Knock-out genügend Raum für mögliche weitere Rückschläge aufweist. Eine vorsichtigere Alternative ist der Weg über das Gazprom
Quanto Open-end Zertifikat in Euro mit der Wertpapierkennnummer
AA0W7G. Dessen Kursentwicklung unterscheidet sich allerdings abgesehen von der Währungsabsicherung nur marginal vom Basiswert.
28. 28
DERIVE
Dem Erdgas ging die Luft aus
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Natural Gas (Weekly)
Quelle: tradesignal.com
Natural Gas (Wochenchart):
Perspektiven lassen zu wünschen übrig
Ausgehend von seinem im Oktober 2006 verzeichneten Tief bei 4,05
USD setzte der Gaspreis zu einer Hausse an, die in der Spitze im Juli
dieses Jahres bis 13,69 USD reichte. Parallel zum Kollaps anderer
Rohstoffe kam es von diesem Zeitpunkt an zu massiven Verlusten,
die mittlerweile zu einer merklichen Beeinträchtigung der charttechnischen Grosswetterlage geführt haben. Hier sind der Bruch des
mittelfristigen Aufwärtstrends und der Fall unter die 40-WochenGlättungs-Linie (akt. bei 9,52 USD) anzuführen. Jüngst wurde sogar
der langfristige Aufwärtstrendkanal (untere Begrenzung akt. bei 7,16
USD) unterschritten. Der einzige Hoffnungsschimmer ist derzeit,
dass der Verfall knapp darunter durch eine aus mehreren Tiefpunkten resultierende horizontale Unterstützungszone im Bereich von
6,15/5,74 USD gestoppt wurde. Voraussetzung für eine nachhaltige Erholung wäre indes die Rückkehr in den angeführten langfristigen Aufwärtstrendkanal. Eine entsprechende Bewegung würde in
unseren Augen den Startpunkt einer Aufwärtskorrektur darstellen,
die durchaus bis in den Bereich 8,21/23 USD reichen dürfte – hier
warten mehrere Hochpunkte der vergangenen Monate. Insbesondere die deutlich überverkaufte Verfassung des RSI macht Hoffnung,
dass dieses Unterfangen gelingt. Ein Kaufsignal des trägeren MACD
lässt sich dagegen bisher noch nicht erkennen. Wird der genannte
Unterstützungsgürtel bei 6,15/5,74 USD unterschritten, dürfte es
wohl nur eine Zeitfrage sein, bis das oben genannte 2006er Tief angegriffen und auch unterschritten wird.
Jörg Scherer, Technischer Analyst, HSBC Trinkaus
dp payoff all about derivative investments | November 2008
Der nahende Winter als Retter in der Not?
Das Erdgas durchlief in den letzten Monaten eine wilde Achterbahnfahrt. Ging es zuerst hinauf in luftige Höhen, folgte anschliessend
ein Absturz, der seinesgleichen sucht. Mit einem Tracker-Zertifikat
wie NATUR, einem Exchange Traded Commodity (ETC) wie TNGCI
oder einem Outperformance Zertifikat wie NATGS war somit kein
Blumentopf zu gewinnen. Vergleicht man die drei erwähnten Partizipationsprodukte, welche alle in USD notieren, dann schneidet der
ETC mit Abstand am besten ab. Das Konzept, welches eine zeitliche
Diversifikation über die gesamte Terminkurve beinhaltet, zeigte sich
in der Baisse den beiden übrigen Konkurrenten klar überlegen. Die
schlaueste Anlageform auf Gas stellten in den vergangenen Monaten
Call Warrants wie NATGA (Verfall 7.5.09) dar, die eine Long/ShortStrategie auf die Diskrepanz UBS Bloomberg CMCI Natural Gas
Excess Return-Index-1Jahr (long) zu S&P GSCI Natural Gas Excess
Return-Index (short) beinhalten. Im laufenden Jahr erzielte NATGA
dank der geringeren Anfälligkeit der Constant Maturity CommodityIndizes (CMCI) auf kurzfristige Markteinflüsse einen satten Gewinn.
Bei einer Erholung hätten allerdings NATUR und NATGS im Vergleich zu TNGCI mehr Potenzial. Für NATGS spräche im Falle eines
kräftigeren Lebenszeichens der ab einem Level von USD 5,23 des
S&P GSCI Nat Gas Excess Return-Index einsetzende Outperformance-Faktor von 126 Prozent, der allerdings nur gilt, solange die
Barriere bei USD 3,14 hält. Der längerfristige Mehrwert von TNGCI
kann durch eine Beimischung eines Call Warrants wie NATGA oder
einer der beiden länger laufenden NATGC beziehungsweise NATGD
eingebaut werden.
Ticker: NATGS
Valor: 3’411’376
Produktkategorie
Anlageprodukte
Produkttyp
Outperformance-Zertifikat
Basiswert
S&P GSCI Nat Gas ER-Index –
USD 3.87
Emittent
Goldman Sachs
Verfall
14.09.10
Handelsplatz
Scoach CH
Briefkurs (17.10.08 – 17.30 Uhr)
USD 67.40
Barrier Level
USD 3.14
Outperformance Level
USD 5.23
Partizipation
126 Prozent
payoff Rating
****
Risikoklasse
mittel
Daten, Kurse, Termsheets
www.payoff.ch
29. 29
DERIVE
Bei FROST geht ab die Post
Derivative Partners – Empfehlung für November 2008
FROST versus Basiswert
(CMCI Corn ER Index minus CMCI Sugar ER-Index)
USD
800
USD
140
600
120
400
100
200
80
0
60
-200
40
-400
20
-600
0
-800
-20
-1’000
-40
-1’200
-60
2.1.06 22.5.06
9.10.06
Long Mais/Short Zucker
26.2.07
16.7.07
Ø-200-Tage
3.12.07
FROST
21.4.08
8.9.08
FROST-innerer Wert
Quelle: Bloomberg
Kommentar Derivative Partners AG
Die Kursentwicklung der verschiedenen Rohstoffe ist sehr viel
weniger homogen, als dies bei Aktien der Fall ist. Selbst innerhalb der gleichen Kategorie zeigen sich erstaunliche Divergenzen.
Wegen der tiefen Korrelation untereinander, der hohen Volatilität
der einzelnen Kurse und einem hohen Mean-Reverting Faktor eröffnen sich immer wieder lukrative Chancen. Mit FROST nutzte
die UBS ein weiteres Mal eine dieser Anomalien und münzte
sie schnell und erfolgreich in ein Produkt um. Der Ursprung der
aufgetretenen Diskrepanz lag im starken Kursanstieg von Mais
zwischen Mitte März und Ende Juni 2008. Dabei spielte die Erdölhausse als Katalysator für eine verstärkte Nachfrage nach Biotreibstoffen eine wichtige Rolle. Zucker litt dagegen unter den
Spätfolgen der Preisübertreibungen der Jahre 2005/2006, welche eine starke Ausweitung der Anbauflächen zur Folge hatte.
Aus diesem Grunde wurde der Süssstoff nur geringfügig von der
Rohstoffspekulation erfasst. In der ab Mitte 2008 einsetzenden
Baisse an den Rohstoffmärkten gerieten vor allem die zuvor stark
gestiegenen Güter in Mitleidenschaft. Das führte dazu, dass
sich bereits innert weniger Wochen die relative Preisdifferenz
zwischen Mais und Zucker wieder normalisierte. Das Timing bei
FROST war somit, rückblickend betrachtet, nahezu perfekt. Ganz
im Gegensatz zu Vorgängerprodukten, wie das im Rahmen der
diesjährigen Awards-Verleihung prämierte SIGMA, welche meist
eine längere Durststrecke überwinden mussten.
DERIVATIVE PARTNERS AG
dp payoff all about derivative investments | November 2008
FROST – keine Anzeichen von Rost!
Die Umsetzung der Strategie erfolgt mittels der hauseigenen, in
Dollar notierenden UBS Bloomberg Constant Maturity Commodity
Indizes (CMCI) auf die beiden Rohstoffe. Die CMCI-Indizes nutzen
in einem gleitenden Prozess die gesamte Terminkurve eines Rohstoffes. Dadurch kann eine realistische Preisentwicklung abgebildet werden, im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Rohstoffindizes, welche sich zumeist auf gegenwartsnahe Terminkontrakte
abstützen.
Ein Backtesting von FROST, basierend auf den Ausgabekonditionen lässt das mögliche Kurspotenzial abschätzen. Es ist allerdings keine Garantie dafür, dass dies auch in Zukunft so eintreten
wird, zumal die Restlaufzeit bis zum 18. Juni 2009 eher knapp bemessen ist. Wie der Grafik entnommen werden kann, hat sich der
innere Wert des Put-Warrant bereits sehr stark dem Handelswert
angeglichen. Je besser oder weniger schlecht sich Zucker im Vergleich zu Mais entwickelt, desto positiver entwickelt sich der Kurs
von FROST. Technisch gesehen sieht es nach einer Ausweitung
der Differenz zu Gunsten des allseits beliebten weissen Pulvers
aus. Daneben sprechen auch saisonale wie fundamentale Faktoren
eher für Zucker. Da die Kursentwicklung nur auf der Veränderung
der Differenz beruht, spielt das momentan sehr schwierige Umfeld keine Rolle. Einziger Minuspunkt, den es zu beachten gilt, ist
die im Sekundärhandel gestellte geringe Stückzahl auf der Geldund Briefseite. Ansonsten hat FROST Reize, die leider erst auf den
zweiten Blick so richtig zu erkennen sind. Wer darauf setzen will,
dass Zucker in den kommenden Monaten besser abschneidet als
Mais, der sollte sich diese Trouvaille nicht entgehen lassen.
Symbol: FROST
Valor: 4’250’622
Produktkategorie
Hebel-Produkte
Produkttyp
Put-Warrant
Basiswert
CMCI-Corn minus CMCI Sugar
Emittent
UBS
Verfall
18.06.09
Handelsplatz
Scoach CH
Briefkurs (16.10.08 – 17.30 Uhr)
USD 21.90
payoff Rating
****
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.payoff.ch