1. SEOMarketing.H
Lars Heinemann – Lars_hei@yahoo.de – 0174/1742491
Social Media und die gute alte Zeit
Kaum jemand wird noch bestreiten, so Christian Arno, Geschäftsführer von lingo24,
dass es eine regelrechte Revolution war, die sich mit der Geburt des Web 2.0 und der
damals neu aufkommenden Social Media-Angebote ereignete. Erstmals wurden alte
Grenzen zwischen Medienproduzenten und Rezipienten gesprengt. Das alte Gefälle
zwischen Sender und Empfänger gibt es nicht mehr, denn die Rollen sind jederzeit
wandelbar. Es war eine Frage der Zeit, bis auch das soziale Leben Einzug ins Cyber
Space hielt und die technischen Möglichkeiten des Internets in neue kreative Formen
wandelte.
Früher war alles anders
Während noch in den Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Menschen persönlich in die Bank,
zur Post oder ins Reisebüro gegangen sind, begann bereits zehn Jahre später eine Verlagerung
diese Handlungen ins Internet. Die Kommunikation und der zwischenmenschliche Austausch,
den man früher beim Einkaufsbummel nebenbei erlebte, musste anfangs schmerzlich vermisst
werden, wenn man seine Zeit gerne vor dem Computer verbrachte. Nun ist dem Menschen das
Sozialleben gewissermaßen nachgefolgt und hat sich im Internet wie selbstverständlich eine neue
Realität erschlossen.
Social Media: Große Chancen auch für kleines Geld
Wie einfach waren die Zeiten, als Werber und Marketingexperten Lesern, Hörern und Zuschauern in
den alten Massenmedien ihre Botschaften nach der Friss-oder-stirb-Methode vorsetzen
konnten, ohne direktes Feedback zu erhalten. Doch einer der Nachteile dieser Art von Marketing
war damals wie heute die hohe finanzielle Einstiegshürde. Denn eine ausreichende Frequenz und
Langatmigkeit in solch klassischen Kampagnen kann sich nur leisten, wer bereit ist, hohe Summen
in Werbung zu investieren. Für kleine und mittelständische Unternehmen, sowie für Start-ups mit
begrenztem Kapital aber hohem Innovationspotential ist das nicht die beste Lösung.
Das Internet vereint alle Medienformen
Kaum jemand glaubt, dass die klassischen Medien in Zukunft ihre Berechtigung komplett
verlieren werden. Dennoch ist auch ein Großteil ihrer Angebote heute nur noch durch ein weiteres
Standbein im Internet konkurrenzfähig. Es gibt keine Tageszeitung mehr, die nicht auch ein starkes
Online-Angebot aufweist. Jedes Radioprogramm kann man via Livestream auch im Netz verfolgen
und die etablierten Fernsehsender bauen längst umfangreiche Mediatheken im Internet auf, um
ihren Zuschauern Inhalte außerhalb einer linearen Programmstruktur zur Verfügung zu stellen. So
lässt sich konstatieren: Wer wissen will, was die Zeitung schreibt und wer konsumieren will, was im
Fernsehen oder Radio läuft, muss dafür das Internet für keines der klassischen Medien eintauschen.
2. Kein Marketing ohne Online-Strategie
Selbst für große Unternehmen mit etablierten Marken wie Nike oder Ikea ist diese Tatsache
mittlerweile ein unschlagbares Argument, ihre Marketingstrategien nicht ohne starke Online-
Kampagnen zu planen. Wer die Menschen dort erreichen will, wo sie einen großen Teil ihrer Zeit
verbringen, muss sich auch mit den neuen Formen des Webs auseinandersetzen. Jenseits von
Bannerwerbung, Flash-Werbespot und Suchmaschinenoptimierung warten neue Herausforderungen
auf die Kreativen der Werbebranche in den Social Media-Angeboten.
Mit dem Kunden auf Augenhöhe
Wie bewegt man sich nun als Unternehmen in Bereichen, in denen die „Macht des Volkes“
vorherrscht? Zu allererst mussten die Unternehmen hier lernen, ihre Kunden zu respektieren.
Am Beispiel von Bewertungsportalen wird deutlich, welches Potential hinter einem einzigen
unzufriedenen Käufer liegt. Wer bei Google den Namen eines Produkts eingibt, findet gemeinhin
unter den ersten fünf Einträgen die Seite eines Bewertungsportals. Hier wird er mit Meinungen von
Menschen konfrontiert, die dieses Produkt bereits kennen und das Bedürfnis haben, über ihre guten
oder schlechten Erfahrungen zu berichten.
Es gibt Marketingagenturen, die sich intensiv mit Kundenrezensionen beschäftigen. Sie haben
längst erkannt, dass es nicht primär darum geht, die besten Bewertungen zu erhalten, sondern dass
die Unternehmen bereit sein müssen, aus negativer Kritik zu lernen und angemessenen zu reagieren.
Wenn sich auf lange Sicht gute Kundenrezensionen einstellen und daraus Wettbewerbsvorteile
entstehen sollen, gilt es folgende Erkenntnisse zu berücksichtigen: Je größer der Lifestyle-Faktor
eines Unternehmens ist, umso beliebter sind auch dessen Produkte und Dienste. Ferner sollte jedem
Kunden auf sein geschriebenes Feedback geantwortet werden und „last but not least“ darf der Ruf
des Unternehmens niemals durch gefälschte Kundenrezensionen aufs Spiel gesetzt werden!
Perfekte Zielgruppenermittlung
Anhand dieser Dienste wird deutlich, wie gezielt man im Web 2.0 bestimmte Interessensgruppen
erreichen kann. In Social Media-Angeboten wie Facebook, Xing oder Myspace stellen sich die
Nutzer zum Teil sehr offen mit ihren persönlichen oder beruflichen Interessen in ihren Profilen dar.
Das gibt den Firmen Gelegenheit, potenzielle Kunden gezielt zu ermitteln und anzusprechen, statt
anderswo eine Werbebotschaft ins Blaue zu veröffentlichen und zu hoffen, dass sie irgendwie den
richtigen Empfänger erreicht.
Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen vermarkten wollen, die auf eine ganz spezielle
Zielgruppe zugeschnitten ist, können zudem die vorhandenen Strukturen in solchen Social Media-
Angeboten sehr effizient nutzen. So braucht sich ein Hersteller für Modelleisenbahnen
beispielsweise nur den bereits existierenden Gruppen für Modelleisenbahnfreunde bei Facebook
anzuschließen und er befindet sich sogleich im Kreise seiner Zielgruppe. Diese
Marketingmaßnahmen sind für Unternehmen ein sehr effizienter Weg Informationen über ihr neues
Produkt nahezu ohne Kosten und bei minimalem Aufwand zu propagieren.
3. Qualität entscheidet, nicht das Geld
Social Media-Angebote bieten auf vielfältige Weise die Möglichkeit, direkt mit dem Kunden
zu kommunizieren. Unternehmen erhalten im Gegenzug ein unmittelbares Feedback auf ihre
Aktivitäten. Die Nutzer können zum Beispiel Fans oder Freunde der Marken und Brands werden,
die bei Facebook und Co Profile unterhalten oder Aktionen starten. So erscheint ein Unternehmen
zugänglicher und menschlicher. Das Produkt steht auf einer gleichwertigen, persönlichen Ebene mit
allen anderen Nutzern im Web 2.0.
Nicht zuletzt zeichnen sich die Social Media-Angebote durch geringe Kosten und
unkomplizierte Produktionsprozesse bei der Veröffentlichung und Verbreitung von Inhalten
aus. Die klassischen Massenmedien wie Fernsehen oder Radio erfordern hingegen noch immer
umfängliche Ressourcen und hohe Produktionskosten, um Veröffentlichungen zu realisieren. Wer
aber dennoch auf den guten alten Werbespot setzten, ihn zur Perfektion treiben und damit rund um
den Globus Aufmerksamkeit erreichen will, muss nicht in allen Ländern teure TV-Werbezeiten
buchen. Wenn der Spot wirklich gut, innovativ oder witzig ist, reicht es vollkommen, ihn auf
YouTube einzustellen. Was Qualität besitzt verbreitet sich im Netz wie ein Lauffeuer: der Spot wird
von seinen Fans verlinkt und weiterempfohlen und mit Sicherheit auch außerhalb des Internet in der
Zielgruppe zum beliebten Gesprächsthema.
Gastbeitrag: Christian Arno, Gründer und Geschäftsführer des internationalen, auf vier
Kontinenten tätigen Übersetzungsunternehmens Lingo24