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Björn Bellmann: Einstieg in die Online-Welt. Möglichkeiten und Nutzen der Neuen Medien
1. Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit H 2.3
Marketingkonzepte
Einstieg in die Online-Welt
Möglichkeiten und Nutzen der Neuen Medien
Björn Bellmann
Neue Medien haben sich inzwischen etabliert und dabei einen grundlegenden globalen Wandel in
Gesellschaft und dem Leben eines jeden Einzelnen bewirkt. Ob Wirtschaft, Presse, Staat oder Kul-
tur – kaum jemand kann mehr auf das Internet, auf digitalisierte Daten und die damit verbundene
Technik verzichten oder unbeeinflusst davon leben. Was aber ist möglich? Welchen Nutzen hat ein
Kulturbetrieb von den Möglichkeiten eines weltumspannenden virtuellen Netzwerks? Wie wird die
Zukunft unserer neuen Medienwelt aussehen? Und wie können Kulturschaffende die Neuen Me-
dien nutzen? Was kann oder sollte man bei einer Internetpräsenz selbst machen, was Dienstleistern
überlassen? Der folgende Beitrag gibt dazu praktische Anregungen.
Gliederung Seite
1. Was heute geht und morgen kommt – ein Einblick in die virtuelle Welt 3
1.1 Ein Netzwerk von Maschinen? – Schöpfer, Medium, Inhalte in ständigem Austausch –
was sind Neue Medien? 3
1.2 Kommunikation 5
1.2.1 Schriftverkehr – Elektronische Post – „E-Mail for you“ 5
1.2.2 Miteinander reden – Telefonieren gratis und von Angesicht zu Angesicht 6
1.2.3 SMS – kurze Mitteilung mit hoher Akzeptanz 7
1.2.4 Voting – elektronische Umfragen 8
1.3 Information 9
1.3.1 Die Internetpräsenz – Schaufenster, Nachrichtensender, Speicher 9
1.3.2 Suchmaschinen – gefunden werden 10
1.3.3 Nachrichten und klassische Medien im Internet 11
1.4 Konsum in der virtuellen Welt 11
2. Sinnvolle Anwendungen und Zukunftsmusik 12
2.1 Sinnvolle Anwendungen in der Praxis des Kulturbetriebes und Kulturmanagements 12
2.1.1 Stammkunden wollen es wissen – die Kunst der gezielten Information 12
2.1.2 Ein Blick hinter die Kulissen – Appetitmacher auf Distanz 13
2.1.3 Informations- und Bildungsmaterial 13
2.1.4 Die besten Plätze mobil per Knopfdruck 14
2.1.5 Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft 14
2.1.6 Gaming (Spiele) und Gamming (Freunde treffen/Foren) 14
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2. H 2.3 Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Marketingkonzepte
2.2 Zukunftsmedien und virtuelle Sackgassen – Alles was die Welt noch braucht? 15
2.2.1 Virtuelle Berater 15
2.2.2 Erweiterte und Virtuelle Realität (Archeoguide) 16
2.2.3 Edutainment (MIT) 16
2.2.4 Audio und Videoguides 17
3. „Bin ich schon drin?“ – Tipps zur praktischen Umsetzung 17
3.1 Grundvoraussetzungen – Systemanforderungen 17
3.2 Kommunikation, Information, Kaufen – „KIK“ 18
3.2.1 Was benötigen Sie? Ein Vorschlag zum KIK-Prinzip 19
3.3 Das persönliche Schaufenster als Orientierung 20
3.3.1 Struktur und Navigation 20
3.3.2 Recht(s) und Links – juristische Fallstricke im Internet 20
3.4 Fazit 21
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3. Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit H 2.3
Marketingkonzepte
1. Was heute geht und morgen kommt – ein
Einblick in die virtuelle Welt
Sie kennen das: Zwei leere Joghurtbecher und ein Bindfaden bilden
zwei Telefone mit „Kabelverbindung“. Über den gespannten Bindfa-
den werden die Schwingungen von einem Becher zum anderen über-
tragen. Bindet man ein weiteres Bechertelefon in die Leitung, so kann
man auch über diese Dreiecksverbindung miteinander kommunizie-
ren. Das Internet ist gar nicht so weit von einem Joghurtbechertelefon
entfernt.
Das Wichtigste ist die Kommunikation zwischen Menschen – die
Technik ist neu, die Motive kaum.
1.1 Ein Netzwerk von Maschinen? –
Schöpfer, Medium, Inhalte in ständigem Austausch
– was sind Neue Medien?
Das Netzwerk zwischen Rechnern, das ursprünglich vom amerikani-
schen Militär entwickelt wurde, um geschützt vor feindlichen Spähern
komplexe Daten von Rechner zu Rechner zu übertragen, ist längst ein
allgemein gebräuchliches Medium geworden.
Das „World Wide Web“ (WWW) ist nur ein Teilbereich des Internets. Internet ist mehr als nur
Inzwischen wird von einem zweiten Aufguss des gleichen Netzwerkes „www“
gesprochen: „web 2.0", was jedoch letztlich nur dazu dient, eine Eu-
phorie um neue Nutzungsmöglichkeiten zu entfachen. Nicht das
Netzwerk hat sich verändert, es sind nur zahlreiche Anwendungen
hinzugekommen und es ist sozusagen noch interaktiver geworden.
56,7 Prozent der Deutschen waren 2005 regelmäßig im Netz unter-
wegs1 – vor 10 Jahren waren es 6,5 %. Längst werden riesige Daten-
mengen von A nach B innerhalb kürzester Zeit gesendet, und es ist
schon fast zur Gewohnheit geworden sogar Bild- und Videodaten von
einem Rechner zum nächsten (oder auf mobile Geräte, wie Handys) –
tausende Kilometer von einander entfernt – innerhalb weniger Sekun-
den oder zumindest Minuten zu übertragen. Das Phänomen daran ist,
dass es sich dabei lediglich um Binärdaten handelt, d. h. Null und
Eins. Dies ist das eigentliche Wunder unseres digitalen Zeitalters:
Jegliche Daten, ob Schriftzeichen, Grafiken, Bilder oder sogar Videos
werden in Binärcodes von einem Rechner verschlüsselt, durch Daten-
leitungen oder per WLAN, also Funk an weitere Rechner, die dem
großen World Wide Web angeschlossen sind, transferiert und dann vor
Ort in Windeseile wieder entschlüsselt. Genau dies macht den enor-
men Datentransfer und den Welterfolg der neuen Medien möglich.
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4. H 2.3 Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Marketingkonzepte
Bit – Byte – Kilobyte – Digitale Daten werden in Bit gemessen. Dabei entspricht ein Bit dem
Megabyte – Gigabyte einfachen Binärcode 1 oder 0, ein Schriftzeichen nimmt 8 Bit ein, und
wird als Einheit Byte genannt. 1024 Byte sind ein Megabyte,
1.073.741.824 Byte sind ein Gigabyte. Während ein Kilobyte (KB)
etwa einer halben Seite Text entspricht, so fasst ein Gigabyte (GB)
etwa 10 Meter gebundener Bücher oder auch 960 Minuten Audiodaten
(Musik) in guter Qualität.
Aber was stellen wir tatsächlich mit diesem Technikwunder an? Wir
kommunizieren miteinander, wir informieren einander oder wir nutzen
die verknüpften Rechnerkapazitäten als Zwischenlager für benötigte
Informationen. Und dann gibt es da noch ein weiteres Motiv, das aus
dem modernen Alltag kaum noch wegzudenken ist: der Konsum, die
Versorgung mit und die Distribution von Produkten und Dienstleis-
tungen.
Unterhaltung steht Ein weiterer Pfeiler der Motivation, sich des Mediums Internet zu
für viele Nutzer bedienen, ist die Unterhaltung. Denn wir kommunizieren, um ein
vor Information grundlegend kulturelles Bedürfnis, das des sozialen Austausches, zu
stillen. Und wir informieren uns, um am kulturellen Geschehen unse-
rer Gesellschaft teilzuhaben. Information vom Sender zum Empfänger
ist ein kultureller Akt. Und wir konsumieren unter der Prämisse unse-
rer kulturellen Werte und Normen. Selbst der Austausch von Waren
und Dienstleistungen unterliegt kulturellen Regeln und Wertesyste-
men.
Grundlegend festzuhalten ist aber, dass all diese Motive für jeden
Nutzer des Internets, der Neuen Medien insgesamt, also einer ständig
wachsenden Anzahl von Menschen vergleichbar sind:
• Kommunikation,
• Information und
• Konsum
Was die Technik des Internets heute zulässt und inwiefern das welt-
umspannende Rechnernetzwerk tatsächlich genutzt wird, lässt sich
anhand der drei Nutzungsmotive aufzeigen:
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