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Aktionsplan Zivile Krisenprävention
NR. 03| 06.02.2015 |
Liebe Leserinnen und Leser,
seit letzter Woche gibt es in Griechenland eine
neue Regierung. Das ‚Bündnis der radikalen
Linken‘ (Syriza) regiert nun zusammen mit den
rechtspopulistischen ‚Unabhängigen Griechen‘
(ANEL). Die ersten Ankündigungen der neuen
Regierung sind nicht geeignet, das Vertrauen
in nachhaltige Strukturreformen zu stärken. Im
Gegenteil: Sie gefährden die in den letzten Jah­
ren erzielten Konsolidierungserfolge und trüben
die positiven Wachstumsaussichten.
Natürlich können die Griechen wählen, wen sie
wollen. Klar ist aber auch, dass die auf euro­
päischer Ebene getroffenen Vereinbarungen
weiter gelten. Bundesfinanzminister Schäuble
hat deutlich gemacht, dass Deutschland ein­
seitige Veränderungen der geltenden Hilfspro­
gramme nicht akzeptieren wird. Griechenland
hat bereits viel europäische Solidarität erfah­
ren; die neue Regierung ist gegenüber den
europäischen Partnern hingegen vor allem
durch Provokationen aufgefallen. Wir stehen
zu den Hilfen, erwarten aber im Gegenzug
auch die Umsetzung der zugesagten Reformen,
einen weiteren Schuldenschnitt kann es nicht
geben. Irland, Portugal und Spanien haben
vorgemacht, wie Hilfsprogramme erfolgreich
abgeschlossen werden können. Griechenland
muss sich entscheiden, ob es den positiven Bei­
spielen folgen oder Aufschwung und Stabilität
verspielen will.
Über Programmänderungen oder gar neue
Hilfsprogramme entscheidet in Deutschland
im Übrigen der Bundestag. Sonderkonditionen
für Tsipras kann es mit uns nicht geben. Weder
Deutschland noch andere Länder in Europa sind
bereit, die Versprechungen von Tsipras zu finan­
zieren. Europa darf sich jetzt nicht auseinander
dividieren lassen. Auch sozialdemokratisch
geführten Regierungen muss klar sein, dass
die Grundlagen der Solidarität auf dem Spiel
stehen. Solidarität ist keine Einbahnstraße!
Zwischen Krieg und Frieden
Der blutige Kampf des Islamischen Staates, der Krieg in der Uk-
raine, die Gewalt in Nordafrika – die Krisen weltweit erfordern
Lösungen: internationale Stabilität und Frieden. Am Freitag wurde
der Aktionsplan Zivile Krisenprävention im Deutschen Bundestag
debattiert. Am gleichen Tag hat auch in München die Sicherheits-
konferenz begonnen.
Groß sind die außenpolitischen
Herausforderungen. „Die Krisen
werden immer komplexer, die
Kriege immer asymmetrischer“,
erklärte Dagmar Wöhrl (CSU),
Vorsitzende des Ausschusses für
wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung im Deutschen
Bundestag. Dies verändere die
Anforderungen an das internatio-
nale Krisenmanagement.
Seit 2004 verfolgt die Bundes-
regierung einen Aktionsplan zur
zivilen Krisenpräventi-
on, deren Bedeutung
im Laufe der Jahre
gewachsen ist. Denn:
Gewaltsame Konflikte
müssen, wann immer
es möglich ist, im
Vorfeld erkannt und verhindert
werden. „Nachhaltige Entwick-
lungspolitik ist das Wichtigste für
die Krisenprävention“, unterstrich
Wöhrl in ihrer Rede. Dabei geht
es in den jeweiligen Ländern
unter anderem um die Fragen
von Teilhabe aller an Bildung,
um den Aufbau von Polizei- und
Militärstrukturen, um Erziehung,
um Gesundheitsvorsorge und um
Infrastruktur. Die finanziellen Mittel
des Bundesministeriums für wirt-
schaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) wurden in den
vergangenen Jahren aufgestockt.
Pro Jahr investiert das BMZ rund
500 Millionen Euro zur Verhinde-
rung von Konflikten.
Richtige Krisenprävention sei un-
sichtbar, so Wöhrl. Denn sichtbar
werden die Konflikte erst, wenn
die Flüchtlinge vor der Tür stehen.
„Doch dann ist es für die Ursa-
chenbekämpfung zu
spät. Dann kann man
nur noch Symptome
lindern.“
Deshalb sollen durch
Demokratisierung,
Stärkung der Menschenrechte
sowie die Aussöhnung durch
Dialog mittelfristig funktionsfähige
staatliche Strukturen und eine
funktionierende Zivilgesellschaft
entstehen. Deutschland könne
aber diese Aufgaben nicht alleine
bewältigen. Dazu bedarf es der
Zusammenarbeit mit internati-
onalen Partnern und nationalen
Akteuren, so Wöhrl.
Foto: picture aliance/Robert Schlesinger
Entwicklungs-
politik ist
­Friedenspolitik
Hansjörg Durz MdB
06.02.2015		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 2
D i e s e W o c h e
IMPRESSUM:
Der Meinungsbeitrag auf S. 1 gibt die persönliche
Auffassung des betreffenden Abgeordneten wieder.
Foto Editorial:
Redaktion: Inge Niebergall
Verantwortliche Redakteurin: Linda Dietze
11011 Berlin · Platz der Republik 1
Telefon:	 (030) 227	 -	70212
e-mail:	bab@cducsu.de
internet:	www.csu-landesgruppe.de
Aktionsplan Zivile Krisenprävention
Zwischen Krieg und Frieden	 1
Arbeitsprogramm der Europäischen
Kommission 2015
„Erfolgreiche Wirtschaftspolitik
für die Menschen“	 2
Bundestags-ABC
Was ist eine ... Parlamentariergruppe?	 2
Drei Fragen an Gerda Hasselfeldt
„Der Mindestlohn darf kein
Bürokratiemonster sein“	 3
13. Sportbericht der Bundesregierung
Über Medaillen und Manipulationen	 3
Hotels und Gaststätten
Im Austausch	 3
Finanzaufsicht über Versicherungen
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Modernes Zuwanderungsrecht	 4
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Kulturelle Vielfalt fördern	 4
Bundestags-ABC
Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015
„Erfolgreiche Wirtschaftspolitik für die Menschen“
Ob Griechenlands Schulden, die Ukraine-Krise oder die hohe Jugendarbeitslosigkeit in einigen Mitgliedstaaten
der Europäischen Union: Europa steht vor großen Herausforderungen. Das Arbeitsprogramm der Europäischen
Kommission für 2015 will Antworten auf die wirtschaftlichen und sozialen Fragen geben. Am Donnerstag
wurde es im Deutschen Bundestag vorgestellt.
Was ist eine ... Parlamentariergruppe?
Den Dialog zu den Parlamenten verschiedener Länder zu suchen – von
Ägypten bis Zypern – ist das Ziel der Parlamentariergruppen des Deut-
schen Bundestages. Die Abgeordneten sind somit im ständigen Austausch
mit Vertretern anderer Staaten.
„Die europäischen Institutionen
müssen die Menschen für die eu-
ropäische Idee begeistern“, sagte
CSU-Abgeordnete Katrin Albsteiger
im Plenum. Dazu müsse das „Projekt
Europa“ jedoch seine Alltagstaug-
lichkeit beweisen und klare Verbes-
serungen für die Menschen bringen.
23 Gesetzesinitiativen hat die Euro-
päische Kommission angekündigt.
Die Ziele sind klar: Impulse für
mehr Arbeitsplätze, Wachstum und
Investitionen. Bereits im November
kündigte EU-Kommissionspräsident
Jean-Claude Juncker ein 315 Mil-
liarden Euro schweres Investitions-
programm an. Außerdem soll das
EU-Forschungsprogramm „Horizon
2020“ vor allem jungen Menschen
neue Chancen eröffnen. Dies sei ein
sehr gutes Projekt und eine Investiti-
on in die Zukunft, so Albsteiger. Das
Geld, das für das Programm reserviert
sei, müsse allerdings auch für For-
schung und Entwicklung ausgegeben
werden. Die Jugendarbeitslosigkeit
in Spanien und Griechenland liegt
54 Parlamentariergruppen gibt es im
Deutschen Bundestag.Dabei geht es
darum, die außenpolitischen Bezie-
hungen zu stärken und Informationen
und Meinungen zu verschiedenen
Themen auszutauschen. Durch regel-
mäßige Gespräche werden deutsche
Positionen erläutert und vermittelt.
Unter anderem sollen durch diesen
Austausch auch parlamentarisch-
demokratische Strukturen sowie
die Situation der Menschenrechte
in den jeweiligen Ländern gestärkt
werden. Parlamentariergruppen sind
lose Gruppierungen – ohne eigene
Satzung oder Geschäftsordnung. Sie
werden interfraktionell und zu jeder
Wahlperiode neu durch das Präsidium
des Deutschen Bundestages gebildet.
Meist haben die Abgeordneten, die
einer Parlamentariergruppe ange-
hören, persönliche Bindungen und
Kontakte in das Partnerland. Die CSU-
Landesgruppe stellt derzeit jeweils
den Vorsitzenden in der deutsch-
baltischen, -britischen, -kroatischen,
-slowakischen und -koreanischen
Parlamentariergruppe.
Diese Veröffentlichung der CSU-Landesgruppe dient ausschließ­­­-
lich der Information und darf während eines Wahlkampfes nicht
zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.
Foto: picture alliance/design pics
bei über 50 Prozent. Europa müsse
deshalb Hoffnung geben und eine
konkrete Perspektive bieten, so Albst-
eiger vor dem Deutschen Bundestag.
Ihr Credo: „Das beste Mittel gegen
Bündnisse von Leuten, die Europa
scheitern sehen wollen, ist eine er-
folgreiche Wirtschaftspolitik für die
Menschen.“
Foto: picture alliance/Frank May
Brief aus Berlin
Marcus Mark
06.02.2015		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 3
Drei Fragen an Gerda Hasselfeldt
„Der Mindestlohn darf kein Bürokratiemonster sein“
Die Diskussion um die Dokumentation beim Mindestlohn ist groß. Denn Unternehmen und Vereine müssen die
Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter und Ehrenämtler genauestens erfassen. Eine Belastung für Wirtschaft und Gesellschaft.
„Wir müssen dringend nachjustieren“, fordert deshalb Gerda Hasselfeldt, Vorsitzende der CSU-Landesgruppe.
Die Kritik an den Dokumentations-
pflichten beim Mindestlohn wird im-
mer lauter. Wie reagieren Sie darauf?
Wir stellen nicht den Mindestlohn
grundsätzlich infrage, aber wir müssen
überbordende Bürokratie vermeiden.
Der Mindestlohn darf kein Bürokra-
tiemonster sein. Wenn Unternehmen
und Vereine unter der Bürokratie-Last
zusammenbrechen, läuft etwas ver-
kehrt. Bei den geringfügig Beschäf-
tigten ist der Aufwand der Aufzeich-
nung zum Beispiel unverhältnismäßig.
In den Schwarzarbeit anfälligen Bran-
chen ist die Grenze ab der nicht mehr
dokumentiert werden muss mit 2.958
Euro zu hoch.
Was fordern Sie konkret?
Wir müssen dringend nachjustieren,
die Dokumentationspflichten redu-
13. Sportbericht der Bundesregierung
Über Medaillen und Manipulationen
Hotels und Gaststätten
Im Austausch
Der Mindestlohn und seine Auswir-
kungen auf das Hotel- und Gaststät-
tengewerbe standen im Zentrum des
Gesprächs zwischen der Spitze der
CSU-Landesgruppe und dem Baye-
rischen Hotel- und Gaststättenverband
Dehoga. Präsident Ulrich N. Brandl,
sowie die Dehoga-Landesgeschäfts-
führerin Claudia Heim unterstrichen in
dem Gespräch mit der Landesgrup-
penvorsitzenden, Gerda Hasselfeldt,
dem Parlamentarischen Geschäfts-
führer, Max Straubinger, sowie dem
wirtschaftspolitischen Sprecher der
CSU-Landesgruppe, Karl Holmeier,
dass das Ausmaß der Dokumenta-
tionspflichten eine große Belastung
darstelle und eine Herausforderung
für die Branche sei.
Foto: picture alliance/all canada photos Foto: CSU-Landesgruppe
zieren und praxistaugliche Lösungen
finden. Bis Änderungen vorgenom-
men sind, sollten wir die Kontrollen
des Mindestlohns durch den Zoll
aussetzen. Ich fordere ein Kontroll-
Moratorium, da die Unternehmen und
die ehrenamtlich Beschäftigten bis zur
Klärung der offenen Fragen Rechts­
sicherheit brauchen. Ich begrüße die
Initiative vom Bundesfinanzminister
neue Stellen für Sicherheitskräfte zu
verwenden statt für die Kontrolle des
Mindestlohns.
Wie soll es nun weitergehen?
Schön, dass sich die Bundesarbeits-
ministerin zum Denken bereit erklärt
hat. Das Aussetzen des Mindestlohns
bei Transitfahrten ausländischer
LKW-Fahrer war ein richtiger Schritt.
Regelungen, die rechtlich nicht trag-
fähig sind, müssen auf den Prüfstand.
Gleiches muss aber auch für Doku-
mentationspflichten gelten, die nicht
praxistauglich sind. Aufwand und
Ertrag stehen in keinem vernünf-
tigen Verhältnis zueinander. Dass
Frau Nahles die Auswirkungen des
Mindestlohns bis zum Sommer eva-
luieren will, begrüße ich.
Es gibt wie immer zwei Seiten einer
Medaille: Einerseits feierten deutsche
Sportler in den vergangenen Jahren
große Erfolge, so die Bilanz des 13.
Sportberichts der Bundesregierung,
der am Freitag im Bundestag debat-
tiert wurde. Andererseits sind in dem
Bericht aber auch die Schattenseiten
des Sports erwähnt: zum Beispiel
Doping und Manipulation. In Zukunft
müsse mehr dagegen getan werden.
„Über deutsche Sporterfolge können
wir uns nur freuen, wenn diese in
fairer und sauberer Weise erreicht
werden“, heißt es in dem Bericht. So
sollen Doping und Spielmanipulation
künftig strafrechtlich verfolgt werden.
Die Bundesregierung plant dazu
weitere Regelungen. Der Sport diene
als Plattform für die Vermittlung allge-
meiner, über den Bereich des Sports
hinausgehender Werte wie Teamfä-
higkeit und Respekt. Umso wichtiger
sei deshalb ein fairer Wettkampf.
In dem 13. Sportbericht spielt aber
auch die Praxis der Vergabe von
Großveranstaltungen eine Rolle.
Gigantis­mus der Ausrichter sowie
die Vergabepraxis der internationalen
Dachverbände für Sportgroßveran-
staltungen treffe in Deutschland – wie
auch andernorts – auf verständliche
Skepsis in der Bevölkerung, schreibt
der für Sport zuständige Bundes­
innenminister Dr. Thomas de Maizière
in dem Bericht.
Foto: picture alliance/dpa
Gerda Hasselfeldt, Vorsitzende der CSU-Landes-
gruppe im Deutschen Bundestag
Brief aus Berlin
06.02.2015		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 4
Fachkräftezuwanderung
Modernes Zuwanderungsrecht
Deutschland hat nach den USA die weltweit größte
Anzahl an Zuwanderern. Dies zeige, dass Deutschland
ein modernes und funktionierendes Zuwanderungsrecht
habe, erklärte Stephan Mayer, innenpolitischer Sprecher
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Donnerstag im
Deutschen Bundestag.
Es sei unstrittig, dass Deutschland in den nächsten
Jahren verstärkt Fachkräftezuwanderung benötige, so
der CSU-Abgeordnete. „Aus meiner Sicht sind aber die
jetzigen Regelungen ausreichend“, erklärte Mayer. Auch
die OECD habe das deutsche Zuwanderungsrecht und
seine geringen Hürden bei der Fachkräftezuwanderung
ausdrücklich gelobt. Im vergangenen Jahr seien 470.000
Menschen mehr eingewandert als ausgewandert, unter-
strich die CSU-Abgeordnete Andrea Lindholz. Im vierten
Jahr in Folge sei die Bevölkerung der Bundesrepublik laut
statistischem Bundesamt gewachsen. „Zuwanderung
kompensiert den demografischen Wandel“, so Lindholz.
Kulturtourismus
Kulturelle Vielfalt fördern
2,9 Millionen Arbeitsplätze gibt es in der Tourismusbran-
che in Deutschland. Tourismus ist somit ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor und zudem ein Vermittler der kulturellen
Vielfalt Deutschlands in der Welt.
Der Deutsche Bundestag debattierte am Freitag den Ge-
setzentwurf zur Weiterentwicklung des Kulturtourismus in
den Regionen. Die CSU-Landesgruppe möchte gemein-
sam mit der CDU die beeindruckende Kulturlandschaft
Deutschlands fördern. Dazu soll eine Online-Informa-
tionsplattform geschaffen werden. Denn das kulturelle
Erbe, das zeitgenössische Kulturschaffen, die Kreativ-
wirtschaft sowie die Alltagskultur bergen insbesondere
für den ländlichen Raum ein besonderes Potenzial, das
noch nicht ausgeschöpft sei, heißt es in dem Antrag der
Koalitionsfraktionen. Schlösser, Kirchen und Klöster sowie
Festivals und Wallfahrten schafften zusammen mit den
Naturlandschaften und der regionalen gastronomischen
Tradition ein besonderes Erlebnis.
Foto: picture alliance/ZB Foto: picture alliance/chromorange
Finanzaufsicht über Versicherungen
„Sicherheit des deutschen Finanzmarktes erhalten“
Risiken bei den Versicherungsunternehmen sollen frühzeitig erkannt werden. Dieses Ziel hat der am Donnerstag
debattierte Gesetzentwurf zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen. Mit dem Gesetz wird
die europäische Richtlinie zur Aufnahme und Ausübung der Versicherungs- und Rückversicherungstätigkeit
in nationales Recht umgesetzt.
Im Kern des Gesetzes geht es darum,
finanzielle Risiken – Markt-, Kredit-
und operationelle Risiken – stärker
mit Eigenkapital abzudecken. Damit
soll die Gefahr reduziert werden,
dass ein Versicherungsunternehmen
zahlungsunfähig wird. Darüber hinaus
müssen die Versicherungsunterneh-
men künftig höhere Anforderungen
an die eigene Unternehmensor-
ganisation erfüllen. CDU und CSU
möchten mit dem Gesetz die Risiken
für Versicherte reduzieren und die
Versicherer stärken.
Dr. h. c. Hans Michelbach, Mitglied
und Obmann im Finanzausschuss,
betonte: „Wir werden die andauernde
Leistungsfähigkeit und Sicherheit
des deutschen Finanzmarktes er-
halten.“ Mit dem Gesetz sollen zu-
sätzliche Veröffentlichungspflichten
gegenüber Aufsichtsbehörden und
Öffentlichkeit gelten. Gleichzeitig ist
sichergestellt, dass kleine und mittlere
Versicherungsunternehmen künftig
geringere Pflichten bei der Bericht-
erstattung erfüllen müssen, um sie
im Verhältnis zu den großen Unter-
nehmen nicht übermäßig zu belasten.
Der Wegfall von starren Quoten bei
Investitionsentscheidungen der Ver-
sicherer eröffnet den Unternehmen
zudem neue Möglichkeiten für die
Geldanlage, etwa für Investitionen in
Infrastrukturprojekte.
Michelbach unterstrich, dass dies ein
Paradigmenwechsel sowie ein großer
Vorteil für den Standort Deutschland
seien.
Foto: picture alliance/chromorange
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Brief aus Berlin 03 // 2015

  • 1. Aktionsplan Zivile Krisenprävention NR. 03| 06.02.2015 | Liebe Leserinnen und Leser, seit letzter Woche gibt es in Griechenland eine neue Regierung. Das ‚Bündnis der radikalen Linken‘ (Syriza) regiert nun zusammen mit den rechtspopulistischen ‚Unabhängigen Griechen‘ (ANEL). Die ersten Ankündigungen der neuen Regierung sind nicht geeignet, das Vertrauen in nachhaltige Strukturreformen zu stärken. Im Gegenteil: Sie gefährden die in den letzten Jah­ ren erzielten Konsolidierungserfolge und trüben die positiven Wachstumsaussichten. Natürlich können die Griechen wählen, wen sie wollen. Klar ist aber auch, dass die auf euro­ päischer Ebene getroffenen Vereinbarungen weiter gelten. Bundesfinanzminister Schäuble hat deutlich gemacht, dass Deutschland ein­ seitige Veränderungen der geltenden Hilfspro­ gramme nicht akzeptieren wird. Griechenland hat bereits viel europäische Solidarität erfah­ ren; die neue Regierung ist gegenüber den europäischen Partnern hingegen vor allem durch Provokationen aufgefallen. Wir stehen zu den Hilfen, erwarten aber im Gegenzug auch die Umsetzung der zugesagten Reformen, einen weiteren Schuldenschnitt kann es nicht geben. Irland, Portugal und Spanien haben vorgemacht, wie Hilfsprogramme erfolgreich abgeschlossen werden können. Griechenland muss sich entscheiden, ob es den positiven Bei­ spielen folgen oder Aufschwung und Stabilität verspielen will. Über Programmänderungen oder gar neue Hilfsprogramme entscheidet in Deutschland im Übrigen der Bundestag. Sonderkonditionen für Tsipras kann es mit uns nicht geben. Weder Deutschland noch andere Länder in Europa sind bereit, die Versprechungen von Tsipras zu finan­ zieren. Europa darf sich jetzt nicht auseinander dividieren lassen. Auch sozialdemokratisch geführten Regierungen muss klar sein, dass die Grundlagen der Solidarität auf dem Spiel stehen. Solidarität ist keine Einbahnstraße! Zwischen Krieg und Frieden Der blutige Kampf des Islamischen Staates, der Krieg in der Uk- raine, die Gewalt in Nordafrika – die Krisen weltweit erfordern Lösungen: internationale Stabilität und Frieden. Am Freitag wurde der Aktionsplan Zivile Krisenprävention im Deutschen Bundestag debattiert. Am gleichen Tag hat auch in München die Sicherheits- konferenz begonnen. Groß sind die außenpolitischen Herausforderungen. „Die Krisen werden immer komplexer, die Kriege immer asymmetrischer“, erklärte Dagmar Wöhrl (CSU), Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Deutschen Bundestag. Dies verändere die Anforderungen an das internatio- nale Krisenmanagement. Seit 2004 verfolgt die Bundes- regierung einen Aktionsplan zur zivilen Krisenpräventi- on, deren Bedeutung im Laufe der Jahre gewachsen ist. Denn: Gewaltsame Konflikte müssen, wann immer es möglich ist, im Vorfeld erkannt und verhindert werden. „Nachhaltige Entwick- lungspolitik ist das Wichtigste für die Krisenprävention“, unterstrich Wöhrl in ihrer Rede. Dabei geht es in den jeweiligen Ländern unter anderem um die Fragen von Teilhabe aller an Bildung, um den Aufbau von Polizei- und Militärstrukturen, um Erziehung, um Gesundheitsvorsorge und um Infrastruktur. Die finanziellen Mittel des Bundesministeriums für wirt- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wurden in den vergangenen Jahren aufgestockt. Pro Jahr investiert das BMZ rund 500 Millionen Euro zur Verhinde- rung von Konflikten. Richtige Krisenprävention sei un- sichtbar, so Wöhrl. Denn sichtbar werden die Konflikte erst, wenn die Flüchtlinge vor der Tür stehen. „Doch dann ist es für die Ursa- chenbekämpfung zu spät. Dann kann man nur noch Symptome lindern.“ Deshalb sollen durch Demokratisierung, Stärkung der Menschenrechte sowie die Aussöhnung durch Dialog mittelfristig funktionsfähige staatliche Strukturen und eine funktionierende Zivilgesellschaft entstehen. Deutschland könne aber diese Aufgaben nicht alleine bewältigen. Dazu bedarf es der Zusammenarbeit mit internati- onalen Partnern und nationalen Akteuren, so Wöhrl. Foto: picture aliance/Robert Schlesinger Entwicklungs- politik ist ­Friedenspolitik Hansjörg Durz MdB
  • 2. 06.02.2015 www.csu-landesgruppe.de Seite 2 D i e s e W o c h e IMPRESSUM: Der Meinungsbeitrag auf S. 1 gibt die persönliche Auffassung des betreffenden Abgeordneten wieder. Foto Editorial: Redaktion: Inge Niebergall Verantwortliche Redakteurin: Linda Dietze 11011 Berlin · Platz der Republik 1 Telefon: (030) 227 - 70212 e-mail: bab@cducsu.de internet: www.csu-landesgruppe.de Aktionsplan Zivile Krisenprävention Zwischen Krieg und Frieden 1 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 „Erfolgreiche Wirtschaftspolitik für die Menschen“ 2 Bundestags-ABC Was ist eine ... Parlamentariergruppe? 2 Drei Fragen an Gerda Hasselfeldt „Der Mindestlohn darf kein Bürokratiemonster sein“ 3 13. Sportbericht der Bundesregierung Über Medaillen und Manipulationen 3 Hotels und Gaststätten Im Austausch 3 Finanzaufsicht über Versicherungen „Sicherheit des deutschen Finanzmarktes erhalten“ 4 Fachkräftezuwanderung Modernes Zuwanderungsrecht 4 Kulturtourismus Kulturelle Vielfalt fördern 4 Bundestags-ABC Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2015 „Erfolgreiche Wirtschaftspolitik für die Menschen“ Ob Griechenlands Schulden, die Ukraine-Krise oder die hohe Jugendarbeitslosigkeit in einigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union: Europa steht vor großen Herausforderungen. Das Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2015 will Antworten auf die wirtschaftlichen und sozialen Fragen geben. Am Donnerstag wurde es im Deutschen Bundestag vorgestellt. Was ist eine ... Parlamentariergruppe? Den Dialog zu den Parlamenten verschiedener Länder zu suchen – von Ägypten bis Zypern – ist das Ziel der Parlamentariergruppen des Deut- schen Bundestages. Die Abgeordneten sind somit im ständigen Austausch mit Vertretern anderer Staaten. „Die europäischen Institutionen müssen die Menschen für die eu- ropäische Idee begeistern“, sagte CSU-Abgeordnete Katrin Albsteiger im Plenum. Dazu müsse das „Projekt Europa“ jedoch seine Alltagstaug- lichkeit beweisen und klare Verbes- serungen für die Menschen bringen. 23 Gesetzesinitiativen hat die Euro- päische Kommission angekündigt. Die Ziele sind klar: Impulse für mehr Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen. Bereits im November kündigte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ein 315 Mil- liarden Euro schweres Investitions- programm an. Außerdem soll das EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“ vor allem jungen Menschen neue Chancen eröffnen. Dies sei ein sehr gutes Projekt und eine Investiti- on in die Zukunft, so Albsteiger. Das Geld, das für das Programm reserviert sei, müsse allerdings auch für For- schung und Entwicklung ausgegeben werden. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und Griechenland liegt 54 Parlamentariergruppen gibt es im Deutschen Bundestag.Dabei geht es darum, die außenpolitischen Bezie- hungen zu stärken und Informationen und Meinungen zu verschiedenen Themen auszutauschen. Durch regel- mäßige Gespräche werden deutsche Positionen erläutert und vermittelt. Unter anderem sollen durch diesen Austausch auch parlamentarisch- demokratische Strukturen sowie die Situation der Menschenrechte in den jeweiligen Ländern gestärkt werden. Parlamentariergruppen sind lose Gruppierungen – ohne eigene Satzung oder Geschäftsordnung. Sie werden interfraktionell und zu jeder Wahlperiode neu durch das Präsidium des Deutschen Bundestages gebildet. Meist haben die Abgeordneten, die einer Parlamentariergruppe ange- hören, persönliche Bindungen und Kontakte in das Partnerland. Die CSU- Landesgruppe stellt derzeit jeweils den Vorsitzenden in der deutsch- baltischen, -britischen, -kroatischen, -slowakischen und -koreanischen Parlamentariergruppe. Diese Veröffentlichung der CSU-Landesgruppe dient ausschließ­­­- lich der Information und darf während eines Wahlkampfes nicht zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Foto: picture alliance/design pics bei über 50 Prozent. Europa müsse deshalb Hoffnung geben und eine konkrete Perspektive bieten, so Albst- eiger vor dem Deutschen Bundestag. Ihr Credo: „Das beste Mittel gegen Bündnisse von Leuten, die Europa scheitern sehen wollen, ist eine er- folgreiche Wirtschaftspolitik für die Menschen.“ Foto: picture alliance/Frank May Brief aus Berlin Marcus Mark
  • 3. 06.02.2015 www.csu-landesgruppe.de Seite 3 Drei Fragen an Gerda Hasselfeldt „Der Mindestlohn darf kein Bürokratiemonster sein“ Die Diskussion um die Dokumentation beim Mindestlohn ist groß. Denn Unternehmen und Vereine müssen die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter und Ehrenämtler genauestens erfassen. Eine Belastung für Wirtschaft und Gesellschaft. „Wir müssen dringend nachjustieren“, fordert deshalb Gerda Hasselfeldt, Vorsitzende der CSU-Landesgruppe. Die Kritik an den Dokumentations- pflichten beim Mindestlohn wird im- mer lauter. Wie reagieren Sie darauf? Wir stellen nicht den Mindestlohn grundsätzlich infrage, aber wir müssen überbordende Bürokratie vermeiden. Der Mindestlohn darf kein Bürokra- tiemonster sein. Wenn Unternehmen und Vereine unter der Bürokratie-Last zusammenbrechen, läuft etwas ver- kehrt. Bei den geringfügig Beschäf- tigten ist der Aufwand der Aufzeich- nung zum Beispiel unverhältnismäßig. In den Schwarzarbeit anfälligen Bran- chen ist die Grenze ab der nicht mehr dokumentiert werden muss mit 2.958 Euro zu hoch. Was fordern Sie konkret? Wir müssen dringend nachjustieren, die Dokumentationspflichten redu- 13. Sportbericht der Bundesregierung Über Medaillen und Manipulationen Hotels und Gaststätten Im Austausch Der Mindestlohn und seine Auswir- kungen auf das Hotel- und Gaststät- tengewerbe standen im Zentrum des Gesprächs zwischen der Spitze der CSU-Landesgruppe und dem Baye- rischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Präsident Ulrich N. Brandl, sowie die Dehoga-Landesgeschäfts- führerin Claudia Heim unterstrichen in dem Gespräch mit der Landesgrup- penvorsitzenden, Gerda Hasselfeldt, dem Parlamentarischen Geschäfts- führer, Max Straubinger, sowie dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CSU-Landesgruppe, Karl Holmeier, dass das Ausmaß der Dokumenta- tionspflichten eine große Belastung darstelle und eine Herausforderung für die Branche sei. Foto: picture alliance/all canada photos Foto: CSU-Landesgruppe zieren und praxistaugliche Lösungen finden. Bis Änderungen vorgenom- men sind, sollten wir die Kontrollen des Mindestlohns durch den Zoll aussetzen. Ich fordere ein Kontroll- Moratorium, da die Unternehmen und die ehrenamtlich Beschäftigten bis zur Klärung der offenen Fragen Rechts­ sicherheit brauchen. Ich begrüße die Initiative vom Bundesfinanzminister neue Stellen für Sicherheitskräfte zu verwenden statt für die Kontrolle des Mindestlohns. Wie soll es nun weitergehen? Schön, dass sich die Bundesarbeits- ministerin zum Denken bereit erklärt hat. Das Aussetzen des Mindestlohns bei Transitfahrten ausländischer LKW-Fahrer war ein richtiger Schritt. Regelungen, die rechtlich nicht trag- fähig sind, müssen auf den Prüfstand. Gleiches muss aber auch für Doku- mentationspflichten gelten, die nicht praxistauglich sind. Aufwand und Ertrag stehen in keinem vernünf- tigen Verhältnis zueinander. Dass Frau Nahles die Auswirkungen des Mindestlohns bis zum Sommer eva- luieren will, begrüße ich. Es gibt wie immer zwei Seiten einer Medaille: Einerseits feierten deutsche Sportler in den vergangenen Jahren große Erfolge, so die Bilanz des 13. Sportberichts der Bundesregierung, der am Freitag im Bundestag debat- tiert wurde. Andererseits sind in dem Bericht aber auch die Schattenseiten des Sports erwähnt: zum Beispiel Doping und Manipulation. In Zukunft müsse mehr dagegen getan werden. „Über deutsche Sporterfolge können wir uns nur freuen, wenn diese in fairer und sauberer Weise erreicht werden“, heißt es in dem Bericht. So sollen Doping und Spielmanipulation künftig strafrechtlich verfolgt werden. Die Bundesregierung plant dazu weitere Regelungen. Der Sport diene als Plattform für die Vermittlung allge- meiner, über den Bereich des Sports hinausgehender Werte wie Teamfä- higkeit und Respekt. Umso wichtiger sei deshalb ein fairer Wettkampf. In dem 13. Sportbericht spielt aber auch die Praxis der Vergabe von Großveranstaltungen eine Rolle. Gigantis­mus der Ausrichter sowie die Vergabepraxis der internationalen Dachverbände für Sportgroßveran- staltungen treffe in Deutschland – wie auch andernorts – auf verständliche Skepsis in der Bevölkerung, schreibt der für Sport zuständige Bundes­ innenminister Dr. Thomas de Maizière in dem Bericht. Foto: picture alliance/dpa Gerda Hasselfeldt, Vorsitzende der CSU-Landes- gruppe im Deutschen Bundestag Brief aus Berlin
  • 4. 06.02.2015 www.csu-landesgruppe.de Seite 4 Fachkräftezuwanderung Modernes Zuwanderungsrecht Deutschland hat nach den USA die weltweit größte Anzahl an Zuwanderern. Dies zeige, dass Deutschland ein modernes und funktionierendes Zuwanderungsrecht habe, erklärte Stephan Mayer, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Donnerstag im Deutschen Bundestag. Es sei unstrittig, dass Deutschland in den nächsten Jahren verstärkt Fachkräftezuwanderung benötige, so der CSU-Abgeordnete. „Aus meiner Sicht sind aber die jetzigen Regelungen ausreichend“, erklärte Mayer. Auch die OECD habe das deutsche Zuwanderungsrecht und seine geringen Hürden bei der Fachkräftezuwanderung ausdrücklich gelobt. Im vergangenen Jahr seien 470.000 Menschen mehr eingewandert als ausgewandert, unter- strich die CSU-Abgeordnete Andrea Lindholz. Im vierten Jahr in Folge sei die Bevölkerung der Bundesrepublik laut statistischem Bundesamt gewachsen. „Zuwanderung kompensiert den demografischen Wandel“, so Lindholz. Kulturtourismus Kulturelle Vielfalt fördern 2,9 Millionen Arbeitsplätze gibt es in der Tourismusbran- che in Deutschland. Tourismus ist somit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und zudem ein Vermittler der kulturellen Vielfalt Deutschlands in der Welt. Der Deutsche Bundestag debattierte am Freitag den Ge- setzentwurf zur Weiterentwicklung des Kulturtourismus in den Regionen. Die CSU-Landesgruppe möchte gemein- sam mit der CDU die beeindruckende Kulturlandschaft Deutschlands fördern. Dazu soll eine Online-Informa- tionsplattform geschaffen werden. Denn das kulturelle Erbe, das zeitgenössische Kulturschaffen, die Kreativ- wirtschaft sowie die Alltagskultur bergen insbesondere für den ländlichen Raum ein besonderes Potenzial, das noch nicht ausgeschöpft sei, heißt es in dem Antrag der Koalitionsfraktionen. Schlösser, Kirchen und Klöster sowie Festivals und Wallfahrten schafften zusammen mit den Naturlandschaften und der regionalen gastronomischen Tradition ein besonderes Erlebnis. Foto: picture alliance/ZB Foto: picture alliance/chromorange Finanzaufsicht über Versicherungen „Sicherheit des deutschen Finanzmarktes erhalten“ Risiken bei den Versicherungsunternehmen sollen frühzeitig erkannt werden. Dieses Ziel hat der am Donnerstag debattierte Gesetzentwurf zur Modernisierung der Finanzaufsicht über Versicherungen. Mit dem Gesetz wird die europäische Richtlinie zur Aufnahme und Ausübung der Versicherungs- und Rückversicherungstätigkeit in nationales Recht umgesetzt. Im Kern des Gesetzes geht es darum, finanzielle Risiken – Markt-, Kredit- und operationelle Risiken – stärker mit Eigenkapital abzudecken. Damit soll die Gefahr reduziert werden, dass ein Versicherungsunternehmen zahlungsunfähig wird. Darüber hinaus müssen die Versicherungsunterneh- men künftig höhere Anforderungen an die eigene Unternehmensor- ganisation erfüllen. CDU und CSU möchten mit dem Gesetz die Risiken für Versicherte reduzieren und die Versicherer stärken. Dr. h. c. Hans Michelbach, Mitglied und Obmann im Finanzausschuss, betonte: „Wir werden die andauernde Leistungsfähigkeit und Sicherheit des deutschen Finanzmarktes er- halten.“ Mit dem Gesetz sollen zu- sätzliche Veröffentlichungspflichten gegenüber Aufsichtsbehörden und Öffentlichkeit gelten. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass kleine und mittlere Versicherungsunternehmen künftig geringere Pflichten bei der Bericht- erstattung erfüllen müssen, um sie im Verhältnis zu den großen Unter- nehmen nicht übermäßig zu belasten. Der Wegfall von starren Quoten bei Investitionsentscheidungen der Ver- sicherer eröffnet den Unternehmen zudem neue Möglichkeiten für die Geldanlage, etwa für Investitionen in Infrastrukturprojekte. Michelbach unterstrich, dass dies ein Paradigmenwechsel sowie ein großer Vorteil für den Standort Deutschland seien. Foto: picture alliance/chromorange Brief aus Berlin