3. Nachhaltige Entwicklung
„Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der
Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generationen
ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Zwei
Schlüsselbegriffe sind wichtig:
Der Begriff von „Bedürfnisse“, insbesondere der
Grundbedürfnisse der Ärmsten der Welt, die die überwiegende
Priorität haben sollten; und
der Gedanke von "Beschränkungen, die der Stand der
Technologie und sozialen Organisation auf die Fähigkeit der
Umwelt ausübt, gegenwärtige und zukünftige Bedürfnisse zu
befriedigen.“
Volker Hauff: Unsere gemeinsame Zukunft? Der Brundtland-Bericht der
Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. 1987
6. Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen
Nationale und internationale Wissensplattform zum nachhaltigen Bauen
Veranstaltungen zum nachhaltigen Bauen
Schulung des Grundlagenwissens zum nachhaltigen Bauen
Erarbeitung und Weiterentwicklung des DGNB Zertifizierungssystems für
nachhaltige Bauwerke
Ausbildung, Prüfung und Zulassung von DGNB Auditoren
Operative Umsetzung der Zertifizierung: Konformitätsprüfung und Vergabe
des DGNB (Vor-)Zertifikats
Entwicklung eines Schulungsprogramms für Hochschulen und Akademien
8. Das DGNB Zertifizierungssystem
Betrachtung des gesamten
Lebenszyklus von Baumaterialen
und Bauwerk
Fokussierung auf die Bewertung
der Bauwerksperformance
Ganzheitliche und
gleichgewichtete Betrachtung aller
Aspekte der Nachhaltigkeit
Transparenz in der Entwicklung
und Controlling der Anwendung
Optimierungstool für die Planung
und Errichtung von Bauwerken
9. Das DGNB Zertifizierungssystem
Einheitliche Basis
Für jeden Status im Gebäudelebenszyklus
das passende Angebot
Basierend auf der gleichen umfassenden
Qualitätsperspektive
Zukunftsfähig
EU-Normung und Gesetzgebung als Basis
10. Das DGNB Zertifizierungssystem
Performance und Zielwert orientiert
Fokussierung auf die Bewertung des Gesamtgebäudes, nicht einzelner Maßnahmen
Dynamisches System
Anpassung an technische und gesellschaftliche, klimatische, bauliche, gesetzliche und
kulturelle Gegebenheiten/ Änderungen
15. Ökobilanz
Energieverbrauch und
Emissionen über den
gesamten Lebenszyklus:
Herstellung, Instandhaltung und
Endsorgung der
Gebäudekonstruktion
Gebäudebetrieb (nach EnEV)
Das Darmstadtium erfüllt die
Anforderungen der aktuellen
EnEV und schneidet
dementsprechend gut in der
Ökobilanz ab.
17. Flächeninanspruchnahme
Nutzung einer innerstädtischen
Fläche mit Vornutzung,
anstelle der Versiegelung
weiterer Gründflächen
(ehemaliges Institutsgebäude
der TU Darmstadt)
Nutzung der Dachflächen:
Als Erweiterung der Nutzfläche
(Dachterrasse)
Energieerzeugung (PV Anlage)
Positive Beeinflussung des
Mirkoklimas (Gründach)
19. Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus
Betrachtet werden:
Investitionskosten KG 300 + 400
Kosten Wartung und Instandhaltung (regelmäßige Zahlungen)
Kosten Ersatz Bauteile und Gebäudetechnik (unregelmäßige Zahlungen)
Nutzungskosten Reinigung
Nutzungskosten Energie
Nutzungskosten Wasser / Abwasser
Betrachtungszeitraum: 50 Jahre (Szenario)
Beim Darmstadtium machen die Baukosten ca. 2/3 der gesamten
Lebenszykluskosten über 50 Jahre aus. Erreicht wird dies durch:
Robuste und wartungsarme Gebäudekonstruktion
Energieeffiziente Gebäudehülle und Technik
Reduzierung der Energiekosten durch die PV-Anlage
Reduzierung der Wasser- / Abwasserkosten durch Vakuumtoilettenanlage und
Regenwassernutzung
21. Soziokulturelle u.
funktionale Qualität
SOC1.1 Thermischer Komfort
SOC1.2 Innenraumluftqualität
SOC1.3 Akustischer Komfort
SOC1.4 Visueller Komfort
SOC1.5 Einflussnahmemöglichkeiten
des Nutzers
SOC1.6 Außenraumqualitäten
SOC1.7 Sicherheit und Störfallrisiken
SOC2.1 Barrierefreiheit
SOC2.2 Öffentliche Zugänglichkeit
SOC2.3 Fahrradkomfort
SOC3.1 Verfahren zur städtebaulichen
und gestalterischen
Konzeption
SOC3.2 Kunst am Bau
SOC3.3 Grundrissqualitäten
Bild: S. Hofschaeger / pixelio.de
22. Visueller Komfort
Untersucht werden:
Tageslichtverfügbarkeit
Sichtverbindung nach außen
Lichtverteilung bei Kunstlicht
Bou S i E n1 a n m 000
ü r m d b e ( u u e 103
ra ün e Rmm r . . )
:
Durch die großen Fensterflächen schneidet das Darmstadtium in diesem
B u t n sre: besonders gut ab (95 von 100 möglichen Bewertungspunkten)
l Kriterium
e cu sä E
e h gt k
23. Flächeneffizienz
Erhöhung der Flächeneffizienz durch:
Nutzung der Verkehrflächen als Ausstellungsfläche
(Wechselwirkung mit Brandschutz)
Flexible, teilbare Räume: verschiedene Raumgrößen auf der
gleichen Grundfläche
24. Technische Qualität
TEC1.1 Brandschutz
TEC1.2 Schallschutz
TEC1.3 Wärme- und feuchteschutz-
technische Qualität der
Gebäudehülle
TEC1.4 Anpassungsfähigkeit der
technischen Systeme
TEC1.7 Reinigungs- und
Instandhaltungs-freundlichkeit
des Baukörpers
TEC1.8 Rückbau- und
Demontagefreundlichkeit
TEC1.9 Immissionsschutz
Bild: www.jenpix.de / pixelio.de:
25. Wärme- und feuchteschutztechnische
Qualität der Gebäudehülle
Höhere Behaglichkeit durch
optimierten Wärmeschutz und
Sonnenschutz
Geringerer Primär- und
Endenergiebedarf, geringere
Betriebskosten
Minimierte Wärmebrücken
Tauwasserschutz
Luftdichte Gebäudehülle
Darmstadtium:
Erfüllung der EnEV 2009
Übererfüllung der EnEV 2004 um
ca. 50%
26. Prozessqualität
PRO1.1 Qualität der Projektvorbereitung
PRO1.2 Integrale Planung
PRO1.3 Nachweis der Optimierung und
Komplexität der Herangehensweise
in der Planung
PRO1.4 Sicherung der
Nachhaltigkeitsaspekte in
Ausschreibung und Vergabe
PRO1.5 Schaffung von Voraussetzungen für
eine optimale Nutzung und
Bewirtschaftung
PRO2.1 Baustelle/Bauprozess
PRO2.2 Qualität der Bauausführung
PRO2.3 geordnete Inbetriebnahme
Bild: P. Kirchhoff / pixelio.de:
27. Qualität der Projektvorbereitung
Indikatoren:
Bedarfsplanung
Zielvereinbarung
Architekturwettbewerb
Simulation Nutzungsbedingter
Energieaufwand
Darmstadtium:
Markt- und Standortanalyse
Energiekonzept
Nachhaltigkeit im Wettbewerb
verankert
...
28. Standortqualität
SITE1.1 Mikrostandort
SITE1.2 Image und Zustand von Standort und
Quartier
SITE1.3 Verkehrsanbindung
SITE1.4 Nähe zu nutzungsrelevanten
Objekten und Einrichtungen
Bild: Markus Hein / pixelio.de:
35. Zertifizierung von Gebäuden
Zertifizierungsprozess so früh wie möglich in die
Planung integrieren: Zertifizierungssystem als
Planungswerkzeug benutzen.
Nachträgliche Zertifizierung problematisch:
Notwendige Nachweise wurden im Planungsprozess nicht
erstellt (z.B. Raumluftmessung)
Vorgaben des Zertifizierungsystems wurden in der
Planung nicht berücksichtigt (z.B. zertifizierte Hölzer,
emissionsarme Materialien etc.)
Insbesondere die Prozessqualität lässt sich nur mit
großem Aufwand nachweisen.
36. Was macht ein nachhaltiges
Veranstaltungsgebäude aus?
Lage, Lage, Lage
Gute Projektvorbereitung
Integrale Planung
Gute räumliche und funktionale Qualitäten
Energieeffiziente und ressourcenschonende Bauweise
Kostenbetrachtung über den gesamten Lebenszyklus
Gute Gestaltung
Geordnete Inbetriebnahme / Übergabe an den Nutzer
Qualitätssicherung in Planung und Bauausführung
z.B. durch eine Zertifizierung
Qualitätssicherung im Gebäudebetrieb (Monitoring)