DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Aktienmärkte sind wieder freundlicher
1. Presseinformation
Stuttgart, 18. April 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Die Aktienmärkte sind wieder freundlicher
Die Abwärtsspirale der letzten Tage konnte gestoppt werden und
die Investoren läuteten eine Kehrtwende ein. Kurz bevor die
magische Grenze von 6.500 Punkten beim DAX erreicht wurde,
hatten doch viele Anleger den Eindruck, dass die Talsohle
erreicht wäre, und gingen wieder in ein Kaufszenario über.
Nachdem am vergangenen Dienstag auch der ZEW-Index für
eine Stimmungsaufhellung gesorgt hatte, indem er die
Konjunkturerwartungen überdurchschnittlich nach oben anhob,
gab es kein Halten mehr und der DAX marschierte durch bis
6.801 Punkte. Diesem Kaufzwang konnten sich auch die
amerikanischen und asiatischen Anleger nicht entziehen, denn
der Dow-Jones- und der Nikkei-Index zogen kräftig an, und dies,
obwohl die US-Konjunkturindikatoren nach wie vor nur ein
gemischtes Bild abgeben. Der Immobiliensektor konnte sich zwar
etwas erholen, aber die Industrieproduktionsdaten liegen weit
unter den Markterwartungen. Unverändert positiv steht dagegen
die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland da, denn nun zog
auch der IWF nach und erhöhte seine Prognose für das
Wirtschaftswachstum der Bundesrepublik in diesem Jahr. Damit
würde Deutschland nach wie vor die Führungsrolle im
europäischen Staatenbund einnehmen. Der DAX hätte nun
wieder Potential, die alte Marke von 7.000 Punkten in Angriff zu
nehmen. Auch der Euro Stoxx 50 hat eine Kehrtwende durch die
Punktlandung auf der 2.300-Punkte-Marke vorgenommen, die
.
.
2. gleichzeitig als Unterstützungslinie dient, und geht nun wieder in
Richtung 2.450 bis 2.500 Punkte. Der Dow-Jones-Index liegt
noch knapp oberhalb der Unterstützungslinie von 13.000
Punkten. Sollte er wieder in die Richtung von 13.200 Punkten
gehen, würde er wieder zurück in seinen Aufwärtstrendkanal
gelangen.
Der IWF ist wieder einmal der Ansicht, dass er der EZB
Empfehlungen geben muss, und fordert eine weitere
Zinssenkung, da außer Deutschland die übrigen Euro-Länder
kein Wachstum vorweisen können, sondern im Gegenteil in der
Rezession verharren. Dass eine großzügige Geldschwemme
alleine kein Wachstum generieren kann, wie der IWF jedoch
annimmt, zeigt sich an den USA, aber auch an Japan. Insofern
kommt dem Euroraum sicherlich eine Sonderstellung zu, die von
den nächsten politischen Daten stark geprägt sein wird. Alleine
die Wahlen in Frankreich mit dem ersten Durchgang am
kommenden Wochenende und dem zweiten im Mai sowie die
Wahl in Griechenland am 6. Mai werden nicht unerheblichen
Einfluss auf die weitere Zinsentwicklung in Europa haben. Sollte
es zudem gelingen, dass Spanien seine zukünftigen
Neuemissionen unter 6 % und Italien seine unter 5,5 % an den
Markt bringt, wäre schon ein großes Ziel erreicht, um die
weiteren Sparpläne nicht zu gefährden. Das politische Umfeld bis
zum 6. Mai wird die Aktienmärkte weiter stark beeinflussen und
damit bleibt eine große Schwankungsbreite der Indizes bestehen.
Somit bleibt für Tradingaktionen viel Spielraum, dazu bestens
geeignet ist sicherlich der Bankensektor, aber auch
Unternehmen wie ThyssenKrupp oder SAP. Mittelfristig
denkende Anleger sollten entweder den Wahltermin vom 6. Mai
abwarten oder sich unverändert in defensiven Werten, wie
Novartis, Coca-Cola und Fresenius, bewegen.
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3. Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
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