Extensive Weidelandschaften durch multifunktionale Landwirtschaft - Perspektiven aus Biodiversitätsforschung und praktischer Umsetzung; Vortrag an der BOKU Wien, 10.10.2011
HUMER Gräserführerschein für bessere Futterwiesen 2015 mit 196 Folien
Grünland jedicke boku_wien_20111010
1. Extensive Weidelandschaften
durch multifunktionale Landwirtschaft
Perspektiven aus Biodiversitätsforschung
und praktischer Umsetzung
Extensive Weidelandschaften durch multifunktionale Landwirtschaft | Eckhard Jedicke | 1
2. Projekte
• Grünlandprojekt Rhön
Landschaftsentwicklung durch großflächig‐extensive Beweidung
im Biosphärenreservat Rhön
• Grünlandprojekt Spessart
Offenhaltung vom Tälern und Rodungsinseln, Vermarktung
• TRINET
Building up a central and eastern European cooperation in nature
conservation‐oriented grassland use
• Beweidung in der GAP‐Reform
Entwicklung der extensiven Beweidung als zukunftsfähiges
Naturschutzinstrument in der EU, im Bund und in den
Bundesländern
• Projektentwicklungen
Naturpark Diemelsee, Günztal‐Weiderind
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3. Situation des HNV‐Grünlands in Europa
underlying
fact reasons
processes
market economy
abandon‐
ment
farm succession
loss &
decline of
HNV intensifiable land
grassland
intensifi‐
market economy
cation
incentives
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15. Bodenbrüter – Beispiel Wiesen‐ & Baumpieper (EBLE 2009)
Eignung von Weiden für Bodenbrüter:
– Pieper mit tlw. hoher Siedlungsdichte
– für Spätbrüter geeignetere Struktur als Mähwiesen
– auf einigen Weideflächen sehr hoher Bruterfolg
– aber: nachgewiesene Brutverluste aufgrund Beweidung zu
vermuten
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16. Neuntöter (STEIL 2009)
Reviergröße:
0,2 – 2,4 ha (Ø 0,8 ha)
Deckung
• dornen‐ und stachelbewehrte Arten
• durch Beweidung positiv selektiert
Insektenreichtum
• vielfältige Strauchflora
• biodiverse Grünlandvegetation
• Tierdung
Sitz‐ und Jagdwarten
• meist 0,5 – 3,5 m hoch
• besonders wichtig in der Nähe zu
kurzrasiger Vegetation und Offenboden
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25. Zwischenfazit I
WEIDE Strukturvielfalt höher
WIESE höherer Blütenreichtum
(temporär)
mehr Sonderstrukturen & temporär fundamentaler
Ressourcen Eingriff in die Strukturen
zeitliche Kontinuität der hohe Tierverluste durch
Strukturen Mahd
heterogene Nährstoff‐ homogene Nährstoff‐
verteilung verteilung
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26. Zwischenfazit II
Weide UND Mähwiese
• im Einzelfall entscheiden
• Rahmenbedingungen der
großflächig‐extensiven Beweidung
beachten
interdisziplinär arbeiten NEUES wagen
• auf Augenhöhe mit Landwirten • Quellen & Fließgewässer
• Biodiversität, Wasser, Boden, Klima • typische (FFH‐)Mähwiesen
• ökonomische Situation • Gehölz‐/Waldrandstrukturen
• Vermarktungs‐Aktivität • Mischbeweidung
• Winterweide
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27. Fazit III
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28. Grünland in der GAP‐Reform: … die Herausforderungen
Natura 2000
Ökonomie landwirtschaftlicher Betriebe
2020‐Ziel
Biodiversität
Biodiv.‐Strategien
CBD
Wasser WRRL & Tochter‐RL
Boden (BRRL)
2°‐Ziel
Klima
minus 20 % (1990/2020)
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29. Vorzüge extensiver Weiden (I)
Gewässer‐
Biodiversität Gewässerqualität
revitalisierung
• max. 10 versus teils • Weide statt Acker • Tritt fördert
> 200 Pflanzenarten effektiver als Strukturierung
• Biotopverbund Uferrandstreifen • weniger Konflikte
• Nährstofffachten mit Landnutzung
reduziert
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30. Vorzüge extensiver Weiden (II)
Hochwasser‐ Erholungs‐
Klimaschutz
schutz landschaften
• Schwammwirkung • Emissionsminderung • Landschaftsbild
von Auengrünland (CO2, CH4, N2O) • Offenhaltung
• Weide effektiver als • blumenbunte
Wiese Wiesen
• Wertschöpfung
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31. … der Werkzeugkasten: Beweidung in der GAP 2014 – 2020
Agarumwelt‐
Beweidung
maßnahmen
in 1. Säule
in 2. Säule
integrieren
verbessern
Naturschutz‐
beratung für Bürokratie
Landwirte vereinfachen
einführen
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