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Digitalisierung: Ist die Zukunft
bereits Vergangenheit?
PM-Tage 2020, Unterschleißheim, 25. März 2020
Mittwoch, 11. März 2020 Conny Dethloff
11.03.2020 Conny Dethloff 2
Zeit
Rationalist, Realist Radikaler Konstruktivist
Ich muss π
π
Ich sehe die Welt,
wie sie ist.
Ich sehe Welt, wie
ich funktioniere.
1974 2006 Heute
Logbuch der Reise des Verstehens: https://blog-conny-dethloff.de/
11.03.2020 Conny Dethloff 3
Unsere heutigen Fragen
03 Wie funktioniert Komplexität für
mich?
02 Wie funktioniert Wirklichkeits-
emulation für mich?
04
Welche Schlussfolgerungen
ziehe ich, um passfähig zu
handeln?
01Wie funktioniert Digitalisierung für
mich?
Wie funktioniert Digitalisierung
für mich?
11.03.2020 Conny Dethloff 4
11.03.2020 Conny Dethloff 5
Digitalisierung  Überwindung menschlicher Grenzen durch Technisierung
erst im physischen Phänomenbereich, z.B. Faustkeil, Kran, Dampfmaschine etc. und
dann später immer mehr im psychischen Phänomenbereich, z.B. Taschenrechner, Mustererkennung
im Rahmen der Künstlichen Intelligenz etc.
Das beobachtete Phänomen der Digitalisierung ist nicht neu für mich und
reicht für mich nicht aus, um derzeitige Phänomene in Gesellschaft zu
erklären.
Was zeichnet unsere heutige Zeit im Unterschied zur Vergangenheit
„WIRKLICH“ für mich aus? Was funktioniert WIRKLICH neu für mich?
Wie funktioniert Wirklichkeits-
emulation für mich?
11.03.2020 Conny Dethloff 6
11.03.2020 Conny Dethloff 7

11.03.2020 Conny Dethloff 8
Wirklichkeitsemulation  Rekonstruktion
eines Systems im System.
11.03.2020 Conny Dethloff 9
11.03.2020 Conny Dethloff 10
Google Maps Hacks by Simon
Weckert
https://youtu.be/k5eL_al_m7Q
11.03.2020 Conny Dethloff 11
Wir emulieren Wirklichkeit schon lange, doch noch nie
zuvor haben wir das in diesem Ausmaß und in Symbiose
Maschinen gemacht. Die Menge non-lokal über uns
hinwegschwappender Wirklichkeitsemulationen
erschwert uns massiv, noch zwischen emulierten und
Wirklichkeiten vor Ort unterscheiden zu können.
Im schlimmsten Fall bricht Wirklichkeit vor Ort als Krise
über uns herein, da wir in unseren Emulationen Krisen
bis zur Unkenntlichkeit so eingepreist haben, dass sie
ihre Funktionen verlieren, uns auf sie einzustellen und
vorzubereiten.  Finanzkrise 2008
Wie funktioniert Komplexität für
mich?
11.03.2020 Conny Dethloff 12
11.03.2020 Conny Dethloff 13
11.03.2020 Conny Dethloff 14
Einfach ist nicht gleich einfach
11.03.2020 Conny Dethloff 15
Je komplexer ein Problem ist …
… desto weniger reichen unsere sprachlichen Mittel aus, um dieses
handlungsleitend zu beschreiben.
… desto weniger Wissen liegt vor, dieses zu lösen.
… desto weniger lässt sich eine Lösung vor dem Handeln als richtig oder
falsch klassifizieren.
… desto eher sollte man fragen, was GEGEN (Konsent) eine Lösungsoption
spricht, nicht was FÜR (Konsens) eine Lösungsoption spricht.
… desto weniger lässt sich dieses in Teilprobleme zerlegen und die
Teillösung zu einer Gesamtlösung zusammen setzen (Emergenz).
11.03.2020 Conny Dethloff 16
Je komplexer ein Problem ist …
… desto eher sollte man lernen, dieses zu handhaben, in dem man es
tut. Beispiel: Gleichgewichthalten beim Radfahren lernt man durch
Radfahren. Methoden helfen weniger.
… desto schwieriger ist es, das eigentliche Kernproblem zu
identifizieren.
… desto weniger gibt es die eine beste, sondern viele mögliche
Lösungen (Kontingenz).
… desto eher sollte man nach dem WER fragen, nicht nach dem WIE.
… desto länger und größer sollte man den Lösungsraum offen halten (
Ethischer Imperativ von Heinz von Foerster).
11.03.2020 Conny Dethloff 17
Je komplexer ein Problem ist …
… desto eher führt eine einseitige und primäre Fokussierung auf
wenige Aspekte zu einer kurzfristigen Lösung des Problems, jedoch
langfristig zu einer Verschlimmerung des Problems.
… desto eher sollten verschiedene Sichten und Meinungen
ausgehandelt statt ausdiskutiert werden.
… desto eher bringt eine gefundene passfähige Lösung immer auch
negative Wirkungen mit sich, die man handhaben sollte.
… desto mehr gewinnt der Mensch in Bezug zur Maschine beim
Problemlösen an Bedeutung.
11.03.2020 Conny Dethloff 18


+
Welche Schlussfolgerungen ziehe
ich, um passfähig zu handeln?
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11.03.2020 Conny Dethloff 20
Ein Teil des Macintosh-Erfolgs bestand
darin, dass die Leute, die daran gearbeitet
haben, Musiker, Dichter, Künstler,
Zoologen und Historiker waren, die zufällig
auch die besten Computerwissenschaftler
der Welt waren.
Steve Jobs 1996, in einer Fernsehdokumentation des
Fernsehsenders PBS
Ich sage meinen Spielern manchmal, dass sie nicht
gewinnen müssen, dass es Wichtigeres gibt als Fußball.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Gewinnen nicht
wichtig ist im Fußball, aber das wissen doch die Spieler
selbst. Wenn ich es ihnen immer wieder sage, dass sie
unbedingt gewinnen müssen, erreiche ich nur, dass sie
nervöser werden, vielleicht Angst haben und damit ihr
Talent nicht zum Vorschein bringen.
Jürgen Klopp 2019, sinngemäß von mir übertragen aus in einem
Interview zum Podcast „Make it YOUR Path“
11.03.2020 Conny Dethloff 21
Motto: Alles MUSS „getötet“ werden, damit
es bewertet werden kann.
In der Schule werden nur die Fragen
gestellt, wo die Antworten bereits bekannt
sind.
Heinz von Förster (1911-2002), österreichischer Physiker,
Kybernetiker und Philosoph
11.03.2020 Conny Dethloff 22
Teams, Bereiche, Unternehmen etc. müssen in Unbestimmtheit agieren, weil sie z.B. nicht gleichzeitig …
… jeden im Team an allen Fragen beteiligen können (=Partizipation) als auch dem Wunsch gerecht
werden können, ohne Einmischung anderer in Ruhe arbeiten zu können (=Abkapselung).
… Konsens herstellen (=Identifikation mit dem Bestehenden) als auch Konflikt (= De-Identifikation
zugunsten von Flexibilität ) sicher stellen können.
… die Unterordnung der Teammitglieder unter die Teamziele (= gemeinsame Ausrichtung) als auch die
Individualität der Teammitglieder (= Sicherstellung der Kreativität) bedienen können.
… Motivation durch neue Ideen bei den Vertretern des Neuen (=Zerstörung von Bewährtem) als auch
die Motivation durch Erhalt des Bewährten bei den Vertretern des Alten (=Verhinderung von
Innovation) gewährleisten können.
Quelle: Klaus Eidenschink „Teamdynamik – ein Geschehen im Paradox“ (https://metatheorie-der-
veraenderung.info/2020/01/09/teil-1-zur-teamdynamik/)
11.03.2020 Conny Dethloff 23
11.03.2020 Conny Dethloff 24
Unbestimmtheit  Wertschöpfung
wird vorbereitet
Sprint im Scrum Kontext
Imagination  Wert wird generiert und
geschöpft
Komplexe Anteile: 100%
Komplizierte Anteile: 0%
Komplexe Anteile: 0%
Komplizierte Anteile: 100%
Leichtgängiges und demütiges Handhaben von Unbestimmtheit ist für mich notwendig:
Lebendigkeit konstituiert sich an Unbestimmtheit. Ohne Unbestimmtheit, die ich immer wieder
imaginieren sollte und damit nie in Gänze auflösen kann, bin ich nicht lebendig.
11.03.2020 Conny Dethloff 25
11.03.2020 Conny Dethloff 26
Willst Du/ wollen Sie zusammen mit
uns die Magie hinter Komplexität,
Sprache und Kommunikation ein wenig
lüften?

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PM-Tage 2020 _ Digitalisierung _ Conny Dethloff

  • 1. Digitalisierung: Ist die Zukunft bereits Vergangenheit? PM-Tage 2020, Unterschleißheim, 25. März 2020 Mittwoch, 11. März 2020 Conny Dethloff
  • 2. 11.03.2020 Conny Dethloff 2 Zeit Rationalist, Realist Radikaler Konstruktivist Ich muss π π Ich sehe die Welt, wie sie ist. Ich sehe Welt, wie ich funktioniere. 1974 2006 Heute Logbuch der Reise des Verstehens: https://blog-conny-dethloff.de/
  • 3. 11.03.2020 Conny Dethloff 3 Unsere heutigen Fragen 03 Wie funktioniert Komplexität für mich? 02 Wie funktioniert Wirklichkeits- emulation für mich? 04 Welche Schlussfolgerungen ziehe ich, um passfähig zu handeln? 01Wie funktioniert Digitalisierung für mich?
  • 4. Wie funktioniert Digitalisierung für mich? 11.03.2020 Conny Dethloff 4
  • 5. 11.03.2020 Conny Dethloff 5 Digitalisierung  Überwindung menschlicher Grenzen durch Technisierung erst im physischen Phänomenbereich, z.B. Faustkeil, Kran, Dampfmaschine etc. und dann später immer mehr im psychischen Phänomenbereich, z.B. Taschenrechner, Mustererkennung im Rahmen der Künstlichen Intelligenz etc. Das beobachtete Phänomen der Digitalisierung ist nicht neu für mich und reicht für mich nicht aus, um derzeitige Phänomene in Gesellschaft zu erklären. Was zeichnet unsere heutige Zeit im Unterschied zur Vergangenheit „WIRKLICH“ für mich aus? Was funktioniert WIRKLICH neu für mich?
  • 6. Wie funktioniert Wirklichkeits- emulation für mich? 11.03.2020 Conny Dethloff 6
  • 8. 11.03.2020 Conny Dethloff 8 Wirklichkeitsemulation  Rekonstruktion eines Systems im System.
  • 10. 11.03.2020 Conny Dethloff 10 Google Maps Hacks by Simon Weckert https://youtu.be/k5eL_al_m7Q
  • 11. 11.03.2020 Conny Dethloff 11 Wir emulieren Wirklichkeit schon lange, doch noch nie zuvor haben wir das in diesem Ausmaß und in Symbiose Maschinen gemacht. Die Menge non-lokal über uns hinwegschwappender Wirklichkeitsemulationen erschwert uns massiv, noch zwischen emulierten und Wirklichkeiten vor Ort unterscheiden zu können. Im schlimmsten Fall bricht Wirklichkeit vor Ort als Krise über uns herein, da wir in unseren Emulationen Krisen bis zur Unkenntlichkeit so eingepreist haben, dass sie ihre Funktionen verlieren, uns auf sie einzustellen und vorzubereiten.  Finanzkrise 2008
  • 12. Wie funktioniert Komplexität für mich? 11.03.2020 Conny Dethloff 12
  • 14. 11.03.2020 Conny Dethloff 14 Einfach ist nicht gleich einfach
  • 15. 11.03.2020 Conny Dethloff 15 Je komplexer ein Problem ist … … desto weniger reichen unsere sprachlichen Mittel aus, um dieses handlungsleitend zu beschreiben. … desto weniger Wissen liegt vor, dieses zu lösen. … desto weniger lässt sich eine Lösung vor dem Handeln als richtig oder falsch klassifizieren. … desto eher sollte man fragen, was GEGEN (Konsent) eine Lösungsoption spricht, nicht was FÜR (Konsens) eine Lösungsoption spricht. … desto weniger lässt sich dieses in Teilprobleme zerlegen und die Teillösung zu einer Gesamtlösung zusammen setzen (Emergenz).
  • 16. 11.03.2020 Conny Dethloff 16 Je komplexer ein Problem ist … … desto eher sollte man lernen, dieses zu handhaben, in dem man es tut. Beispiel: Gleichgewichthalten beim Radfahren lernt man durch Radfahren. Methoden helfen weniger. … desto schwieriger ist es, das eigentliche Kernproblem zu identifizieren. … desto weniger gibt es die eine beste, sondern viele mögliche Lösungen (Kontingenz). … desto eher sollte man nach dem WER fragen, nicht nach dem WIE. … desto länger und größer sollte man den Lösungsraum offen halten ( Ethischer Imperativ von Heinz von Foerster).
  • 17. 11.03.2020 Conny Dethloff 17 Je komplexer ein Problem ist … … desto eher führt eine einseitige und primäre Fokussierung auf wenige Aspekte zu einer kurzfristigen Lösung des Problems, jedoch langfristig zu einer Verschlimmerung des Problems. … desto eher sollten verschiedene Sichten und Meinungen ausgehandelt statt ausdiskutiert werden. … desto eher bringt eine gefundene passfähige Lösung immer auch negative Wirkungen mit sich, die man handhaben sollte. … desto mehr gewinnt der Mensch in Bezug zur Maschine beim Problemlösen an Bedeutung.
  • 19. Welche Schlussfolgerungen ziehe ich, um passfähig zu handeln? 11.03.2020 Conny Dethloff 19
  • 20. 11.03.2020 Conny Dethloff 20 Ein Teil des Macintosh-Erfolgs bestand darin, dass die Leute, die daran gearbeitet haben, Musiker, Dichter, Künstler, Zoologen und Historiker waren, die zufällig auch die besten Computerwissenschaftler der Welt waren. Steve Jobs 1996, in einer Fernsehdokumentation des Fernsehsenders PBS Ich sage meinen Spielern manchmal, dass sie nicht gewinnen müssen, dass es Wichtigeres gibt als Fußball. Das bedeutet natürlich nicht, dass Gewinnen nicht wichtig ist im Fußball, aber das wissen doch die Spieler selbst. Wenn ich es ihnen immer wieder sage, dass sie unbedingt gewinnen müssen, erreiche ich nur, dass sie nervöser werden, vielleicht Angst haben und damit ihr Talent nicht zum Vorschein bringen. Jürgen Klopp 2019, sinngemäß von mir übertragen aus in einem Interview zum Podcast „Make it YOUR Path“
  • 21. 11.03.2020 Conny Dethloff 21 Motto: Alles MUSS „getötet“ werden, damit es bewertet werden kann. In der Schule werden nur die Fragen gestellt, wo die Antworten bereits bekannt sind. Heinz von Förster (1911-2002), österreichischer Physiker, Kybernetiker und Philosoph
  • 22. 11.03.2020 Conny Dethloff 22 Teams, Bereiche, Unternehmen etc. müssen in Unbestimmtheit agieren, weil sie z.B. nicht gleichzeitig … … jeden im Team an allen Fragen beteiligen können (=Partizipation) als auch dem Wunsch gerecht werden können, ohne Einmischung anderer in Ruhe arbeiten zu können (=Abkapselung). … Konsens herstellen (=Identifikation mit dem Bestehenden) als auch Konflikt (= De-Identifikation zugunsten von Flexibilität ) sicher stellen können. … die Unterordnung der Teammitglieder unter die Teamziele (= gemeinsame Ausrichtung) als auch die Individualität der Teammitglieder (= Sicherstellung der Kreativität) bedienen können. … Motivation durch neue Ideen bei den Vertretern des Neuen (=Zerstörung von Bewährtem) als auch die Motivation durch Erhalt des Bewährten bei den Vertretern des Alten (=Verhinderung von Innovation) gewährleisten können. Quelle: Klaus Eidenschink „Teamdynamik – ein Geschehen im Paradox“ (https://metatheorie-der- veraenderung.info/2020/01/09/teil-1-zur-teamdynamik/)
  • 24. 11.03.2020 Conny Dethloff 24 Unbestimmtheit  Wertschöpfung wird vorbereitet Sprint im Scrum Kontext Imagination  Wert wird generiert und geschöpft Komplexe Anteile: 100% Komplizierte Anteile: 0% Komplexe Anteile: 0% Komplizierte Anteile: 100% Leichtgängiges und demütiges Handhaben von Unbestimmtheit ist für mich notwendig: Lebendigkeit konstituiert sich an Unbestimmtheit. Ohne Unbestimmtheit, die ich immer wieder imaginieren sollte und damit nie in Gänze auflösen kann, bin ich nicht lebendig.
  • 26. 11.03.2020 Conny Dethloff 26 Willst Du/ wollen Sie zusammen mit uns die Magie hinter Komplexität, Sprache und Kommunikation ein wenig lüften?