M-Days 2012
Deutschland Digital:
Initiativen für mehr Innovationen,
Wachstum und Beschäftigung
Dr. Andreas Goerdeler
Unterabteilungsleiter Informationsgesellschaft; Medien
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Das Blog der Messe Frankfurt zur Digitalisierung des Geschäftslebens:
http://connected.messefrankfurt.com/de/
Deutschland Digital: Initiativen für mehr Innovationen, Wachstum und Beschäftigung
1. Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation
Deutschland Digital:
Initiativen für mehr Innovationen,
Wachstum und Beschäftigung
Mobile Working - Konferenz zu M-Days
am 01. Februar 2011
Dr. Andreas Goerdeler
Unterabteilungsleiter Informationsgesellschaft; Medien
www.bmwi.de Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
2. 1. Warum sind IKT für Innovation, Wachstum und
Beschäftigung so wichtig ?
Ökonomische Kennzahlen (BITKOM, McKinsey):
145,5 Mrd. € Umsatz für 2011 (+2%)
843.000 Beschäftigte und 650.000 IT-Fachleute bei Anwendern (2010)
Internetbeitrag zum BIP: 3,4% (Deutschland: 3,2 %)
Wachstumsbeitrag der letzten 5 Jahre: 21 % (Deutschland: 24%)
über die letzten 15 Jahre: 10% (Deutschland: 14%)
Positive Wachstumseffekte zu 75% in traditionellen Sektoren: Produktivitätseffekte
Internet als Jobmotor: Positiver Nettoeffekt => 2,6 Jobs für einen verlorenen Job
Infrastruktur:
Breitband: ca. 26 Mio. Haushalte, Verfügbarkeit mit mind. 1 MBit/s bei 99 % (Mitte 2011)
TV-/Kabelnetz: ca. 28 Mio. Haushalte
Mobilfunk: 110 Mio. Anschlüsse (2Q 2011, Penetration 130%); UMTS: 31 Mio. (2010)
Internet-Nutzung:
52,7 Mio. Deutsche (75 % aller Bürger ab 14 Jahren)
30% aller Beschäftigten am Arbeitsplatz; 95% aller Unternehmen (mehr als 10 MA)
3. 2. Wichtigste Voraussetzung des Mobilen Internets
Vernetzung Jedermann, Jedes Ding, Jeder Dienst
(SocialNetwork, Internet der
Dinge/Dienste)
Übertragung Drahtlos
Speicherung Cloud
Nutzung Anywhere – Anytime – Anyone/Anything
Von realem und virtuellem Umfeld ständig
umgeben
4. 3. Wichtigste Chancen des Mobilen Internets
Neue Unternehmen und Märkte
BusinessApps noch ganz am Anfang
Consumer Apps bereits success story
Optimierung der Wertschöpfung in traditionellen
Unternehmen
Neue Wettbewerbsvorteile
Mehr Qualität sowie Kosten- und Zeiteinsparungen
5. 4. Entwicklungscharakteristika
Münchener Kreis: „Konferenz App Economy - Paradigmenwechsel oder Evolution?“
(November 2011)
18.5 Mio Handybesitzer in Deutschland nutzen Smartphones (32% des Gesamtmarktes)
bei starkem Wachstum (67% p.a.) im August 2011
Anteil MultiMedia - Nutzung in Deutschland 35% ( im Vorjahr 29%, SMS-Anteil sinkt)
2012: ca. 26 Mrd. App. Downloads weltweit (prognostiziert gegenüber 7 Mrd. in 2010)
2015: Mobile Internet-Nutzung > Stationäre Internet-Nutzung
2019: 75% der Mobilfunker in Deutschland nutzen täglich das Internet über Mobilgerät
6. 5. Business Apps stehen am Anfang
Konsumenten Apps:
Unterhaltung, Spiele, Sport
soziale Netzwerke
Alltagshilfen
boomender Markt, geringe Zahlungsbereitschaft
Business Apps:
Informationen zu Geschäftsentwicklung, aktuelle Verträge, kundenspezifischer
Kommunikationshistorie, Stücklisten, Preise etc.
Geschäftprozesse, wie Anlagenstatus, Lagerbestand,
Transportlogistik, Reisegenehmigungen u.a.
Markt mit größter Zahlungsbereitschaft
7. 6. Was tut das BMWi ?
Federführung für die Konzeption und Umsetzung der IKT-Strategie „Deutschland Digital
2015“ der Bundesregierung – erste Bilanz auf dem IT-Gipfel in München
(Motto: vernetzt - mobil - smart)
Themenbereiche
Neues Wachstum und neue Arbeitsplätze durch Digitalisierung: Neue Geschäftsmodelle
Digitale Netze der Zukunft: Breitbandstrategie u.a.
Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt (inkl. Schutz geistigen Eigentums)
Forschung und Entwicklung für eine digitale Zukunft (u. a. Leuchtturmprojekte)
Förderung des Mittelstands (u. a. Netzwerk elektronischer Geschäftsverkehr)
Bildung, Medienkompetenz und Integration
Digitale Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen und eine bürgernahe
Gesellschaft: E-Goverment, E-Partizipation, IKT für Umweltschutz u.a.
8. 7. Worauf konzentriert sich die IKT-Strategie des BMWi?
a) Schaffung einer leistungsfähigen und zukunftssicheren Internetinfrastruktur mobiles und
festes Breitband im Rahmen der Breitbandstrategie: für 75 % aller Haushalte
Breitbandanschlüsse 50 MBit/s bis 2014 (Synergien beim Infrastrukturausbau, Frequenzpolitik,
wettbewerbsorientierte Regulierung, Monitoring); Deutschland Vorreiter bei LTE (Nutzung der
digitalen Dividende)
b) Nutzung der IKT als zentrale Querschnittstechnologie für Wachstum und Beschäftigung:
IKT-spezifische Rahmenbedingungen (TMG, Datenschutz), Technologieprogramme zur
Erschließung von Wachstumspotenzialen in konkreten Anwendungsfeldern (Internet der Dienste
etc.) und zur Bewältigung von Zukunftsherausforderungen wie Energiewende, demografischer
Wandel etc.
9. 8. Welches sind die Schwerpunkte der Technologieprogramme
des BMWi ?
Internet der Energie: E-Energy und IKT für Elektromobilität
Internet der Dienste: THESEUS und Cloud Computing
Internet der Dinge: Autonomik und Connected Living
GreenIT: IT2Green
Mobiles Internet: SimoBIT
Gründerwettbewerb IKT innovativ
gefördert werden im vorwettbewerblichen Bereich Projekte für neuartige IKT-
basierte Anwendungen mit starkem Transferpotenzial zu mittelständischen
Unternehmen
Gesamtetat: ca. 100 Mio € p.a.
+ IT-Anwendungen: ca. 18.5 Mio €
Kultur- und Kreativwirtschaft: ca 3.5 Mio €
10. 9. Welche Aufgaben hat die Begleitforschung?
Programm - Monitoring
Analyse und Bewertung der Projektfortschritte
Nationaler / internationaler Vergleich
Programmspezifische Querschnittsthemen
projektübergreifende Abstimmung, Synergieeffekte
Vernetzung mit Multiplikatoren und weiteren-Akteuren
Programmspezifischer Technologietransfer
Internetplattform
Veranstaltungen (Jahreskongresse etc.)
verallgemeinerungsfähiges Wissen, Handlungsempfehlungen
Praxisleitfaden
11. 10. Fokus: Leuchtturmprojekt SimoBIT: Zielsetzung
SimoBIT
„Sichere Anwendung der mobilen Informationstechnik zur
Wertschöpfungssteigerung in Mittelstand und Verwaltung“
Zielgruppe: Unternehmen und Öffentliche Verwaltung (B2B, B2G)
Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen, Kosten- und Zeiteinsparungen
Traditionelle Prozess- und Wertschöpfungsketten optimieren, reorganisieren
Neue Wertschöpfung erschließen
Beschleunigung der Marktentwicklung mobiler Business-Applikationen
12. 10. Fokus: Leuchtturmprojekt SimoBIT: Zielsetzung
Ganzheitlicher Ansatz der Entwicklungsarbeiten
Neben IT Beachtung von rechtlichen, organisatorischen, sozialen
Aspekten
Gewährleistung von IT-Sicherheit (!)
Nachhaltige Veränderungen der Arbeitswelten
Entgrenzung der Arbeitswelt
Mehr Kompetenz und Verantwortung des mobilen Arbeiters
13. 11.1 Leuchtturmprojekt SimoBIT: Kenndaten
WIK-Studien:
2005: Bestandsaufnahme und Potenzialanalyse
BMWi-Bekanntmachung:
Bekanntmachung
2006: SimoBIT Technologiewettbewerb: 100 Projektvorschläge
Förderaktivität:
2006: Auswahl von 12 Förderprojekten mit 54 Projektpartnern
2007: Start der Förderung durch BMWi, Start der Begleitforschung (WIK)
Gesamtinvestition ca. 60 Mio. €, davon rund 30 Mio. € Förderung
seit 2010: Ende der Förderung, Beginn der kommerziellen Verwertung
14. 11.2 Anwendungsfelder der Förderprojekte
Gesundheitswirtschaft
Telenotarzt:
Übertragung eines Videostream plus Vitaldaten
aus Rettungswagen bzw. Einsatzort ins Krankenhaus
--> Probebetrieb in 5 Städten in NRW
Mobile Pflegeakte:
Erfassung von Pflegedaten vor Ort bei Patienten,
Anbindung aller Akteure (Hausarzt, Krankenhäuser, Angehörige, …)
--> Spin-Off des FZI (Kostenersparnis bei einer Pflegeeinrichtung: 30%)
Mobiles Ressourcenmanagement im Krankenhaus:
Verfügbarkeit von mobilen medizinischen Geräten und Überwachung von
Blutkonserven
--> Probetrieb mit Monitoring von Blutkonserven und Funknetz im Krankenhaus
15. 11.2 Anwendungsfelder der Förderprojekte
Öffentliche Verwaltung
Mobiles Kommunales Infrastrukturmanagement am Beispiel Straße:
Zusammenführung heterogener Daten aus Verwaltung und Wirtschaft
--> Projekte: Baustellen- und Ereignismanagement, Mobile Straßenzustandserfassung (App)
Forstwirtschaft:
Mobile Unterstützung für Forstverwaltung
--> Einsatz bei Bundeswaldinventur
Feuerwehr:
Mobile Plattform zur Unterstützung bei vorbeugendem
und abwehrendem Brandschutz
--> Verwertungspotenzial wird gerade ermittelt
16. 11.2 Anwendungsfelder der Förderprojekte
Maschinenbau
Wearable Computing im Automobilbau:
Unterstützung durch mobile IT für Kommissionierung und Wartung, Arbeiter haben
„beide Hände frei“
--> Erste Wearables mit Verkaufserfolgen
Mobile Unterstützung von Servicedienstleistungen im Maschinenbau:
Integration von Mobilfunk + RFID + WLAN für weltweiten Vor-Ort-Serviceeinsatz
--> Praxisbetrieb des Systems in einer Firma zeigt Prozessbeschleunigung
Integration autonomer mobiler Prozesse in der Landwirtschaft:
Autonome und dynamische Geschäftsprozesse werden selbstorganisierend
vernetzt
--> noch weiterer Projektbedarf notwendig
17. 11.2 Anwendungsfelder der Förderprojekte
Handwerk und kleine Unternehmen
Mobile Kollaborationsplattform für kleine Handwerksbetriebe:
Handwerker bilden Bietergemeinschaften, Beteiligung an Großprojekten
--> positive Marktaufnahme der Kollaborationsplattform im Handwerk
Mobile Unterstützung für Handelsvertretungen:
Mobiler Echtzeitzugriff auf Backendprozesse verschiedener Lieferanten
--> Verband der Handelsvertreter (VDH) als Kunde mit zahlreichen Nutzern
Generische Middleware zur Schaffung mobiler Applikationen:
„Baukasten“ für die kostengünstige Entwicklung von B2B-Apps
--> Mobile Office-Lösungen z.B. in einer Fraktion des Deutsche Bundestages
18. 11.3 SimoBIT-Begleitforschung
Angedockt an die 12 Leuchtturmprojekte
Fasst neues Know-How zusammen:
Durchführung von Markt- und Vergleichsstudien
Beschleunigt den Wissenstransfer:
Arbeitsforen, Kooperationsplattform (900 aktive Teilnehmer)
Beantwortet Querschnittsfragen:
Recht, Akzeptanz, Geschäftsmodelle, IT-Sicherheit
Sorgt für öffentliches Interesse: Internetportal www.simobit.de
5.000 Zugriffe pro Monat (2011)
Die Ergebnisse der Begleitforschung stehen in
Form von fünf Leitfäden unter Basis geschaffen für
www.simobit.de kostenlos zur Verfügung Marktentfaltung
Anwender von mobilen Internetlösungen: Effizienzgewinne und 20% Kosteneinsparungen
19. 11.4 Die Zukunft von SimoBIT
Fortführung des Kooperations- und Kommunikationsnetzwerkes durch den
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. , Unit „Mobile Business
Solutions“ in Zusammenarbeit mit BMWi
Ziel:
Transfer von „Mobile Business Solutions“ (MBS) in die Breite beschleunigen und
verstärken
Potenziale und Bedeutung von MBS demonstrieren
Transparenz über Aktivitäten sicherstellen
Netzwerk für Wissensaustausch und Kooperationen ausbauen
Marktentfaltung weiter beschleunigen und verstärken
20. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Andreas Goerdeler Bundesministerium für Wirtschaft und
Unterabteilungsleiter Technologie
Informationsgesellschaft; Medien Tel: (030)18 615-6020
E-Mail: andreas.goerdeler@bmwi.bund.de