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– Charts –
in Ergänzung zu den Sprechzetteln von Dr. Jörg Dräger und Prof. Wilfried Bos
Weiterführende Informationen in der Langfassung und im Internet unter
www.chancen-spiegel.de
Chancenspiegel 2013
Zur Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit der
deutschen Schulsysteme mit einer Vertiefung zum
schulischen Ganztag
2
Den stärksten Positiv-Trend seit dem Schuljahr 2009/10
verzeichnet Deutschland bei den Schulabschlüssen:
Der Anteil der Schulabbrecher sank um mehr als ein Zehntel
von 6,9 auf 6,2 Prozent.
Im Abgangsjahr 2011 verließen deutschlandweit 49.560 Schüler ihre
Schulen, ohne einen Hauptschulabschluss erworben zu haben. Dies
entspricht einem Anteil von 6,2 Prozent.
Seit 2009 sinkt der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss um 0,7
Prozentpunkte von bundesweit 6,9 auf 6,2 Prozent, was einem absoluten
Rückgang von rund 8.800 Abgängern entspricht.
3
Ein weiterer Positiv-Trend bei höheren Schulabschlüssen: Der
Anteil der Schulabgänger mit Hochschulreife steigt auf ein
Rekordhoch – mehr als jeder Zweite erwirbt inzwischen einen
Schulabschluss, der zur Aufnahme eines Studiums berechtigt.
Der Anteil der Absolventen mit Hochschulreife betrug im
Abschlussjahr 2011 51,1 Prozent.
Gegenüber 2009, als der Anteil der Absolventen mit Hochschulreife
bei 46,7 Prozent lag, ist das ein Anstieg um 4,4 Prozentpunkte.
4
Stagnation herrscht beim Kompetenzerwerb: Das
Leseverständnis der Grundschüler bewegt sich auf nahezu
demselben Niveau wie vor zehn Jahren, und es ist weiterhin
stark abhängig von der sozialen Herkunft.
Tabelle: Mittlere Lesekompetenz der Oberen Dienstklasse im Vergleich zur EGP-Klasse der
(Fach-)Arbeiter in Deutschland bei IGLU 2001, 2006 und 2011
2001 2006 2011
Mittlere Lesekompetenz
Gesamt
539 548 541
Obere Dienstklasse (I) 574 581 575
(Fach-)Arbeiter (V, VI) 532 541 533
EIA: Progress in International Reading Literacy Study (PIRLS) © IGLU 2011
2011 erreichten die Viertklässler in Deutschland mit 541 Punkten
durchschnittlich in etwa dieselbe Leseleistung wie 2001 mit 539
Punkten.
2011 wie 2001 liegen die Kinder aus niedrigen Sozialschichten bei der
Lesekompetenz bereits im Alter von zehn Jahren durchschnittlich um
ein Jahr zurück: der Abstand zwischen Kindern aus Familien der
oberen Dienstklasse zu den Kinder aus (Fach-)Arbeiterfamilien betrug
2011 wie 2001 42 Punkte.
5
Langsamer Ausbau der Ganztagsschulen: Der Anteil der
Schüler im Ganztagsbetrieb steigt zwischen 2010 und 2011
nur geringfügig von 26,9 auf 28,1 Prozent.
28,1 Prozent aller Schüler der Primar- und Sekundarstufe I waren im
Jahr 2010 Schüler einer Ganztagsschule.
Innerhalb eines Jahres ist der Anteil von Ganztagsschülern gegenüber
2009 damit lediglich um 1,2 Prozentpunkte gestiegen.
6
Schneckentempo auch beim gebundenen Ganztag, der gute
Möglichkeiten bietet, den Einfluss der sozialen Herkunft zu
verringern: Nur 12,7 Prozent der Schüler gingen 2010 in eine
gebundene Ganztagsschule, was nur eine geringfügige
Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Die Werte für den Anteil der Schüler, die Zugang zu einem Platz in einer
gebundenen Ganztagsschule haben, erhöhen sich zwischen den Jahren
2009 und 2010 nur wenig. Im Bundesdurchschnitt stieg der Anteil um 0,8
Prozentpunkte von 11,9 auf 12,7 Prozent.
7
Wenig Bewegung bei der Inklusion: Trotz der Bemühungen um
Inklusion bleibt die Bedeutung der Förderschulen nahezu stabil.
Der Anteil der Schüler, die separat in Förderschulen unterrichtet
werden, ging nur geringfügig zurück: Immer noch blieben im Schuljahr
2011/12 4,8 Prozent aller Schüler vom Regelschulbesuch
ausgeschlossen – gegenüber 5 Prozent im Schuljahr 2009/10.
Der gemeinsame Unterricht kommt zwar voran: der Anteil der Schüler
mit Förderbedarf, die in Regelschulen unterrichtet werden, stieg von
20,1 Prozent im Schuljahr 2009/10 auf 25,0 Prozent im Schuljahr
2011/12. Im selben Zeitraum ist die Förderquote von 6,2 auf 6,4
gestiegen, was die anhaltende Bedeutung der Förderschulen trotz
steigender Inklusionsanteile erklärt
8
Kaum positive Veränderung bei der Durchlässigkeit: Immer
noch ist die Wahrscheinlichkeit, von einer höheren in eine
niedrigere Schulart wechseln zu müssen, wesentlich höher
als umgekehrt.
Das Verhältnis von Aufwärts- zu Abwärtswechseln der Schüler in den
Jahrgangsstufen 7 bis 9 bleibt im Vergleich zum Schuljahr 2009/10
nahezu konstant: Bundesweit kamen im Schuljahr 2011/12 auf einen
Wechsel von einer niedrigeren auf eine höhere Schulart durchschnittlich
4,2 Wechsel von einer höheren auf eine niedrigere Schulart.
Im letzten Berichtszeitraum im Schuljahr 2009/10 lag das Verhältnis bei
1 zu 4,3, es hat sich demnach leicht zugunsten der Aufstiegswechsel
verändert.

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  • 1. 1 – Charts – in Ergänzung zu den Sprechzetteln von Dr. Jörg Dräger und Prof. Wilfried Bos Weiterführende Informationen in der Langfassung und im Internet unter www.chancen-spiegel.de Chancenspiegel 2013 Zur Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit der deutschen Schulsysteme mit einer Vertiefung zum schulischen Ganztag
  • 2. 2 Den stärksten Positiv-Trend seit dem Schuljahr 2009/10 verzeichnet Deutschland bei den Schulabschlüssen: Der Anteil der Schulabbrecher sank um mehr als ein Zehntel von 6,9 auf 6,2 Prozent. Im Abgangsjahr 2011 verließen deutschlandweit 49.560 Schüler ihre Schulen, ohne einen Hauptschulabschluss erworben zu haben. Dies entspricht einem Anteil von 6,2 Prozent. Seit 2009 sinkt der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss um 0,7 Prozentpunkte von bundesweit 6,9 auf 6,2 Prozent, was einem absoluten Rückgang von rund 8.800 Abgängern entspricht.
  • 3. 3 Ein weiterer Positiv-Trend bei höheren Schulabschlüssen: Der Anteil der Schulabgänger mit Hochschulreife steigt auf ein Rekordhoch – mehr als jeder Zweite erwirbt inzwischen einen Schulabschluss, der zur Aufnahme eines Studiums berechtigt. Der Anteil der Absolventen mit Hochschulreife betrug im Abschlussjahr 2011 51,1 Prozent. Gegenüber 2009, als der Anteil der Absolventen mit Hochschulreife bei 46,7 Prozent lag, ist das ein Anstieg um 4,4 Prozentpunkte.
  • 4. 4 Stagnation herrscht beim Kompetenzerwerb: Das Leseverständnis der Grundschüler bewegt sich auf nahezu demselben Niveau wie vor zehn Jahren, und es ist weiterhin stark abhängig von der sozialen Herkunft. Tabelle: Mittlere Lesekompetenz der Oberen Dienstklasse im Vergleich zur EGP-Klasse der (Fach-)Arbeiter in Deutschland bei IGLU 2001, 2006 und 2011 2001 2006 2011 Mittlere Lesekompetenz Gesamt 539 548 541 Obere Dienstklasse (I) 574 581 575 (Fach-)Arbeiter (V, VI) 532 541 533 EIA: Progress in International Reading Literacy Study (PIRLS) © IGLU 2011 2011 erreichten die Viertklässler in Deutschland mit 541 Punkten durchschnittlich in etwa dieselbe Leseleistung wie 2001 mit 539 Punkten. 2011 wie 2001 liegen die Kinder aus niedrigen Sozialschichten bei der Lesekompetenz bereits im Alter von zehn Jahren durchschnittlich um ein Jahr zurück: der Abstand zwischen Kindern aus Familien der oberen Dienstklasse zu den Kinder aus (Fach-)Arbeiterfamilien betrug 2011 wie 2001 42 Punkte.
  • 5. 5 Langsamer Ausbau der Ganztagsschulen: Der Anteil der Schüler im Ganztagsbetrieb steigt zwischen 2010 und 2011 nur geringfügig von 26,9 auf 28,1 Prozent. 28,1 Prozent aller Schüler der Primar- und Sekundarstufe I waren im Jahr 2010 Schüler einer Ganztagsschule. Innerhalb eines Jahres ist der Anteil von Ganztagsschülern gegenüber 2009 damit lediglich um 1,2 Prozentpunkte gestiegen.
  • 6. 6 Schneckentempo auch beim gebundenen Ganztag, der gute Möglichkeiten bietet, den Einfluss der sozialen Herkunft zu verringern: Nur 12,7 Prozent der Schüler gingen 2010 in eine gebundene Ganztagsschule, was nur eine geringfügige Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Werte für den Anteil der Schüler, die Zugang zu einem Platz in einer gebundenen Ganztagsschule haben, erhöhen sich zwischen den Jahren 2009 und 2010 nur wenig. Im Bundesdurchschnitt stieg der Anteil um 0,8 Prozentpunkte von 11,9 auf 12,7 Prozent.
  • 7. 7 Wenig Bewegung bei der Inklusion: Trotz der Bemühungen um Inklusion bleibt die Bedeutung der Förderschulen nahezu stabil. Der Anteil der Schüler, die separat in Förderschulen unterrichtet werden, ging nur geringfügig zurück: Immer noch blieben im Schuljahr 2011/12 4,8 Prozent aller Schüler vom Regelschulbesuch ausgeschlossen – gegenüber 5 Prozent im Schuljahr 2009/10. Der gemeinsame Unterricht kommt zwar voran: der Anteil der Schüler mit Förderbedarf, die in Regelschulen unterrichtet werden, stieg von 20,1 Prozent im Schuljahr 2009/10 auf 25,0 Prozent im Schuljahr 2011/12. Im selben Zeitraum ist die Förderquote von 6,2 auf 6,4 gestiegen, was die anhaltende Bedeutung der Förderschulen trotz steigender Inklusionsanteile erklärt
  • 8. 8 Kaum positive Veränderung bei der Durchlässigkeit: Immer noch ist die Wahrscheinlichkeit, von einer höheren in eine niedrigere Schulart wechseln zu müssen, wesentlich höher als umgekehrt. Das Verhältnis von Aufwärts- zu Abwärtswechseln der Schüler in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 bleibt im Vergleich zum Schuljahr 2009/10 nahezu konstant: Bundesweit kamen im Schuljahr 2011/12 auf einen Wechsel von einer niedrigeren auf eine höhere Schulart durchschnittlich 4,2 Wechsel von einer höheren auf eine niedrigere Schulart. Im letzten Berichtszeitraum im Schuljahr 2009/10 lag das Verhältnis bei 1 zu 4,3, es hat sich demnach leicht zugunsten der Aufstiegswechsel verändert.