10. Strukturgenetisches Verständnis von Wissen „Nach der strukturgenetischen Auffassung besteht alles Wissen einer Person aus Systemen von kognitiven Strukturen, die sich durch die Interaktion mit der Umwelt und mit Sozialpartnern herausbilden und fortlaufend verändern. Durch diese Interaktionen ist/wird es möglich, dass Wissen auch objektiviert und damit öffentlich wird und dass sich Menschen untereinander verständigen können. Man kann also zwei übergeordnete Formen von Wissen unterscheiden, die einen ersten und leicht verständlichen Zugang zur strukturgenetischen Perspektive auf Wissen eröffnen: das personale Wissen und das öffentliche Wissen.“ (Reinmann, 2005, S. 10; siehe auch Seiler & Reinmann, 2004)
11. Gestatten: von Beruf „Wissensarbeiter“ Wissensarbeit ist komplex und wenig planbar, stellt immer wieder neue Anforderungen und erfordert einen hohen Grad an Informiertheit, Koordination und Kooperation, aber auch Entwicklung und andere kreative Leistungen. In der Wissensarbeit begreift man Wissen als einen Prozess, der niemals abgeschlossen ist, kontinuierlich erneuert werden muss und nicht als Wahrheit, sondern als Ressource gilt. (Hube, 2005; Willke, 2001) Bildquelle: http://media.kunst-fuer-alle.de/img/12/g/12_lo03~_loriot_der-denker.jpg
13. Warum Wissen „managen“? „Wissensmanagement ist eine Herausforderung für alle Unternehmen, welche in der Wissensgesellschaft überleben und ihre Wettbewerbsposition ausbauen wollen. Während das Management klassischer Produktionsfaktoren ausgereizt zu sein scheint, hat das Management des Wissens seine Zukunft noch vor sich.“ (Probst, Raub & Romhardt, 1997/2003, S. 1) Ziel: Steigerung von Effizienz und Effektivität (primär betriebswirtschaftliche Sichtweise)!
14. Wissensmanagement – was ist das eigentlich? „Wissensmanagement meint die (Meta-)Steuerungund Gestaltung von Rahmenbedingungen sowie die Förderung von Wissensträgern derart, dass ein systematischer (versus zufälliger) und verantwortungsvoller (versus nicht begründbarer) Umgang mit personalem und öffentlichem Wissen wahrscheinlicher wird.“ (Reinmann, 2009, S. 29)
15. Die drei Säulen des Wissensmanagements Schaffung einer Infrastruktur für Wissensmanage-ment und Offenheit für (technologische) Entwicklungen Kompetenz- und Persönlichkeits-entwicklung der Mitglieder einer Organisation Entwicklung der Organisation als Ganzes („Lernende Organisation“) Mensch Organisation Technik (Probst, Raub & Romhardt, 1997/2003)
16. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 1. Technik Schaffung einer Infrastruktur für Wissensmanage-ment und Offenheit für (technologische) Entwicklungen Kompetenz- und Persönlichkeits-entwicklung der Mitglieder einer Organisation Entwicklung der Organisation als Ganzes („Lernende Organisation“) Mensch Organisation Technik (Probst, Raub & Romhardt, 1997/2003)
28. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 1. Technik Wissenslandkarte Zugang zu bereits vorhandenem Wissen (öffentlich) erleichtern Quelle: http://www.bibb.de/de/wlk.htm
29. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 1. Technik Bildquelle: http://www.community-of-knowledge.de/fileadmin/user_upload/beitrag/53/Yellow_Pages_empa.jpg YellowPages Profilseiten der Mitarbeiter mit Fokus auf Wissen, (vorhandene) Kompetenzen und Lernbereitschaft
30. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 2. Organisation Schaffung einer Infrastruktur für Wissensmanage-ment und Offenheit für (technologische) Entwicklungen Kompetenz- und Persönlichkeits-entwicklung der Mitglieder einer Organisation Entwicklung der Organisation als Ganzes („Lernende Organisation“) Mensch Technik Organisation (Probst, Raub & Romhardt, 1997/2003)
31. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 2. Organisation „Wissensmanagement bezeichnet einen Denkansatz, der darauf zielt, die besonderen Anforderungen an Unternehmensführung im Besonderen und die Organisationssteuerung im Allgemeinen heraus zu arbeiten, die sich stellen, wenn nach Arbeit, Material (Rohstoffe, Teilprodukte) und Kapital nun Wissen zur knappen und kritischen Ressource für die Leistungsfähigkeit einer Organisation wird.“ (Willke, 2001, S. 61)
32. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 2. Organisation Aufbau der organisationalen Wissensbasis (Probst, Raub & Romhardt, 1997/2003, S. 15)
33. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 2. Organisation „[Kollektives Lernen und gemeinsames Denken] geschieht erst dann, wenn aus der Diskussion ein Dialog wird, aus dem Gegeneinander ein Miteinander, wenn es gelingt, die Muster der Gruppenkommunikation offenzulegen und auf ihren Sinn zu befragen.“ (Willke, 2001, S. 50)
34. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 3. Mensch Schaffung einer Infrastruktur für Wissensmanage-ment und Offenheit für (technologische) Entwicklungen Kompetenz- und Persönlichkeits-entwicklung der Mitglieder einer Organisation Entwicklung der Organisation als Ganzes („Lernende Organisation“) Technik Organisation Mensch (Probst, Raub & Romhardt, 1997/2003)
35. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 3. Mensch “ „ (Reinmann & Mandl, 2009, S. 1057)
36. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 3. Mensch Modell zum persönlichen Wissensmanagement (Reinmann & Eppler, 2008, S. 42)
37. Die drei Säulen des Wissensmanagements: 3. Mensch Anforderungsraster für das persönliche Wissensmanagement (Reinmann & Eppler, 2008, S. 54)
38. Wissensmanagement: ein alter Hut? (in Anlehnung an Riempp & Smolnik, 2007, S. 2, zitiert nach Reinmann & Mandl, 2009, S. 1050)
39. Wissensmanagement: geerdete Erwartungen und Entwicklungstrends “ „ (Reinmann & Mandl, 2009, S. 1050) Ernüchterung Wissens- management Umbenennung Konkretisierung
40. 3 Bild und Sprache in der Wissenskommunikation
42. Wissenskommunikation im Wissensmanagement: Überleben in einer sozialen Gemeinschaft „Die Kommunikation von Wissen ist für jede soziale Gemeinschaft lebenswichtig. Kommunikation bedeutet dem ursprünglichen Wortsinn nach, etwas „gemeinsam“ zu machen. Dies gelingt nur dann, wenn ein gemeinsamer Kontext vorhanden ist und wenn die Kommunikationspartner Einsichten, Fertigkeiten sowie Intuition besitzen.“ (Schnotz & Heiss, 2004, S. 43) Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e6/Web20en.png
44. Wissenskommunikation: Schaffung eines „Common Grounds“ „Neben den kognitiven Fähigkeiten zur Wissenskommunikation sind für eine effektive Wissenskommunikation aber auch motivationale Bedingungen von Bedeutung. Wesentlich sind auch hier Vertrauen, Kooperationsbereitschaft und Teamgeist. Die Schaffung einer gemeinsamen Verständigungsgrundlage ist deshalb ein wichtiger Aspekt der Wissenskommunikation.“ (Schnotz & Heiss, 2004, S. 44) Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e6/Web20en.png
45.
46. Sprecher in der Lage, das Bewusstsein des Zuhörers zu steuern.Sprachliche Äußerungen haben drei Funktionen Propositionale Funktion Interaktive Funktion Personale Funktion Bildquelle: http://www.publixone.de/pix/3dhumans/blank_megafon.jpg (Bühler, 1934; Schnotz & Heiss, 2004, S. 44) Meist Fokus auf verbale Äußerungen! Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e6/Web20en.png
47. Wissenskommunikation: nonverbale und paraverbale Kommunikation „Nonverbale Kommunikation übermittelt wesentliche Informationen, ohne die sprachliche Äußerungen manchmal nicht richtig zu verstehen sind. Körperhaltung, Mimik, Blickkontakt und Gestik können z.B. Unsicherheit, Überlegenheit, Verspannung, Misstrauen oder Gelöstheit, Selbstvertrauen und Offenheit zum Ausdruck bringen.“ (Schnotz & Heiss, 2004, S. 49) Mit paraverbaler Kommunikation ist etwa der Klang der Stimme, Betonungen oder Pausen gemeint. Sie ergänzt die verbale Kommunikation. Auffällig: Non- oder paraverbale Kommunikation muss im Internet ausgeglichen werden. Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e6/Web20en.png
48. Wissenskommunikation: Analogien als Bildsprache „Analogien repräsentieren eine besondere Art der Wahrnehmung sowie des Denkens und Sprechens, ermöglichen ein intuitives Begreifen vor allem neuer und/oder komplexer Dinge und artikulieren etwas, was sich noch nicht in logische Worte oder gar Modelle fassen lässt.“ (Reinmann-Rothmeier & Vohle, 2000, S. 4)
49. Wissenskommunikation: Analogien als Bildsprache Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e6/Web20en.png (Reinmann-Rothmeier & Vohle2000)
52. Wissenskommunikation: Methoden und Werkzeuge zur Wissensvisualisierung „Ein klassifikatorischer Bezugsrahmen für die Wissensvisualisierung“ (Eppler, 2007, S. 11)
54. Visuelle Kompetenz entwickeln? Braden (1996) führt in Anlehnung an Dake (1982) 20 Punkte an, die mit der Entwicklung visueller Kompetenz zu tun haben und die an Universitäten gelehrt werden: Developing an understanding of visual media Development of an awareness of communications (mass media) technology and itspervasiveness Technicalinformation on photography, video, etc. The psychology and physiology of vision The analysis, evaluation and interpretation of visualcommunication Aesthetics Howvisualliteracycontributes to the development of generalintellectualskills Developing [visual] learningskills Developing positive self-concept, autonomy, and self-esteem Learning attentiveness to concreteexperiences The blending of visionwithothersenses Developingself-knowledge Metaphoricthinking and language-development of meaning The creativeprocess The nature of consciousness Imagination The relationship of visualliteracy to conceptdevelopment Perceptions of patterns and classification Body and objectlanguage Exploring visual/verbal relations Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e6/Web20en.png
55. Visuelle Kompetenz entwickeln? ? Welchen Stellenwert nimmt die Förderung bzw. Entwicklung visueller Kompetenzen im MuK-Studiengang ein? Wie ließe sich die Situation verbessern?
56. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! Carolin Demler, M.A. (cand.) Studentische Mitarbeiterin Institut für Medien und Bildungstechnologie E-Mail: carolin.demler@student.uni-augsburg.de Sandra Hofhues, M.A. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Medien und Bildungstechnologie E-Mail: sandra.hofhues@phil.uni-augsburg.de Katharina Uhl, B.A. Studentische Mitarbeiterin Institut für Medien und Bildungstechnologie E-Mail: katharina.uhl@student.uni-augsburg.de
59. Eppler, M.J. (2007). Wissensvisualisierung in E-Learning und Wissensmanagement – Zum Potenzial interaktiver graphischer Darstellungsformen für die Entwicklung, Dokumentation und Vermittlung von Wissen. Zeitschrift für E-Learning, Lernkultur und Bildungstechnologie. 2 (2), 7-21.
60. Hube, G. (2005). Beitrag zur Analyse und Beschreibung der Wissensarbeit. Heimsheim: Jost Jetter.
61. Probst, G., Raub, S. & Romhardt, K. (1997/2003). Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. 4., überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Gabler.
62. Reinmann, G. (2009). Studientext Wissensmanagement. Augsburg: Universität Augsburg, Institut für Medien und Bildungstechnologie – Medienpädagogik. http://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2009/07/WM_Studientext09.pdf [13.05.2010].
63. Reinmann, G. (2005). Wissensmanagement und Medienbildung – neue Spannungsverhältnisse und Herausforderungen. Medienpädagogik. http://www.medienpaed.com/05-1/reinmann2.pdf [13.05.2010].
64. Reinmann, G. & Eppler, M. (2008). Wissenswege. Methoden für das persönliche Wissensmanagement. Bern: Huber.
65. Reinmann, G. & Mandl, H. (2009). Wissensmanagement und Weiterbildung. In R. Tippelt & A. von Hippel (Hrsg.). Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. 3., überar. und erw. Auflage (S. 1049-1066). Wiesbaden: VS.
66. Reinmann-Rothmeier, G., Mandl, H., Erlach, C. & Neubauer, A. (2001). Wissensmanagement lernen. Ein Leitfaden zur Gestaltung von Workshops und zum Selbstlernen. Weinheim: Beltz.
67. Reinmann-Rothmeier, G. & Vohle, F. (2000). Analogietraining zur Förderung von Kommunikation und Innovation im Rahmen des Wissensmanagements. Ein Kooperationsprojekt zwischen den Universitäten München & Köln und der Siemens AG. Forschungsbericht Nr. 128. München: Ludwig-Maximilians-Universität, Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie.
68. Schütt, P. (2001). Die Technologietrends im Wissensmanagement. Wissensmanagement. 2001(1). http://www.wissensmanagement.net/online/archiv/2001/01_0201/technologietrends.shtml [13.05.2010].
69. Schnotz, W. & Heiss, S.F. (2004). Die Bedeutung der Sprache im Wissensmanagement. In G. Reinmann & H. Mandl (Hrsg.), Psychologie des Wissensmanagements: Perspektiven, Theorien und Methoden (S. 41-52). Göttingen: Hogrefe.
70. Seiler, Th. B. & Reinmann, G. (2004). Der Wissensbegriff im Wissensmanagement: Eine strukturgenetische Sicht. In G. Reinmann & H. Mandl (Hrsg.), Psychologie des Wissensmanagements: Perspektiven, Theorien und Methoden (S. 11-23). Göttingen: Hogrefe.
71. Watzlawick, P., Beavin J.H. & Jackson, D. (1969/2007). Die Unsicherheit unserer Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. 11., unveränderte Auflage. Bern: Hans Huber.
72. Willke, H. (2001). Systemisches Wissensmanagement. Stuttgart: Lucius und Lucius.Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e6/Web20en.png