Mit dem MPC Fonds Offen Flotte MPC Santa B Schiffe ist ein weiterer Schiffsfonds zum Sanierungsfall geworden. Der in der Boomphase im Jahr 2006 aufgelegte Fonds umfasst 14 Containerschiffe. Bei allen Schiffen laufen spätestens in diesem Jahr die anfänglichen Festcharterverträge aus. Die aktuell erzielbaren Charterraten liegen mit 6.000 – 7.000 USD/Tag zum Teil bei nur noch 1/3 der im Prospekt kalkulierten Anschlussraten von 18.450 Dollar für die neun 1.819-TEU-Frachter und 21.750 Dollar für die fünf 2.824-TEU-Frachter. Wie Reeder Claus-Peter Offen bereits in einem Rundschreiben vom Mai 2012 mitteilte, „decken die momentan vereinnahmten Charterraten im Wesentlichen die Betriebskosten der Schiffe, nicht jedoch die Zinsen und Tilgungen auf die Schiffshypothekendarlehen“. Selbst bei einer vollständigen Aussetzung der Tilgungen für die Jahre 2012 und 2013 entstünden Verlusten und finanzielle Engpässe.
Kommanditgesellschaft MS Santa Giorgina Offen Reederei GmbH & Co. KG
MPC Offen Flotte "Santa B-Schiffe": Sanierungskonzept beruht auf gewagten Prognosen
1. MPC Offen Flotte „Santa B-Schiffe“: Sanierungskonzept beruht auf gewagten
Prognosen - Totalverlust für Anleger wahrscheinlich
Mit dem MPC Fonds „Offen Flotte“ – MPC Santa B Schiffe – ist ein weiterer Schiffsfonds zum
Sanierungsfall geworden. Der in der Boomphase im Jahr 2006 aufgelegte Fonds umfasst
14 Containerschiffe. Bei allen Schiffen laufen spätestens in diesem Jahr die anfänglichen
Festcharterverträge aus. Die aktuell erzielbaren Charterraten liegen mit 6.000 – 7.000
USD/Tag zum Teil bei nur noch 1/3 der im Prospekt kalkulierten Anschlussraten von 18.450
Dollar für die neun 1.819-TEU-Frachter und 21.750 Dollar für die fünf 2.824-TEU-Frachter.
Wie Reeder Claus-Peter Offen bereits in einem Rundschreiben vom Mai 2012 mitteilte,
„decken die momentan vereinnahmten Charterraten im Wesentlichen die Betriebskosten der
Schiffe, nicht jedoch die Zinsen und Tilgungen auf die Schiffshypothekendarlehen“. Selbst
bei einer vollständigen Aussetzung der Tilgungen für die Jahre 2012 und 2013 entstünden
Verlusten und finanzielle Engpässe.
Von den Anlegern wird nun eine Kapitalerhöhung von 12 Prozent des Kommanditkapitals
und die Rückzahlung der erhaltenen Auszahlungen in Höhe von 4,41 % gefordert. Die
Banken, die die 14 Schiffe finanziert haben, seien im Gegenzug bereit, Tilgungen in Höhe
von insgesamt rund 60 Mio. € zu stunden (nicht zu erlassen), berichtet die Fondszeitung.
Gibt es für die Schiffe eine realistische Fortführungsprognose?
Eine Beteiligung an dem Sanierungskonzept macht für die Anleger nur dann Sinn, wenn sie
mit hoher Sicherheit davon ausgehen können, mit dem Einsatz zusätzlichen Geldes ihre
ursprüngliche Investition zumindest zu einem überwiegenden Teil zu retten.
Grundvoraussetzung dafür wäre, dass die von MPC und Offen aufgestellten Prognosen zur
Entwicklung der Charterraten und damit der Einnahmen der Fondsschiffe mit weit
überwiegender Wahrscheinlichkeit aufgehen. MPC geht in der Prognose von 2013 bis 2016
von stetig steigenden Charterraten aus. Ab 2014 soll mindestens der Durchschnitt aus den
Jahren 2002 bis 2011 erreicht werden.
Doch selbst Reeder Offen scheint von dem Konzept nicht sonderlich überzeugt zu sein. Die
Fondszeitung (18/2012) zitiert ihn mit den Worten: „Die getroffenen Annahmen über
Charterraten ab 2013 sind … mit Blick auf die 1.800 TEU Schiffe sehr optimistisch.“ Selbst
wenn die Prognosewerte erreicht würden, wäre erst ab 2015 ein kostendeckender Betrieb
der Schiffe möglich. Die Fondszeitung hat selbst daran erhebliche Zweifel. Eine rasche
Kehrtwende bei den Charterraten für Containerschiffen mit der Größe der Schiffe des MPC
Fonds Offen Flotte (1.500 – 3.000 TEU) sei derzeit nicht in Sicht. Reeder würden angesichts
steigender Treibstoffkosten zunehmend auf größere und sparsamere Schiffe ausweichen
und so die Kosten senken. Von einer eventuellen Markterholung würden daher eher größere
Schiffe profitieren, nicht aber Schiffe unter 4.000 TEU.
Weiterhin steigende Überkapazitäten, moderne Schiffe drängen auf den Markt
2. Erschwert wird die Sanierung der angeschlagenen Schiffsfonds auch durch weiter massiv
steigende Schiffskapazitäten. In den Orderbüchern der Werften stehen laut Fondszeitung
rund 500 Containerschiffe mit einer kumulierten Transportkapazität von 3,6 Millionen TEU.
Das entspräche etwa 23 Prozent der derzeitigen Flotte. Zwei Drittel davon stünden bereits
2013 zur Ablieferung an.
Die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen im Euroraum sowie in China haben darüber
hinaus nach Meinung der HSH Nordbank, einem der maßgeblichen Schiffsfinanzierer, die
Unsicherheiten bezüglich der Aussichten für die Schifffahrt weiter erhöht. Infolge der
Entwicklungen auf der Angebots- und Nachfrageseite bewegten sich die Fracht- und
Zeitcharterraten in allen drei Märkten (Containerschiffe, Massenguttransport und Öltanker)
auf sehr niedrigem und nur zum Teil kostendeckendem Niveau. Daran werde sich in
allernächster Zeit nichts ändern, so HSH in ihrem Halbjahresbericht 2012. Die Bank erwartet
den Tiefpunkt im Zyklus der Branche in den kommenden zwölf bis 18 Monaten und rechnet
nicht vor Ende 2013 mit dem Beginn einer langsamen Erholung bei Fracht- und
Charterraten.
Es sieht also so aus, als bestünde wenig realistische Hoffnung dafür, dass die von MPC und
Offen angekündigte und für die erfolgreiche Sanierung der „Santa B-Schiffe“ deutliche
Erholung auf den Chartermärkten tatsächlich eintritt. Vielmehr erscheint der Totalverlust für
Anleger auch bei der Umsetzung des vorgeschlagenen Konzepts angesichts der „gewagten
Annahmen“ (Fondszeitung) noch immer das wahrscheinlichste Szenario.
Das Fazit der Fondszeitung: „Angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten erscheint
das Sanierungsszenario für die Anleger in der gewählten Form nicht interessant.“
Schadenersatz für Anleger des MPC Fonds Offen Flotte (Santa B-Schiffe)
Vor dem Hintergrund der wenig realistischen Aussichten für eine Rettung des Fonds sollten
Anleger die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen ernsthaft ins Auge fassen – die
Chancen hierfür stehen nicht schlecht.
Völlig unzureichende Aufklärung über Risiken
Aus Gesprächen mit zahlreichen Anlegern wissen wir, dass diese über die Risiken, die sich
in der gegenwärtigen Krise des Fonds verwirklicht haben, von ihren Beratern vor der
Zeichnung des Fonds nicht informiert wurden. Geschlossene Fonds sind, wie der
Bundesgerichtshof in seinem Urteil zu Az. III ZR 249/09 formuliert, unternehmerische
Beteiligungen die als solche das Risiko bergen, dass das eingesetzte Kapital zumindest zu
einem Teil, wenn nicht sogar vollständig (Totalverlust) verloren gehen kann. Die Risiken der
Beteiligung hätten daher einen wesentlichen Teil der Beratung bilden müssen.
Mehr Informationen über Beratungsfehler beim MPC Fonds Offen Flotte (Santa B-
Schiffe).
Mehr Informationen zur Verjährung von Schadenersatzansprüchen bei geschlossenen
Fonds.
Haben Sie Fragen zu Ihrer Fondsbeteiligung am MPC Fonds „Santa B Schiffe“ mbH &
Co. KG? Möchten Sie wissen, ob wie Ihre Chancen stehen, Schadenersatzansprüche
durchzusetzen? Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne.