8. Axiom
Jugendliche zeigen Mediennutzung von
Jugendlichen. Nicht die der Zukunft.
Facebook vs. WhatsApp – der Reiz des Neuen?
Ob WhatsApp Facebook zukünftig den Rang ablaufen wird, kann hier nicht beantwortet werden.
Fest steht allerdings, dass WhatsApp anders gelagerte Kommunikationsbedürfnisse der jungen
Menschen erfüllt. WhatsApp dient vor allem der (tages)aktuellen und direkten Kommunikation und
wird dementsprechend häufiger als Facebook für Verabredungen, Gespräche über private Nachrichten
und das Versenden von Fotos genutzt. Aktivitäten, die häufiger bei Facebook als bei WhatsApp statt-
finden, sind demgegenüber eher ungerichtet – d. h. sie wenden sich nicht ausschließlich an einen
bestimmten Empfänger – und deutlicher asynchron, d. h. es erfolgt keine direkte zeitliche Reaktion
auf einen Kommunikationsimpuls.
80
90
Prozent
70
50
60
40
30
20
10
0
9 11 13 15 17 1910 12 14 16 18 20 21 22 23 24 Jahre
Basis: 1.500 Fälle; 9- bis 24-Jährige
Grafik 42
Gesamt
24-Jährigrige
Ges WeiblichWei MännlichMän
tägliche Nutzung von WhatsApp, DIVSI U-25 (2014)
15. Chat-Kompetenzen (2)
sich in Gesprächsthreads
orientieren, etwa mit
Suchverfahren oder Archiven
Nähe und Distanz digital
herstellen
sich entziehen, Kanal ändern
können
33. Brooke Rosen (13)
buzzfeed.com/benrosen/how-to-snapchat-like-the-teens
When I wake up, I have about 40 snaps
from friends. I just roll through and
respond to them. […]
No conversations…it’s mostly selfies.
Depending on the person, the selfie
changes. Like, if it’s your best friend, you
make a gross face, but if it’s someone you
like or don’t know very well, it’s more
regular. […]
I don’t really see what they send. I tap
through so fast. It’s rapid fire.
»
47. Georg Franck
nzz.ch/meinung/kommentare/rr-ld.143569
Die Umrechnung des Einkommens
an äusserer Beachtung in
Selbstwert erweist sich dadurch als
veritable Ökonomie, dass sie unter
Stress Zuflucht zu Formen des
»creative accounting« nimmt. […]
Bilanzfälschung beim Selbstwert
kennt zwei gängige Tricks. Der eine
heisst Eitelkeit, der andere
Ressentiment.
»
48. Matthias Burchardt
lehrerverband.de/Digital-Dr.M.Burchardt.pdf
Die Kinder werden in einem
unmerklichen Kontrolldispositiv
ausgesetzt, das alle ihre
Lebensregungen als Daten erheben
kann, so dass sie prinzipiell einer
totalen Transparenz ausgeliefert
sind. […] Sozialtechnologie tritt an
die Stelle des pädagogischen
Handelns.
»
49. Konrad Paul Liessmann
nzz.ch/meinung/kolumnen/dd-ld.142767
[Es kann nicht schnell genug gehen],
bis die jungen Menschen jede Form
des Denkens, Fühlens und Handelns,
die nicht von den Algorithmen der
Internetkonzerne bestimmt ist, nicht
nur verlernt, sondern erst gar nicht
gelernt haben und dadurch in jeder
Hinsicht von ihren Geräten abhängig
werden: digitale Drogen, nun auch
staatlich verordnet.
»
51. 1 - nie 2 - selten 3 - manchmal 4 - oft 5 - sehr oft
Quelle: Jamesfocus 2017 Online-Verhalten
52. 1 - nie 2 - selten 3 - manchmal 4 - oft 5 - sehr oft
Wie häufig stellen Sie fest, dass
Sie länger als beabsichtigt im
Internet waren?
53. 1 - nie 2 - selten 3 - manchmal 4 - oft 5 - sehr oft
Wie oft vernachlässigen Sie
alltägliche Pflichten, um mehr
Zeit online sein zu können?
54. 1 - nie 2 - selten 3 - manchmal 4 - oft 5 - sehr oft
Wie häufig leidet Ihre
schulische, universitäre oder
berufliche Arbeit darunter, dass
Sie so viel Zeit online
verbringen?
55. 1 - nie 2 - selten 3 - manchmal 4 - oft 5 - sehr oft
Wie oft reagieren Sie
ausweichend oder verteidigend,
wenn Sie jemand fragt, was Sie
online tun?
56. 1 - nie 2 - selten 3 - manchmal 4 - oft 5 - sehr oft
Wie oft reagieren Sie patzig
oder genervt, wenn Sie jemand
stört, wenn Sie online sind?
57. 1 - nie 2 - selten 3 - manchmal 4 - oft 5 - sehr oft
Wie oft fehlt Ihnen der Schlaf,
weil Sie nachts zu lange online
sind?
58. Minimum: 6 Punkte
Maximum: 30 Punkte
Risikohaftes Onlineverhalten: 18-21
Problematisches Onlineverhalten: >21
64. Bild: gowthad
Wie kann Autonomie und Respekt vor
Kultur von Jugendlichen mit
Medienpädagogik vereinbart werden?
65. Wie kann Erziehung zur Freiheit im digitalen
Zeitalter gelingen?
Ganz banal gesagt: durch Anerkennung,
Unterstützung und Zuwendung. Quelle: phwa.ch/capurro