Die Marktvolatilität ist aufgrund der eskalierenden Sorgen um Chinas Wachstumsschwäche, geopolitischen Spannungen und des weiter fallenden Ölpreises zum Start ins neue Jahr erneut gestiegen. Zwar sind die Negativfaktoren bereits weitgehend eingepreist, doch bleiben wir vorerst bei unserer vorsichtigen Positionierung.
2. Die Marktvolatilität ist aufgrund der eskalierenden Sorgen um Chinas Wachstumsschwäche, geopolitischen
Spannungen und des weiter fallenden Ölpreises zum Start ins neue Jahr erneut gestiegen. Zwar sind die
Negativfaktoren bereits weitgehend eingepreist, doch bleiben wir vorerst bei unserer vorsichtigen Positionierung.
Die altbekannten Angst-Faktoren melden sich wieder...
Nachdem die Feiertage zum Jahresende etwas ruhiger verliefen, könnten sich
Investoren nach den ersten Handelstagen im neuen Jahr durchaus wie
Statisten in einer Fortsetzung von „Und täglich grüßt das Murmeltier“, fühlen. In
vielerlei Hinsicht melden sich die altbekannten Angstfaktoren von 2015 wieder
zurück. Wie anfällig der Markt derzeit ist, zeigt sich u. a. an der zunehmenden
Marktvolatilität, ausgelöst durch die eskalierenden Sorgen um
Wachstumsschwäche in China, geopolitische Spannungen und Ölpreisverfall.
Im Vergleich zum Vorjahr löst die verbreitete Risikoscheu an den Märkten
diesmal aber keine Kapitalflucht zu den globalen Staatsanleihemärkten aus.
Tatsächlich sind die Renditen nur leicht zurückgegangen und notieren immer
noch um ihren Drei-Monats-Durchschnitt.
Heißt das, dass 2016 alles beim Alten bleibt und wir uns zunehmend wie Bill
Murray auf seinen Streifzügen durch das Dorf Punxsutawney fühlen werden, an
dem sich der Vortag (in unserem Fall das Vorjahr) sozusagen in einer
Endlosschleife wiederholt? Das ist natürlich nicht auszuschließen, scheint aber
höchst unwahrscheinlich. Veränderung ist die einzige Konstante im Leben, und
das wird an den Finanzmärkten auch in diesem Jahr nicht anders sein.
Und dennoch: Die Ähnlichkeiten sowohl aus fundamentaler Sicht als auch im
Hinblick auf die Verhaltensökonomik sind frappierend. Noch verläuft das
globale Wachstum stetig, gestützt von der Entwicklung an den entwickelten
Märkten bei gleichzeitigen Risiken in den EM. China ist der Faktor, der sowohl
an den Handels- als auch Rohstoffmärkten der Welt den Ausschlag – ins
Negative oder Positive – geben könnte. Die Tatsache, dass das Angebot am
Erdölmarkt schier unbegrenzt ist, belastet rohstoffsensitive Marktsegmente
(US HY, EMD, Energie-/Grundstoffsektoren) und die Anlegerstimmung. Sowohl
Kapitalströme als auch Positionierungen deuten darauf hin, dass Investoren mit
Vorsicht agieren sollten.
...wenn auch die Ausgangsposition völlig anders ist als im
letzten Jahr
Zugleich gibt es einige wichtige Unterschiede, die die Märkte in Muster zwingen
könnten, die sich fundamental von den im letzten Jahr beobachteten
unterscheiden. Dazu zählt vor allem die weitaus stärkere Divergenz in der
Geldpolitik der Zentralbanken: Anhebung des Leitzinses durch die US Federal
Reserve, während EZB und BoJ weiterhin auf Lockerung setzen und die
Zentralbanken in den EM eher uneinheitlich agieren. Ferner hat sich die
Situation an den Arbeitsmärkten der entwickelten Volkswirtschaften erheblich
verbessert und auch die Wackelkandidaten an der EWU-Peripherie haben
deutliche Fortschritte erzielt (sogar der griechische PMI liegt jetzt wieder über
50!). Die deutliche Kurskorrektur bei EM-Assets und anderen erdölsensitiven
Anlageformen im vergangenen Jahr hat zudem für eine völlig andere
Ausgangssituation gesorgt, als dies noch vor einem Jahr oder sogar sechs
Monaten der Fall war. Infolgedessen wurde in diesen Marktsegmenten bereits
sehr viel mehr „Kummer“ eingepreist. Im Ergebnis hemmt dies die Ausbreitung
von Negativfaktoren in andere Marktbereiche oder die Weltwirtschaft.
Diese Unterschiede lassen zwar auf ein weniger volatiles Marktumfeld im
kommenden Jahr hoffen, doch sollte man nicht vergessen, dass neue „dunkle
Kräfte“ aufgetaucht sind, die weitere Wolken am Horizont aufziehen lassen.
Das sind beispielsweise die wachsenden geopolitischen Spannungen im Nahen
Osten (Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran, der Krieg gegen den IS
und der Streit zwischen der Türkei und Russland). Hinzu kommt, dass mit der
Flüchtlingskrise auch die politische Fragilität in Europa wieder gestiegen ist: In
vielen Ländern nimmt der Rechtspopulismus zu und das Brexit-Risiko ist
brisanter als je zuvor. Auch in Spanien und Portugal ist die politische Richtung
weniger klar. Nicht zuletzt scheint der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen
immer unberechenbarer. Last but not least sind die Perspektiven für die
Entwicklung der globalen Unternehmensgewinne jetzt schwieriger als in den
vergangenen drei Jahren.
Wir bleiben bei unserer moderaten Risikohaltung
Im Hinblick auf unsere Asset-Allokation bedeutet das, dass wir Risiko nur in
relativ moderatem Umfang übernehmen. Mit begrenzter Aussicht auf eine
zeitnahe Beschleunigung des Wirtschaftswachstums oder der Unterneh-
mensgewinne sowie mangels Hinweisen auf eine übervorsichtige Stimmung
und Positionierung (das wäre ein konträres Signal) setzen wir auf eine eher
defensive Positionierung.
Valentijn van Nieuwenhuijzen
Head of Multi-Asset
3. Über NN Investment Partners
NN Investment Partners (NNIP)* ist der Asset Manager der NN Group N.V., einer an der Börse
(Euronext Amsterdam) gehandelten Aktiengesellschaft. NNIP hat seinen Hauptsitz in Den Haag, in
den Niederlanden und verwaltet weltweit ca. Euro 180 Milliarden** (USD 202 Mrd.**) Assets under
Management für institutionelle Kunden und Privatanleger. NNIP beschäftigt mehr als 1.200
Mitarbeiter und ist in 16 Ländern in Europa, im Nahen Osten, Asien und den USA vertreten.
Am 7. April 2015 hat ING Investment Management zu NN Investment Partners umfirmiert. NNIP ist
Teil der NN Group N.V., einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft. 14,1% (abzüglich Aktien
im Eigenbesitz, 2. Februar 2016) der NN Group sind derzeit im Besitz der ING Group. ING
beabsichtigt die restlichen Anteile an der NN-Gruppe, unter Einbeziehung des von ING mit der
Europäischen Kommission abgestimmten Zeitrahmens, vor dem 31. Dezember 2016 zu veräußern.
*Stand: Q3 2015, 30. September 2015
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