1. Presseinformation
„Der frühe Vogel kauft oft blind“
Outdoor-Profis kritisieren frühe Vororder-Deadlines
4. Juli 2012. Aufgelaufen zeigt sich bei den Outdoor-Profis, den
spezialisierten Outdoor-Fachgeschäften innerhalb SPORT 2000, ein
leichtes Wachstum in Höhe von durchschnittlich 1,2 Prozent.
Einzelne Häuser berichten jedoch von noch deutlicheren Zuwächsen, etwa
durch Sonderaktionen zur EM 2012, Zeltausstellungen oder anderweitigen
Aktionen, mit denen Kunden auf die Flächen gelockt werden konnten. Der
bisher durchwachsene Sommer sorgte insbesondere im immens wichtigen
Sortimentsbereich Jacken für Abverkäufe - allerdings sind bei den meisten
Händlern die Lager nach dem schwachen Winter noch mehr als gut gefüllt.
Der Blick auf das Ranking der Top-Lieferanten zeigt leichte Rückgänge bei
JACK WOLFSKIN auf Rang 1. In den Abverkäufen und dem Anteil an den
Gesamtumsätzen sind die Idsteiner allerdings immer noch eine „echte Bank“,
und Olaf Wittayer, Geschäftsführer der Outdoor-Profis (frisch zurückgekehrt
von einem seiner Feriendomizile an der französischen Mittelmeerküste), freut
sich über die innovative neue Kollektion, die eine echte Weiterentwicklung
darstellt und die Position der Tatze im Outdoormarkt noch einmal deutlich
unterstreicht. Auch auf den folgenden Spitzenplätzen kam es zu leichten
Umsatzrückgängen, zurückzuführen auf hohe Lagerbestände und die damit
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einhergehende niedrige Nachordertätigkeit. Symptomatisch die Entwicklung
von DEUTER: Der Bereich Hartware hat sich bei den Outdoor-Profis, die sich
auf ihren Flächen als authentische Spezialisten im Sortiment zeigen, bereits
im Winter als verlässliches und wichtiges Standbein erwiesen. Erfreulich ist
das Wachstum von ICEBREAKER und FJÄLLRÄVEN. Beide wachsen
deutlich zweistellig und zeigen somit, dass sich attraktive Marken auch im
schwierigen Gesamtumfeld hochpreisig verkaufen lassen. Ebenso positiv
sind die Zuwächse bei den spezielleren Lieferanten, die über frische Designs
und interessante Artikel, teilweise mit Alleinstellungscharakter,
Umsatzwachstum generieren konnten.
Fazit:
-Leichtes Wachstum
-Aktionen bringen Umsatz
-#1 Jack Wolfskin leicht rückläufig im Umsatz
(eher ein Bestands- als ein Nachfrageproblem)
Frühe Odertermine erschweren Planung
Olaf Wittayer und Tim Wahnel aus der Outdoor-Profis-Zentrale in Limburg
sehen das sich immer schneller drehende Orderkarussell äußerst kritisch:
„Viele unserer Händler ärgern sich massiv über die frühen Deadlines. Sie
müssen zu einem Zeitpunkt ordern, zu dem die Abverkaufsquoten noch
schwach sind und die Zukunftsprognosen eher dem Blick in die Kristallkugel
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gleichen als planerischem Handeln aus Unternehmersicht. Kein Händler hat
zu diesen frühen Terminen eine Übersicht über die Kollektionen.“ Frühe
Deadlines erhöhen zwar die Planungssicherheit auf der Lieferantenseite,
allerdings steigt auch ganz klar das Risiko für den Händler. Immer wieder
kommt das gleiche Feedback aus der Gruppe, innerhalb derer ein sehr enger
und unbürokratischer Kontakt gepflegt wird: Wie soll ein Händler eine Order
schreiben, ohne zumindest die Kollektionen der Stammlieferanten zu
kennen? Sind es ein paar Punkte Early-Bird-Rabatt wert, das Budget an
einem konsumigeren Must-Have Artikel vorbei zu vergeben? Der frühe Vogel
fängt zwar den Wurm … es bleibt allerdings die Frage, ob es nicht noch
deutlich bessere Würmer gegeben hätte!
Fazit:
-Frühe Ordertermine machen die Planung schwierig
-Die Händler sollten sich zunächst einen Überblick verschaffen
-eher auf die Early-Bird-Konditionen verzichten, als „blind“ bei den ersten
Vorlageterminen zu schreiben
Lob für Marketing-Aktivitäten mit „Freizeit“ im Fokus
Positiv sehen Wittayer und Wahnel die Werbeoffensive aus dem Hause
SCHÖFFEL. „Endlich mal ein guter Ansatz. Hier wurde ganz offensichtlich
viel darüber nachgedacht, wer man ist und vor allem wer die eigenen Kunden
sind. Die Kampagne trifft zu 100% ins Schwarze und ergänzt die seit Jahren
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4. Presseinformation
erfolgreiche Marketing-Maschine von JACK WOLFSKIN. Unsere Händler
erhoffen sich von dem kostenintensiven Engagement deutliche
Umsatzzuwächse.“ Da ein Großteil der Outdoor-Kunden nicht im extremen
Bereich unterwegs ist, geht ein nicht geringer Anteil der special–interest
Werbung am Ziel vorbei, beziehungsweise darüber hinaus. Kaum ein Kunde,
der auf unsere Flächen kommt, plant eine mehrwöchige Expedition. Es ist
toll, dass unsere Lieferanten die Ware haben und wir die
Verkaufskompetenz, aber 100% Outdoor ist eben auch der Kunde, der jeden
Morgen seine fünf Kilometer mit dem Familienhund geht und anschließend
mit dem Rad zur Arbeit fährt oder Sonntags-mittags unabhängig vom Wetter
einfach an die frische Luft will.
Fazit:
-Ein Lob an Schöffel: absolut stimmige Kampagne!
-die Händler leben vom Gros der Kunden, nicht von einzelnen
Extremabenteurern
-Image ist wichtig – aber man muss bei allem „alpinism“ immer die
Zielgruppe im Auge haben!
Lieferanten-Distributionspolitik - vorbei am Handel?
Immer wieder ein heißes Eisen in Gesprächen mit den über 100 Händlern ist
die Distributionspolitik der Lieferanten. Monomarkenstores boomen, einige
suchen ihr Wachstum im Selbstvertrieb über das Internet, jahrzehntelange
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Handelspartnerschaften werden plötzlich in Frage gestellt um vor Ort noch
Umsatz mit Neukunden zu machen. Hier wünscht sich Wittayer einen
partnerschaftlicheren Ansatz und stellt das explosionsartige Wachstum
prinzipiell in Frage. „Viele unserer Händler haben anfangs exotische Marken
über Jahre gepflegt und überhaupt erst zu einem festen Bestandteil des
Outdoormarktes gemacht. Wenn die Hersteller sich nun weiteres Wachstum
auf ihre Fahnen schreiben, sollte u.E. vorab mit den bestehenden Händlern
gesprochen werden. Wachstum durch Umverteilung von Umsätzen macht
überhaupt keinen Sinn!“ Noch kritischer sind die Outdoor-Profis gegenüber
der Direktbelieferung von Onlineplattformen wie Amazon oder Zalando und
offensichtlich preisaggressiven Onlineshops gegenüber eingestellt. „Der
Beratungsklau in unseren Geschäften ist mittlerweile ein alltägliches
Phänomen. Es kann und darf nicht sein, dass unsere Läden als Schaufenster
und Anprobierhäuser missbraucht werden. Wie sollen wir beispielsweise
einem Kunden vermitteln, dass eine kompetente Beratung 20 Prozent
Preisunterschied rechtfertigt? Dass wir teure Mieten zahlen und Arbeitsplätze
bezahlen ist vielen „Smartshoppern“ am Ende vollkommen egal, da zählt nur
der Preis, und den Verbrauchern kann man an dieser Stelle keinen Vorwurf
machen. Bei den Preislagen in denen wir uns bewegen macht eine
geschickte Preisrecherche schnell mal einen Besuch mit der Familie beim
Italiener aus“.
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6. Presseinformation
Es ist Sache der Lieferanten, ihre Distributionspolitik so zu gestalten, dass
das Markenimage hochgehalten wird und saubere Abverkäufe möglich sind.
Viele der scheinbar attraktiven Neukunden im Onlinebereich sind ohnehin
keine langfristigen Partner, sondern versuchen nur im Boommarkt Outdoor
das schnelle Geld zu machen. Wenn eine Marke dann irgendwann
zwangsläufig bei den Spezialisten in den Outdoor-Fachgeschäften nur noch
eine untergeordnete Rolle spielt, ist sie auch für die Trittbrettfahrer nicht
mehr „sexy“ genug.
Die Direktvertriebsaktivitäten der Lieferanten sollte man von zwei Seiten
sehen. Franchise- oder Flächenkonzepte helfen sowohl dem Händler als
auch der Markenwahrnehmung und sind in vielen Fällen ein gangbarer Weg.
Das Betreiben eigener Flächen ohne Partner aus dem Handel ist alles
andere als begrüßenswert, da es zu Umsatzumverteilungen kommt und der
Handel ausgebootet wird.
Fazit:
-Die Outdoor-Profis sehen die Distributionspolitik einiger Lieferanten äußerst
kritisch
-Die Lieferanten müssen für einen fairen Wettbewerb sorgen
-Wachstum um jeden Preis ist ein gefährlicher Weg
-Eine Vertikalisierung des Vertriebs am Einzelhandel vorbei ist nicht
partnerschaftlich
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Erfolgreiches Messekonzept demnächst auch im Sommer?
Äußerst erfolgreich war der Verlauf der Outdoor-Profi Messe in Mainhausen
Anfang des Jahres. 75 Prozent der Gruppe nutzten das Angebot in
Mainhausen um ihre Ordern für den Winter zu planen. Das Feedback war
sowohl von Seiten der Industrie als auch der Händlerschaft hervorragend.
Der Termin für die nächste Messe steht schon fest: Am 13. und 14. Januar
wird sich die Spezialistengruppe in Mainhausen treffen. Derzeit in Prüfung
befindet sich die Planung für eine Sommermesse im Juni 2013. Wegen den
bereits angesprochenen frühen Deadlines wurde dieser Wunsch aus der
Händlerschaft an die Outdoor-Profis herangetragen. Damit können die OP zu
einem frühen Zeitpunkt einen Überblick über die Kollektionen bieten und die
oben angesprochene Problematik aktiv angehen.
Fazit:
-Wintermesse der OP äußerst erfolgreich
-Sommermesse für 2013 im Gespräch
Zum Schluss etwas FRISCHLUFT
FRISCHLUFT ist der Name des neuesten Image- und Marketingtools der
Outdoor-Profis. Das Magazin, exklusiv für die OP und für den jeweiligen
Händler individualisiert, beschäftigt sich auf über achtzig Seiten mit einer
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Mischung aus Reiseberichten, Produktvorstellungen, Ausrüstungstipps,
Tourenempfehlungen, etc. und erscheint ab Sommer 2013 zukünftig zweimal
im Jahr.
Text von Olaf Wittayer und Tim Wahnel
(beide nach Diktat verreist an die französische Mittelmeerküste)
Anhang:
Outdoor Profis Lieferanten Ranking (Entwicklung 1. Halbjahr 2012 zu 2011)
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